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Obwohl Frühwarnsysteme Todesopfer ausschließen sollten, die in diese Landschaft und Heime verwurzelten Leben könnte niemand evakuieren. Vielleicht war das Leben deshalb hier so intensiv, so voll und üppig, so frei und so voller Liebe, so fruchtbar wie die Landschaft selbst.

Weil der Zyklus des Lebens sich hier selbst befruchtete und nur mit dem Tod schließen konnte, dem Ende und gleichzeitig einem neuen Anfang.

Die Arbeiten schritten voran, nicht gleichmäßig, wir trafen immer wieder auf unerwartete Hürden und Hindernisse, aber stetig, und schon Anfang August war nicht der Grundriss der gesamten Villa durch die Arbeiten aller vier beteiligter Gruppen ersichtlich, wobei die Amerikaner bereits wieder quasi mit leeren Händen abgereist waren, sondern hatten wir auch neben den Außenwänden gut einen Meter der Innenwände freigelegt.

Die dabei ans Tageslicht kommenden Wandmalereien schienen zu unserer überschäumenden Freude auch weitestgehend intakt. Florale Muster an manchen, eine Malerei nach der Art einer perspektivischen Erweiterung des Raumes in anderen, wie ich sie schon in anderen Villen hier und anderswo bewundert hatte, einer auf unserer Parzelle mit den Köpfen einer dargestellten Gruppe von Menschen.

Zentimeter für Zentimeter legten wir mehr frei, gestaltete sich die Folge wie ein über Wochen anhaltender historischer Striptease. Und doch war die Arbeit nur ein Teil der sich immer noch steigernden Erfahrung, in der wir verfangen waren. Gab es Realitäten, die eingearbeitet und verwoben werden mussten.

Für Lenny bedeutete dies zum Beispiel ihre Mutter über unsere Beziehung zu informieren, was zu einem fast zweistündigen und für Lenny hoch emotionalen Gespräch am Telefon geriet, das ich hilflos miterleben musste, weil ich nicht eingreifen konnte.

Nach Giselle war ihre Mutter die erste, die wirklich negativ auf diese Neuigkeiten reagierte und Lenny in Tränen und Wut ausbrechen ließ. Wie diese hätte sie vermutlich ihre Vorurteile und Bedenken abbauen können, wenn sie uns zusammen erlebt hätte.

So aber erreichte sie nur die nackte Information, die abstrakte Wirklichkeit, dass ihre über alles geliebte Tochter sich in einen Mann verliebt hatte, der sogar noch mehr als zehn Jahre älter als sie selbst war.

Und reagierte auf diese mit Unverständnis, Vorwürfen und einer verletzenden vorgefertigten Meinung, die Lenny so auf die Palme und in Verzweiflung brachte, weil sie weder Verstehen noch Akzeptanz auch nur als Möglichkeit erscheinen ließ.

Sie weinte noch lange in meinem Arm, bebte und zitterte, wehrte sich gegen die Angst, die immer engere werdende Bindung zu mir mit einem Verlust der zu ihrer Mutter zahlen zu müssen.

Und doch war es genau dieser Augenblick, in dem ich nicht mehr tun konnte, als ihr die Tränen zu trocknen, sie zu halten, zu trösten, sie mit all der Liebe zu überfluten, der ich fähig war, der uns noch fester zusammenschweißte.

Die Gewissheit erzeugte, dass nichts und niemand uns auseinanderreißen konnte, das zarte Pflänzchen, was in der fruchtbaren Erde des Vesuvs gewachsen war, weiterwachsen würde, bis es allen Firnessen der Natur und Menschen trotzen konnte, auch die Verpflanzung in den Alltag unserer Heimat überstehen.

Entlud sich alles in Minuten der Zärtlichkeit, die sich zur Leidenschaft steigerte und darüber hinaus. Erlebten wir ein extremes Gefühl körperlicher Liebe und völliger Hingabe an den anderen und den Moment, einen Augenblick unfassbarer und ungläubiger Verzückung, der alles sprengte.

Alles auflöste, uns wie in unweigerlicher Konsequenz einen ersten gemeinsamen Orgasmus erleben ließ. Fassungslosigkeit über die Tiefe des Gefühls, der Reinheit, der Stille, des schieren Glücks, das mit Tränen aus uns hervorbrach, uns noch mehr vereinte, uns einhüllte, wie ein schützender Kokon.

Alles beruhigte sich wieder, einfach auch weil unsere Tage weiterhin so voll von Gefühlen und Erfahrungen waren, wir den anderen immer noch mehr und noch tiefer kennenlernten und sich nun doch langsam der Fokus wieder verschob. Anfang September hatten wir unser Wandbild freigelegt.

Ich werde nie die Fassungslosigkeit vergessen, die uns in diesem Prozess begleitete. Wie hätte es aber anders sein können, ausgerechnet wir legten eine sehr graphische Darstellung einer römischen Zusammenkunft von der auch von uns nachgestellten Sorte frei.

Eine auf den ersten Blick absolut laszive, lüsterne Szene, durch die Darstellung verpönter Praktiken und die Überzeichnung mancher Paare aber auch von einer Art augenzwinkerndem Humor beseelt.

Doch das war nicht das Außergewöhnlichste daran, denn mitten in diesem Clash der Leiber sah man ein Paar, einfach nur in zärtlicher, liebevoller Umarmung, wie ein Fels in der Brandung, führte diese anmutige Natürlichkeit das lüsterne Chaos um sie herum völlig ad absurdum.

Die Art der Anordnung und Komposition sorgte dafür, dass man zunächst nur das schrille Außen des Bilds erfasste, bis sich der wahre Mittelpunkt in genau diesem Paar dem Betrachter erschloss.

Massimo brachte Antonia zu seiner ersten Besichtigung mit, es war trotz unserer vorherigen Absprachen tatsächlich das erste Mal, dass wir uns seit Capri wiedersahen.

Beide folgten den vom Künstler vorprogrammierten Weg hinab in die Tiefe des Bildes, und erstarrten mit der gleichen Ehrfurcht vor dem schieren Genius, wie wir sie ebenfalls empfunden hatten. Es war eine Sensation. Und wir hatten sie freigelegt.

Es sollte nicht die letzte gewesen sein.

Natürlich schrie dies nach einer Feier, die wir in unserem Stamm-Restaurant begannen. Obwohl unser Strahlen, ob dieses ersten riesigen Erfolgs unserer Bemühungen wohl ansteckend war, und auch gerade Massimo den ganzen Abend nicht aufhören konnte, uns zu beglückwünschen und insbesondere meinen von den Ausgrabungen armen geschundenen Rücken durch Klopfen zu malträtieren, bemerkten wir doch schnell, dass trotz ihrer aufrichtigen und offensichtlichen Freude für uns und unserem Erfolg, etwas die beiden bedrückte.

Massimo hatte viel von seiner Souveränität eingebüßt, wirkte nachdenklich und abwesend in Momenten, wo er sich unbeobachtet fühlte. Es war ein eigenartiges Gefühl, weil eigentlich waren wir uns ja auf Capri extrem nahegekommen, verstanden uns als Freunde und doch wagten wir nicht nachzufragen.

Trotz dieser eigenartigen unterschwelligen Spannung wurde es ein schöner Abend, mit reichlich Wein, wobei sich Massimo natürlich als Fahrer zurückhalten musste, Antonia hingegen es gar etwas übertrieb.

Die beiden Frauen verschwanden dann irgendwann auf der Toilette, und da Massimo wieder ein wenig in sich zusammensackte, nutzte ich diese Gelegenheit ihn anzusprechen.

"Alles in Ordnung bei euch?"

Er sah plötzlich sehr müde aus. Mit einem etwas verunglückten Grinsen meinte er dann nur:

"Frauen."

Als sei damit alles gesagt.

"Habt ihr euch gezofft?", setzte ich nach, als er nichts weiter hinzufügte.

"Ja und nein. Es ist kompliziert. Sie macht es kompliziert, mit ihren scheiß Gefühlen. Ich kann es dir nicht richtig erklären. Es war alles so locker und klar, und jetzt fängt sie plötzlich an, alles in Frage zu stellen. Ist ihr plötzlich alles zu viel und alles nicht genug."

Ich glaubte gewisse Zusammenhänge erahnen zu können. Er seufzte tief und schaute mich dann unverwandt an.

"Wie kann Freiheit plötzlich nicht mehr genug sein, kannst du das verstehen?"

Es war eine rhetorische Frage, er erwartete keine Antwort. Ich hätte sie auch nicht mehr geben können, denn in diesem Moment kamen Antonia und Lenny zurück. Massimo sah mich noch eine Weile an, dann lange Antonia und gab sich dann einen Ruck.

"Wir müssen los. Sollen wir euch noch mit zu eurem Haus fahren?"

Wir hatten unser Auto vor unserer Wohnung abgeladen und waren das letzte Stück bei ihnen mitgefahren.

"Ehm... nee, lass mal, ist doch nur um die Ecke. Ein paar Schritte zur Verdauung tun uns sicher gut."

"In Ordnung, dann lass mich wenigstens zahlen."

"Nee, kommt nicht in Frage. Nach all dem was du und was ihr für uns getan habt, geht diese wie auch alle folgenden Rechnungen an uns. Wir sollten uns unbedingt noch treffen, noch sind wir ja eine Weile hier."

"Ja, wir telefonieren."

Antonia küsste mich freundschaftlich zum Abschied, aber auch ihr merkte man die Anspannung an. Sie wechselte noch ein paar schnelle Sätze auf Französisch mit Lenny, dann waren sie verschwunden.

Wir wechselten einen vielsagenden Blick.

"Hat sie dir erzählt, was los ist?"

"Es kriselt, eventuell will sie sich von ihm trennen. Hat er dir nichts gesagt?"

"Nur, dass es kompliziert ist und mit Freiheit zu tun hat."

"Sie klagt, dass er sie gar nicht mehr wahrnimmt, gar nicht mehr mit ihr zusammen sein will, sich immer weiter von ihr entfernt und leidet darunter. Und er versteht nicht mal, was sie ihm damit sagen will."

"Verstehe. Oder auch nicht. Besonders viel miteinander kommuniziert haben sie auch wirklich nicht, auf Capri zumindest nicht. Und allein gelassen hat er sie da ja nun die meiste Zeit auch."

"Ja, es ist aber auch nicht erst seit gestern so. Sie will ihn nicht gleich verlassen, sondern ihm eine Chance geben, oder ihrer Beziehung noch eine Chance geben. Immerhin liebt sie ihn ja immer noch total."

"Oh... Das ist wirklich... das tut mir für die beiden echt leid. Na ich hoffe, dass sie sich noch zusammenraufen können."

Lenny nickte stumm, dann konnten wir zahlen und gehen. Irgendwie zog uns die Geschichte ganz schön runter. Wir gingen schweigend und nachdenklich nach Haus. Mir ging der Begriff der Freiheit nicht aus dem Sinn, auch wenn ich nicht festmachen konnte, was genau er damit gemeint hatte.

"Es ist wie im Bild", meinte sie plötzlich in die Stille hinein.

"Was meinst du?"

"Wenn sich all das Spektakel auflöst und sich alles nur noch auf das reduziert, was zählt."

Ja, das war es. Alle Puzzlestücke passten nun zusammen.

14

Die Zeit lief uns davon. Die letzten Meter waren schwieriger als alle zuvor. Giselle war nun ebenfalls am Schweben, ihre Gruppe hatte eine ganze Reihe von Statuen und Artefakten entdeckt, die sie nun vorsichtig und sorgsam freilegten.

Da dies aber alle ihre Kräfte band, musste sie die beiden Studenten, die in den letzten Wochen ohnehin nur noch sporadisch zu unserer Unterstützung abgestellt worden waren, wieder vollständig für sich beanspruchen.

Wir glichen das aus, in dem wir abends länger blieben und nun, Anfang Oktober opferten wir auch noch unsere Wochenenden zum größten Teil. Nachdem wir den Rest ohne weitere großartige Fund freigelegt hatten, fehlten uns jetzt nur noch die letzten Meter in der Halle mit der Wandmalerei.

Es war ein kühler Samstagvormittag, es hatte in den frühen Morgenstunden etwas geregnet und wir entfernten vorsichtig die zum Schutz aufgespannten Planen, um an die Arbeit gehen zu können und wurden von dem Wasser, das sich darauf gesammelt hatte, ordentlich nass.

"Eh, ich hab doch schon geduscht", schob ich ihr den schwarzen Peter dafür in die Schuhe. Darauf stieg sie allerdings nicht ein. Sie schlang ihre Arme um meinen Hals und küsste mich.

"Langsam, junge Dame... wir..."

"Doch, wir sind allein", würgte sie mich ab. "Ich will dich... jetzt."

"Ehm... okay...."

Sie zerrte bereits an meiner Kleidung. Eigentlich keine schlechte Idee. Nach zweitausend Jahren Abstinenz konnte der Raum ja mal wieder echten Sex vertragen.

Ich stieß mit den Rücken an die Werkzeugkisten, die wir übereinandergestapelt hatten und verlor plötzlich den Halt, als die obere wegrutschte und mit ihrer verstärkten Kante auf den Boden knallte. Ich erstarrte.

"Was ist?", murmelte sie und öffnete mein Hemd.

"Hast du das gehört?"

"Die Kiste, na und, ist das dein Ernst? Deinem tollen Werkzeug wird schon nichts passiert sein, und ich will jetzt erstmal dein noch tolleres Werkzeug auspacken..."

Damit hatte die nun aufflammende Erregung nichts, aber auch rein gar nichts zu tun.

"Das hat hohl geklungen. Da ist ein Hohlraum!"

Endlich ließ sie von mir ab. Verwirrt schaute sie mich an.

"Wie kann das sein, wir sind knapp einen Meter über dem Boden, wie kann da ein Hohlraum sein?"

"Wenn zum Beispiel ein Körper von dem Magma eingeschlossen wurde."

"Du meinst...", begann sie, um dann atemlos von der Erkenntnis zu verharren.

Ja, das meinte ich. Wenn ich mich nicht furchtbar getäuscht hatte, war dort ein Körper, der den Hohlraum durch das Verrotten in der Schlacke erzeugt hatte. Vielleicht ein Tier... aber hier drin, mitten in der Villa?

Ein Sklave, der nicht entkommen konnte? Ich fühlte, wie mein Herz härter und härter zu schlagen begann.

"Und was machen wir jetzt?"

Meine Gedanken rasten. Natürlich gab es jetzt unterschiedliche Herangehensweisen. Man konnte ein Loch bohren und den Hohlraum zunächst mit einer Spezialflüssigkeit fluten, um dann einen Abdruck zu erhalten. Viele Abdrücke wurden auf ähnliche Art seit dem Beginn der Ausgrabungen in Pompeji für die Ewigkeit konserviert.

Anderseits bedeutete das, dass wir so viel Zeit verlieren würden, dass wir vielleicht die tatsächliche Freilegung unseres Fundes nicht mehr selbst durchführen könnten.

"Jetzt", antwortete ich nach kurzem Abwägen mit bebender Stimme, "graben wir unseren Fund aus."

Wir arbeiteten wie besessen. Zunächst klopften wir die Stelle ab, um die Ausdehnung genau auszuloten. Jetzt waren wir auch absolut sicher. Da war ein Hohlraum, der Klang war eindeutig. Und er war größer als vermutet. Doch ein Tier?

Wir bohrten Löcher um festzustellen, wie tief die Schlacke-Schicht noch war, stellten Messungen an. Natürlich hätten wir einfach draufloshämmern können, aber dann wäre da die Gefahr gewesen, dass wir das Skelett beschädigten, wenn wir von oben kamen.

Wir mussten frontal darauf zukommen und uns vor dem Hohlraum eingraben. Also erst noch ein ganzes Stück vor dem Hohlraum auf den Boden kommen und dann erst vorwärts. Auch nicht zu tief, da wir nicht den Boden beschädigen wollten, oder darauf möglicherweise befindliche Artefakte.

Während ich noch immer versuchte, einen Plan zu entwerfen, wie wir dort am besten hingelangen konnten, brütete Lenny über den Messungen, zeichnete, rechnete, ohne dass mir klar war, was sie dort tat.

"Ich habe eine Theorie", meinte sie schließlich und ein träumerisches Funkeln lag in ihren Augen.

"Eine Theorie?"

"Ja. Erst einmal, das kann kein Möbelstück sein, das dort verrottet ist, der Hohlraum läuft konisch zu."

"Was auf einen Körper deutet."

"Falsch."

"Falsch?"

"Dazu stimmt die Größe des Hohlraums nicht."

"Was wird, das, Edging? Spuck's aus", imitierte ich sie ungeduldig. Sie kicherte leise.

"Zwei Körper."

Natürlich. Dann machten die Messungen Sinn. Was für ein brillantes Köpfchen sie doch hatte.

"Zwei eng aneinander geschlungene Körper, würde ich sagen."

"Das ist Spekulation", ließ ich den Prof raushängen. Immerhin war das noch immer meine Domäne. "Aber deine Theorie kann stimmen. Verdammt, ich werde hart."

"Wieso, stellst du dir vor, sie sind beim Ficken überrascht worden?"

"Nein, weil ich das unglaubliche Glück habe mit so einer genialen Frau wie dir den Rest meines hoffentlich noch einigermaßen langen Lebens verbringen zu dürfen. Noch dazu eine mit so einer herrlich schmutzigen Fantasie. Du machst mich geil."

In nächstem Augenblick lagen wir uns wieder in den Armen. Dringlichkeit der Ausgrabungen hin oder her, so, wie wir gerade abfuhren, konnte das eigentlich auch nicht lange dauern.

Was vorher eher Spruch war, wurde umgehend harte Realität. Wir zogen rasend schnell unsere Klamotten runter und sie ging auf alle viere, mit dem Kopf in Richtung unseres Funds.

"Das ist für euch", sprach sie mit feierlicher Stimme. Und begrüßte jubelnd meinen Schwanz.

"Und der ist für dich."

Es ging wirklich sehr schnell. Wäre unser Publikum etwas lebendiger gewesen, hätte ich mich sicher dafür entschuldigt. So aber war ich froh, dass wir nicht viel Zeit verloren hatten und trotzdem ein wenig an Ruhe gewonnen.

Es wurde langsam unerträglich ,so nah vorm Ziel zu sein, wir durften jetzt keinen Fehler machen, weil wir ungeduldig wurden. Mein Geist war plötzlich ganz klar und dann wusste ich plötzlich, was zu tun war.

Wir bohrten in ein Meter großes Quadrat direkt dreißig Zentimeter vor dem Hohlraum mit den längsten Bohrern, die ich finden konnte, wobei wir immer zwei Bohrlöcher vereinten, um mit einem Meißel nachtreiben zu können und trieben diagonale Bohrungen durch die ganze Fläche des Quadrats.

Nun gelang es mit Spitzhämmern die Schicht weiter aufzutreiben. Mit schwerem Hammer nachgesetzt, legten wir tatsächlich schnell einige Zentimeter frei. Weitere Bohrungen, wieder nachtreiben, aufhebeln, wegklappen, mit dem fetten Hammer zerbröseln. Das würde in Bodennähe nicht mehr funktionieren, aber da brauchten wir ja nicht hin.

Es wurde anstrengender, aber das Adrenalin sorgte dafür, dies geflissentlich ignorieren zu können. Wir arbeiteten vier Stunden ohne Pause. Zufrieden betrachten wir unser Werk. Jetzt hatten wir einen Kubus von einem Meter, von dem aus wir horizontal bohren konnten.

Eine Zigarette und einen gegenseitigen Hand-Job später, nahmen wir die Arbeit wieder auf. Wir hatten beide nichts essen können, obwohl wir sicher hungrig waren. So genau ließ sich das alles nicht mehr feststellen.

Es dauerte noch eine halbe Stunde, dann lösten wir vorsichtig das erste Stück der Schlacke vor dem Hohlraum, vielleicht faustgroß.

"Scheiße, wir haben keine Taschenlampe", entfuhr ist mir.

Lenny seufzte und zog ihr Handy aus der Seitentasche ihrer Hose.

"Hier mein frühgreiser Freund. Moderne Menschen führen so was immer mit sich. Ich habe natürlich eine Taschenlampen-App."

Mir zitterten die Finger zu stark, als dass ich mich damit auseinandersetzten konnte. Sie übernahm das auch sofort und leuchtete hinein.

"Und?"

"Kann noch nicht viel sehen. Ja, das könnten Knochen sein."

Ich gab ihr Recht, als ich hineinsah. Das Loch war aber noch viel zu klein. Verbissen arbeiteten wir weiter. Es ging langsam leichter. Wir bohrten und meißelten einen richtig großen Brocken heraus.

Nun hatten wir gute Sicht. Oh mein Gott. Ergriffen nahm ich ihre Hand. Vor uns waren die Skelette zweier eng umschlungener Menschen, die später dieser Villa ihren Namen geben sollten. Villa Amantes. Die Villa der Liebenden.

Spätere forensische Untersuchungen ergaben nämlich, dass es sich um einen Mann und eine Frau handelte, sie circa dreißig und er vielleicht fünfundvierzig. Aufgrund des Schmucks, den beide getragen hatte, ließ sich ziemlich eindeutig bestimmen, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit entweder um die Besitzer des Hauses handelte, oder ein reiches Paar, das in diese Villa geflüchtet war.

Was hatten sie erlebt, warum waren sie dort gestorben, unter diesem Bild, in diesem Raum? Gab es hier einen Bezug, ein Rätsel, was sich lösen ließ? Ich denke noch immer oft daran. Wenn es jemand eines Tages lösen wird, dann meine Frau. Ja, wir haben tatsächlich geheiratet, im Februar dieses Jahres. Ein Happy-End?

Leider noch nicht für sie. Wir warten immer noch darauf, dass das Abenteuer endlich aufhört, dass nicht jeder Tag neu und aufregend ist, und dass der Tag kommt, wo sie mir an den Schwanz packt, und ich nicht will. Richtig enttäuscht wirkt sie nicht, als ich ihr das sage. Sie lacht.

"Egal!"

Sorry. Das war mein Stichwort.

  • KOMMENTARE
Anonymous
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Anonym
12 Kommentare
MikethebyteMikethebytevor mehr als 1 Jahr

Es ist nicht die erste Geschichte von Dir, die ich lese.

Ein sehr schöner Stil und technisch perfekt. Zwieback und eine aufgedrehte Studentin sind eine wundervolle Mischung. Allerdings ist für mich die Luft raus, nachdem die beiden zum ersten mal miteinander geschlafen haben. Bis dahin war es eine tolle Romanze. Danach eine gute Fickgeschichte ohne weiteren Reiz.

Daher diesmal nur 4 Sterne.

Danke

Mike

PeeratePeeratevor mehr als 1 Jahr

Einfach eine gelungene Story, die ich gerne zum 2. Mal gelesen habe.

RuebliRueblivor mehr als 1 Jahr

Ich lese diese Geschichte jetzt zum zweiten Mal.

...Und sie hat mich zum zweiten Mal gefangen.

Hinterlässt auf dem Höhenpunkt Raum für die eigene Phantasie

Danke

postpartempostpartemvor mehr als 1 JahrAutor

@ Flar1958 Ja, damals noch unter meinem vorherigen Usernamen plusquamperfekt. Auch die nächste ist noch eine ältere, die hier bereits einmal kurzzeitig stand. Und dann kommt meine Allerletzte, die nirgendwo vorher veröffentlicht wurde.

@ Anonymus Ja, tut mir leid, da empfinden wir wohl anders. Für mich war die Geschichte genau an dem Punkt abgeschlossen. Alles, was ich damit erzählen wollte, habe ich erzählt.

AnonymousAnonymvor mehr als 1 Jahr

Und mal wieder wird das Ende einfach zu schnell abgewürgt. Die Story hätte wieder einmal doppelt so lang sein können. Die Geschichten sind allesamt sehr gut, aber durch die jeweils verpfuschten enden komme ich leider Immer wieder nur auf 4sterne, sorry. Aber sonst wieder ein hervorragender schreibstil

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