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Anale Freuden in den Alpen 01

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Während die Schulsprecherin unter gemurmelten Verwünschungen ihr Top wechselte, sprach ich mit den anderen. Wie sich herausstellte, wollten die vier ebenfalls hier übernachten, nachdem Verena und Alice mit ihrer verspäteten Ankunft den gesamten Zeitplan durcheinandergebracht hatten. Ich freute mich über die Gesellschaft. Es würde bestimmt ein gemütlicher Abend werden.

Nachdem die Schülerinnen ihre Zelte aufgestellt hatten, spazierten sie ans andere Ende des Sees, um sich abzukühlen und zu waschen. Lari und Emma, die sich ein Zelt teilten, hatten nach kurzer, routinierter Suche hundert Meter von meinem Zeltplatz entfernt eine schöne ebene Fläche gefunden und dort ihr Nachtlager aufgeschlagen. Verena und Alice hingegen hatten ihr Zelt einfach neben meinem platziert, obwohl der Untergrund dort uneben und leicht abschüssig war. Ich hatte versucht, die Schulsprecherin darauf hinzuweisen, als sie mit den Zeltstangen und Schnüren gekämpft hatte. Aber sie hatte meinen Einwand mit einer unwirschen Handbewegung weggewischt und gemeint, dass sie mich so besser im Blick hätte, sollte ich wieder einen Anschlag auf sie planen. Dann hatte sie hinzugefügt, ich solle mich lieber nützlich machen und Holz für ein Lagerfeuer sammeln. Ich hatte nur mit den Schultern gezuckt und war gegangen. Es war schließlich nicht mein Rücken, der sich morgen über die schlechte Platzwahl beschweren würde.

Was für eine durchgeknallte Göre, dachte ich, als ich mich daran machte, Brennholz zu sammeln - wohl gemerkt, nicht weil Verena mir es aufgetragen hatte, sondern weil das sowieso mein Plan gewesen war. Ich blickte zum anderen Ende des Sees. Die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden. In der einsetzenden Dunkelheit konnte ich nur noch die Silhouetten der vier Schülerinnen ausmachen, die gerade - begleitet von lautem Quietschen - ins eiskalte Wasser hüpften.

Ob sie wohl genauso nackt waren, wie ich vorhin? Zu gerne hätte ich einen besseren Blick auf die straffen, jugendlichen Körper geworfen. Sollte ich mich im Schatten der Bäume ans andere Ufer schleichen und ... Angewidert von mir selbst schüttelte ich den Kopf. Was war nur mit mir los? Ich war doch kein notgeiler Spanner. Und überhaupt, was machte ich alter Knacker mit meinen fast dreißig Jahren hier alleine mit vier 18-jährigen Schönheiten, die erst gestern die Schule abgeschlossen hatten? Ich hob einige trockene Zweige auf und klemmte sie unter meinen Arm.

Vor ein paar Jahren hatte ich einmal eine fünf Jahre jüngere Freundin gehabt. Damals durfte ich mir von meiner älteren Schwester und meinen Arbeitskolleginnen einiges an Spott anhören. Was meine Schwester wohl zu dieser Situation sagen würde? Ich wollte es mir gar nicht vorstellen. Die Mädchen, die noch immer ausgelassen auf der anderen Seite des Sees plantschten, schien es auf jeden Fall nicht zu stören. Warum sollte ich mir dann den Kopf darüber zerbrechen? Außerdem teilten wir nur den Zeltplatz miteinander. Ich bückte mich für einen weiteren Ast und fügte ihn zu meinem Bündel hinzu.

Die vier waren auf jeden Fall eine lustige Truppe - die perfekte Besetzung für eine Hollywood-Teenie-Komödie der frühen 2000er. Die kleine, zierliche Verena, die mir gerade zur Brust reichte, aber lautstark den Ton angab; Alice, die perfekt durchgestylte Blondine; Emma, herzlich und stets um Harmonie bemüht; und Lari, die Schüchterne. Allerdings fürchtete ich, dass Lari heute Abend neben der geschwätzigen Verena wieder in ihren Schweigemodus verfallen würde. Zu gerne wäre ich alleine mit ihr hier gewesen.

Kapitel 4

Später saßen wir am Lagerfeuer und grillten Würstchen. Trotz der wolkenlosen, klaren Nacht war es noch angenehm warm. Der Mond, der zu drei Vierteln voll war, war bereits aufgegangen und tauchte den See und die Berggipfel dahinter in ein silbriges Licht.

Verena hatte sich zu mir auf einen großen Stein gesetzt, um mich, wie sie es gesagt hatte, besser im Auge behalten zu können. Lieber hätte ich meinen Stein mit Lari geteilt, die nun auf der anderen Seite des Feuers auf einem Baumstamm saß und sich mit voller Hingabe als Schweigemönch übte. War sie ebenfalls enttäuscht? Kurz hatte ich das Gefühl gehabt, so etwas wie Ärger in ihrem Blick aufflackern zu sehen, als Verena wie selbstverständlich den Platz neben mir beansprucht hatte. Aber ich konnte dieses Mädchen einfach nicht lesen.

Einen Vorteil hatte meine Sitznachbarin auf jeden Fall. Sie redete praktisch ohne Unterbrechung und unterhielt im Alleingang die gesamte Gruppe.

Nachdem wir gegessen hatten, verkündete die Schulsprecherin: »Es wird Zeit, dass wir auf die bestandene Matura anstoßen.« Sie holte eine längliche Flasche mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit sowie eine Handvoll Plastikgläser aus ihrem Rucksack. »Und dieses Mal drückt sich niemand.« Sie blickte dabei zu Lari und Emma, die schnell die Köpfe senkten. »Diese Flasche wird jetzt und hier geleert. Ich schleppe das schwere Ding garantiert nicht wieder den Berg hinunter.«

Sie drückte mir die Flasche mit den Worten »Halt mal!« in die Hand und teilte die Gläser aus. ›Zirbenschnaps 30%, 1 Liter‹ las ich auf dem Etikett. Das konnte ja heiter werden.

Nachdem jeder ein volles Glas hatte, hob Verena ihres feierlich. »Auf die bestandene Matura, eine tolle Wanderung und einen unvergesslichen Sommer.«

Wir stimmten zu und leerten unsere Gläser. Der Schnaps schmeckte überraschend gut. Er wärmte auf angenehme Weise von innen ohne diesen brennenden Nachgeschmack, den hochprozentige Getränke oft mit sich brachten. Die drei Mädchen, die uns gegenüber saßen, schienen das allerdings anders zu sehen. Besonders Lari und Alice verzogen das Gesicht angewidert, als hätten sie gerade in eine in Hustensaft eingelegte Zitrone gebissen. Aber es half nichts. Ehe sie sich versahen, hatte Verena bereits die Gläser eingesammelt und ein zweites Mal befüllt.

»Lasst uns etwas spielen«, schlug sie vor, während sie die vollen Gläser erneut austeilte. »Wie wäre es mit Flaschendrehen? Entweder Frage beantworten oder trinken.«

Ihr Vorschlag stieß auf wenig Begeisterung bei den anderen Mädchen. Ich fand, dass ich schon etwas zu alt für so ein Teenager-Spiel war. Aber die Schulsprecherin ließ keinen Widerspruch zu. Sie schnappte sich eine Wasserflasche, legte sie vor uns ins Gras und brachte sie mit einer kräftigen Armbewegung zum Rotieren. Nach mehreren Drehungen blieb die Flasche schließlich liegen. Ihr erstes Opfer war Lari.

»Starten wir mit einer ganz einfachen Frage«, sagte Verena. »Zähle drei Dinge auf, die du in den Sommerferien unbedingt erleben möchtest.«

Diese Frage hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Gespräch, das ich am Vormittag unabsichtlich im Zug belauscht hatte, überlegte ich, während ich ein paar Äste in das Feuer warf. Ich hatte das Gefühl, dass meine durchtriebene Sitznachbarin an Laris Antwort überhaupt nicht interessiert war. Ein Seitenblick verriet mir, dass auch Alice zu diesem Schluss gekommen war. Unruhig rutschte die Blondine auf dem Baumstamm, auf dem sie saß, vor und zurück. Auf ihren Wangen bildeten sich bereits kleine, rote Flecken.

Lari antwortete unbekümmert: »An die Cote d'Azur fahren, ein großes Musikfestival besuchen und den Tauchschein machen.«

Verena nickte zufrieden und reichte die Flasche weiter. Lari drehte, und natürlich erwischte es als Nächstes Alice. Wie von meiner Sitznachbarin beabsichtig, übernahm Lari einfach die Frage, die ihr gestellt worden war.

Alice lief nun komplett rot an und stammelte: »Mit Interrail fünf Städte in Europa besuchen, Fifty Shades of Grey lesen und noch etwas anderes.«

»Was ist das dritte?«, wollte Lari wissen.

Alice schwieg, hob ihr Glas und leerte den Zirbenschnaps in einem Zug. Lari und Emma sahen ihre Freundin verwundert an. Doch bevor sie nachfragen konnten, schnappte sich Alice die Wasserflasche und drehte ihrerseits. Das Schicksal meinte es gut mit ihr. Sie erhielt sofort die Möglichkeit zur Vergeltung. Nach wenigen Umdrehungen blieb die Flasche vor Verena liegen.

»Sag mal«, begann Alice mit gefährlich ruhiger Stimme, »wie hoch ist eigentlich dein Body Count?«

Verena zögerte mit der Antwort und blickte angestrengt ins Feuer. Zuerst dachte ich, sie würde überlegen, ob sie diese doch sehr indiskrete Frage nach der Anzahl ihrer Sexpartner beantworten oder trinken solle. Dann bemerkte ich, wie sich ihre Lippen leicht bewegten und begriff, dass sie gerade in Gedanken zählte.

Schließlich antwortete sie: »31!« Als sie unsere teils fassungslosen teils schockierten Blicke registrierte, lächelte sie zufrieden. Sie genoss es offensichtlich zu provozieren.

Ungläubig fragte ich mich, wie dieses Mädchen, das gerade einmal 18 Jahre alt war, auf über dreißig Sexpartner kam. Wie um alles in der Welt hatte sie das bloß geschafft? Und wie jung musste sie dann bei ihrem ersten Mal gewesen sein? Ich selbst war bis 19 noch Jungfrau gewesen. Die anderen drei Mädchen schienen sich ähnliche Fragen zu stellen. Sie starrten ihre Freundin an, als hätte ihnen diese gerade erklärt, sie sei die Wiedergeburt Jesu und könne übers Wasser laufen.

»Jetzt schaut nicht so«, sagte Verena. »Das hat sich einfach so ergeben.«

»Einfach so ergeben?«, wiederholte Alice fassungslos. »Hast du dich einfach so von allen Jungs aus unserer und der Parallelklasse bumsen lassen?«

Verena zuckte mit den Achseln, angelte sich die Flasche und ließ sie erneut kreisen. Dieses Mal erwischte es mich.

»Body Count?«, gab Verena die Frage von Alice weiter.

»Ich weiß es ehrlich gesagt nicht«, antwortete ich wahrheitsgemäß. »Ich habe dazu nie Buch geführt.«

»Warum nicht?«, fragte Verena. »Ich mache das schon, inklusive Orgasmusqualität, Standvermögen und Penisgröße.«

Ich musste nicht zu den anderen schauen, um zu wissen, dass die drei Mädchen uns gegenüber gerade die Augen verdrehten. Es war schwer zu sagen, ob Verena einen Spaß machte oder wirklich nach jedem One-Night-Stand die Details zum Geschlechtsorgan ihres Sexpartners mit wissenschaftlicher Präzision in ein Notizbuch eintrug. Ich traute ihr das letztere auf jeden Fall zu.

»Vielleicht solltest du mir mal eine Einschulung geben«, stieg ich auf ihr Spiel ein.

»Kein Problem. Komm nachher einfach in mein Zelt, dann zeig ich dir, wie ich es mache«, meinte Verena mit einem unschuldigen Grinsen. »Also, wie lautet nun deine Antwort?«

»Vermutlich auch so um die dreißig«, überlegte ich laut. Als ich die Missbilligung in den Gesichtern von Lari und Emma bemerkte, schob ich schnell nach: »Aber es waren eigentlich immer längere Beziehungen.«

»Zulange können die allerdings nicht gewesen sein«, merkte Verena scharfsinnig an.

»Unterschiedlich«, antwortete ich und tat so, als hätte ich die versteckte Stichelei nicht gehört, »mit meiner letzten Freundin war ich sogar zwei Jahre zusammen.«

Ich hob die Flasche auf und ließ sie rotieren. Das nächste Opfer war Lari. Ohne groß nachzudenken, wiederholte ich einfach die Frage nach dem Body Count. Noch während ich die Worte aussprach, spürte ich, dass es ein Fehler gewesen war. Ich hatte mich mit Lari noch nie über Sex oder irgendetwas, was auch nur im entferntesten in diese Richtung ging, unterhalten. Unsere Gesprächsthemen waren stets jugendfrei und unverfänglich gewesen - keine Zweideutigkeiten, keine Anspielungen. Und jetzt preschte ich mit so einer indiskreten Frage vor.

Bevor ich sie zurücknehmen konnte, hatte sich Lari bereits aufgerichtet und, ohne mich auch nur einmal anzusehen, ihr Glas geleert. Emma feuerte dafür einem giftigen Blick in meine Richtung, bei dem selbst eine Königskobra den Schwanz eingezogen und sich unter dem nächsten Stein verkrochen hätte.

»Du scheinst auch kein Fettnäpfchen auszulassen«, raunte mir Verena grinsend zu.

»Das ist dein schlechter und schlüpfriger Einfluss, Fräulein Einunddreißig«, flüsterte ich ärgerlich zurück.

Lari hatte sich inzwischen die Flasche geschnappt und ließ sie kreisen, wobei sie demonstrativ darauf achtete, mich zu ignorieren. Der Flaschenkopf blieb nach mehreren Umdrehungen vor Emma liegen.

Ohne den Blick von der Flasche zu nehmen, murmelte Lari: »Was war das Versauteste, was du jemals gemacht hast?«

Plötzlich war es gespenstisch still. Alle starrten das schüchterne Mädchen mit der goldblonden Löwenmähne an. Eine solche Frage hätte ich von Verena oder Alice erwartet, aber nicht von Lari.

Als diese die ungewollte Aufmerksamkeit bemerkte, lief sie so rot an, dass es selbst im schwachen Lichtschein des Lagerfeuers unübersehbar war, und stammelte: »Emma hat versprochen, es mir nach der Matura zu erzählen.«

»Doch nicht hier!«, zischte ihre beste Freundin, die genau zu wissen schien, worum es ging.

»Warum nicht?«, fragte Lari. In ihrer Stimme schwang nun Trotz mit. »Nachdem Tom und Verena bereits erklärt haben, dass sie sich jede Woche durch eine Großpackung Kondome bumsen. Was kann da noch schlimmer sein?«

Diesen Seitenhieb wollten weder Verena noch ich unkommentiert auf uns sitzenlassen.

»Das kann man nicht vergleichen«, warf ich entrüstet ein. »Immerhin bin ich zehn Jahre älter.«

»Und außerdem sind es manchmal zwei Packungen«, fügte die Schulsprecherin wenig hilfreich hinzu.

Nur Alice würdigte unsere Einwürfe mit einem angemessenen Augenverdrehen. Die anderen beiden schienen uns gar nicht gehört zu haben. Emma überlegte eine Weile. Dann beugte sie sich zu ihrer Freundin und flüsterte ihr etwas ins Ohr.

Lari bekam große Augen, schüttelte ungläubig den Kopf und murmelte: »Ernsthaft? Das hast du nicht wirklich gemacht?«

Ihre Freundin nickte stumm.

»Während der gesamten mündlichen Matura?«

»Pssst!«, zischte Emma und legte ihren Zeigefinger auf die Lippen.

Lari verkniff sich den nächsten Kommentar, grinste aber wie ein Kind, dem man das erste Mal einen unzüchtigen Witz erzählt hatte.

»He, wir wollen auch die schmutzigen Details hören«, beschwerte sich Verena. »Sonst macht das Spiel doch keinen Spaß.«

Emma hob demonstrativ ihr Glas, leerte es in einem Zug und sagte: »Zufrieden?«

Während Verena etwas von Spielverderber maulte, faszinierte mich der Gedanke, dass die brave, stets auf Harmonie bedachte Emma ein schmutziges Geheimnis hatte. Zu gerne hätte ich gewusst, worum es dabei ging. Was hatte sie wohl Unanständiges während der mündlichen Matura gemacht?

Die nächsten Runden verliefen harmlos, was vor allem daran lag, dass sich alle aus Angst vor Vergeltungsfragen zurückhielten - und natürlich an der Tatsache, dass die Flasche einfach nicht mehr vor Verena stoppen wollte. Meine Sitznachbarin wippte genervt hin und her. Es gefiel ihr gar nicht, dass sie keinen Einfluss mehr auf das Spiel hatte. Wahrscheinlich würde sie gleich quengeln, dass alles doof sei und wir etwas anderes spielen sollten.

Doch dann hatte das Schicksal Erbarmen und ich erwischte sie.

»Endlich«, rief Verena theatralisch aus, »jetzt musst du mich aber etwas ganz Wildes fragen, damit das Spiel nicht komplett einschläft. Zum Beispiel, ob ich schon mal Sex mit einem viel älteren Mann hatte.« Dabei zwinkerte sie mir auffällig unauffällig zu.

Ich tat so, als würde ich darüber nachdenken, während ich insgeheim darauf brannte, mehr über das durchgeknallte Sexleben der Schulsprecherin zu erfahren. Schließlich sagte ich möglichst gleichmütig: »Also gut, hattest du schon mal Sex mit einem älteren Mann?«

Kapitel 5

Verena ließ sich mit ihrer Antwort Zeit. Sie nahm ein paar Äste vom Brennholzstapel, den ich vor mir aufgerichtet hatte, und warf sie ins Feuer. Es knisterte und knackte.

Dann wandte sie sich mir zu und sagte: »Ja, hatte ich.« Der Stolz, der in ihrer Stimme mitschwang, war unüberhörbar. »Er war übrigens schon über vierzig.«

Ihre Freundinnen schnappten ungläubig nach Luft. Vierzig war aber auch eine Ansage. Ob der Stecher wohl älter als ihr Vater gewesen war? Und ich hatte mir vorhin noch gedacht, dass ich mit meinen fast dreißig Jahren in den Augen der Schülerinnen bereits ein alter Knacker war.

»Wer? Kennen wir ihn?«, sprach Alice die Frage aus, die den drei anderen unter den Nägeln brannte.

»Es ist eigentlich ein Geheimnis«, antwortete Verena, »aber wenn ihr versprecht, es nicht weiterzusagen, verrate ich es euch.«

Sie schaute uns der Reihe nach an und wir nickten alle artig.

»Es war«, begann sie und ließ eine kurze, wohldosierte Pause folgen, »unser Sportlehrer, Professor Hauser!«

Einen Herzschlag lang sagte niemand etwas. Nur das Zirpen der Grillen und das Knistern des Lagerfeuers waren zu hören. Dann, als hätte jemand einen unsichtbaren Schalter umgelegt, begannen plötzlich alle durcheinander zu schnattern.

»Mit dem Hundertzwanzig-Prozent-Hauser?«, rief Lari, beide Hände vor dem Mund.

»Das geht doch nicht ... das ist verboten ... wenn das rauskommt«, ächzte Emma.

»Wie? Wann? Wo? Mit dem korrektesten Lehrer der Schule?«, sprudelte es aus Alice heraus. »Das glaube ich nicht. Der würde eine Schülerin nicht mal mit dem kleinen Finger berühren, wenn sie beim Geräteturnen vom Balken fiele. Für den gibt es doch nur Training, Training, Training und immer volle Leistung.«

Verena beobachtete die Reaktionen ihrer Freundinnen schweigend. Sie genoss es, wie ihr Geständnis die anderen überrumpelt und schockiert hatte.

Schließlich begann sie zu erzählen: »Mittwochs in der letzten Stunde hatten wir ja immer Sportunterricht. Vor ein paar Wochen habe ich mich danach einfach in der Damentoilette neben den Umkleidekabinen versteckt und gewartet. Der Hauser hat nämlich einen Deal mit dem Direktor. Er darf nach Unterrichtsende die Sportausrüstung der Schule für sein privates Training verwenden und kümmert sich im Gegenzug darum, dass alle Turngeräte einwandfrei funktionieren. Damals bereitete er sich gerade auf einen Iron Man vor und trainierte drei Mal die Woche eine Stunde im großen Turnsaal, immer montags, mittwochs und freitags.«

»Woher weißt du das alles?«, fragte Alice skeptisch.

»Als Schulsprecherin erfährt man eine Menge Dinge, die in der Schule im Hintergrund ablaufen«, antwortete Verena. »Auf jeden Fall wartete ich genau eine Stunde auf der Toilette und betrat dann heimlich die Lehrerumkleidekabine. Wie ich erwartet hatte, lief eine Dusche. Ich zog mich schnell komplett aus und schlich auf Zehenspitzen in den Duschraum.«

»Oh mein Gott«, krächzte Alice, »ich wäre vor Scham im Boden versunken.«

»Das geht doch nicht«, entfuhr es Emma, »dafür hättest du von der Schule fliegen können.«

»Und dann ausgerechnet beim Hundertzwanzig-Prozent-Hauser, der immer so todernst schaut, nie lächelt und überhaupt keinen Spaß versteht«, keuchte Lari.

»Genau deshalb«, erwiderte Verena, »außerdem wollte ich wissen, ob er selbst auch 120 Prozent gibt oder ob das nur für seine Schüler gilt. Der Hauser stand auf jeden Fall mit dem Rücken zum Eingang unter einer der Duschen und seifte sich gerade ein. Er ist übrigens wirklich ein wahrer Hingucker, braungebrannt, drahtig-muskulös, kein Gramm Fett und ein knackiger Arsch zum Reinbeißen. Ähnlich wie unser Tom hier.«

Als sie das sagte, boxte sie mir spielerisch gegen den Oberarm und grinste mich frech an. Ich errötete bei diesem unerwarteten Kompliment und hoffte, dass es die anderen im flackernden Licht des Lagerfeuers nicht bemerken würden. Auch wenn ich mich stets bemühte, nicht eitel zu wirken, war ich insgeheim doch stolz auf meinen vom regelmäßigen Klettern und Bergsteigen durchtrainierten Körper.

Verena nahm ein paar Äste vom Brennholzstapel und warf sie ins Feuer. Dann erzählte sie weiter: »Ich stand also nackt im Duschraum und wartete darauf, dass er sich endlich umdrehte. Nur tat er mir diesen Gefallen nicht. Er wusch sich seelenruhig die Seife vom Körper, ohne mich zu bemerken. Der Fliesenboden war kühl, und langsam bekam ich im wahrsten Sinne des Wortes kalte Füße. Also räusperte ich mich. Der Hauser fuhr ruckartig herum und starrte mich verdattert an. Das Wasser prasselte weiterhin auf seinen Kopf und tropfte ihm vom Kinn. Ich schenkte ihm mein unschuldigstes Lächeln und meinte, dass die Duschen bei den Mädchen nicht funktionieren würden und ob es ihn störe, wenn ich mich hier schnell wasche. Er sagte nichts, aber man sah, wie es hinter seiner Stirn ratterte. Vermutlich ging er in diesem Moment alle Fluchtmöglichkeiten im Geiste durch. Dennoch bewegte er sich keinen Millimeter.«