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Zur Domina gemacht Teil 06

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Der Arzt war mehrere Tage im Ausland gewesen und hatte dort augenscheinlich keine Zeit gehabt, um eine Domina aufzusuchen. Anna spürte seine Gier nach Schmerz und die Ungeduld die er ihr, gefesselt am Andreaskreuz, zeigte. Sie hatte ihm zuvor eine Trense angelegt, damit er nicht in seiner Verzweiflung auf seine Zunge biss.

Sie hatten bisher kaum ein Wort gewechselt, weder Anna noch Laval schienen Redebedarf gehabt zu haben. Er wusste, dass sie jetzt einen Mann gefunden hatte, den sie dressieren wollte, sie selbst hatte Lydia angewiesen es ihm zu schreiben. Kurz hatte er sich erkundigt, nach dem Erziehungsstand ihres Sklaven gefragt und ob sie es schaffen würde ihn bis zum Festival abzurichten.

Anna antworte so wie er es von ihr erwartete, dann war das Gespräch auch schon vorbei. Vielleicht hatte Katrin Recht und er verlor langsam sein Interesse an ihr? Es wäre zu schön gewesen, um wahr zu sein.

Die Domina konzentrierte sich, nahm Maß, holte seitlich aus und riss ihren rechten Arm nach vorne. Die Peitsche zerriss die Luft mit einem dumpfen Fauchen, ein Knall hallte durch die Halle, während Laval, trotz des Knebels seinen Schmerz lautstark zum Besten gab. Erst war nichts zu sehen, doch dann zeigte sich ein breiter Streifen auf Lavals Rücken, dessen Rot immer mehr an Intensität gewann. Sie ließ ihm Zeit den Schmerz auszukosten, bereitete sich auf den nächsten Hieb vor und dachte dabei an ihren Freund. Wie fantastisch die Zeit mit ihm war, wie schön es sich anfühlte, wenn er ihr nahe kam. Wie gut sie auf einmal schlafen konnte, wenn sie ihn neben sich atmen hörte.

Auch gestern hatte sie ihn vor dem Sex gequält, behutsam und nur wenige Minuten lang. Es war der Preis, den er gerne bereit war zu zahlen, wenn sie es mit ihm nicht übertrieb. Mit der Zeit würden die Spiele mit ihm intensiver werden dürfen, sowohl was SM betraf, als auch den Geschlechtsverkehr. Sie hatten ja erst damit angefangen, diese Welt gemeinsam zu erforschen.

Sie besann sich auf Laval, in Gedanken versunken, hatte sie zu lange gewartet. Also holte sie aus zu einem weiteren kraftvollen Hieb, der vom Knall gekrönt von Laval mit einem heiseren Aufschrei quittiert wurde.

Nach fünfundzwanzig Hieben hatte der Chirurg genug. Unvorstellbar das ein Mensch so etwas auszuhalten vermochte. Blutige Striemen hatte Anna ihm auf den Rücken gezeichnet und dieser Mann war glücklich damit.

„Bleib bei mir." Stöhnte Laval.

„Ich werde eine Zeit lang brauchen."

Sie öffnete seine Fesseln, half ihn sich abzulegen und holte Verbandsmaterial, um seine Wunden zu versorgen. Auch das hatte sie von ihm gelernt, obwohl sie sich dieses Mal sicher war, das Spuren von der Auspeitschung bei ihm zurückbleiben würden.

Nachdem sie die Schlagmale behandelt hatte, blieb sie neben ihm stehen, sah auf ihn herunter und wartete darauf, dass er einen Zustand erlangte, in dem er ihr mitteilen konnte, was er jetzt von ihr erwartete.

„Ich will, dass du morgen zu Alex fährst! Er hat Sehnsucht nach dir." Laval brauchte eine Pause, bevor er weitersprechen konnte.

„Danach nimmst du seine Schwester mit in die Stadt. Sie wird über Nacht bei dir bleiben."

Anna war das nicht Recht. Das brachte ihre ganzen Pläne durcheinander.

„Kann sie nicht in ein Hotel gehen? Sie sagten selbst ..."

„Du tust, was ich sage. Übermorgen werde ich sie operieren."

Hatte sie eine Wahl? Anna kotzte innerlich.

„Wann?"

Laval schien nachzudenken.

„Wenn Zati mit seinem Training fertig ist, fährst du los."

Bennys Freunde

Maxim hatte Martha von der Arbeit abgeholt und wollte sie nach Hause fahren, als Benny ihm endlich über den Messenger antwortete. Er reichte seiner Freundin das Smartphone, die es entgegennahm und fragend zu ihm rüber blickte.

„Jetzt ließ schon vor! Oder soll ich einen Unfall bauen?"

Martha war den harschen Ton ihres Freundes gewohnt. Sie nahmen sich in dieser Hinsicht beide nicht viel.

„Bleib gefälligst mal freundlich, du Arschloch."

Maxim lächelte. Sie war schon eine Furie, aber sie sah geil dabei aus und schaffte es, ihn nicht sofort zu langweilen.

„Er kann nicht, ist mit seiner Freundin unterwegs."

Die junge Frau stutzte.

„Der hat ne Freundin? Wie ist das denn passiert? Hat er sich eine aufgeblasen?"

Sie lachten beide über ihren Witz. Martha kannte Benny schon etwas besser und wusste wie schüchtern und unsicher sich der Junge gegenüber Frauen verhielt.

„Stille Wasser sind bekanntlich tief. Sag ihm, dass wir uns mit ihnen treffen wollen.

Mani und Lara sind auch dabei."

Martha verzog das Gesicht.

„Lara? Die ist doch Scheiße. Du weißt ganz genau, dass ich diese Ziege nicht leiden kann."

Maxim warf ihr einen flüchtigen Blick zu, schaltete einen Gang runter und ließ seinen Mini die Kurve zur Brückenauffahrt nehmen.

„Tja, aber das ist mir egal. Schreib schon!"

Martha war ihm einen mörderischen Blick zu, dann hämmerten ihre Daumen auf das Display ein.

„Sie sind auf der Burg oben. Es tut ihm leid, aber es passt gerade überhaupt nicht."

Martha lächelte.

„Wahrscheinlich lernen sie sich gerade kennen, stören wir sie nicht und fahren zu mir."

Maxim schüttelte seinen Kopf, sah kurz zu ihr rüber, dann wendete er den Wagen.

„Nein. Ich will sehen, was er sich da aufgetan hat. Glaubst du ernsthaft, das lasse ich mir entgehen?"

„Jetzt lasse ihn doch bitte in Ruhe. Wir waren die letzten Tage kaum allein."

Maxim zeigte sich wieder von seiner besten Seite.

„Jetzt halt die Fresse, ich kann dich auch noch nachher ficken."

Martha gab auf und blickte aus dem Fenster.

Der Ausblick von der Burg aus war einfach nur fantastisch. Die Sonne tauchte den Abendhimmel in ein kräftiges Rot und würde in ein oder zwei Stunden hinter den Hügeln untergehen. Eine romantische Stimmung, so wie er es sich für Anna erhofft hatte. Benny war oft als Kind in Begleitung seiner Mutter hier gewesen, hatte auf dem großen Abenteuerspielplatz gespielt oder einfach mit ihr auf der Plattform gesessen und runter auf die Stadt geblickt, die sich um sie herum ausbreitete.

„Wer war das denn?" Fragte Anna neugierig.

Benny steckte sein Handy zurück in seine schwarzweiße Baseballjacke und legte seinen Arm um ihre Hüfte. Im Moment war es die Freundin, die neben ihm saß und nicht die Domina. Sie schien seine Nähe nötig gehabt zu haben und wollte den Frieden zwischen ihnen durch nichts gestört wissen.

„Maxim, er wollte sich mit mir treffen."

Anna erinnerte sich an den Jungen. Warum Benny ihn Freund nannte, verstand sie nicht. Er war ein ziemlicher Depp, das war für sie offensichtlich.

Benny blickte sie von der Seite her an, streichelte ihren Nacken, freute sich darüber, dass sie näher an ihn heran rutschte und ihren Kopf auf seine Schulter legte.

„Dir geht es nicht gut, kann das sein?"

Anna schwieg. Es sprach Bände für sie, dass er mittlerweile so zielsicher ihre Gefühlslage deuten konnte. Ein Mensch der bereit war sie zu hinterfragen. Krass. Wie schnell er ihr zum Partner geworden war, schwer vorstellbar eigentlich.

„Ach, nur Stress morgen. Ich weiß halt nicht, ob ich dich sehen kann, das nervt mich."

Benny zeigte sofort seine Enttäuschung. Auch er wollte ungern auf ein Treffen mit ihr verzichten.

„Was ist denn los?"

„Ach, ich habe einen Kunden morgen. Der ist auch ganz okay und eigentlich nicht das Problem, nur bekomme ich im Anschluss seine Schwester aufgehalst, die sich übermorgen operieren lassen möchte. Keine Ahnung was das soll, die sind reich, da wird sie sich doch ein Hotel leisten können. Warum bringt er sie bei mir unter?"

Benny ahnte, dass sie ihren Chef meinte.

„Aber wir sind doch eh im Studio oder etwa nicht? Bisher hast du mich kein einziges Mal in deine Wohnung gelassen."

Anna konnte fühlen, wie sehr sich ihr Freund daran störte.

„Ich weiß, aber das geht im Moment auch nicht. Sei nicht sauer deshalb. Ich werde sehen, ob ich es irgendwann hinbekomme."

Wie friedlich sie ihm gegenüber heute war. Benny konnte das kaum glauben. Es war schön mit ihr und er konnte sein Treffen frei und unbeschwert genießen.

„Hey! Du bist auch hier?" Maxims Stimme zerriss die Stille.

Benny schwindelte. Er hatte dem Freund doch gesagt, dass er keine Zeit für ihn hatte. Er wandte sich um und konnte nicht glauben, dass sein Kumpel auch noch die Perle mitgebracht hatte. Gerade hat er sich noch darüber gefreut, dass Anna nicht die Domse vor ihm rauskehrte und jetzt war es trotzdem mit ihrem Frieden vorbei.

„Tut mir leid, Anna. Ich wollte nicht, dass er kommt."

Anna hob ihre Schultern. Es schien sie nicht sonderlich zu kümmern.

Maxim kam um die Bank herum, blieb stehen und sah ungläubig auf die Frau an Bennys Seite herunter. Schwarze Bomberjacke, Reiterhosen und Stiefel, sah sie ähnlich martialisch aus wie beim letzten Mal, als er sie gesehen hatte. Das sollte Bennys Freundin sein? Auch Martha zeigte sich verblüfft, fasste sich aber schneller als ihr Freund.

„Geile Jacke."

Benny wollte Anna Maxims Freundin vorstellen, doch Anna kam ihm zuvor.

„Danke." Antwortete sie und zeigte dem Mädchen an Maxims Seite ein Lächeln.

„Nett von Dir. Magst du uns nicht vorstellen, Mäxchen?"

Martha wandte sich erstaunt ihrem Freund zu. Er kannte diese Frau? Der blendete seine Freundin aus und gab sich cool.

„Anna, richtig?"

Bennys Begleiterin grinste. Der Junge hatte es faustdick hinter den Ohren.

„Anna, das ist Martha, meine Freundin."

Martha blickte zwischen den beiden hin und her. Benny war es schließlich, der Mitleid zeigte und das riesige Fragezeichen über ihren Kopf verschwinden ließ.

„Wir haben uns alle im Café kennengelernt."

Anna zwinkerte Maxims Freundin zu.

„Brauchst dir keine Sorgen machen, es ist nicht so, dass mich dein Freund angemacht hätte. Benny hat sich für mich interessiert und so kam ich mit den beiden ins Gespräch."

Martha glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Sie hatte den Jungen eine ihrer Freundin vorgestellt und selbst dabei hatte er einen roten Kopf bekommen und zu stammeln angefangen. Und jetzt diese Frau? Wieder fiel ihr Blick auf Annas Jacke, sie sah einfach nur super aus.

„Wo hast du die her?"

„Ich bekomme sie gestellt, keine Ahnung, woher die ist."

Maxims Freundin zeigte sofort Interesse.

„Gestellt?"

Anna erklärte es ihr und fasste kurz zusammen, wie sie an ihre Kleidung kam.

„Du arbeitest also als Model?"

Anna ließ ihr den Glauben.

„Zum Teil auch, ja."

Martha fragte Anna, ob sie die Jacke anprobieren durfte. Anna hatte kein Problem mit ihrem Wunsch, stand auf und zog sie für das Mädchen aus.

„Scheiße wie siehst du denn aus?" Marthas Blick wanderte ungläubig über Annas kurvige Erscheinung.

Anna blickte an sich runter, konnte aber kein Makel feststellen.

„Was meinst du?"

„Darf ich fragen, was du für eine Größe hast?"

„Sechsunddreißig oder achtunddreißig, je nachdem."

„Du hast eine Hammerfigur, Anna. Der Wahnsinn."

Die Blondine lächelte.

„Das kann ich nur zurückgeben, aber danke schön."

„Die Bluse, ist die nach Maß?"

Anna lachte.

„Die behalte ich aber an."

Die beiden jungen Frauen verstanden sich prompt, während die Jungen dem Gespräch der beiden zuhörten und sich deplatziert vorkamen.

„Lass die Gänse miteinander schnattern. Gehen wir ein Stück Richtung Parkplatz, dann wissen Lara und Mani, wo sie hinmüssen." Maxim deutete auf den Weg, der in dem kleinen Forst verschwand.

„Du hast..." Benny blieb stehen und hinderte seinen Freund daran weiterzugehen.

„Beruhige dich endlich mal. Was ist los mit dir? Wir wollen nur ein wenig mit dir abhängen, vor ein paar Tagen hattest du noch kein Problem damit."

Hatte Maxim Recht? Benny zögerte. Scheiße, das waren seine Freunde. Früher oder später wäre es eh dazu gekommen.

„Warte, ich sag Anna Bescheid." Meinte Benny und lief zu den beiden Frauen zurück.

Maxim lachte mit kehlige Stimme auf.

„Stehst bei ihr ganz schön unter den Pantoffel, was? Na dann lauf schnell, bevor du noch Hausarrest von ihr bekommst."

Benny konnte nicht anders, in diesem Moment musste er grinsen. Wenn der Kumpel wüsste, wie recht er hatte ...

„Anna, ich gehe mit Maxi zum Parkplatz runter. Wir warten dort auf die anderen beiden, einverstanden?"

Die beiden Frauen hatten sich gut unterhalten, sie schienen auf einer Wellenlänge zu sein.

„Warte kurz!"

Anna entschuldigte sich bei Maxims Freundin und nahm Benny zur Seite.

„Lass dich nicht von ihm verunsichern, versprich mir das!"

Aus ihrer Stimme klang Sorge heraus. Benny versprach es, er sah das Problem gar nicht. Er wollte gehen, doch Anna hielt ihn noch einmal zurück.

„Sag ihm nichts! Wenn ich den Zeitpunkt für richtig halte, übernehme ich das selbst."

Benny wunderte sich. War sie es nicht, die von ihm gefordert hatte sich zu ihr und ihrer Lebensweise zu bekennen?

„Okay. Kann ich jetzt gehen?"

Anna lächelte, ihre braunen Augen blickten ihn einen Moment lang an, dann küsste sie ihn, drang mit ihrer Zunge in seinen Mund und löste sich erst nach einigen Sekunden von ihm.

Maxim war es nicht recht, was er sah. Das ging einfach nicht an. Er hatte diese Frau angesprochen und Benny erntete die Früchte? Diese Anna sah einfach nur geil aus, wirkte selbstbewusst und cool. Dazu wirkte sie auch noch verrucht und böse, eine Mixtur, die ihm überaus gefiel. Er war eifersüchtig auf Benny, niemals hätte er sich vorstellen können, dass es solch eine Konstellation zwischen ihnen geben könnte.

Kaum das die beiden Jungen sich von dem Ausblickpunkt ein paar Meter entfernt hatten, fand sofort das unvermeidliche Verhör statt.

„Ich möchte jetzt von dir reinen Wein eingeschenkt bekommen. Ihr seid nicht zusammen, oder? Eine Frau wie sie gibt sich nicht mit so einem wie dir zufrieden."

Benny blieb stehen. Hatte Maxi das wirklich gerade zu ihm gesagt?

„Was? Spinnst du? Frag sie doch und überhaupt. Ihr seid hergekommen, oder? Verpisst euch doch wieder, wenn ihr keinen Bock auf uns habt. Weder Anna noch ich werden ein Problem damit haben, ganz im Gegenteil."

„Benny! Diese Frau spielt in einer anderen Liga. Das musst du doch einsehen. Die kann jeden Kerl um ihren kleinen Finger wickeln, warum also ausgerechnet du?"

„Sie steht nicht auf arrogante Arschlöcher, wie du eins bist."

Maxim überging seine Erwiderung und blieb stehen.

„Habt ihr schon miteinander gefickt?"

Benny ging weiter, er hatte kein Bock darauf diese Art von Unterhaltung fortzusetzen.

„Ich frage sie später, okay? Sonst kann ich die Nacht nicht einschlafen, weil ich dann annehmen muss, dass die Welt sich in die falsche Richtung dreht."

Unten am Parkplatz angekommen, entdeckte Benny Manis Kleinbus. Er hielt darauf zu und ignorierte Maxi, der ihn in diesem Augenblick eingeholt hatte.

„Bist jetzt gepisst, oder was?"

Mani und Lara stiegen aus dem Wagen, winkten den beiden zu und kamen ihnen entgegen.

Der stämmige Glatzkopf mit dem Vollbart war eine ziemlich coole Sau, umgänglich solange er nüchtern war, eine Bombe mit kurzer Zündschnur, wenn er getrunken hatte. Lara, seine Freundin, war leicht übergewichtig, besaß aber ein hübsches Gesicht und Haare, die ihr bis zum Po herunterreichten. Martha konnte sie nicht ausstehen, sie war mit Lara befreundet gewesen, bis zu dem Zeitpunkt, als diese Manuel kennengelernt hatte, ihren Exfreund. Manuel selbst hatte kein Problem damit, dass sich hier seine Exfreundin und Freundin treffen würden und auch Maxim war es egal.

„Na Benny, alles gechillt? Ich habe uns was zu trinken mitgebracht und keine Sorge, wenn jeder von euch eins nimmt, bleibe ich nüchtern."

Ihre Hände griffen ineinander, Martha wurde von Benny flüchtig umarmt, dann war Maxim dran. Manuel und er kannten sich gut, sie waren früher miteinander zu Schule gegangen. Auch er begrüßte die beiden, ließ seine Hand ungeniert auf Manuels Pobacke klatschen, der ihn lachend von sich wegstieß.

„Fass mich nicht an, du Schwuchtel."

Sie gingen gemeinsam den Weg hinauf, Maxim neben Manuel, Lara neben Benny. Waren die Mädels zusammen, wie Maxim höhnisch feststellte.

„Lass sie. Zusammen sind die beiden saudämlich." Stellte Manuels Freundin fest.

„Wo ist Martha?"

Lara blickte den Jungen neben sich fragend an. Sie hatte hübsche grüne Augen, wie Benny fand. Er konnte verstehen, warum Manuel an ihr Gefallen fand, sie passten gut zusammen.

„Sie unterhält sich mit Anna."

„Kenn ich die?" Lara konnte mit dem Namen nichts anfangen.

„Nee. Die kommt nicht aus unserem Viertel."

„Und woher kennt ihr die? Ist sie eine Freundin von Martha?"

Laras Stimme klang besorgt. Wahrscheinlich weil sie fürchtete, dass so das Kräfteverhältnis gegen sie stand. Dabei hatte sie gar kein Problem mit Maxims Freundin, aber die hatte eben eins mit ihr. Dabei war sie erst Monate später mit Manuel zusammengekommen, als Martha selbst schon lange nicht mehr an ihn gedacht hatte.

„Nein, sie ist Bennys Schatz. Seid nett zu ihr, sie ist etwas schüchtern." Verkündete Maxim lachend.

Manuel drehte sich um.

„Echt jetzt? Du hast dir eine angelacht? Congrats, Benny!"

„Ist sie nett?" Fragte Lara interessiert.

Benny nickte. Die kommenden Stunden würden für ihn anstrengend werden, das spürte er in all seinen Knochen.

„Scheiße! Da kommen sie." Martha warf den Hinzukommenden einen missbilligenden Blick zu. Dass Manuel jetzt dieser Kuh gehören würde, war für sie nur schwer zu ertragen.

„Lass dich nicht täuschen. Die Alte schaut nett aus und tut ganz lieb, aber sie spannt dir den Kerl schneller aus, als du gucken kannst."

Anna ließ das Gehörte unkommentiert und ging ihren Freund entgegen.

„Ah da ist sie ja. Na Anna? Geht dir mein Baby schon auf den Geist?"

Die große Blondine lachte, stellte sich an Bennys Seite und begrüßte das Pärchen.

„Hi! Ich bin die Anna."

Lara warf erst Maxim, dann ihren Freund einen seltsamen Blick zu. Diese Frau sah viel älter aus als Benny und so wie sie wirkte ...

„Was soll das, Benny? Hast dir eine gemietet und lässt sie Freundin spielen?" Spekulierte Manuel völlig ungehemmt.

Maxim sprang nur zu gerne auf diesen Zug auf.

„Hab ich auch gesagt. Die Alte ist zu abgefahren für unseren Kleinen."

Benny starrte den kräftigen Jungen an und glaubte nicht richtig gehört zu haben.

„Wie meinst du das?"

Manuel zeigte Mitleid. Ein Blick auf diese Anna und er wusste Bescheid. Sie schien sich nicht weiter an seiner Vermutung zu stören, womit für ihn seine Spekulation zur Gewissheit wurde.

„Das du sie gemietet hast. Vielleicht, um mal nicht allein dazustehen? Ich sag ja nicht, dass sie ne Nutte ist, aber vielleicht ne Hostess?"

Benny blickte zu Maxim rüber. Der Freund hätte alles aufklären können, stattdessen aber schwieg er und grinste schadenfroh.

„Sie ist meine Freundin, okay? Wenn du ein Problem damit hast, kannst du gerne wieder abhauen."

Manuel winkte ab.

„Spiel dein Kasperletheater ruhig weiter. Will jemand ein Bier?"

Laras Freund ging rüber zu einer Sitzbank und setzte sich. Maxim tat es ihm gleich, während Martha und Lara bei Benny und Anna stehen blieben.

„Anna es tut mir leid. Ich weiß nicht, warum der jetzt so rumspinnt." Stellte Martha fest.

Benny war den Tränen nahe. Anna hätte alles richtigstellen können, stattdessen stand sie nur neben ihm und hatte geschwiegen. Was wollte er hier noch?

Er fasste einen Entschluss und ging runter zum Parkplatz. Sollte sie nachkommen, wenn sie wollte, er hatte die Schnauze voll. Der Abend hätte anders laufen sollen.

„Bleib stehen!", forderte sie. Benny wusste nicht, ob er ihren Wunsch Folge leisten wollte, hielt aber schließlich für sie an. Wenigstens das, sie kam ihm nach.

„Bist du jetzt sauer auf mich?", fragte Anna erstaunt.

„Warum hast du nichts gesagt?", antwortete er zornig.

Sie holte tief Luft. Das war jetzt eine ziemliche Nummer für sie.

„Pass auf wie du mit mir redest!"

Anna blickte ihren Freund eindringlich an.