Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Alter Bulle Teil 10

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Als sich unsere Münder endlich voneinander lösten, sah Jens mich ernst an. „Meine Vorstellungen waren ja schon wild, aber das, das war das Heisseste was ich jemals gesehen und gehört habe. Deine Berichte, die Bilder, alles nur ein blasses Abbild." Er lies den Kopf nach hinten fallen und verzog schmerzhaft das Gesicht, als er auf den Boden traf. „Julia, ich wäre so gerne dabei!"

Dieser Wunsch kam deutlich tief von Herzen und ich küßte seine Stirn.

„Ich arbeite dran. Versprochen, das bekommen wir hin."

„Das wäre fantastisch."

„Hmmm, hab Geduld, Liebster. Da sind wir ganz auf den Bullen angewiesen. Aber du hast mein Ehrenwort...", sagte ich und schmunzelte, „...dass ich nicht eher von ihm ablasse, bis es Realität geworden ist."

„Luder!" Jens Mundwinkel schienen bis zu den Ohren zu reichen.

„Immer gern zu Diensten."

————

Zwei weitere Tage vergingen, in denen wir uns wie gewohnt vergnügten und lange Spaziergänge am Strand unternahmen. Jens war logischerweise total wild darauf, den Film von meinem Wochenende mit Simone zu sehen, aber ich war der Meinung, dass zwei Filme erst einmal reichen mussten. Der Rat des Bullen, mit diesem Mittel die Spannung aufrecht zu erhalten und Munition für ruhigere Zeiten aufzubewahren, erschien mir immer logischer.

„So habe ich schon ein perfektes Geburtstagsgeschenk für dich. Oder vielleicht bekommst du es auch zu Weihnachten. Schauen wir mal." Jens hatte theatralisch die Augen verdreht, sich aber gefügt und zugegeben, dass wir auch so genügend Spaß miteinander hatten. Ich musste ihm allerdings erlauben, sich die beiden Filme die er schon kannte, zu Hause öfter anschauen zu dürfen, wenn er Wichserlaubnis hatte. Als kleine Überraschung für Krisenzeiten hatte ich auch noch den Film in petto, auf dem der Dauerfick am Nachmittag nach meiner analen Entjungferung zu sehen war und von dessen Existenz Jens nichts ahnte.

Wir erforschten uns weiter gegenseitig und entdeckten immer wieder kleine Details und Aktivitäten, die wir erregend fanden und von denen wir teilweise vorher nichts geahnt hatten. Interessanterweise gefiel Jens das Gefühl meiner besonders zarten und weichen Höschen nach seiner ersten Erfahrung ziemlich gut und nachdem er einmal über seinen ‚männlichen' Schatten gesprungen war, schlüpfte er sogar gerne in meine Wäsche. Als ich ihn das erste Mal vornüberbeugte und das Höschen beiseite zog um ihn mit dem StrapOn zu nehmen gab das einen Kick bei mir, der sofort Bilder davon heraufbeschwor, wie er sich Seidenstrümpfe und Strapse überzog oder die Strümpfe an einem gut geschnürten Korsett befestigte. Noch etwas, an dem ich arbeiten musste. Entweder an Jens oder an meinen abartigen Gedanken. Aber die wollten wir in Zukunft schließlich möglichst alle hemmungslos ausleben, oder? Ich beschloss, es erst einmal ruhig angehen zu lassen. Wenn bloss die Vorstellung, wie er so vor einem echten Schwanz kniete.... AUS! Ich sollte mich besser in den Griff bekommen. Lang und schmutzig war die Devise. Lang und schmutzig war unglücklicherweise auch das Verlangen nach meinem Bullen, das sich zwar während der gesamten Zeit relativ ruhig verhalten hatte, aber doch stetig auf der Lauer lag.

An diesem Morgen hatten wir uns ausnahmsweise einmal beherrschen können und waren nach Brest gefahren um uns die Stadt anzuschauen und bummeln zu gehen. Ich kaufte mir ziemlich heisse Unterwäsche, die eine oder andere raffiniert freizügige Bluse und zwei Kleider, von denen ich wirklich noch nicht wusste, ob ich mich trauen würde sie zu tragen wenn wir zurück in Deutschland sein würden. Jens hatte praktisch gesabbert als ich sie ihm vorgeführt hatte und die Verkäuferin hatte hinter seinem Rücken auf ihn gezeigt und beide Daumen gehoben. Ein süßes Grinsen hatte sie gehabt. Räusper.

Als wir abends zurück im Haus waren, hatten wir weiter das Verlangen verspürt unter Menschen zu sein und den halbstündigen Fussmarsch zur nächstgelegenen Bar auf uns genommen, ohne auf die heraufziehenden Wolken zu achten. Nun saßen wir in der kleinen Bar und tranken Rotwein, in der stillen Hoffnung, dass der strömende Regen wieder aufhören und wir halbwegs trocken nach Hause kommen würden. Es war immer noch warm aber wir wären bis auf die Socken durchnäßt, wenn wir es jetzt versuchen würden.

„Trotzdem schön hier. Der tollste Urlaub aller Zeiten.", sagte Jens und schaute gespielt verwundert sein leeres Weinglas an.

„Absolut." Ich trank den Rest aus meinem Glas und nahm ihm seins aus der Hand. „Einen können wir noch." Ich stand auf und schlenderte zur Theke. Es war recht viel Betrieb in der kleinen Bar, weshalb keine Hoffnung bestand, dass die einzige Bedienung es bis zu unserem Tisch schaffen würde. Während ich darauf wartete, dass ich ihre Aufmerksamkeit gewinnen konnte, schaute ich mich um. Die klassische französische Dorfkneipe von der Sorte, die man irgendwann in den fünfziger Jahren zum Denkmal erklärt und in der man ab dann nichts mehr verändert hatte. Alles hatte einen recht abgegriffenen aber blitzsauberen Charme, den man allerdings mögen musste. Ohne die Beherrschung der Landessprache hätte man hier wahrscheinlich nicht einmal den Weg zum Klo gezeigt bekommen.

Als ich mich wieder zur Theke umdrehte, fiel mein Blick auf einen Unterarm der sich neben mir aufstützte. Um Himmels Willen. Was da lag erschien locker so kräftig wie mein Oberschenkel und am Ende steckte eine Hand, in der jede Schaufel wie ein Kinderspielzeug aussehen musste. Es wirkte schon fast grotesk und im ersten Moment dachte ich, dass es sich um Speck handeln müßte, bis die Hand mit einer Münze zwischen den Fingern spielte und wahre Muskelberge unter der von dunklen Haaren bedeckten Haut des Arms einen Tanz aufführten.

Ich riß mich gewaltsam von dem Anblick los und warf einen Blick in den Spiegel hinter der Bar. Der Blick war zwar von zahllosen Flaschen verstellt, reichte aber aus um mir zu bestätigen, dass der Rest des Körpers durchaus zu dem Arm passte. Mein Kopf befand sich auf Höhe seiner Brust und er wirkte locker so breit wie zwei normal gebaute Männer. Sein Kopf schien geradewegs aus seinen Schultern zu wachsen und als ich bei seinem Gesicht angekommen war, blitzten mich dunkle Augen amüsiert zwischen den Flaschen im Spiegel an.

Verdammt! Blitzartig senkte ich den Blick und suchte die Aufmerksamkeit der Bedienung, die glücklicherweise gerade eine andere Bestellung erledigt hatte und mich bemerkte. Ohne ihre missmutige Miene zu verziehen begann sie, unsere Gläser wieder zu füllen.

Ich dumme Kuh hatte natürlich nichts besseres zu tun, als ‚heimlich' einen Blick zur Seite zu werfen. Zumindest hatte er einen Bauch, auch wenn der genauso massiv und unnachgiebig wirkte wie der Rest von ihm. Und diese Finger! Wie es sich wohl anfühlte, wenn er mir einen davon..., wenn er mich mit diesen riesigen Pranken anfasste...

Ich nahm die frisch gefüllten Gläser, bezahlte, und machte mich eilig auf zu Jens.

Ich war so nass.

„Was ist den los?", fragte Jens in dem Moment, in dem mein glühender Hintern den Stuhl berührte. Verdammt, er kannte mich viel zu gut.

„Nichts. Hier, dein Wein." Was war bloß los mit mir? Ich hatte einen herrlichen Urlaub mit meinem Mann, jede Menge Sex, zu Hause wartete ein wundervoll dominanter Bulle auf mich, der körperlich nun wirklich auch nicht ohne war und doch wollte ich gerade nichts mehr, als dass dieser Riese mich mit seinen mächtigen Händen packte und wie ein Püppchen nahm. Von mir aus hier und jetzt, vor versammelter Mannschaft.

Noch vor wenigen Minuten hätte ich Stein und Bein geschworen, dass ich niemals auf einen Typ abfahren könnte, der aussah als entstamme er einer Jahrhunderte alten Dynastie von Brückentrollen. Der Kerl schleppte wahrscheinlich zum Spaß liegengebliebene Lastwagen per Hand ab und schubste in seiner Freizeit ausgewachsene Bäume um. Jedenfalls sah er so aus, als könne er sie mühelos aus dem Wald tragen.

War da schon ein Fleck in meiner Hose?

Das Gesicht des Riesen war nicht hässlich, wenn man grobe Züge mochte und auf ein Kinn verzichten konnte. Seine Augen hatten sogar sehr schön gefunkelt obwohl sie auch eine gewisse Brutalität ausgestrahlt hatten. Oder bildete ich mir das in meiner Instant-Geilheit nur ein?

„Quatsch. Ich seh's dir doch an. Wer hat es dir so angetan?"

Ich sah Jens schuldbewußt an. „Das kannst du sehen?"

„Babe!", kam es mit einem tiefen Seufzen von der anderen Tischseite. Ich kapitulierte.

„Wenn du dich gleich zufällig umdrehst, kannst du ihn nicht übersehen. Versprochen."

Nach einer kurzen Kunstpause drehte Jens allzu offensichtlich den Kopf zur Theke und ich beobachtete, wie er verkrampfte. Mit einem Ruck wandte er sich wieder zu mir.

„Ist nicht dein Ernst?"

„Oh doch."

„Der Typ ist... ich meine, der sieht aus, als würde er den ganzen Tag nicht anderes tun als Steinkreise umzusortieren."

„Oh, ist er dem Herrn Ingenieur nicht fein genug?" Warum wurde ich zickig und verteidigte diesen Mann? Eigentlich ganz einfach: weil ich ihn wollte. Nach all den fantastischen Ficks mit Jens, seiner bedingungslosen Unterwürfigkeit, die mich total anmachte, brach sich gerade die schwache, kleine Julia Bahn, die anscheinend ihren Bullen viel mehr vermisste, als sie sich eingestanden hatte. Herr im Himmel, ich wollte einfach nur richtig genommen werden und so sehr sich Jens auch Mühe gab, wenn ich ihn denn liess, diesem Tier dort drüben konnte er einfach nicht das Wasser reichen. Allein seine pure Präsenz pumpte mir das Blut fast schon schmerzhaft in die Nippel.

„Das habe ich nicht gesagt, nur das..."

„Ich will ihn!" Ich erreichte einen Zustand völliger Klarheit und sah darin ein einziges, zwingend notwendiges Bild. Mein Blick glitt über Jens Schulter und suchte nach dem Ziel meiner Begierde. Sein Blick hatte auf mich gewartet, traf mich kühl und berechnend, jagte mir den Schweiß nicht nur auf die Stirn.

„Was? Julia, das ist..."

Ich riss meinen Blick los und sah wieder Jens an. „Das ist deine Frau, die du so schön und begehrenswert findest, wenn sie frisch gefickt von einem anderen zurück kommt." Der Typ wusste ganz genau, dass ich ihn wollte und es war nur zu offensichtlich, dass wir über ihn sprachen. „Also gehst du gleich brav zum Haus und wartest, bis er mit mir fertig ist. Ich wette, er wird nur zu deutliche Spuren für dich hinterlassen, die du mir wieder heile Küssen kannst." Ich zwinkerte Jens zu und war verblüfft, nicht die freudig erregte Reaktion zu ernten, mit der ich fest gerechnet hatte.

„Ganz bestimmt nicht!" Sein entschlossener Blick gefiel mir überhaupt nicht.

„Was soll das denn jetzt. Ewig hast du drum gebettelt. Jetzt läuft mir die Fotze aus und du machst Zicken? Wer ist hier der Sklave, hmmm? Also tu gefälligst, was ich will." Hätte ich ich die Szene von aussen beobachtet, ich hätte mich entsetzt von der Julia abgewandt, die gerade an diesem Tisch saß. Die Julia, die wieder über die Schulter ihres Mannes schaute und dem scharfen Monster nach wie vor siegessicher zuzwinkerte.

„Nein! Nein, das tue ich nicht. Wir sind hier im Urlaub, um uns umeinander zu kümmern. Was wir auch herrlich und mit Freuden getan haben. Ich lasse dich jetzt nicht in einem fremden Land mit einem fremden Kerl allein, von dem du nicht einmal weisst, ob er nicht schon zehn von deiner Sorte in seinem Keller gefangen hält."

„Hör auf, mich auch noch aufzugeilen. Und was für eine Sorte bin ich denn deiner Meinung nach?"

„Julia, hier ist Schluß. Aus. Vorbei. Wenn wir zurückkommen liefere ich dich mit Freuden bei deinem Bullen ab, der dir alles gibt was du willst und brauchst. Dem wir vertrauen können, vom dem ich weiss, wo er wohnt, wie er heisst. Und ich dachte, du hättest die Lektion am Anfang in seinem Auto gelernt! Das hier ist Wahnsinn und den mache ich nicht mit."

Ich kochte. Wozu war ich denn die Herrin im Haus? Fräulein Julia gab hier den Ton an und sonst niemand. Am liebsten hätte ich ihm eine geknallt und wäre dem Riesen auf den Schoß gehüpft. Glücklicherweise fand sich noch eine Spur Verstand in meinem Hirn und ich begriff, dass ich gerade dabei war, den überhaupt ersten wirklich ernsthaften Streit mit meinem Mann anzufangen und auch noch gegen eine ausdrückliche Warnung meines Bullen zu verstossen. Wegen eines Kerls den ich vor ein paar Minuten das erste Mal gesehen hatte. Der mich läufig machte, immer noch, und den ich schon wieder zwanghaft anstarrte.

Einmal zu oft. Meine schmachtenden Blicke und das immer lauter geführte Gespräch mit Jens brachten ihn dazu aufzustehen und die Gelegenheit nutzen zu wollen. Auch wenn er kein Wort verstanden hatte, war ihm klar, worüber wir gerade stritten.

Er kam auf uns zu!

Ich war so geil auf ihn!

Meine Knie waren weich, meine Nippel glühten und meine Fotze pochte fühlbar.

Was für ein Berg! Was für ein Mann!

Ich würde Jens verlieren. Jens würde den Helden spielen wollen und im Krankenhaus landen. Was hatte ich getan?

Reden würde nichts nützen.

Der Hüne ragte hinter Jens auf und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Scheißeeeeeeeeeeee! Ich stellte mir vor, wie er Jens am Nacken packen und einfach durch den Raum werfen würde.

Scharf!

Ich war bekloppt.

Panisch sprang ich auf.

„Attendez!", tönte eine passend tiefe Stimme und der Kerl streckte die Hand nach mir aus. Jens sprang ebenfalls auf und stellte sich zwischen uns. Ich bekam gar nichts mehr mit und rannte so schnell es ging aus der Bar, in die Dunkelheit und den strömenden Regen.

Rannte.

Stoppte.

Jens war nicht da!

Jens war noch da drin.

Was sollte ich tun? Wenn die Trophäe wieder anwesend war, um die die beiden sich vermutlich gerade stritten, konnte es nur eskalieren. Ausgeschlossen. Sollte ich die Polizei rufen? Damit ich dann als hysterische Touristin ausgelacht wurde, wenn gar nicht Schlimmes geschah?

Heulend stand ich auf der Straße, der Regen prasselte auf mich nieder und ich wünschte, er würde mich auflösen und in den Kanal spülen.

Mein Phone brummte. Wunderbare wasserdichte Technik. Eine Nachricht von Jens. Zumindest hatte er noch nicht alle Finger gebrochen.

‚Geh zum Haus und warte auf mich.', stand da.

Geh zum Haus und warte? Was sollte das denn? Was bedeutete das? Wieso gab Jens mir neuerdings Anweisungen?

Zugegeben, ich war leicht hysterisch. Kam nicht runter. Latschte in Kreisen durch die tiefen Pfützen auf der Strasse, schrie ununterbrochen, trat einen Laternenpfahl. Hielt mir fluchend den gestauchten Fuß.

OK, das half zumindest.

Anscheinend ging es ja friedlich zu und so dämlich wie ich mich vorhin benommen hatte, hörte ich wohl besser dieses eine Mal auf Jens' Stimme der Vernunft.

Humpelnd und fluchend stolperte ich los, frustriert und nass bis auf die Haut, überglücklich, dass ich mir meine Ehe nicht zerschossen hatte.

Hoffte ich.

————

Im Haus angekommen riss ich mir die durchnässten Klamotten vom Leib und ging unter die Dusche.

Zog mir ein Hemdchen an.

Saß auf der Couch.

Tigerte durch die Räume.

Stand auf der Terrasse und starrte in den Regen.

Machte mir einen Kaffee.

Trank ein Glas Wein.

Schickte eine Nachricht an Jens.

Trank noch ein Glas Wein.

Las die Antwort: ‚Bald.'"

Schrie das Phone an.

Stand vor dem Spiegel und schrie mich an.

Trank noch ein Glas Wein.

Starrte in die Dunkelheit vor der Terrassentür.

Lauschte dem gleichmäßigen Geräusch des Regens.

Da.

Schritte.

Die Tür.

Jens.

Ich warf ihn fast um, als ich mich heulend an seinen Hals warf.

„Ist ja gut." Seine Hände strichen beruhigend über meinen Rücken. Ich wollte mich aber gar nicht beruhigen.

„Ist nicht gut. Ich war so blöd. So fies. So geil, ja, und ich hab dich einfach nicht ernst genommen, bin einfach davon ausgegangen, dass du es auch willst, hab mich so reingesteigert und ich bin eine so dämliche, ekelhafte Kuh und ich will dich nicht verlieren..."

Jens liess mich weitermachen, hielt mich einfach fest und murmelte nur immer wieder: „Ich bin hier. Ich bleibe hier. Bei dir. Werde immer bei dir sein. Bin immer für dich da."

Ich brabbelte noch Minuten weiter. Irgendwann hob er mich hoch und trug mich zur Couch, wo wir uns aneinander geschmiegt fallen liessen.

„War es sehr schlimm? Als ich weg war?"

Jens prustete. „Sag ich nicht. Du verhaust mich nur."

Wie konnte der Kerl so gute Laune haben? Ich meine, ich fand es schon bewundernswert, wie gelassen er mich wieder runtergebracht und mit welcher Ernsthaftigkeit er mir seine Liebe versichert hatte obwohl ich so eine durchgeknallte Zicke gewesen war. Sein unterdrücktes Lachen verstand ich überhaupt nicht.

„Mach mich nicht wahnsinnig. Sag schon."

„Serge ist total nett. Wir haben Wein getrunken, uns über die Frauen und die Liebe unterhalten und ich muss gestehen, dass wir uns hervorragend verstanden haben."

„Bitte?"

„Na ja, erst wollte er dir nachgehen, aber nur aus Sorge, dass dir etwas passieren könnte." Jens wand sich auf der Couch. „Ich musste ihm sanft aber bestimmt davon abraten. Es war ihm ziemlich peinlich, dass du ihn so missverstanden hast."

Ich war fassungslos. „Peinlich? Missverstanden? Was war daran nicht zu verstehen?"

„Ihm war schon klar, was du wolltest. Er hat auch zugegeben, dass er ein wenig mitgespielt hat, aber nur aus Spaß an dem kleinen Flirt. Als er begriffen hatte, dass wir uns wegen ihm stritten wollte er die Lage beruhigen."

Peinlich. Peinlich, peinlich, peinlich. Ich schämte mich gerade wegen unzähliger Ursachen in Grund und Boden und es war nicht die Sorte Scham, die mich anmachte. Ganz im Gegenteil.

„Er sagt, dass nicht gerade viele Frauen auf ihn abfahren, aber wenn sie es tun dann wohl ähnlich heftig wie du vorhin. Was er auch gerne annimmt, nur nicht, wenn die Frau schon vergeben ist. Schon gar nicht bei Touristenpärchen. Irgendeine krude Mischung aus französischem Nationalstolz und seinem ganz persönlichen Ehrenkodex, dem ich ehrlich gesagt nicht ganz folgen konnte als er ins Detail ging. Der Kerl denkt ziemlich quer."

„Nicht so der typische Bauarbeiter."

„Bauarbeiter trifft es nicht ganz." Jens prustete wieder. „Bildhauer ist er. Die nächste halbe Stunde hat er mir Bilder seiner Arbeiten gezeigt. Tolle Sachen, komplett abgefahren, sehr komplex und dabei wieder ganz einfach zu begreifen. Sehr quer halt."

„Künstler. Der?"

„Wir sind herzlich eingeladen uns sein Atelier anzuschauen."

„Im Leben nicht!", rief ich entsetzt aus. Der bloße Gedanke löste schon Harndrang bei mir aus.

„Dachten wir uns schon. Ich soll dir aber ganz liebe Grüße ausrichten. Es tut ihm sehr leid, dass er dir den Abend verdorben hat."

„Mir. Dir nicht?"

„Puuuuh, dachte ich zuerst auch. Nur dass wir dann ziemlich viel zusammen gelacht haben. Eigentlich war es sehr nett. Mal was ganz anderes."

„Ihr habt zusammen gelacht! Während ich verzweifelt hier sitze und fast wahnsinnig werde?"

Jens sah mich nur an. Ich seufzte und kuschelte mich an ihn.

„Schon gut. Lektion gelernt."

„Bestimmt?"

„Bestimmt. Ich werde dich nie wieder als Selbstverständlich betrachten. Ich habe nämlich bemerkt, in was für einen Abgrund es mich stürzt, wenn ich auch nur Angst habe, dich zu verlieren." Ich küßte ihn und knetete seine Schultern. Es waren schmale Schultern, aber sie waren immer stark genug, damit ich mich an sie lehnen und mich geborgen fühlen konnte. „Ausserdem fand dich dich so standhaft gar nicht übel."

„Nicht?" Er grinste.

„Ganz und gar nicht."

„Dann halte ich jetzt lieber den Mund."

„Wiesooooooo? Dann mach auch keine Andeutungen. Raus damit."

„Na ja, nachdem ich ihn kennengelernt hatte und wußte, dass er in Ordnung ist und wo du doch so auf ihn abgefahren bist... da habe ich eventuell angedeutet, dass, falls du allein in seinem Atelier auftauchen solltest, ich kein Problem damit haben würde, wenn er dich als ‚Muse des Tages' betrachtet."

„Du hast was?" Ich war entsetzt. Und nur ein ganz winziges bisschen feucht. Aber das waren nur Nachwehen. „Auf keinen Fall."

„Nicht?" Ganz konnte Jens seine Verwunderung doch nicht verbergen.

1...345678