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Zur Domina gemacht Teil 21 Band III

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So humpelte der kleine Mann weiter, setzte jeden Schritt mit Ehrfurcht und konnte nur mit Mühe einen Aufschrei unterdrücken. Am Straßenrand angekommen warf er noch einmal einen Blick auf die Fassade des mit einer durchgängigen Fensterfront versehenen Gebäudes. Blickte sie ihm vielleicht nach? Sich weiter an seinen Schmerz und seine lächerlichen Bewegungen ergötzend? Hatten auch ihr diese zwei so intensiv für ihn fühlbaren Tage Spaß bereitet?

Marxdorfer humpelte weiter, gefangen in seinen Gedanken, die nur noch eine Richtung kannten. Frau Pelzig beherrschte ihn schon jetzt, auch wenn er sich das ungern eingestand.

18. Wiedersehen mit Alexander

Alexander war völlig fertig. Sein Jetsetleben kostete ihm im Moment mehr Kraft, als er hatte. Er hatte vor zwei Stunden mit Anna telefoniert und sie wollte ihm eigentlich als Ehefrau gegenübertreten, doch jetzt hatten sie vereinbart einfach den Abend miteinander zu verbringen. Er sollte sogar ihren Bruder kennenlernen, für den sie so viel in ihrem Leben bereit war zu opfern.

War ihm wohl mit dieser Konstellation? Er hatte sich diese Frage immer wieder aufs Neue gestellt. Anna mochte ihn. Ganz aufrichtig und unabhängig von dem was er besaß oder für sie beeinflussen konnte. Er hatte in ihrem Herz ein Platz erworben, weil er einfach zu ihr hielt, wenn es darauf ankam und ihr gezeigt hat, dass er für sie sogar bereit war, auf die Domina zu verzichten.

„Doch würden damit auch seine Wünsche ihr gegenüber verschwinden? Wahrscheinlich nicht. Selbst in einer Partnerschaft mit Anna könnte er sich dessen nicht sicher sein. Und sie? Würde sie mit ihm weiterhin ihre bösen Spiele spielen wollen? Wo sie sich doch so sehr Normalität wünschte? Sie hielt sich ja ihm gegenüber nicht gerade zurück, wenn sie ihm erzählte, wie sehr sie sich an ihrer Rolle störte. Alexander seufzte. Er stand jetzt vor der Tür einer Frau, welche er sich immer gewünscht hatte. Die bereit dazu ist, sich in ihn zu verlieben, und ihn so akzeptieren wollte, wie er nun einmal war. Eine Frau, von der er zum ersten Mal das Gefühl vermittelt bekommen hatte, dass es nicht seinem Besitz geschuldet war, der ihn für sie attraktiv machte, sondern seine Persönlichkeit. Und jetzt? Sein Wunsch schien wahr zu werden und er zweifelte dennoch. Der Wunsch nach ihrer dunklen Seite war groß in ihm, vielleicht mehr, als er sich das eingestehen wollte. Und da diese Unsicherheit nun mal präsent in ihm war, wie könnte er ihr da nahe kommen und sie um das, was sie sich wünschte, betrügen?"

Er überwand sich und klingelte an ihrem Namensschild. Ein Klacken wurde laut, Knistern, dann hörte er eine junge freche Bubenstimme. „Bist du Alex?" Alexander schmunzelte. „Ja, ich denke schon."

„Warte! Ich mache dir auf." Erklärte ihm der Kleine und das Summen des elektrischen Türöffners wurde laut.

Alexander ging zum Fahrstuhl rüber, betrat die Kabine und fuhr nach oben. Eine tiefsitzende Aufregung überkam ihn, warum wusste er selbst nicht. Vielleicht weil er keinen Plan hatte, wie er sich Anna gegenüber zu verhalten hatte? Was er sich wünschte und wie er mit ihr umgehen konnte? Der Exfreund der Domina war ihm ein mahnendes Beispiel. Krass, dass dieser Kerl jetzt unter der Obhut seiner Schwester stand. Er stolperte über dieses Wort. Obhut? Hölle traf es vielleicht eher.

Ein kleiner Junge stand im Hausflur und wartete vor der Kabine. Alexander blickte in sein pausbäckiges Gesicht und zeigte ihm ein Lächeln.

„Du bist dick!" Meinte der Kleine sehr direkt. Blickte dann aber an sich selbst herunter.

„So, wie ich."

Alexander konnte nicht anders, er musste lachen.

„Du bist Ralf?" Der Kleine nickte.

„Komm rein! Anna ist gerade mit Kochen fertig geworden."

Der Junge nahm Alexander bei seiner Hand und zog ihn hinter sich her.

„Lass mich wenigstens meine Schuhe ausziehen."

Ralf zeigte sich ungeduldig. Überhaupt schien er ein sehr direktes, ja fast distanzloses Wesen zu haben.

„Hallo, Alex. Wie geht es dir?"

Anna kam auf ihn zu geschlendert. Sie sah wie immer einfach nur fantastisch aus. Ihre platinblonden Haare zum derben Zopf geflochten, hatte ihr Gesicht die Strenge, welche ihm so gefiel, selbst jetzt, wo es ein Lächeln zeigte. Dazu enge Bluejeans und schwarze Bluse, stellte sie genau das Bild seines Verlangens dar. Er selbst war gekleidet wie immer. Anzug, Hemd ohne Krawatte und Bundfaltenhose. Die Kleidung eines typischen Büroarbeiters und Entscheidungsträgers eben.

„Du siehst es mir eh an, denke ich. Ziemlich kaputt heute."

Anna lächelte und nahm ihm sein Jackett ab.

„Komm! Setz dich erst einmal. Ich habe mich heute richtig ausgetobt, ich hoffe es schmeckt dir."

Ralf hörte den beiden zu und kletterte auf dem Stuhl neben Alexanders Platz.

„Da saß Benny auch immer. Bist du jetzt Annas Freund?"

Alexander lächelte und verneinte die Frage des Jungen. Anna war schon wieder außer Hörweite, vielleicht ganz gut so.

„Ein Freund. Wir verstehen uns ganz gut."

„Kannst du Uno spielen?"

Alexander lächelte.

„Ja, ganz gut sogar."

„Spielen wir nachher?" Fragte Ralf ohne Umschweife.

„Wenn du möchtest und Anna auch will, sehr gerne."

Der Junge nickte gnädig. Überhaupt schien er über ein sehr ausgeprägtes Ego zu verfügen.

„Willst du mal meine Autos sehen? Ich habe ganz ganz viele."

Alexander lächelte. Er war eigentlich nicht gut im Umgang mit Kindern, aber für Anna wollte er sich gerne ein wenig mit dem Jungen auseinandersetzen.

„Wenn Anna mit dabei ist und sie nichts dagegen hat."

Der stämmige Junge sprang wieder von seinem etwas zu großen Stuhl herunter und eilte zum Küchenbereich, wo seine Schwester ein Tablett mit Topf und Teller belud.

„Spielen wir nachher Uno mit Alexander?"

Die junge Frau seufzte, sichtlich überfordert mit dem Wunsch ihres Bruders.

„Eigentlich ist gleich Bettzeit, Süßer."

Alexander beobachtete die Szene. Anna schien viel Geduld im Umgang mit ihrem Bruder zu besitzen.

„Nimmst du das Salz und die Pfeffermühle?" Bat sie den Jungen. Der kam ihrer Aufforderung nach, stieg auf ein Stüfchen und holte sich die beiden Sachen von einer Ablage herunter.

„Spielen wir noch eine Runde? Bitte, Anna!"

Anna trug das Tablett zum Tisch, wo Alexander es ihr abnahm und in dessen Mitte stellte.

„Kriegen wir das noch hin, Alex? Ich weiß, du bist müde."

Der Junge blickte zwischen den beiden Erwachsenen hin und her.

„Ein Runde ist in Ordnung. Kein Thema."

Alexander zwinkerte dem Jungen zu.

„Er ist im Moment Feuer und Flamme dafür. Keine Ahnung warum."

„Wir spielen es oft in der Betreuung. Ich gewinne am meisten." Stellte Ralf zufrieden fest, während Anna ihm von der Kartoffel-Pilz-Pfanne auftat. „Ina gewinnt auch viel, das ist unsere Praktikantin, aber sie ist nicht so gut wie ich, obwohl sie schummelt." Die Erzählungen des Jungen fanden kein Ende. Anna musste ihn immer wieder ans Essen erinnern, während Alexander versuchte dem Wortschwall Ralfs zu folgen. Irgendwann platzte Anna schließlich ihr Geduldsfaden.

„Jetzt gib Ruhe und iss!" Annas eh schon so streng wirkenden Gesichtszüge verfinsterten sich weiter, doch der Junge schien dennoch keine Ruhe geben zu wollen. Er mochte weiter erzählen und schien ihre Ansage nicht sonderlich ernst zu nehmen."

„Uno ist gestorben. Du gehst nach dem Essen ins Bett."

Ralf heulte sofort los. Ahnend, dass es jetzt mit seiner Schwester nichts mehr zu verhandeln gab. Insgeheim konnte Alexander die junge Frau nur bewundern. Sie zeigte sich gegen ihrem Bruder auf der einen Seite unnachgiebig, wetterte aber seine Launen ab, ohne ihm dabei zu viel Aufmerksamkeit zu geben. Er versuchte, sie dabei so gut wie möglich zu unterstützen, aß weiter, fühlte sich aber um die Ruhe beim Essen betrogen. Er hatte selbst nie großartig über einen Kinderwunsch nachgedacht, ähnlich wie seine Schwester auch. Seltsam. Dabei war ihr Elternhaus relativ intakt gewesen.

„Aufgegessen?" Fragte Anna ihren Bruder schließlich.

Der antwortete nicht und verschränkte seine Arme über der Brust.

„Ralf? Antwort oder Strafe?"

„Bin fertig." Kam die Antwort kurz und knapp.

„Geh! Wasch dich, putz dir die Zähne, dann komme ich zum Lesen."

Der Junge merkte auf.

„Eine Geschichte?"

Alexander ahnte, dass die Schwester dem Jungen ein Lichtblick aufzeigte, um ihre Restriktionen für ihn erträglicher werden zu lassen. Ähnlich wie in den Sessions, die sie als Domina ihm gegenüber vollzog. Wie lange war es eigentlich her, dass sie ihn ...

„Tut mir leid, Alex. Ich habe auf mehr Ruhe beim Essen gehofft. Wir können gleich rüber zur Couch gehen, wenn du möchtest. Ich habe auch ein wenig Wein für uns besorgt."

„Versorge ruhig mal erst den Kleinen. Ich kann derweil abräumen, wenn du gestattest."

Anna war einverstanden. Auch sie wollte jetzt keine Zeit mehr verschwenden.

„Bin gleich wieder da."

Alexander blickte ihr nach. Ihre Kurven erregten ihn, genauso wie ihr so resolut und beherrscht wirkendes Äußeres. Doch in ihrem Kopf war immer noch ein kleines Mädchen gefangen, welches sich nach Liebe und ein wenig Geborgenheit sehnte. Er fühlte es nur all zu deutlich.

Gedankenverloren räumte er den Tisch ab, kratzte die Essensreste zusammen und entsorgte diese anschließend in einem Recyclingbehälter. Noch schnell die Teller, Töpfe und Gläser in die Spülmaschine, dann war er auch schon fertig.

Er hörte Anna und ihren Bruder erneut diskutieren, eine Tür knallen, dann Kinderweinen. Es nervte ihn, so schäbig er sich auch deshalb vorkam. Ruhe. Sie war ihm ein so wichtiges und seltenes Gut zugleich. Endlich schien Ralf im Bett zu sein. Alexander sah sich um, es gab nichts mehr zu tun. Zumindest aus der Sicht eines nicht gerade häuslichen Mannes. So ging er dann zum Sofa rüber, auf dem er einen so schönen Abend mit seiner Domina verbracht hatte und wollte nur noch ausspannen dürfen.

„Alex? Alex! Wach auf! Es ist schon morgens und gleich kommt eine Freundin, um Ralf abzuholen."

Der Angesprochene brauchte einen Augenblick um sich zurecht zu finden, sah zu seiner Gastgeberin erschrocken auf und suchte sich zu orientieren. Hatte er wirklich die ganze Nacht auf der Couch durchgeschlafen?

„Warum hast du mich nicht geweckt? Was ist jetzt aus unseren Abend geworden?"

Die junge blonde Frau lächelte. Beugte sich über ihn und gab ihm einen Kuss auf seine Stirn.

„Lass gut sein. Du warst fertig mit der Welt. Ich hoffe jetzt hast du wieder ein wenig Kraft getankt."

„Anna, es tut mir leid."

„Ich weiß, aber dass muss es nicht. Ist alles gut für mich. Solange du ab und an mal hier bist, ohne das ich dir das Fell gerben muss, ist für mich die Welt ein stückweit in Ordnung."

„Geht es dir gut?"

Die junge Blondine nickte.

„Wollen wir frühstücken gehen? Hast du Zeit?"

Alexander schüttelte den Kopf, beiläufig auf seine Armbanduhr blickend.

„Ich muss schon in einenhalb Stunden beim nächsten Termin sein."

Sie zeigte deutlich ihre Enttäuschung und blickte auf ihre Turnschuhe herunter.

„Kann ich offen mit dir sprechen, Anna?"

Sie wandte sich ihm zögerlich zu und nickte. Dass sie ihm nicht verbal antworten wollte, war ein deutliches Zeichen für ihn, dass sie jetzt mit allem rechnete.

„Du ahnst gar nicht, was das für mich bedeutet, hier bei dir sein zu dürfen. Dass du rücksichtsvoll mit mir umgehst, mich hinterfragst und sogar ein gewisses Maß an Interesse zeigst. Aber so verantwortungsvoll wie du mit mir umgehst, will ich auch mit dir umgehen. Und ich bin mittlerweile zu einem ziemlich kaputten Mensch verkommen, welchen ich dir nicht aufbürden möchte."

Anna sah ihn schweigend an. Sie schien über seine Worte nicht weiter nachdenken zu müssen. Vielleicht weil sie mit ihnen schon gerechnet hatte?

„Hast du Angst davor, dass du sie vermissen könntest?"

Alexander nickte.

„Ja. Ich müsste lügen, wenn ich es abstreiten würde. Aber es ist vor allem die Befürchtung, dass ich dir nicht das geben könnte, was du brauchst."

Annas Gesicht wirkte angespannt und düster in diesem Moment. Er hatte das Gefühl in diesem Augenblick, dass er ihr etwas weggenommen haben könnte. Vielleicht die Illusion, dass er mehr für sie sein durfte, als nur ein Kunde und Bekannter? Er! War das wirklich möglich, dass diese Frau sich eine Beziehung mit ihm vorstellen wollte?

„Und was brauche ich, Alex?"

„Ein Mann, der unbelastet ist. Du willst ein stückweit Normalität. Und ich kann dir diese nicht bieten. Ich bin ständig unterwegs, wäre dir kein guter Partner, Ralf kein guter Freund und würde wahrscheinlich den gleichen Fehler begehen, wie dein Exfreund. Sie ist ja auch in meinem Kopf vorhanden, verstehst du? So sehr ich mir auch für uns wünschte, dass es anders wäre."

Anna reagierte nicht so auf seine Worte, wie er es von ihr erwartet hatte.

„Du, ich kapiere das. Ich bekomme es ja auch von allerorten aufgezeigt. Ich als Domina bin hui, als Anna aber ... nun ja. Egal ob Gülen, Katrin, oder letzten Endes auch du, Alex, oft habe ich das Gefühl, ich verschwinde hinter ihr. Verstehst du, was ich meine? Sie dringt in alle Köpfe ein und füllt sie aus, nur bei mir selbst klappt das nicht. Das heißt dieses Wochenende ging es ganz gut, zum ersten Mal eigentlich. Vielleicht weil ich nicht nur das Verlangen meines Besuchers gestillt habe, sondern auch mein eigenes? Nur was passiert dann mit mir? Ich habe keine Ahnung, wohin das führen wird."

Alexander verstand nicht, worauf sie hinauswollte. Gut, dass die Domina ihr Leben bestimmte und bei ihren Mitmenschen eine prägnante Wirkung hinterließ, war ihm bewusst. Aber was meinte sie mit eigenes Verlangen gestillt?

„Mir geht es doch nicht anders. Wir sind da doch beide von außen geprägt, Anna. Und genau deshalb brauchen wir Menschen, die uns ergänzen, verstehst du? Die uns wenigstens ab und zu aus unseren Rollen heraushelfen und nicht auch noch darin bestätigen. Du brauchst ein Mann, der Vanilla ist. Durch und durch. Der auf der einen Seite tolleriert, was du machst, schon um unser aller Heil willen ..." Anna musste lachen. „... aber selbst damit nichts anfangen kann. Da würde ich an deiner Stelle die Suche nicht aufgeben. Du bringst doch alles mit, was sich ein Kerl wünscht. Aussehen, Dynamik, ein liebes Herz. Und dieses schlägt ja nicht in der Domina, wohl gemerkt!"

„Der Prinz auf einem weißen Schimmel rettet die Eiskönigin. Toll! Hört sich gut an." Stellte Anna lapidar fest und lächelte. „Komm Alex! Dusch schnell, zieh dich um und dann isst du wenigstens ein paar Brote mit mir zusammen und trinkst einen Kaffee. Ich guck schon mal, dass alles bereit steht, wenn du wieder da bist. Ralf müsste auch gleich abgeholt werden."

Alexander nickte ihr zu. Viel Zeit war ja wirklich nicht mehr.

Er wusste ja, wo sich das Bad befand, und beeilte sich. Auch er hatte Interesse daran, wenigstens noch ein wenig Zeit mit seiner Freundin zu verbringen. Bei ihrem nächsten Treffen würde sie wahrscheinlich nicht zugegen sein. Dann stellte Anna wieder seine Eheherrin da, die sein Leben so konsequent zur Hölle werden ließ.

Da! Sofort war er wieder steif. Alexander blickte an sich herunter und sah, zur Hälfte verdeckt von seinem Bauch, sein erigiertes Glied. Anna hatte es schon oft berührt, einmal sogar sehr zärtlich.

Er war so dumm! So entsetzlich dumm! Warum konnte er diese Chance nicht nutzen? Warum schaffte er es nicht wenigstens jetzt, aus seiner Haut heraus zu kommen? Ihr gegenüber, dem einzigen Menschen, dem er wirklich vertrauen wollte.

Gedankenverloren stieg er in die Kabine, temperierte das Wasser und brauste sich ab, bevor er damit begann, sich einzuseifen. Er wollte sich beeilen, um so schnell wie möglich wieder zu ihr zurückkehren zu können.

„So, da bin ich wieder."

Er stellte seine Tasche neben dem Esstisch ab, in der er seine Wechselkleidung mitgebracht hatte.

„Das schaut toll aus!"

Alexander überblickte das reichhaltige Angebot aus Müsli, Konfitüren und Marmeladen, Obst, Gemüse, Käse und Wurst. Dazu frische Vollkornbrötchen, Kaffee und Milch, würde er wirklich gut in seinen Tag hinein starten können, nach solch einem reichhaltigen Mahl. Anna hatte sich Mühe gegeben und zeigte ihm ein weiteres Mal, wie wichtig er für sie war.

„Hätte ich wieder in deinem Bett schlafen dürfen?" Fragte er sie schüchtern.

Die junge Frau sah ihn überrascht an, legte ein Brötchen auf seinen Teller und nahm sich selbst eins, bevor sie ihm antworten wollte.

„Natürlich. Solange kein Prinz da ist, darf ich doch meinen Besitzstand benutzen, wie mir lieb ist."

Alexander sah sie nachdenklich an. Ob er sie fragen durfte, wie sie das meinte?

Sie blickte ihn immer wieder amüsiert an, während sie sich ihr Brötchen aufschnitt.

„Schau nicht so entgeistert! Ich habe mir aus meinem Besitzstand drei Spielzeuge ausgesucht. Du darfst dich geehrt fühlen, du gehörst dazu. Ich sehe nicht ein, warum nur ihr euer Mütchen kühlen dürft. Ich will meine Wünsche genauso gestillt haben."

Alexander blickte sie entgeistert an.

„War es das, was du vorhin gemeint hast?"

Anna hob eine belegte Brötchenhälfte an ihren Mund, biss hinein und kaute. Immerhin nickte sie dabei, wenn auch Alexander immer noch nicht wusste, worauf sie eigentlich hinaus wollte.

„Ja. Wenn mir danach ist, warum nicht? Ich habe doch auch meine Triebe und da ich es selbst nicht gebacken bekomme, kümmert sie sich drum. Ihr gelingt es wunderbar, wie sonst ja auch alles andere."

Das war wieder einer der Momente, in denen ihr Frust nach außen durchdrang.

„Du meinst jetzt Sex?"

Anna bestätigte mit einem Kopfnicken seine Vermutung.

„Warum nicht, Alex? Ihr wollt mir dienen, mir meine Wünsche erfüllen und Bedürfnisse befriedigen, also werdet ihr das auch. Mir geht es endlich gut dabei. Muss ich keine Erwartungen erfüllen oder auf jemanden Rücksicht nehmen. Und solange der Prinz auf sich warten lässt, schaltet und waltet die Eiskönigin wie sie es für richtig hält. "

Alexander starrte sie erstaunt an. Hatte sie das jetzt wirklich gesagt?

„Was guckst du jetzt so? Du bist ihr Ehesklave. Da hast du Pflichten." Anna lachte und biss erneut in ihre Brötchenhälfte.

Er starrte sie entgeistert an und wusste nicht, was er sagen sollte. Das die Domina sich von ihm Geschlechtsverkehr wünschte, überforderte ihn.

„Anna, du musst nicht ..."

Die junge Frau schloss die Augen und zeigte sich in diesem Moment von ihm genervt.

„Ich will! Verstehst du das nicht? Ich bin doch nicht tot in dieser Richtung. Wenn sich was bei dir oder mir ändern sollte, nehme ich Rücksicht, kein Problem. Aber bis dahin gehörst du mir, so wie du es dir gewünscht hast. Verstanden?"

Alexander nickte, erstaunt darüber, dass er sich an dieser Vorstellung nicht zu erregen vermochte. Vielleicht, weil er ihr immer noch nicht glauben wollte, dass sie ein Eigeninteresse in dieser Richtung hatte?

„Freu dich auf unseren nächsten Termin, Alexander. Ich tue es auch. Zum ersten Mal richtig, ob du es mir nun glaubst oder nicht. Vielleicht hast du ja wirklich recht und es gibt, irgendwann einmal einen passenden Partner für uns, aber bis dahin halten wir gemeinsam aus."

19. Termin mit einem Behinderten

Drei Tage waren vergangen, seit dem Alexander sie besucht hatte. Überfordert von ihrer Ankündigung, hatte er sie nach dem Frühstück in ziemlicher Aufregung verlassen. Wahrscheinlich hatte er sich schon die Konstellation vorzustellen versucht, in der sie sich beim nächsten Mal begegnen würden.

Anna fühlte sich selbst erregt bei diesen Gedanken. Auch Marxdorfer kam ihr wieder in den Sinn. Ihr Spielzeug vom Wochenende, welches sich seit dem nicht wieder bei ihr gemeldet hatte. Hatte sie es mit ihm übertrieben? Oder hatte sie ihm den Stachel setzen können, der ihn fortan nicht mehr zur Ruhe kommen lassen sollte? Für ihre Angelegenheit war es egal, er würde ihr helfen wollen, so oder so. Aber sie wünschte sich eine Fortsetzung von diesen zwei Tagen, währen dessen sie sich das erste Mal mit der Frau identifiziert hatte, die sie sonst nur für andere spielte.