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„Alter... wurde sie rechtzeitig gefunden?"

„Jo. Ist jetzt in der Psychiatrie, halbes Jahr schon. Das ist eine der Sachen, die ich machen muss. Ich habe schon so'n Zeug zum Schimmelabtöten und Spezialfarbe besorgt, bis zum ersten kriege ich das wahrscheinlich alles hin."

„Aber der Vormieter hat die Schlüssel jetzt schon abgegeben?", meldete sich Sophie erstmalig zu Wort.

„Ja, klar, eben. Warum?"

„Wäre es denn möglich... ich meine, könnte ich vielleicht gleich einziehen?"

„Du willst das selbst machen? Wäre mir sogar lieber. Ich hab das Zeug im Auto, kannste haben. Und natürlich die zwei Wochen umsonst wohnen. Deal?"

„Mal langsam", bremste ich meinen enthusiastischen Freund. „Wie soll sie das hinkriegen, ohne Leiter und so?"

„Leiter bringe ich vorbei, kein Thema. Das Teil streichen muss sie doch sowieso. Oder gefällt dir die jetzige Dekoration, von wegen Fuck und so?"

„Das kriege ich schon irgendwie hin", meinte sie etwas verunsichert.

„Siehst du, sie kriegt das hin. Also abgemacht? Ich habe den Mietvertrag dabei."

„Logen, ganz ruhig. Was ist mit dem Bad, die Wanne und das Klo kriegt sie doch nie wieder sauber... irgendwelche Pläne dafür?"

„Na logen. So nach und nach werde ich hier Geld reinpumpen müssen, aber nicht mehr dieses Jahr. Dafür kostet das Ding nur zweihundertzwanzig kalt."

„Ich kriege das schon sauber, Putzen kann ich", vermeldete Sophie, die sich offenbar entschieden hatte.

„Ich weiß, du möchtest schnellstmöglich eine eigene Wohnung, aber...", setzte ich an, aber sie unterbrach mich sofort.

„Ich nehme sie. Ich erkläre dir nachher warum."

„Na, dann sind wir uns doch einig. Ich zeige euch noch den Keller, dafür musste dir ein Vorhängeschloss besorgen. Obwohl, viel bringt das nicht, wenigstens einmal im Jahr wird eingebrochen. Dabei ist bei den Leutchen hier ohnehin nichts zu holen."

„Ich hab nichts, was ich im Keller lagern könnte."

„Ich zeig ihn dir trotzdem, musst ja wissen, welcher deiner ist."

Zunächst zeigte er uns allerdings den Dachboden, wo Wäsche aufgehängt werden konnte. Was aufgrund der Taubenscheiße auf der Erde vielleicht nicht so die gute Idee war. Tatsächlich flog eine Taube erst wild herum, um dann durch eine geöffnete Dachluke zu entschwinden.

Sophie schien das alles nicht zu stören. Sie unterschrieb unten am Wagen den Mietvertrag und bekam eines der zwei Schlüsselsets ausgehändigt.

„Ich räum dir das Schimmelzeug und die Spezialfarbe jetzt schon rein, und bringe gleich im Anschluss die Leiter. Dann lasse ich die anderen Schlüssel in der Wohnung. Meine Telefonnummer ist im Mietvertrag, wenn irgendwas ist. Auf jeden Fall, wenn du die Leiter nicht mehr brauchst. Die hätte ich gerne so sauber zurück, wie sie jetzt ist, okay?"

„Klar. Nochmal danke."

Er grinste zufrieden und machte sich an seinem Kofferraum zu schaffen.

„Okay. Logen, wir machen uns dann vom Acker. Wegen Wohngeld und Kaution mach dir keine Gedanken, notfalls helfe ich Sophie bei den Anträgen. Wir sehen uns. Glaube nicht, dass ich heute noch rauskomme, aber vielleicht morgen."

Wir sahen ihm noch zu, wie er die angesprochenen Sachen ausräumte und dann wieder im Haus verschwand.

„So, das haben wir. Ich kann dich nachhause... na, wo du jetzt gerade übernachtest fahren, wenn du willst."

„Echt, das wäre lieb. Dann kann ich gleich meine Sachen holen und hierher zurück."

„Ernsthaft, du willst heute schon rein? Das ist bestimmt nicht gesund, bei dem Schimmel und wenn du dann streichst, müsstest du in dem Farbgestank schlafen. Du hast doch auch überhaupt keine Möbel, willst du auf der Erde schlafen?"

„Ich lass die Fenster auf und die Balkontür. Ist doch warm. Ich habe eine Isomatte und einen Schlafsack. Mehr brauch ich nicht. Farbe kann ich im Moment eh noch nicht kaufen."

„Warum ist es jetzt so eilig?"

„Ich möchte von dem Mann weg, wo ich übernachte. Es wäre morgen die dritte Woche."

„Ein Freund?"

„Nein, ein älterer Mann, der mich von der Straße aufgelesen hat. Es... ist nicht umsonst."

„Was meinst du?"

Sie sah betreten zu Boden.

„Er will Gegenleistungen. Erste Woche Hand-Jobs, zweite Woche Blow-Jobs, und in der dritten... kannst du dir denken."

Verflucht. Was für ein Arschloch, die Notsituation der jungen Frau so auszunutzen. Tausend Gedanken schossen mir gleichzeitig durch den Kopf. Nein, das ging so nicht. Das würde ich jetzt in die Hand nehmen. Anette würde es sicher verstehen.

„Gut, steig auf, wir machen das anders. Wir fahren jetzt zu mir und holen mein Auto. Der Baumarkt hat bis acht offen, wenn ich mich recht entsinne. Ich strecke dir das Geld für Farbe und Putzmittel und so weiter vor, du zahlst es mir irgendwann zurück. Dann fahren wir in die Wohnung, und ich helfe dir bei der Schimmelbehandlung. Das muss eine Weile einwirken, bevor wir da mit der Farbe rüber können. Morgen sollten wir dann aber mit dem Streichen anfangen können."

„Wir?"

„Ich helfe dir, dann geht es schneller. Ich muss es mit meiner Frau absprechen, aber ich denke, sie wird nichts dagegen haben, wenn ich ihr die Situation erkläre. Auch, dass du bei uns auf dem Sofa schläfst, bis du da tatsächlich reinkannst. Wir haben ein Reisebett, was wir dir leihen könnten, bis du deine eigenen Möbel kriegst. Einverstanden?"

Das war sie natürlich und fiel mir um den Hals. Sie weinte sogar, während ich versuchte, sie zu beruhigen. Noch nie hatte ich mich so sehr und so persönlich in das Schicksal meiner Probanden involviert. Bei ihr konnte ich irgendwie gar nicht anders. Kam es mir absolut selbstverständlich vor.

Anette war mit den Kindern im Garten, hörte sich stirnrunzelnd meine Erklärungen an, während sich Sophie den neugierigen Fragen meiner Söhne ausgesetzt sah.

„Warum... ist das jetzt so eilig?", fragte Anette, mit einem Hauch von Misstrauen.

Sophie war außer Hörweite, da meine Söhne sie gleich zum Vorführen ihrer Spielzeuge entführt hatten.

„Der Mann, bei dem sie jetzt wohnt, erpresst sie zum Sex, als Gegenleistung dafür, dass sie bei ihm übernachten kann."

Anette wirkte noch geschockter, als ich das zuvor gewesen war. Sie nickte langsam.

„Oh Gott, das arme Ding. Dann macht es Sinn. Solange es nicht die Regel wird, dass du dir Arbeit mit nachhause bringst..."

„Nein, das ist eine absolute Ausnahmesituation. Sie hat vom Leben offenbar heftig eingeschenkt bekommen. Außerdem nimmt sie die Sache mit Jochen doch ganz schön mit. Das habe ich dir noch gar nicht erzählt..."

Was ich nun nachholte. Auch nicht verschwieg, dass Sophie und er sich weit über das Professionelle hinaus nähergekommen waren. Anette schaute mich lange an, dann wieder auf die nun mit den Kindern tobende Sophie und nickte langsam.

„Dann los. Schafft ihr das alles bis sieben? Oder wollen wir heute später essen?"

„Nein, das sollte klappen. Du bist die Beste. Danke, mein Schatz."

Ich sammelte Sophie auf, die strahlte, als sie von Anettes Einverständnis erfuhr. Sie ließ es sich nicht nehmen, sich noch bei ihr zu bedanken, bevor wir losfuhren. Die Kinder waren happy, als sie mitbekamen, dass ihre neue Freundin wiederkommen und einige Tage bei uns bleiben würde.

Sie hatten sie offenbar sofort ins Herz geschlossen. Das ging mir nicht anders, das wurde mir in diesem Moment erst richtig bewusst. Und nichts war mir wichtiger, als dass sie ihre Klamotten aus der Wohnung dieses Typen abholte. Er wohnte gar nicht so weit von uns entfernt, vielleicht kannte ich ihn sogar vom Sehen.

„Soll ich mit rauf, ist es viel?"

„Nein, nur ein Rucksack und eine Tasche. Es... könnte einen Moment dauern. Ich... schulde ihm noch... etwas für die letzte Übernachtung."

„Kommt nicht in Frage. Ich gehe mit dir rauf. Warum hast du dich überhaupt darauf eingelassen?"

„Besser als auf der Straße zu übernachten", gab sie mit tonloser Stimme zurück. „Und er hat sich an die Abmachung gehalten, nicht mehr versucht."

„Mädchen... egal, darüber sprechen wir nochmal in Ruhe. Jetzt lass uns deine Sachen holen."

Ich hatte nicht übel Lust, das Schwein zur Rede zu stellen. Sie hatte keinen eigenen Schlüssel und musste klingeln. Das in meinen Augen Monster öffnete die Tür. Überrascht starrte ich den mir wohlbekannten Mann an. Auch er schien mich nach einigen Sekunden zu erkennen und wurde blass.

Steffens Klassenlehrer, Fischer hieß er wohl.

„Ulli, das ist mein Bewährungshelfer, Herr Hofmann. Ich habe eine Wohnung und hole nur meine Sachen."

Er bedachte sie mit einem bösen Blick, aber verkniff sich einen Kommentar, als sie an ihm vorbei in die Wohnung schlüpfte. Sah mich nervös an.

„Ja. Ich habe sie hier übernachten lassen", wagte er dann doch eine Erklärung. „Sie wusste ja nicht, wohin."

„Das hat sie mir erzählt", gab ich mit scharfer Stimme zurück. „Wie auch alles andere."

„Ich habe sie zu nichts gezwungen", entgegnete er schnell, und duckte sich richtig dabei.

„Darüber kann man geteilter Meinung sein. Wäre sie unter achtzehn, würde ich Sie anzeigen, Sie erbärmliche Gestalt."

„Das... ich..."

„Sparen Sie sich Ihre Rechtfertigungen. Kein Wort mehr."

Schweigend wartete ich mit dem zitternden Mann auf Sophies Rückkehr, die nicht lange auf sich warten ließ. Ihre Verabschiedung von ihm überraschte mich dann doch.

„Tschüss, Ulli. Und nochmal danke für alles. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich gemacht hätte."

Für den triumphierenden Blick, den er mir dann leichtsinnigerweise zuwarf, hätte ich ihm fast noch eine gebrettert. Hielt mich mit letzter Selbstbeherrschung zurück. Nahm Sophie eilig den Rucksack ab, und ging mit ihr zum Auto.

„Das Schwein ist der Klassenlehrer von Steffen", teilte ich ihr immer noch erschüttert von der Begegnung mit.

„Das ist er nicht. Ein Schwein, meine ich. Da gibt es Schlimmere. Es war... im Rahmen."

„Sophie, sag so doch nicht so etwas. Das ist es nicht. Niemand sollte eine Notlage so ausnutzen. Schon gar nicht ein Mann, von dem Charakter erwartet wird."

„Wir sind alle nur Menschen. Er ist einsam, wie so viele andere auch", gab sie fest zurück. „Es war okay. Nur mit ihm schlafen wollte ich nicht. Ich bin keine Nutte."

Nun, auch darüber konnte man geteilter Meinung sein. Aber ich verstand schon, wie sie das und sich sah. Oh mein Gott. Was ging eigentlich ab in diesem unseren Land... Ich beeilte mich, das Thema auf den Baumarktbesuch zu lenken, wo wir wenig später eintrafen.

Ich riet ihr zu besserer Farbe, und als sie aufgrund der Preisunterschiede zögerte, erklärte ich ihr schließlich, dass sie sich um das Geld keine Gedanken mehr machen sollte. Wandelte das vermeintliche Vorstrecken kurzentschlossen in ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk um.

Sie nahm es trotzdem erst nach längerer Diskussion an. Überhaupt verblüffte sie mich ständig. Mit ihrer Einstellung, ihren Gedanken von Recht und Unrecht, ihrer ganzen Persönlichkeit. Begann langsam, Jochen zu verstehen.

Allerdings... auf meinen Verdacht sprach ich sie dann in ihrer Wohnung an, wo wir tatsächlich die von Ludwig versprochene Leiter vorfanden. Ich kletterte rauf und behandelte die Schimmelstellen an der Decke und der Wand mit dem schaumigen Spray, was er da besorgt hatte.

„Sag mal, mit Jochen... war das auch so eine Abmachung wie mit Fischer?"

„Nein. Jochen mochte ich. Das habe ich gemacht, weil er es gebraucht hat."

Puh. Das erleichterte mich irgendwie, aber irgendwie auch wieder nicht, weil ich es nicht verstand. Sah sie lange an, nachdem ich von der Leiter heruntergeklettert war, und sie zur Seite schob, um die letzten Stellen in Brusthöhe noch einzuschäumen.

„Und du... ich meine, du kannst doch nicht... mit jemanden intim werden, nur, weil du glaubst, dass sie das brauchen..."

„Warum denn nicht? Sonst kann ich ja nicht viel geben. Mehr hab ich nicht. Und ich habe es gern getan. Er war sehr zärtlich. Ein sehr guter Liebhaber auch. Eigentlich der Beste, den ich je hatte."

Verflucht, das brauchte oder wollte ich nicht hören. Oder doch? Warum war es mir so wichtig, sie zu verstehen?

„Aber...", setzte ich noch an, um dann abzubrechen. Nein, das hatte keinen Sinn. Ich verstand es nicht, würde es ohne weitere Hintergründe über sie und ihr Leben nicht verstehen können.

„Okay, das sollte es tun. Auf der Dose steht, dass es acht Stunden einwirken soll. Der Schaum sollte dann weg und es morgen früh trocken sein. Dann könnten wir gleich früh die Farbe auftragen, und erst einmal die anderen Wände streichen. Nun dasselbe noch im Bad. Das wird eng mit der Leiter werden", sinnierte ich.

Das wurde es, aufklappen ließ sie sich so nicht, also konnten wir sie nur dagegen lehnen. Sophie hielt sie fest, während ich die erheblich größeren Flecken etwas abenteuerlich an der fast vier Meter hohen Decke behandelte.

Meine Spannweite reichte gerade noch so. Sie wäre da alleine aufgeschmissen gewesen. Eine Schweinearbeit, kein Wunder, dass Logen so froh gewesen war, dass sie ihm abgenommen wurde. Auch das Streichen würde es in sich haben.

Das für diesen Abend Geplante schafften wir tatsächlich gerade so vor sieben, und kamen rechtzeitig zum Abendessen. Auf der Fahrt stellte ich ihr allerdings schon noch eine Frage, die mich beschäftigte.

„Du hast gesagt, mit Jochen war es anders. Und dass du gerne mit ihm... zusammen warst. Warum bist du dann bei ihm ausgezogen, bevor du bei der Wohnungssuche Erfolg hattest?"

„Er fing an, sich in mich zu verlieben", gab sie ohne Zögern zurück. „Ich hatte ihn gern, und auch gern mit ihm geschlafen. Aber als Frau weiß man, ob man sich in jemanden verlieben könnte, oder nicht."

Uff. Ja, das machte Sinn. Sie war ehrlich, rückhaltlos ehrlich, da war ich mir erneut völlig sicher. Sie wirkte nachdenklich.

„Hätte ich allerdings gewusst, was jetzt mit ihm passiert... vielleicht war es ein Fehler. Vielleicht wäre es besser gewesen, bei ihm zu bleiben. Ihm noch ein paar glückliche Tage zu schenken."

„Nein, komm, ich glaube, das war richtig. Du bist erstaunlich reif für dein Alter. Ich bin mir nicht sicher, dass ich alles verstehe, was du mir erzählst. Aber das würde ich gern. Wir werden ja morgen und in den nächsten Tagen viel Zeit haben, um uns zu unterhalten. Wenn du das möchtest, heißt es."

„Ja, gerne. Du möchtest mir gerne auch von deinen Problemen erzählen. Das kannst du, ich höre dir zu."

Verblüfft sah ich zu ihr herüber, während wir darauf warteten, dass die Garagentür hochfuhr. Nein, das war mir bislang noch nicht in den Sinn gekommen. Allerdings bekam ich schon in diesem Moment die Ahnung, dass es tatsächlich darauf hinauslaufen könnte. Warum?

Meine Familie und das Abendessen brachte mich allerdings erst einmal auf andere Gedanken. Wie sie mit den Kindern umging... sagenhaft. Vielleicht... wäre das eine Möglichkeit. Sie mal als Babysitter zu engagieren, vielleicht sogar zum Putzen.

Eigentlich auch grenzwertig, eine Probandin einzustellen, wie alles, was ich gerade tat. Aber eine Option, die beiden Seiten helfen könnte. Anette entlasten, und so Freiräume schaffen, die wir gemeinsam dann nutzen könnten.

Mal wieder ausgehen, ins Kino, einen romantischen Abend irgendwo verbringen. Oder mehr... Und Sophie konnte das Geld nun mehr als nur gebrauchen. Meinen guten Vorsätzen, mich wieder mehr um Anette und unsere Ehe zu bemühen, würde es sicher helfen.

Etwas, was ich in jedem Fall mit Anette diskutieren konnte. Die schon an diesem Abend vom Abwaschen entbunden wurde, obwohl sie das erst nach langem Rückzugsgefecht zugelassen hatte. Auch die Kinder hätten ihr lieber noch gleich ihr Zimmer und darin befindlichen Spielsachen vorgeführt.

Dorthin verzog sie sich dann, nachdem sie den Abwasch erledigt hatte.

„Ein nettes Mädchen. Darfst du darüber sprechen, was sie angestellt hat?", wollte Anette wissen.

„Eigentlich nicht. Nichts Schlimmes, kleinere Delikte, mach dir keine Gedanken. Es steckt wohl eine ziemlich üble Geschichte dahinter, die nicht in den Akten steht. Aber die ich vielleicht in den nächsten Tagen erfahren werde."

„Gut. Es war richtig, sie hierherzuholen. Was war das denn für ein Typ, mit dem sie... ich meine, hast du ihn gesehen?"

Ich zögerte einen Moment, dann entschied ich mich, es ihr mitzuteilen.

„Es war Fischer, Steffens Klassenlehrer."

„Was? Das darf doch wohl nicht wahr sein."

„Genauso habe ich auch reagiert. Aber sie... ist in dieser Beziehung... wie soll ich das sagen, irgendwie eigenartig drauf. Sie hat ihn sogar verteidigt, und sich bedankt, stell dir das mal vor."

Das zu begreifen, gelang ihr allerdings noch weniger als mir. Ihr Blick fiel auf die Uhr.

„So, langsam wird es Zeit für die Racker, ins Bett zu gehen. Ich löse unseren Impromptu-Babysitter dann mal ab."

„Darüber sollten wir uns mal unterhalten. Vielleicht könnten wir sie richtig engagieren, als Babysitterin, meine ich."

„Was meinst du?"

„Nun, sie würde das Geld gut gebrauchen können. Und wir könnten die Zeit und den Freiraum für uns nutzen."

„Ach so... hm... könnte man drüber nachdenken. Zeit und Freiräume könnten wir sicher gut gebrauchen."

„Mal weggehen... was Schönes essen... oder bei dem herrlichen Wetter irgendwo in einer stillen Ecke wiederentdecken, woran wir früher so viel Spaß hatten..."

„Das brauchst du mir gar nicht so schmackhaft zu machen. Ich wäre schon mit Zeit und Ruhe zufrieden. Obwohl dein Vorschlag sehr interessant klingt", hauchte sie mir die letzten Worte ins Ohr und küsste mich dann. „Sehr, sehr interessant."

Sie ließ es zu, dass ich über ihren nackten Schenkel strich, denn sie trug nur ein luftiges kurzes Sommerkleid und unter dem Saum angekommen neckisch mit der Fingerkuppe meines Mittelfingers über ihrem Slip ihre Möse leicht berührte.

„Ich muss doch die Kinder ins Bett bringen", seufzte sie. „Und wir haben einen Gast. Die Kinder müssten nebenbei in die Badewanne, das wird bald alles zu spät."

„Vielleicht mag Sophie das übernehmen?"

„Das würde sie bestimmt, aber ich finde, wir sollten sie nicht gleich ausbeuten. Außerdem... war das sicher ein anstrengender Tag für alle Beteiligten. Wir... könnten ja wieder früh ins Bett..."

„Schau an, da kommt ja jemand wieder richtig auf den Geschmack..."

„Das könnte ich ohne Weiteres so zurückgeben, oder?"

„Ja, ich habe das Gefühl, wir könnten viel Zeit und viele Freiräume nicht nur gut gebrauchen, sondern auch richtig heftig nutzen..."

„Findest du es fair, mich so aufzuregen?"

„Das regt dich auf? Na sowas."

Sie grinste vergnügt, strich mir über meine tatsächlich ebenfalls vorhandene leichte Beule in meiner Hose und stand dann auf. Wenig später kam sie zurück, gerade als ich gewohnheitsmäßig den Fernseher eingeschaltet hatte, ohne etwas Spezifisches schauen zu wollen.

„Oh? Das ging ja fix."

„Sophie ist... wie soll ich das sagen... sehr hartnäckig hilfsbereit. Sie übernimmt das Baden."

„Sie ist irgendwie anders, nicht wahr? Ich komme ehrlich gesagt aus dem Staunen gar nicht mehr raus."

„Mama! Bringst du meine Boote?", krähte Jonathan durchs Haus, gerade als sich Anette abgesetzt und an mich gekuschelt hatte.

„Lass, ich mach das", wehrte ich ihren Aufstehversuch ab. „Wo sind die?"

„Auf der Terrasse. Sie haben vorhin in der Sandkiste einen Hafen gebaut. Spül sie vielleicht vorher ab, die sind bestimmt noch total dreckig."

Ich fand sie sofort und brachte sie in das Badezimmer. Blieb dort erst einmal erstarrt in der Türe stehen. Nicht nur meine beiden Söhne waren in der Wanne, sondern Sophie ebenfalls. Sie wusch gerade dem an ihr dransitzenden Jonathan die Haare. Und lächelte mich an.

„Ich konnte ja nicht mehr so schnell raus. Oder man ließ mich nicht", fügte sie erklärend hinzu.

„Ehm... klar. Hier", überreichte ich Steffen die drei kleinen Boote, da seinem Bruder gerade das Shampoo aus den Haaren mit dem Duschkopf gespült wurde. Ohne Proteste, wie ich am Rande mitnahm. Das war sonst anders.

Dass Sophie ohne Scheu weitermachte und ich so einen Blick auf ihre niedlichen kleinen Brüste bekam, war ebenfalls neu und anders. Die Jungs empfanden das offenbar als völlig normal, zumal Anette ebenfalls öfter mit ihnen in die Wanne stieg. Aber das hier war eine Fremde.

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