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Zur Domina gemacht Teil 21 Band III

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Sie blickte in den Spiegel, in dem sich ihr Abbild so eindrucksvoll für sie abbildete. Schwarze Stretchlederhosen, Rockerlederjacke mit langen Dornen auf Schultern und Kragen verziert, darunter eine schwarze Bluse, deren obere vier Knöpfe offengeblieben waren und einen Einblick auf ihren Brustausschnitt gestattete, wenn dieser auch von drei wuchtigen goldene Schmuckketten teilweise abgedeckt wurde. Schwarzer Lippenstift, dunkles Wangenrouge, Make-up ... sie hatte sich für ihren Kunden richtig ins Zeug gelegt. Sogar die Schnürstiefel mit den hohen Absätzen waren neu und bisher ungenutzt gewesen. Natürlich durften ihre Handschuhe nicht fehlen, deren Schaft von breiten Stachelbändern zur Jacke hin abgegrenzt wurden. Die goldenen Creolen noch eingesetzt, dann fand sie sich ganz schick ausstaffiert.

Anna trat näher an den Schrankspiegel heran, hob abwechselnd ihre fein geschwungenen Augenbrauen, dann suchte sie nach Makel an ihren Wimpern. Abwechselnd schloss sie ihre Augen, auch der Lidschatten wirkte perfekt. Ihr Permanentmakeup wurde durch die zusätzliche Schminke in seiner Wirkung deutlich verstärkt und Anna zeigte sich mittlerweile sehr geschickt darin ihren bösen Touch und das strenge Antlitz in ihrer Wirkung noch zu verstärken. Dabei erreichte sie zwar nicht Katrins Perfektion, aber das eigene Ergebnis, konnte sich durchaus sehen lassen.

Madlen hatte ihr gestern Abend zwei Stunden Freizeit geraubt. Linus Mutter hatte Angst um ihr Kind und diese trieb sie zum Äußersten. Im Grunde genommen ließ sie Anna freie Hand, wenn es ihr nur gelingen würde, den Zustand ihres Jungen zu stabilisieren.

Anna seufzte. Sie war keine Psychiaterin. Sie war eine Domina, verdammt noch mal. Wie konnte sie dem Jungen helfen? Sie hatte darüber immer wieder nachgedacht und sich auch versucht, in dessen Lage hinein zu versetzen. Der hatte das Leben seiner Freundin auf dem Gewissen, nachdem er am Steuer eines Autos eingeschlafen war. Eine Tragödie, die wohl die meisten kaum verarbeiten konnten. Sie hatten sich geliebt. Sogar schon, trotz ihrer Jugend, vom Kinderkriegen und Heiraten gesprochen. Sie hatten sich Faust und Auge genannt, wie Linus Mutter ihr berichtet hatte.

Der hatte nach dem Umfall beide Beine vom Oberschenkel abwärts amputiert bekommen und weigerte sich im Anschluss jegliche Hilfe anzunehmen. Das galt sowohl für die psychische Verarbeitung des Unfallhergangs, noch für den Versuch mit Hilfe von Prothesen wieder einigermaßen mobil zu werden. Stattdessen saß er den ganzen Tag im Rollstuhl und starrte vor sich hin.

Sogar die Eltern seiner Freundin hatten versucht, mit Linus zu sprechen. Doch der hatte nur Entschuldigungen gestammelt, war knallrot angelaufen und die ganze Zeit über in einen Weinkrampf verfallen. Sie waren bereit dazu gewesen, ihm zu verzeihen, nur half ihm das nicht, weil er sich selbst gegenüber keine Gnade kannte. Sie hatten argumentiert, dass ihre Kleine nicht wollen würde, dass er unglücklich ist und sie es deshalb auch nicht wünschten. Er sei ihnen doch über die Jahre selbst zum Sohn geworden, hatten sie gemeint, doch Linus ging es damit noch schlechter als zuvor. Er wollte kein Mitleid. Er wünschte sich, frei von der Schuld zu sein. Doch was das in seiner Logik bedeutete, war dramatisch. Er wollte sterben, so wie sie, mit der Meinung, dass er so bei ihr sein konnte, wenn er auch einsah, dass seine Schuld dadurch nicht gesühnt war."

Fehlte ihm der Mut dazu? Auf jeden Fall schien er noch eine Spur Lebenswillen in sich zu tragen, sonst würde er sich wohl kaum SM-Filmchen reinziehen. Anna stutzte, als ihr Spiegelbild in ihr Bewusstsein zurückkehrte. Sie fand, dass sie ziemlich dämlich dreinblicken konnte, während sie ihren Gedanken nachhing.

Los jetzt. Sie hatte sich auf ein Gespräch vorbereitet, nahm einen schwarzen Bikerrucksack für Kleinigkeiten mit und letzten Endes würde der Junge dann darüber entscheiden müssen, ob sie Hand an ihn legen sollte, oder nicht.

Wenigstens hatte Franz die Zeit gefunden, sie zu dem Treffen zu fahren, ein echter Lichtblick für sie. Fast eine Stunde sollte die Fahrt dauern. Auf einem Bootssteg, an einem kleinen Stausee gelegen, würde sie ihren heutigen Kunden treffen. Seine Mutter brachte ihn oft dahin, weil er an diesem Ort wenigstens etwas Frieden für sich finden konnte.

„Alles in Ordnung, Anna?"

Fragte Franz, während er auf dem Seitenstreifen einer Landstraße halt machte.

„Ja, alles gut. Schwerer Fall heute."

Der wortkarge Fahrer nickte, stieg aus, nachdem zwei Autos seinen Taxiwagen passiert hatten, und kam herum, um seinem Fahrgast die Tür zu öffnen. „Du schaust toll aus. Du wirst ihm bestimmt gefallen.

Die Domina schenkte ihm ein Lächeln und versprach ihn anzurufen, sobald sie hier fertig war. Ließ sich von dem Taxifahrer ihren Rucksack reichen und ging dann lässigen Schrittes die Stufen zu dem kleinen Jachthafen herunter.

„Hallo, Madlen."

Die Mutter wirkte erleichtert. Vielleicht hatte sie immer noch mit einer Absage ihrerseits gerechnet?

„Hallo Anna. Ich bin so froh, dass du gekommen bist."

Die Frau, gekleidet in einem verblichenen Turnanzug, umarmte die im martialischen Lederoutfit gewandete Domina überschwänglich. Die ließ diese Gunstbezeugung über sich ergehen, wohl wissend, wie viel Hoffnung die Mutter ihr entgegenbrachte.

„Ich kann dir nichts versprechen. Das habe ich dir immer wieder erklärt. Keine Ahnung was ich mit deinem Jungen anstellen soll."

Madlen blickte mit großen Augen zu ihr auf.

„Ihr seid im selben Alter, Anna. Da findet man instinktiv Brücken, über die man sich näherkommen kann. Vor allem zwischen jungen Männern und Frauen."

Sie deutete auf den Bootssteg, der bestimmt fünfzig Meter weit in den See hinein reichte. Ein paar Boote lagen an seinen Flanken vertäut, zwei Seitenableger ragten wie Äste eines Baumstammes an seinen Seiten heraus.

„Dort vorne an der Spitze sitzt er. Hier ist der Schlüssel zum Tor, so wie du es dir gewünscht hast."

Die Domina nahm den kleinen Schlüssel entgegen. Das Wetter war frisch, jetzt wo es Herbst wurde. Anna war erleichtert darüber, dass sie mit der schweren Lederjacke sich gut vor Wind und Kälte gewappnet hatte. So schulterte sie ihren Rucksack, aus dessen Innerem deutliches Geklapper nach außen drang. Madlen schien sich deshalb zu sorgen.

„Tust du ihm sehr weh?"

Anna lächelte. „Heute noch nicht. Vielleicht beim nächsten Mal, sollte ich ihn wiedersehen wollen."

Madlen blickte die junge Frau unsicher an.

„Du machst das nicht nur wegen des Geldes, oder?"

Annas Gesicht wirkte von einer Sekunde auf die andere noch härter und arroganter, als es sonst der Fall war.

„Doch. Das darf gar nicht anders sein. Ich bin keine Therapeutin, Madlen. Nochmal. Ich mache hier meine Arbeit und wenn dein Sohn auf mich nicht eingehen möchte, bleibt es dann bei diesem einen Versuch. Und du akzeptierst das dann, wie wir es vereinbart haben."

Die verzweifelte Mutter nickte. Ihr war die Anspannung deutlich anzusehen. Sie musste schon irrsinnig viel Energie in das Wohl ihres Sohnes gesteckt haben, ohne ihm wirklich helfen zu können.

„Ich gehe dann mal." Meinte Anna, ging ein paar Stufen und drehte sich noch einmal zu der Mutter um. Sie zeigte ihr ein Lächeln, nickte ihr zu und öffnete dann die Gattertür im Zaun des abgesperrten Areals.

„Viel Glück. Ich fahre dann jetzt. Du rufst an, wenn ihr fertig seid?"

Anna nickte, schloss hinter sich die Stahlrohrtür wieder ab und ging den langen Steg entlang. Ihr Blick blieb dabei auf einen Rollstuhlfahrer gerichtet, der sich an dessen Ende befand und auf das Wasser hinausblickte. Er rührte sich nicht, saß zusammengekrümmt in seinem Sitz, seinen Kopf schräg haltend, wirkte er insgesamt kraftlos und gebrochen, so, wie ihn bereits die Mutter beschrieben hatte.

Sie näherte sich dem jungen Mann im grauen Kapuzenpullover von hinten an, doch reagierte er nicht auf sie. Hatte er sie nicht gehört? Unwahrscheinlich bei dem prägnanten Trittgeräusch ihrer hohen Stiefelabsätze. Egal! Auf auf ans Werk! Dachte sie sich, ging hinter dem Rollstuhl in die Hocke und öffnete den Reißverschluss ihres Rucksacks. Der Junge indessen ignorierte sie immer noch. Wahrscheinlich weil er annahm, dass er gleich wieder alleingelassen werden würde.

Die Domina holte zwei große Fahrradbügelschlösser aus der Rückentasche heraus, legte sie auf dem Steg ab, schloss sie nacheinander auf und schob sie anschließend durch Speichen und Rohrrahmen des Behindertenfahrzeugs.

Jetzt hatte sie seine Aufmerksamkeit. Ging doch. Mit einem Klacken setzte sie den Bügeln die Verschlusshauben auf, während der Junge versuchte, sein Vehikel zu drehen. Doch nach wenigen Zentimeter wurde es von den Blockierungen in den Rädern mit einem hellen Metallgeräusch gebremst.

„Hey! Was haben sie da gemacht?" Wurde Anna von einer kernigen Jungenstimme angeraunzt. Sie grinste und kam wieder hinter dem Jungen zum Stehen. Der wollte sich ihr zuwenden, doch blieb sie hinter ihm im toten Winkel und so konnte er nur verschwommene Schemen am Rand seines Blickwinkels von ihr wahrnehmen."

Ein schwarzer Schatten konnte er sehen und die Statur einer hochgewachsenen Frau erkennen, dazu ein Gesicht mit blonden Haaren.

„Wer bist du? Was hast du mit meinem Rollstuhl gemacht?"

Die Stimme der Frau klang spöttisch zurück und trug etwas arrogantes in sich.

„Ich möchte von dir gesiezt werden, Linus. Frau Pelzig heiße ich."

„Was wollen sie von mir? Und was haben sie mit meinem Stuhl gemacht?" Noch einmal versuchte er, ihn zu bewegen, doch blieb seine Mühe vergebens.

„Ich habe ihn verschlossen, damit du auf keine blöden Ideen kommst. Die nächsten zwei Stunden verbringen wir gemeinsam, so oder so."

„Lassen sie mich in Ruhe. Ich will keine Hilfe."

„Hilfe?" Die Domina gähnte und streckte sich dabei.

„Hab ich null Plan von, keine Sorge."

Die für Linus fremde Frau kam jetzt an die Seite des Rollstuhls, ging daran vorbei und hockte sich schließlich, zwei Meter links vor ihm an den Rand des Stegs. Er konnte sie dabei nur im Profil betrachten und brachte vor lauter Staunen seinen Mund nicht mehr zu.

Hellblond, die Haare nach hinten zu einem strengen Zopf geflochten, konnte er sich ausmalen, dass diese Frau sehr attraktiv sein musste. Dazu noch ihre krassen Lederklamotten ..., vielleicht eine Bikerin? Doch warum sollte sie ihn dann am Wegfahren hindern? Er kannte sie doch gar nicht. Er bekam eine Ahnung, gefolgt von Gewissheit und Wut.

„Meine Mutter hat sie bestellt, richtig?"

Die Frau vor ihm blickte an sich herunter, zupfte an ihrer Lederjacke herum und hob dann ihren Kopf, um den See zu überblicken.

„Ist schön hier. Kann verstehen, dass du gerne hier bist."

„Was wollen sie von mir? Geben sie mir doch bitte eine Antwort."

Der Junge betrachtete die Frau, ließ seinen Blick über ihre strange Jacke gleiten und richtete ihn schließlich auf ihre von einem schwarzen Lederhandschuh bedeckte Hand. Sie antwortete ihm nicht, sondern blickte auf den See hinaus, so wie er es selbst bis vor wenigen Augenblicke noch getan hatte.

„Frau Pelzig?" Versuchte es Linus ein letztes Mal.

Zu seiner Überraschung wandte sich das Gesicht der Frau ihm zu. Unglaublich charismatische braune Augen richteten sich auf ihn und obwohl ihre Züge kalt und sehr beherrscht wirkten, empfand er sie dennoch als sehr ansprechend. Vor allem ihren breitlippigen Mund, der sinnlich und einladend auf ihn wirkte.

„Geht doch, Linus. Jetzt hast du den Dreh raus." Spottete sie ihn.

Der Junge ärgerte sich. Nicht nur dass diese Frau ihn störte, nein, sie verhöhnte in auch noch.

„Was wollen sie von mir, Frau Pelzig?" Fragte er sie erneut, sich darüber ärgernd, dass er ihr Spiel mitspielen musste, um eine Antwort zu bekommen.

„Von dir? Eigentlich nichts. Deine Mutter glaubt, du würdest dir eine Frau wie ich sie darstelle wünschen. Also hat sie mich bezahlt, ich bin hergekommen, sitze meine Zeit ab und gehe dann wieder. Fesselspiel habe ich auch schon vollzogen ..., jey, schnell verdientes Geld."

„Sind sie eine Mistress, Frau Pelzig?" Fragte der Junge schüchtern die Frau.

„Gut erkannt! Du bist klüger, als du aussiehst." Anna log. Der Junge hatte ein gleichmäßiges attraktives Gesicht, blaue Augen und dunkelblonde Haare. Er hinterfragte sie, wirkte dabei selbstbewusst und fand ihr gegenüber klare Worte. Die meisten Kunden fingen das Stottern an, wenn sie ihr das erste Mal gegenübertreten durften."

„Domina, Herrin, Göttin ..., du hast da die freie Auswahl. Oder eben Frau Pelzig, das reicht mir schon."

„Wieviel hat ihnen meine Mutter gegeben, Frau Pelzig? Ist die bescheuert? Ich wollte sie nicht."

„Fünfhundert Euro, plus Anfahrtskosten. Scheinst ihr einiges Wert zu sein, Junge."

Die Domina wandte sich wieder dem Wasser zu, ließ ihre Beine über den Stegrand hinunterbaumeln und tauchte mit den Spitzen ihrer Absätze im Wasser ein. Sofort bildeten sich Ringe, welche größer werdend, sich schließlich verliefen. Anna folgte ihrer Entwicklung, dann machte sie Neue. So sinnfrei ihr Handeln war, so sehr entspannte es sie auch. Sollte der Junge machen, was er wollte, sie bot ihm eine Möglichkeit an, es lag an ihm, sie zu nutzen, oder eben nicht.

„Warum hat das meine Alte gemacht? Das ist voll die peinliche Aktion jetzt."

Sie wandte sich ihm wieder zu, dieses Mal sichtlich amüsiert.

„Du glaubst allen Ernstes, dass mir noch was peinlich sein könnte? Du bist ja lustig. Aber wenn du es schon wissen willst, sie hat dich dabei erwischt, wie du dir auf Bilder von Frauen, wie ich sie darstelle, einen runterholst."

Der Junge wurde blass und blickte sie schockiert an. Die Domina aber hatte sich schon wieder abgewandt und blickte vor sich hin. Summt die Frau etwas? Linus war sich nicht sicher.

Mein Gott sah die Frau geil aus. Er konnte sich gar nicht an ihr sattsehen. Es war offensichtlich, dass sie über ihre Wirkung Bescheid wusste, sonst hätte sie sich ihm gegenüber nicht so in Szene gesetzt.

„Und was machen sie jetzt mit mir, Frau Pelzig?"

Wieder drehte sie sich zu ihm um, blickte zu ihm auf und griff mit ihrer linken Hand nach ihrem Zopf, der über ihre Schulter hing.

„Liegt an dir, Linus. Heute sprechen wir miteinander und anschließend entscheidest du darüber, ob du mich wiedersehen willst. Wenn ja, dann zeige ich dir meine Welt, wenn nein ..." Sie hob ihre Schultern.

„Und was würden sie mit mir in dieser Welt machen, Frau Pelzig?" Fragte der junge Mann unsicher.

Die Domina lächelte und zeigte ihm dabei ihre weißen Zähne, die zwischen ihren dunkelgrauen Lippen hindurchschimmerten.

„Das was ich möchte. Ich hätte meinen Spaß mit dir."

Der junge Mann sah sie schweigend an.

„Stört es sie nicht, dass ich behindert bin, Frau Pelzig?"

„Sind wir das nicht alle auf irgendeine Weise? Aber um deine Frage zu beantworten, ich käme schon mit dir klar."

Der Junge schien ihren Anblick regelrecht in sich aufzusaugen. Vielleicht reichte ihm das ja schon, um in eine andere Stimmung zu kommen. Anna zog ihre Jacke aus und legte damit die extremen Proportionen ihres Körpers für ihn offen. Dabei trafen sich ihre Blicke, worauf er sich hastig von ihr abwendete.

„Du kannst mich ruhig weiter anstarren, stört mich nicht. Wenn du magst kannst auch ein Foto mit uns machen? Ist alles inklusive."

„Warum fragen sie mich nicht, Frau Pelzig, was mit mir los ist? Hat ihnen meine Mutter von mir schon erzählt?"

Die Domina nickte, hob ihre langen Beine auf den Steg hinauf und winkelte das Linke dabei an, während sie das andere ausgestreckt hielt. So zeigte sie ihm auch noch ihre muskulösen Gliedmaßen, die ihm offensichtlich gefielen und auch beeindruckten.

„Ehrlich gesagt ist mir das ziemlich egal. Ich habe mich auch lange Zeit selbst bemitleidet, hat mir aber auf die Dauer gesehen keinen Spaß mehr gemacht."

„Verhöhnen sie mich?" Fragte der Junge zornig.

Sie lächelte, gab ihm aber keine Antwort.

„Hast du ein Foto von deiner Ex?"

Linus Augen weiteten sich, während das Blut in seine Gesichtshaut strömte.

„Ich habe keine Ex. Meine Freundin ist tot, verdammt."

Sie gähnt gelangweilt und stützte ihren Oberkörper mit beiden Armen auf dem Steg ab. Die Frau schien keinerlei Empathie für seine Situation zu haben. Vielleicht war sie Domina geworden, weil sie in Richtung Sozialkompetenz minderbemittelt war? Linus wollte seine Wut auf diese Frau unbedingt aufrechterhalten, aber aus irgendeinem Grund fiel ihm das schwer. So starrte er auf sie herunter, während sie ihn amüsiert betrachtete. Dabei wich sie seinen Blick nicht aus, sondern grinste nur noch mehr. Sie war eine beschissene Fotze.

„Ist bestimmt blöd, so ohne Beine. Kannst den Mädchen nicht mehr hinterhersteigen, was? Aber es gibt ja noch ein paar Frauen in Lack und Leder, welche dir Freude machen können. Was hätte eigentlich deine Ex ..., sorry, deine Freundin dazu gesagt? Ich meine, dass du dir auf Frauen, wie ich eine bin, einen runterholst?"

Der junge Mann im Rollstuhl antwortete nicht, wandte sich ab und starrte wieder auf das Wasser hinaus. Eine Träne lief über seine Wange ab und zeigte ihr damit auf, wie sehr ihre Worte ihm zusetzten.

„Wie fühlt sich das eigentlich an, wenn man jemand getötet hat? Ich meine dazu noch die eigene Freundin? Ist schon Scheiße, oder?" Stichelte die Domina weiter. „Wie ist es passiert? Bist du besoffen gefahren?"

„Warum tust du das? Macht dir das Spaß?"

Die Domina grinste noch breiter als zuvor.

„Hey. Du bist ja ein ganz Raffinierter. Hast dich an die Regeln von vorhin erinnert, was? Keine Angst. Bekommst trotzdem eine Antwort. Hast aber Recht, habe gerade richtigen Spaß mit dir. Dich so richtig fertigmachen, fühlt sich schon irgendwie geil für mich an. Schaffst du ja bei deiner Mutter auch, müsstest eigentlich wissen, wie das ist."

Sie streckte ihr bis dahin angewinkeltes Bein durch, ließ die Sohleninnenseiten ihrer Stiefel aneinanderschlagen und spannte dabei ihre Oberschenkelmuskulatur an, die sich unter dem engen Lederstoff abzeichnete. So wenig wie sie selbst eine Absicht in diese Handlung legte, so wenig achtete er dieser, gefangen in seiner Wut auf sie.

„Ich habe übrigens noch nie von einem Jungen gehört, dessen Mami eine Domina für ihn bestellt hat. Schon irgendwie lächerlich, richtig? Wärst du ein wenig mehr Mann, hätte sie das vielleicht gar nicht gemusst."

„Ich bin ein Mann." Flüsterte Linus.

Die Domina aber hob ihre Augenbrauen und blickte ihn vergnügt an. Das er auf sie reagierte, befeuerte ihr Verlangen noch, ihm weiter zuzusetzen.

„Wirklich? Und warum bist du dann so selbstgefällig egoistisch und Scheiße drauf? Mensch, sogar die Eltern des Mädels kriechen dir in den Arsch. Hat mir deine Mutter erzählt, sonst hätte ich es nicht geglaubt. Nicht nur dass sie dir verzeihen, sondern sie wollen dich auch weiterhin lieben, so wie es Jana getan hätte. Irre! Engel oder Deppen, man weiß es nicht."

„Mach mich los! Ich will nach Hause."

Die Domina dachte nicht daran. Ganz im Gegenteil. Sie labte sich an seinen Tränen, die nun in einem regelrechten Bach über seine Wangen abliefen.

„Warum? Sind doch nur noch 70 Minuten. Bis dahin wirst du mich noch aushalten müssen, kannst ja schlecht weglaufen, richtig?"

Der junge Mann erstarrte. Sie spürte seinen Leidenskampf und auch, wie er verzweifelt nach einer Möglichkeit suchte, um ihrem Sadismus zu begegnen. Hatte sie Mitleid mit ihm? Komischerweise keine Spur. Vielleicht weil sie ahnte, dass genau dieses einen großen Teil seines Leidens ausmachte.

Anna erschrak, als sie den Oberkörper des Jungen nach vorne kippen sah. Mit trockenen dumpfen Ton schlug er auf die Bretterbohlen des Stegs, stöhnte vom ziemlich energiereichen Aufprall auf und begann dann langsam in Richtung Stegrand zu robben.

Die Domina war sofort wach, raffte sich auf und blieb an seiner Seite. Er ignorierte sie und hielt mit immer weiter ausholenden Bewegungen seiner Arme auf das nur noch zwei Meter entfernte Ende des Anlegers zu.