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Colleen Teil 03

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Im Flur lehnte ein großes, in braunes Papier gewickeltes Paket an eine Wand. Als ich es anhob stellte ich fest, dass es überhaupt nicht schwer war, nur etwas sperrig.

Es war einer dieser perfekten Nachmittage. Das Wetter war perfekt. Das Essen war perfekt. Die Gesellschaft war perfekt. Die Kinder waren perfekt. Die Familiengeschichten, die jeder schon zum hundertsten Mal zum besten gab, waren perfekt. Perfekt, perfekt, perfekt. Einer dieser magischen Tage, an die sich eine Familie für immer erinnern wird.

Wir saßen am Esstisch und waren fast mit dem Nachtisch und dem Kaffee fertig als Colleen sich vorbeugte und mir in mein Ohr flüsterte, „Hol das Geschenk aus dem Auto und stell es ins Wohnzimmer."

Colleen wartete im Wohnzimmer auf mich als ich mit dem Paket eintrat. Sie zeigte auf sie Stelle wo ich es abstellen sollte und sagte, „Geh wieder ins Esszimmer und lass niemanden hier rein."

Als ich wieder ins Esszimmer ging lachten und redeten alle und Mom sah mich fragend an. Ich konnte nur mit den Schultern zucken. Ich hörte wie Colleen das braune Papier zerriss und sie dann ein paar Sachen umher rückte.

Nach einiger Zeit stand Colleen im Türrahmen. Sie sah etwas nervös aus als sie sagte, „Entschuldigt die Störung, aber Mom, Harold, könntet ihr vielleicht für eine Minute ins Wohnzimmer gehen?"

Wir alle standen auf um Mom und Harold zu folgen, Colleen hob aber die Hände um uns davon abzuhalten und sagte, „Erst mal nur die beiden ganz allein."

Colleens Nervosität schien noch zu wachsen als Mom und Harold an ihr vorbei in das andere Zimmer gingen. Sekunden nachdem sie den Raum betreten hatten konnte man Mom japsen hören. Kurz danach kam Mom gefolgt von Harold wieder zu uns. Mom weinte als sie Colleen stürmisch umarmte und sagte, „Vielen Dank, Schatz. Es ist so...". Ihre Stimme verlor sich im Nichts.

Harold lief eine Träne die Wange hinunter und er hatte seine Stimme kaum noch unter Kontrolle als er sagte, „Ich weiß nicht was ich sagen soll. Etwas schöneres habe ich nie gesehen.", er schaute in meine Richtung und fragte, „Wusstest du davon?"

„Nein. Was ist es denn?"

Mit immer noch sichtbarer Träne im Gesicht grinste Harold breit während er uns gestikulierte ihm in das andere Zimmer zu folgen. Er und Mom stellten sich neben die Feuerstelle und wir konnten erkennen warum sie so emotional geworden waren.

Wir waren erstaunt.

Gegen die Wand lehnten drei 45 x 60 cm große Leinwände, die Colleen bemalt hatte. Zwei der Gemälde erkannte ich sofort. Bei dem Linken handelte es sich um die Kopie eines Fotos, ein Studioportrait, dass Mom und Dad einige Jahre vor Dads Tod aufgenommen hatten. Die Zwillinge, Colleen und ich hatten alle eine Kopie dieses Fotos, die in einem Rahmen aus Rosenholz über unseren Kaminen hingen.

Das rechte Gemälde war die Kopie eines Fotos, das ich tausende Male sah. Es handelte sich um das Portrait von Harold und seiner Frau Caroline, das vor über 30 Jahren entstand soweit ich mich erinnere immer auf Harolds Schreibtisch stand.

Das Gemälde in der Mitte war die Überraschung. Es zeigte Mom und Harold. Da sie noch keine gemeinsamen Portraits gemacht hatten malte Colleen die beiden auf Basis ihrer Vorstellungskraft und Erinnerungen. Anstatt den Betrachter anzusehen hatte Colleen die beiden so gemalt, dass sie sich gegenseitig ansahen. Mom trug dieses zufriedene O'Conner Halblächeln. Es war das selbe Lächeln, das ich jetzt allmählich jeden Tag auf den Gesichtern meiner Töchter sah. Harolds Gesicht hatte dieses breite Grinsen, das er seit seiner Hochzeit mit Mom jeden Tag trug.

Jedes Gemälde war fast schon realistisch stark detailliert, aber das war nicht der Grund warum es so atemberaubend war.

Auf jedem Gemälde hatte Colleen in den Augen der Abgebildeten die innige Liebe festgehalten, die sie für den jeweils Anderen empfanden. Natürlich waren wir Caroline nie begegnet, aber die Gesichtsausdrücke die Colleen ihr und Harold gab ließen an ihrer Liebe keine Zweifel aufkommen. Noch einmal zu sehen wie sich unser Vater und unsere Mutter so liebend ansahen, noch einmal das Glück zu spüren, die sie dem Anderen gaben, war ein wahrer Moment der Freude.

Doch das Gemälde von Mom und Harold war am überwältigendsten. Was Colleen tat war die Geschichte der Liebe zwischen diesen beiden wunderbaren Menschen zu erzählen.

Nie verspürte ich für meine Schwester soviel Stolz oder Ehrfurcht wie in diesem Moment.

Eins nach dem Anderen wurden unsere Kinder groß und gingen aufs College. Colleen, die Zwillinge und ich hatten alle unseren Abschluss an der University of California in Santa Teresa gemacht, daher war klar, dass alle 12 Enkelkinder von Mom ebenfalls dorthin gingen. Keiner von ihnen wurde gezwungen dahin zu gehen oder auch nur ermutigt. Sie suchten sich die Hochschule aus freien Stücken aus, da sie eine der besten der Nation und es außerdem Tradition der O'Conner Familie ist.

Im Sommer zwischen Christophers 11. und 12. Klasse auf der High School erhielt Mikes Firma den Auftrag in San Miguel ein kleines Bürogebäude zu bauen. Also arbeitete Chris für seinen Onkel Mike in der Hoffnung genug Geld sparen zu können um sich dafür ein Auto kaufen zu können sobald er selbst aufs College ging. Dies war der Sommer, in dem Chris seine Berufung fand.

Mike stellte sicher, dass seine gesamte Crew wusste, dass Chris sein Neffe war. Er stellte auch klar sie sollten ihn nicht mit Samthandschuhen anfassen und ich glaube sie haben ihn doppelt so sehr gefordert wie alle anderen. Der Vorarbeiter nahm ihn unter seine Fittiche und obwohl Chris unter ihm auch die schwersten Arbeiten verrichtete, so behandelten er und die anderen Crew Mitglieder ihn mit Geduld und lehrten ihm alles, was über das Bauarbeiter Dasein wussten. Am Ende des Sommers war Christopher körperlich und emotional so sehr gereift, dass wir ihn kaum wiedererkannten.

Als für Christopher das letzte Jahr an der High School begann war ihm klar, dass er Ingenieurwesen studieren wollte. Alles was er in der Schule machte tat er mit einer Hingabe, die uns nie zuvor an ihm aufgefallen war. Er war immer ein guter Schüler gewesen; das waren seine Schwestern auch gewesen, jede von ihnen war beim Schulabschluss die Abschiedsrednerin ihrer Klasse gewesen, aber jetzt schien er so angestrengt zu lernen, dass er sogar seine Schwestern übertreffen würde.

Es war der Frühling vor Christophers Abschluss und er war das einzige unserer Kinder, das immer noch in Vollzeit bei uns wohnte. Frank und Linda sowie ihr Sohn Keith, Chris Kumpel, waren eines Samstagnachmittags über ein BBQ bei uns. Wir saßen im Garten und entspannten uns als Linda die Jungs fragte ob alles für den Abschlussball nächste Woche bereit wäre. Sie schwiegen für einen Moment, dann sagte Keith, „Wir haben uns entschieden nicht hinzugehen."

„Warum nicht?"

Chris zuckte die Schultern und erwiderte, „Wir konnten niemanden finden, mit dem wir hingehen könnten."

Frank lachte, „Ihr 2 könnt niemanden finden? Etliche Mädels würden sich um euch reißen, wo ist das Problem?"

Keith lächelte, „Die Frage ist nicht ob wir mit jemandem hingehen. Wir wollen mit jemandem hingehen, der etwas ganz besonderes ist."

„Das ist ne ziemlich große Sache und wenn wir hingehen, dann mit jemandem, mit dem wir auch am nächsten Tag noch reden wollen. Es ist einfach den Aufwand nicht wert wenn wir niemanden finden der so ist und aktuell wüsste ich niemanden, auf den die Beschreibung passt.", fügte Chris hinzu.

Colleen ergriff das Wort, „Ihr solltet gehen; an so etwas werdet ihr euch ein Leben lang erinnern."

Beide Jungs zuckten nur die Schultern und schwiegen für einen Moment ehe Christopher fortfuhr.

„Ja, ich weiß, aber die meisten werden abertausende Dollar allein dafür ausgeben sich danach zu betrinken und dann versuchen auf dem Rücksitz einer gemieteten Limousine Sex zu haben. Daran haben wir kein Interesse."

Ich konnte sehen wie Colleen anfing zu blinzeln während sie nachdachte. Chris und Keith standen auf und Chris sagte, „Wir müssen los, wir müssen schnell Jerry abholen wenn wir noch rechtzeitig ins Kino wollen."

Als sie in Richtung Tür gingen hob Colleen die Hand und deutete ihnen so stehen zu bleiben.

„Ihr Jungs bleibt wo ihr seid. Linda, können wir drinnen unter 4 Augen reden?"

„Mom, wir müssen echt los, sonst verspäten wir uns."

Colleen hatte diesen Blick und zeigte auf die Stühle, die die beiden gerade verlassen hatten.

„Setzt euch."

Colleen und Linda gingen in die Küche und wir beobachteten sie durch das Fenster. Wir konnten nicht hören was Colleen sagte, aber wir konnten Lindas Mimik sehen. Zuerst zeigte sie überraschtes Interesse und dann lächelte sie breit. Colleen nahm das Telefon und drückte auf einige Tasten während Linda wieder rauskam.

„Können wir jetzt gehen?", fragte Keith.

„Nein, wartet einfach. Wenn ihr gehen dürft sagen wir es euch."

„Aber Mom, wir sind jetzt schon spät dran. Dad..."

Frank hob zur Verteidigung die Hände.

„Sohn, es ist an der Zeit für dich zu lernen, dass wenn die Frauen etwas von dir verlangen, es viel einfacher ist wenn du es einfach tust."

Linda beugte sich vor und küsste Frank auf die Wange, „Ich war so stolz auf dich als du das herausgefunden hast, Liebling."

Frank erwiderte den Kuss und sah dann die Jungs an, „Und es ist auch bei weitem nicht so schmerzhaft."

10 Minuten später kam Colleen wieder raus und sah Linda an, „Alles klar. Bobby, morgen gehst du mit Frank und diesen beiden los und holt ihnen Anzüge; sie gehen auf den Ball."

„Aber Mom, wir haben keine Dates. Keith ist ein cooler Typ und so aber ich werde mit ihm nicht Händchen halten oder für ein Ballfoto posieren."

Wir lachten über diese Bemerkung, dann sagte Colleen, „Macht euch keine Sorgen, eure Dates haben schon eingewilligt mit euch zu gehen."

„Wer ist es denn?"

„Das, mein lieber Sohn, wird eine Überraschung."

Keith grinste, „Cool, Geheimdates... vielleicht wird das doch was."

Am nächsten Tag fuhren Frank und ich nach der Kirche mit den Jungs in die Mall um Anzüge zu kaufen. Christopher und Keith waren beide sehr erwachsen für ihr Alter, wenn sie aber zusammen kommen benehmen sie sich wie 10-Jährige Deppen. Frank und ich gaben beide ein nachdrückliches „NEIN" von uns, als die beiden hellblaue Anzüge mit einem Pfirsich farbenen Unterhemd und weißen Lederschuhen kaufen wollten.

Der Ball stand an diesem Freitagabend an. Christopher und Ich wurden nach nebenan geschickt, wo Frank und ich sehr detaillierte Anweisungen hatten dafür zu sorgen, dass die Jungs angezogen waren und passabel aussahen, und sie dann um 18:30 Uhr wieder zu uns zu bringen um ihre geheimen Dates zu treffen. Linda war bereits rüber gegangen um Colleen dabei zu helfen die Mädchen fertig zu machen.

Wir standen im Wohnzimmer und unterhielten uns während Chris und Keith immer nervöser wurden als ich hörte wie Linda sagte, „Keith, Zeit dein Date zu treffen." Im selben Moment sah ich wie Keiths Gesicht vor Freude fast platzte. Ich drehte mich um und neben Linda stand meine Tochter Brigid.

Mit einem Grinsen im Gesicht ging Keith auf sie zu und seine Hände zitterten als er ihr ein Ansteckbukett reichte. Sein Lächeln wurde immer größer während er zuerst Chris und dann mich ansah. Er sagte nur 2 Worte, „Jemand besonderes."

Christopher drückte seine Handfläche gegen seine Stirn und stöhnte, „Bitte lieber Gott, sag mir nicht, dass ich mit Noelle auf den Ball gehe."

Ich hörte Schritte im Flur, dann sah ich wie Christophers Augen größer wurden und sich ein Lächeln auf seine Lippen schlich. Ich schaute über meine Schulter und neben Colleen stand Christophers Date für den Ball, seine beste Freundin.

Patricia.

Ich sah wieder Christopher an und stellte fest, dass er sich gewandelt hatte. Aus dem trotteligen, nervösen Teenager war ein ruhiger und selbstsicherer Erwachsener geworden, der bereit war es mit der Welt aufzunehmen. In Chris Augen funkelte ein Licht, das ich nicht beschreiben kann; das war ein Mann der wusste sein Traum wurde gerade Realität. Aus ihm schien eine Gelassenheit zu fließen, die jeden im Raum umgab. Ich drehte mich wieder in Richtung Patricia, diesmal sah ich sie jedoch mit Christophers Augen.

Sie war eine Wikingergöttin.

Patricia hatte fast alle norwegischen Gene ihrer Mutter Sharon geerbt. Sie war 1,80m und mit ihren kurzen Absätzen auf Augenhöhe mit Christopher. Ihr Haar war Honigfarbend und reichte ihr bis halb über ihren Rücken. Heute Nacht trug sie es offen, und nicht als Pferdeschwanz wie sonst. Ihre Augen sind fast violett und strahlten jetzt wo sie Chris ansah. Patricia ist keine schlaksige Frau, man würde sie aber nie für dick halten. Ihre Kurven erinnerten an die Pinup Girls aus dem Zweiten Weltkrieg.

Christopher ließ seinen Blick nie von Patricia während er auf sie zuging um ihr das Ansteckbukett zu geben. Es handelte sich um eine kleine Blume auf einem Armband und nachdem er es ihr anlegte küsste er ganz leicht ihren Handrücken. Er beugte sich vor, sodass sich sein Mund neben ihrem Ohr befand. Ich war als Einziger nahe genug dran um hören zu können wie er flüsterte, „Bin ich froh, dass du es bist."

Plötzlich bemerkten Christopher und Patricia, dass sie nicht die Einzigen im Raum waren. Mit leicht verlegenem Gesicht fragte er, „Das hab ich komplett vergessen...Dad, wäre es okay wenn ich mir heute Abend dein Auto leihe?"

Patricia nahm Chris Hand und küsste ihn rasch auf die Wange. „Mach dir keine Sorgen; Transport ist im Bündel inbegriffen. Komm schon, Brigid, zeigen wir den Jungs welchen Flitzer wir nehmen."

Chris und Keith sahen verwirrt aus während ihre lächelnden Dates sie durch die Vordertür zogen. Der Rest von uns folgte ihnen und es bildete sich auf der Veranda eine kleine Menschenmenge während wir zur Straße schauten. Auf dem Bordstein parkte Mikes brandneuer silberner Mercedes-Benz.

Der Mercedes war Mikes ganzer Stolz. Er war von diesem Auto besessen; es war in seinem Leben das zweitwichtigste nach seiner Familie und nur minimal wichtiger als seine Firma. Colleen und ich waren überrascht, dass Mike das Auto für das Wochenende Patricia überließ. Erst eine Woche später erzählte Sharon uns sie und Patricia hätten drei Tage am Stück auf Mike eingeredet ehe er unter dem Druck nachgab und seiner Tochter erlaubte das Auto zu nehmen.

Wir verbrauchten einen ganzen Film dafür Fotos von den beiden Pärchen zu machen und als Colleen einen neuen in die Kamera legte meldete sich Christopher zu Wort.

„Mom...es reicht...wir müssen los."

Die beiden Pärchen schritten über die Stufen der Veranda und als sie das Auto erreichten umarmte Patricia ihren besten Freund Christopher und gab ihm die Schlüssel während sie sich auf den Beifahrersitz setzte. Er grinste von einem Ohr zum anderen als er sich hinter das Lenkrad setzte. Er beugte sich vor, küsste Patricia auf die Wange und startete das Auto; auf dem Rücksitz lehnte Brigid sich gegen Keith, der seinen Arm um ihre Schulter legte. Als sie ausparkten konnte man die Gesichtsausdrücke von Christopher und Keith nur als schelmisches Grinsen bezeichnen.

Patricia und Brigid sahen auch ziemlich glücklich aus.

Wir beobachteten sie dabei wie sie davon fuhren und ich fragte Colleen, „Bist du sicher, dass das das Richtige für sie ist?"

Colleen schenkte mir dieses Lächeln, das mein Herz immer zum schmelzen bringt; dann legte sie ihren Arm um meine Taille und sagte, „Ja Bobby, das ist genau das Richtige für sie...für alle von ihnen."

Später in dieser Nacht, als Colleen und ich schon im Bett lagen, wurde ich durch ein Geräusch geweckt, das von irgendwo aus dem Haus kam. Als ich aufstand sah ich auf die Uhr und stellte fest es war 0:30 Uhr. Ich ging durch den Flur in Richtung des Lichts, das aus der Küche kam, blieb an der Tür jedoch stehen und schaute rein.

Die 4 Kids saßen in ihren Ballkleidern und Anzügen am Küchentisch. Der Tisch war übersät mit Chipstüten und Getränkedosen und sie waren darin vertieft eine Partie mit unserem abgenutzten Exemplar des Leiterspiels zu spielen, das jemand hervorgekramt hatte. Sie benutzen das als Ausrede um miteinander zu schwätzen und zu lachen und ich denke sie hatten mehr Spaß hier in unserer Küche als auf dem Ball. Chris saß auf der selben Seite wie Patricia und ich konnte sehen wie sie unter dem Tisch Händchen hielten.

Ich schob meinen Kopf durch den Türrahmen um Hallo zu sagen, besann mich jedoch eines Besseren und ging wieder ins Bett ohne sie bei ihrem Spaß zu stören.

Am nächsten Morgen gingen Colleen und ich durch den Flur in Richtung Küche als wir an Chris Schlafzimmer vorbeikamen. Die Tür war teilweise geöffnet und wir blickten hinein um nachzusehen wie es ihm ging. Er lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Bett während ein Bein aus der Decke raus guckte und sein Arm leblos an der Seite des Bettes hinunter baumelte. Colleen lächelte und wandte sich dann der Tür am Ende des Flures zu. Sie öffnete sie und wir schauten rein. Brigid schlief in ihrem Bett und Patricia in Mollys. Der Kontrast zwischen beiden Zimmern hätte nicht größer sein können. Christophers Zimmer sah aus als wäre auf dem Bett eine kleine Bombe explodiert. Die Betten von Brigid und Patricia sahen aus als kämen die Laken gerade von der Wäscherei, frisch gestärkt und gepresst.

Während Colleen in die Küche ging um den Kaffee aufzusetzen ging ich ins Wohnzimmer. Auf dem Sofa lag ein bewusstloser, zugedeckter Keith. Sein Anzug lag auf dem Boden.

Das gesamte restliche Wochenende über waren die 4 unzertrennlich. Colleen half Brigid und Patricia dabei einen großen Korb für ein Picknick am Fluss zu packen. Christopher und Patricia waren den ganzen Tag über Händchen haltend dicht aneinander, so nah, dass selbst das Tageslicht zwischen ihnen nicht durchkam. Brigid und Keith zeigten keine Anzeichen davon auch nur in Betracht zu ziehen länger als 5 Minuten getrennt zu sein.

Spät am Nachmittag setzte Colleen eine Kanne Tee auf und wir gingen mit unseren Tassen in den Garten um zu entspannen. Keith hatte kürzlich das Jonglieren erlernt, und so stand er am Fuße der Terasse und unterhielt die anderen mit seinem Talent. Brigid saß auf der untersten Stufe und rief ihm Worte der Ermunterung zu und lachte über seine Witze wenn ihm die roten Gummibälle alle 30 Sekunden runter fielen. Christopher und Patricia saßen auf der obersten Stufe, ihr Arm mit seinem verhakt; sie schauten zu, sagten aber nichts.

Es gibt eine genetische Eigenschaft, die bei allen Frauen der Familie O'Conner vorkommt. Es ist offensichtlich im X-Chromosom verankert, da es bei Mom, ihrer Tochter und all ihren 11 Enkeltöchtern vorkommt.

Es ist das Lächeln.

Um genau zu sein ist es eher ein Halblächeln, leicht zur linken Gesichtshälfte hin verschoben. Auch wenn es für das bloße Auge kaum erkennbar ist, so spürt man sofort die Zufriedenheit, die davon ausgeht.

Patricia trug genau dieses Lächeln während ihr Kopf auf Christopher Schulter ruhte.

Am nächsten Tag mussten Brigid und Patricia nach der Kirche zurück nach Santa Teresa um die Semesterprüfungen an der UCST abzulegen. Frank, Linda, Colleen und ich standen im Vorgarten und verabschiedeten uns von den Mädels während Christopher und Keith mit ihnen zum Bürgersteig gingen. Wir konnten nicht hören was sie sagten, aber ihr Abschied dauerte wesentlich länger als unserer.

Schließlich konnten sie es nicht weiter hinaus zögern. Chris umarmte seine Schwester kurz und sagte etwas, das sie zum Lachen brachte. Und dann Patricia...

Christopher und Patricia umschlangen sich mit solch einer Intensität und Verzweiflung, die schwer zu beschreiben aber ganz offensichtlich waren. Ihr Kuss war lange und langsam und man konnte sehen, dass sie nicht aufhören wollten.

Noch ein letztes Winken zum Abschied und das Auto parkte aus. Chris und Keith beobachteten wie es sich entfernte. Man konnte sehen wie ihre Körper zusammensackten während sie sich langsam darüber bewusst wurden, dass die Mädels fort waren. Sie standen auch noch da als das Auto schon lange außer Sichtweite war.