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Thao II - Teil 05

Geschichte Info
Thao wird konfrontiert.
11.7k Wörter
4.82
5.3k
1

Teil 32 der 48 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 09/23/2019
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Es wurde leichter

Aneliese hatte schon seit drei Tagen den Eindruck, dass sich bei ihrer Freundin etwas verändert hatte. Sie schien in allem lockerer geworden zu sein, war gut drauf und hatte keine weitere depressive Phase durchlebt. War Xena schuld daran? Nein. Am Montag hatte Thao noch gejammert, wie beschissen ihr Tag doch gewesen war und erst seit Dienstag gab sie sich anders.

„Was ist los? Redest du nicht mehr mit mir?"
Thao blickte fragend zu Aneliese rüber, die neben ihr auf der Couch saß und vor sich hin sinnierte, dabei ihren Hündchen Ashna am Rücken kraulend. Sie selbst hatte die E-Gitarre auf ihren Schoß und zupfte leise an deren Seiten, ohne dass dabei das Instrument am Verstärker angeschlossen gewesen wäre. Ein leises Brummen war alles, was man hörte.

„Mit dir stimmt etwas nicht, Thao. Und ich finde es einfach schade, dass du mir nicht sagen willst, was mit dir passiert ist."

Thao zupfte weiter an den Seiten herum, ohne der Freundin etwas darauf zur Antwort zu geben. Schließlich stellte sie das Instrument zur Seite, zog die Füße hinauf auf die Polster und setzte sich im Schneidersitz ihrer Freundin gegenüber.

„Ich weiß nicht ob du damit umgehen kannst. Du wirst das vielleicht nicht verstehen."

Aneliese blickte sie fragend an. Das Thao so von ihr dachte, enttäuschte sie.

„Das sagst du zu mir?"

Ungläubig schüttelte die kleine, massige Inderin ihren Kopf, blickte zu ihrem Hündchen hinunter und war sichtlich verletzt. Ihre Freundin hatte ihr bisher alles anvertraut und erzählt, fast in einem Ausmaß, als ob sie zu ihrer emotionalen Müllkippe geworden wäre, die alles an negativer Energie aufzunehmen hatte, welche Thao auf sie ablud. Und jetzt, wo es ihr endlich besser ging, hielt sie den Grund dafür vor ihr verborgen?

Thao spürte, dass sie ihre Freundin verletzt hatte, aber sie hatte wirklich die Sorge, dass Aneliese von ihr schlecht denken könnte. Gerade auch deshalb, weil sie ja Karl kannte.

„Ich weiß nicht ob du dann noch eine gute Meinung von mir hast. Vielleicht habe ich Scheiße gebaut, aber es fühlt sich im Moment zumindest nicht so an für mich."

Aneliese blickte zu ihr auf, Tränen in den Augen. Es kam ihr einfach ungerecht vor, dass ihre Freundin so von ihr dachte.

Thao zog es das Herz zusammen. Sie beugte sich vor und schloss die Freundin in ihre Arme. Sie ärgerte sich über sich selbst, für eine Psychologin stellte sie sich im Umgang mit Menschen, die ihr wirklich etwas bedeuteten, nach wie vor ziemlich dämlich an.

„Ich habe Sex gehabt."

Aneliese löste sich von ihr und blickte sie erschrocken an.

„Wann?"

„Nach der Galeriesache, du weißt schon."

„Und mit wem?"

Thao schien verlegen und wollte nicht so recht raus mit der Sprache.

„Jetzt bitte, Thao. Spann mich nicht so auf die Folter."

Thao strich sich ihre Strähne aus der Stirn, wie sie es immer tat, wenn sie Zeit schinden wollte.

„Mein Kunde vom Sonntag. Er sieht ziemlich gut aus, war nett und originell, da hat es sich einfach ergeben. Vor allem ist er ein Typ der nicht mehr von mir erwartet und genau das ist es, was ich im Moment gut gebrauchen kann."

Aneliese musste das alles erst einmal für sich verarbeiten. Dass sich Thao einfach so jemandem, ihr völlig fremden, hingeben konnte, schockierte sie wirklich.

„Und Karl? Was ist mit ihm?"

„Er ist jetzt ein großes Stück weiter weg von mir, Aneliese. Ich habe ein Jahr lang auf ihn gewartet ..., und ich will nicht mehr so weitermachen. Am Montag habe ich es das erste Mal kapiert. Scheiße, Mann. Ich wollte einfach mal wieder ficken, das ist doch ein völlig normales Bedürfnis."

Aneliese biss sich auf die Lippen. Thao trat mal wieder voll ins Fettnäpfchen ihr gegenüber. Sie selbst, hatte sich zwar auch schon ab und an selbst gestreichelt, aber mehr? Man hatte ihr ein völlig anderes Verständnis von Sexualität vermittelt und sie hatte es oft genug in Frage gestellt. Auch Thaos offener Umgang mit ihr, war ein Grund dafür.

Thao breitete unterdessen ihr Erlebnis bis ins Detail vor Aneliese aus, erzählte ihr die Einzelheiten, auch dass sie es war, die sich letzten Endes für den Sex entschieden hatte. Immer wieder betonte sie dabei, dass Steven damit kein Problem haben würde und es ihr deshalb so leicht fiel, den Fick mit ihm zu genießen.

„Wirst du ihn wiedersehen?"

Thao nickte.

„Nächsten Montag, ja."

Es war nicht das, was Aneliese eigentlich wissen wollte.

„Wirst du dann wieder mit zu ihm gehen?"

Thao störte diese Frage. Sie fühlte sich von Aneliese ertappt.

„Wäre es denn so schlimm?"

Aneliese zuckte mit ihren Schultern.

„Ich weiß nicht, Thao. Ich glaube nicht, dass es so einfach zwischen euch laufen wird, wie du es dir wünschst."

Thao wurde unsicher. Sie hatte in den letzten Tagen oft an diese Nacht zurückgedacht, aber eben nicht an Steven. Sie glaubte nicht daran, dass es ihm anders gehen würde. Steven war ein Mann, der sich vergnügen wollte. Und sie sah es im Moment nicht anders. Ab und an mal vögeln, mehr brauchte sie im Moment nicht, um ein wenig glücklicher zu werden. Und tatsächlich, Karl verlor damit etwas von seiner Macht über sie. Von daher war dieser Montag einer echten Befreiung für sie gleichgekommen.

„Ich mach mir Sorgen um dich, Thao. Ich glaube du drängst Karl jetzt mit aller Macht aus deinem Leben und wenn er dann zurückkommt ..."

Thao blickte ihrer Freundin forschend in die Augen.

„Glaubst du wirklich, er kommt noch einmal zu mir zurück?"

Aneliese fühlte Thaos Hoffnung hinter ihrer Frage.

„So meinte ich das nicht. Ich habe nur Angst, dass du irgendwann wieder in ein tiefes Loch fällst."

Thao blickte zur Seite. Aneliese hatte ihr in solchen Fällen oft geholfen. Wahrscheinlich wollte sie auch für sich das Schlimmste verhindern. Verübeln konnte sie es ihr nicht. Die Freundin hatte es mit ihr alles andere als leicht gehabt in den letzten Monaten.

Sie blickte auf Anelieses Hand, nahm sie auf, legte sie in die ihre und drückte sie.

„Soweit möchte ich es nicht wiederkommen lassen. Dafür ging es mir einfach zu schlecht. Ich kriege das schon hin, glaub mir!"

Familienfrühstück

Es gibt Situationen im Leben, in denen einem sofort eine Veränderung bewusst wird, ohne dass man sich diese erklären könnte. Und Gerd ging es jetzt, was die letzten Tage betraf, ständig so. Xena verhielt sich zu ihm und ihre Kleinen ganz normal und dennoch schien sie aufgeregt zu sein und ständig auf Trab. Fragte er sie danach, wich sie ihm aus, meinte, es wäre alles normal und hob den Finger, wenn er nach „ihr" fragte.

„Gehst du wieder runter in den Keller?"

Xena blickte zu ihm kurz auf, während sie Lisa die Cornflakes in die kleine Schüssel schüttete.

„Ja. Macht Spaß. Danke dir noch mal."

Gerd blickte sie nachdenklich an.

„Dass er ihr den Boxsack im Keller aufhängen sollte, fand er seltsam. Zumal er nicht dabei sein durfte, wenn sie trainierte. Er hörte Xena nur und ihre Tritte und Schläge hörten sich hart und routiniert an. Warum sie ihre alte Leidenschaft für Kampfsport aufleben ließ, wusste er nicht.

„Du hast mich immer noch nicht erklärt, warum dir das Laufen nicht mehr reicht."

Xenas Blick richtete sich auf ihn, während Lisa damit begann gierig ihre Maisflocken aus der Milch herauszufischen.

„Ich denke es schadet nicht, wenn ich künftig noch fitter werde. Schließlich hat sich ja meine Aufgabenhorizont in unserer Beziehung erweitert, richtig?"

Gerd blickte in ihre funkelnden, bösen Augen. Für einen kurzen Moment war „sie" wieder bei ihm und verhieß ihm eine dunkle Zukunft. Er spürte, wie sich das Blut zwischen seinen Beinen sammelte und sein bester Freund sich eilte, es in sich aufzunehmen.

„Mag schon sein, aber was hat das damit zu tun? Ich meine du verprügelst mich doch nicht, oder?"

Xena verspürte keine Lust, darüber zu reden. Sie wollte jetzt Mutter und Partnerin sein und setzte sich zurück an ihren Platz. Für Sie war es nur ein Zeichen, dass sie ihm gegeben hatte, damit er sich sicher sein durfte, dass sie ihr Versprechen ihm gegenüber nicht vergessen hatte. Auf der anderen Seite gab ihr das Boxen und Kicken aber auch etwas von dem dringend benötigten Selbstbewusstsein zurück. Es half ihr, ein Stück weit in die Vergangenheit zurückzufinden.

„Ich fahre heute weg, ich möchte mir etwas ansehen."

Gerd runzelte die Stirn. Normalerweise war der Samstagabend und der Sonntag für die Familie reserviert und ihnen beide heilig.

„Und das fällt dir erst jetzt ein?", knurrte er gereizt.

„Ich habe heute früh die E-Mail bekommen und pass auf deinen Ton auf."

Ihre Stimme klang sofort angefressen, aber auch Gerd hatte seine Überraschung nicht gut für sie verpacken können.

„Ist das jetzt jeden Sonntag so? Du fährst weg und ich weiß so gut wie nichts darüber?"

Xena nahm sich ein Brötchen und hielt auch ihm beiläufig den Korb hin. Er nahm sich eins, hielt aber seinen Blick weiter auf sie gerichtet.

„Du lässt mich einfach machen, Gerd. So viel Vertrauen musst du mir schon entgegenbringen. Die nächsten Wochenenden werden dann, abgesehen von der einen oder anderen Ausnahme, wieder normal laufen."

Gerd konnte das Thema nicht loslassen.

„Ausnahmen?"

Xena nickte, während sie an einem Stück Brötchen kaute. Sie wartete, bis sie es herunterschlucken konnte, dann war sie zu einer Antwort bereit.

„Keine Sorge, sie schließen dich mit ein und jetzt genug davon."

Sie stupste ihre Kleine an, die zwischen ihren Eltern aufmerksam hin und her blickte. Lisa war nicht dumm und hatte die Gereiztheit der beiden sofort bemerkt.

„Iss deine Flakes, mein Schatz."

Für den Moment war es gut und es kam zwischen Gerd und Xena sogar ein normales Gespräch zustande. Dennoch, die Spannung blieb und irgendwann würde sie sich wieder entladen. Gerd fühlte sich unsicher, konnte sich das Ausmaß ihres Handelns weder erklären noch in irgendeiner Weise vorstellen. Nur war die Trennung zwischen Mutter, Partnerin und der Domina, doch nicht so absolut, wie sie es eigentlich vorgehabt hatte.

Vielleicht merkte sie es nicht, aber sie wirkte härter und resoluter auf ihn, eine Veränderung, welche ihn auf der einen Seite störte, aber auf der anderen auch geil werden ließ. Nur durfte diese Veränderung zu keiner Gefahr für ihre Beziehung werden, das war die ganze Sache dann doch nicht wert. Wieder dachte er an seine Überraschung für sie. Wann war ein geeigneter Zeitpunkt dafür? Vorgestern hatten sie zusammen einen schönen Abend verbracht und seit Wochen wieder mal richtig intensiv miteinander Sex praktiziert. Nicht nur das Routinevögeln vor dem Einschlafen, sondern mit aller Energie, die sie beide hatten. Er grinste. Na gut, die er gehabt hatte.

Xena brauchte eineinhalb Stunden, bis sie die Adresse des Anwesens erreichte, die ihr Will mitgegeben hatte. Das Gestüt lag ziemlich abgelegen und beinahe hätte sie die unscheinbare Abfahrt gar nicht gefunden. Fast drei Kilometer weit, musste sie von der Landstraße aus gesehen, eine schmale, asphaltierte Straße weiterfahren, bis sie der Ansammlung großer, weiß gestrichener Häuser nahe gekommen war. Zwei große Koppeln standen leer, überhaupt war niemand zu sehen, außer einer schwarzen Katze, die eilig über die Straße flitze, als sich Xenas schwarze Limousine ihr näherte. Sie hielt auf einem weitläufigen Hof, der von drei Seiten mit großen, zweistöckigen Gebäuden eingefasst war. Sie stieg aus, mummelte sich in ihre schwarze Wattejacke ein, schloss die Wagentür hinter sich und blickte sich suchend um. Xena hasste solche Momente der Orientierungslosigkeit. Verärgert griff sie zu ihrem Handy, wählte die Nummer aus dem Verlauf und wartete darauf, dass sich jemand meldete.

„Sind sie da?", drang eine helle, selbstbewusste Frauenstimme aus dem Gerät heraus.

Xena löste für einen Moment erstaunt ihr Ohr von dem Gerät, kein Gruß, kein Hallo, nichts? Sie war einen höflicheren Umgang gewohnt.

„Warten sie! Ich komme zu ihnen."

Xena runzelte die Stirn und fühlte Wut in sich aufsteigen. Sie mochte es nicht, wenn man ihr resolut kam oder sich jemand über sie stellen wollte. Ihr Eindruck verstärkte sich noch, als ein schwarzes Pferd samt Reiterin zwischen den Häusern hervorgeprescht kam, den Gang in einen leichten Trab wechselte und schließlich, die letzten Meter, in einen stolzierenden Schritt verfiel. Die Reiterin, ebenfalls schwarze Haare, ein einfach geschnittenes, aber dadurch sehr hübsch wirkendes Gesicht mit einem aufgesetzten Lächeln darin, blickte musternd von ihrem Pferd aus auf Xena herab, bevor sie sich anschickte, sie zu begrüßen.

„Herzlich Willkommen bei uns! Xena, richtig?"

„Könntest du bitte absteigen, ich würde gerne auf Augenhöhe mit dir sprechen."

Die Reiterin stutzte, stieg dann aber tatsächlich von ihrem Pferd herunter. Ihre Füße reichten nicht bis zu dem Boden herab, weshalb sie ein ziemliches Stück weit springen musste.

„Ach, auf Augenhöhe?", lächelte sie, zu der riesigen Blondine aufblickend.

Xena wurde sichtlich verlegen. Ihre Gesprächspartnerin konnte nicht viel größer als eineinhalb Meter sein.

„Entschuldige, das tut mir jetzt leid."

Die Reiterin lachte und reichte Xena ihr zierliches Händchen. Ihre ganze Figur wirkte wie die eines filigranen Püppchens.

„Muss es nicht. Wir werden uns sicher gut verstehen, Gegensätze ziehen sich bekanntlich an."

Sie lächelte.

„Nenne mich bitte Monika, der dominante Part duzt sich bei uns."

Xena war einverstanden, auch wenn sie sich die kleine Frau nicht wirklich als Domina oder Sadistin vorzustellen in der Lage war.

„Gehört dir das alles hier?"

Die attraktive zierliche Frau nickt, dabei auf den Haupteingang des Haupthauses deutend.

„Ja. Meine Familie hat hier viele Generationen lang für das Militär Pferde gezüchtet, nach dem Krieg aber die Anlage verkleinern müssen. Die Bundeswehr hatte keine Pferde mehr nötig und so musste meine Familie ihr Geschäft neu erfinden. Neue Züchtungen, eine kleine Reitschule, ein Ferienheim, dass alles hat uns gerade so über die Runden gebracht. Vor zehn Jahren habe ich dann den Hof geerbt, zusammen mit einem Haufen Schulden. Tja und jetzt gehört mir vielleicht noch ein Zehntel von dem, was einst meiner Familie besessen hatte. Und nach mir, wird auch das verloren sein."

Xena spürte die Trauer in der Stimme der Frau und hakte nach.

„Und warum? Hast du keine Kinder?"

Monika verneinte.

„Ich bin lesbisch, Xena und bewirtschafte das alles mit meiner Frau zusammen. Du wirst sie später noch kennenlernen, sie ist noch unterwegs, das Vieh versorgen."

„Vieh? Ich dachte, ihr hättet nur Pferde."

Monika hob die Augenbrauen und grinste.

„Nein, auch Schweine, Hühner und Gänse. Manchmal aber auch noch welches der besonderen Art."

Xena lachte und ahnte jetzt, worauf die Gutsbesitzerin hinauswollte.

„Und in welcher Konstellation steht ihr zueinander?"

Monika wusste sofort, worauf Xenas Frage abzielte.

„Wir sind beide dominant und leben nebeneinander gleichberechtigt. Wir halten aber vier Sklavinnen ,die wir zusammen erziehen und beaufsichtigen. Außerdem haben wir auch immer wieder devote Gäste, derer wir uns annehmen, aber das ist noch lange nicht alles."

Sie zwinkerte Xena zu und hielt ihr den hohen Flügel, der Eingangstür auf.

Xena blickte sich ehrfürchtig im Innern um. Das ganze Anwesen spiegelte den Glanz vergangener Zeit wieder und jeder Raum durch den sie von ihrer Gastgeberin geführt wurde, schien sorgsam arrangiert worden zu sein. Doch seltsam, nirgendwo gab es auch nur einen kleinen Hinweis darauf, dass Sadomaso praktiziert wurde. Gemälde, Porträts und naturalistische Landschaftsbilder hingen an den Wänden, prunkvoll gerahmte Spiegel, Wandteppiche, dazu edle, antike Möbelstücke, wohin auch Xenas Augen blickten. Dass dieses Gebäude einmal wirtschaftlich vor dem Abgrund gestanden haben sollte, sah man ihm in keiner Weise an.

„So, Xena, hier ist mein Büro, ablegen kannst du dort drüben. Ansonsten setz dich bitte, dann können wir uns über euren ersten Besuch bei uns unterhalten. Später zeige ich dir dann das Gelände zusammen mit meiner Frau, wenn sie bis dahin ihre Arbeiten erledigt hat."

Xena war neugierig. Sie hatte zwar von gleichgeschlechtlichen Ehen gehört, doch einem solchen Paar war sie noch nie begegnet.

„Wie lange seit ihr verheiratet?"

Monika schien nicht darüber nachdenken zu müssen. Ihre Antwort kam ohne zu zögern.

„Zwei Jahre. Wir mussten dazu in die Niederlande und sie wird hier in Deutschland nicht anerkannt, aber das ist uns egal. Wir lieben uns und wollten einfach ein Zeichen setzen."

Monika nahm in einer kleinen Sitzgruppe Platz und deutete auf den Sessel neben sich. Xena setzte sich zu ihr und machte es sich bequem.

„Ich kann dir jetzt gar nichts anbieten, die Küche ist im anderen Gebäude. Normalerweise nehme ich mir eine Kanne..."

„Ist nicht schlimm. Ich möchte im Moment nichts."

Monika musterte ihren Gast genau, dann fuhr sie fort.

„Das du eine erfahrene Domina bist, sieht man gleich. Du hast diese bestimmte Ausstrahlung, einfach nur der Wahnsinn. Dazu noch deine Figur, die Größe..."

Xena spürte, dass mehr hinter dieser Feststellung steckte. Dennoch, sie ließ sich nichts anmerken und wartete darauf, dass die Inhaberin des Gestüts ihr die Rahmenbedingungen eines Besuchs bei ihr, sowie den damit verbundenen Preis erklärte.

„Xena, du hast das Wissen von der Materie, damit ist eine Voraussetzung schon mal erfüllt. Ich nehme an, dein Mann als dein Sklave ebenfalls?"

Die große Blondine nickte.

„Wie lange wollt ihr bleiben?"

Xena überlegte. Sie wollte mit Gerd ein Wochenende auf dem Gestüt verbringen und auch Zeiträume mit ihm haben, wo sie ihn schonte und ihm ihre Nähe gönnte. Sie würde ihm eine strenge und böse Herrin sein, aber nicht in der früheren Härte. dicht dran vielleicht, Erinnerungen an die gemeinsame Vergangenheit wachrufen aber er blieb ihr Mann und der Vater ihres Kindes. Diese Tatsache musste in ihr unbedingt wach bleiben.

„Freitag bis Sonntag. Wir würden in der Früh kommen und auch wieder fahren."

Monika war einverstanden.

„Ich gebe dir die freien Termine mit, Xena. Du musst mir dann bitte in den nächsten drei Tagen Bescheid geben. Möchtet ihr andere Gäste lieber meiden oder geht ihr auch auf Fremde ein?"

Xena dachte an ihre Ankündigungen, Gerd gegenüber. Das war eine für ihn ungewohnte Konstellation, welche sie reizte. Vielleicht würde das eine zusätzlich Intensität für ihn schaffen, damit sie ihm etwas in Punkto Schmerz nehmen konnte?

„Ja, kein Problem. Nur möchte ich nicht auf irgendwelche Überraschungen stoßen, sondern immer im Vorfeld darüber Bescheid wissen. Ich bin diejenige, die meinen Mann kontrolliert, niemand anderes. Es sei denn ich erlaube es ausdrücklich."

Monika lächelte.

„Gut, Xena. Wir haben auch ein paar andere Paare, die sich bestimmt mit euch gut verstehen werden. Auch sie haben natürlich Bedingungen und es finden auch Vorgespräche statt, wenn man gemeinsam miteinander spielen will."

Sie blickte Xena neugierig an.

„Darf ich fragen wo und wie lange du Domina gewesen bist?"

Xena schüttelte den Kopf.

„Ich arbeite jetzt seit vier Jahren nicht mehr, aber das ist auch alles was ich darüber sagen möchte. Nimm es mir nicht übel, Monika, aber diese Phase meines Lebens, soll keine wichtige Rolle mehr für mich spielen."

Die Frau in dem schwarzen Reiterkostüm blickte sie nachdenklich an. Dann aber nickte sie.

„Ist ja auch nicht wichtig. Dreihundertfünfzig Euro wird euch beiden das Wochenende kosten. Bitte füll euer Profil aus, damit die anderen Paare wissen, welche Rollen ihr zu spielen gedenkt und wo eure Grenzen verlaufen. Ansonsten gibt es natürlich auch ein paar Geschäftsbedingungen und Regeln, denen ihr noch zustimmen müsst. Und zwar nicht nur du, sondern auch dein Mann."

Xena war einverstanden.

„Gut, ich stelle die Papiere zusammen, damit ich sie dir mitgeben kann."

Monika stand von ihrem Stuhl auf und ging zu ihrem Schreibtisch rüber.

„Ich versteh gar nicht wo Clara bleibt." Die kleine Frau griff zu einem schwarzen Tischtelefon und nahm dessen Hörer von der Gabel herunter.