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Thao 20

Geschichte Info
Diesmal ein wenig mehr, wegen der "20" :)
12.7k Wörter
4.7
9.4k
0

Teil 20 der 48 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 09/23/2019
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55. Karl rastet aus

Thao schloss die Haustür auf. Noch schien niemand zu Hause zu sein. Sie warf einen Blick zurück auf die Straße und die Garageneinfahrt ... weder Haralds noch Katjas Wagen waren zu sehen. Ihr war dieser Umstand ganz recht, hatte sie so noch ein wenig Zeit, sich in Karls Bett zu legen und ein wenig nachzudenken.

An der Garderobe hängte sie ihre Jacke auf, ging ins Zimmer ihres Freundes, pfefferte die Tasche in eine Ecke, zog ihre Schuhe aus und fläzte sich aufs Bett. Sie lächelte und sah sich in dem Zimmer um. Es war schon ein Stück weit zum Zuhause für sie geworden.

Thao dachte an die vielen Abende in der letzten Woche, an denen sich Karl stundenlang auf diesen einen Test vorbereitet hatte. Würde er ihn nicht bestehen, wäre sein Weg vorgegeben. Er würde sich mit seiner mittleren Reife zufriedengeben und einen normalen Beruf erlernen. Dieser Gedanke war ihr nicht unangenehm, ganz im Gegenteil. Sie wusste ja selbst nicht, was sie nach dem Abitur machen wollte und das, obwohl die Zeit drängte und sie sich längst darüber im Klaren sein müsste.

Was aber, wenn Karl das Abi nun doch bestehen würde? Dann würde er Medizin studieren und das wahrscheinlich nicht in dieser Stadt. Er hatte ihr gegenüber schon so etwas angedeutet.

Thao runzelte die Stirn, dieser Gedanke bereitete ihr Schwierigkeiten. Es sprach zwar eigentlich nichts dagegen, mit ihrem Freund mitzugehen, aber warum sollte er das einfach voraussetzen dürfen? Sie beantwortete sich diese Frage selbst. Sie liebte ihn und er war sich dessen sicher, was er werden wollte. Sie hingegen nicht. Professionelle Domina? Kurz tauchte dieser Gedanke auf. Sie wischte ihn mit aller Gewalt wieder weg. Nein! Xena hatte bestimmt recht und Karl würde es niemals akzeptieren.

„Hallo Süße! Geht's dir gut?"

Thao öffnete ihre Augen. Sie wirkte verschlafen, und schien sich nicht gleich zurechtzufinden. Sie hatte die Decke über ihren Körper gezogen und blinzelte zu ihrem Freund auf.

Karl setzte sich auf den Bettrand und strich durch ihre schwarze, zerzauste Mähne.

„Wie war es denn?" Fragte sie heiser und völlig verschlafen.

Karl lächelte, er schien erleichtert und gelöst zu sein.

„Ich habe zumindest alle Aufgaben gelöst, ich meine, bis zu einem Ergebnis. Ich glaube, für eine Vier reicht es auf jeden Fall. Selbst wenn sie falsch sein sollten, so habe ich zumindest einen Lösungsweg angegeben. Irgendwas wird die Paukerin schon für mich zusammenkratzen können."

Thao zog ihn zu sich herunter und gab ihm einen Kuss.

„Komm zu mir, Süßer!"

Der Junge stieg aus seinen Schuhen und kletterte über sie hinweg auf seine Bettseite. Er schob seinen Arm unter ihren Kopf und drückte seinen Körper an den ihren. Der Junge atmete tief durch, dann blieb es zunächst einmal still zwischen den beiden.

Thao schloss ihre Augen, fühlte seinen Arm und seine Wärme. Es war jetzt alles gut.

Karl fuhr aus dem Schlaf hoch. Er fühlte seinen rechten Arm nicht mehr. Noch immer lag Thao mit ihrem Kopf darauf und hatte ihm so die Blutzufuhr abgeschnitten.

„Mach mal Deinen Kopf hoch. Wie spät ist es eigentlich?"

Thao rührte sich nicht und tat so, als ob sie ihn nicht gehört hätte. Karl griff über ihren Körper hinweg zum Wecker.

„Oh Scheiße! Schon 18 Uhr vorbei?"

Seine Stimme klang so, als ob ihm etwas wehtun würde.

„Was ist los?"

Das Punkermädchen hob nun endlich den Kopf.

„Mir ist der Arm eingeschlafen."

Es sah zum Lachen aus, Karl konnte ihn gar nicht mehr richtig bewegen. Nur mit Mühe konnte sich Thao beherrschen und breit grinsend verfolgte sie seinen unbeholfenen Bewegungen.

„Was hast du heute eigentlich gemacht? Wie lange bist denn jetzt krankgeschrieben?"

Sie glaubte Neid aus seiner Stimme herauszuhören.

„Die ganze Woche. War kein Problem."

Sie lächelte, Karl schien es unfair zu finden.

„Ich war heute bei meiner Mutter."

Karl kapierte nicht.

„Häh? Wie meinst denn das jetzt?"

„Ich habe sie besucht, bei Rüdiger."

Karl schlackerte mit seinem Arm herum, in den das Leben langsam wieder zurückkehrte.

„Scheiße! Ist was passiert?"

Thao schüttelte ihren Kopf. Ihr Freund machte sich wirklich aufrichtige Sorgen um ihre Mutter, sie spürte regelrecht, wie seine Gedanken zu rasen begannen.

„Ich hatte die Schnauze einfach voll und keinen Bock mehr, mir ständig um sie Gedanken zu machen. Da bin ich zu Rüdiger gefahren."

Sie dachte an das Gespräch mit ihrer Mutter in dessen Küche.

„Und? Erzähl schon!"

„Sie scheinen sich wirklich zu lieben, Karl. Mir ist es nicht recht und ich kann den Typen immer noch nicht leiden, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass er mich angelogen hat."

Karl sah sie nachdenklich an.

„Dann zahlt er sie also nicht für irgendwelche Sklavendienste?"

Thao verneinte.

„Bist erleichtert, oder?"

Das Mädchen nickte.

„Sie kann nach Hause gehen, wann sie will, das hat er mir versprochen. Und glaub mir! Der hat richtig Schiss vor mir. Ich habe ihm fast die Nase gebrochen."

„Du hast ihn geschlagen?"

Thao gackerte laut auf.

„Nein! Ich hab ihm nur die Haustür ins Gesicht getreten."

Karl stöhnte. Manchmal wollte er einfach nur ausblenden, wozu seine Freundin fähig war. Thao war ein in sich zwiegespaltener Mensch, immer hin und her pendelnd zwischen ihrer aggressiven und dann wieder so sanften Seite.

„Übrigens ... Amelie hat mich auch noch angerufen."

Karl merkte auf.

„Und? Geht es ihr gut? Wie fühlt sie sich in Bayern? Bestimmt hart für sie dort, oder?"

Thao winkte ab. Sie wusste etwas viel Interessanteres zu berichten.

„Simon hat keine Chance bei Lena. Amelie hat es mir erzählt. Sie empfindet null für ihn."

Der Junge stutzte. Das klang ihm zu absolut.

„Woher weiß sie das denn? Hat Lena da was zu ihr gesagt?"

Das Punkermädchen nickte.

„Ja, hat sie! Und wenn Simon dahinterkommt, wird er wohl kaum damit umgehen können. Ich habe Lena durch Amelie ausrichten lassen, dass ich sie zusammenfalte, wenn sie sich ihm noch mal nähert."

Sie schien richtig stolz auf sich zu sein, Karl hingegen glotzte sie nur mit großen Augen an.

„Was hast du?"

Sie sah ihn erstaunt an, hörte sie doch sofort die aufkommende Aggressivität aus seiner Stimme heraus.

„Warum fährst du mich denn so an? Ich will ihn doch nur beschützen, Karl. Der rennt bei der Kuh gegen eine Wand und das nicht nur einmal. Sie will ihn doch nur ausnutzen, du hast doch das mit Xenas Uhr mitbekommen."

Karl setzte sich auf, und schien fassungslos zu sein.

„Weißt du eigentlich, wie blöd das ist, was du da getan hast?"

Er schrie sie regelrecht an. Sie zuckte zusammen und war geschockt.

„Du, ich ...!"

Er ließ sie gar nicht erst richtig zu Wort kommen.

„Die ist im schlimmsten Viertel der Stadt aufgewachsen! Glaubst du im Ernst, die schert sich da etwas um deine Ansage? Das geht der doch am Arsch vorbei! Thao! Du hast alles nur noch schlimmer gemacht! Du und Xena, Ihr glaubt beide, dass Ihr mit Drohungen und Schlägen alles lösen könnt. Aber das ist nicht so. Fuck! Jetzt wird sie erst recht Simon ausnutzen, nur um dir eins auszuwischen. Das ist doch alles Scheiße!"

Karl war unsagbar wütend auf sie.

„Ruf Amelie an! Vielleicht hat sie ja noch nicht mit Lena gesprochen. LOS! MACH SCHON!"

Karl fühlte ein Klatschen auf seiner linken Wange, dann sah er Tränen in Thaos Gesicht. Hatte er sie mit seinen Worten so getroffen? Er hörte sich selbst, sie hatte recht. Aber war nicht sie es gewesen, die ihn dazu getrieben hatte? Warum hatte sie denn nicht vorher überlegt?

„Schrei nicht so mit mir! Das bist nicht du!"

Er sah sie erschrocken an. Beide dachten in diesem Augenblick darüber nach, den Raum zu verlassen. Voller Wut starrten sie sich an, ohne dass ein weiteres Wort fiel. Karl blickte in ihre braunen Augen, in denen sich deutlich Enttäuschung und Unverständnis widerspiegelten. Er hätte sie nicht anschreien dürfen, sie hatte recht.

„Ruf sie bitte an!", setzte er in sanftem Tonfall nach.

Nach einigem Zögern nickte Thao schließlich und griff zu ihrem Handy. Karl aber dachte daran, wie er sie angeschrien hatte. Er war in diesem Moment genauso gewesen, wie er es ihr vorgeworfen hatte. War das etwa auch in ihm?

Sie wollte Simon nur beschützen, aber es war einfach nicht die richtige Art und Weise, warum verstand sie das nicht? Weshalb war sie nicht in der Lage, sich in einen anderen Menschen hinein zu fühlen?

Gespannt verfolgte er das Gespräch zwischen seiner Freundin und Amelie. Thao kam sofort auf den Punkt, klang ernst und distanziert. Nach wenigen Minuten legte sie auf. Sie hatte zu spät angerufen, Amelie hatte bereits mit Lena gesprochen.

„Du hattest recht. Amelie meinte, Lena habe nur gelacht."

Sie senkte ihren Kopf und sah in ihren Schoß.

„Ich weiß jetzt, was du meinst. Sie sieht es als Herausforderung, oder?"

Er nickte.

„Ja! Sie wird sich denken „Jetzt erst recht!"."

Er nahm ihre Hand und zog sie zu sich heran.

„Lass uns so etwas künftig vorher absprechen, okay?"

Sie seufzte.

„Tut mir leid, ich habe es doch nur gut gemeint."

„Das weiß ich ja. Aber ich habe keine Ahnung, wie wir Simon jetzt noch helfen könnten."

„Amelie meinte, wir sollten ihn die nächste Zeit einfach in Ruhe lassen. Er wird sich bestimmt bei dir melden, wenn er reden möchte. Und außer dir hat er ja keinen dafür, oder?"

Thao reichte ihm versöhnlich ihre Hand. Sie wollte nicht, dass er wütend auf sie war. Es sollte endlich Ruhe um sie herum einkehren. Nichts anderes hatte sie gewollt. Erleichtert stellte sie fest, dass er ihren Händedruck erwiderte.

Karl lehnte sich gegen die Wand und starrte vor sich hin.

„Du, ich könnte ja mit Lena reden. Soll ich sie anrufen?"

Er schüttelte den Kopf und sah nachdenklich auf ihre Hand herunter, die noch immer in seiner lag.

„Ich möchte einfach mal in Ruhe mit dir zusammen sein und mich nur um uns selbst kümmern. Ich habe die Schnauze einfach voll, Thao."

Sie streichelte ihm durchs Gesicht.

„Komm, legen wir uns wieder ins Bett, Süßer!"

Vorsichtig zog sie ihn hinter sich her zum Bett. Dieses Mal war er es, der sich in ihren Arm legen durfte. Er spürte ihre Brüste an seiner Schulter, ihre Hand in seinem Gesicht. Genau das brauchte er jetzt, um zu entspannen und endlich wieder zur Ruhe zu kommen.

„Tut mir leid wegen vorhin.", flüsterte Karl.

Thao grinste ihn an.

„Ach! Mal darfst auch du das Arschloch sein. Dann habe ich nicht ständig so ein schlechtes Gewissen."

Sie streichelte ihrem grinsenden Jungen durchs Gesicht und beugte sich vor, um ihn zu küssen.

Ihre Lippen fühlten die seinen, ihre Zunge bahnte sich den Weg in seinen Mund. Es waren genau diese intimen Momente, in denen sie sich ihm so verbunden fühlte. Lust und Zuneigung drängten alles Belastende beiseite.

Sie schloss ihre Augen und genoss jede Sekunde, die sie ihm so nahe war. Selbst das Schmatzen gehörte zu ihren Küssen. Langsam glitt sie auf seinen Körper, getrieben von ihrer aufkommenden Erregung. Sie spürte Karls Glied durch seine Hose und rieb langsam mit ihrem Schoß darüber hinweg.

Der Junge drückte gegen ihren Hinterkopf, seine Zunge forderte die ihre heraus. In tiefen Atemzügen stöhnten beide leidenschaftlich auf.

„Zieh dich aus! Komm!"

Aus ihrer Stimme klang tiefes Verlangen.

Sie stieg von ihm herunter und zog sich ihren Kapuzenpullover aus. Karl streifte sich hastig seine Hosen ab und stieß sie mit seinen Füßen aus dem Bett. Thao grinste und öffnete ihren BH.

Sofort war er zur Stelle und bedeckte ihre großen Brüste mit seinen Küssen, während seine Hände diese streichelten und massierten.

„Lass mich noch die Hose ausziehen, Süßer!"

Sie lächelte und schien ihn durch ihren Blick zu küssen. Betont langsam öffnete sie ihre Hose und streifte sie dann bedachtsam ab, ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen.

Karl grinste, stieg aus dem Bett und glitt zwischen ihre Beine. Sein Kopf senkte sich über ihren Schritt. Dann spürte sie auch schon seine Zunge über den Stoff ihres Slips lecken und ein verhaltenes Gefühl erzeugen, das das Mädchen eine Steigerung erhoffen ließ.

„Zieh ihn runter, Süßer!"

Er ließ sich nicht zweimal bitten, streifte ihren schwarzen Slip nach unten, um sofort mit seinem Kopf zurückzukehren und seine Zunge zwischen ihren Schamlippen hindurch zu drücken. Sie atmete tief ein, ihre Brust hob sich.

Das Mädchen ließ sich nach hinten aufs Bett zurücksinken und zog ihn zwischen ihre Beine nach.

Sie spürte seine Eichel an den Eingang ihrer Scheide drücken. Dann presste sich diese auch schon in ihren Schoß hinein. Sie fühlte den Druck in ihrem Unterleib, als sein Glied sie endlich ausfüllte, dann das erregende Reiben seines harten Schwanzes in ihrem Geschlecht. Thao konnte sich nicht lange beherrschen und schrie ihre Lust hinaus, als der Junge sein Glied immer härter in sie hineinstieß.

Er legte immer wieder Pausen ein, küsste ihre Brüste, saugte hingebungsvoll an ihren steifen Warzen und begann erneut damit, seinen Schwanz in ihre Möse knallen zu lassen.

Beide ließen sich treiben und legten jegliche Hemmungen ab. Es war unwichtig geworden, was seine Eltern oder die Nachbarn dachten. Es zählte nur noch das Hier und Jetzt.

Thao war von ihren Gefühlen einfach hinweggeschwemmt worden. Noch einmal bäumte sie sich auf, holte tief Luft, dann keuchte sie ihren Orgasmus hinaus. Ihr Gesicht war verzerrt, als ob sie starke Schmerzen hätte.

Nach einigen weiteren Stößen kam auch Karl, entlud sich ungehemmt in ihr und rollte sich dann ab, um an ihrer Seite zu liegen zu kommen.

Völlig erschöpft und nach Atem ringend lagen beide auf dem Rücken, starrten an die Decke und versuchten, sich zu sammeln.

Etwa eine halbe Stunde ruhten die beiden bereits nebeneinander, als es leise an die Tür klopfte.

„Kinder! Ich habe Euch Essen gemacht.", drang Katjas Stimme durch die Tür.

„Alles klar, Mama! Kommen gleich."

Karl drehte sich zu seinem Mädchen und streichelte deren nackten Körper. Wie schnell doch ein wenig vögeln sie wieder in eine gemeinsame Spur bringen konnte.

„Ich habe dich lieb, weißt du das?", flüsterte sie ihm zu.

Karl lächelte. Sie meinte es ernst. Das waren Worte, die sie bestimmt noch nicht zu vielen Menschen gesagt hatte. Er war stolz darauf.

„Ich liebe dich auch, Thao. Wir müssen auf uns beide aufpassen. Okay?"

Sie nickte und reichte ihm ihre Hand.

„Komm, Süßer! Mein Magen knurrt. Habe heute noch gar nicht gegessen."

56. Abendessen mit Überraschung

„Na, wie war der Test, Karl?"

Katja saß mit am Esstisch und sah ein paar Unterlagen durch. Sie hatte ihnen Spaghetti Carbonara zubereitet, worauf sich die beiden jungen Leute gierig stürzten.

„Wenn ich ihn nicht geschafft habe, dann fange ich an, Bewerbungen zu schreiben. Macht dann wirklich keinen Sinn mehr. Ich habe mir wirklich den Arsch aufgerissen."

Seine Mutter sah zu ihm hoch.

„Was hast du denn für ein Gefühl?"

„Ich denke, ich habe ihn geschafft."

Thao hatte schon längst den Mund voll und rollte bereits die nächsten Nudeln auf ihre Gabel. Katja lächelte das Mädchen an.

„Bei dir auch alles okay, Thao?"

Die Punkerin nickte.

„Was machst du denn? Ist es wegen Eurer Reise?"

Karls Mutter nickte und drehte eine englische Anzeige um.

„Das hier ist ein Haus in Südschweden. Habe gerade per E-Mail zugesagt. Harald hat das O.K. vom Krankenhaus, ich nehme mir ein halbes Jahr unbezahlten Urlaub und im Frühjahr geht es dann los."

Sie blätterte eine Seite weiter. Das Haus lag an einem See, war von Wald umgeben und sah einfach toll aus. Außerdem schien es modern eingerichtet zu sein.

„Hier!"

Katja schob ihrem Sohn einen Umschlag hin.

„Was ist das denn?", staunend griff er nach dem Papier.

„Für Euch beide. Von Harald und mir. Ihr könnt ihn ab dem nächsten Jahr einlösen. Nicht nur wir wollen Urlaub machen, Ihr sollt es auch."

Der Junge öffnete den Umschlag und sah gemeinsam mit Thao hinein.

„Ein Gutschein?"

Katja lächelte.

„Er wird auf jeden Fall für zwei schöne Wochen reichen."

Karl stand auf und ging um den Tisch herum. Er drückte seine Mutter an sich, während Thao die beiden staunend ansah.

„Wir können hinfahren, wohin wir wollen?", fragte Thao mit ungläubigem Blick.

„Ja, Süße. Soweit das Geld halt reicht."

Sie schien erst jetzt zu begreifen, welche Möglichkeit dieser Gutschein Karl und ihr eröffnete.

„Ich weiß jetzt gar nicht, was ich sagen soll, Katja."

Karls Mutter winkte ab.

„Es ist das Mindeste. Schließlich lassen wir Euch ja auch eine lange Zeit allein."

Thao blickte auf ihren Teller. Katja hatte „Euch" gesagt. Sie überwand ihre Sentimentalität schnell wieder.

„Wir fahren nach Disneyland, Karl. Ich wollte schon immer mal Goofy küssen, ja?"

Der Junge sah sie erstaunt an. Er schien ihr zu glauben.

„Äh ... wirklich?"

Sie lachte heiser auf.

„Bist du bescheuert?"

Katja schüttelte amüsiert den Kopf und sah sich weiter ihre Unterlagen durch. Sie musste sich um die beiden keine Sorgen machen.

57. Telefonat mit Simon

„Hey! Na? Alles gut?", fragte Karl.

Simon schien beschäftigt.

„Ja! Lena kommt gleich, wir wollen ein wenig Musik machen. Willst auch kommen?"

„Nein, Simon! Aber wegen Lena rufe ich an. Thao hat Mist gebaut und ich will, dass du es aus meinem Mund erfährst."

Karls Freund wurde unsicher.

„Wieso? Was ist los? Wegen Xena? Lena hat sie mit keinem Wort mehr erwähnt, ich denke, das ist gegessen."

Karl zögerte, dieses Gespräch war ihm unangenehm.

„Thao macht sich um dich Sorgen, Simon. Sie glaubt, dass Lena dich nur ausnutzen will. Sie hat was Blödes gemacht und dafür möchte ich mich entschuldigen."

Simon blieb stumm.

„Thao hat Amelie aufgefordert, Lena davon in Kenntnis zu setzen, dass sie Dresche von ihr abbekommt, wenn sie dich nochmals wiedersieht. Natürlich hat sie sich davon nicht beirren lassen. Tut mir leid, Kumpel. Ich wollte nicht, dass sie sich einmischt."

Der blonde Junge reagierte anders, als erwartet.

„Thao hat sich solche Sorgen um mich gemacht? Krass! Hätte nicht gedacht, dass sie mich so mag."

Karl seufzte.

„Simon! Sei vorsichtig bei Lena! Auch wenn ich Thaos Versuch, sie von dir fernzuhalten, für blödsinnig halte, teile ich ihre Meinung über sie. In erster Linie geht es Lena um sich selbst und die Gefahr ist aus unserer Sicht groß, dass sie dich ausnutzen wird."

Simons Tonfall kühlte merklich ab und wurde gereizter.

„Selbst wenn. In wie vielen Beziehungen ist das so? Glaubst du, meine Mutter ist mit meinem Vater zusammen, weil er so gut aussieht? Nein! Er hatte immer schon Kohle und war erfolgreich. Bei dir und deinem Mädchen mag das anders sein, Karl. Du hast als Mensch wirklich viel zu bieten, aber wenn ich Lena mit dem, was ich habe, halten kann, so will ich es versuchen. Ich möchte sie einfach nur mal küssen und mit ihr schlafen."

Karl war zutiefst erschüttert.

„Dir ist aber schon klar, dass du bei Lena nicht dasselbe haben kannst, wie ich bei Thao? Sicher, sie ist manchmal schwer zu ertragen, aber sie ist immer für mich da, wenn ich sie brauche. Und sie liebt mich wegen dem, was ich bin und nicht wegen dem, was meine Eltern haben. Du kannst Lena doch nicht nur vögeln wollen? Das macht doch keine Liebe aus. Zumindest nicht allein."

Simon lachte.

„Ich denke jede Sekunde an sie. Lena geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Und was ist unnormal daran, mich danach zu sehen, dass sie mich berührt und ich sie? Vielleicht kommt das andere ja noch? Karl, ich begnüge mich momentan halt mit dem, was sie mir zu geben bereit ist. Ich weiß, es hört sich blöd an, aber mehr kann ich halt derzeit nicht verlangen."

„Und wenn du irgendwann mal checkst, dass sie einfach nicht mehr als Materielles von dir will und kein emotionales Interesse an dir hat? Du bist doch gerade erst über den Berg, Simon, immer noch in Therapie und nimmst Medikamente. Wenn sie dich abblitzen lässt, wie reagierst du dann? Scheiße, Alter, du bist mein bester Freund!"