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Als sie fast soweit war, setzte ich mich ein weiteres Mal über bekannte Grenzen hinweg. Leckte sie wild und stetig, zog meine Finger aus ihrem nassen, schleimigen Loch ab, und schob stattdessen meinen Mittelfinger in ihren After.

Erlebte so ihren Orgasmus intensiv durch die krampfhaften Bewegungen ihrer Rosette. Sie entließ wirklich einen kleinen Schrei dabei. Befriedigt schaute ich auf, hielt meine Zunge nun stationär auf ihrem Wonneknopf.

Sie hatte ihren Kopf nach hinten gebogen und ihr Mund war immer noch weit geöffnet. Als ich wieder dem Lecken anfing, kam er allerdings sofort hoch.

„Was... Harald, jetzt reicht es aber. Wirklich."

„Ich mache gerne weiter. Das ging sehr schnell."

„Nein, komm, es reicht. Was ist bloß in dich gefahren? Ich erkenne dich überhaupt nicht wieder."

„Ist das ein Protest?"

„Unsinn. Es war wunderschön. Ich will jetzt einfach nur kuscheln, okay?"

„In Ordnung."

Meinen Finger zog ich erst nach einigen Bewegungen aus ihrem Po-Loch ab, wobei ich sie genau beobachtete. Zum ersten Mal verzog sie nicht das Gesicht dabei. Schien es ihr tatsächlich zu gefallen. Wer weiß, vielleicht konnte dies ein Auftakt werden.

Wir küssten uns, dann legte sie den Kopf auf meine Brust. Ich streichelte ihr Haar. Ich setzte zum Sprechen an, aber sie unterbrach mich mit einem „Psst". Es dauerte ein paar Sekunden, bevor ich begriff, dass sie lauschte, ob etwas von den Kindern zu hören war.

„Gut, wir haben sie nicht geweckt", kam die Bestätigung dafür. „Ich war doch etwas laut geworden."

„So hellhörig ist das Haus nun auch wieder nicht. Du weißt, wie fest sie normalerweise schlafen. Und ich fand es geil, wie schön du gestöhnt hast, mein Schatz."

„So, so."

„Es wurde langsam mal wieder Zeit, oder?"

„Was, Sex?"

„Ja, ich verstehe nicht, warum wir so selten miteinander schlafen", log ich.

„Keine Ahnung. Ich denke nicht oft an Sex mit dir", gab sie zu.

„Jetzt vielleicht wieder mehr?"

Sie drehte mir ihren Kopf zu und grinste.

„Könnte sein", meinte sie dann. „Das war... erstaunlich. So habe ich dich noch nie erlebt."

„Ich liebe dich", entfuhr es mir.

„Ich liebe dich auch", gab sie zurück. „Und nicht nur, weil du mich dreimal zum Höhepunkt gebracht hast."

„Aber auch."

Sie lachte leise.

„Aber auch. Du hast Recht. Wir nehmen uns viel zu wenig Zeit füreinander. Weißt du, wann das letzte Mal war, dass du mir gesagt hast, dass du mich liebst?"

„Oh... dein Geburtstag?"

„Nicht der letzte. Der davor."

„Das tut mir leid, ich..."

„Ich verstehe schon. Es geht alles unter, im Alltag, im Familienleben. Wir müssen uns wieder mehr Zeit miteinander gönnen. Das heißt, wenn du willst, natürlich."

„Und wie ich das will."

„Manchmal habe ich schon gedacht... ich weiß nicht... du bist oft so abwesend... nimmst mich gar nicht mehr wahr..."

„Du hast Recht, und es tut mir wirklich leid. Wir... ich vor allem, sind vielleicht davon ausgegangen, dass alles von alleine läuft, alles immer so bleibt wie es ist. Aber das stimmt nicht, wir müssen etwas dafür tun. Bewusster miteinander umgehen. Uns wieder zu würdigen wissen. Uns lieben. Aber auch mal richtig heftigen Sex haben, wie eben."

„Das klingt doch wie ein Plan", meinte sie lächelnd und küsste mich kurz auf den Mund. Sah mich noch kurz prüfend an und grinste dann schelmisch.

„Mal sehen, was du von diesem hältst...", kommentierte sie ihr Tieferrutschen an meinem Körper.

„Oh... du willst..."

„Ja, sonst ist es ja unfair", gab sie bekannt, bevor sie meinen nun ziemlich schlaffen Dödel in den Mund nahm.

„Du brauchst aber... oh... na, das weißt du wohl. Oh, das machst du gut", gab ich meine Begeisterung über diese neue Entwicklung bekannt.

Und genoss dann ihren Blow-Job in vollen Zügen. Sie brauchte trotz der kurzen Zeit, die seit unserem Fick vergangen war, nicht lange, um ihn wieder hart zu bekommen. Spielte nur am Anfang damit herum, und machte dann wie ich beim Lecken ziemlich schnell ernst.

Oh, Anette. Von allen Frauen, mit denen ich jemals im Bett gewesen war, und das waren tatsächlich nur vier, konnte sie das am besten. Einer der wenigen Gründe, warum ich mich noch auf Geburtstage freute.

Mit kräftiger Handunterstützung brachte sie mich binnen vielleicht zehn Minuten zum Explodieren. Da ich in ihren Mund gekommen war, suchte ich schnell nach einem Taschentuch. Denn für gewöhnlich schluckte sie nicht, sondern spuckte es hinterher wieder aus.

„Lass, schon okay", wurde ich grinsend informiert.

Oho. An diesem Abend war wohl alles anders. Hatte ich mein Dornröschen wachgeküsst? Wir kuschelten noch ein wenig, dann schlief sie in meinen Armen ein. Erst dann kam mir wieder zu Bewusstsein, dass ich nicht nur einen schönen Abend mit meiner Ehefrau verbracht hatte, sondern sie wenige Stunden zuvor erneut betrogen.

Ich schwor mir in diesem Moment, dass es das letzte Mal gewesen war. Dass ich von Anna-Katrin wirklich und endgültig die Finger lassen würde. Vorhin, als sie mein Verhalten skizziert hatte, war mir klargeworden, dass sie sehr wohl Verdacht geschöpft hatte.

Ich entschied mich, es ihr früher oder später zu beichten. Wenn unsere Ehe wieder gefestigter war, gesicherter. Wir und vor allem ich, uns bewährt hatten. Mit diesem Gedanken schlief ich ein.

~~~

Wir verbrachten einen gelösten Morgen mit den Kindern, frühstückten auf der Terrasse, denn auch dieser Junisamstag war herrlich warm und der Himmel makellos blau. Die Kinder tobten im Garten herum, und ich spielte noch kurz Fußball mit ihnen.

Steffen war vor kurzem einem Verein beigetreten, nachdem sein bester Freund ihn überredet hatte. Er würde allerdings einiges an Übung benötigen, um mit den Jungs dort mithalten zu können, und nicht auf der Ersatzbank zu versauern.

Sein Trainer war nebenbei einer aus unserem Club, Torte, den ich drauf angesprochen hatte. Am Nachmittag stand ich unschlüssig in der Garage, als ich das Tor geöffnet hatte. Eigentlich hatte ich das Auto nehmen wollen.

Entschied mich dann aber um, ging nochmal ins Haus, um meine Lederjacke, sowie Anettes und meinen Helm zu holen. Sicherte beide auf dem Parkplatz vor der Uniklinik mit einem Schloss und begab mich zu unserem Treffpunkt vor dem Eingang.

Sophie wartete dort schon auf mich. Schaute mich etwas irritiert an.

„Pünktlich bist du ja. Hallo. Wir müssten drinnen noch ein paar Blumen besorgen, die konnte ich jetzt nicht so gut transportieren."

„Okay. Ach so, verstehe, du fährst Motorrad? Daher die Jacke bei der Hitze?"

„Genau. Du übrigens nach unserem Besuch auch. Wenn du dir eine Wohnung ansehen möchtest, heißt das."

„Was? Eine Wohnung? Oh, das ist..."

„Warte mit Dankbarkeitsbekundungen, bis du sie gesehen hast. Mein Kumpel meinte, sie sei ganz schön heruntergekommen. Ich glaube, der Blumenkiosk ist hier rum. Ich erzähl dir dann gleich alles Weitere."

Sie nickte und folgte mir ohne weiteren Kommentar. Aber ihr ansonsten trauriges und irgendwie gezeichnetes Gesicht war schon etwas fröhlicher. Und sie wirkte erleichtert. Na klar, bei Freunden zu übernachten und dann nicht zu wissen, ob das auch am nächsten Tag noch ging, war sicher alles andere als angenehm.

Sie half mir bei der Auswahl der Blumen. Nicht, dass sich Jochen viel draus machen würde. Aber irgendwie gehörte das ja wohl dazu. Ein wenig mulmig wurde mir langsam schon. Das Letzte, was ich gehört hatte, war, dass es ihm ziemlich dreckig ging.

Ich hoffte nur, dass sie bereits mit der Chemo angefangen hatten, um vielleicht doch noch zu retten, was zu retten war. Eine Hoffnung, die sich schon bei unserem Eintritt zerschlug. Jochen war in dem Zimmer. Aber er war nicht bei Bewusstsein.

Elke, seine Ex- beziehungsweise Noch-Frau saß am Bett. Und sah zerstört aus. Ja, wie sehr auch immer er ihr wehgetan hatte, durch seine Affären, und wie sehr sie ihn dafür verachtete. Dass er das hier nicht verdient hatte, dass sie ihn immer noch liebte, und wie sehr ihr das naheging, war mit einem Blick zu erfassen.

„Harry. Schön, dass du hier bist", begrüßte sie mich.

„Hallo Elke. Das hier ist Sophie, eine von Jochens früheren Probandinnen. Schläft er schon länger?"

„Er schläft nicht. Er ist im Koma. Hat euch das niemand erzählt?"

„Was? Nein. Oh mein Gott, ist es schon so schlimm?"

Elke kämpfte mit den Tränen.

„Metastasen im Hirn. Seit vorgestern ist er im Koma. Sie hatten gerade mit der Chemo begonnen, um ihm noch ein paar Tage mehr zu verschaffen. Das ging nach hinten los. Die Ärzte... sagen... er hat nicht mehr lange... der Körper ist zu schwach..."

Ich setzte mich neben sie und drückte sie fest an mich, während sie in Schluchzen ausbrach. Verflucht. Damit hatte ich allerdings nicht gerechnet. Während Elke an meiner Brust weinte, deutete ich auf einen freien Stuhl an einem anderen Bett, da Sophie unschlüssig und irgendwie verloren weiterhin im Raum stand.

Aber sie dachte gar nicht daran, sich diesen zu holen. Gab sich einen Ruck, setzte sich zu Jochen aufs Bett und gab dem Bewusstlosen einen Kuss auf die Stirn. Ergriff die leblose Hand und hielt sie fest, während auch ihr eine Träne die Wange herunterlief. Sie war leichenblass.

Ich schluckte unwillkürlich und war in diesem Moment froh, dass Elke gar nicht in die Richtung schaute, sondern an meiner Brust von ihr abgewandt weiterhin weinte. Mein Gott, hatte Jochen mit Sophie rumgemacht? Das sah nach mehr als nur lockerem, oder auch freundschaftlichem Umgang aus.

Ich versuchte, Sophie mit einem ernsten Blick auf die prekäre Situation aufmerksam zu machen, indem ich auf Elke deutete. Sie verstand es tatsächlich, streichelte Jochen noch kurz die Hand und stand auf.

Ging dann zu dem Stuhl und setzte sich in einiger Entfernung neben uns, wo es einen Tisch gab, auf dem ich die Blumen abgelegt hatte. Langsam beruhigte sich Elke wieder. Wir blieben vielleicht eine halbe Stunde, wo wir wenig redeten. Sophie beteiligte sich nicht, sah die ganze Zeit starr auf Jochen.

Sie weinte nicht mehr, aber war weiterhin blass.

„Elke, wir müssen langsam. Wir haben gleich einen Termin, eine Wohnung ansehen. Du bleibst noch hier?"

„Ja. Ich bleibe bei ihm. Egal was war, und was jetzt geschieht", gab sie mit tonloser Stimme zurück.

„Du hast meine Nummer? Nein? Ich gebe sie dir kurz, warte. Bitte, ruf mich an, wenn... wenn es eine Änderung gibt, ja?"

„Ja, mach ich."

Ich wusste, dass ich Jochen nicht noch einmal sehen würde. Dass dies das letzte Mal war, dies mein Abschied von einem geschätzten Kollegen und Freund. Er mochte Fehler und Schwächen gehabt haben, aber das hier hatte er nicht verdient. Vielleicht ersparte es ihm doch weiteres Leid.

Das hatte nun vor allem Elke. Die ich für ihre Größe bewunderte. Und ihre Liebe. Nach allem, was geschehen war. Ich verabschiedete mich von ihr, und gab ihr neben meiner Nummer die Versicherung, dass sie auf mich als Beistand und Hilfe bei allem Folgenden zählen konnte.

Erst dann sah sie sich Sophie zum ersten Mal richtig an. Für einen Moment kniff sie die Augen zusammen. Ich konnte sehen, dass es in ihr arbeitete, dass sie versuchte den vorhin genannten Namen zuzuordnen. Oh nein, jetzt nicht noch Drama... Aber sie sagte nichts, sondern nickte ihr nur zu.

„Verflucht...", entfuhr es mir, als wir die Zimmertür hinter uns geschlossen hatten.

Sophie entgegnete nichts, sah stumm zu Boden.

„Dass es so schlimm ist, wusste ich nicht. Auch nicht, dass Elke da sein könnte. Hätte ich nicht erwartet."

„Sie liebt ihn."

„Ja. Und du?", konnte ich die Frage nun doch nicht länger zurückhalten, während wir auf den Aufzug warteten.

„Ich habe ihn sehr gern. Er ist ein guter Mensch."

„Entschuldige bitte, wenn ich das frage, aber habt ihr... ich meine..."

Sie sah mich verständnislos an.

„Offenbar nicht, okay, vergiss es", zog ich mich zurück, als sich die Fahrstuhltüre öffnete.

Der Fahrstuhl war leer. Natürlich nicht, mein Gott, das Mädel war Anfang zwanzig. Aber, dass sie ihn geküsst hatte...

„Du willst wissen, ob ich mit ihm im Bett war?", ließ sie es allerdings nicht auf sich beruhen.

„Ich habe da wohl etwas falsch interpretiert, entschuldige, ich bin etwas durcheinander, und..."

„Ja. Wir hatten Sex."

Verdammt. Also doch. Sie sah mich scheu an.

„Er war einsam, nachdem sie ihn rausgeschmissen hat. Von Uta hatte er sich doch getrennt."

„Okay, alles klar, wir brauchen darüber nicht zu reden. Es geht mich nichts an."

Und wer war ich, über Jochen einen Stab brechen zu wollen. Gut, mit einer Probandin zu schlafen, war noch einen Tucken falscher, als mit einer Kollegin etwas anzufangen, aber so groß war der Unterschied sicher nicht.

Irgendwie hatte mich das alles ganz schön mitgenommen. Jochen lag im Sterben. Seine Frau überwand den Schmerz, den er ausgelöst hatte, um die letzten Stunden mit ihm zu verbringen. Und ich lief mit einer Geliebten auf. Ohne das geahnt zu haben.

Ja, sie sah ganz hübsch aus, aber war jetzt keine Frau, nach der man sich auf der Straße umdrehen würde, selbst wenn man auf so junge Dinger stand. Jochen war immerhin schon Anfang fünfzig gewesen. Dass sie überhaupt... egal, es ging mich wirklich nichts an.

Ich reichte ihr Anettes Helm.

„Der sollte dir passen, ihr habt eine ähnliche Kopfgröße, ist von meiner Frau."

„Ja, danke. Wann sollen wir da sein?"

„Um vier. Eigentlich ist es noch zu früh... aber ich musste da raus."

„Klar. Verstehe ich."

„Wir könnten vorher noch einen Kaffee trinken gehen."

„Wenn du willst. Wo ist die Wohnung?"

„Nicht weit von hier, am Kopernikus-Ring."

Ich warf den Motor an, und wartete, bis sie sich hinter mich gesetzt hatte. Sie schlang ihre Arme um meinen Bauch.

„Du kannst dich auch hinten festhalten, da sind..."

„Ich weiß."

Natürlich. Mein Gott, ich war so mit Elke und letztlich mir selbst beschäftigt gewesen, dass ich gar nicht daran gedacht hatte, wie sie sich jetzt fühlen musste. Wie sehr sie das mitnehmen musste. Und dass körperliche Nähe jetzt das war, was sie brauchte.

Es passte. Irgendwie lief ich gerade völlig verwirrt und wie Sepp durch die Gegend. Anna-Katrin, Anette, Elke, Jochen, Sophie. Ich interagierte, aber irgendwie reagierte ich nur. War alles andere als normal, nicht so, wie ich sonst war. Voller guter Vorsätze und Impulse, aber nicht nur solcher.

Aus der Bahn geworfen, von Emotionen und Bedürfnissen, wie ich sie seit Jahren nicht mehr gefühlt hatte. Schon nach kurzer Fahrt machte ich ein kleines Eck-Café aus, und hielt dort an. Wir setzten uns und bestellten beide einen Cappuccino.

„Bist du okay? Die Sache mit Jochen hat dich ganz schön mitgenommen, oder?", reagierte ich diesmal auf Sophies bedrücktes Gesicht.

„Ja, er tut mir wirklich leid. Aber ich bin froh, ihn wenigstens noch einmal gesehen zu haben. Um mich zu verabschieden. Er wird mir fehlen."

„Habt ihr euch denn oft... außerhalb der Termine getroffen?"

„In letzter Zeit nicht mehr, vorher ab und zu. Ich habe nach seiner Trennung kurze Zeit bei ihm gewohnt."

Jochen, Jochen.

„Ganz viel geredet. Die Trennung von Elke war schlimm für ihn. Er hat sie trotz allem geliebt, auch wenn sie nicht mehr mit ihm schlafen wollte. Für Uta empfand er nicht viel, da ging es nur um Sex."

Ja, so hatte er mir das auch erzählt.

„Verstehe. Ich hoffe, du erzählst das niemanden außer mir. Ich meine, was zwischen euch gelaufen ist."

Sie nickte.

„Ich habe es dir nur gesagt, weil ich dir vertraue und er dir die Geschichte mit Uta erzählt hatte."

„Gut. Lassen wir es dabei bewenden. Und auf deine Bedürfnisse fokussieren. Wenn dir die Wohnung gefällt, wirst du ja einiges an Möbeln und Einrichtungsgegenständen brauchen. Gibt es eine Chance, dass deine Eltern dir hierbei irgendwie aushelfen?"

„Nein. Mein Vater ist tot, und meine Mutter Alkoholikerin. Die mich hasst."

Oh verdammt. Nicht ungewöhnlich, aber trotzdem immer wieder schwierig zu hören.

„Normalerweise kann man beim Jobcenter eine Erstausstattung beantragen. Allerdings erst ab fünfundzwanzig. Du bist jetzt..."

„Zweiundzwanzig. Werde nächste Woche dreiundzwanzig."

„Ja, so hatte ich das in Erinnerung. Sie können aber Ausnahmen machen. Es könnte sein, dass sie dir weniger Geld zur Verfügung stellen, und mehr Sachleistungen, sprich Möbel und Ähnliches. Es gibt ein großes Lager, wo du dir wahrscheinlich dann Sachen aussuchen könntest. Alles alte und gebrauchte Sachen, aber das spielt ja wohl erst einmal keine Rolle. Ich kann mich da einschalten, dann geht es schneller als wenn du um einen normalen Termin ersuchst. Du müsstest mir dann nur den Namen deines Sachbearbeiters, und wenn du hast, auch die Durchwahl geben, und ich kümmere mich darum."

„Sachbearbeiterin, aber muss ich nachschauen, den habe ich nicht im Kopf. Danke. So viel brauch ich gar nicht. Einfach ein Dach über dem Kopf und eine Matratze."

„Na, ein bisschen mehr schon. Um die Mietsicherheit und den Wohngeldantrag usw. musst du dir keine Gedanken machen, mein Kumpel ist da sehr flexibel und geduldig. Die Wohnung ist nebenbei günstig genug, dass du sie mit einem nicht so gut bezahlten Job später dann selbst finanzieren kannst. Gibt es an der Front schon etwas Neues?"

„Nein, leider nicht."

„Es ist im Moment natürlich schwierig, ist mir klar. Ich höre mich um, vielleicht haben wir auch da Glück."

„Danke. Dass du das alles tust."

„Das ist schließlich mein Job", gab ich zurück.

War es natürlich nicht, beziehungsweise nicht in diesem Ausmaß. Und so sehr hatte ich mich noch nie für einen Probanden engagiert. Ich verstand Jochen aber langsam. Sie hatte irgendetwas an sich, was diesen Reflex auslöste, sich um sie zu sorgen und ihr unbedingt helfen zu wollen. Persönlich zu werden.

„Gut, hast du ausgetrunken? Dann sollten wir langsam. Ich hoffe, dir macht das Fahren auf meiner Maschine nichts aus?"

„Nein, ist toll. Als ich achtzehn war, hatte ich einen Freund, der hatte auch ein Motorrad, aber kein so großes. Er hat mich sogar mal fahren lassen. Ich habe aber keinen Führerschein."

„Na, das würde ich dir nicht gestatten. Ich geh kurz rein, zahlen, das geht dann schneller."

Vor der Haustür des allerdings ziemlich heruntergekommen aussehenden Hauses stand ein kleiner Pritschenwagen, an dem ein langhaariger junger Mann gerade die Plane schloss. Logen war tatsächlich mit Auto gekommen und parkte daneben.

Er sprang, beziehungsweise quetschte sich aus seinem Auto, als er mich erkannte.

„Das passt ja. Abnahme und Übergabe sind erledigt, wir können gleich hoch", begrüßte er uns.

Und sah sich Sophie für meinen Geschmack zu lange und anzüglich an. Alter Schwerenöter. Wir folgten ihm in den dritten Stock des vierstöckigen Hauses. Es roch modrig und nach Kohl. Überall an den Wänden des Treppenhauses war Graffiti, bei den Geländern fehlten einige der gedrechselten Streben, oder waren durch Besenstile ersetzt.

Gute Güte. Wohl wieder eines dieser Häuser, das er für 'n Appel und 'n Ei gekriegt hatte. Auch die Wohnungstüre war mit Graffiti beschmiert.

„Wie geht's deinem Kollegen?", erkundigte er sich, als er die Tür aufschloss.

„Ganz schlecht. Er liegt im Koma. Wird daraus wohl nicht mehr aufwachen."

„Du Scheiße. Dreckskrankheit. Okay. Dann schaut euch um. Ist ja recht übersichtlich."

Das stimmte. Eine kleine Küche, wo tatsächlich noch ein verpekter Zwei-Platten-Herd und eine Spüle, sowie ein Hänge- und ein Unterschrank drin waren. Ein kleines Bad, mit einer Badewanne, aber keinem Waschbecken und einer Kloschüssel, die wie alles andere schrecklich dreckig und versifft aussah.

Das Zimmer selbst war eigentlich ganz schön, aber auch hier waren die Wände beschmiert, auf der längsten Wand prangte groß das Wort „Fuck" im Graffiti-Stil. Die Ursache des modrigen Geruchs hier war schnell auszumachen. An der Decke und der darunterliegenden Wand waren Wasserschäden zu sehen.

Logen folgte meinem Blick.

„Ja, Scheiße das. Die Punze drüber hatte sich in der Badewanne abmelden wollen, und wollte sichergehen, dass es klappt. Hatte sich zusätzlich Schlaftabletten reingetan. War wohl bewusstlos geworden, bevor sie an ihren Armen schnipseln konnte, Messer lag da schon. Und dann lief das Wasser weiter."

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