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Angelika 01

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Gegen 16 Uhr stieg sie in seinen alten Renault Megan und er fuhr sie zu ihren Eltern. Den Weg kannte er immer noch und er setzte sie an dem gewünschten Ort ab. „Rufe mich an, wenn ich Dich wieder abholen soll. Ich bin nicht weit weg." Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und überlegte kurz, ob sie ihn jetzt küssen sollte. Sie entschied sich dagegen. Mit festem Schritt ging sie die 50 Meter zum Haus ihrer Eltern.

Als sie mit ihrem Vater Hermann und ihrer Mutter Ingeborg am Tisch saß, fiel der seiner Frau sofort ins Wort, was sonst gar nicht seine Art war. Aber ein Blick in das Gesicht seiner Tochter zeigte ihm, dass seine Frau mit ihrer direkten und zum Teil verletzenden Art, alles kaputt machen würde. Seine Tochter war gekommen, weil sie Hilfe brauchte und er ahnte, um was es ging. „Erzähle Anne, aber alles, am besten vor vorn. Was hast Du auf dem Herzen?" Er schaute zu seiner Frau. „Und wir lassen sie ausreden."

Und Anne erzählte ihnen alles. Sie konnte das Leben mit ihrem Mann nicht mehr weiterführen. Seine Prahlereien, seine Geldverschwendungen auf ihre Kosten. Seine sexuellen Inaktivitäten, zu mindestens bei ihr. Das Ignorieren ihrer Bedürfnisse, sein Egoismus. Sie wusste gar nicht, wo sie anfangen und wo sie aufhören sollte. „Das war der größte Fehler meines Lebens!", schloss sie ihre Beichte. „Aber es ist noch nicht zu spät, von vorn anzufangen. Auch nicht mir Fünfzig."

„Und wo willst Du wohnen," fragte ihre Mutter mit schmalen Lippen. Sie wusste genau, dass die alleinige Schuld für das Scheitern der Ehe bei ihr hängen bleiben würde. Hatte sie doch seinerzeit alles darangesetzt, dass diese Verbindung zustande kam. „Du kannst gerne bei uns wohnen, bis Du so weit bist und Dir etwas Neues aufbauen kannst," sagte ihr Vater leise. „Wir haben genug Platz. Die zwei Zimmer im Anbau stehen praktisch leer. Da bist Du für Dich und wenn Du uns brauchst, sind wir nicht weit weg."

„Danke," flüsterte Anne. „Ich komme dann morgen mit zwei Koffern. Den Rest hole ich dann später." „Wo schläfst Du denn heute Nacht?", fragte ihre Mutter. „Noch einmal in der Wohnung. Ich nehme mir morgen Urlaub und wenn er auf Tour geht, packe ich schon mal. Vielleicht könnt ihr mich dann abholen."

Als ihr Vater sie in ihre Nochwohnung fahren wollte, lehnte sie ab. „Ich rufe einen Freund an, vermutlich den einzigen und letzten, den ich habe. Der ist hier ganz in der Nähe und wartet auf meinen Anruf. „Kennen wir ihn?", wollte ihre Mutter gleich wissen. „Flüchtig," meinte Anne bloß und rief Sebastian an. „Ich warte auf Dich bei uns vor der Tür," meinte sie kurz. Sie stand auf und drückte zum Abschied ihre Eltern, was ihr bei ihrer Mutter aber plötzlich schwerfiel. Sie stand kaum auf der Straße, als ein anthrazitfarbener Megan neben ihr hielt und sie einstieg. „Hast Du gesehen, wer das war?" fragte Inge ihren Mann. „Nein," log Hermann und schmunzelte in sich hinein. „Vielleicht klappt es ja diesmal." Für ihn konnte diese Person nur einer sein.

„Wohin?" wollte Basti wissen, als sie sich mit einem tiefen Seufzer zurücklehnte. „Egal wohin. Dahin wo ich allein bin und über alles nachdenken kann." Basti nickte und steuerte seinen Wagen durch die Stadt. Vor einem Wohnkomplex in einer ruhigen Seitenstraße hielt er an, stieg aus und hielt ihr die Beifahrertür auf. „Hier bist Du allein und hast Deine Ruhe, solange Du willst." In zweiten Stock eines Mehrparteienhauses schloss er eine Tür auf und bat sie herein. „Wer wohnt hier," fragte sie unsicher. „Ich," meinte er und ergänzte: „Fühle Dich wie zu hause. Ich habe heute Abend noch etwas vor und bin erst gegen Zehn zurück. Dann kannst Du Dich entscheiden, wo ich Dich hinfahren soll oder wo Du schlafen willst. Im Kühlschrank steht noch Nudelsalat. Bediene Dich ruhig."

Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, war sie allein in der 3,5 Zimmerwohnung. Sie ging durch alle Räume und wunderte sich über die geschmackvolle Einrichtung. „Du hast das nicht ausgesucht und eingerichtet," meinte sie gedanklich zu Sebastian. Sie aß von dem angebotenen Salat und trank dazu ein Wasser. Im Wohnzimmer, in einer Arbeitsecke, fand sie einen leeren Block und einen Stift und fing an, eine ‚To Do' - Liste zu erstellen. Dabei fielen ihr öfters die Augen zu und sie war ganz überrascht, das Sebastian auf einmal neben ihr stand und sie anstupste.

Sie hätte zu gerne bei ihm geschlafen, aber nein, das ging nicht. Wer weiß, wohin das geführt hätte. Nicht, dass sie ihm nicht trauen würde. Aber in seiner Nähe traute sie sich selbst nicht. Und sie wollte morgen Vormittag anfangen, zu packen. So ließ sie sich von ihm zu ihrer Nochwohnung fahren und diesmal verabschiedete sie sich, wie bei einem alten Freund, mit einem Kuss auf seine Wange. „Danke," flüsterte sie noch, bevor sie ins Haus ging.

Am nächsten Tag telefonierten sie gleich zwei Mal miteinander und sie erzählte ihm freudig, dass sie einen Anwalt gefunden hatte. „Den besten Scheidungsanwalt der Stadt," lachte sie. „Sagt er wenigstens! Er hat seine Kanzler in der Nähe der Domstraße." „Du meinst doch nicht etwa den alten Herbert?", fragte Basti. „Doch, wieso?" „Sag ihm einen schönen Gruß von mir." „Du kennst ihn?" „Er hat mich bei meinen beiden Scheidungen vertreten," lachte ihr alter Freund.

Als sie sich abends in ihr kleines, neues Reich zurückzog, kam ihr Vater zu ihr. „Wie geht es Sebastian?", fragte er sie leise und Anne erschrak. „Gut," stotterte sie, „ich glaube, es geht ihm sogar sehr gut." „Keine Angst, ich sage Deiner Mutter nichts. Bestell ihm einen schönen Gruß von mir. Ich konnte ihn immer gut leiden."

*

Die nächsten Tage und Wochen verliefen immer nach dem gleichen Schema. Anne und Basti gingen täglich ihrer Arbeit nach und trafen sich nahezu jeden Mittag in dem Stehcafé. Ein paar Mal in der Woche gingen sie abends zusammen aus, aber sie übernachtete nie bei ihm. Er fragte sie auch nicht. Annes ‚Ex' wie sie ihn nur noch nannte, hatte sich in sein Schicksal ergeben, nachdem Hermann Neuendorf ein ernstes Gespräch mit ihm geführt hatte. Dieser Thomas hatte versucht, Anne aufzulauern, war aber ihrem Vater in die Hände gelaufen. Der war für sein Alter noch recht rüstig und sein Griff an die Schulter des ‚Ex' tat weh, sehr weh.

Durch geschicktes Taktieren bekam ihr Vater auch heraus, wie er Sebastian treffen konnte. Und nach einer Mittagspause sprach er ihn vor dem Café an. Beide Männer begrüßten sich freundlich, nahezu freundschaftlich, und redeten eine halbe Stunde. „Was hast Du mit meiner Tochter vor," fragte er Sebastian. „Das, was ich schon vor 35 Jahre hätte machen sollen. Leider war ich damals zu unerfahren und vermutlich auch zu feige." Der Alte nickte und legte seine Hand auf Bastis Schulter. „Ich war auch zu feige, das weiß ich jetzt. Aber diesmal helfe ich Euch und halte meine Frau zurück! Erzähle Anne nichts von unserem Gespräch." Er drehte sich um, ging zu seinem Wagen und fuhr fort.

Sebastian blieb noch länger am selben Fleck stehen. „Hoffentlich mache ich mir nicht selbst was vor," ging es ihm durch den Kopf. „Hoffentlich habe ich meinen Mund nicht zu voll genommen." Am Abend saß er mit Annegret bei einem Griechen und nach dem Essen, lud er sie ein, mit ihm über das Wochenende in ein kleines Hotel mit Wellnessmöglichkeiten nach Niederbayern zu fahren. Das er bereits für Zwei gebucht hatte, verheimlichte er ihr. „Nur wir zwei?", fragte sie ihn. „Du kannst ja auch Deine Mutter mitnehmen," ulkte er und musste sich dafür einen bösen Blick gefallen lassen.

„Und wie hast Du Dir das vorgestellt?", wollte sie wissen. „Wir nehmen an einem Freitag Urlaub und fahren gegen 10 Uhr in das Hotel. Ich reserviere uns eine Suite mit zwei getrennten Schlafzimmern, Frühstück und Abendessen inklusive. Auch Sauna, Fitnessraum und ein kleines Schwimmbad sind dabei. Am Samstag lässt Du Dich von einer tollen Masseurin, Kosmetikerin und Visagistin verwöhnen und schminken. Am frühen Nachmittag fahren wir ins Nahe Straubing zum Bummeln. Am Sonntag, nach dem Frühstück, wird gepackt und es geht dann zurück. Wenn das Wetter passt, machen wir noch einen kurzen Stopp in Regensburg und essen dort ein Eis."

„An diesem Wochenende schon? Bekommen wir denn da noch ein Zimmer?" „Ich glaube schon. Die Suiten sind nicht sehr gefragt und die Leute kennen mich, „flunkerte er ein wenig. „Ich verbringe ein paar Mal im Jahr ein Wochenende dort." Anne schaute in ihren Kalender. „Oh, ich Schussel. Am Samstag ist ja der Elfte. Da hast Du Geburtstag." „Hast Du den Termin immer noch in Deinem Kalender stehen?", fragte er sie amüsiert. „Diesen Termin vergesse ich nie, das darfst Du mir glauben!" „Machst Du mir die Freude und feierst mit mir?" Sie suchte seine Hände und drückte sie ganz fest. „Liebend gerne!"

Am nächsten Tag lehnt sie sein Angebot, den Abend gemeinsam zu verbringen, ab. „Ich muss noch was besorgen," sagte sie nur. „Soll ich Dich morgen gegen 10 Uhr abholen?", fragte er und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Annegret nickte langsam. „Mein Vater weiß ja Bescheid. Aber meine Mutter trifft der Schlag, wenn Du bei uns auftauchst." „Ich gebe mich von meiner besten Seite, auf Ehre und Gewissen!" Sie atmete tief durch. „Irgendwann muss es ja sein." „Und Dein Vater?" „Der hält zu mir, nein, der hält zu uns," verbesserte sie sich und schaute ihn mit ihrem unbeschreiblichen Augenaufschlag an. „Aber komm schon um 9.30 Uhr. Vielleicht wollen meine Alten noch reden?"

„Ich fahre übers Wochenende fort," sagte sie zu ihren Eltern, als die vor dem Fernseher saßen. „Morgen früh werde ich abgeholt." Ihr Vater versuchte nicht zu grinsen, um seine Freude zu verheimlichen. Die Mutter fiel aus allen Wolken: „Du bist doch noch nicht geschieden und hast schon ein neues Rendezvous." „Jetzt mach mal halblang," mischte sich ihr Mann gleich ein. „Weist Du eigentlich, wie alt unsere Tochter ist? Sie ist fünfzig. Und dass sie uns darüber informiert, hat nur einen einzigen Grund: Sie will nicht, dass wir uns Sorgen machen und nicht, um Dich um Erlaubnis zu fragen." „Lernen wir den Mann wenigstens vorher kennen," fragte ihre Mutter und man merkte ihr an, dass sie sich über die Zurechtweisung ihres Angetrauten ärgerte. „Er kommt gegen halb Zehn und wir haben dann Zeit, noch einen Kaffee zu trinken."

Als Annegret im Bett lag, gingen ihr alle möglichen Sachen durch den Kopf. Sie würde also erneut mit ihrer großen Jugendliebe fortfahren. Wir lange war das her, dass sie sich das letzte Mal geküsst und miteinander geschlafen hatten? „Das war 1985, irgendwann Anfang September," sagte sie zu sich. „Und jetzt fahre ich wieder mit ihm fort. Und gleich in eine Suite. Die hat zwar zwei Schlafzimmer, aber ob wir überhaupt getrennt schlafen möchten? Andererseits, wir haben uns, seit unserem Wiedersehen noch nicht einmal richtig geküsst. Geschweige denn gestreichelt." Mit einer Fülle von erotischen Gedanken aus den früheren Jahren schlief sie ein.

Am Freitag, um 7 Uhr war sie schon wach und machte sich nach einer erholsamen Dusche für die Reise fertig. Sie föhnte und frisierte ihr schulterlanges, dunkelblondes, gelocktes Haar, schminkte sich dezent um ihre dunklen, rehbraunen Augen und betrachtete sich dann im Spiegel. „Für 50 Jahre siehst Du gar nicht mal soooo schlecht aus," lobte sie sich selbst. Mit den Händen stützte sie ihre Oberweite in der Größe von D-Cups, die inzwischen in Melonenform nach unten hingen. Die braunen Warzenhöfe mit den großen Nippeln setzten sich von ihrer hellen Haut perfekt ab. An ihrem runden Po hatte sie in den letzten 10 Jahren etwas zugelegt, aber sie zeigte immer noch gerne ihre langen, schlanken Beine. Ob er da unten Haare mag?", fragte sie sich und streichelte ihre dunkelblonde Matte.

Nach einem spartanischen Frühstück, dass sie wie so häufig allein einnahm, stellte sie ihren gepackten Koffer in den kleinen Hausflur ihres Reiches. Schon ab 9.15 Uhr beobachtete sie die Straße vor dem Haus und pünktlich hielt da ein schicker Mercedes-Benz E 300 CDI. Aus dem „dicken Schlitten" stieg, sie konnte es kaum glauben, Sebastian aus. Sie öffnete ihre Haustür und ging langsam auf ihn zu. „Mit was kommst denn Du heute an?" „Och, nur mein oller Benz. Der ist auf längeren Reisen bequemer."

Anne hakte sich bei ihm ein: „Komm mit ins Haus, wir wollen noch vor dem Fahren einen Kaffee trinken." „Wissen Deine Eltern WER kommt?", fragte er. „Mein Vater weiß es, aber meine Mutter nicht." Sie drückte sich näher an ihn heran und flüsterte ihm ins Ohr. „Sei nett zu ihr, bitte, bitte." Er beugte sich zu ihr und flüsterte zurück: Versprochen!" Und sie fühlte seine Lippen an ihrem Ohr, als er ihr einen kleinen Kuss gab.

Die zwei Oldies öffneten die Tür und während Hermann über sein ganzes Gesicht lachte, fiel ihrer Mutter die Kinnlade herunter. Forsch ging Sebastian auf den Vater zu: „Guten Morgen, Hermann. Wie geht es Dir?" „Hallo Sebastian, guten Morgen! Mit geht es gut!" Basti drehte sich zur Dame des Hauses. „Guten Morgen, Frau Neuendorf! Ich hoffe, es geht Ihnen auch gut." „D ... D ... D anke, Herr Haller," stotterte sie, „auch wenn ich, einfach ausgedrückt, sehr überrascht bin, sie jetzt hier zu treffen."

„Komm herein, Sebastian," lud ihn Hermann ein, „trinken wir noch einen Kaffee, bevor ihr losfahrt. Wo soll es denn hingehen?" Und dann stand Basti mit Anne und ihren Eltern im Wohnzimmer: Seine Haare waren immer noch lockig, aber er trug sie bedeutend kürzer als früher. Zusätzlich schmückte ihn jetzt ein kurz getrimmter Vollbart. Er hatte wie so oft eine Markenjeans an, und die war immer noch eng. Deutlich hob sich auf der linken Seite seine Männlichkeit ab. Die ersten beiden Knöpfe seines Hemdes ließ er offen und es schaute ein kleiner Teil seiner Brustbehaarung hervor. Seiner Figur sah man das wöchentliche Training in einem Fitnessstudio an.

Sebastian widmete sich jetzt Annegret. „Gut schaust Du aus, sehr gut sogar! In dem kleinen Kaff werden den Männern die Augen herausfallen." Bei ein wenig Small Talk erzählte Basti von dem kleinen SPA-Hotel und den eingeschränkten Möglichkeiten der Vergnügungen. „Da hast man noch viel Zeit, zum Lesen, Wandern oder Radfahren." „Und wir feiern seinen Geburtstag," verriet Annegret.

Ingeborg Neuendorfs Augen wanderten zwischen ihrer Tochter und Sebastian hin und her. Und sie sah wieder die Begeisterung in den Augen von Annegret. Wie früher, wenn sie mit diesem jungen Nichtsnutz zusammen war oder von ihm redete. „Die hat sich schon wieder in ihn verguckt," war sie sich sicher. Und er? „Den hat es auch erwischt," sagte sie zu sich selbst. Aber diesmal halte ich mich da raus. Wenn ich mich noch einmal einmische, dann reißt mir Hermann den Kopf ab."

„Lass uns fahren," trieb Annegret zur Eile. Sie hatte genug von dem Kaffeekränzchen und der gestellten, vor Freundlichkeit triefenden, Unterhaltung. Er lud Annes Koffer in den Benz ein und half ihr beim Einsteigen. Als er langsam anfuhr, winkte sie noch einmal ihren Eltern. „Ein schönes Auto," sagte Hermann, aber eigentlich meinte er: „Ein schönes Paar!"

*

Sie kamen auf der Autobahn trotz der vielen Baustellen zügig voran, und Sebastian parkte den Wagen gegen 12:30 Uhr vor dem Hotel. Annegret wollte schon die Koffer ausladen, als er sie zurückhielt: „Lasse Dir Zeit! Wir setzen uns erst einmal ins Restaurant, begrüßen die Eigentümerin und ihren Sohn, essen eine Kleinigkeit und trinken etwas. Das mit dem Gepäck erledige ich dann mit Simon, dem Sohn des Hauses."

Bereits am Eingang eilte die Chefin des kleinen Hotels herbei. „Hallo ihr Zwei! Herzlich willkommen! Herein mit Euch. Herzlich willkommen! Nur zu! Setzt Euch ins Restaurant. Ihr habt den Tisch in der Nische. Ich kümmere mich gleich um Euch!" Und schon war sie wieder verschwunden. „Hui," meinte Anne, „was war denn das?" „Lass sie, sie ist so. Immer unter Strom. Aber eine herzensgute Frau und eine tolle Chefin." Kaum saßen sie an dem ihnen zugewiesenen Tisch, kam ein etwa 40jähriger Mann zu ihnen. „Servus, Basti. Auch wieder mal bei uns!" Sebastian stand auf und die beiden Männer umarmten sich und klopften sich gegenseitig auf die Schulter.

„So, Du gehst jetzt mal in die Küche und hilfst der Marie beim Gemüseputzen, ich bleibe so lange bei Deiner charmanten Begleitung." Dabei schubste er seinen Gast Richtung Küche und setzte sich zu Annegret. Lachend folgte Basti der Aufforderung und besuchte die junge Küchenchefin. „Ich habe schon gehört, dass Du kommst," empfing sie ihn und die Beiden umarmten sich in einer Art und Weise, wie sich Gast und Personal normalerweise nicht begrüßten. Sie waren allein in der Küche und er pustete ihr eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Sein Blick wanderte an ihr herunter und er blieb an ihren kleinen Titten hängen. Sie trug, wie so häufig keinen BH und ihre Nippel bohrten sich vor Freude durch das Shirt.

„Bist Du schon wieder scharf?", fragte er sie leise. „Ich bin immer auf Dich scharf, das weißt Du doch," bekam er die Antwort und sie schaute ihn spitzbübisch an. Die Zwei hatten seit Silvester 2014 ein kleines Geheimnis, als er mit ihr für eine Stunde sein Doppelzimmer teilte. Es war eigentlich nichts dabei. Beide waren zu dem Zeitpunkt ungebunden, leicht angetrunken und fürchterlich geil aufeinander. Und dann war es eben passiert.

Was gibt es heute Abend, Chefin?", fragte er. „Auf was habt ihr Hunger?", kam gleich die Gegenfrage. „Also gut, ich möchte ein Rib Eye Steak mit Rösti und Feldsalat." „OK, und Dein Schatz?" „Moment," meinte er kurz und stelle sich in die Durchgangstür. „Anne, was hältst Du von einem Rindersteak mit Rösti und Feldsalat?" „Nehme ich," rief sie zurück und wandte sich wieder dem smarten Simon zu. „Zwei Mal bitte," bestellte er und ging zurück zum Tisch.

„Wenn Deine Marie dahinterkommt, wie Du mit Anne flirtest, grillt sie Deinen Arsch ‚medium rare'!", sagte er dem Juniorchef ins Ohr. „Und Du würdest es ihr verraten, oder?" „Worauf Du Dich verlassen kannst!" Anne hörte amüsiert den Beiden zu. „Ihr kennt Euch schon länger?" „Seit Dein Mann das erste Mal bei uns nächtigte und mich am Abend unter den Tisch gesoffen hat. Seit diesem Unglückstag sind wir ziemlich beste Freunde!"

Simon erhob sich, verbeugte sich vor Anne und klopfte seinem Kumpel auf die Schulter. „Schön, dass Du wieder da bist! Gib mir mal Deinen Autoschlüssel. Ich kümmere mich um Euer Gepäck!" Sebastian setzte sich wieder zu seiner Freundin als Marie aus ihrer Küche kam und an ihrem Tisch Platz nahm. „Hallo, ich bin Marie und leite hier die Küche," sagte sie zu Anne. „Möchtest Du wirklich ein Steak oder vielleicht lieber Fisch und Scampi?" „Fisch und Scampi wären mit lieber," sagte Anne leise. „Dachte ich mir. Vielleicht mit Basilikumkartöffelchen und gegrilltem Gemüse?" „Ja gerne," zeigte sich Anne begeistert. „Basti," und Marie stand auf, „ich liebe Deine Frau!"

„Woher hast Du Fisch und Scampi," wollte Basti wissen. „Wer ist der Chef von der Küche? Du oder ich?" „Natürlich Du!" „Und das ich will es bleiben. Deshalb verrate ich Dir meine Tricks nicht!" Sie warf den Beiden eine Kusshand zu und ging zurück in ihr Reich. „Was sind das hier für Leute?" wunderte sich Anne und schüttelte ihren Kopf. „Sind die alle so drauf?" „Ja! Die meisten hier. Und die meisten kenne ich auch. Sogar von den Einwohnern sind mir einige seit einem Feuerwehrfest nicht unbekannt."

Die Besitzerin des Hotels, Vroni Lautenbach, brachte ihnen einen Teller mit verschiedenen Kuchenteilen und fragte, was sie dazu trinken wollten. „Einen Latte Macchiato, bitte", bestellte sich Annegret. „Und für mich ein Dunkles," bat Basti. „Bier zum Kuchen?", wunderte sich Anne. Er zuckte nur mit den Achseln: „Warum nicht?" Für die Chefin war das wohl nichts Besonderes, denn sie brachte schnell die gewünschten Getränke.

„Und jetzt?" fragte Anne, als sie Kaffee, Bier und einen großen Teil der Kuchenplatte vertilgt hatten. „Gehen wir eine Runde schwimmen," schlug Sebastian vor. Die Zwei fuhren mit dem Aufzug hoch in den zweiten Stock und gingen zu ihrer Suite. Simon hatte die beiden Koffer und Bastis Kleidersack mitten ins Zimmer gestellt und den Mercedes-Schlüssel auf den Tisch gelegt. „Oh, ist die schön," schwärmte Anne gleich. „Was ist denn hinter der Tür?" „Mach sie doch auf." „Ach, hier ist das andere Schlafzimmer." Dabei wechselte ihr Blick zwischen diesem Raum und dem eigentlichen Schlafbereich auf der anderen Seite, hin und her.