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Zu Schön, Um Wahr Zu Sein? 03

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"Kannst du die Beine so weit spreizen, dass du dich vor mein Gesicht stellen kannst?"

"Ich bin nicht sicher. Mit den Armlehnen ist der Stuhl recht breit."

"Dann stehe ich auf."

"Nein, warte, wir versuchen es."

Hennings Herz raste. Er trat sich die derben Schuhe von den Füßen und schlüpfte aus der Hose. Sandra betrachtete ihn überrascht.

"Trägst du nie Unterhosen?"

"Selten. Ich mag das Gefühl, wenn alles Platz hat."

"Und ich dachte, ich wäre vorhin mit der Hand zufällig in beide Hosen geschlüpft."

Henning stellte sich mit gegrätschten Beinen so nah wie möglich an Sandra. Es war schwierig und die Armlehnen drückten in die Innenseiten seiner Oberschenkel, aber das Gefühl, nackt im Freien zu stehen und nicht so rasch wegzukommen, falls jemand ihn sah, hatte einen ganz eigenen Reiz. Er stützte seine Hände ins Kreuz und schloss die Augen.

Sandra erkannte sich selbst nicht wieder. Sie war bei Sexualpartnern, die sie erst seit ein paar Wochen kannte, eigentlich nicht besonders aufgeschlossen und nun saß sie hier wie auf einem Präsentierteller und hatte einen Pimmel vor dem Gesicht, der hart und heiß vor Erwartung pulsierte.

Sie griff danach und zog die Eichel zu ihrem Mund. Vorsicht leckte sie einmal rundherum, um sie zu befeuchten und auch um den Geschmack zu beurteilen. Er schmeckte nicht so schlecht. Noch einmal leckte sie und begann dann, die Haut mit den Finger auf und ab zu bewegen. Langsam zuerst, während sie die Eichel dazwischen immer wieder und immer tiefer in den Mund saugte.

Henning erschauderte. Bisher hatte er Blowjobs nur auf eine Weise gekannt, bei der die gesamte Sache im Mund stattfand. Sandra hingegen arbeitete hauptsächlich mit der Hand und hielt die Eichel nur feucht. Bei jedem Benässen spielte sie mit der Zunge am Bändchen und im Schlitz, einmal länger und fester, dann wieder zart und sehr nass. Der unterschiedliche Rhythmus zwischen ihrem Mund und der sehr viel schnelleren Hand war faszinierend und brachte ihn rasch in Richtung Höhepunkt.

Sandra, die wenig Erfahrung mit Blowjobs hatte, war erleichtert, dass sie anscheinend nicht zu viel falsch machte. Hennings Bauchmuskeln vor ihren Augen schienen sich nicht entscheiden zu können, ob sie in Spasmen zucken oder doch besser die hektische Atmung unterstützen sollten. Sie nahm die linke Hand von seinem Knackarsch und schob sie zwischen seine Oberschenkel, um abwechselnd die Hoden und den Damm reizen zu können. Sie war nicht sicher, ob es half, aber sie hoffte es. An einem heißen Tag wie heute war es sehr wahrscheinlich, dass jemand aus der Familie zum Schwimmen kam. Sie sollten sich beeilen.

Als Henning immer lauter und häufiger stöhnte und sich ihr entgegendrückte, erhöhte Sandra noch einmal das Tempo der Hand und saugte und leckte konzentriert, um ihn nicht durch einen Fehler aus der Bahn zu werfen.

Henning spürte den 'point of no return' kommen und hätte sich am liebsten bis zum Anschlag in Sandras Rachen gedrückt. Stattdessen schob sie ihn ganz heraus und bewegte nun erstmals die Vorhaut immer wieder rasend schnell bis über die nasse Spitze. Sein Orgasmus ließ ihn erzittern und sein Sperma in die Wiese schießen. Sandra wollte es demnach nicht in ihrem Mund. Auch gut. Er beugte sich keuchend vor und stützte sich schwer auf den Rollstuhl.

Nach einer gefühlten Ewigkeit trat er zurück und spürte die Erleichterung, als er die Beine wieder schließen konnte. Die Haltung war anstrengender gewesen als gedacht. Sandra zog ihn an ihrer Seite noch einmal zu ihrem Gesicht, nahm den schon deutlich erschafften Penis noch einmal zum Befeuchten in den Mund und zog dann fürsorglich seine Vorhaut über die Eichel. Faltenfrei, sozusagen. Danach sah sie zu ihm auf und sie lächelten sich an.

"Wie schnell kannst du denn wieder?"

Hennings gerade erst verlangsamter Puls erhöhte sich sofort erneut.

"15 Minuten, vielleicht 20. Willst du auch?" Schelmisch grinste er sie an, während er in die Hose schlüpfte.

"Klar, gratis gibt es nichts. Jetzt musst du deine Schulden abarbeiten." Gespielt streng sah Sandra zu ihm.

Henning öffnete die Schnürsenkel, um die Schuhe wieder anziehen zu können. "Ich habe aber kein Kondom. Verhütest du?"

Sandra schüttelte den Kopf. "Ich bin schon ewig Single. Ich spanne ja auch keinen Schirm auf, wenn es nicht regnet." Sie schluckte. Das Weitersprechen war ihr peinlich, aber sie gab sich einen Ruck. "Das ist aber kein Problem, ich stehe hauptsächlich auf anal, wenn es dich nicht stört."

"Ist für mich ok", gab sich Henning weltmännisch. In Wahrheit hatte er noch keine Freundin gehabt, die er dazu hatte überreden können. Jetzt, wo die Chance dazu bestand, spürte er hauptsächlich Panik. Als er nach dem Rollstuhl griff, zitterten seine Hände. Aber das konnte Sandra zum Glück nicht sehen.

Am Fuß der Treppe reichte er ihr wortlos die Krücken und langsam stiegen sie in den ersten Stock.

Henning schloss die Wohnungstür und drehte sich zu Sandra, die sich mühsam auf das Bett gesetzt hatte. Er ließ sich neben ihr nieder und küsste sie sanft. Sandra legte sich auf den Rücken und schob sich mit dem gesunden Bein zur Mitte der Matratze. Sie hatte Henning nicht losgelassen und er hatte sich gerne von ihr lenken lassen, ohne den Kuss zu unterbrechen. Wieder schob er eine Hand unter ihr Oberteil und liebkoste ihre Brüste.

Es war ein Sportshirt, bei dem der BH integriert war und der Gummibund an ihren Rippen, der von Hennings Handgelenk zusätzlich gestrafft wurde, störte Sandra. Ungeduldig riss sie es sich über den Kopf und zog Hennings Mund wieder zu ihren Lippen. Bei allen Göttern, konnte der Junge küssen! Dazu seine rauen Hände, die mit ihren Nippeln spielten! Sandra wollte mehr von ihm, seine glatte, junge Haut spüren, ihn an sich drücken. Hektisch zog sie ihm sein Hemd über den Kopf, sie hatte keine Zeit, sich um die Knöpfe zu kümmern.

Als Henning bemerkte, wie Sandra ihren Oberkörper nach oben bog, um Haut an Haut spüren zu können, umarmte er sie fest. Ihre harten Brustwarzen rieben sich an seinen Rippen. Er ließ sie kurz los, um seine Hose loszuwerden und zog auch vorsichtig Sandras Shorts über die Schiene.

Sandra öffnete die Augen, um ihm dabei zuzusehen und entdeckte Hennings gepiercte Nippel. Prüfend tippte sie mit den Fingerspitzen dagegen. Dann zog sie vorsichtig an den Ringen und sah auf zu Henning, der stillhielt und ihr zusah. Er amüsierte sich über ihr Staunen und ließ sie spielen.

"Fester?"

"Wie du willst. Die sind nicht empfindlich."

"Nicht erregend?"

Henning schüttelte den Kopf.

Sandra ließ ihre Arme auf die Matratze sinken und präsentierte ihre Brüste. "Dann nehmen wir lieber meine, da klappt das", kicherte sie.

Eine zweite Aufforderung brauchte Henning nicht. Er senkte den Kopf und leckte über ihre Haut im Halsgrübchen. Sandra seufzte.

Immer tiefer arbeitete sich Henning vor, widmete sich ihren Brüsten, bis sie so überreizt waren, dass Sandra nicht mehr konnte, aber auch nicht aufhören wollte. Als er über ihren Bauch strich und leckte, massierte sie ihre Nippel selbst weiter und hörte erst damit auf, als er mit der Zunge ihre Klitoris erreichte. Es wäre einfach zu viel gewesen und sie wollte noch keinen Orgasmus.

Henning überlegte fieberhaft, ob er Sandra sagen sollte, dass er Analsex noch nie probiert hatte. Er wischte mit der Zunge immer wieder ihre Flüssigkeit zur Rosette, war aber nicht sicher, ob das reichen würde oder ob er zusätzlich Speichel benötigte und ob er diesen eher auf sie oder auf sich schmieren sollte. Wieder zupfte und saugte er am Kitzler, wie immer war er fasziniert von diesem kleinen Knöpfchen, das die Frauen in solche Extase versetzte, wie Sandra gerade. Ihr ganzer Körper zuckte und sie keuchte so stark, dass es wie ein Röcheln klang, sofern sie überhaupt atmete.

Sandra befand sich in einem Erregungstunnel, der alle anderen Gefühle und Sinne aussperrte, deshalb bekam sie erst beim zweiten Mal mit, dass Henning flüsterte, was aber nicht hieß, dass sie ihn verstanden hatte.

Mühsam öffnete sie die Augen ein Stück. "Was hast du gesagt?"

"Ich habe anal noch nie gemacht. Muss ich etwas beachten?"

Sandra schloss die Augen wieder und nickte.

"Ja, aber nicht viel. Langsam hinein, damit ich locker lassen kann und nicht zu fest stoßen, sonst hab ich stundenlang Bauchschmerzen."

"Brauchen wir ein Gleitmittel oder reicht deine Nässe?"

"In der Lade neben dir ist Gel, aber nimm nicht zu viel. Vorne kann ich es nicht brauchen, sonst haben die Finger zu wenig Reibung."

"OK."

Henning spähte in den Nachttisch neben sich und fand eine Pumpflasche mit Gel sowie Dildos und Vibratoren in verschiedenen Farben und Größen, kein einziger war naturalistisch.

"Brauchen wir ein Spielzeug zum Vordehnen?"

"Lieber wäre mir direkt."

Hennings Erektion war auch sehr dafür und wurde noch härter. Er drückte Gel aus dem Spender, verteilte es großzügig auf sich und wischte nur noch den Rest von den Fingern zwischen Sandras Pobacken. Sie hatte sich inzwischen auf den Bauch gedreht.

Es war nicht ihre bevorzugte Position, weil sie Henning dadurch nicht sehen konnte, aber sie war nicht sicher, ob sie am Rücken liegend das Bein weit genug nach hinten strecken konnte, ohne das Knie beugen zu können.

Sie hatte schon ewig keinen Partner mehr gehabt und war aufgeregt, endlich wieder einmal echten Sex zu haben. Ihr Unterleib zog sich durch die Vorfreude immer wieder zusammen und sie streckte wohlig stöhnend den Po nach oben, als Hennings Finger über ihre Rosette strichen, um das Gel zu verteilen. Wieso brauchte er denn so lange? Erwartungsvoll zog sie ihre Backen mit den Händen auseinander.

Henning setzte seine Spitze an und drückte. Seine Eichel wurde zusammengeschoben, richtiggehend gestaucht. Oh, fuck, fühlte sich das gut an und erst der Anblick!

Ganz langsam drang er ein. Millimeter um Millimeter rückte er vor, wie eine Eroberung von Feindesland. Allerdings war Sandra überhaupt nicht feindlich eingestellt, im Gegenteil! Sie hatte wirklich Übung darin, den Anus weich zu machen und ihrem Stöhnen nach gefiel ihr, was sie spürte.

Sandra jubelte innerlich. Es fühlte sich so unglaublich gut an, einen warmen, lebenden Mann am Arsch zu fühlen. Allein der Gedanke erregte sie unermesslich. Sie musste sich konzentrieren, locker zu lassen, ihre pumpenden Muskeln wollten sich immer wieder zusammenziehen. Schließlich steckte die Eichel komplett in ihr und sie spürte, wie Henning sich vorsichtig weiterschob. So gut... sie konnte sich nicht mehr zusammennehmen.

"Oooohhhh, hhhhmmmmmmm!!"

Erschrocken hielt Henning bei dem lauten Klagelaut inne. Gerade, als er dachte, dass das erste Mal anal sich viel besser anfühlte als seine Entjungferung, schrie Sandra los. Oh verdammt, er hatte irgendetwas falsch gemacht. Sein Herz raste noch schneller.

"Weiterweiterweiterweiter!"

Sandras Po streckte sich ihm noch mehr entgegen und sie flehte ihn regelrecht an. Also doch alles richtig. Er drängte weiter vorwärts. Hitze, Enge und Weichheit empfingen ihn. War der Darm wirklich zarter als die Scheide? Er hatte jetzt keine Zeit, darüber nachzudenken. Er zog sich ein Stück zurück und begann vorsichtig zuzustoßen. Sandra wimmerte.

"Alles gut?" Immer noch war er nicht ganz sicher.

"Du machst das super. Schneller geht, aber nicht fester", japste Sandra, während sie den Kopf immer wieder von einer zur anderen Seite drehte, um den Körper ruhig halten zu können.

Henning legte den Kopf mit einem glücklichen Seufzer etwas nach hinten und schloss die Augen. Das Gefühl an seinem Schwanz oder vielleicht auch das Wissen, was er hier tat, waren überwältigend, gerne hätte er sich gar nicht mehr bewegt, was aber der natürliche Drang der Erregung nicht zuließ. Sein Körper wollte vorwärts zum Höhepunkt. Er stieß wieder zu. Bei jedem Eindringen kam er ein paar Millimeter weiter, es fehlte nicht mehr viel bis zum Anschlag.

Zeitweise hatte Henning damit gehadert, dass sein Penis zwar recht lang, aber eher dünn war. Aber vielleicht hatte ihm das Schicksal die richtige Form für Arschficks zugewiesen. Zur Seite brauchte er nicht zu viel Platz und nach vorne gab es im Darm kein Ende.

Genau so empfand es auch Sandra. Sie hatte von ihrem Abenteuer am Schwimmteich schon gewusst, dass Henning sie nicht zerreißen würde. Lang und schmal. Sie war sicher gewesen, dass er perfekt hineinpassen würde.

Henning lehnte sich nach vorne auf seine Ellenbögen, schob die Hände unter Sandras Brüste und widmete sich wieder ihren Nippeln.

"Sag mir, wenn du soweit bist", keuchte Sandra. "Ich will so gut wie möglich mit dir kommen."

"Soll ich mich beeilen? Ich könnte eigentlich noch."

"Nicht beeilen, nur Info", kam die abgehackte Antwort.

Zustimmend brummend küsste Henning Sandras Hinterkopf, während sie sich in einer Art liegendem Tanz aneinander und ineinander gemeinsam bewegten.

Henning spürte, dass sich seine Hoden immer stärker nach oben zogen und er nicht mehr lange verzögern konnte.

"Ich bin bald soweit", flüsterte er in Sandras Ohr, die daraufhin ihre rechte Hand zwischen ihre Beine schob.

Sein Orgasmus war heftig wie selten, wahrscheinlich hätte er einen Weitschussrekord aufgestellt. Auch Sandra war wenige Sekunden nach ihm am Höhepunkt. Sie schrie ihre Erlösung heraus, dass Henning die Ohren klingelten. Himmel, war diese Frau laut. Er hoffte, dass man sie im Freien nicht hörte, die Fenster gingen Richtung Innenhof.

Sandra dachte darüber nicht nach. Sie ergab sich einfach den Wellen und der Entspannung des abklingenden Höhepunktes. Sie mochte Anfänger. Die hielten sich normalerweise an ihre Anweisungen und glaubten nicht, es besser zu wissen. Und Henning war ein großartiger Schüler gewesen.

Henning sah an sich hinunter. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich sauber bleibe", sagte er überrascht.

Sandra kuschelte sich an ihn und erwiderte müde: "Bei mir schon. Mein Enddarm ist leer. Hängt irgendwie mit der Darmflora zusammen. Keine Ahnung, wie oder was genau."

Beide waren in einen Dämmerschlaf versunken, als lautes Gebell aus Richtung der Ställe erklang. Sandra setzte sich mühsam auf, während Henning schon zum Fenster gesprungen war.

"Scheiße! Da sind fremde Hunde bei den Ziegen! Ruf Teresa an und versuche auch, Hannes zu erreichen, der könnte schon wieder zurück sein!"

Sandra drückte panisch Teresas Kurzwahl, als Henning in Hose, Hemd und Schuhe schlüpfte und losrannte.

Tess nahm den Anruf an: "Hi, Sandra!"

"Renn zu den Ziegen, da sind fremde Hunde! Henning ist schon am Weg. Sind Hannes und Joe da?"

Sandra hörte, wie Teresa loslief und keuchend antwortete: "Nein, keiner da. Nur wir beide und Henning. Joe hat Herbert mit. Ruf Hannes und den Tierarzt an!" Damit legte sie auf. Schon oft hatte Sandra ihren Sturz verflucht, aber jetzt war ihr ihre Ohnmacht bewusst wie nie.

Henning stürzte durch das offene Tor im Ziegengatter, schöpfte mit einem Eimer Wasser aus der Tränke und schüttete die 10 Liter dem ersten Hund über den Kopf, der sich in Ossis Nase verbissen hatte. Offenbar hatte der Bock versucht, seine Damen zu verteidigen. Der Hund ließ tatsächlich los und wich dem leeren Eimer aus, den Henning nach ihm warf. Einen zweiten Hund, der nach Jolandas bereits blutendem Hinterbein schnappte, rempelte Henning zur Seite.

Inzwischen war Teresa angekommen und richtete den scharfen Strahl des Wasserschlauchs auf einen dritten Hund und Hisbert, die sich einen erbitterten Kampf lieferten.

Als die Situation endlich überschaubar wurde, sahen Teresa und Henning sich keuchend um. Die fremden Hunde waren offenbar nicht per se aggressiv, sondern hatten ihrem Jagdtrieb freien Lauf gelassen. Sie standen nun als Grüppchen beisammen und schienen selbst davon überrascht, was gerade passiert war. Ein vierter Hund hatte sich unter dem Wassertrog verkrochen und kam nun vorsichtig wieder heraus. Er hinkte stark und wirkte sehr angeschlagen, vermutlich hatte Ossi ihn in die Seite getroffen.

"Mirabell!"

Der angstvolle Schrei kam von Sandra, die sich endlich auf ihren Krücken bis zur Weide durchgekämpft hatte. Henning drehte sich um und sah den kleinen grauen Körper etwas abseits im Gras liegen. Er rannte zu Mirabell, während Tess die Ziegen in den Stall trieb. Die Hunde würden fürs Erste im Gatter bleiben.

Mirabell lag in ihrem Blut, das aus tiefen Bissen im Hals kam. Henning presste seine Hände auf die Wunden, aber er war nicht sicher, ob er der Ziege noch helfen konnte. Wie viel Blut durfte sie verlieren, bevor der Kreislauf kollabiert? Das kleine Tier hatte ja höchstens einen Liter insgesamt, schätzte Henning.

"Ruf den Tierarzt!", brüllte er Sandra zu.

"Hab ich schon. Er war in der Ordi, müsste also gleich da sein. Lebt Mirabell noch?" Sandra war leichenblass.

"Gerade noch so, glaube ich."

Minuten später raste der Pickup des Tierarztes den Weg entlang, dass die Grasbüschel nur so flogen. Karl hatte seine erfahrendste Assistentin mitgebracht und rannte mit Mirabell am Arm zur Ladefläche, um einen Druckverband anzulegen und mittels Infusion den Blutdruck zu erhöhen. Er hatte nicht viel Hoffnung, die Ziege zu retten, aber er wusste, dass sie der Liebling der Familie und aller Besucher war. Er tat sein Bestes und wies Sandra an, den Infusionsbeutel zu halten. Genauso gut hätte er ihn an den mobilen Ständer hängen können, doch Sandra brauchte unbedingt etwas zu tun, wenn sie nicht zusammenklappen sollte.

Teresa und Henning hatten sich inzwischen einen Überblick über die Verletzungen verschafft und informierten nun Karl.

"Ossi blutet aus der Nase und hat um das Maul herum Bisswunden, aber er bekommt problemlos Luft und ist auch fit genug, sich gegen Hilfe zu wehren. Jolanda hat Löcher im Oberschenkel, aber die haben schon von selbst aufgehört zu bluten. Wahrscheinlich brauchen beide nur Antibiotika. Wie sieht es bei Mirabell aus? "

Karl schüttelte den Kopf. "Wäre es meine, würde ich es gut sein lassen. Aber ich kenne euch ja. Wenn sie noch lebt, wenn ich hier fertig bin, nehme ich sie mit. Der schaut aber auch nicht gut aus." Karl zeigte auf Hisbert, der zwar zumindest auf den ersten Blick nur büschelweise Fell eingebüßt hatte, aber zitternd und hechelnd hinter Tess zusammengekauert saß.

"Ingrid!", rief er nach seiner Assistentin. "Schockpatient. Auch einpacken."

Er warf noch einen kurzen Blick in die Runde und entschied: "Eure beiden brauchen sofort Hilfe, ich muss los, aber ich schicke euch Eileen mit dem Ultraschallgerät. Der Weiße (er zeigte auf einen der fremden Hunde) wurde sicher vom Bock gerammt, der gehört auf jeden Fall angeschaut. Sie soll eure Ziegen versorgen und die anderen Hunde auch gleich überprüfen. Vielleicht sind sie gechipt. Ruf die Polizei." Damit war er weg.

Henning half Sandra, sich auf die Bank vor dem Eselstall zu setzen und sah dann Teresa zu, die mit der Polizei telefonierte.

"Sie sind in ca. 40 Minuten da", teilte sie anschließend den anderen beiden mit und setzte sich zu ihnen auf die Bank. Langsam ließ ihre Anspannung nach und der Adrenalinabbau löste eine nicht zu bremsende Tränenflut aus.

Als Hannes bei den Weiden eintraf, war alles bereits vorbei. Er ließ sich berichten, zog die immer noch weinende Tess in die Arme und nahm dann Eileen, Karls Studentin, in Empfang, ebenso wie die später eintreffenden Polizisten, die zwei Mitarbeiter des nächstgelegenen Tierheims mitbrachten.

Während Henning seine Aussage machte, half Teresa, die Hunde im Transporter unterzubringen und gab alle Infos weiter, die sie von Eileen bekommen hatte. Ihre erste Einschätzung war richtig gewesen, die Tiere waren zu Menschen freundlich und ließen sich problemlos verladen.

"Der Weiße hat massive Prellungen, aber keine Brüche oder innere Blutungen. Der Terrier hat Löcher in der Haut links am Brustkorb, wahrscheinlich von unserem Hund, die wurden versorgt. Die anderen beiden sind unverletzt. Außerdem sind 2 Hunde gechipt, Henning gibt die Kennnummern gerade der Polizei, falls ihr sie auch braucht."