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„Ich freu mich schon auf meine eigene Wanne. Wenn ich sie sauberbekommen habe", erklärte sie. „Kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr."

„Doch, klar. Sowieso. Ehm... du kommst zurecht? Hat dir Anette gesagt, wo die Handtücher und so sind?", fragte ich so locker, wie mir dies möglich war, denn ehrlich gesagt konnte ich meinen Blick nicht abwenden, und war doch etwas geschockt.

„Ja, ich weiß Bescheid. Ich bringe sie danach auch ins Bett und lese ihnen noch was vor. Nicht wahr, Jungs?"

„Sophie ist voll geil", erklärte Steffen, der das Wort vor kurzem aufgeschnappt hatte, und trotz unserer Einrede weiterhin ausgiebig nutzte. Auch von Jonathan kam ein Daumenhoch.

„So, so. Danke dir, Sophie."

„Dafür nicht", gab sie zurück. „Wir haben richtig Spaß, oder?"

Die Jungs stimmten zu und ich verließ immer noch ziemlich perplex das Bad. Anette schien das zu bemerken.

„Was nicht in Ordnung?"

„Doch. Es ist nur... sie badet sie nicht nur, sondern mit ihnen."

„Ist doch... ach so, verstehe. Na, hatte der Papi auch was fürs Auge. Ist ja hübsch die Kleine. Ich hoffe nur..."

„Hey. Das Einzige, was der Papi fürs Auge braucht, ist die Mami... Sie bringt die beiden auch ins Bett und liest ihnen was vor."

„Ja, sagte sie. Wo waren wir vorhin stehengeblieben...", grinste Anette und legte meine Hand auf ihren Schenkel. Bot mir ihre Lippen zum Kuss an.

Die ich selbstverständlich annahm. Genau wie ihre Einladung, wieder ihre Schenkel zu streicheln. Was sie bei mir ebenso tat. Ich löste meine Lippen und schaute sie fasziniert an, während meine Hand sich wieder zu seinem vorherigen Aufenthaltsort bewegte.

Diesmal doch ein wenig rieb, während sie mich blitzend anlächelte und ihre Hand ebenfalls auf mein langsam schwellendes Glied zubewegte.

„Ich hätte jetzt gern etwas mehr Freiraum", vermeldete ich.

„Oh? Was meinst du?"

„Zieh deinen Slip aus."

„Ernsthaft? Wer weiß, wie schnell unsere neue Super-Nanny ist, und..."

„Keine Widerrede. So viel Zeit wird sein."

„Du bist ja ein ganz Schlimmer. Aber als Eheweib bin ich ja zum Gehorchen verdammt..."

Sie erhob sich und zog ihren Slip mit einem Ruck herunter, stieg aus, griff ihn am Elastik und strich damit über mein Gesicht.

„Da hast du deine Beute."

„Riecht nach Frau. Riecht nach mehr", verkündete ich und drückte sie auf ihren Rücken.

„Hoho, was wird denn... oh..."

Damit, dass ich sie tatsächlich lecken wollte, hatte sie dann wohl doch nicht gerechnet. Wie Protest klangen die leisen Laute, die sie ausstieß, allerdings eher nicht. Bei meiner Ankunft war sie feucht gewesen. Nun wurde sie langsam nass.

Ich sah kurz auf, und wir mussten beide grinsen, weil aus dem Kinderzimmer Gesang wehte. Sophie sang den beiden Jungs etwas vor. Das hatte Anette bis vor einigen Jahren auch getan. Und wie sie sang, sie hatte wirklich eine wunderschöne Stimme.

Und Anette ein wenig mehr Deckung für ihr lustvolles, aber immer noch leises Stöhnen, denn eine echte Atempause gönnte ich ihr nicht. Ich sah noch ein paarmal auf, weil mich das verzückte Gesicht meiner Ehefrau aufs Neue faszinierte. Auch erregte, es wurde langsam eng in meiner Hose.

Mich irritierte nicht einmal das hartnäckige Schamhaar, das sich in meinen Mund verirrt hatte, darüber hinaus bei den kurzen Versuchen, es zu erwischen und hinauszubefördern, irgendwie immer ein unerreichbares Versteck zu finden schien.

So, wie Anette gerade abging, war an eine ausgedehntere Suche allerdings auch nicht zu denken. Sie war nicht weit entfernt, das war zu spüren und zu hören. Der Gesang hatte aufgehört, der von Anettes Lust immer noch leise genug, um dort nicht anzukommen. Aber sie jetzt soweit, dies auf dem Gipfel zu tun.

Wieder sah ich wild leckend in ihr Gesicht, wie sie den Mund weit aufriss, eine Hand zwischen die Lippen brachte, und dann mit einem letzten kräftigen Stöhnen, das ansonsten wohl deutlich lauter geworden wäre, kam.

Ich leckte noch genüsslich etwas nach und war gerade dabei, mich aufzurichten, als Sophie das Zimmer betrat.

„Sie schlafen jetzt", meinte sie und bewegte sich auf uns zu, bis sie gewahr wurde, wobei sie uns gerade unterbrach. „Oh... sorry..."

„Alles gut", erwiderte Anette schnell, und richtete sich auf, zog rasch ihr Kleid über ihre Schenkel.

Musste plötzlich wie ein Schulmädchen kichern.

„Wow, das ist einige Zeit her, dass wir dabei erwischt wurden. Und keinen Moment zu früh", fügte sie grinsend hinzu.

„Echt? Na... aber wenn ihr noch weitermachen wollt..."

„Alles gut, war eine spontane Geschichte. Ehm..."

Erst in diesem Moment fiel mir auf, dass sie nur ein Badetuch um sich geschlungen hatte. Was umso mehr auffiel, da sie sich in den uns gegenüberliegenden großen Sessel setzte. Meinen Blick bemerkte sie sehr wohl.

Anette schien gerade noch so angetan von dem gerade Geschehenen, dass sie mehr oder minder vergnügt an ihr vorbei ins Leere starrte.

„Ich wollte mir eigentlich nur frische Unterwäsche holen. Mein Rucksack ist ja hier, daran hatte ich vorhin gar nicht gedacht", erklärte sie nun. „Eure Jungs sind klasse, total süß."

„Nicht nur", tradierte die leidgeprüfte Mutter. „Aber manchmal schon. Du hast sie sehr schnell von dir eingenommen."

„Ich mag Kinder. Euer Jonathan ist goldig. Er hat mich gefragt, wann mir denn da unten Haare wachsen, wie bei Mama und Papa."

Oh. Das war... ja, irgendwie lustig. Anette fing an zu kichern.

„Und was hast du gesagt?", interessierte ich mich.

„Nun, dass ich die auch habe, aber rasiere, wie die Mama die Beine. Das haben sie ja wohl schon mitbekommen."

„Na, vielleicht werden sie bei der Mama auch bald wieder Veränderungen erleben", schmunzelte Anette, sah mich dabei verschwörerisch an. „Nun, da es wieder Sinn macht."

„Okay, ich ziehe mich dann schnell an", eröffnete Sophie, wobei ihr nicht anzusehen war, ob ihr diese eindeutig zweideutige Referenz unangenehm war.

Sie stand auf, und bückte sich nach ihrem Rucksack, den sie neben dem Sessel abgestellt hatte. Und natürlich bekamen wir so eine Vorschau dessen, was unsere Söhne so interessiert hatte. Weia. Ich war viel zu perplex, um wegzuschauen.

Es waren nur wenige Augenblicke, dann richtete sich auf, kramte in ihrem Rucksack und holte das gesuchte Höschen heraus.

„Bin gleich wieder da."

„Wollen wir vielleicht einen Wein trinken?", erinnerte sich Anette daran, dass sie ja noch keine Angestellte, sondern ein Gast war.

„Oh. Ich nicht, ich trinke keinen Alkohol. Eine Cola wäre toll, oder ein Wasser", gab sie bekannt und verschwand in Richtung Bad.

„Ihre Mutter ist Alkoholikerin. Wundert mich also nicht", erklärte ich Anette schnell, die nickte. „Mir könntest du allerdings gerne ein Bier bringen, auf den Schreck."

„Weil wir erwischt wurden, oder weil du so einen knackigen Twen-Po zu sehen bekommen hast?", stichelte Anette mit blitzenden Augen.

„So genau habe ich da gar nicht hingeschaut", gab ich wahrheitsgemäß zurück. Immerhin hatte mich das Darunterliegende optisch fixiert gehabt. „Meinst du, das war ihr unangenehm? Ich meine, dass sie dazu kam, als wir..."

„Nö, den Eindruck hatte ich nicht. Weißt du noch, wie das war, als meine Mutter damals in mein Zimmer stürmte? Die sah erheblich geschockter aus."

„Wie könnte ich das vergessen..."

Ja, das war superpeinlich gewesen. Meine Schwiegermutter. Die eben in einer recht gläubigen Familie aufgewachsen und mit dem Wechsel von Moral und Sitten nur schwer klargekommen war. Wohl verdrängt hatte, dass zwei damals zwanzigjährige selbstverständlich auch schon Sex hatten.

Die Krönung war allerdings gewesen, dass sie Anette hinterher in einem Gespräch davon zu überzeugen versuchte, dass es doch unhygienisch war, was ich da mit ihr angestellt hatte. Wobei sich dann rausstellte, dass das Schwiegervaters Entschuldigung war, dort nicht zu Werke zu gehen.

Anette verschwand in der Küche, um die Getränke zu holen und kam gleichzeitig mit Sophie zurück. Wir sprachen das Thema nicht mehr an, aber dachten laut über meine Idee, sie als Babysitterin zu engagieren, nach, obwohl wir das ja eigentlich noch untereinander hatten klären wollen.

Sophie war sofort Feuer und Flamme, und Anette schien ebenfalls keinerlei Bedenken mehr zu haben. Von Sophie kam dann gleich der Vorschlag, für uns zu putzen, was ich ja bislang noch nicht angebracht hatte. Auch das schien Anette zuzusagen.

Überhaupt schien sie von meiner Probandin mindestens genauso angetan wie ich. Die beiden unterhielten sich angeregt über mich hinweg, denn Sophie hatte sich nach ihrer Rückkehr zu uns aufs Sofa gesetzt, und ich war in der Mitte gelandet.

Sophie erzählte ganz locker und frisch von der Leber weg von ihrem bisherigen Leben und dem letzten, besonders schwierigen, halben Jahr. Sowohl Anette als auch ich waren sehr betroffen, als wir Einzelheiten hörten.

Darüber hinaus von ihrer Kindheit und Jugend, dem Tod ihres Vaters, der ihrer Mutter so schwer zusetzte, dass er sie in den Alkoholismus führte. Vor allem aber von ihrem kleinen Bruder Sven, der zehn Jahre jünger war, und den sie vor der betrunkenen, manchmal gewalttätigen Willkür ihrer Mutter zu schützen versucht hatte.

Es hatten sich Dramen abgespielt, die mir das Blut stocken ließen. Mit dem Klauen hatte sie angefangen, damit sie ihren Bruder und sich noch halbwegs ernähren konnte. Erst tatsächlich nur Lebensmittel, später dann Kleidung. Nicht oder nur selten für sich selbst, sondern für Freundinnen und Schulkameradinnen, die ihr dafür Geld gaben.

Die Körperverletzungen hingen mit Fluchtversuchen zusammen, als sie erwischt worden war. Allerdings in einem Fall auch, weil der Kaufhausdetektiv, der sie erwischte, zudringlich geworden war, und versucht hatte, sie zu vergewaltigen. Dem hatte sie bei ihren Abwehrversuchen die Nase gebrochen.

Davon stand nichts in der Akte. Ihr Pflichtverteidiger hatte ihr davon abgeraten, es anzuführen, man hätte ihr eh nicht geglaubt. Das sah ich anders. Ich glaubte ihr jedes Wort. Sie hatte keinen Grund zu lügen. Irgendwie bezweifelte ich mittlerweile, dass sie das überhaupt konnte.

Was aber noch mehr als diese Erzählungen verblüffte, war, wie wenig sie das alles zu belasten schien. Sie nahm das so als ihr Schicksal hin. Versuchte, irgendwie einen Weg für sich selbst zu finden. War froh, dass auf ihre Anzeige beim Jugendamt hin ihr Bruder ihrer Mutter wegegenommen worden war.

Selbst in dem Heim, wo sie ihn ab und zu besuchte, war er deutlich besser aufgehoben, als bei der Frau, die sie daraufhin zusammengeschlagen und auf die Straße gesetzt hatte. Es lief mir kalt den Rücken runter, als ich das mitanhören musste.

Und nicht nur mir. Ich konnte sehen, dass Anette mit ihrer Fassung kämpfte. Vielleicht sogar mit Tränen. Wäre ich nicht zwischen ihnen gewesen, hätte sie Sophie wahrscheinlich in den Arm genommen. Auf jeden Fall bestätigten mir ihre Erzählungen, dass ich richtig gehandelt hatte, mit all meinen Möglichkeiten einzugreifen.

Das tat auch Anette, als wir uns schließlich doch später als geplant in unser Schlafzimmer zurückzogen. Erst im Bett bemerkte ich, dass uns dies so sehr abgelenkt hatte, dass wir uns diesmal ganz normal in Nachthemd und Schlafanzug abgelegt hatten.

Uns unsere ursprünglichen Pläne richtig entfallen waren. Anette wirkte sehr nachdenklich, als sie sich in meine Arme kuschelte. Ich küsste sie zärtlich und streichelte ihren Rücken, sie schob eine Hand unter meine Pyjamajacke und strich über meine Brust. Wir lösten den Kuss, und ich ging dazu über, ihr Haar zu streicheln.

Ihre Hand wanderte tiefer, und in diesem Moment schien ihr wieder einzufallen, wovon wir zuvor geredet, und was wir partiell ja bereits begonnen hatten. Ihre Hand strich über meinen Bauch, glitt unter das Elastikband meiner Pyjamahose. Wo sie ein nur marginal geschwollenes Glied vorfand.

Sie sah mich fragend an, holte sich meine grinsende Zustimmung ab, und begann damit ein wenig herumzuspielen. Das Wachstum hielt sich in Grenzen, aber sie schien nun wieder richtig in Stimmung zu kommen, zog die Hand ab, rutschte tiefer und schälte mich kurzentschlossen aus der Hose.

Saugte mich im Anschluss richtig hart. Wieder kam ein fragender Blick. So wunderbar der Blow-Job auch war, ich wollte mit ihr schlafen, also gab ich ihr ein Zeichen aufzuhören. Und schlief stattdessen mit ihr.

Was wiederum mehr dem alten Muster entsprach, ruhiger, geduldiger, gefühlvoller Sex. Fast ein wenig nachdenklicher darüber hinaus, denn die emotionale Achterbahnfahrt und Sophies Geschichten wirkten in uns beiden nach.

Schön war es in jedem Fall, wie das lange Kuscheln und Schmusen danach, bei dem wir dann irgendwann einschliefen.

~~~

Wer Kinder hat, braucht keinen Wecker. Dass wir länger als gewöhnlich schlafen durften, lag an unserem Hausgast. Die sofort von Jonathan und Steffen in Beschlag genommen wurde. Sich bereits um das Frühstück kümmerte, als wir aufstanden und dazu stießen.

Die Kinder hatten ihr offenbar von unserer Sonntagstradition mit Pfannkuchen erzählt, die sie munter brutzelte, als wir uns verblüfft hinzugesellten. Es wurde schwierig, sie von den beiden Rackern loszueisen, denn die sahen für die Renovierungsarbeiten keine Vorrangigkeit.

Wir gingen nach Plan vor, und ich strich mit der Spezialfarbe, Elefantenhaut nicht unähnlich, über die am Vortag behandelten Schimmelstellen. Zu meiner Überraschung deckte die wirklich gut, würde aber wieder deutlich länger zum Trocknen brauchen als der Rest der Wände, an denen sich Sophie zu schaffen machte.

Gut, zur Malerin war sie nicht geboren. Ich zeigte ihr, wie man die Farbe am besten und gleichmäßigsten auftrug, als es doch etwas seltsam aussah, was sie dort produzierte. Wir kamen gut voran, und unterhielten uns durchgängig.

Am Anfang hauptsächlich über sie, ihren Bruder vor allem, den sie über alles liebte. Dann stellte sie ein paar unschuldige Fragen zu unserer Familie, und eh ich mich versah, waren wir bei Anette als Gesprächsthema gelandet.

„Eine tolle Frau", bemerkte Sophie. „Du liebst sie sehr, nicht wahr?"

Tat ich das? Ich fühlte wieder etwas, etwas war aufgebrochen. Etwas hatte sich aus dem Vergessen des Alltags gelöst, kam an die Oberfläche, seit diesem Wochenende. War es Liebe?

„Ich denke schon, klar."

Sie warf mir einen raschen Blick zu.

„Du denkst? Solltest du das nicht wissen?"

Ich seufzte unwillkürlich.

„Es ist nicht immer alles so klar, wie man sich das wünscht, oder vorstellt. Anette und ich... wie soll ich das erklären... unser Verhältnis war jetzt länger nicht mehr so innig wie zuvor. Wir haben... hatten uns irgendwie gar nicht mehr so richtig wahrgenommen..."

„So etwas Ähnliches hat mir Jochen von seiner Ehe auch erzählt", meinte sie nachdenklich. „Ich kann mir das irgendwie gar nicht vorstellen."

„Nun... das ist sicher nicht leicht. Jochen hat dir von seiner Ehe erzählt?"

„Ja. Ich kann gut zuhören. Er hat mir erklärt, dass nach einiger Zeit die sexuelle Anziehungskraft nachlässt. Es war einer der Gründe, warum er sich auf Affären eingelassen hat."

„Ja, so kommt es dazu. Das ist, glaube ich, normal. Man vergisst auch einfach, dass eine Beziehung nicht etwas Statisches ist, was so einfach existiert, sondern etwas sehr Dynamisches, wo man immer weiter investieren muss, um sie am Leben zu erhalten."

Sie nickte nur.

„Wir haben gerade erst wieder begonnen, uns anzunähern. Auch körperlich. Wie du ja gestern mitansehen musstest. Dafür möchte ich mich noch entschuldigen, das war ein bisschen... hm... ungezogen von uns."

„Das war kein Problem. Dann siehst du die andere Frau jetzt nicht mehr?"

„Eigentlich habe ich das schon vor drei Wochen beendet, aber... wieso, woher weißt du davon? Hat Jochen was erzählt?"

„Nein, du hast gesagt, es ist normal."

„Ehm... ich glaube, dass bezog ich auf etwas anderes, nämlich auf die sexuelle Anziehungskraft. Aber gut, jetzt habe ich mich verplappert. Ja, ich hatte eine Affäre, mit einer Kollegin zu allem Überfluss noch."

„Die du vor drei Wochen beendet hast."

„Ja. Nun, am Freitag haben wir leider alle guten Vorsätze über den Haufen geschmissen, und sind schwach geworden."

„Warum?"

Ich seufzte. Ja, warum?

„Was mir mit Anette abging, hat diese Frau im Überfluss. Nämlich eben diese Anziehungskraft."

„Verstehe. Mehr empfindest du für sie aber nicht."

„Das ist ganz richtig. Du brauchst nicht so weit laufen, ich stelle den Eimer mittiger hin", kündigte ich an und ließ Taten folgen.

Sie kam sogleich mit ihrer Rolle, blieb aber stehen und sah mich aufmerksam an.

„Ist sie hübsch?"

„Oh... vielleicht nicht im landläufigen Sinn. Sie hat... eine tolle Ausstrahlung."

„Und der Sex mit ihr war gut."

„Ehm... ja. Der war sehr gut."

„Du bist bestimmt auch ein guter Liebhaber."

Uff. Ihre Fragen hatten es langsam in sich. Wurde ich gerade rot?

„Ich weiß nicht. Ich gebe mir Mühe. Ich will aber auf jeden Fall meinen Fehler vom Freitag nicht noch einmal wiederholen. Und mit Anette... nun, auch da... gab es eine positive Entwicklung."

„Du hast wieder Spaß am Sex mit ihr, und hoffst, dass dir das hilft, der anderen Frau zu widerstehen."

Alter Verwalter. Die Kleine konnte nicht nur gut zuhören.

„Ganz genau."

Sie nickte und vollendete die Wand, an der sie arbeitete, soweit sie ohne Leiter reichen konnte. Die hatte ich gerade in Beschlag.

„Weiß Anette davon?"

„Nein. Eigentlich müsste ich es ihr sagen... aber... selbst wenn die Geschichte abgeschlossen ist, sie wäre sicher verletzt und... ich habe keine Ahnung, wie sie reagieren würde."

„Verstehe. Die Farbe ist gut, ich glaube nicht, dass wir noch einmal drüber streichen müssen."

„Du machst das mittlerweile sehr gut. Ich bin hier gleich fertig, dann schaue ich, ob die Spezialfarbe trocken genug ist, dass ich da schon drüber kann. Wie ist das bei dir, hast du eigentlich einen Freund?"

„Nein. Ich mache mir nichts aus jungen Männern."

„Hm. So, so. Magst du vielleicht meine Rolle nochmal eintunken? Dann brauche ich nicht runterkommen."

„Klar. Soll ich danach im Bad schon mal anfangen?"

„Kannst du machen, vergiss aber nicht, alles abzudecken, da ist noch mehr Plane in der Tüte. Darf ich fragen, warum? Ich meine, warum dich junge Männer nicht reizen?"

Sie reichte mir die Rolle und schaute mich offen an.

„Sex. Ältere Männer wissen, was sie tun. Sind auch nicht mehr ganz so selbstsüchtig. Wie du, als du Anette geleckt hast. Ich finde das toll."

Oje. Na, das hatte sicher nichts mit der Altersklasse zu tun, sondern der Persönlichkeit und Vorlieben.

„Ich finde, das ist selbstverständlich. Ich glaube aber nicht, dass man das am Alter festmachen kann."

„Es dauert bei mir ziemlich lange, bis ich einen Orgasmus kriege. Ältere Männer haben Geduld. Jüngere meist nicht."

Nun, das war schon eher denkbar. War ich ein älterer Mann in ihren Augen? Ich war jetzt fünfunddreißig. Wahrscheinlich schon. Sie machte sich an der Tüte zu schaffen.

„Das Klebeband liegt in der Ecke bei der Balkontür. Kannst du mir den kleinen Pinsel nochmal hochreichen? Es ist trocken genug, dass ich drüber streichen kann."

Sie reichte mir den Pinsel und sah mir eine Weile aufmerksam zu.

„Ist noch was?"

„Ist sie jünger?"

„Wer?"

„Die Frau. Deine Kollegin."

„Nein, sie ist sogar einige Jahre älter als ich."

„Magst du keine jüngeren Frauen?"

„Weiß nicht, ich schaue mich nicht nach ihnen um. Eigentlich tue ich das überhaupt nicht. Dass ich mit Anna-Katrin zusammengekommen bin, war Zufall, beziehungsweise das Ergebnis von zu viel Alkohol auf einem Seminar."

„Gefalle ich dir?"

Umpf. Was wurde das jetzt?

„Warum willst du das wissen?"

Sie lächelte fein.

„Danke, das reicht mir als Antwort. Ich gehe dann rüber ins Bad."

Damit verwirrte sie mich sehr ordentlich. Ich war froh, dass ich nun eine Weile alleine war. Die Wände waren soweit erledigt und ich machte mich an die Decke. Wo schnell klar wurde, dass hier zu viele Schichten alter Farbe, auf Schlämmkreide aufgetragen, mich erwarteten.

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