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Thao 24

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„Soll ich den Film wieder anmachen?"

Sie blieb neben ihm sitzen, nahm einen Schluck aus ihrem Glas und lehnte sich zurück.

„Okay."

Xena kämpfte mit sich, es ärgerte sie, dass Günter ihr nicht half, ihre Hemmungen zu überwinden. Aber wie konnte er das auch? Sie hatte doch das Problem, nicht er.

„Scheiße! Günter, das ist Scheiße!"

Sie stand auf, ging zum Box-Sack und trat mit aller Kraft dagegen.

„Scheiße! Verdammte Scheiße!"

Sie hielt ihre Hände vors Gesicht, und versuchte sich zu beruhigen.

„Ich bin total kaputt, Günter. Such dir jemand anderen. Bitte! Ich kann das einfach nicht! Sei nicht sauer, aber wir machen uns beide etwas vor."

Günter erhob sich, ging auf sie zu und drehte sie an ihren Schultern zu sich um.

„Nein! Ich möchte dich nicht so leicht aufgeben, Xena. Schau doch mal, was wir schon alles geschafft haben. Ich kann dich umarmen, dich küssen ..., alles andere hat Zeit. Ich möchte einfach nur bei dir sein. Bitte!"

Die große Frau ließ ihre Hände sinken. Es würde sicher nicht allzu oft vorkommen, dass sie jemandem ihr Innerstes offenbarte.

Er wartete darauf, dass sie ihm irgendeine Reaktion zeigte. Es dauerte, dann drehte sie sich von ihm weg, wischte sich die Tränen aus ihrem Gesicht und atmete tief durch.

„Tust du mir einen Gefallen?"

Er nickte.

„Klar!"

Sie wandte sich ihm wieder zu, ihre blauen Augen richteten sich erneut auf ihn.

„Spar dir dein Mitleid und behandle mich nicht wie eine Gestörte. Das nimmt mir nämlich meine Würde, weißt du!?! Auch wenn es vielleicht gar nicht mal so unpassend ist."

Er wurde blass. Nie hätte er geglaubt, dass sie es so sehen könnte.

„Xena! du, ich wollte nie ..."

Sie schüttelte den Kopf und streichelte ihm über seine Wange.

„Ist schon gut. Ich bin dir doch nicht böse."

Sie drückte ihn sanft von sich weg und ging auf Abstand. Er wolle zurück zur Couch, sie aber bat ihn, stehen zu bleiben.

„Dreh dich bitte um!"

Günter blickte sie zaghaft an. Er wusste nicht, was sie vorhatte. Wenn Xena eines geschafft hatte, dann, dass er sich mittlerweile genauso unsicher fühlte wie sie.

„Jetzt kannst mich ansehen."

Der Junge drehte sich um und riss seine Augen auf. Xena stand mit nacktem Oberkörper vor ihm, ihr T-Shirt und den BH hielt sie in der rechten Hand. Sie sah ihn verlegen an und wartete auf seine Reaktion.

„Warum hast du das gemacht?"

Seine Augen wanderten über ihre großen, festen, birnenförmigen Brüste, aber auch ihre muskulösen Arme, den straffen Bauch und ihre, für eine Frau ziemlich breiten Schultern bemerkte er. Ihre Brüste waren so ... Er löste seinen Blick von ihren perfekten Rundungen und blickte ihr ins Gesicht.

„Versuchst du, es jetzt mit aller Gewalt zu erzwingen?"

Xena bewegte sich einen kleinen Schritt auf ihn zu und schien regelrecht vor eine Wand zu laufen.

„Hilf mir bitte. Ich mag einfach nicht mehr so sein. Verstehst du das? Ich möchte doch auch lieb gehabt werden, weißt du? So wie Karl und Thao sich lieben. Ich würde es dir gönnen und mir auch. Du bist ein Guter, das weiß ich."

Sie biss sich auf ihre Lippen und ging einen weiteren Schritt auf Günter zu. Der sah sie an, schockiert von ihren Worten, bewegt von ihrem Anblick.

„Zieh dich bitte wieder an, Xena! Dir würde es doch viel mehr helfen, wenn du mir einfach erzählen würdest, was dir passiert ist. Komm! Trau dich! Bitte!"

Er näherte sich ihr, doch sie zuckte zusammen, hob ihre Arme vor ihre Brust und begann zu zittern. Sie verkrampfte sich vollends, als er ihr half, das T-Shirt wieder anzuziehen.

„Ich kann nicht. Das schaffe ich einfach nicht."

Ihre blauen Augen richteten sich auf ihn.

„Du bist so lieb, weißt du das?"

Er lächelte und drückte sie vorsichtig an sich.

„Wenn du mich lässt, bin ich immer für dich da."

„Würdest du bitte gehen? Damit würdest du mir helfen."

Sie sah ihn flehend an. Günter nickte, ohne zu zögern.

„Das war es aber nicht zwischen uns, oder?"

Xena schloss ihre Augen.

„Ich melde mich morgen bei dir. Versprochen!"

Er blickte sie noch einmal an und ging dann zur Tür. Xena sah ihm nicht nach, trotzdem konnte sie seine Enttäuschung spüren.

„Wir schauen den Film das nächste Mal zu Ende, okay?"

Er drehte sich zu ihr um und lächelte ihr zu.

„Okay."

27. Morgenstunden

Karl löste sich mühselig aus dem Schlaf. Seine Hand strich über die Matratze neben sich, seine Freundin lag nicht mehr an seiner Seite. Mühsam versuchte er, sich zurechtzufinden. Er drehte sich von der Wand weg, tastete auf dem Nachtschränkchen nach seiner Brille und setzte sie auf. Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass es noch ziemlich früh für ihre Verhältnisse war, aufzustehen, gerade erst halb neun vorbei.

„Thao?"

„Moment, Süßer! Ich telefoniere."

Karl kletterte aus dem Bett und blieb auf dessen Rand sitzen. Er war immer noch nicht ganz bei sich.

„Vergiss nicht, dass du mitgehen wolltest!"

Er hörte Schritte im Flur, dann zeigte sich auch schon Thaos verwuschelter Haarschopf in der Tür. Sie hielt das Schnurlostelefon in der linken Hand und deckte mit ihrer rechten das Mikrofon ab.

„Was meinst du?"

Er deutete auf seine Brust.

„Ich will es mir doch heute stechen lassen."

Thao wurde bleich.

„Scheiße, das ist heute? So eine Kacke!"

Sie hatte es vergessen, obwohl sie ihn selbst noch daran erinnert hatte, einen neuen Termin zu vereinbaren, nachdem er den ersten infolge seines Krankenhausaufenthaltes absagen hatte müssen.

„Xena? Sorry, aber ich wollte mit Karl zu einem Tätowierer gehen."

Sie blieb in der Tür stehen und zwinkerte Karl zu.

„Kann sie mitgehen?"

Karl dachte kurz darüber nach. Zunächst war ihm der Gedanke eher unangenehm, doch dann änderte er seine Meinung. Ach, scheißegal, für dieses Motiv musste er sich vor Xena nicht schämen.

„Ja, klar. Ist irgendwas mit ihr?"

Thao nickte.

„Sie braucht jemanden zum Quatschen, scheint ihr nicht gut zu gehen."

Karl seufzte.

„Ist es wegen Günter?"

Thao nickte.

„Ja. Ich frag sie, ob sie mit uns frühstücken möchte."

Das Punkermädchen bückte sich zu ihrem Freund hinunter, drückte ihm einen Kuss auf seine Lippen und verschwand wieder durch die Tür. Vielleicht war es ganz gut, dass Xena sie begleitete, so würde sich zwischen Thao und ihm wahrscheinlich keine neue Gelegenheit bieten, um neuerlich zu streiten.

Er griff nach seinem Handy und öffnete den Ordner mit den Bildern. Dort hatte er das Motiv der geplanten Tätowierung gespeichert, Thao als Domina, die sein freigelegtes Herz an einer Kette hielt. Wut stieg in ihm auf. Längst war es nicht mehr nur seine Herrin, die dort sein Herz an der Leine gefangen hielt. War es vielleicht doch nur reine Eifersucht? Er fuhr mit seinem Finger über die Domina auf dem Bild. Ja! Er wollte, dass sie ihm allein gehörte!

„Gehen wir duschen?"

Thao war nackt, als sie zu ihm zurück ins Zimmer kam.

„Was guckst du da? Das Tattoo?"

Er nickte. Sie stand direkt vor ihm und streichelte mit ihrer Hand über seinen Kopf.

„Es sieht klasse aus. Das wird an dir bestimmt geil aussehen. Zumindest hat der Franz jetzt auch ein wenig Arbeitsfläche bei dir. Wäre sonst eine Miniatur geworden, oder?"

Er grinste zu ihr hoch.

„Du bist so doof."

Sie beugte sich zu ihm hinunter und gab ihm einen Kuss.

„Soll dir die liebe Tante beim Ausziehen helfen, oder schaffst du das schon allein?"

Er strich ihr über das Schamhaar und küsste sie an dieser Stelle. Wie schnell sich seine negativen Gedanken auf einmal verflüchtigten.

„Wir haben Zeit, die Domse kommt erst in ner Stunde. War selbst noch nicht fertig."

Er sah zu ihr hoch.

„Was ist mit ihr? Warum geht es ihr nicht gut?"

Thao zeigte ihm ein sorgenvolles Gesicht.

„Sie möchte nicht, dass es jemand erfährt, Karl. Sie hat es mir auch nur angedeutet. Es fällt ihr sehr schwer, darüber zu reden. Vielleicht erzählt sie uns ja nachher mehr. Auf jeden Fall wollte sie sich mit Günter einen schönen Abend machen und das muss ein ziemlicher Reinfall geworden sein."

„Hat Günter versucht, sie anzufassen?"

Thao winkte ab.

„Nein! Er war total lieb zu ihr, keine Sorge. Und du kennst Xena, sie würde nichts zulassen, was sie selbst nicht möchte."

Sie packte ihn an seiner Hand und zog ihn hinter sich her.

„Komm! Lass uns duschen gehen!"

Kaum waren sie im Bad angekommen, bremste sie ihn auch schon aus.

„Ein Fuß vor den anderen, mein Süßer! Schön vorsichtig!"

Karl seufzte. Das war Thao in Höchstform.

Die Punkerin zwinkerte ihm zu und griff in den Bund seiner Boxershorts. Sie zog sie ihm nicht aus, ohne vorher ausgiebig seine Hoden und seinen Schwanz gestreichelt zu haben. Sie freute sich, als er sich an ihren Berührungen erregte.

„Wie wolltest du es denn in der Nacht damals haben?"

Karl drückte sie zur Waschmaschine in der Ecke. Sie lächelte, wollte sich umdrehen, doch er hielt sie zurück.

„Warte noch damit!"

Er ging vor ihr auf die Knie und streichelte über ihre Oberschenkel. Vorsichtig berührten seine Finger ihre Haut, strichen langsam darüber hinweg. Er grinste, während Thao eine Gänsehaut bekam und zu zittern begann. Langsam näherte er sich ihrem Schoß, saugte mit seiner Nase ihren Duft ein. Sie hatte sich noch nicht gewaschen und schien peinlich berührt zu sein.

„Karl! Dann doch lieber erst nach dem Duschen, okay!?! Komm jetzt!"

Doch er hatte sie schon geküsst, fuhr mit seiner Zunge ihre Ritze entlang, drückte mit beiden Händen auf ihre Pobacken, um sie genau dort zu halten, wo sie war. Sie schmeckte im ersten Moment nicht erbaulich, genauso wenig, wie im zweiten, doch das war ihm egal, er wollte sie jetzt, in dieser Sekunde. Er liebte es, sie mit seiner Zunge zu verwöhnen, es war für ihn ein besonderer Reiz, nach jenen Punkten zu suchen, die sie in eine tiefe, anhaltende Erregung führten.

Thao selbst war wie in Trance, schloss ihre Augen, genoss dieses intensive Gefühl, welches er ihr schenkte. Bis heute wusste sie noch immer nicht, weshalb er sie so gern auf genau diese Weise berührte. Zwar hatte sie selbst auch kein Problem damit, seinen Schwanz zu blasen, doch war dies ein Geschenk an ihn, während Karl es wirklich zu lieben schien, sie oral zu verwöhnen. Sie erinnerte sich an seinen Wunsch, den er geäußert hatte, als sie ihn danach gefragt hatte, was er sich sexuell von ihr wünschen würde.

Sie stöhnte auf, Karl saugte an ihrer Klitoris und massierte diese dann fordernd mit seiner Zungenspitze.

„Jetzt, komm bitte!"

Karl löste sich von ihrem Schritt, er hatte sich selbst mit seiner rechten Hand gewichst. Auch er lief bereits Gefahr, seinen Höhepunkt nicht mehr länger hinauszögern zu können.

Sie drehte sich um, stützte sich auf der Abstellfläche der Waschmaschine ab und drückte den Rücken durch, damit er leichter von hinten in sie eindringen konnte. Karl zögerte nicht, setzte die Spitze seines Gliedes an ihre Scham und ließ dann seinen Schwanz behutsam in sie hineingleiten.

Thao stöhnte auf. Karl packte ihre Hüften und stieß ihr sein Glied hart in die Scheide. In diesem Punkt hatten sie von Anfang an nahezu perfekt harmoniert. Der Wunsch, intensiven Sex miteinander zu erleben, war ihnen beiden schon immer gleich wichtig gewesen. Sie waren offen, ehrlich, hatten sich über ihre Wünsche ausgetauscht und voneinander gelernt. Vielleicht spürten sie beide, wie wenig selbstverständlich das eigentlich war.

Hart stieß er seinen Schwanz immer wieder in sie hinein, sie schrie und stöhnte, während er hinter ihr röchelnd versuchte, seinen Orgasmus hinauszuzögern. Sie war noch nicht gekommen, es störte ihn, wenn er zum Höhepunkt kam, ohne sie vorher zum Orgasmus zu treiben.

Mit letzter Kraft gab er noch einmal alles, stieß im schnellen Rhythmus zu, während Thao endlich ihren Höhepunkt herannahen fühlte. Sie krümmte sich nach vorn, ließ den Kopf zwischen ihren Armen nach unten hängen, wimmerte auf, als er die letzten Male sein Glied in sie hineinstieß und sich in ihr ergoss.

Erschöpft hielt der Junge inne, zog vorsichtig seinen langsam erschlaffenden Schwanz aus ihrer Vagina, küsste noch einmal ihren Rücken und setzte sich dann auf den Badewannenrand, um neue Kraft zu schöpfen.

„Willst noch mal?"

Karl sah sie erstaunt an. Thao aber lachte. Es ging ihr nicht anders, sie hatte genug. Sie lag immer noch mit dem Oberkörper auf der Waschmaschine, hatte aber ihren Kopf zu ihm gedreht.

„Das war richtig geil, mein süßes, kleines Fickäffchen."

Er wusste mittlerweile ihren Spott zu parieren.

„Das freut mich jetzt aber ungemein, meine liebliche, kleine Prinzenrolle."

Sie zog die Stirn kraus und zeigte ihm einen Fuck-Finger.

„Komm! Wir müssen duschen."

Sie zog am Dosierhebel, wobei Karl sie kritisch beäugte. Sie liebte es, ihn immer wieder zu ärgern und urplötzlich kaltes, statt warmes Wasser auf ihre beiden Körper herunterprasseln zu lassen. An diesem Tag verzichtete sie darauf, zu schön war der Moment gewesen, den sich die beiden soeben geschenkt hatten.

Thao legte ihren Kopf an seine Brust, schloss ihre Augen und genoss den warmen Nieselregen auf ihrer Haut.

Karl legte seinen Kopf auf den ihren, diesen Moment der Nähe genauso genießend, wie sie. Es waren Augenblicke wie diese, die sie daran erinnerten, was sie aneinander gefunden hatten. Sie standen regungslos unter der Dusche, aneinander gelehnt, jeder für sich seinen Gedanken nachhängend.

„Thao!"

Das nackte Mädchen sah erstaunt zu ihm hoch.

„Ja?"

„Die Türglocke!"

„Jetzt schon? Scheiße."

Sie öffnete die Kabinentür und eilte zur Tür, an der die Bademäntel hingen.

„Ich lass sie rein, okay? Kommst nach?"

„Ja. Geh schon mal! Ich mach mich fertig und zieh mich an."

Thao lächelte ihn von der Tür aus nochmals an.

„Das war super schön gerade. Ich liebe dich!"

„Ich dich auch, Süße. Und jetzt geh! Grundlos wird Xena nicht so früh da sein."

Er hörte Stimmen an der Haustür, die schnell leiser wurden. Wahrscheinlich waren die beiden ins Wohnzimmer gegangen. Karl seufzte, der Tag hatte so vielversprechend begonnen.

28. Ein kaputter Mensch

Thao schreckte zusammen, als sie Xena in der Tür stehen sah. Sie sah so gar nicht aus wie sonst. Ungeschminkt, die Augen rot und gereizt, eingefallene Wangen und eine blasse Haut zeigten der Punkerin, wie es um die Freundin bestellt war. So hatte sie Xena noch nie gesehen.

„Tut mir leid. Ich habe es zu Hause nicht mehr ausgehalten. Ich bin kurz davor, freiwillig in eine Klapse zu gehen."

Thao nahm sie in den Arm, drückte den Körper der großen Blonden an sich.

„Komm erst mal rein! Wir gehen ins Wohnzimmer."

„Und Karl?"

Die Punkerin schüttelte den Kopf.

„Der ist im Bad, wir können uns unterhalten, kein Problem."

Xena nickte dankbar und folgte ihr ins Wohnzimmer.

„Ich will Euch nicht den Tag versauen, Thao. Sag einfach, wenn es nicht passt, okay?"

Thao zeigte energisch auf das Sofa.

„Du tust ja wirklich alles, damit es dir besser geht, was?"

Xena setzte sich und sah auf ihre Stiefel hinunter. Sie wirkte verbraucht und hatte kaum noch etwas von ihrer sonstigen Attraktivität an sich. Die Punkerin setzte sich neben sie und nahm sie nochmals in den Arm.

„Heul ruhig, wenn es dir hilft. Ich bin da auch ziemlich gut drin mittlerweile."

Xena löste sich wieder von ihr und musste lächeln. Thao schaffte es mit wenigen Worten, dass ihr leichter wurde. Sie schwieg aber, musste erst einmal ihre Gedanken sortieren und ankommen.

„Ich bin einfach froh, nicht allein zu sein. Dank euch."

Thao nickte.

„Passt schon."

„Habe ich gestört?"

Die Punkerin grinste.

„Nee, mit dem Ficken waren wir schon fertig."

Xena wurde blass, sie musste sich wegdrehen, um sich beherrschen zu können.

„Xena? Sorry, das wollte ich nicht. Scheiße, ich bin so ne blöde Kuh."

Sie legte der Freundin ihre Hand auf die Schulter.

„Bitte! Ey! Tut mir leid! Ich bin so bescheuert."

Thao spürte Xenas Hand auf ihrem Oberschenkel. Sie war erleichtert.

„Weißt du, ich bin so eine kranke Alte. Du hättest mich sehen sollen. Ich bin so ein Freak. Mir tut Günter so leid, er war so lieb zu mir."

„Ihr schafft das, Xena! Gib nicht auf! Der wartet und hat Geduld. Du hast es doch selbst gesagt, oder nicht?"

Xena nickte und wandte sich der Punkerin langsam wieder zu. Kurz wischte sie sich noch einmal mit dem Lederärmel über die Augen, dann machte sie sich mit einem tiefen Stoßseufzer Luft.

„Weißt du was? Genau das macht mich noch mehr fertig! Es hilft mir nicht, dass er darauf hofft. Ich kann ihm da doch nichts versprechen. Weißt du, was ich meine? Wie kann ich ihn auf etwas warten lassen, wenn ich selbst nicht weiß, ob ich damit jemals wieder klarkommen kann. Thao, ich muss mich einweisen lassen, so mag ich nicht mehr weitermachen."

Die Punkerin lächelte.

„Na und? Selbst wenn! Du bist sicher nicht die Erste, der dort geholfen wird und sicher auch nicht die Letzte. Vielleicht können dir die Pfleger dort ja zeigen, wie man ne Zwangsjacke anlegt? Kann in unserem Job sicher hilfreich sein."

Xena merkte auf und sah sie erstaunt an.

„Unserem Job?"

Thao war verblüfft. Scheiße! Sie hatte sich verplappert.

„Naja, schließlich mache ich ja Karlchen auch ab und an die Herrin."

Xena nickte. Stimmt, daran hatte sie nicht gedacht.

„Ich weiß nicht mehr weiter, Thao. Es kann doch nicht sein, dass ich nur noch meine Erfüllung darin finde, Menschen für Geld zu quälen, oder? Das darf doch nicht alles in meinem Leben sein. Ich komme da irgendwann nicht mehr raus, Thao."

Thao dachte an ihr eigenes Verlangen. Sie wusste genau, was Xena meinte.

„Willst du das denn?"

Xena nickte zu ihrer Überraschung.

„Manchmal wünsche ich mir, einfach anders zu sein, Thao. So wie andere Frauen, weißt du? Ganz normal mit Mann und Kind. Zufrieden und ohne das Verlangen, jemanden erniedrigen und quälen zu wollen. So ganz lieb, verstehst du?"

Thao schüttelte den Kopf.

„Nee. Weiß ich nicht. Ich glaube, dass auch die meisten normalen Frauen ziemlich viel Dreck in sich tragen. Mach dir da keine Illusionen, Xena. Mensch bleibt Mensch. Normalität ist Statistik. Nicht mehr."

Xena blickte die Punkerin nachdenklich an.

„Für so ne junge Göre kannst aber ziemlich klugscheißen."

Thao grinste breit.

„Geht´s dir besser?"

Xena wischte sich noch einmal durch ihr Gesicht, nickte aber schließlich.

„Geht schon. Bin eine ganz schön sentimentale Kuh, was?"

Thao klopfte ihr auf die Schulter.

„Irgendwann musst du es jemandem erzählen. Da wirst nicht drum herumkommen, Xena."

Die große Blondine nickte, doch genau das wollte und konnte sie nicht. Thao erinnerte sich an eine Andeutung der Domina. Mehrere Jungen hatten sich tagelang das von Xena genommen, was sie wollten.

Es klopfte an der Tür.

„Kann ich reinkommen?"

Thao sah Xena fragend an, die nickte nur und wischte sich nochmals durchs Gesicht.

„Ja. Alles gut, Süßer."

Karl öffnete vorsichtig die Tür. Als er Xena erblickte, glaubte er, einem Trugbild aufzusitzen. Er war regelrecht geschockt, auch er hatte die gemeinsame Freundin so noch nie gesehen. Er zögerte, ihr Zustand sprach Bände, es musste ihr also wirklich schlecht gehen. Xena stand auf und kam ihm entgegen. Er öffnete seine Arme, umarmte sie und spürte, dass sie mit sich kämpfte. Sie war bemüht um ihre Fassung, nie hätte er gedacht, dass die große Blondine sich so verletzlich zeigen würde. Thao blickte zwischen den beiden hin und her.

„Ich gehe ins Bad, okay? Komm gleich wieder."

Xena sah ihr etwas hilflos hinterher, Karl spürte ihre Unsicherheit.

„Komm! Kannst mir beim Frühstück machen helfen, okay?"

„Ja, okay."

Sie folgte ihm in die Küche und stellte sich neben den Jungen an die Anrichte.

„Ich habe euch jetzt den Tag versaut, oder?"

Karl öffnete den Kühlschrank und kramte Wurst und Käsepackungen, Butter, Gurken und einige andere Lebensmittel daraus hervor.

„Magst Eier?"

Xena lächelte.

„Ja. Gerne."

Er drehte sich zu ihr um und deutete auf die Packungen.