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Das Bangkok Syndikat 15

Geschichte Info
Chai und Nori begegnen sich.
15.4k Wörter
4.43
7.1k
00

Teil 15 der 18 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 10/23/2019
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49. Fünfundzwanzigster Tag, abends, Bangkok

„Arlak?! Träumst du?"

Der Angesprochene verneinte, drehte sich kurz zu seinen Freunden um und schenkte ihnen ein verlegenes Lächeln. Dieser Mann vor ihm schien ein wahrgewordener Traum zu sein. Er entsprach nicht dem Durchschnitt, nein, dieser Typ hier war absolute Premiumklasse.

Er ließ seine Hand über die Haut des Europäers gleiten, fühlte die Härte der Muskeln darunter, betrachte die beeindruckenden Proportionen des Gefesselten. Triumphierend griff er seinem Geschenk zwischen die Beine und hob dessen stattliches Glied an. Seine Freunde aber klatschten in die Hände und jubelten.

„Wow, ist das ein scharfes Gerät. Mach schon, Arlak! Lass ihn nicht warten!"

Chais Freude über seinen Fahndungserfolg war wie weggewischt. Entsetzt beobachtete er den jungen Thai, der sich entkleidete, dabei gierig auf den Körper des Gefesselten starrte und dann sein Glied langsam zu wichsen begann, das, bereits steif geworden, auf seinen Einsatz wartete. Der Ermittler schämte sich seiner Wehrlosigkeit, doch wie konnte er diesem bemitleidenswerten Menschen nur helfen?

Arlak hörte die Anfeuerungsrufe seiner Freunde nicht mehr. Wie ein Raubtier zog er Kreise um seine Beute, freute sich, diesen heißen Typen nun endlich vernaschen zu dürfen. An dessen Kopfende angekommen traf sich sein Blick kurz mit jenem des Sklaven. Er konnte weder Geilheit noch freudige Erwartung darin finden, stattdessen wirkte die Miene des Deutschen leer und ausdruckslos, als ob sich die Seele dieses Kerls tief in das Innere seines Körpers zurückgezogen hatte. Noch einmal befielen ihn schwere Bedenken, er zögerte, sah zu seinen Freunden hinüber, die ihn erwartungsvoll anstarrten.

„Was ist? Fick ihn in seine geile Fresse! Schau ihn dir doch an. Er ist ganz ruhig, er kennt das Spielchen."

Die Aufforderung half dem Geburtstagskind keinesfalls, sein schlechtes Gewissen blieb. Die Domina aber sah ihn neugierig an, als ob sie ein persönliches Interesse daran haben würde, dass er es ihrem Maso-Knecht auch richtig besorgte.

„Was ist los? Stört dich etwas?"

Nachdenklich schüttelte Arlak seinen Kopf und blickte in das Gesicht des Deutschen. Warum zögerte er? Die Ausländer kauften sich die Mädchen in Pattaya doch genauso. Wie weit war es denn um deren Freiwilligkeit bestellt? Vielleicht musste dieser Kerl hier seinen Arsch verkaufen, damit die Mistress ihn peitschte und sich die Stiefel von ihm lecken ließ? Wer weiß, vielleicht war das so eine Art Geben und Nehmen?

„Steck ihn endlich rein, Arlak! du hast nur eine halbe Stunde!"

Der junge Schwule nickte entschlossen, hob seinen Daumen und wandte sich zu seinen Freunden um.

„Ich sag Euch gleich, wie es sich anfühlt, ein weißes, muskulöses Schmuckstück in den Knackarsch zu bumsen."

Er hörte die gespielte Entrüstung, das Schimpfen, dann hatte er sich auch schon den transparenten Gummi übergestreift und etwas Gleitcreme auf dessen Oberfläche verteilt. Mit spöttischem Ton wandte er sich der Domina zu.

„Reicht das an Gleitcreme oder brauche ich mehr?"

Er hörte das Lachen seiner Freunde, die Mistress aber antwortete nicht. Stattdessen sah sie unbeeindruckt auf den Schwanz des Thais und grinste.

„Seht mal! Die hat ihn ganz schön aus dem Konzept gebracht. Mach dir nichts draus, Arlak! Dafür kannst du lange. Der schenkst du keine Zeit, die wird gleich Augen machen."

Tom indessen floh in seine Gedankenwelt, versuchte sich an Episoden in seinem Leben zu erinnern, die intensiv genug waren, ihn solange zu fesseln, bis diese Tortur durchstanden war. Fest presste er die Augenlieder aufeinander, versuchte jegliches Licht und damit auch die Schatten aus seiner Wahrnehmung zu verdrängen. Wie aus weiter Ferne hörte er Stimmen, es schien, als gelänge es ihm tatsächlich, alles Außenstehende aus seinem Bewusstsein zu verdrängen. Als er etwas zwischen seine Po-Backen drängen und den zunehmenden Druck an seiner Rosette spürte, versuchte er sich zu entspannen und das ihm Widerfahrende zu ignorieren. Es war egal, es würde schnell wieder vorbei sein. Woran dachte er gleich? An seiner Mutter? An seinen Vater? Wie lebendig waren ihre Bilder immer wieder in seinen Gedanken geworden? Wie oft hatten sie ihn vor dem Wahnsinn gerettet, der ihm immer wieder widerfahren war? Aus weiter Ferne hörte er fremdländische Laute, dann war er wieder bei seinen Eltern. Würde er sie noch einmal wiedersehen?

„Na? Wie fühlt er sich an, Arlak? Ist er sein Geld wert?"

Arlak hob erneut seinen rechten Daumen und versuchte sich zu konzentrieren. In schnellem Takt stieß er seinen Schwanz in die Rosette des Weißen, spürte deren für ihn so erregende Enge und die festen Arschbacken, wenn sein Becken gegen sie stieß.

„Dieser Typ ist der Hammer. Er ist fantastisch."

Voller Bewunderung ließ er seine Hände auf die Po-Backen des Gefesselten klatschen, knetete und rieb über die muskulösen Rundungen, während er seinen Schwanz immer härter in den Körper des Europäers rammte. Dann endlich, nach langen Minuten, sank er über dem Rücken des Sklaven zusammen, versuchte sich wieder zu sammeln und neue Kraft zu schöpfen. Sein Schwanz steckte immer noch im Körper des Prostituierten, wo er langsam zu erschlaffen begann.

Mit gespannten Blicken verfolgten seine Freunde das Handeln des jungen Thai, der sich wieder aufraffte und sein schlaff gewordenes Glied zwischen den strammen Backen des Sklaven herauszog. Triumphierend ließ er sein Becken kreisen, die Hände in die Hüften gestemmt, und vollführte einen Freudentanz, der von seinen Freunden mit begeisterten Jubelrufen kommentiert wurde. Mit einer geübten Handbewegung riss Arlak das Kondom von seinem Schwanz und warf es zu Boden. Mit einiger Mühe wichste er sein Glied wieder steif, um sich ein neues Präservativ überzustreifen.

„Ich werde Euch gleich mal vorführen, wie geil es ist, sich von dieser Sahneschnitte hier den Schwanz lutschen zu lassen."

Tom verkroch sich noch tiefer in seine Traumwelt, dachte an seinen ersten Schultag, seine Kommunion, die erste Freundin. Damals auf der Parkbank, der erste Kuss ... er konnte sich noch gut daran erinnern. Was wohl aus dem Mädchen geworden war? Kathrin hatte sie geheißen und war genauso unerfahren gewesen wie er selbst.

So sehr er sich auch bemühte, die Vorgänge auszuklammern, er spürte jetzt etwas in seinem Mund. Er schmeckte Gummi, fühlte etwas an seinen Lippen reiben. Tom zwang sich, ruhig zu bleiben, wollte wieder zurück zu diesem Mädchen. Ob auch sie noch an ihn dachte? Wie aus weiter Ferne hörte er Gelächter und Rufe in thailändischem Kauderwelsch. Das alles durfte keine Rolle spielen, wenn er diese Hölle durchstehen wollte.

„Er macht nichts. Ich dachte, er würde wenigstens ein wenig daran lutschen."

Mit sichtlicher Enttäuschung sah Arlak die Domina an. Die seufzte, erhob sich betont lässig von ihrer bizarren Sitzstatt und zog ihren langen Gummiknüppel aus der Halterung an ihrem Gürtel. Sie kniete sich vor das Gesicht ihres Sklaven und schlug ihm mehrere Male hart ins Gesicht, so lange, bis sie sich seiner Aufmerksamkeit sicher war. Man hörte nicht, was sie ihm sagte, doch die Bestürzung und Angst des Sklaven waren dessen Gesicht deutlich abzulesen. Die Mistress aber stellte sich auf die rechte Seite ihres Opfers und holte weit nach hinten aus, um ihm den ersten Schlag zu verabreichen.

„Hey, hey, hey! Jetzt warten Sie mal! So habe ich das nicht gemeint. Wenn er absolut nicht will, dann ist das okay für mich."

Doch die Domina ließ sich nicht besänftigen und drosch regelrecht auf die Gesäßbacken ihres Sklaven ein. Der riss die Augen auf und brüllte seinen Schmerz mit hohlem Ton aus dem, durch die Maulsperre bereits aufgezwungenen Mund heraus. Mindestens zwanzig Schläge prasselten auf diesen armen Mann nieder, der sich schreiend und in seinen Fesseln windend dieser Folter zu entziehen versuchte. Dann ließ diese Furie endlich von ihrem Opfer ab, steckte ihr Schlaginstrument zurück in den Gürtel und setzte sich, als ob nichts passiert wäre, wieder auf den Rücken ihres Sklaven.

Die Schwulen reagierten schockiert, bei Arlak war die Lust an seinem Geburtstagsgeschenk durch diese brutalen Schläge wie weggewischt. Voller Mitleid betrachtete er auf den derart brutal misshandelten Deutschen, der mit tränenüberströmtem Gesicht und laut vor sich hin röchelnd seiner Schmerzen Herr zu werden versuchte.

„Los! Worauf wartest du? Er wird es jetzt tun."

Noris Augen fixierten Arlak voller Ungeduld. Der aber griff nach seiner Kleidung und begann sich eilig wieder anzuziehen.

„Lieber nicht. Sorry, aber das ist mir eindeutig zu abgefahren. Ich weiß nicht, was hier vorgeht, ich will es aber auch gar nicht wissen."

Er wandte sich seinen Freunden zu, die, wie er, nicht in der Lage waren, das Beobachtete zu verarbeiten. Schockiert, aber auch besorgt betrachteten sie den Leidenskampf des Sklaven.

„Mir egal. Aber Geld zurück gibt es nicht. Ich rufe Jasmin, die bringt Euch wieder nach draußen. Ihr könnt im Aufenthaltsraum auf sie warten."

Die Domina deutete auf die Tür und die Gruppe ließ sich nicht lange bitten. Nur Chai zögerte, warf noch einen Blick zurück auf den geprügelten Sklaven und wandte sich dann der Domina zu.

„Wie soll das jemand freiwillig aushalten? Das ist doch kein SM mehr."

Die Mistress neigte ihren Kopf zur Seite, der Typ schien ehrlich schockiert zu sein.

„Sie sehen doch, dass er es kann. Warum also die Aufregung? Sie sind hier in einem SM-Klub. Was haben Sie dabei nicht verstanden?"

Chai warf einen verzweifelten Blick zurück auf den gefesselten Deutschen, dann folgte er den Jungen hinaus auf den Gang. Er fühlte sich elend, dass er dieser gequälten Seele noch keine Hilfe bringen konnte, ohne sich oder ihn damit zu gefährden. Nori hatte ihm heute einen deutlichen Fingerzeig dafür gegeben, dass er mit allem bei ihr zu rechnen hatte.

„Das war kein Trick. Wie kannst du so etwas sagen? Hast du nicht die breiten roten Streifen gesehen, die sich auf seinen Backen gebildet haben? Bin ich Krankenpfleger oder du? Glaub mir, wenn das Blut unter seiner Haut erst einmal geronnen ist, wird sein ganzer Po Grün und Blau sein. Nee, das war kein Theater. Die hat ihn richtig geprügelt, glaub mir das."

Chai verfolgte das Gespräch vor ihm halbherzig. Er müsste eigentlich den Kontakt zu dieser Nori suchen, ein Verhältnis aufbauen und mehr über sie in Erfahrung bringen. Doch er fühlte die Gefahr und im Moment war ihre Gegenwart einfach zu furchterregend, als dass er einen klaren Gedanken fassen konnte. Erst einmal raus hier, dann würde er weiter sehen.

„Ihr regt Euch umsonst auf. Wenn ihr mal ein paar härtere Videos über Sadomaso gesehen hättet, dann wüsstet ihr, dass das noch gar nichts war. Der Typ ist es gewohnt und auch wenn er ganz schön gelitten hat, wird es ihn geil machen oder irgendwelche perverse Lust bringen. Das ist halt sein Fetisch und sie bedient diesen nur."

Sie waren wieder in den kleinen Wartebereich angekommen und Arlak nahm auf seinen Stuhl von vorhin wieder Platz. Er hielt sich aus dem Gespräch raus, war schockiert und enttäuscht von diesem Erlebnis. Trug er nicht die Schuld, dass diese Furie diesem armen Kerl so zugesetzt hatte?

„Arlak? Ist alles okay mit dir?"

Einer der Freunde setzte sich dem Geburtstagskind gegenüber.

„Tut mir leid. Wir hatten uns das auch anders vorgestellt. Nimm es dir nicht zu Herzen. Sarit hat bestimmt recht. Dieser Kerl hat es sich doch selbst ausgesucht. Du weißt doch, wie entartet wir Menschen sind."

War es wirklich so einfach? Arlak blickte auf in das Gesicht seines Freundes, dann wandte er sich seinem „Onkel" zu.

„Was sagst du? Hat Sarit recht? Steht der Typ auf so etwas?"

„Wir werden es nicht erfahren, fürchte ich. Aber diese Frage habe ich mir zwangsläufig auch gestellt. Wenn ich mir einen Menschen vorstelle, der echtes Leid erfährt, dann sieht dieser aus wie der Mann vorhin. Ich habe bisher auch nur ein bisschen vom Rand her in die Szene hinein geschnuppert, ich weiß also nicht, wo die Grenzen liegen und ob es überhaupt welche gibt. Aber das gerade eben ... es war einfach furchtbar."

Jasmin hatte den Raum betreten und blickte Arlak neugierig ins Gesicht.

„So. Ihr seid aber früh wieder draußen. Ich hoffe, es hat Spaß gemacht?"

Jasmins Frage hinterließ Verbitterung bei den Jungen, aber auch Groll. Arlak selbst ließ es sich nicht nehmen, sie offen und direkt zu beantworten.

„Wir haben tiefe Einblicke in das bekommen, was Sie hier in diesem Hause BDSM nennen. Mir hat es überhaupt nicht gefallen und ich denke, ich kann auch für meine Freunde sprechen. So ein wenig Fesselkunst kann ja faszinierend sein, aber wie menschenverachtend ihre Kollegin sich aufführt ..."

Der junge Mann schüttelte, immer noch des eben Erlebten wegen fassungslos, seinen Kopf.

Die Klub-Chefin sah hilflos in die Runde, ihre Bestürzung über die Erklärung ihres Gastes wirkte echt. Sie wusste, wie kontraproduktiv es für das Geschäft war, wenn Neigungen falsch bedient wurden. Und dass diese Homos sehr soft unterwegs waren, hätte Nori doch eigentlich sehen müssen. Auch wenn sie in ihrem Handeln oft wie eine Sadistin wirkte, quälte sie doch niemals ohne Grund. Sie wandte sich also an Arlaks Onkel, um den Hintergrund für die schlechte Stimmung in der Gruppe zu erforschen.

„Wollen Sie mir nicht kurz berichten, was passiert ist? Vielleicht kann ich ja mit Mistress Nori sprechen und Arlak bekommt eine weitere Gelegenheit? Ich möchte nämlich nicht, dass unser Klub einen negativen Eindruck bei ihm hinterlässt. Schließlich ist es doch sein Ehrentag."

Chai fasste das eben Erlebte mit wenigen Worten zusammen. Was sie gesehen hatten, war nichts als schiere Brutalität und Menschenfeindlichkeit, keine Spur von Sinnlichkeit oder gar Erotik. Vielleicht hätten sich die Jungs vorher besser erkundigen sollen? Diese Befürchtung hielt er der Klubchefin vor.

„Vielleicht können Sie mir eine Frage beantworten, Jasmin. Dieser „Sklave" ... leidet er wirklich freiwillig?"

Die rothaarige Klub-Chefin zeigte Verständnis, bat darum, sich mit an den Tisch setzen zu dürfen und versuchte, die Wogen zu glätten.

„Freiwillig ist vielleicht der falsche Ausdruck. Er hat sich freiwillig in ihre Hände begeben und wusste natürlich auch, was das für ihn bedeuten würde. Mistress Nori hat nicht unbegründet einen derart harten Ruf, Ihr habt ja selbst gesehen warum. Ihre Erziehungsmethoden sind beliebt und gefürchtet zu gleichen Teilen und nur ambitionierte Masochisten geben sich in ihre Hände. Der Schmerz, den ihre Sklaven zu erleiden haben, ist echt, die von ihr verursachte Verzweiflung ebenso, aber auch ihre Lust, unter dieser Herrin leiden zu dürfen."

Jasmin lächelte Arlak an, der ihr gegenübersaß und ihre Darlegung aufmerksam verfolgt hatte. Sie versuchte die Wirkung ihrer Erklärung noch zu steigern, indem sie ihre rechte Hand auf die seine legte. Chai aber war verwirrt. Konnte ihn ihr Eindruck denn so getäuscht haben?

„Sie wollen damit sagen, dass solch eine Härte hier durchaus üblich ist?"

Die Klub-Chefin zeigte ein strahlendes Lächeln und lehnte sich entspannt zurück.

„Aber natürlich! Neben allen anderen Gangarten auch. Es liegt doch am Kunden, welches Szenario er geboten bekommen möchte. Bei Arlak war es bloß schwer, sich da genauer festzulegen, vor allem was seine Grenzen betrifft. Ich werde gern noch einmal mit Mistress Nori reden. Wenn Ihr möchtet, rufe ich Euch die Tage an und wir vereinbaren einen neuen Termin für Arlak. Es fällt mir schwer, ihn so traurig und enttäuscht gehen zu lassen."

Der Junge aber war damit nicht einverstanden. Diese Konstellation gefiel ihm nicht. Er wollte kein Opfer, selbst wenn dieses so attraktiv war wie dieser Deutsche. Er wollte einen Sexualpartner, auch wenn dieser von ihm bezahlt werden musste. Zwang und Brutalität konnten für ihn keine Gründe für körperliche Nähe sein. Das wusste er jetzt.

Jasmin reagierte enttäuscht auf Arlaks Ablehnung. Noch einmal versuchte sie, seine Bedenken zu zerstreuen.

„Und bei den Strichern glaubst du wirklich, dass sie dir freiwillig ihren Körper verkaufen? Zuhälter zwingen sie dazu und selbst wenn du die wenigen findest, die keinen haben, so zwingt sie die Not, sich zu prostituieren. Verurteile unsere Seite des Spiels nicht, Arlak, selbst wenn sie dir düster und unheimlich vorkommt. Bei uns finden viele Menschen ihre Erfüllung, die sonst scheitern und unglücklich sind. Aber natürlich steht es mir fern, dich überreden zu wollen. Verzeih."

Die Klub-Chefin gab sich nach wie vor höflich und zuvorkommend. Sie geleitete die Gruppe nach oben bis zu dem großen Tor. Sie ordnete aus ihrer Erinnerung die Namen der jungen Männer richtig zu, reichte jedem die Hand, zuletzt dann Chai.

„Ich glaube, Sie haben ein wenig Blut geleckt, kann das sein?"

Jasmin hüstelte, fand sie ihre eigenen Worte im Nachhinein doch unpassend und schlecht gewählt. Chai drehte sich um, die Jungs waren schon draußen auf der dicht bevölkerten Straße.

„Ich finde die Damen sehr reizvoll, wenn ich auch nicht weiß, ob ich deren Spiel wirklich ertragen könnte. Aber auch dieser Deutsche ... ich würde ihn gerne einmal näher kennenlernen, allerdings nur, wenn man auf die harte Gangart von vorhin verzichten könnte."

Jasmins Blick bekam einen seltsamen Ausdruck, dann aber war sie wieder die Freundlichkeit in Person.

„Die nächsten Tage wird da leider nichts zu machen sein. Mistress Nori und ihre Gefolgschaft sind leider vollkommen ausgebucht. Aber ich werde Ihnen gerne eine erfahrene und attraktive Dame zuweisen, die Ihnen unsere Welt schmackhaft macht. Vielleicht gleich morgen? Ich erstatte Ihnen die Hälfte des Honorars, sagen wir als kleine Entschädigung für den heutigen Abend?"

Chais Gedanken rasten, schließlich stimmte er aber zu. Er musste in dieses Haus zurückkehren, je schneller, desto besser. Wenn er erst einmal Vertrauen bei der Chefin aufgebaut hatte, würde es auch immer leichter für ihn werden, den Club aufzusuchen. Vielleicht fand er dann sogar eine Möglichkeit, die Lage der Deutschen genauer einzuschätzen. Noch einmal hörte er das herzliche Lachen Jasmins, fühlte deren Händedruck, dann schloss sich das schwere Tor langsam hinter ihm.

Sechsundzwanzigster Tag, morgens, Bangkok

Long war in der Zwischenzeit beinahe dem Wahnsinn verfallen. Obgleich erschöpft und todmüde, hatte er keinen Schlaf gefunden, litt wechselweise unter starker Hitze, dann wieder erbitterter Kälte. Brennende Schmerzen in seinem Unterleib zeigten ihm unentwegt die Grenze des Ertragbaren auf. Doch Nori hatte ihm noch weitere Qualen beschert, unter anderen stand seine Blase kurz vor dem Platzen und auch sein Darm schien ihm zum Bersten gefüllt zu sein. Auch wenn er diese Torturen aus seinem Bewusstsein verdrängen konnte und der rettende Schlaf über ihn kam, blendete gleißendes Gesicht seine Augen und greller Krach drang durch seine Ohren direkt in sein Gehirn. Hätte er die Möglichkeit bekommen, hätte er sich sofort das Leben genommen. Eine Stunde Schlaf, nur eine!

In einem langsamen Rinnsal lief Flüssigkeit durch seine Nasenlöcher den Rachen hinunter, wenigstens konnte er diese nicht schmecken. Vielleicht diente sie dazu, ihn vor dem Kollaps zu bewahren? Auch durch die Röhre wurde permanent ein seltsamer Brei gepresst, der bitter und salzig schmeckte, langsam aber stetig seine Zunge entlang durch den Tubus gedrückt wurde.

Longs Widerstand war zu einer Farce geworden. Schon lange war er zu allem bereit, nur um dieser Hölle zu entfliehen. Wie lange er wohl schon in diesem Sarg lag? Würde man ihn denn überhaupt jemals wieder herauslassen? Vielleicht wollte ihn diese Hexe verrückt machen und dann in eine Psychiatrie einweisen lassen, aus der er nie wieder entlassen werden würde. Vielleicht wollte sie ihn aber auch nur qualvoll verrecken lassen, seine Blase sprengen und seine Därme bersten lassen. Selbst seine Gedanken waren nicht mehr frei, sie kreisten ständig um die peinigenden Umstände, denen er ausgeliefert war. Wann würde man ihn endlich befreien? Wie viel Zeit war überhaupt vergangen? Er konnte einfach nicht mehr. Diese Teufelin musste doch wissen, dass dies nicht lange zu ertragen war.