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Zu Schön, Um Wahr Zu Sein? 03

Geschichte Info
Neue Entwicklungen auf dem Bauernhof.
12k Wörter
4.72
12.1k
4
Geschichte hat keine Tags

Teil 3 der 7 teiligen Serie

Aktualisiert 03/02/2024
Erstellt 08/11/2022
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LESERINFO

Diese Geschichte kann halbwegs für sich alleine stehen, es macht aber Sinn, die Teile 1 und 2 zu kennen.

Und ich wünsche mir wieder viele Kommentare von euch 😊.

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ZU SCHÖN, UM WAHR ZU SEIN? (TEIL 3)

Als Sandra die kleine Nase in ihrer Jackentasche spürte, seufzte sie liebevoll und sah hinunter zu Mirabell.

"Selbstbedienung gibt es nicht", meinte sie, während sie die kleine dunkelgraue Ziege wegschob. Mirabell störte das allerdings nicht, sie versuchte es noch einmal. Ihre Mutter Milkyway, eine Zwergziege, war trächtig von Birgit, der Altbäuerin, aufgenommen worden, hatte ihr Kitz aber nicht angenommen.

Mirabell war also ihrer Rasse entsprechend sehr zutraulich und zusätzlich eine Handaufzucht, was sie zuweilen recht aufdringlich machte.

"Lass das!", drängte Sandra sie noch einmal weg. "Ich will fertig werden. Wenn du wüsstest, dass gleich der Tierarzt zum Impfen kommt, wärst du nicht so lästig."

Nicht nur die baldige Ankunft des Tierarztes, sondern auch das Wetter drängten Sandra zur Eile. Es war April und nach einem sonnigen Morgen schneite es nun seit beinahe einer Stunde. Gemeinsam mit dem eisigen Wind machte dieser Umstand das Saubermachen der Weiden nicht zu einem Vergnügen.

Sie war noch nicht ganz fertig, als schon der Pickup um die Ecke bog.

Der Mann, der ausstieg und alles Notwendige zusammenpackte, war groß und massig und wirkte, als könnte er einhändig eine Kuh auf den Rücken drehen. Mit seinen schwarzgrauen Locken, der runden Brille und dem gutmütigen Gesicht sah er alles in allem aus wie ein riesiger Putto. Nur deutlich mehr bekleidet.

"Hallo, Karl! Kannst gleich anfangen, ich habe die Ziegen gerade in die Boxen gelockt. Du kannst dann hinübergehen zu den Schweinen, die sind auch im Stall. Ich hole inzwischen die Esel von der Weide."

"Guten Morgen! Organisiert wie immer. Solche Kunden wünsche ich mir!"

Sandra, die gerade aus der Stalltür trat, drehte sich noch einmal zu Karl, um ihm Kaffee anzubieten und genau diese Drehung wurde ihr zum Verhängnis. Sie rutschte am letzten Schneematsch dieses Winters aus und schlug der Länge nach hin. Sie hörte das laute Krachen in ihrem Knie einen Sekundenbruchteil, bevor der höllische Schmerz ihr Gehirn erreichte.

"Aahhhhh, verdammte Scheiße!" Sandra hätte sich beinahe in die Hose gepinkelt. Mühsam setzte sie sich auf. Inzwischen hatte Karl sie erreicht, griff unter ihre Achseln und zog sie in die warme, trockene Stallgasse. Erneut schrie Sandra auf.

"Wo tut es weh?"

"Im Knie."

Da Sandra das rechte Bein angewinkelt hatte, musste es das andere sein. Karl untersuchte das Gelenk ruhig und routiniert.

"Sandra, da ist alles abgerissen, was möglich ist. Das kann ich sogar durch die Hose spüren. Ich lasse dir die Wahl zwischen Krankenwagen und Gnadenschuss."

Ihr standen schon seit einigen Minuten die Tränen in den Augen, trotzdem musste sie schwach lächeln. "Blödmann!"

Als der Krankenwagen mit Sandra vom Hof fuhr, sahen Karl und die inzwischen eingetroffenen Bauern Joe und Hannes ihm nach.

"Wie lange wird sie ausfallen?" Fragend sah Joe zu Karl. Der zuckte mit den Schultern. "Das muss sicher operiert und dann ruhiggestellt werden. Ein Gelenk, das nicht bewegt wird, braucht danach Physiotherapie. Ich weiß natürlich nicht, wie schlimm es tatsächlich ist, aber mit mindestens 6 Monaten solltet ihr schon rechnen."

"Das ist zu lang, um die Arbeit auf uns aufzuteilen", meinte Hannes. "Da brauchen wir eine Aushilfe. Ich rede mit Heike, damit sie sich darum kümmert."

"Ich komme mit", bot Karl an. "Ich hab vielleicht jemanden für euch. Bei mir hat sich ein junger Tierpfleger beworben, aber ich brauche im Moment niemanden."

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Karl sollte mit seiner Prognose recht behalten. Sandra hatte nicht nur zwei Bänderrisse, auch der Meniskus und der Gelenksknorpel waren beschädigt. Bis sie wieder voll einsatzfähig war, würde es unter Umständen bis Jahresende dauern und so kam es, dass Henning der neue Tierpfleger wurde. Heike brachte ihn im Ort in einem hübschen Gästezimmer bei ihrer Freundin unter. Diese freute sich über einen Dauergast und machte Henning einen guten Preis für erst einmal sechs Monate, Frühstück und Reinigung inklusive.

An seinem ersten Arbeitstag nahm sich Teresa seiner an.

"Hallo, Henning, herzlich willkommen! Ich bin Tess. Komm, ich führe dich herum, damit du einmal einen Überblick bekommst."

"Hallo, Tess, ja gerne!"

Teresa ging los, den unvermeidlichen Hisbert vor sich.

"Wir haben hier eine Bio-Landwirtschaft mit Schwerpunkt Obstbau. Die Tiere, um die du dich kümmern wirst, waren ein Hobby der Bäuerin, die leider nicht mehr lebt. Eigentlich ist es ein kleiner Gnadenhof, aber die Tiere sollen einen Teil ihrer Kosten auch 'erarbeiten', daher gibt es immer wieder Führungen für Schulen oder auch Familien, die gegen eine Spende herkommen und den Kindern das Tier zu ihrem Fleisch am Teller zeigen wollen oder eine Kutschfahrt mit den Eseln buchen."

"Verstehe. Es ist hübsch hier. Wie ein Bauernhof aus einem Kinderbuch. Wie es sie eigentlich nie wirklich gegeben hat."

"Ja, oder? So wollte Birgit es aussehen lassen und es ist ihr wirklich gelungen." Tess lächelte Henning an. Der blieb stehen und blickte sich anerkennend um.

"Wo ist der Haken?", grinste er schließlich. "Das ist doch alles zu schön, um wahr zu sein."

Teresa lachte. "In den ersten Wochen gibt es keinen. Erst wenn Sandra, die du bis zu ihrer Genesung ersetzt, wieder zu Hause ist, wirst du Gegenwind bekommen. Sandra ist ein herzensguter Mensch, die ihre Schützlinge über alles liebt und für Menschen, die ihr wichtig sind, durchs Feuer geht. Aber diese Loyalität muss man sich verdienen. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede. Ich bin erst seit 11 Monaten hier. Anfangs hatte ich vor ihrer reschen Art fast ein wenig Angst."

"Oha. Ich sollte also darauf achten, die Tiere so zu versorgen, wie sie es für richtig hält und ansonsten den Ball flach halten?"

"Ja. Und trotzdem wird sie immer was zu bekritteln haben. Weil sie es halt nicht selbst macht und zum Zuschauen verdammt ist."

Henning schenkte Teresa ein jungenhaftes Grinsen. "Das halte ich aus. Und wenn es mir zu viel wird, bin ich auf der Flucht wahrscheinlich schneller als sie."

Tess lachte. "Ganz sicher, aber bevor du zu frech wirst, denk daran, dass du ihr nicht auf Dauer entkommen kannst. Und jetzt sollten wir uns an die Arbeit machen. Ich bin dort hinter dem Windgürtel, falls du etwas brauchst." Sie tauschten noch ihre Handynummern aus und Teresa machte sich wieder auf den Weg.

Sie hatte von Hannes und Joe zu Weihnachten eine alte Scheune und die angrenzende Wiese geschenkt bekommen und war mit der Renovierung des Gebäudes schon weit gekommen. Es würde die Halle ihrer Hundeschule werden. Danach fehlten nur noch die Zäune. Sie hoffte, am 01. Juli starten zu können und hatte bereits mit etlichen Tierschutzorganisationen Kontakt aufgenommen. Sie persönlich war nicht überzeugt davon, dass man allen Straßenhunden aus dem Ausland einen Gefallen damit tat, sie hier in Familien zu vermitteln, aber wenn die Tiere schon einmal hier waren, wollte sie die neuen Besitzer bestmöglich unterstützen.

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Einige Wochen lang lief das Leben in ruhigen Bahnen, DANN KAM SIE.

Henning war gerade mit seiner Arbeit fertig geworden, saß am Rand des Futtertrogs auf der Schweinekoppel und verwöhnte die vier Tiere mit einer groben Bürste, von der sie sich gegenseitig wegdrängten, damit alle einmal den Rücken darunterschieben konnten, als er hinter sich eine Frau rufen hörte.

"Bist du der Neue?"

Er drehte sich um, sah eine Frau im Rollstuhl auf die Weide zurollen und ging ihr entgegen.

"Ja, ich bin Henning. Und du wahrscheinlich Sandra?" Er lächelte.

Statt einer Antwort gönnte sie ihm nur einen einzelnen Laut und ein kurzes Nicken. Oh oh.

"Bring mich auf den neuesten Stand. Wie läuft es hier?"

Henning schluckte. Er war gewarnt worden und war ganz und gar nicht schüchtern, trotzdem fühlte er sich reichlich nervös. Aus dem Innenhof ertönte aufgeregtes Gebell und die beiden Hofhunde stürmten überglücklich auf Sandra zu. Ohne nachzudenken stellte Henning sich zwischen sie und Sandras Bein, das von einer Schiene gestützt gerade aus dem Rollstuhl herausragte.

Als die Begrüßung vorbei war, rollte Sandra weiter zu ihren Lieblingen, den Ziegen, und ließ sich von Henning berichten. Er vermutete, dass sich im letzten Jahrhundert britische Gutsverwalter so gefühlt haben mussten, wenn der Gutsherr aus London angereist war und man ihm Rede und Antwort stehen musste. Aber Sandra schien mit seinen Ausführungen zufrieden zu sein. Sie äußerte sich zumindest nicht negativ und Henning erriet, dass er nicht auf ein Lob zu hoffen brauchte.

Neben dem Zaun des Ziegengeheges blieb Sandra stehen und streckte den Arm hindurch. Freundliches Gemecker ertönte und alle Tiere kamen rasch näher. Mirabell stellte sich an der Zaunlatte auf und versuchte, zu Sandra nach außen zu klettern.

"Nein, Süße, das geht leider nicht. Du rempelst mir garantiert gegen das Bein." Sandra sprach lange und liebevoll mit den Ziegen, die ihr anscheinend zuhörten, wenn auch nicht verstanden. Henning gewann einen Eindruck, wie Sandra war, wenn sie nicht mit Menschen zu tun hatte. Das ließ ihn hoffen. Er selbst war zwar ein Mensch, aber das hieß vielleicht nur, dass er länger brauchte, um ihr Wohlwollen zu erringen, es aber auch nicht gänzlich ausgeschlossen war. Wie Tess gesagt hatte: grundsätzlich war Sandra dazu fähig, nett zu sein.

Das beruhigte ihn, denn sie gefiel ihm und er wollte sie gerne näher kennenlernen. Sie schien ziemlich groß zu sein, soweit er das erkennen konnte. Ihre dunklen glatten Haare waren kurz geschnitten. Vermutlich hatte sie normalerweise einen asymmetrischen, sehr exakten Schnitt, nach mehreren Wochen im Krankenhaus waren die Kanten jedoch herausgewachsen. Sie war sehr schlank, ihr Gesicht schmal und sie trug eine randlose Brille. Sie war offenbar weitsichtig, denn die graugrünen Augen wurden durch die Gläser optisch stark vergrößert. Sie erinnerte Henning an eine erstaunte Eule. Große Augen, schmale Nase, spitzes Kinn.

Am Weg zu den Eseln sahen sie von vorne Tess mit dem Fahrrad auf sich zukommen. Sie winkte und lachte Sandra entgegen.

"Sandra! Du bist schon da! Warum hast du nichts gesagt, ich hätte dich abgeholt! Wie geht es dir?"

Sie beugte sich zu ihrer Freundin und küsste sie auf die Wangen.

"Komm, wir trinken erst mal einen Kaffee bei Joe. Da kommst du problemlos mit dem Rollstuhl in die Küche. Henning, willst du mitkommen?"

"Danke, aber ich lasse euch lieber erst mal alleine plaudern. Wir sehen uns morgen. Tschüß!" Damit drehte er sich um und ging.

Beide Frauen sahen ihm nach, während Teresa die Hände nach den Griffen des Rollstuhls ausstreckte.

"Pass bloß auf, dass du mit meinem Fuß nirgends anstößt!"

Tess lachte. "Wie schön, dass du so viel Vertrauen in mich hast. Gibt es vielleicht sonst noch etwas, das du mir sagen möchtest? Weitere Beschwerden?"

"Habt ihr keinen anderen Ersatz für mich gefunden? Der aus der Nähe stammt? Mit dem Namen und der Aussprache kommt er ja kaum aus der Gegend."

"Aber er arbeitet hervorragend, war sofort verfügbar und ist immer guter Laune. Das kann man von dir eher nicht behaupten, liebe Freundin!"

"Mich muss keiner mögen. Ich komme gut alleine zurecht."

"Übertreib nicht, Sandra. Aktuell brauchst du Hilfe. Von uns oder von jemandem, den du bezahlst", tadelte Teresa leise.

Sandra brummte, sagte aber nichts mehr. Sie dachte über Henning nach. Auch, wenn sie es niemals zugeben würde, er war genau ihr Typ. Nordisch. Groß, breit, schlank, mit strahlend blauen Augen und einem kurzen blonden Vollbart. Wahrscheinlich waren auch seine Haare blond, jedoch trug er aktuell eine Vollglatze. In seiner Augenbraue und seiner Unterlippe steckten kleine Piercingringe und die Teile, die sie von seinen Unterarmen hatte sehen können, waren tätowiert.

Auch war ihr nicht entgangen, dass er ganz automatisch ihr Bein vor den Hunden abgeschirmt hatte. Beschützerinstinkt.

In Sandras Brustwarzen kribbelte es, wenn sie an ihn dachte. Sie schätzte sein Alter auf höchstens 23 und hier lag das Problem. Sie selbst war 36 und sehr schlank, dazu hatte sie Pech mit ihren Genen. Alles zusammen bewirkte, dass sie sich als alt und faltig empfand.

Glücklicherweise wurde sie von ihren Gedanken abgelenkt, als sie in Joes Küche eintrafen. Sowohl der Altbauer als auch seine Söhne waren gerade beim Kaffeetrinken und die Wiedersehensfreude war bei allen groß. So sehr Sandra auch als schwierig galt, so sehr wurde sie als Familienmitglied betrachtet und fühlte sich selbst auch als eines.

"Willst du bei uns wohnen? In deiner Wohnung wirst du ja nicht bleiben können", bot Hannes an.

Sandra wohnte über der Garage von Joes Haus. Es war eine hübsche kleine Wohnung, die Birgit für eines ihrer Kinder oder Feriengäste hergerichtet hatte, jedoch hatte Sandra sich eingemietet, als sie angefangen hatte, am Hof zu arbeiten.

"Danke, aber das geht schon", erwiderte sie. "Ich habe Krücken, mit denen ich gut zurecht komme. Nur für längere Strecken sind sie nicht geeignet, weil ich das Bein gestreckt von mir weghalten muss. So gut sind meine Bauchmuskeln nicht. Ich lasse den Rollstuhl einfach am Fuß der Treppe stehen, in der Wohnung brauche ich ihn nicht. Aber meine Tasche steht noch in der Garage. Könntest du mir die hinauftragen?"

"Kein Problem."

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Langsam stieg die Spannung in Teresa. Inzwischen war es Mitte Juni geworden und ihr Projekt wurde langsam fertig. Im Grunde wäre es nicht so wichtig, ob sie pünktlich am 01. Juli beginnen würde, sie hatte kein Eröffnungsfest geplant, aber sie hatte sich auf dieses Datum eingestellt und wollte mit den Renovierungen zu einem Ende kommen. Am kommenden Wochenende war der Endspurt in der Halle geplant, bei dem ihr Hannes, Felix und Manu helfen würden.

Doch für heute war sie fertig und spazierte mit Hisbert zum Schwimmbiotop, um die Wassertemperatur zu prüfen. Es war klar, dass es ihr zum Baden noch zu kalt sein würde, aber es war ein außergewöhnlich heißer Juni und sie hoffte, wenigstens vom Steg aus die Füße hineinbaumeln lassen zu können, ohne gleich eine Blasenentzündung zu riskieren.

Beim Näherkommen hörte sie jedoch Geflüster und leise Seufzer, also wurde sie langsamer und schlich vorsichtig an die Büsche, um sehen zu können, wer beim Teich war. Was dort passierte, war ihr klar und Tess hatte noch nie abgestritten, neugierig zu sein.

Grinsend und mit rosa Wangen spähte sie durch die Zweige und traute ihren Augen kaum. Mit dem Rücken zu ihr stand Sandras Rollstuhl, damit sie einen guten Blick auf das Wasser hatte, das sie allerdings gerade nicht sah, weil Henning neben ihr kniete und sie hingebungsvoll küsste. Eine Hand hatte er unter ihrem Shirt und vermutlich auf ihrer Brust, das konnte Teresa nicht erkennen.

Der Kuss wurde immer intensiver, Sandra schlang ihre Arme um Hennings Nacken, löste sie aber gleich wieder und schob stattdessen sein Hemd nach oben. Himmel, sah der Knabe gut aus. Kein Gramm Fett zu viel, nur Muskeln mit tätowierter Haut darüber. Die Bilder mussten ein Vermögen gekostet haben.

Gerade noch so konnte Tess auch Sandras Bauch unter dem Saum des Shirts neben Hennings Arm erkennen. Auch sie hatte ein Sixpack. Neid flammte in Tess auf. Neben Sandra und Manu kam sie sich immer vor wie das hässliche Entlein, nur ohne Aussicht darauf, ein Schwan zu werden. Sie selbst war mollig wie ihre Mutter, hatte aber auch keine Lust, sich zu kasteien.

Diese Gedanken verflogen jedoch gleich wieder, als Sandra Hennings Hose öffnete und ihre Hand unter den Stoff an seinem Hintern schob. Gespannt starrte Tess durch die Hecke, als der Hund leise fiepte. Er starrte zu ihr hoch und wartete auf ein Verhalten, mit dem er etwas anfangen konnte. Voyeurismus und Schamgefühle waren ihm fremd.

Tess seufzte, machte ein paar leise Schritte zurück zum Weg und ging gedankenverloren weiter zum Hof. Sie hätte wirklich gerne weiter zugesehen, aber sie wollte nicht riskieren, dass Hissi sie verriet. Natürlich hätte sie verlangen können, dass er neben ihr blieb, aber wie hätte sie denn verhindern sollen, dass unter ihm ein Ästchen knackte oder er bei 30°C laut zu hecheln begann?

Henning und Sandra hatten von alledem nichts mitbekommen, sie waren mit sich selbst beschäftigt. Nach etlichen hitzigen Diskussionen in den ersten Wochen, die insgeheim beide genossen hatten, waren sie überraschend schnell Freunde geworden und hatten sich eingestanden, dass das erotische Knistern bei beiden vom ersten Tag an da gewesen war.

Noch hatten die anderen Bewohner nichts bemerkt und Sandra lag daran, dass das auch so blieb. Zumindest im Moment noch, bis sie sich ihrer Gefühle sicher war. Ihres augenblicklichen Gefühls war sie sich allerdings sehr sicher. Sie war geil. Wenn sie in der Lage gewesen wäre, hätte sie sich von Henning alles geholt, was er geben konnte, aber ihr verdammtes Knie verhinderte es. Dabei fühlte sich der Mann so gut an. Sie knetete mit der rechten Hand seinen Hintern, während die linke seinen Hinterkopf festhielt, als hätte sie Angst, er könnte fliehen.

Henning hingegen dachte überhaupt nicht. Er küsste mit aller Leidenschaft, die er in sich spürte und genoss es, ungestraft mit Sandras kleinen Titten spielen zu können. Sie passten problemlos in seine Hand, wo er die steinharten Nippel auf der Handfläche spüren konnte. Sie mochte es, wenn er mit der flachen Hand auf und ab strich und die Brustwarzen mitzog. Gleichzeitig hatte sie die Hand hinten in seiner Hose und kniff ihn immer wieder in den Hintern.

Er konnte gar nicht genau sagen, wie es dazu gekommen war. Bisher hatten sie sich immer nur geküsst und beide hatten es genossen, mehr war trotzdem nie passiert.

Heute hatte Henning Sandra angeboten, sie zum Teich zu schieben, um das schöne Wetter zu genießen. Der Uferbewuchs war dicht und zu hoch, als dass sie selbst mit dem Rollstuhl hätte hinfahren können. Er war hinter ihr stehengeblieben und plötzlich hatte sie ihren Kopf nach hinten gelegt und sich an ihn gelehnt. So hatte eines zum anderen geführt.

Auch Sandra war überrumpelt von der Situation. Henning hatte sie zum Teich gebracht und sie wollte sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Sie hatte nicht mitbekommen, dass er direkt hinter dem Rollstuhl stehengeblieben war und als sie den Kopf in den Nacken gelegt hatte, war sie plötzlich an der noch weichen Beule in seiner Hose gelehnt. Im ersten Moment war sie erschrocken gewesen und hatte den Impuls gehabt, den Kopf wieder zu heben und sich zu entschuldigen, hatte es dann aber doch nicht getan und bemerkt, dass auch Henning keine Anstalten machte, auszuweichen.

Hennings Überraschung war bei der ersten Berührung nicht kleiner gewesen, aber es war auch aufregend, also war er stehen geblieben. Sandras Hinterkopf hatte begonnen, vorsichtig hin und her zu rollen, sie hatte ihn praktisch massiert. Er war hart geworden und hatte sich gegen sie gepresst. Es hatte sich so gut angefühlt, dass Henning die Hände auf Sandras Schultern gelegt, die Beine weiter gespreizt und sich näher an sie gedrängt hatte. Letztlich hatte er aber doch wieder einen Schritt nach hinten gemacht, um sich über sie beugen und die Hände in ihren Ausschnitt schieben zu können.

Sie hatte ihn nicht daran gehindert. Ganz im Gegenteil. Sei hatte die Arme über den Kopf gehoben und ihre Hände hinter seinem Rücken verschränkt. Als sie schließlich einen Arm um seine Hüfte gelegt und ihn nach vorne gezogen hatte, hatte Henning sich neben den Rollstuhl gekniet und begonnen, Sandra zu küssen.

Und nun war er hier und spürte ihre Finger, die sich immer weiter von hinten zwischen seine Beine schoben.

"Steh auf", flüsterte Sandra. Henning tat, wie befohlen. Er musste seine Arbeitshose festhalten, sie war offen und nicht so eng, dass sie von selbst gehalten hätte.