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Die Anwältin sah die Polizei auf Streife, die sich ihre Nummer notierte.

Sie sah den Mechaniker, der sorglos nach einigen Überstunden nachts mit dem Fahrrad über die Kreuzung radelte.

Sie sah den 40-Tonner, der aus einer Ausfahrt herausfuhr und plötzlich die Straße versperrte.

Berühmte Anwältin bei Raserei im Sportwagen erwischt.

Berühmte Anwältin in schweren Autounfall verwickelt.

Berühmte Anwältin nach Unfall in Lebensgefahr.

Was macht ein devoter Mensch, wenn sein Gebieter außer Kontrolle gerät?

Ihrer Rolle entsprechend konnte sie nicht eingreifen, sie musste ihr folgen, gehorchen, vertrauen.

Vertrauen war das schwerste Zum Gehorchen gehörte nicht viel. Vertrauen erforderte unendlich mehr Kraft.

Was konnte sie tun?

Sie wusste nicht einmal mehr, ob sie ihr nicht mehr vertraute.

War das alles vielleicht sogar ein Test? Wollte die Lehrerin sie zur Verweigerung des Gehorsams drängen? Wollte sie ihre Loyalität prüfen?

Irene sah sich erneut in einer Position des Nichtwissens. Sie wusste nicht, was die Lehrerin vor hatte, sie wusste nicht, ob diese noch alles unter Kontrolle hatte, sie wusste nicht, welche Pläne oder Hintergedanken die Lehrerin hegte.

Ein zaghafter Versuch:

„Sollen wir nicht besser auf die Autobahn fahren?"

Die vollbremsenden Reifen brannten tiefe Furchen in den Asphalt.

„Wer zum Teufel hat dich gefragt?"

Der Wagen war noch nicht ganz zum Stehen gekommen als die kalten Augen flüssigen Stickstoff spuckten, der in Irene gefror.

„Habe ich dich gefragt?"

Der Wagen war zwar zum Stehen gekommen, aber eine Gefahr war durch die nächste ersetzt worden.

„Ich kann mich nicht erinnern, dich um deine Meinung gefragt zu haben! habe ich dich gefragt?"

„Nein."

„Nein! Nein, ich habe dich nicht gefragt. Nein, ich wollte von dir nichts hören. Nein! Verdammt, was maßt du dir dann an? Ich habe mich heute einen ganzen Tag lang nerven lassen in dieser albernen Fortbildung, und jetzt kommst du und machst weiter! Ist das hier ne Verschwörung?"

Irene war mit diesem Ausbruch zerbrochen. Sie konnte nur flüstern.

„Ich bitte um Entschuldigung."

„Keine Chance! Steig aus."

Irene musste schlucken.

Die Lehrerin schien wirklich außer sich zu sein. Als Irene ihren Gurt gelöst hatte, schlug bereits die Fahrertür hart zu.

Irene beeilte sich.

Weit und breit war niemand zu sehen und kein erleuchtetes Fenster zeugte von der Anwesenheit von Menschen. ein guter Ort mitten in der Nacht für zwei Frauen mit einem teuren Sportwagen, dachte Irene. Auf der anderen Seite verspürte sie keine Angst. Die Dominanz, die von der jüngeren Frau ausging, wirkte in diesem Augenblick sicher und bedrohend zugleich, denn trotz der Sicherheit, die die Frau ausstrahlte, hatte Irene nichts gutes zu befürchten.

Sie standen unmittelbar unter einer Laterne auf dem Bürgersteig vor einer umzäunten Werkstatt für LKW.

„Was bildest du dir ein?"

Die junge Frau trat so nah an Irene heran, dass die zurückwich. Die Lehrerin war ihr auch physisch überlegen. Aber der Gedanke, dass Irene sich auflehnen würde, war ohnehin vollkommen absurd. Schließlich verbaute der Maschendrahtzaun hinter ihr den weiteren Rückzug.

Die Lehrerin kam Irene so nah, dass ihre Nasen sich fast berührten. Sie lehnte sich mit beiden Armen so an den Zaun, dass Irene sich gefangen sah.

Ihre Augen konnten sich den eisblauen, wütenden Blicken nicht entziehen. Ihr gesamtes Blickfeld wurde von diesem Anblick bestimmt. Und obwohl Irene den warmen Atem der Jüngeren wenige Zentimeter von ihren Lippen spürte, fror sie.

Es herrschte nunmehr Stille zwischen den beiden Irene glaubte sogar zu spüren, wie der Herzschlag ihrs Gegenübers sich beruhigte. Doch Irene sah in den Augen, dass die Lehrerin nachdachte und dass mit zunehmender Beruhigung ihre Einfälle gefährlicher wurden..

„Du musst wohl lernen, wo dein Platz ist. Du enttäuschst mich. Mach den Reißverschluss deines Rocks auf und lass ihn auf den Boden fallen."

Die kalten Augen verengten sich leicht.

Irene schluckte. Die Kaltblütigkeit mit der dieser Wunsch vorgetragen worden war, erschreckte sie. Es war ein leises Zischen gewesen. Mehr nicht.

Irene musst die Augen senken, dem Blick konnte sie nicht länger standhalten.

„Sieh mich an!", wurde sie prompt zurecht gewiesen.

Irenes Lider wurden schwer, nur mit Mühe konnte sie sie wieder soweit heben, dass sie dem Befehl nachkam.

Die Angst stand Irene in den Augen und sie sah, dass gerade diese Angst der Lehrerin ein spöttisches und triumphales Lächeln in die Augen trieb. Ein kaltes Lächeln. Ein furchterregendes Lächeln.

Sie sah, wie die Lehrerin erneut die Lippen zu einer Äußerung formte und in diesem Moment erschauderte sie vor dem kommenden Befehl, vor der Dunkelheit dessen, was dem Kopf entspringen konnte.

„Mach schon!"

Irene kam dem Befehl nach. Während sie mit der rechten Hand den Reißverschluss öffnete, blickte sie ständig in die Bläue der Augen, die nichts anderes ausstrahlten als die Gewissheit der Macht.

Sie musste einige Male die Hüften bewegen, bevor der Rock von der Schwerkraft ergriffen und zu Boden gezogen wurde.

Während all dem hatte die Lehrerin sich keinen Zentimeter bewegt.

„Sehr schön. Und jetzt zieh dein Höschen etwas runter."

„Hier?"

Irene bereute die Frage noch bevor das Wort ihren Kehlkopf verlassen hatte.

„Verdammt!"

Die Lehrerin schlug mit der flachen Hand hart gegen den Maschendrahtzaun, der wie eine Echse zu zischen begann und in Schwingungen versetzt wurde, die Irene von der Wut kündeten.

„Du sollst meine Befehle nicht infrage stellen!"

Die laute Stimme tat Irene in den Ohren weh. Sie blickte sich schell um, ob vielleicht ein Passant sie gehört hatte.

„Sieh mich gefälligst an!"

Erneut schlug die Hand in den Zaun und ein paar Tröpfchen Speichel landeten auf ihrer Wange. Irene spürte sie kühl auf der Haut. Doch sie erwartete, dass sich dieses Gefühl jeden Moment ändern würde, wie wenn man in zu heißes Badewasser stieg, für wenige Sekunden die trügerische Sicherheit einer angenehmen Temperatur bekommt, die dann in siedende Hitze umschlägt.

Irene versuchte sich wieder zu beruhigen. Obwohl die beiden Frauen ungefähr gleich groß waren, schien Irene zu schrumpfen, denn die stahlblauen Augen zwangen sie förmlich in die Knie.

Irene hakte beide Daumen in ihren Slip ein und schob diesen über ihrer Hüften. Sie ging leicht in die Knie, um ihn weiter auf ihre Oberschenkel zu ziehen.

Die Hauch der kühlen Luft an dieser intimen Stimme, war ungewohnt. Er kündete zum Einen davon, wie sie sich so entblößt hatte mitten in der Stadt, zum anderen aber hatte dieses Gefühl etwas stimulierendes. Der Gedanke trieb ihr eine Gänsehaut über den Rücken.

Für eine endlos lange Zeit hielt die Lehrerin, die sich immer noch nicht bewegt hatte, Irene in dieser Position stehen und genoss offensichtlich den Anblick der eingeschüchterten Lehrerin. Irene konnte erkennen, wie die junge Frau sich an ihrer Angst und dem Gefühl des Ausgeliefertseins labte.

Sie hingegen verblieb in einem ausdruckslosen Gesicht. Einzig der Atem der Lehrerin schien tiefer zu werden und Irene vermeinte eine Schwere zu verspüren, die sie nur auf Lust zurückführen konnte. Der Gedanke, dass die junge Frau von der Situation erregt sein könnte, verwunderte Irene im ersten Moment. Sie hatte die junge Lehrerin als kühle, rationale Person kennen gelernt. Dass diese zu Erregung fähig war, kam Irene ganz unbekannt vor.

Einen Moment später dachte sie nur, was für einen dummen Gedanken sie da geäußert hatte.

Einen weiteren Moment später stellte sich Stolz ein. Sie war also in der Lage, die Lehrerin in Erregung zu versetzen. Sie war mehr als ein Objekt.

Der Gedanke beflügelte sie.

Für einen winzigen Augenblick kam ihr ein Bild in den Kopf. In diesem Bild lag die Lehrerin in ihrem Bett, die Augen geschlossen, die Laken zurückgeworfen und streichelte mit einer Hand ihre Brust, die andere war in ihrem Schoß vergraben. Und ihre Gedanken kreisten um die Anwältin.

Die Wärme schoss in ihren Unterleib bei dem Gedanken.

Schließlich formte die Lehrerin ihre Lippen und sprach:

„Wollen wir doch mal sehen, ob du deine letzte Aufgabe auch richtig erfüllt hast."

Dann spürte Irene auch schon, wie Finger sich auf ihrem Bauch befanden und schnell ihren Weg vom Bauchnabel hinunter an den rasierten Schamhügel bahnten.

Irene riss bei der ersten Berührung die Augen auf. Sie spürte, wie die Feuchtigkeit sich in ihr bildete als die Finger langsam die Konturen ihrer verbliebenen Behaarung verfolgten.

Ihre Lippen wölbten sich und sie spürte, wie die Feuchtigkeit sich ihren Weg aus dem Körper bahnen wollte.

Bald schon würden die Finger die fleischigen Erhebungen der Schamlippen berühren und die Feuchtigkeit erspüren. Es war nur eine Frage von Augenblicken, dann würde die Lehrerin es spüren. Sie würde ihre Erregung spüren, sie würde erfahren, welchen Einfluss sie auf Irene hatte, welche Macht.

Irene spürte, wie die Kraft aus ihren Extremitäten in den Unterleib strömte. Ihre Knie wurden weich und sie musste erneut Halt suchen.

Immer noch waren die Blicke der beiden Frauen verschränkt, doch die Kälte war gewichen und Irene vermeinte, in den nunmehr leicht getrübten Augen einen winzigen funken Wärme zu verspüren. Der Gedanke ließ sie erschaudern.

Die Finger kamen näher, pflügten nun langsam durch die verbliebenen Haare und änderten die Richtung kurz bevor sie ihre Klitoris erreichten. Irene war nun so erregt und so aufmerksam in diesem Bereich ihres Körpers, dass sie auch die kleinste Bewegung genau wahrnahm. Doch die Finger vermieden den Kontakt und fuhren nun die äußeren Erhebungen der Schamlippen ab, zwischen ihre Beine.

Irenes Knie wackelten immer mehr, sodass sie, um nicht umzukippen, ihren Stand verändern musste. Dabei bewegte sich auch ihr Becken so, dass der Zeigefinger der Lehrerin für einen knappen Moment in den salzigen Teich zwischen den Schamlippen getaucht wurde.

Mit einem Stöhnen spürte sie den scharfen Fingernagel, der über die extrem erregte Haut strich und sie spürte, wie die Flüssigkeit auf dem Finger langsam auf ihrer Haut verteilt wurde.

Irene schloss die Augen, um sich dem Gefühl hinzugeben und betete, dass die Lehrerin weitermachen möge.

Hier und jetzt hätte sie alles verlangen können. Irene hätte ihr nichts ausgeschlagen, wenn sie dieses Gefühl nur weiter erleben könnte. In diesem Moment hätte sie sogar ihr Leben verpfändet.

Doch die Lehrerin ließ Irene nicht in ihre Welt abgleiten.

„Augen auf!"

Auch die Stimme der Lehrerin war nun ganz eindeutig vor Lust erstickt.

Dann fühlte die Anwältin, wie sich die flache Hand der Lehrerin wie eine Schale über ihren Unterleib legte.

Im nächsten Augenblick dann endlich legten sich die warmen Lippen der Lehrerin auf die Irenes und die beiden Frauen versanken in einem drängenden, tiefen Kuss. All ihre Sinne schienen zu explodieren und alles konzentrierte sich auf die reglose Hand zwischen ihren Beinen und dem schwülen Kuss, der drängenden Zunge in ihrem Mund.

Irenes Beine gaben nun endgültig nach, und sie musste sich von der Hand in ihrem Schritt stützen lassen.

Sie spürte den Körper der Lehrerin, ihre Brüste, die sich gegeneinander pressten.

Nur weit entfernt nahm sie wahr, dass sich ein Wagen näherte, dass das Gröhlen einiger Jugendlicher zu hören war und der Wagen sich schließlich entfernte.

Irene kam nicht in den Sinn, dass sie mit heruntergelassenem Slip auf offener Straße mit einer Frau küsste. In diesem Moment gab es nichts außer den beiden Frauen.

Bald schon spürte sie die vorauseilenden Wellen eines Höhepunktes heraneilen.

Sie ließ es geschehen.

Ihre Zunge umschlang nicht mehr die der Lehrerin, ihre Augen schlossen sich, ihr Atem gab sich dem Rhythmus ihres Körpers hin.

Dann war es vorbei.

Keine Zunge.

Kein Körper.

Keine Hand.

Die Lehrerin hatte sich von Irene gelost, die im selben Moment, unfähig sich auf den Beinen zu halten den Maschendrahtzaun hinuntergerutscht war und nun in einer obszönen Position mit gespreizten Beinen auf dem Boden hockte.

Die Augen geschlossen.

Der Geist von Sinnen.

Es dauerte einige Zeit, bis Irene sich wieder gefangen hatte. Frustriert, dass der Höhepunkt ihr versagt geblieben war.

Als sie schwer atmend die Augen öffnete, lehnte die Lehrerin auf der Motorhaube des Wagens und betrachtete die Anwältin amüsiert.

„Jetzt beruhig dich mal wieder."

Nur langsam und äußerst widerwillig ließ sich Irene zurück in die Realität zerren.

„Das hat dir wohl gefallen, was?"

Die Lehrerin stand mühsam auf.

Als sie sich bückte, um Slip und Rock hochzuziehen jedoch kam der Befehl:

„Lass es so. Wir sind noch nicht fertig."

Die Situation beschämte Irene. Nun, da die Lehrerin sich von ihr entfernt hatte, war sie für jeden vorbeikommenden sichtbar in ihrer Nacktheit.

Unschlüssig richtete sie sich wieder auf.

„Du hast meine Hand beschmutzt."

Die Lehrerin rieb die Finger, die eben noch in Irenes Schritt geruht hatten, und roch daran.

„Interessant, aber du solltest das wegmachen."

Irene war etwas überrascht, wie schnell sie wieder in ihre Rolle fallen sollte. Es war klar, was sie damit meinte. Der Gedanke, ihre eigene Flüssigkeit ablecken zu müssen, kam ihr einigermaßen unappetitlich vor, obwohl sie damit sicherlich schon zuvor in Kontakt gekommen war während des Geschlechtsverkehrs.

Irene trat einen Schritt näher, doch die Lehrerin machte keine Anstallten, ihr die Hand, die reglos an ihrer Seite ruhte, entgegenzustrecken. Irene war gezwungen, vor ihr auf die Knie zu gehen.

Erstaunt musste sie erkennen, dass die Hand feuchter war, als sie das gedacht hätte, schließlich war einiges der Flüssigkeit längst an der Luft verdunstet. Zuerst ließ sie vorsichtig und neugierig die mittlerweile erkaltete Flüssigkeit prüfend auf ihrer Zunge verlaufen. Noch nie hatte sie ihren eigenen Duft wahrgenommen. Ein leicht salziger, herber Geschmack war es, der sie da umfing. Nicht unangenehm, mit einer leichten, aber eher zu erahnenden Schwüle.

Ihre Zunge umspielte jeden einzelnen Finger der jungen Frau, die sich nicht regten.

Schließlich spürte Irene die andere Hand, die ihren Kopf streichelte wie den eines Hundes.

„Das hast du gut gemacht. Steh auf."

Irene gehorchte.

„Du kannst den Rock wieder hochziehen, aber gib mir dein Höschen."

Irene gehorchte.

„Na, der ist ja noch einigermaßen trocken."

Die Lehrerin wischte sich die Hand trocken und steckte den Slip ein.

„Gehen wir was essen. Du fährst."

Die beiden stiegen in den Wagen und fuhren zu einem angenehmen Abendessen.

Als Irene später am Abend im Bett lag, reflektierte sie den vergangenen Abend und jenseits der spannenden und schönen Erlebnisse machte ihr am meisten Sorge, wie schnell und einfach sie in dem Wagen zerbrochen worden war. Mit Schaudern erinnerte sie sich der Kälte in der Stimme, des Ausdrucks und der Haltung. In diesem Moment gab es nichts als Verachtung in ihr, das hatte Irene gespürt. Irene hatte sich nicht nur wie ein Mädchen gefühlt, das man zurecht gewiesen hatte wegen eines dummen Vergehens. Sie hatte sich nicht einmal wie ein Hund gefühlt, der wegen einer Nichtigkeit geprügelt wurde. Sie hatte sich gefühlt wie Ungeziefer. Wie ein Geschöpf das von Abfällen lebt und dem man keinerlei Respekt entgegeben bringt, ja sogar die Daseinsberechtigung abspricht.

Mit Schrecken dachte sie an ihre Reaktion zurück. Sie hatte sich gegen dieses Verhalten nicht gewehrt, wie es eigentlich geboten gewesen wäre. Sie hätte aufstehen müssen, sich erheben müssen. Sie hätte der Lehrerin Grenzen setzen müssen. Dies war zweifelsohne mehr als ein Spiel, in dem Regeln gebrochen werden konnten. Dies war real, gleichwohl gab es Grenzen. Irene konnte sich nicht alles gefallen lassen und sie musste darauf vertrauen, dass die Lehrerin die Grenzen kannte. Irene machte immerhin ein Geschenk. Sie schenkte ihre Gefolgschaft. Was sie im Gegenzug erwartete, war, dass sie mit einem Mindestmaß an Respekt behandelt wurde.

Erneut sträubte sie sich gegen ihre Rolle und ihre Position. Waren ihre Forderungen übertrieben, ungerechtfertigt? Wo lagen die Grenzen? Gab es gar keine? War sie unbegrenzt benutzbar? Wo würde das enden?

Auf der anderen Seite hatte die Lehrein wegen ihrer Machtposition auch jedes Recht, Irene zu behandeln, wie sie das für geboten hielt. Und Irene konnte nicht erwarten, dass sie alle Handlungen ihrer Gebieterin in ihrem Interesse erfolgten.

Sie hätte sich widersetzen müssen. Sie hatte sich nicht widersetzt.

Stattdessen hatte sie gehorcht. Sie hatte in diesem Moment bedingungslos gehorcht. Ihr ganzer Wille war in dem Augenblick, als sie aus dem Wagen ausstieg, darauf ausgerichtet, Wünsche zu erfüllen und die Gunst der Lehrerin wiederzuerlangen.

Mit neugierigem Grauen dachte sie daran, wie weit die Lehrerin hätte gehen können. Was konnte sie von Irene verlangen, wie weit würde die Anwältin ihr folgen? Wie könnte Irene sich widersetzen? War sie dazu überhaupt in der Lage?

12 Das Geschenk des Sehens

Es war schon nach zehn und Irene lag längst in ihrem Bett. Ein anstrengender Tag war vergangen. Nachdem sie in ihrer Kanzlei einen anstrengenden Tag verbracht hatte, war sie noch im Fitnessstudio gewesen.

Seit einigen Wochen ging sie dorthin. Zuerst war es eine Qual gewesen, den Anordnungen der Trainerinnen zu folgen und das Programm einzuhalten. Sie hatte jahrelang keinen Sport getrieben, keine Zeit und auch keine Lust gehabt. Somit waren die ersten Übungen auch eher eine Folter gewesen und das einzige, was ihr eine gewisse Freude bereitet hatte, war es gewesen, die Steine an der Kette im Schritt zu spüren. Diese anzulegen war jedes Mal eine Freude. Nach einigen mörderischen Muskelkatern jedoch hatte sie langsam eine gewisse Kondition aufgebaut, die es ihr ermöglichte, jenseits der Schinderei eine gewisse Genugtuung zu erleben. Sie verspürte noch nicht die Endorphin-Rauschzustände, von denen immer wieder berichtet wurde, aber sie spürte bereits, dass sie fitter wurde. Im Spiegel konnte man noch keine Resultate sehen, aber sie fühlte sich agiler.

An diesem Abend jedoch hatte sie sich etwas zu sehr verausgabt, und so war sie froh nach einem ausgiebigen Schaumbad nunmehr im Bett zu liegen.

Seit einer Woche hatte sie die Lehrerin nicht mehr gesehen und auch nichts von ihr gehört. Irene vermisste sie sehr, doch die Lehrerin hatte angekündigt, dass Klausurzeiten anstanden und sie da keine Zeit finden würde. Irene machte sich also keine Sorgen um ihre Beziehung zu der Lehrerin. Sie war sogar ganz froh, sich mehr auf die Arbeit in der Kanzlei konzentrieren zu können, die sie ein wenig vernachlässigt hatte.

Dann klingelte das Telefon.

„Du bist in 20 Minuten bei mir."

Schon war wieder aufgelegt worden.

Widerwillig schälte Irene sich aus dem Bett.

Vor der Wohnungstür der Lehrerin lag ein brauner Umschlag, in dem sich ein Schlüssel und eine Augenbinde befand.

Zieh dich aus, leg die Augenbinde an, öffne die Tür, komm rein, schließ die Tür, lass deine Kleider fallen, begib dich auf alle viere, taste dich bis ins Wohnzimmer vor.

Irene beeilte sich, hier im Treppenhaus dem Befehl nachzukommen.

Schnell hatte sie die Türe hinter sich geschlossen und begab sich auf die Knie. Sie kannte die Wohnung der Lehrerin recht gut, so dass sie sich auch kriechend zurecht fand.

Die Frage, was sie zu erwarten hatte, beschäftigte sie sehr und wieder verspürte sie das mittlerweile bekannte Herzklopfen, den Ausstoß von Adrenalin und die Lust.

Warum eine Augenbinde?

Sie kannte die Wohnung schließlich und sie kannte auch die Lehrerin. War vielleicht noch jemand anwesend? Der Gedanke ließ sie kurz in der Bewegung verharren.

Jemand anders, der sie hier sah?

Nackt auf dem Boden kriechend?

Das konnte die Lehrerin doch nicht machen!

Diese Geste zeugte von äußerster Demut. Hier auf dem Boden kriechend wie ein Tier, vollkommen unbekleidet.

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