Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Die geile Lust-Sekte Teil 08

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier
Lex84
Lex84
243 Anhänger

Doch plötzlich stieß Katharina ein verächtlich klingendes „Pfff" aus, drehte sich um, ohne Pascal eines weiteren Blickes, geschweige denn eines weiteren Wortes zu würdigen, und ließ ihn einfach in seiner Ungewissheit stehen. Das verwirrte Pascal selbstverständlich vollkommen. Hatte er etwa was ganz falsches gesagt und war zu weit gegangen? Oder sollte das bedeuten, dass seine Antwort zu gut war, um ihn dafür zu bestrafen aber zu schlecht, um mit ihm weiter zu kommunizieren? Pascal wusste es einfach nicht einzuordnen. Dafür war er sich aber gerade durch seine Analyse von Katharinas Verhalten, von der er tatsächlich annahm, dass sie zutraf, sicherer denn je, dass er dieses Mädchen genauer kennenlernen wollte. Ihre fast schon mysteriöse Andersartigkeit übte auf Pascal eine gewaltige Anziehungskraft aus. Daher nahm er, wenn auch ohne weiter über etwaige Konsequenzen nachzudenken, seinen verbliebenen Rest Mut zusammen und rief ihr hinterher: „Hey und was heisst das jetzt für meine Einladung? Sehen wir uns nun noch mal wieder oder wie habe ich das zu verstehen?"

Gerade wollte er sich aufmachen, um Katharina zu folgen, als er unsanft von einem muskulösen aber schlanken Arm zurückgehalten und sogar ein Stück zurück gestoßen wurde. Pascal blickte in das Gesicht von Katharinas Bodyguard oder Assistentin, oder was auch immer die durchtrainierte Frau für Katharina für Aufgaben erfüllen mochte. Trotz ihres Blickes, der keine Zweifel daran aufkommen ließ, dass sie dazu entschlossen war, ihn notfalls auch mit härteren Mitteln davon abzuhalten, jetzt Katharina zu folgen. Das wollte Pascal aber so einfach auf keinen Fall hinnehmen: „Hey, lass das gefälligst. Fass mich nicht an! Ich will sie nur noch eine Kleinigkeit fragen, weil..." Er brach mitten im Satz ab, weil ihm die äußerst wortkarge Hünin, die mit ihren höheren Schuhen Pascal größenmäßig mindestens ebenbürtig war, einen kleinen, gefalteten Zettel hinhielt. Pascal griff den Zettel und fragte ziemlich gereizt: „Und was soll das jetzt wieder sein?" Auf dem Zettel standen allerdings nur eine Adresse und eine Uhrzeit sowie eine zehnstellige Zahl. Dagegen musste Pascal gar nicht erst fragen, was es damit auf sich hatte, denn das erste Mal sprach die bislang stumme Frau: „Wenn Sie wirklich Interesse an einem persönlichen Treffen mit der königlichen Hoheit Kurprinzessin Katharina haben sollten, finden Sie sich bitte pünktlich an der auf dem Zettel angegebenen Anschrift ein. Aber seien Sie sich eines bewusst: Dabei handelt es sich nicht um ein Date! Und wenn Prinzessin Katharina von Ihnen gelangweilt oder verärgert sein sollte, ist es auch schneller wieder vorbei, als Ihr euch vorstellen könnt. Also überlegt es euch gut!" Definitiv bestehende Fragen seitens Pascal erübrigten sich, da sich die junge Frau direkt nach ihren ersten Worten daran machte, ihrer Herrin zu folgen. Dabei ließ sie Pascal unschlüssig zurück.

Unbewegt und wortlos stand Pascal einsam in der Menschenmenge der Aula und sah der Frau hinterher, wie sie ihrer Chefin Katharina durch den Ausgang des Raumes folgte. Nochmals warf Pascal einen Blick auf den Zettel, den sie ihm gegeben hatte - diesmal allerdings genauer. Das Treffen sollte um 17:30 Uhr stattfinden, was nach einem Blick auf die Uhr in gut zwei Stunden war. Erst jetzt bemerkte Pascal anhand der Postleitzahl des Ortes, an dem Katharina ihn treffen wollte, dass der nicht in unmittelbarer Nähe zu der Privathochschule liegen konnte. Pascal nahm sein Smartphone aus der Hosentasche und googelte zunächst nach der Adresse und, als er festgestellt hatte, dass sein potentielles Ziel kurz vor Hannover lag, anschließend nach der nächsten Bahnverbindung. Die Information der Deutschen Bahn warf ihm mit dreimaligem Umsteigen sowie allen Transfers zu den Bahnhöfen eine Fahrtdauer von einer Stunde und fünfunddreißig Minuten aus. Verdammt, viel Zeit hatte er nicht, um sich zu entscheiden und sich seiner Gefühle klar zu werden. Aber was gab es da überhaupt zu entscheiden? Natürlich war die Party an der Hochschule, wenn er sich dafür entschied, nach Hannover zu fahren für ihn gelaufen. Andererseits: Was machte schon dieser eine zugegeben sicher einige geile Stunden versprechende Abend im Vergleich zu der Alternative aus, mit einer sehr attraktiven und interessanten Frau gemeinsame Stunden mit der Option auf weiteren Kontakt zu verbringen. Pascal hatte sich bereits entschieden: Er würde fahren und von Hannover aus direkt nach Hause weiterreisen, da alle Studenten nach diesem Abend offiziell in die Semesterferien entlassen waren. Dazu musste er nur hurtig packen und die Tickets für die Fahrt organisieren. Wahrscheinlich hätten ihn seine Kumpel dafür für verrückt erklärt, aber sie hatten auch nicht das in Katharina gesehen, was Pascal empfunden hatte, als er sie das erste Mal bemerkt hatte. Vielleicht würde er es später noch bereuen, aber im Augenblick zweifelte Pascal kein bisschen an seinem Entschluss und ging ihn mit vollem Elan an.

Tatsächlich verlief Pascals Kurzreise nach Hannover ohne Zwischenfälle. Seine Sachen hatte er schnell zusammengepackt, eine Nachricht für seine Zimmergenossen geschrieben und einen schnellen Bustransfer zum Bielefelder Hauptbahnhof hinter sich gebracht. Der Regionalexpress in Richtung Hannover war pünktlich und so bekam er auch die Anschlussbahn am Hauptbahnhof Hannover. Von da aus nahm sich Pascal dann ein Taxi für die letzten Kilometer des Trips, so dass er es sich leisten konnte, seinen Kopf beim Spazieren für ein paar Minuten um seine Zieladresse herum frei zu bekommen.

Mit neu gewonnener Zuversicht betrat Pascal um 17:20 Uhr das mehrstöckige Bürogebäude an der auf seinem Zettel angegebenen Adresse. Außen am Gebäude standen nur vereinzelt Firmennamen, die in dem Gebäude ihren Sitz hatten, allerdings wusste Pascal ja auch gar nicht, nach was er auf den Firmenschildern suchen sollte. Obgleich das Gebäude einen eher wenig frequentierten Eindruck machte, gab es allerdings trotzdem einen Empfangsbereich mit Pförtner, auf den Pascal zuhielt: „Guten Tag. Entschuldigen Sie, können Sie mir helfen? Ich weiss nicht genau, wo ich hin muss. Ich habe gleich eine Verabredung um Halb mit... äh..." Verdammt, wie konnte er nur so blöd sein? Pascal hatte ja noch nicht mal einen Namen. Zwar hatte Jan Katharinas vollständigen Namen einmal genannt, aber in dem Moment war Pascal noch so von ihrem Anblick gefesselt gewesen, so dass er nicht bis in sein Gedächtnis vorgedrungen war. Was sollte er jetzt nur sagen, oder: Was durfte er Fremden gegenüber überhaupt sagen? Zum Glück kam ihm der Pförtner zur Hilfe: „Sie müssen Herr Pascal sein, nicht wahr? Sie wurden mir angekündigt. Bitte wenden Sie sich den Aufzügen zu ihrer Linken zu. Man erwartet Sie."

Erleichtert bedankte sich Pascal und strebte auf den besagten Aufzug zu. Allerdings ergab sich hier direkt das nächste Problem - im Aufzug gab es nur eine Tastatur mit Ziffernblock und diverse Schlösser für Schlüssel. Gerade wollte sich Pascal ein wenig entnervt nochmals an den Pförtner wenden, als ihm der Zettel in den Sinn kam, auf dem doch eine bisher keinen Sinn ergebende lange Ziffernfolge aufgeführt war. Schnell holte er den Zettel aus seiner Hosentasche und begann die einzelnen Ziffern sorgfältig in den Ziffernblock im Aufzug einzutippen. Die Blöße erneut nachfragen zu müssen, konnte er sich ja immer noch geben, wenn sein Code nicht funktionieren sollte. Nachdem Pascal alle Ziffern seines Zettels eingegeben hatte, schloss sich aber unerwartet die Aufzugtür und der Lift setzte sich nach oben in Bewegung. ‚Welch ein Aufwand', dachte Pascal. Hoffentlich würde sich das ganze verworrene Spiel für ihn lohnen. Jedenfalls freute er sich jetzt umso mehr darauf, Katharina widerzusehen und endlich die Chance zu bekommen, sie für sich interessieren zu können.

Auf der fünften Etage hielt der Aufzug an und als sich seine Aufzugtüren öffneten, erwartete Pascal bereits das vertraute Angesicht von Katharinas grimmig dreinblickender Assistentin: „Sie sind annähernd pünktlich, trotzdem bittet Sie Ihre königliche Hoheit Kurprinzessin Katharina noch einen Augenblick auf Sie zu warten. Bitte treten Sie durch und setzen Sie sich hier einen Moment. Man wird Sie gleich empfangen." Pascal tat zwar wie geheißen, aber ärgerte sich trotzdem über das ‚annähernd pünktlich'. Schließlich hatte er alles stehen und liegen gelassen und war fast zwei Stunden unterwegs gewesen. Und das ohne zu wissen, ob ihn hier auch wirklich das erwartete, was er sich so erhoffte.

Nach knapp zehn Minuten des Wartens betrat Katharina aber endlich den Raum, der wie ein Büro mit einem Schreibtisch und einer kleinen Sitzecke eingerichtet war. In letzterer hatte es sich Pascal bequem gemacht. Seine Reisetasche hatte er neben sich abgestellt. Zu seinem Bedauern musste er feststellen, dass auch Katharinas mäßig sympathischer ‚Pitbull' ihr folgte und sich etwas abseits der Sitzecke, dafür aber mit einem Notizblock und Stift bewaffnet niederließ. Pascal hatte sich erhoben, um Katharina höflich die Hand zu schütteln, wozu sie ihm aber gar keine Gelegenheit bot: „Ah, Prinz Landgraf Pascal. Es freut mich wirklich, dass du dich entschieden hast, den weiten Weg hierher so spontan auf dich zu nehmen. Und da du dich ja beim letzten Mal so erfolgreich als Hobbypsychologe betätigt hast, hast du auch sicher schon eine Idee, was dich hier erwarten wird, beziehungsweise, was ich mir so vorstelle, hm?"

Pascal ließ zögerlich seine ausgestreckte Hand sinken, bevor er erwiderte: „Na, ich denke mal, ich habe mir schon ein lockeres Date mit dir zu zweit verdient, oder?" Die Worte ‚zu zweit' hatte Pascal dabei absichtlich mit einem unverkennbaren Seitenblick auf Katharinas weiblichen Schoßhund besonders betont ausgesprochen. Diesen Seitenhieb hatte er sich nicht verkneifen können. Doch die Anspielung zielte offensichtlich daneben. Und auch seine Vorstellung von dem, was er für die nächsten Stunden erwarten konnte, wurde von Katharina im nächsten Moment wieder einkassiert: „Ohhh, jetzt bin ich aber enttäuscht. Deine Psychologeneinlage war wohl nur ein Glückstreffer, was? Ich dachte, du wüsstest, dass Dates mit mir erst schwer verdient werden müssen. Und dazu möchte ich erst noch einiges über dich erfahren. Dein vollständiger Name und deinen Rang habe ich natürlich zwischenzeitlich ebenso in Erfahrung gebracht, wie deinen Erfahrungsstand, Landgraf Pascal. Aber für ein Date musst du mir schon noch einige weitere Fragen beantworten."

Weil sich Katharina mittlerweile Pascal gegenüber auf die schwarze Ledergarnitur niedergelassen hatte, setzte sich Pascal ebenfalls bereitwillig wieder hin: „In Ordnung. Ich habe zwar nicht die geringste Ahnung, welche Fragen so dringend vor einem Date geklärt werden müssten, aber... Also los, Eure Hoheit Kurprinzessin. Stellt nur Eure Fragen." Dies sagte Pascal ganz ohne ironischen Unterton und doch war er langsam etwas enttäuscht und sogar wütend. Schließlich hätte doch wohl sonst niemand eine solche Charade über sich ergehen lassen, um bloß zu einem Date zu kommen, oder? Selbst Pascal zweifelte mittlerweile, ob Katharina nicht vielleicht etwas, nun ja... verwirrt und überfordert mit ihrem Leben in der Lust-Sekte war. Pascal konnte sich gut vorstellen, dass mancher damit wohl nicht so einfach umgehen könnte. Andererseits zeigte sich Katharina ja außerordentlich selbstbewusst und schien genau zu wissen, was sie tat. Trotzdem wollte Pascal ihr ab sofort auch zeigen, dass er nicht bedingungslos in seinen Augen bislang sinnlose Spielchen mit sich machen ließ. Allerdings verblüffte Katharina ihn erst mal mit einem bislang eher unbekannten und umgänglichen Ton: „Okay Pascal, das freut mich. Aber lass jetzt endlich dieses furchtbar gestelzte ‚Hoheit' weg. Ich möchte, dass du ganz locker und offen auf meine Fragen antworten kannst. Also: Sag mir doch zunächst mal, was du so in deiner Freizeit machst, seit du Mitglied in unserer Gruppe geworden bist."

Zunächst war Pascal aufgrund ihres Wechsels vom distanzierten zum kumpelhaften Umgangston ganz verdattert, dann wunderte er sich über Katharinas erste Frage. Was sollte das denn nun wieder? Hatte er seine Zeit etwa für solche Fragen verschwendet? Er musste nun einfach seinen Unwillen kundtun, weil es jetzt einfach nicht möglich war, aufzustehen und zu gehen, obwohl Pascal das in diesem Moment am liebsten getan hätte. Stattdessen erwiderte er selbstsicher: „Ist das dein Ernst? Willst du mich jetzt wirklich nach meinen Hobbies fragen? Wenn ich gewusst hätte, dass das hier ein offizielles Bewerbungsgespräch wird, hätte ich auf dem mehrstündigen Weg hierher noch an meinem Lebenslauf geschrieben, um diesen jetzt vorlegen zu können..."

Gespannt beobachtete er anschließend Katharinas Minenspiel, dass zunächst keine Regung erkennen ließ, bevor Pascal tatsächlich glaubte, den Anflug eines Lächelns erkannt zu haben. Demzufolge sah auch ihre Erwiderung auf Pascals forscheres Entgegentreten aus: „Alles klar, Pascal. Du hältst wohl nichts von Smalltalk, was? Dabei wollte ich es dir nur leichter machen und Vertrauen aufbauen, bevor wir zu den etwas persönlicheren und intimeren Fragen kommen. Wenn du es so haben willst... Du kannst auch immer noch jederzeit gehen, wenn du willst." Bis geradeeben hätte Pascal dieses Angebot umgehend angenommen, aber etwas in Katharinas Gesichtsausdruck sagte ihm, dass er das noch mehr bereut hätte, als jetzt noch weitere Zeit mit sinnlosen Fragen zu verplempern. Deshalb blieb er demonstrativ auf der Couch sitzen. Dies deutete Katharina auch richtig und fuhr mit einem Lächeln fort: „Fein, dann machen wir also weiter. Dann sag mir doch mal, Pascal, siehst du dich eher als dominanter oder eher als unterwürfiger Typ?"

Pascal stutzte kurz, dann hatte er sich aber erstaulich schnell wieder im Griff und entgegnete: „Das kommt darauf an, wem ich mich gegenüber dominant oder unterwürfig verhalten soll. Außerdem kommt das natürlich auch nicht zuletzt auf die jeweilige Situation an. Da musst du schon ein wenig konkreter fragen." Dem kam Katharina gerne umgehend nach: „Also gut, was hältst du von Frauen, die von dir genau erwarten, was du zu tun und zu lassen hast und dir das auch direkt und ganz unverblümt sagen, na? Oder erwartest du von einer Frau, dass sie immer das macht, was du ihr sagst?"

Natürlich bemerkte Pascal, dass es sich bei der Frage um eine Art Fangfrage handelte. Außerdem vermutete er bei Katharina diverse Hintergedanken, über die er jetzt in dem kurzen Augenblick nicht nachdenken konnte, deshalb antwortete er so wahrheitsgemäß und doch so ausweichend wie möglich: „Ich finde, dass Frauen genau das gleiche Recht haben, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu äußern, wie ich es mir für mich selber auch wünsche. Ich glaube, dass man so schon eine Möglichkeit findet, sich gegenseitig zu ergänzen, so dass diese Frage gar keine Rolle mehr spielt. Oder denkst du an eine bestimmte Situation?" Er hatte ganz unschuldig gefragt, obwohl er glaubte zu wissen, worauf ihre Frage im Kern abzielte. Und überraschender Weise kam Katharina nun tatsächlich auf den Punkt: „Und im Bett? Wer sollte da deiner Meinung nach in der Regel das sagen haben?"

Innerlich lachte Pascal beinahe, weil er Katharina doch dazu gebracht hatte, auszusprechen, was sie wohl eindeutig interessierte. Er hatte sich aber hierzu bereits eine Antwort überlegt: „Ich glaube, dass es darauf nicht wirklich ankommt, wenn mal sich gegenseitig gut kennt und die Wünsche des Anderen vorausahnt. Dann, muss ich zugeben, lasse ich mich aber auch gerne von meiner Partnerin überraschen und führen. Wolltest du das wissen?" Katharina nickte, während in der Ecke des Raumes die andere Frau eifrig Pascals Antworten mitschrieb. Mehr ging Katharina auf Pascals Antwort aber nicht ein, sondern schob direkt ihre nächste Frage hinterher: „Was glaubst du, wie sich ein im Stand Untergeordneter einer übergeordneten Person in erster Linie verhalten sollte? Ich will jetzt nur ein oder maximal zwei Substantive hören - gar keine weitere Erläuterung."

Jetzt war Pascal in ihrem Frage-und-Antwort-Spiel richtig angekommen und antwortete spontan: „Respekt und vollkommene Offenheit." „Und gegenüber untergebenen Ständen?" „Das gleiche." Bei keiner von Pascals Antworten ließ sich Katharina in ihre Karten schauen und erlaubte Pascal keinerlei Rückschlüsse zu ziehen, was sie von seinen Ansichten hielt. Obwohl Pascal sich nicht verstellen wollte, war ihm natürlich sehr daran gelegen, einen möglichst positiven Eindruck bei Katharina zu hinterlassen. Und Katharina gab ihm mit unzähligen Fragen auch reichlich Gelegenheit dazu: In einer losen und zusammenhanglosen Folge fragte sie Pascal zu seinen Ansichten zu Beziehungen und Bindungen und scheute auch vor sehr intimen Fragen zu einzelnen sexuellen Praktiken nicht zurück. Auch diese beantwortete Pascal geduldig und offen, weil derlei Themen nach seinem Empfinden in der Lust-Sekte keine Tabuthemen waren, über die man nicht in aller Offenheit gegenüber bislang fremden Personen sprechen durfte. Im Übrigen vertraute er Katharina mit fortschreitender Zeit mehr und mehr.

Nach gefühlten fünf Stunden hatte Katharina aber ein Einsehen und eröffnete Pascal, dass sie nun keine Fragen mehr habe: „Du kannst gerne hier übernachten, wenn du willst. Es ist schon spät geworden und wir haben hier auch ein Gästezimmer unterhalb der Büroetage. Vielen Dank schon mal für deine ehrlichen Antworten auf meine Fragen." Katharina hatte sich bereits erhoben, während Pascal noch immer wie überrumpelt von dem plötzlichen Ende der Fragestunde auf seinem Platz sitzen blieb: „Wie jetzt, das war's? Und was ist jetzt weiter? Hast du nun Lust mal mit mir auszugehen, oder nicht?" Nur dafür hatte Pascal schließlich all das auf sich genommen. Aber Katharina enttäuschte ihn abermals: „Das wirst du noch erfahren. Du weisst doch, dass man auch auf Klausurergebnisse länger warten muss, weil die Beurteilung länger als ein Tag dauert. Also gedulde dich. Ich werde mich bei dir melden. Und bis morgen bist du mein Gast. Jenna wird dir dein Zimmer zeigen und dir deinen Aufenthalt so angenehm wie möglich machen. Bis dann."

Damit verschwand Katharina tatsächlich aus dem Büroraum und ließ Pascal mit ihrer Assistentin, die nun endlich auch einen Namen für Pascal hatte, zurück. Enttäuscht und stinkwütend ließ sich Pascal anschließend von ihr auf sein Zimmer bringen. Er war sich nun hundertprozentig sicher, dass er die falsche Entscheidung getroffen und seine Zeit mit Katharina verschwendet hatte. Deshalb beschloss er, am nächsten Tag frühestmöglich von hier aufzubrechen und einen der ersten Züge in Richtung heimatlichem Elternhaus zu nehmen, da sein Semester ja schließlich beendet war und er offiziell ab morgen Semesterferien hatte.

Am nächsten Tag war Pascals Wut noch immer nicht verflogen. Das schlechte Wetter tat noch das übrige zu seiner miesen Stimmung. Die Bahnfahrt zog sich endlos, aber nach guten fünf Stunden Fahrt kam Pascal endlich zu Hause an. Eigentlich hätte zumindest seine Mutter ihn bei seiner Heimkehr erwarten sollen, aber es war auch angedacht gewesen, dass Pascal erst mittags aufbrechen und somit erst am Nachmittag eintreffen sollte. Obwohl er von Hannover eine deutlich längere Bahnfahrt hinter sich gebracht hatte, war er aufgrund seiner frühen Aufbruchszeit schlicht und einfach viel zu früh angekommen, so dass ihn das elterliche Haus bedauerlicherweise gänzlich verweist empfing. Es standen auch keine Autos in der Auffahrt, weshalb Pascal davon ausgehen konnte, ein menschenleeres Haus vorzufinden. Zumindest hatte Pascal einen Haustürschlüssel, so dass dies kein größeres Problem darstellte. Beim Betreten des Hauses stellte Pascal seine Reisetasche in der Diele ab und holte sich anschließend in der Küche zuerst etwas zu trinken.

Pascal stand mit dem Rücken zu Küchentür und trank, als er vor einer Stimme erschreckt zusammenzuckte: „Prinz Pascal, Ihr seid schon da? Da wird sich Eure Familie aber freuen. Eure Mutter und Eure Schwester sind noch kurz in die Stadt zum Einkaufen gefahren, müssten aber eigentlich jederzeit zurück sein. Kann ich bis dahin schon etwas für Euch tun?" Fast hätte Pascal sein Glas vor Schreck fallen gelassen. Bei genauerem Hinhören hatte er aber die Stimme der neuen Haushälterin seiner Familie, Babett, erkannt. Als sich Pascal langsam zu ihr umdrehte, erblickte er Babett in ihrem üblichen und ziemlich klischeehaften aber trotzdem verführerischen schwarzen Haushälterinnenkostüm. Da sie weiter geduldig auf seine Antwort wartete, sagte Pascal immer noch missgelaunt: „Ah, Babett. Nein, alles bestens. Ich glaube, ich warte einfach oben in meinem Zimmer auf den Rest der Familie und ruhe mich bis dahin einfach ein wenig aus." Babett nickte bestätigend, drehte sich um und verließ die Küche in Richtung Wohnzimmer, wo Pascal erst jetzt einen Staubsauger und diverse weitere Putzutensilien wahrnahm. Sein Blick richtete sich aber direkt auf das Hinterteil von Babett, als sie vor seinen Augen in das Wohnzimmer stolzierte. Er folgte ihr, was für sie nicht wirklich verwunderlich sein sollte, da der Weg in sein Zimmer in dieselbe Richtung führte.

Lex84
Lex84
243 Anhänger