Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Zwei Schwestern sind des Teufels 09

Geschichte Info
Luci kauft ein Bett, foltert Camila und telefoniert mit Marv.
10.3k Wörter
4.4
16.9k
1

Teil 9 der 11 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 07/30/2019
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

26. Marvin und Luci

Ich fuhr zu der von Alfonso genannten Adresse, parkte vor einem kleinen Einkaufszentrum und suchte mich, die staunenden Blicke der Passanten vor dem Haupteingang ignorierend, auf einer Übersichtstafel zu orientieren. Supermarkt, Elektronik, Haus- und Handwerk, Kleidung noch und nöcher und zu guter Letzt ein Geschäft für Hausmobiliar. Perfekt!

Also stöckelte ich durch die endlosen Gänge, froh darüber, dass man den Staub in meinem Zwirn kaum noch erkennen konnte. Der schwarzgraue Stoff wirkte jetzt etwas heller, präsentierte aber meine Kurven nach wie vor auf provozierende Art und Weise. Ungläubige Blicke von Frauen, gierige von Männern, ich fühlte mich sauwohl in diesen Moment. Sollten die Hinterwäldler ruhig etwas zum Gucken haben. Meine Designersonnenbrille unterstrich noch meine Arroganz und so stöckelte ich, mit meinen Absätzen dem Boden ein prägnantes Klacken abnötigend, die vielleicht zweihundert Meter lange Einkaufsmeile entlang. Es gab hier vor allem Mütter mit ihren Kindern, welche in den Schaufenstern stöberten und Jugendliche, welche auf Sitzbänken hockend, herumlungerten, Musik aus tragbaren Lautsprechern hörten und mich mit ihren Blicken verfolgten, sowie ich in ihrem Sichtfeld auftauchte. .

Was wohl Fonso gerade machte? Es erstaunte mich selbst, dass ich überhaupt einen meiner Gedanken in seine Richtung verschwenden wollte. In diesem Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen ... MARVIN! Ihn hatte ich jetzt völlig vergessen gehabt. Fabian würde Augen machen, wenn ich ihm erzählte, dass ich ihn überzeugt habe hierher zu reisen. Vielleicht gelang es mir ja schon heute?

Kurz entschlossen zückte ich mein Smartphone, schaute nach, ob es ein öffentliches W-Lan gab, und wählte mich, nach dem sich meine Vermutung bestätigt hatte, darin ein. Noch einmal die Kamera auf den Selfimodus umgestellt, den Sitz meiner Haare kontrolliert, noch ein wenig Rouge nachgelegt und die Wimpern in Form gebracht, befand ich mein Aussehen für in Ordnung. Das Handy etwas angewinkelt, sollte Marvin nicht nur mein süßes Gesicht sehen, sondern auch meine Tittchen, welche ihm bestimmt gefallen und seine Fantasie anregen würden. Ich war gespannt auf den Jungen, er hat wirklich nett auf mich gewirkt und würde mir sicher Spaß machen.

So! Nummer gewählt. Hey! Ich war aufgeregt, wie ich mir eingestehen musste. Während die Verbindung aufgebaut wurde, sah ich in mein eigenes Spiegelbild. Ich war schon eine Hübsche, gar keine Frage. Irre, was Gott unserem Geschlecht an Honig mitgegeben hat, damit wir die Männer manipulieren und steuern konnten. Attraktivität und Besitz bedeuteten Macht und Letzteres sorgte dafür, dass man ein behütetes und sicheres Leben führen durfte. Man brauchte sich da keine Illusionen hingeben, die Menschen tickten nun mal so.

„Hallo?"

Er wusste nicht, woher die Nummer kam, also hatte er beim letzten Mal meine Nummer nicht gespeichert. Hmh. Das war kein gutes Zeichen.

„Luci hier! Wie geht es dir, Marvin?"

Das Bild des Jungen tauchte auf. Er war wirklich ein Süßer. Muntere Augen, markantes Gesicht, eine Kinnpartie, scharfkantig wie ein Messer. Er zupfte sich wohl die Augenbrauen, um sie in Form zu bringen. Es sah ganz niedlich aus, wie ich fand.

„Gut. Danke! Wo ist Fabian?"

Auch das sprach für ihn. Er schien sich wirklich um seinen Bruder Sorgen zu machen.

„Er wollte nicht mit zum Einkaufen. Wir hatten sogar Streit deshalb", drang es bekümmert aus mir heraus. Kann es sein, dass er ziemlich faul ist?"

Marvin lächelte jetzt.

„Oh ja, dass kann sogar sehr gut sein."

Ich zog ne Schnute und zwinkerte Fabians Bruder zu. Seine Augen blieben gebannt auf das Display seines Handys gerichtet, so dass ich davon ausgehen konnte, dass ihm gefiel, was er dort sah. Ich veränderte ein wenig den Winkel meiner Hand und zeigte somit mehr von meinem Ausschnitt.

„Und du? Bist du auch so?"

Marvin lächelte. „Ich fürchte ja. Tut mir leid, wenn du jetzt enttäuscht bist."

Ich seufzte demonstrativ, zeigte dem Jungen aber im Anschluss mein süßestes Lächeln.

„Dann komm du mit zum Einkaufen! Ich brauche ein neues Bett für mich und Fabian, das, welches wir bisher benutzt haben, verdient kaum diese Bezeichnung."

„Ich glaube, da wirst du ein wenig Geduld haben müssen.", meinte Marvin lachend.

„Mein Gott, als ob ich das nicht weiß. Ich meine hier am Telefon. Wenn irgend ein Typ mich anmachen will, behaupte ich dann einfach, du wärst mein Freund."

Marvin war einverstanden. Er hatte nichts vor und wollte gerne seine Rolle spielen, wenn es nötig wurde.

So ging ich in das Möbelgeschäft, trat an dessen Rolltreppe heran, welche hinauf zum ersten Stock führte und lass das Informationsschild. „Lechos!", da hatten wir es ja.

„Wie geht es meinem Bruder?", wollte Marvin nun von mir wissen.

Ich blieb stehen und sah auf das Display meines Handys herunter.

„Gut. Wenn ich ihn auch intensiv gefordert habe, in der letzten Zeit. Für mich als Domina ist es wichtig einen Ausgleich zu schaffen, wenn ich oft von meinem Fabian nasche. Wie dieser aussieht, kannst du dir sicher denken. Kaufe ja nicht umsonst ein neues Bett. Ich hab Sorge, das Alte kracht sonst zusammen."

„Ich habe gelesen, dass Dominas eigentlich nicht von ihrem Sklaven berührt werden wollen."

Ich lachte. Hatte sich der Knabe also schon über meinen Berufsstand schlaugemacht.

„Na, da liegst du gar nicht so verkehrt. Aber das betrifft vor allem kommerzielle Kontakte. Privat möchte Domina von ihrem Eigentum beglückt und umsorgt werden, das ist bei uns genauso, wie bei jeder anderen Frau. Es ist ein schönes Gefühl, wenn der Mann einen attraktiv findet und begehrt. Die schönste und effektivste Art von Fesseln in unserem Repertoire.

„Und einen normalen Mann? Wie sieht es damit bei dir aus, Luci?"

Ich stöberte ein wenig in der Bettwäsche herum, sah dann aber etwas abseits stehend ein Bettgestell, welches mir ganz gut gefiel. Es hatte Streben aus Metallrohr, was nur nützlich sein konnte.

„Welchen Mann kannst du schon normal nennen, frage ich dich. Aber ich glaube, ich weiß, was du meinst, doch bin ich da, glaube ich zumindest, nicht so die Richtige. Ich liebe meinen Beruf und stehe darauf zu lenken, leiten und strafen. Das ist schon zu tief in mir drinnen."

„Und was ist mit deiner Schwester?"

Stimmt! Ich wollte sie ja mit ihm verkuppeln.

„Auf jeden Fall leichter zu ertragen als ich es bin. Sie fordert Demut von ihrem Sklaven ein und steht nicht so auf sadistische Spiele, wie ich es tue und welche dein Bruder so sehr liebt."

„Und du glaubst, sie könnte an mir Gefallen finden?" Er ging auf meine gerade getätigte Bemerkung gar nicht ein. Wollte er nicht näher fragen, oder war er jetzt mit seinen eigenen Gelüsten derart beschäftigt, dass meine Message an ihn verloren gegangen war?

Ich blickte jetzt direkt in die Kamera des Handys.

„Aber ja! Du bist hübsch, scheinst ganz artig zu sein, wie könnte sie da nein sagen? Sie hat niemanden zurzeit. Komm einfach her und ich bringe euch zusammen. Nichts leichter als das. Sie ist völlig untervögelt und hätte am liebsten mitgemacht, als sie mich mit Fabian zusammen erwischt hat."

„Ich habe gefragt, also freibekommen täte ich schon. Nur das Geld für den Flug ..."

Meine Gedanken beschäftigten sich jetzt ganz und gar mit dem Jungen.

„Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich einlade. Ich würde Fabian so gerne überraschen. Schick mir einfach deine Bankverbindung und den Rest erledige ich dann. Musst dir keine Gedanken machen, an Geld mangelt es uns nicht. An guter Gesellschaft hingegen schon. Sind hier halt schon ein wenig primitiv, die Leute."

Marvin zögerte. Dennoch schien mein Bild zu wirken, konnte er doch seinen Blick von mir nicht abwenden. So blickte ich ihn mit großen Augen an, biss mir dabei auf die Lippen und schien förmlich seiner Antwort entgegenzufiebern. Irgendwie war es ja wirklich so, konnte ich doch Fabian dann eine richtige Psychohölle bereiten, aus der er nicht mehr so schnell herausfinden würde."

„Würdest du mir denn mit dem Flug helfen? Ich kenne mich da nicht wirklich gut aus."

Ich schloss für ein paar Sekunden die Augen, ließ seine Worte in meinem Verstand nachklingen und nickte dann.

„Juchu! Mein Gott, das ist super! Weißt du eigentlich, wie mich das freut? Das Brüderchen von meinem Schatzi. Ich mache es uns schön, du wirst sehen. Das wird eine einzigartige Zeit für dich werden, das verspreche ich dir. Ich hoffe nur, dass dich dann Yvelis wieder nach Hause lässt."

Marvin lächelte und schien sich darüber zu freuen, dass ich mich freute.

„Glaubst du das wirklich? Ich meine, ihr seid absolute Luxusfrauen. Nachher gefalle ich ihr gar nicht."

„Da musst du dir keine Gedanken machen. Das wird schon alles klappen. Komm erst einmal her, den Rest überlässt du dann mir."

„Ich freue mich auf euch, Luci. Nur würde ich gerne vorher einmal mit Fabian telefoniert haben, ja? Bitte! Versprich es mir. Ich will einfach nur seine Stimme hören."

Ich runzelte die Stirn und blickte verständnislos in die Kamera. „Aber du hörst und siehst ihn doch, wenn du hier bist!"

„Ja, na klar. Aber dennoch würde ich ihn vorher gerne sprechen. Ich finde es einfach nicht normal, dass er uns so schmoren lässt."

Oh Mann. Wäre ja auch zu einfach gewesen. Ich holte tief Luft und blies sie dann aus.

„Alles gut, Luci?", zeigte sich Marvin sofort besorgt.

„Ja, na klar. Heute Abend wollen wir das Bett aufbauen und einweihen, wie schaut es dann morgen bei dir aus? Wieder so gegen abends?"

„Ja, na klar. Ich bin ja erreichbar. Danke Luci!"

„Aber gerne doch, mein Zuckerstück. Komm nur endlich her, damit ich dich umarmen kann." Ich gab ihm einen Luftkuss und zeigte ihm ein sexy Lächeln.

„Ich freue mich auf euch. Bin gespannt, was Fabian erzählen wird."

„Er wird dich bestimmt neidisch machen wollen. Er möchte ja auch, dass du kommst."

Ich ging einmal um das Gestell aus metallenem Stahlrohr herum, es war schlicht aber stabil und durchaus ansprechend. Das es so etwas hier in der Provinz gab, erstaunte mich dann doch.

„Was hältst du davon?", fragte ich Fabians Bruder und richtete das Handy auf das Bettgestell aus.

„Schaut gut aus. Nur so überhaupt nicht feminin, oder? Wundert mich, dass es dir gefällt."

„Es gibt sicher Schönere, da gebe ich dir recht. Aber die Rohrrahmen bieten super Fixierungsmöglichkeiten. Siehst du hier oben?", ich legte mich mit meinem Rücken auf die dünne Ausstellungsmatratze und ließ über meinem Kopf hinweg, Marvin einen Blick auf die obere Rohrreihe werfen. „Die sind von den Abständen zum Beispiel weit genug auseinander, dass man einen Kopf hindurchschieben kann. Überhaupt machen die Rohrstangen einen robusten Eindruck und scheinen einiges auszuhalten."

„Krass. Das so etwas für dich wichtig ist", staunte Marvin.

„Ich bin Realsadistin, da gehören solche Dinge zu meinem Leben."

„Realsadistin? Was bedeutet das, Luci?"

In einem ruhigen Plauderton offenbarte ich Fabians Bruder mein tatsächliches Fühlen und Denken. Eigentlich Irre, gab ich doch damit ganz ungeschönt preis, was viele Menschen an mir krankhaft fanden.

„Das ich glücklich bin, wenn ich andere Menschen quälen kann. Schwierig zu beschreiben. Andere Menschen kauen Fingernägel und ich höre meinen Opfern gerne dabei zu, wie sie vor Schmerz schreien und mich vergebens um Gnade anflehen. Es ist nicht nur erregend für mich, ich fühle mich dann auch zufrieden und beruhigt, verstehst du, was ich meine?"

Ich griff hinter meinem Kopf nach einem der Rohre, hielt das Handy über mein Gesicht und registrierte dabei Fabians verstörten Gesichtsausdruck.

„War ich jetzt zu offen zu dir? Wenn ja, tut es mir leid. Ich bin normalerweise nicht so, nur zeigst du mir eine Art von Interesse, welche mich Vertrauen zu dir fassen lässt."

Marvin ging auf mein Kompliment nicht weiter ein und schien stattdessen immer noch mit meiner Erklärung zu kämpfen.

„Und wie sehr tust du Fabian dann weh? Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Er ist eigentlich eher wehleidig vom Typ her."

Ich lachte schallend auf, sodass einige der Kunden, um mich herum, zu mir rüber sahen.

„Ja, das kann ich bestätigen. Aber gerade das macht ja den Reiz für mich aus. Ich finde sein Jammern wunderschön. Er hat es schon nicht leicht mit mir, das gebe ich zu, aber dafür räume ich ihm das Privileg ein, etwas Besonderes in ihm zu sehen. Er darf in meiner Nähe sein und sich rühmen, dass ich ein echtes Interesse an ihm habe."

„Liebst du ihn denn?"

Liebe? Oh je. Was für ein Unsinn.

„Ich mag ihn sehr, Marvin." Was ja auch nicht gelogen war. „Aber für Liebe braucht es mehr Zeit, denke ich. Dafür ist alles noch zu frisch."

Während ich mich weiter mit Fabians Bruder unterhielt, widmete ich mich mit der Untersuchung des Bettgestells. Es war völlig ausreichend für meine Zwecke und würde gute Dienste leisten.

„Wenn du Fabian lieben würdest, glaubst du, dass du ihm dann weniger Schmerz zufügen wirst?"

Ich sah mich nach einem Verkäufer um, während ich antwortete.

„Nö, ich glaub nicht. Schmerz und Demütigung sind die Basis unserer Beziehung, warum also darauf verzichten? Fabian wünscht sich die böse Frau an seiner Seite und ich mir einen Mann, welcher für mich leidet und mich als seine Göttin anbetet. Wir sind halt beide ein wenig crazy, aber was soll´s andere stören, wenn wir beide glücklich damit sind."

„Ich bin gespannt, was er dazu sagt. Das ist einfach nur krass. Aber du hast ja irgendwo recht, warum sollte ich verurteilen, was euch Spaß macht."

Das Telefonat! Ich hatte immer noch keine Idee, wie ich es anstellen konnte, dass Fabian funktionierte. Das nervte mich schon jetzt.

„Eben. Meine Schwester zeigt dir gerne etwas davon und ich bin mir sicher, dass es dir gefallen wird. Die Beziehung im SM zwischen Dom und Sub ist einfach viel intensiver und prägender, aber gleichzeitig auch so wunderbar klar für beide Seiten. Es gibt da eigentlich keine Konflikte, verstehst du, was ich meine? Ich glaube, dass es das ist, was für viele der entscheidende Faktor ist und den großen Reiz ausmacht."

Wo war nur der Service? Das gab es doch nicht.

„Hey du! Arbeitest du hier?", fragte ich einen um die fünfzig Jahre alten Mann, welcher eine merkwürdige rotgelbe Weste trug.

„Ja, Seniora, was kann ich für sie tun?"

Ich legte den Kopf schief und sah zu ihm auf, als ob ich an seinen Verstand zweifelte.

„Etwas verkaufen vielleicht? Bist nicht sonderlich helle, was?"

Der relativ große und schlanke Mann schien sich über meine Worte zu ärgern. Sehr gut.

„Seien sie etwas freundlicher, bitte."

„Und wenn nicht? Schmeißt du mich dann raus?"

Der Mann nickte, zu meiner Verwunderung.

„Dann hole mir deinen Chef, ich will mit ihm reden."

„Das wird nicht gehen, er steht bereits vor ihnen."

Jetzt hatte er mich dran bekommen. Ich grinste zu ihm auf und musterte ihn dabei schweigend.

„Ich brauche eine Matratze für dieses Bett und will mir beides liefern lassen. Heute noch."

Der Mann sah auf mich herunter, als wäre ich nicht mehr ganz bei Sinnen.

„Seniora, das ist nicht möglich, dass Lager ist schon geschlossen."

„Wie viel kostet das Bett mit der besten Matratze, die du hast?"

Ich nahm die Dollarzeichen wahr, welcher der Mann plötzlich in seinem Gesicht trug.

„Das wären 730000 Colones, Seniora."

„Ich zahle 1000 000 Colones, wenn sie es mir heute noch liefern."

Der Mann kämpfte mit sich und schien nach einer Möglichkeit zu suchen.

„Es ist keiner mehr da. Morgen, wenn sie wünschen, auch gerne als ersten Termin."

„1 300 000 Colones, oder ich gehe jetzt und kaufe in einem anderen Laden", drohte ich ihm.

„Wir sind das einzige Geschäft, Seniora", wurde mir darauf von ihm erklärt.

Scheiße! Der Typ machte es mir wirklich nicht leicht, aber ich mochte seine freche Art, wie ich ihm zugestehen musste.

„1 400 000 Colones, oder ich gehe jetzt."

Der Mann schien sich anscheinend sicher zu sein, dass ich nachgeben würde.

„Dann wünsche ich ihnen einen schönen Abend, Seniora."

Was für ein reudiger Wichser. Ich bat Marvin darum, dran zu bleiben, und musterte den Kerl von Verkäufer mit mehr Interesse. Er sah ein wenig aus wie diese Spielfigur Mario, wie ich fand.

Wenn ich jetzt gehen würde? Käme er mir hinterher? Das war jetzt die große Frage. Ich mochte es gar nicht, wenn ich mich jemandem gegenüber geschlagen geben musste.

„Na gut, dann kommen wir eben nicht ins Geschäft", zeigte ich mich bockig, kletterte aus dem Ausstellungsbett heraus und ging in Richtung Ausgang. Folgte er mir? Fuck, was für ein abgebrühtes Arschloch!

Ich seufzte, verließ den Laden und kämpfte mit mir und meinem Stolz. Dieser Idiot ließ sich weder von mir manipulieren, noch bestechen. Wo kam der nur her? Von einem anderen Stern? Ich blieb auf dem Gang, ein paar Läden weiter, stehen. Blickte noch einmal zurück zum Möbelgeschäft und hatte Marvin in diesem Moment fast vergessen.

„Alles in Ordnung, Luci?"

„Ja, schon. Die wollen nur das Bett heute nicht mehr liefern."

„Schade, dass ich so weit weg bin, sonst hätten wir es schon irgendwie zu dir nach Hause bekommen."

Ich lachte. „Sagtest du nicht, dass du faul bist?"

„Doch schon, aber Freundschaftsdienste sind Ehrendienste, da kommt man nicht drum herum."

„Warte mal kurz! Dieser blöde Idiot hat gewonnen.", gestand ich vor mir und Marvin ein.

„Senior!"

Der Verkäufer wandte sich zu mir um. Sein Gesicht zeigte dabei keine Regung, wenigstens das.

„Sie liefern es morgen gleich als Erstes?"

Der Mann nickte. „So wie ich es ihnen gesagt habe."

„Gut, dann machen sie das. Wie viel also?"

„Wie ich es ihnen bereits sagte, 730 000 Colónes, Seniora. Die Lieferung ist inklusive."

Der Typ machte mich wortwörtlich fertig.

„Nehmen sie auch Kreditkarten?"

Statt einer Antwort, deutete er auf ein Schild auf dem Beistelltisch. „Kreditkartenzahlung möglich", stand darauf.

„Kann es sein, dass sie ziemlich frech zu mir sind?", fragte ich den Verkäufer gereizt. „Sie hätten mir ja auch antworten können."

„Ich mag nur arrogante Menschen nicht, welche glauben sie wären besser als ich. Haben sie sonst noch Fragen oder Wünsche?", erklärte sich der Mann in einem ruhigen, aber souveränen Ton.

„Sich von mir ohrfeigen lassen, würden sie sich wahrscheinlich nicht", fragte ich ihn ungeniert.

„Nein. Ich denke nicht.", grinste er jetzt.

„Sie sind ein ganz schlimmer, wissen sie das eigentlich?"

Er gab sich jetzt freundlicher, schenkte sich eine Antwort und deutete auf den Servicestand.

„Marvin! Ich muss hier Geschäfte tätigen. Es hat mich gefreut, Süßer!"

„Mich auch, Luci. Und bitte, vergesst nicht anzurufen, ja?"

„Nein, keine Sorge. Und wegen dem Flug, wann könntest du denn frühestens?"

„Anfang nächster Woche? Ich muss ja noch Visum und so weiter beantragen. Keine Ahnung wie schnell das geht."

„Erkundige dich, bitte! Dann kann ich dir den Flug raussuchen und buchen."

„Du bist Zucker, Luci. Ich mag dich gerne", stellte Fabians Bruder fest.

Ich zwinkerte ihm zu, formte meine Lippen zu einem Kuss und winkte noch einmal, bevor ich das Gespräch beendete.

„Sind sie eigentlich verheiratet?", fragte ich den Verkäufer.

Der Mann nickte. „Ja, seit siebenundzwanzig Jahren. Meine Frau und ich haben neun Kinder."

Ich sah ihn ungläubig an und grinste.

„Sie haben da irgendetwas, dass gebe ich gerne zu. Ich kann ihre Frau verstehen."

Der Mann wurde tatsächlich rot.

„Danke Seniora!"

27. Ein leidenschaffender Abend zuhause

Ich quälte mich eigentlich ganz vergnügt den Feldweg entlang, welcher zu unserem unscheinbaren Anwesen führte, hörte dabei laut Radio und erkannte den Baum wieder, an welchen mich Fonso so hart genommen hatte.

Ich grinste, schob meine Sonnenbrille zurecht und spekulierte, woran das Krummbein jetzt wohl dachte. Ich war mir sicher, dass ich seinen Kopf bereits erfolgreich gefickt hatte und er nun nicht mehr wirklich von mir loskommen sollte.