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7 Minuten

Ärgerlich sah sie ihm zu, wie er mühsam die Kamera auspackte um den Film einzulegen. Irene hatte fälschlicherweise angenommen, dass der Mann das sicherlich schneller konnte als sie, aber als sie sah, wie bedächtig er vorging, da wäre sie am liebsten über die Theke gesprungen um ihm am Kragen zu packen und ihm ins Gesicht zu schreien, dass sie einen Befehl von der jungen Lehrerin ihrer Stieftochter erhalten hatte, der sie hörig war und dass die Hölle los wäre, wenn sie nicht in

5 Minuten

ihren Kram beisammen hätte! Aber irgendwie glaubte sie nicht, dass er in der Lage war, die Situation zu verstehen und so ließ sie es, kramte schon mal die 150€ für Kamera und Film hervor, was sie als unverschämt teuer empfand, aber bei

4 Minuten

nicht weiter auswalzen wollte, und entriss dem Mann die Kamera, als er den Film endlich eingelegt hatte. Sie hatte den Laden schon längst verlassen, als der Mann mit dem Wechselgeld und der Schachtel hinter ihr herrief.

Zu antworten fand sie keine Zeit. In

3 Minuten

hatte sie fertig zu sein.

Die Drogerie war relativ leer. Mit geübten Griffen, nahm sie die Sachen, deren Standort sie intuitiv fand und musste an der Kasse nur ein kleines Mädchen wegschupsen, was sie bei

2 Minuten

als absolut gerechtfertig empfand. Das Kind hatte sein Leben noch vor sich und war sicherlich noch keine Lustsklavin einer unerbittlichen Blondine. Und wenn doch, dann hatte sie halt Pech gehabt.

Nur eine Rentnerin war vor ihr. Irene beäugte sie misstrauisch und nervös. Doch die Rentnerin verhielt sich entgegen aller Klischees effizient und musste weder nach Kleingeld suchen, noch der Kassiererin ein Gespräch über ihre Krankheiten oder ihren verstorbenen Mann aufzwingen. Schnell war sie aus dem Weg.

Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie den Rasierschaum für Männer erwischt hatte und hoffte, dass die Kassiererin sie nicht auf den Fehler hinweisen würde. Aber die Kassiererin zählte vermutlich schon die Minuten bis zum Feierabend (Irene hatte noch

1 Minute

Zeit) und hielt den Preis schnell ab, sodass Irene

30 Sekunden

vor Ablauf der Zeit vor der Drogerie stand.

Dort erwartete sie der Mann aus dem Fotogeschäft schon geduldig, um ihr das Wechselgeld, den Karton mit der Garantiebescheinigung, die ganz wichtig war und unbedingt aufgehoben werden sollte, und der Gebrauchsanweisung in die Hand zu drücken. Irene bedankte sich knapp und nahm auch noch den Prospekt des Fachgeschäftes an und den Rat, bloß keime billige Digitalkamera zu kaufen, sondern auf jeden Fall auf Qualität zu achten. Schließlich entschuldigte sie sich mit der Erklärung, dass sie es eilig hatte und stürmte relativ sinnlos in eine beliebige Richtung davon. Ein Blick zurück verriet ihr, dass sie den Mann abgeschüttelt hatte, dem sie nebenbei wünschte, dass man ihm in der Zeit seiner Abwesenheit doch hoffentlich den Laden ausrauben möge, und ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie zwei Minuten über der Zeit war und immer noch keine weitere SMS erhalten hatte.

„geh in damentoilette kaufland. trimm schamhaare auf 2cm und rasiere ränder weg zu 4cm breiten streifen. mach ein foto."

Irene hatte sich so etwas bereits gedacht. Ihren Gedanken waren zwiespältig. Auf der einen Seite brachte es Vorteile in der Hygiene und bestimmt auch ein interessantes Gefühl, auf der anderen Seite würde sie sich schämen, so in der Dusche des Fitnesszentrums gesehen zu werden. Bisher hatte sie noch keine Vorgabe erhalten, was das Duschen im Fitnesszentrum betraf und so hatte sie sich nach dem Training bisher verschwitzt ins Auto gesetzt und zuhause geduscht, aber sie konnte sich vorstellen, dass Frau Wantia auch über diesen Bereich ihres Lebens Kontrolle ausüben wollte. Dann aber wieder waren die Vorgaben noch erträglich. 2cm Höhe und 4cm Breite, das würde kaum auffallen.

So begab sie sich in die zweite Etage des Kaufhauses und dort auf die Damentoilette, auf der eine Toilettenfrau ihren Dienst tat. Irene war sich sicher, dass Frau Wantia aus genau diesem Grund diese Toilette ausgesucht hatte.

Die Toilettenfrau löste gelangweilt ein Kreuzworträtsel und sah kaum auf, als Irene hereinkam. In der Damentoilette war sie die allein. Irene ging in die letzte Kabine. Es war eng aber sauber. Sie zog ihre Jacke aus und legte die Utensilien auf den Klodeckel. Dann drehte sie sich in der engen Kabine um und zog ihren Rock und ihren Slip hinunter. Sie hockte sich auf den Deckel und trimmte mit der Schere vorsichtig die dunklen Haare, die langsam auf den gerade gewischten Boden fielen. Es war ein wenig mühsam, so an sich herumzuschneiden, doch sie kam gut voran. Schließlich hatte sie ihre Haare auf das gewünschte Maß getrimmt und an die Ränder so kurz geschnitten, wie ihr das mit der Schere möglich war.

Der Boden lag nun voller Haare. Es erschien ihr fast wie ein Symbol. Der jungfräulich weiße und saubere Boden war nun beschmutzt von ihren Haaren wie die Region ihrer Scham ihrer Reinheit beraubt war. Seit sie in die Pubertät gekommen war, hatte sie dort immer Haare gehabt, nun ging diese Zeit zuende auf einer engen Damentoilette. Es hatte etwas metaphorisches, wie sie sich aus freien Stücken veränderte in einer Art und Weise, die viele als zumindest schmutzig, vielleicht sogar als pervers bezeichneten.

„Mein Gott, wie kriege ich die nur alle weg?" dachte Irene.

Sie drehte sich in der engen Kabine um, leerte den Klodeckel und öffnete ihn. Sie überlegte kurz und zog dann ihre Bluse aus, um diese nicht mit dem Rasierschaum zu beschmieren. Dann sprühte sie sich ein wenig des weißen, weichen Schaums in die Hand und verteilte diesen auf die ganz knapp gestutzten Stellen. Der Schaum erweichte ihre Haut und wegen des angenehmen Gefühls rieb sie ein wenig länger als nötig.

Ihre Finger fühlten ebenso einen interessanten Unterschied, als sie über den Venushügel strichen und nun von weniger Haaren an der Berührung der haut gehindert wurden. Natürlich hatte sie sich schon tausendmal dort berührt und natürlich auch sinnlich gestreichelt, aber so hatte es sich noch nicht angefühlt.

Obwohl sie für einen Moment die Versuchung verspürte, sich genau hier in dieser Toilette zu befriedigen, besann sie sich eines besseren. Die Toilettenfrau würde sich vermutlich schon fragen, was sie dort so lange machte.

So packte sie den Einwegrasierer aus und rasierte über der offenen Kloschüssel vorsichtig die übriggebliebenen Stoppel weg.

Schließlich war sie fertig und wischte sich mit Klopapier die Reste des Schaums weg.

Sie kam sich dabei sehr billig vor. Sie hätte sich gerne vorgestellt, wie die Lehrerin sie bei Kerzenschein selbst rasiert hätte. Vielleicht wäre es sogar noch schöner gewesen, wenn sie sich vor den Augen der Lehrerin hätte selbst rasieren müssen.

Der Gedanke irritierte sie ein wenig, denn der erschien ihr auf den ersten Blick sehr exhibitionistisch. Aber sie hätte es mit Stolz und Freude getan. Wenn ihre Haut nur weich im warmen Braun der Kerzen geschimmert hätte und nicht bläulich steril wie in der Pathologie. Bei aller wohlklingenden Dissonanz dieser Beziehung sah sie sie dennoch als von Wärme und Leben geprägt. Hier im kalten Neonlicht kam sie sich vor wie bei der Sezierung ihrer eigenen Leiche.

Es war kein würdiger Ort, der dem gerecht wurde, was sie fühlte. Sie tat etwas edles und würdiges, wenn sie ihre Macht und ihre Verantwortung der Lehrerin schenkte. Es war eine Geste, die höchsten Respekt verdiente.

Ein würdiger Ort wäre ein - sie musste nachdenken - ein alter römischer oder griechischer Tempel gewesen.

Eine heidnische Opferstätte.

Keine öffentliche Toilette in einem Kaufhaus.

Fast kam sie sich ein wenig ausgenutzt, fast schon zum Objekt degradiert vor. Der Abend in der Küche rückte in ihr Blickfeld. Dabei hatte beides ja nun wirklich nichts miteinander zu tun.

Irene war überrascht über die Tiefe ihrer Gedanken, immerhin vollführte sie eine recht simple Aufgabe.

Aber eben eine Aufgabe in einer Bedürfnisanstalt. Julia würde sagen in einem Scheißhaus. Immerhin war sie dankbar, dass sie nicht in eine Bahnhofstoilette musste und mit diesem Gedanken tröstete sie sich, dass ihre Gebieterin sie offensichtlich nicht für ein Objekt hielt, das man in ein Scheißhaus schickte.

Aber es gehörte nicht zu Irenes Rolle, sich Gedanken zu machen oder Befehle infrage zu stellen.

Als sie fertig war, befühlte sie ihr Werk. Glatt fuhren ihre Finger über die Stelle, die vor wenigen Minuten noch mit Haaren bewachsen gewesen waren.

Verärgert nahm sie das Piepsen des Handys zur Kenntnis.

„macht es spass? wirf das foto bis 8 uhr in meinen briefkasten"

Ihr vorletzter Akt bestand darin, auf die Knie zu gehen und ihre Haare vom Boden zu wischen. Es war eine erniedrigende Beschäftigung, so vor der öffentlichen Kloschüssel zu knien, und eine mühsame Arbeit war es darüber hinaus. Selbst mit bestem Willen konnte sie nicht alle Haare aufklauben. Nach einigen Minuten kam sie zu dem Schluss, dass sie der Toilettenfrau einfach ein saftigeres Trinkgeld würde geben müssen. Zwar hatte sie fast alle Haare beseitigen können, einem uneingeweihten Betrachter wäre gar nicht aufgefallen, was hier vonstatten gegangen war, aber der Toilettenfrau würde es sofort ins Auge fallen.

Sie nahm die Polaroidkamera um das gewünschte Foto zu machen. Irene gehörte zu den Menschen, die ihre Probleme mit der Technik hatten, und so dauerte es eine ganze Weile, bis sie die Kamera endlich vor ihren Schritt halten konnte und den Auslöser drücken konnte.

Flash!

Irene erschrak, als plötzlich der Blitz die Toilette für den Bruchteil einer Sekunde erhellte.

Verdammt!

Das Licht würde bis zur Toilettenfrau reflektiert werden. Aber es kam noch schneller.

Das typische Geräusch einer Polaroidkamera erklang laut und hallte, von den harten Fliesen reflektiert durch die Toilette. Als würde die Maschine sich lautstark übergeben.

Auch das würde die Frau im Nebenraum vernommen haben.

Blut schoss Irene in den Kopf.

Was für eine hinterhältige Aufgabe hatte sich die Lehrerin da ausgedacht!

Irene wedelte das Bild hin und her, wie man das scheinbar machte.

Plötzlich hörte sie Schritte.

„Ist alles in Ordnung?" ertönte die Stimme der Toilettenfrau in laut und ein wenig vorwurfsvoll.

„Ja, alles in Ordnung. Ich bin gleich fertig."

Als sie den Satz ausgesprochen hatte, kam er Irene äußerst peinlich vor.

Ich bin gleich fertig.

Die Frau musste denken, Irene hätte sie gerade über den Zustand ihrer Darmentleerung informiert.

Wie peinlich.

Doch die Frau schien das nicht so interpretiert zu haben. Sie antwortete nur ein wenig missmutig:

„Na dann ist ja gut." und verließ den Toilettenraum.

Irene sah auf das Bild, das sich fast ganz manifestiert hatte.

Verdammt!

Es war verwackelt.

Irene setzte die Kamera erneut an, besann sich eines besseren und versuchte den Blitz abzustellen, dann drückte sie den Auslöser erneut zweimal in schneller Folge hintereinander, während sie mit der anderen Hand gleichzeitig die Toilettenspülung drückte, um den Lärm zu unterdrücken.

Sie wartete nicht ab, was aus den Bildern geworden war, sondern zog schnell Slip, Rock und Bluse an, verstaute alle Utensilien und verließ nach einem schnellen Blick auf die Fotos die Kabine.

Nervös verließ sie die Toilette, wusch sich die Hände, mehr als Alibi und trat dann an den Tisch der Frau. Unschlüssig, was sie sagen sollte, stammelte sie ein:

„Tut mir leid", legte 2€ auf den Teller und verließ die Toilette schnellen Schrittes.

Im Gehen wurde sie gewahr, dass die Toilettenfrau aufstand, um in der Toilette nach dem Rechten zu sehen.

„Wie peinlich!" dachte Irene und legte einen Schritt zu, obwohl sie ja nichts zu befürchten hatte. Schließlich hatte sie nichts verbotenes getan und auch keine - fast keine, korrigierte sie sich -- Spuren hinterlassen. Dennoch ärgerte sie sich darüber, dass sie sich entschuldigt hatte, und das Trinkgeld war auch übertrieben gewesen. Das musste ja Misstrauen erregen.

Irene fuhr wie befohlen bei der Lehrerin vorbei. Vor ihrem Haus hielt sie an und kramte die drei Fotos heraus, die sie gemacht hatte. Zum ersten Mal sah sie sich diese genauer an.

Es war ein vollkommen neuer und sehr interessanter Anblick. So also hatten sie die Menschen gesehen, denen sie sich bisher nackt präsentiert hatte. Also ihr Mann, ihr Frauenarzt, mehr waren es in den letzten Jahren nicht gewesen.

Die Kälte der Neonröhren hatten ihre Haut bläulich eingefärbt. Ihre Schenkel und ihr Bauch schimmerten vielleicht nicht mehr ganz schlank aber dennoch fruchtbar, wie sie fand. Dazwischen etwas verdeckt ihr getrimmter Venushügel, der äußerst einladend schien. Der Anblick wirkte selbst auf sie einladend. Sie hielt das Foto ganz nah an die Augen, damit sie erkennen konnte, ob man durch die dunklen Haare ihre Schamlippen sehen konnte. Leider konnte sie es nicht genau sagen. Heute Abend würde sie sich mit einem Spiegel noch einmal genau betrachten. Das letzte Mal hatte sie das gemacht, als sie in die Pubertät gekommen war, dachte sie mit einem milden Lächeln.

Sie wählte das beste Foto aus und warf es schnell in den Briefkasten der Lehrerin. Dann fuhr sie nachhause, zufrieden eine weitere Aufgabe bestanden zu haben.

11 Driver

Ich bin hier im Bildungszentrum auf einer Fortbildung. Die Adresse lautet Kant Str. 8. Hol mich ab, die sagen, dass es bis 9 Uhr dauert, dann gehen wir was essen.

Irene wartete bereits eine Viertelstunde und fragte sich bereits, ob das wieder ein Test war und sie hier noch drei Stunden warten müsse, bis sie schließlich den Anruf bekäme, dass das alles wieder nur ein Spiel gewesen war.

Die Anwältin lehnte sich zurück und ließ erneut die extrem peinliche Szene Revue passieren, die sie heute mit Julia erlebt hatte.

„Ich brauche 10€, wir müssen in Deutsch eine Lektüre kaufen."

„Alles klar. Nimm es dir aus meinem Portemonnaie."

Nach einigem Rumkramen in ihrer Handtasche dann:

„Was ist das denn?"

Irene hatte sofort gewusst, was Julia meinte. Sie hatte das Gefühl, einen Moment lang hätte ihr Herz aufgehört zu schlagen.

Julia hielt die beiden Fotos in der Hand.

„Interessant! Wer ist das?"

Irene war froh, dass sie sie nicht erkannt hatte. Julia würde nicht erwarten, dass ihre Stiefmutter solche Fotos von sich machen würde. Sie konnte sich ein wenig entspannen.

„Gib die her, das sind Beweisstücke für einen Fall."

„Was für ein Fall?"

„Das darf ich dir nicht sagen, das weißt du doch."

„Natürlich darfst du das. Du darfst nur keine Namen nennen. Du hast doch auch früher schon von deinen Fällen erzählt."

„Das ist was anderes."

„Was hat denn diese Muschi mit Markenrecht zu tun?"

„Julia! Pass auf deine Worte auf!"

„Ist ja schon gut. Trotzdem, was ist das für ein Fall, für die man solche Fotos braucht?"

„Ich werde darüber kein Wort mehr verlieren."

„Weißt du, wenn ihr öfter solche Fälle habt, dann sollte ich vielleicht auch Anwältin werden."

„Es reicht jetzt."

Aber Julia war nicht gewillt, das Thema ruhen zu lassen. Im gleichen Maß, wie ihr Misstrauen wuchs, stieg auch ihrer Neugier.

„Wer ist das?"

„Das kann ich dir nicht sagen."

„Ach komm schon! Sieht nett aus, vielleicht ein wenig pummelig aber nett."

Mit etwas Abstand kam ihr der Gedanke, dass dieses nett fast ein Kompliment war.

„Julia!"

Mit gespielter Entrüstung versuchte sie ihre Stieftochter in die Schranken zu weisen, aber deren Enthusiasmus wurde dadurch nur noch gesteigert.

„Die Frau ist rasiert. Ist dir das aufgefallen? Meinst du, das stünde mir auch?"

„Gib mir jetzt die Bilder!"

Zornig entriss sie ihr die Fotos.

„Ist ja schon gut!"

„Bleib in Zukunft bitte von meiner Handtasche weg, verstanden?"

„Ich konnte ja nicht wissen, dass du neuerdings deine Arbeit mit nachhause nimmst!"

Das Lächeln Julias war Irene eine Spur zu keck. Aber sie wollte dieses Thema auch nicht länger als nötig am Leben erhalten.

„Es reicht jetzt Julia!"

„Ist ja schon gut! Bleib mal locker."

Manchmal konnte Irene zuviel bekommen, wenn sie hörte, wie ihre Stieftochter sich benahm. Wo war bloß die ganze Erziehung geblieben? Sie fragte sich, wie sie einem solchen Verhalten begegnen sollte, aber mit praktisch 18 Jahren war da vermutlich nicht mehr viel zu machen. Irene war etwas hilflos. Wie konnte die Lehrerin das nur jeden Tag ertragen? Da musste man ja zu einem Sadisten werden. Aber Irene war sich auch bewusst, dass Julia sich in der Schule anders benahm und dass sie ihre Stiefmutter nur ärgern wollte.

„Na dann gehe ich mal in mein Zimmer und rasier mir die Pussi."

„Ich warne dich!"

Mit einem breiten Grinsen verließ sie die Küche.

Welch eine prekäre Situation, hatte Irene nur gedacht.

Aber sie wollte jetzt nicht darüber nachdenken. Stattdessen blickte sie aus dem Fenster. Immer noch war niemand zu sehen.

Kurze Zeit später sah sie Menschen aus dem beleuchteten Gebäude kommen und einige Minuten später erschien auch die Lehrerin.

„Gott, was für eine langweilige Veranstaltung!"

Sie ließ sich in den teuren Wagen fallen und knallte die Tür zu.

„Diese Fortbildungen werden auch immer schwachsinniger. Mein Gott, was für ein dummes Gelaber!"

Irene wusste nicht, was sie sagen sollte, jede Äußerung, die sie machen konnte, erschien ihr unpassend. Eine humorvoll zustimmende Bemerkung, wie sie angebracht gewesen wäre, hätte vielleicht wieder zu Bestrafungen geführt. Mit Schaudern wurde sie an die offenherzigen Kleidungsstücke erinnert, die in ihrer Wohnung hingen wie ein Damoklesschwert und ihr drohten, wenn sie sich im Ton vergriff.

„Du könntest ruhig was sagen."

Irene hatte es also falsch gemacht.

„Fahr einfach los."

Heute würde sie vorsichtig sein müssen.

„Wohin?"

„Fahr einfach."

Der Ton wurde eine winzige Stufe schärfer.

Sie startete und fuhr langsam die Straße entlang.

Die Lehrerin saß still neben ihr. Irene war etwas beunruhigt über die Stimmung der jungen Frau.

Ein schneller Blick offenbarte ein ausdrucksloses Gesicht, das im Schein der Straßenlaternen monoton für kurze Augenblicke aus der Dunkelheit gerissen und dann wieder hineingestoßen wurde. Einen Reim jedoch konnte Irene sich nicht machen.

„Lass mich fahren."

Irene blickte auf ihre Beifahrerin.

„Halt an. Ich fahre. Ich brauche Ablenkung."

„Ist gut."

Irene war nun wirklich besorgt. Besorgt um die Lehrerin, besorgt um den Sportwagen.

Trotzdem hielt sie am Straßenrand an. Die beiden Frauen stiegen aus und gingen auf die jeweils andere Seite des Wagens. Als sie sich an der Motorhaube trafen, versuchte Irene den Blick der Jüngeren zu fangen, doch diese vermied den Augenkontakt.

„Netter Wagen."

Die Lehrerin stellte den Sitz richtig ein und befühlte das Lenkrad prüfend.

„Dann wollen wir mal."

Mit einem lauten Brüllen schrie der Motor auf als erst das Gaspedal durchgedrückt wurde und dann die Kupplungsscheiben gegeneinander geschlagen wurden. Die Reifen trennten sich in tiefschwarze Abdrücke auf dem Asphalt und schneeweißen Rauch.

Hastig griff Irene nach dem Gurt, als sie in ihren Sitz gepresst wurde.

Die Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h war bereits nach drei Sekunden gebrochen.

Mit einem lauten Röhren jagte der Sportwagen über die verlassenen nächtlichen Straßen.

Irene betrachtete die Fahrerin, deren Gesicht jetzt nicht mehr von den Laternen langsam mit Helligkeit gestreichelt wurde, sondern in hoher Frequenz mit kaltem Licht geschlagen wurde, um dann für winzige Momente in der Dunkelheit zu versinken.

Kalt und entschlossen wurde das Gesicht der Lehrerin reflektiert.

Der Tacho jagte Irenes Herzschlag.

Der Drehzahlmesser maß ihren Adrenalinausstoß.

Das Stopschild rauschte enttäuscht vorbei.

Ein grimmes Lächeln in den starren Augen der Fahrerin.

Irene hatte Angst.

Mittlerweile hatten sie es in die breiten geraden Straßen des Industriegebiets geschafft und schon wurden die 100 km/h geknackt.

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