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Thao 25

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„Wie könnte das auch anders sein? Denkst du, er weiß nicht, was er an dir gefunden hat? Mensch, Thao, du bist hübsch, klug, lustig und treu. Du würdest dich jederzeit für ihn prügeln. Weißt noch? Bei der Party? Du bist doch nicht weniger wichtig für ihn, als er für dich! Ich hoffe, Ihr schafft das. Wirklich!"

„Du bist lieb. Ich bin immer so scheiße zu dir und du bist immer einfach nur lieb. Wie machst du das nur?"

„Ich habe einfach gelernt, selbst zu entscheiden, wem und was ich eine Bedeutung geben möchte. Da kann einen vieles nicht mehr verletzen."

Thao glaubte, sie zu verstehen.

„Und Patrick? Was hatte er für eine Bedeutung für dich?"

Amelie wurde bleich.

„Ich habe ihn ausgenutzt, Thao. Er sollte einfach nur mit mir schlafen. Ich wollte einfach wissen, wie das ist. Ich dachte, bei ihm wäre das ähnlich. Aber heute Früh war er ziemlich wütend."

„Und du empfindest nichts für ihn?"

Amelie hob ihre Schultern.

„Ich schlafe gerne mit ihm. Aber mehr?"

Sie hob ihre Augenbrauen und atmete tief durch.

„Krass, oder?"

Thao nickte zum wiederholten Male.

„Bist ja fast noch behinderter als ich."

Die Punkerin schien jetzt zu kapieren.

„Du willst deshalb nach Bayern? Wegen Patrick?"

„Nein! Das heißt ... nicht nur."

„Ich komme mit meinem neuen Ich nicht so gut klar. Meine Therapeutin hat mich davor gewarnt und jetzt ist es so gekommen, wie sie es gesagt hat. Im Kopf bin ich immer noch Doppel-Vollfett, Pummel-Lotte, Schinkenspeck ..."

„Jetzt hör schon auf."

Amelie nickte und schwieg.

„Ich dachte, du fühlst dich wohl, jetzt, wo du so ein heißes Eisen bist ...? Mensch, Trulla, dir kann man es ja wirklich nicht recht machen! Fängst jetzt aber nicht wieder zu essen an, oder?"

Energisch schüttelte Thaos Freundin den Kopf.

„Nein! Keine Angst! Aber du hast recht gehabt vorhin. Es ist jetzt alles leichter. Keine Hänseleien mehr, Jungs und Frauen kommen auf mich zu, suchen meine Nähe, die sie, abgesehen von einigen aus der Schule, vorher nicht haben wollten. Und selbst die ... weißt du, das hat Jahre gedauert. Das ist doch scheiße! Wenn Patrick mit mir schläft, dann fühlt es sich geil an, aber ich habe auch die Gewissheit, dass er mich vorher nie angefasst hätte. Verstehst du?"

Die Punkerin bejahte mit einem Nicken.

„Und wie sieht es bei dir aus? Ist es dir egal, was für ne Fresse ein Macker hat?"

Amelie dachte kurz nach.

„Im ersten Moment vielleicht, aber wenn ich ihn richtig kennen würde und er hätte einen lieben Charakter, würde ich auch einem weniger gut aussehenden Typen eine Chance geben. So wie du es bei Karl getan hast."

Thao runzelte ihre Stirn. Ihr Blick sprach Bände.

„Wie meinst du denn das jetzt, du doofe Nuss? Willst damit sagen, dass mein Freund hässlich ist?"

Amelie reagierte schockiert und winkte mit heftigen Gesten ab.

„Spinnst du? Karl ist super! Du weißt doch genau, wie sehr ich ihn mag. Ich hab Euch beide lieb. Das weißt du doch genau!"

Amelie wusste nicht, ob sie ihren nächsten Gedanken aussprechen durfte.

„Aber ganz ehrlich, Thao. Das hübscheste Gesicht hat er nicht."

Thao war dies nicht wichtig. Für sie hatte diese Feststellung etwas Überraschendes.

„Dafür steigen ihm aber ziemlich viele Mädels nach."

„Du meinst Sophie?"

„Hören wir auf damit. Komm! Lass uns das Essen fertigmachen! Ich hab Hunger."

Sie gingen zurück in die Küche. Amelie half der Punkerin, so gut sie konnte. Sie kannte sich nicht aus, stellte aber überrascht fest, wie sicher Thao sich in diesem Umfeld bewegte.

Nach einer Viertelstunde hörten die Mädels, dass die Haustür aufgeschlossen wurde.

„Thao? Ich bin wieder da."

Karl ging zur Garderobe und legte seine Jacke ab.

„Ich habe Sophie mitgebracht, wir haben uns unterwegs getroffen."

Amelie sah die Punkerin zusammenzucken. Beinahe wäre ihr der Schöpflöffel aus der Hand gefallen.

Karl steckte seinen Kopf durch die Küchentür.

„Ich hätte anrufen sollen, ich weiß. Aber ich glaube, sie könnte ein wenig Gesellschaft gebrauchen."

Er sah Thao fragend an.

„Ist das okay? Ich weiß, dass du ein Problem mit ihr hast."

Sein Blick fiel auf Amelie, dann ging er auf sie zu und umarmte sie.

„Ist jetzt wohl zu spät, um nein zu sagen, oder?"

Ihr irritierter Blick wanderte von ihrem Jungen zu Amelie.

„Hol ihr einen Teller und Besteck. Für uns drei habe ich schon gedeckt."

Karl löste sich von Amelie, umarmte seine Freundin und gab ihr einen Kuss.

„Danke. Ich glaube, das wird ihr gut tun. Sie scheint ziemlich allein zu sein."

Er verschwand wieder ins Wohnzimmer.

„Scheiße. Wenn man vom Teufel spricht ... Ist krass, oder?"

Thao glotzte Amelie regelrecht an.

„Was soll die Scheiße jetzt? Warum hat er sie hierher gebracht?"

Das ehemals adipöse Mädchen sah besorgt drein.

„Reg dich nicht auf, Thao! Sophie ist nett. Die hat doch ganz andere Sorgen."

Thaos Blick irrte durch die Küche, auf die Töpfe, die Pfanne, dann streifte er kurz ihre Freundin. Sie wirkte verwirrt und angespannt.

„Komm schon, Thao. Bleib locker! Ich helfe dir beim Auftragen."

Thaos Augen blieben unruhig, ihre Gedanken schienen zu rasen. Amelie drückte ihr ein Tablett in die Hand und schob sie aus der Küche.

Karl saß an einer der beiden längeren Seiten des Tisches, Sophie über Eck an einem der kürzeren. Thao registrierte es, der Platz neben ihrem Freund war der ihre.

„Hallo Thao!"

Sophie stand auf und kam ihr entgegen. Das Punkermädchen nickte ihr zu, deutete dann mit ihrem Blick auf das Tablett in ihren Händen. Karl blickte sie bittend an, sie schloss die Augen und nickte ihm zu. Es würde Kraft kosten.

„Hallo Sophie."

Thao mied zwar den direkten Blick, reichte Simons Schwester aber die Hand, während sie das Tablett auf der linken Hand balancierte.

„Wie geht's?", rang Thao sich ab, wobei ihre Stimme trocken klang.

„Hallo Sophie! Schön, dass du da bist."

Amelies Gekicher im Hintergrund half Thao aus ihrer Verlegenheit. Ihr Blick blieb auf Karl liegen. Seine Miene beruhigte sie. Sein Interesse galt ihr, ihrer Sorge und ihrer Furcht. Er schenkte ihr einen bestärkenden Blick. Es half ihr, den Schein gegenüber Sophie wahren zu können.

„Wir wollten mal telefonieren, hast du vergessen?"

Sophie nickte Amelie zu. Eine Umarmung folgte, dann setzte sie sich wieder an den Tisch.

„Setzt dich, Amelie! Ich mach den Rest."

Thaos Freundin lächelte Karl und Sophie zu, setzte sich ebenfalls und verwickelte die beiden in ein lockeres Gespräch, während die Punkerin die Teller mit Rouladen, Kraut und Kartoffeln füllte.

Sophie erzählte von ihren letzten Wochen, durchwachten Nächten, ihrer Unfähigkeit, das Stockwerk aufzusuchen, in dem ihr Bruder einst gelebt hatte. Ihre Eltern waren wieder auf Tournee, suchten Abstand zum Ort ihrer Tragödie.

Thao hörte ihr zu, das Gehörte ließ sie nicht unberührt. Sophie sah müde und gebrochen aus. Sie war ein Spiegelbild ihrer selbst, in das sie vor nicht einmal allzu langer Zeit hatte blicken müssen. Hatte sie vielleicht deshalb Angst vor Sophie? Weil sie in dieser Frau Ähnlichkeiten zu sich selber erkannte?

„Es schmeckt sehr gut, Thao."

Die Punkerin sah von ihrem Teller auf, in dem sie, in ihren Gedanken verloren, gestochert hatte.

„Es tut mir leid für dich, Sophie. Ich habe es damals auf der Beerdigung ehrlich gemeint."

„Das weiß ich, Thao. Ich weiß auch, dass du mich nicht wirklich leiden kannst. Vielleicht wird es dadurch noch wertvoller."

Die braunen Augen der Punkerin zeigten für einen kurzen Moment Wärme. Dann stocherte sie weiter auf ihrem Teller herum.

„Du musst da raus, Sophie. Bleib nicht dort! Simon hat dieses Haus kaputtgemacht, vielleicht wird es dich irgendwann auch zerstören. Du hast doch Möglichkeiten. Zieh aus!"

Karl meinte es ernst.

„Ich kann das nicht, Karl. Ich bin dort aufgewachsen, habe Erinnerungen, ..."

Sie schwieg für einen kurzen Moment.

„... gute und schlechte, weißt du? Vielleicht irgendwann einmal. Aber jetzt? Ich muss ja auch noch meine Ausbildung beenden."

Thao hob den Kopf, ließ ihren Blick dabei auf Sophie gerichtet, die sie ihrerseits erwartungsvoll ansah. Es lag nichts Bedrohliches im Blick des Punkermädchens.

„Wo habt Ihr Euch denn vorhin getroffen?"

Sophie ahnte den Hintergrund dieser Frage und wollte Thaos Bedenken umgehend zerstreuen.

„Im Minimarkt vorne. Hab noch ein paar Sachen gebraucht, anscheinend ging es Karl nicht anders. Da habe ich ihn angesprochen."

Die Punkerin nickte, dann führte sie wieder die Gabel mit einem Stück Roulade an ihren Mund. Sie beteiligte sich nicht am Gespräch, hörte lediglich zu und versuchte, im Hintergrund zu bleiben. Sie wollte nicht provozieren, es würde der dahin schwellenden Disharmonie zwischen ihr und Karl nur neuen Nährboden bieten.

Das Essen ging der Neige zu, vor allem Amelie und Sophie hatten sich angeregt unterhalten. Sie verstanden sich, obgleich es wohl nicht viele Menschen gab, mit denen sich Amelie im Umgang schwertat.

„Seid Ihr fertig?"

Beide Mädchen nickten Thao zu, die aufstand und sich anschickte, das Geschirr abzuräumen.

„Soll ich dir helfen?"

Karl sah seine Freundin fragend an.

„Nein! Bleibt alle sitzen. Ich mach das schon."

„Ist alles gut?"

Thao nickte, legte im Vorbeigehen ihre Hand auf seine Schulter und griff dann nach seinem Teller. Er spürte, wie sehr sie mit Sophies Gegenwart zu kämpfen hatte.

Sophie wartete, bis Thao in der Küche verschwunden war.

„Tut mir leid, Karl. Ich hätte vielleicht doch nicht mit herkommen sollen."

Karl warf einen Blick auf die Küchentür. Er kannte ja den Grund, warum Thao so schlecht auf Sophie zu sprechen war. War etwas dran? Bisher hatte Simons Schwester ihm keine Anzeichen dafür gegeben, dass das Punkermädchen recht hatte.

„Ich würde gerne mal mit ihr reden, Karl."

Er löste sich aus seinen Gedanken. Dieser Wunsch überraschte ihn.

„Worüber denn?"

„Ich weiß doch genau, wovor sie Angst hat. Ich kann dich wirklich gut leiden, Karl, aber sie braucht sich da keine Sorgen zu machen. Ich bin im Moment allein besser dran. Ich wünsche mir gar keinen Freund, zumindest im Moment nicht. Außerdem seid Ihr ja bald sowieso nicht mehr in der Stadt, deshalb würde ich gerne die Zeit mit euch nutzen. Einfach mal ab und an vorbeischauen. Okay?"

Karl lächelte.

„Na klar ist das okay. Thao wird das verstehen. Sie hat selbst schon Menschen verloren, die sie geliebt hat."

Sophie nickte den beiden zu, stand auf und ging in die Küche.

„Thao? Ich würde dir gerne helfen. Als kleines Dankeschön für das Essen."

Die Punkerin drehte sich nicht um, kratzte weiterhin Essensreste von den Tellern und ließ Wasser in das Spülbecken laufen.

„Warum benutzt du nicht die Spülmaschine?"

Thao drehte ihren Kopf halb in Sophies Richtung.

„Ich wollte einfach meine Ruhe haben. Sorry, Sophie, aber wir verstehen uns einfach nicht. Belassen wir es dabei."

„Warum, Thao? Was habe ich dir getan? Ich will nichts von deinem Freund. Wie sollte ich das auch? Mir geht es scheiße, ich schlafe kaum noch und bei jedem Geräusch im Haus denke ich, es könnte Simon sein. Herr Gott noch mal, Thao! Was denkst du von mir?"

Bei den letzten Worten begann Sophie zu weinen.

„Karl war sein einziger Freund. Wenn ich mich ab und zu mit ihm über Simon unterhalten kann, wird mir leichter, verstehst du das nicht? Ich habe doch sonst keinen."

Das Punkermädchen schwieg, stand da und kratzte mit einer Gabel über einen Teller, der keinerlei Spuren etwaiger Essensreste aufwies.

„Thao! Karl hat mir erzählt, dass auch du schon Menschen verloren hast, die dir etwas bedeutet haben. Bitte! Wenn mich jemand versteht, dann doch wohl du? Lass uns ab und an mal reden, okay? Bitte."

Das Punkermädchen nickte. Es kostete sie Überwindung, dann drehte sie sich aber um, ging zu dem Mädchen und schloss es in ihre Arme. Sophie hatte ja recht, Thao wusste genau, was Simons Schwester fühlte.

„Komm vorbei, wenn dir danach ist. Ich weiß nicht, ob ich dir wirklich helfen kann, aber Karl ganz sicher."

Sophie nickte dankbar.

„Er hat dir auch geholfen, oder?"

Thao schloss kurz die Augen und dachte an Heinrich.

„Ja. Sehr sogar."

Sie drückte Sophies Körper noch einmal an den ihren, dann drehte sie sich wieder von ihr weg.

„Sei mir nicht böse. Mir geht gerade selbst viel im Kopf rum, okay?"

Simons Schwester nickte. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen, sah den Rücken der Punkerin, ihr Blick wurde hart und feindlich. Dann ging sie wieder zurück ins Wohnzimmer.

35. Wieder allein

„Nein, es steht noch nicht sicher fest. Ich weiß es doch auch noch nicht."

Thao seufzte. Sie wollte einfach nur die Stimme ihrer Mutter hören, bereute es aber, in diesem Moment angerufen zu haben. Gefrustet fläzte sie sich auf Karls Bett und starrte zur Decke seines Zimmers.

„Nein, er hat noch keine Bestätigung, es sieht aber gut aus. Er schaut schon nach einer Wohnung."

Die Punkerin hielt das Telefon vom Ohr weg.

„Wie läuft es mit Rüdiger? ... Echt? ... Freut mich für Euch. Hat er dich also nicht in Streifen gepeitscht und in seinem Keller geschlachtet?"

Die Stimme ihrer Mutter begann weinerlich zu klingen.

„Ja, entschuldige. Ich höre ja schon wieder auf. Ich gebe dir Bescheid, wenn ich was weiß. ... Nein. ... Jaaa! Ganz sicher. Ich pass schon auf mich auf. ... Wann kommst du nach Hause? ... Aber ganz sicher, ja? Bitte, Mama!"

Thao wirkte erleichtert. Sie hatte sich in letzter Zeit oft nach ihrer Mutter gesehnt, auch wenn es unangenehm für sie war, sich das einzugestehen. Sie legte den Telefonhörer auf den Nachttisch zurück und blieb einfach liegen.

„Süße?"

Karl setzte sich zu ihr.

„Mach mal Platz!"

Thao rutschte zur Seite, damit er sich zu ihr legen konnte.

„Ich liebe dich! Du bist heute für Sophie über deinen Schatten gesprungen. Das ist super gewesen von dir. Wirklich!"

„Merkst du was, Karl?"

Er sah ihr ins Gesicht und strich mit seiner Hand eine ihrer Haarsträhnen beiseite.

„Nein. Was meinst du?"

Thao drehte sich zu ihm um und griff nach seiner Hand.

„Immer kackt uns das Schicksal einen Haufen in den Weg."

Sie musste lachen bei der bildlichen Vorstellung.

„Und wir immer durch. Wir könnten ja auch mal drum herumgehen. Aber scheiße, das klappt irgendwie nicht."

Karl streichelte sie weiter.

„Wir hatten ein paar sehr schöne Monate, hast du das vergessen?"

Sie nickte.

„Du hast ja recht."

„Wir werden in Hamburg mehr Ruhe haben. Ich habe angerufen. Sie haben mir die Unterlagen schon zugeschickt. Die werden in den nächsten zwei Tagen kommen."

„Haben Sie dir endlich zugesagt?"

Karl schüttelte den Kopf.

„Nein. Es war eine nur Aushilfe am Telefon, die meine Unterlagen nicht finden konnte."

Er nahm ihre Hand und küsste sie.

„Ich weiß, du hast Angst, Thao. Aber wir bauen uns etwas Gemeinsames auf. Du wirst sehen, das wird ganz toll. Außerdem schaffe ich das Studium ohne deine Hilfe nicht."

Thao musste lächeln, erinnerte sich an die vielen Abende, an denen sie zusammen gelernt hatten.

„Da hast du wohl recht."

Karl zögerte, dann fragte er sie doch.

„Im Palais, hast du ...?"

Thao senkte ihren Kopf.

„Noch nicht, Karl. Bea hat mich ..."

Karl stöhnte auf.

„Mann, Scheiße! Wie lange wartest du denn noch damit? du hast es mir doch versprochen, oder nicht?"

In Thao zog sich alles zusammen. Sie dachte an Beatrice.

„Ich werde noch ein bisschen Zeit brauchen, Karl!"

Der Junge biss die Zähne aufeinander. Seine Stimme klang jetzt aggressiv und gereizt.

„Warum denn, Thao? Weil dir die ganze Scheiße wichtiger ist als ich? Weil du deine Sadomaso-Scheiße mehr liebst, als unsere Beziehung?"

Thao blieb ruhig.

„Beatrice hat mich darum gebeten, Karl, damit sie noch Zeit hat, sich was Neues zu suchen."

Karl sah sie erstaunt an.

„Was hat das denn mit dir zu tun?"

„Wir haben in den letzten Monaten zusammengearbeitet. Sie hat Angst davor, dass sie gemobbt wird, wenn ich nicht mehr da bin."

Der Junge dachte nach. Thao durfte das als gutes Zeichen werten.

„Wie lange?"

Thao zögerte.

„Sie selbst hat mich um drei bis vier Monate gebeten."

Karl starrte sie bestürzt an. Er glaubte, nicht richtig gehört zu haben.

„Die spinnt ja wohl! Wann willst du dich denn dann einschreiben? Fürs nächste Jahr?"

Er spürte Zorn in sich aufsteigen.

„Nein! Thao, wenn du das machst, kommst du da nicht mehr raus. Die machen dich doch total bescheuert dort. Nein! Überleg dir genau, was du aufs Spiel setzt!"

Er sah sie enttäuscht an.

„Beatrice ist eine erwachsene Frau. Du kannst nicht für sie die Verantwortung tragen. Du wirst da nur ausgenutzt. Du weißt das doch selbst. Entscheide dich, was dir wichtiger ist! Ich oder diese Scheiße dort."

Thao dachte an das Palais, Kali und Bernard. Karl hatte recht.

„Ich werde nächste Woche mit der Gräfin sprechen."

Der Junge wirkte erleichtert.

„Ich möchte nicht ohne dich nach Hamburg gehen, Thao. Verstehe das doch bitte. Ich will nicht ohne dich sein!"

Thao legte sich in seinen Arm.

„Ich auch nicht ohne dich. Ich weiß nur nicht, was ich machen soll, Karl. Immer noch nicht."

Der Junge atmete tief durch. Er schien sich zu beruhigen.

„Kunst? Ich denke, das wäre das Richtige für dich."

Thao schüttelte den Kopf.

„Nein! Das ist doch scheiße!"

Sie ließ sich ins Bett zurückfallen.

„Ach, Mensch, ich weiß es einfach nicht."

„Du findest schon was. Sei ganz beruhigt, Thao. Du hast so viele Begabungen und wirklich einzigartige Fähigkeiten, da musst du was draus machen."

„Hör auf damit, Karl! Ich weiß, dass du recht hast, aber ich bin wirklich gern Domina. Es kickt und befriedigt mich, auch wenn dir das zuwider ist."

Der Junge nickte.

„Ich weiß. Und dennoch würdest du damit nicht glücklich werden und ich auch nicht."

Thao wurde dieses Themas überdrüssig. Es zerstörte so vieles zwischen ihnen. Sie drehte sich zu ihm um, streichelte über sein Gesicht und wartete darauf, bis er sich ihr zuwandte.

„Wollen wir ficken? Mir wäre jetzt gerade danach."

Karl lachte, gab ihr einen Kuss und streichelte sanft über ihre Brüste, die von ihrem schwarzen Hemd bedeckt waren.

„Machen wir einen auf kuschelig, oder was?"

Karl sah sie erstaunt an.

„Wieso? Warum fragst du?"

Thao sprang aus dem Bett, packte den Saum seiner Jeans und riss sie ihm regelrecht vom Leib.

„Los! Beeil dich doch!"

Sie wirkte ziemlich ungeduldig, griff dann auch nach seinem Shirt und zog es ihm rücksichtslos über den Kopf.

„Pass auf meine Brille auf! Mensch, Thao!"

„Jetzt jammer nicht, du Mädchen."

Ihre braunen Augen waren auf ihn gerichtet, mit der Zunge befeuchtete sie ihre Lippen. Sie hatte sich ihre rechte Hand in den Schoß ihrer Hose gesteckt und fingerte sich.

„Dann mach du jetzt aber auch!"

Hastig griff der Junge mit beiden Händen seitlich an den Bund seiner Unterhose und zog sie rasch nach unten, währenddessen sein längst steif gewordenes, nun befreites Glied regelrecht heraussprang. Thao aber zeigte ihm plötzlich ein gleichgültiges Gesicht, winkte ab und meinte:

„Ach weißt du was? Ich guck lieber die Sesamstraße."

Sie riss die Tür auf und rannte den Flur entlang, gefolgt von Karl, der jetzt gar nicht mehr daran dachte, auf das zu verzichten, was er von ihr haben wollte.

Thao ließ sich in die Kissen der Wohnzimmercouch fallen und quiekte los, als er sich auf sie stürzte. Er wollte keinesfalls grob zu ihr sein, half ihr aus dem Kapuzenpullover und zog ihre schon aufgeknöpfte Jeans nach unten. Sie lächelte, ließ ihn gewähren, sah ihm zu und streichelte dabei über seine Brust. Er hatte dort keine Haare, sie fand das gut so.

Sie fühlte seine Hände auf ihrer Haut, während sie ihr Höschen nach unten zog. Sie öffnete ihre Beine für ihn, streichelte sich selbst dabei über ihre Oberschenkel.

Karl aber versenkte seinen Kopf in ihrem Schoß und tat das, was er seit Anbeginn ihrer Beziehung liebte. Er ließ seine Zunge über ihre Scham hinweggleiten, massierte ihre Klitoris, saugte an ihr und weidete sich an den Reaktionen seines Mädchens. Thao bäumte sich auf, drückte seinen Kopf fester zwischen ihre Oberschenkel und ließ sich von diesem Gefühl mitreißen.