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Der geheime Garten

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Mit Disziplin beende ich den Arbeitstag. Als letzte Handlung leite ich die Mail samt Anhang an meine private E-Mail-Adresse weiter.

Ich habe es eilig auf dem Heimweg. Sofort lege ich mich auf das Sofa, nachdem ich meine Schuhe und Jacke achtlos im Flur verteilt habe. Ich rufe die Mail mit dem Video auf. Es enthält das, was ich erwartet habe:

Ich winde mich auf dem Bett. Ich bin deutlich dabei zu erkennen, wie ich diese Handlungen an mir vornehme. Der Anblick erregt mich aufs Neue. Nicht, weil ich mir selbst dabei so gut gefalle - und das tue ich. Nein, ich stelle mir vor, diese Aufnahmen durch die Augen Anderer zu sehen. Masturbiert sie dabei? Wichst er dabei? Wer auch immer die unbekannte Person ist: Auch sie wird einen Lustgewinn daraus ziehen.

Ich beobachte mich weiter, bis sich der Bildschirm ändert.

Lia ruft an

Mit einem Schlag verdrängen Schuldgefühle die Lust. Durch die Aufregung der letzten Tage habe ich mich kein einziges Mal bei ihr gemeldet.

Ich drücke auf den grünen Hörer und nehme den Anruf an. "Hey Lia."

"Hey, Bitch - na wie läufts?" singt sie in gewohnt bester Laune in ihr Handy.

"Hab alles im Griff, wie immer. Weißt du doch", antworte ich und bezweifle, dass das der Wahrheit entspricht. Immerhin macht es mir Spaß, eben NICHT alles im Griff zu haben. Dann entschuldige ich mich noch bevor sie darauf eingehen kann: "Hör zu, war etwas stressig die letzten Tage, deswegen hab ich nicht geschrieben oder so..."

"Schon gut. Dachte ich mir schon. Deswegen ruf ich auch nicht an. Aber ein bisschen vermisse ich dich ja schon. Hast du Lust am Samstag vorbei zu kommen?"

Der Plan für den Freitag steht bereits fest. Samstag hingegen bin ich noch frei. Und ich habe nichts dagegen, ein wenig mit Lia abzuhängen.

"Samstag. Klingt cool. Wann soll ich da sein?"

"Wie wär's mit 14Uhr?"

"Geht klar."

"Top. Und bleib heiß." Ich höre sie ins Telefon lachen und stelle mir sie dabei vor.

"Freu mich, du auch.

"Bye"

"Bye"

Mir wird es sicher gut tun, zwischen all der Aufregung bei Lia etwas runterzukommen. Und so habe ich nun zwei Gründe, mich auf das anstehende Wochenende zu freuen. Schon im Teenageralter hing ich regelmäßig bei ihr ab und auch heute lebt sie noch in ihrem Elternhaus. Sie kommt aus einer wohlhabenden Familie und ist, wie ich, Einzelkind. Ihr Vater ist der Gründer einer IT-Sicherheitsfirma, die in der Zwischenzeit international bekannt ist. Das bedeutet aber auch, dass er so gut wie nie zuhause ist. Dennoch wird Lia nie müde zu betonen, dass sie zu ihm ein gutes Verhältnis pflegt. Die Beziehung zu ihrer Mutter beschreibt sie jedoch als kalt. Und in Lias Sprache bedeutet das: katastrophal. Nach allem, was ich weiß, ist sie, vermutlich der Einsamkeit geschuldet, dem Alkohol verfallen. Und so habe ich keinen der beiden jemals kennengelernt, obwohl ich mit Lia seit über einem Jahrzehnt befreundet bin. Für uns bot das natürlich in jungen Jahren einiges an Freiheit. Ein großes Haus und uneingeschränkter Zugang zum elterlichen Schnapsschrank waren oftmals die Grundlage für ausufernde Parties. Lia war Daddys kleiner Engel und ihre Mom schlichtweg nicht in der Lage, ihre Tochter zu tadeln, so dass sie nie etwas zu befürchten hatte.

Ich bringe zu Ende, was ich angefangen habe und lege mich schlafen.

Der restliche Verlauf der Woche ist überraschend ruhig und so sehne ich dem Freitag entgegen.

5

"Hey, Paket für dich." Daniel kommt ungebeten in mein Büro, wofür ich ihn, wie viele Male zuvor, tadle. Dennoch bin ich ihm nicht böse, da ich weiß, dass er einfach nur nett sein will und vielleicht etwas ungeschickt flirtet.

"Danke. Stell es einfach ab", sage ich und deute auf die Ablage zu seiner linken. Er schaut mich kurz an und will scheinbar etwas sagen, überlegt es sich aber dann doch anders und zieht mit geröteten Wangen von dannen, was mir nicht unrecht ist. Sobald er zur Tür draußen ist, nehme ich das Paket in Augenschein.

Es ist leicht und etwa so groß wie ein Eierkarton.

Für gewöhnlich bekomme ich keine Pakete, die zu meinen Händen adressiert sind. Ich begutachte das aufgeklebte Etikett. Ich schrecke, auf als ich den Absender sehe:

Secret Garden

Ich schließe das Büro ab, da ich nicht riskieren will, mit dem wie auch immer gearteten Inhalt des Pakets gesehen zu werden. Dennoch muss ich sofort wissen, was darin steckt. Mit einer Schere trenne ich das Paketband auf und öffne den Karton.

Zuerst bekomme ich ein seidenes Stück Stoff in schwarz zu fassen. Zunächst denke ich an eine Krawatte, doch bei näherem Hinsehen erkenne ich, dass es sich um eine Augenbinde handelt. Zumindest legen zwei größere Flächen in der Mitte des Bands, die den Abstand von Menschenaugen abbilden, diese Nutzung nahe. Jeweils links und rechts dieser Flächen bleiben noch gute zwanzig zentimeter Band übrig, so dass man sie hinter dem Kopf verknoten kann

Ich halte den Karton kopfüber, um zu sehen, ob weitere Dinge enthalten sind. Ein Umschlag landet darauf auf meiner Tastatur. Sofort reiße ich diesen auf und lese den Brief darin aufmerksam:

Hallo Nicole,

Du hattest ja richtig Spaß beim letzten Mal, wenn ich es richtig gedeutet habe. Vermutlich kannst du den heutigen Abend kaum erwarten. Und ich kann dir sagen:

Ich auch nicht.

Dem Paket liegt ein kleines Spielzeug bei. Dieses wirst du für deine heutige Aufgabe brauchen:

Du wirst heute einen Stuhl vorfinden. Du wirst dich ausziehen und auf diesem Platz nehmen. Zum Schluss wirst du dir die Maske über die Augen legen und fest verknoten. Bist du damit fertig, musst du einfach nur warten.

Hab keine Angst, du wirst nicht alleine sein! Ich bin es, der dich heute besuchen kommt.

Stelle ich fest, dass du versuchst zu schummeln, indem du dir die Augen nicht richtig verbindest, hat das einen sofortigen Abbruch und ein endgültiges Ende unseres kleinen Spiels zur Folge.

Ich werde dir eine kleine Fernbedienung in die Hand geben. Auf dieser befindet sich ein Knopf. Drückst du diesen, breche ich sofort ab. Auch hier gilt: Dieser Abbruch hat das endgültige Ende zur Folge.

Ich freue mich auf dich!

P.S: Du kannst die Nacht dort verbringen, wenn du die Dunkelheit scheust. Warte hierfür einfach auf das akustische Signal, das ertönt. Dann darfst du dir die Augenbinde abnehmen und dich frei bewegen. Ich werde nicht vor Sonntag zurückkehren.

Wieder wird mein Körper mit sämtlichen Hormonen geflutet. Die detaillierte Vorgehensweise zeugt von akribischer Planung. Dass ich ein Teil davon bin, macht mich gleichermaßen geil und nervös. Es ist dieser Mix aus Angst, Neugier und Kontrollverlust, der mich so richtig in Wallung bringt und mich hier und jetzt sofort in die passende Stimmung versetzt. Ich blicke auf die Uhr. Noch drei Stunden. Viel Zeit.

Wieder und wieder lese ich den Brief. Die Ausdrucksweise zeugt von einem gewissen Bildungsniveau. Auch das grenzt die Liste an Menschen, die dahinter stecken könnten, nicht wirklich ein, da ich, soweit ich das beurteilen kann, ausschließlich in gehobenen Kreisen verkehre.

Bevor ich mich auf den Weg mache, erneuere ich noch mein Make-up und bringe die Frisur nochmal in Form. Ja, ich will heiß aussehen für ihn. oder sie, je nachdem. Da ich nackt sein werde, entscheide ich mich dafür, dem Outfit nicht allzu viel Aufmerksamkeit zu schenken und bleibe bei dem zur Arbeit getragenen schlichten schwarzen Kleid. Ich packe mir eine Jogginghose und einen dünnen Pullover in einen Rucksack, für den Fall, dass ich tatsächlich dort übernachte. Da ich es kaum mehr aushalte, entscheide ich mich dafür, sofort los zu fahren. Die Entscheidung entpuppt sich als goldrichtig, als ich in einen durch einen Unfall verursachten Stau gerate. So komme ich zwar später als erwartet, aber immer noch pünktllich an.

Zielsicher verschaffe ich mir Zutritt und finde den Garten vor, wie ich ihn zurückgelassen habe. Ich verschwende keine Zeit und begebe mich sofort in das Innere des kleinen Hauses. Ich atme schnell, doch überschreite die Türschwelle. Entschlossen, das zu tun, was mir aufgetragen wurde. Entschlossen dazu, mich all dem vollständig hinzugeben. Der Raum ist mit Ausnahme des dazugekommenen Stuhls unverändert. Ich betrachte ihn näher. Ich hatte ihn mir am Mittag anders vorgestellt. Es handelt sich um einen schlichten Camping-Klappstuhl, der für offensichtliche Zwecke modifiziert wurde: Jemand hat ein Loch in die Sitzfläche geschnitten. Perfekt rund. Und groß genug, um meinen Hintern frei zu lassen. Beeindruckt davon beginne ich damit, mich zu entblößen. Ich brauche keine Minute, um mich von dem Kleid und dem Rest der Kleidung zu befreien. Splitterfasernackt stehe ich in dem Raum und stelle erfreut fest, dass die Temperatur angenehm auf meiner Haut wirkt.

Unsicher laufe ich auf den Stuhl zu. Meine zitternden Knie geben mir das Gefühl eines wackeligen Bodens. Ich stelle mich vor ihn und nehme Platz. Komfortabel ist es nicht. Die kalte, und durch die Öffnung schmale, Sitzfläche bohrt sich in meine Oberschenkel. Nach kurzer Zeit passt sich die Temperatur des Plastiks jedoch der meines Körpers an, was das Sitzen deutlich angenehmer macht. Dadurch wirkt es rund um meine Fotze kühler, was mich seltsam geil macht. Noch einmal einatmen. Ich lege die Augenbinde an. Der seidene Stoff bedeckt meine Augen vollständig und ist vollkommen blickdicht. Geschickt verknote ich die beiden losen Enden an meinem Hinterkopf. Und dann ein zweites Mal, so dass der Knoten beinahe schmerzhaft auf meinen Haaren aufliegt. In nun vollkommener Dunkelheit warte ich.

Es vergehen einige lustvolle Minuten der Ungewissheit. Ich kann nicht sagen wie viele, doch es fühlt sich quälend lange an. Dann, endlich, höre ich etwas. Das knarzende Geräusch kann ich eindeutig als das des Tores erkennen. Wieder beschleunigt mein Herz den Puls. "Ruhig atmen", sage ich mir selbst, doch es will mir nicht so recht gelingen. Wenig später öffnet sich die Tür. Ich spüre einen lauen Luftzug um meinen Körper und wie sich die Knospen auf meinen Brüsten zusammenziehen. Vom Luftzug und vor Lust. Schritte. Langsame, zaghafte Schritte. Dem geräuscharmen Gang zufolge vermute ich eine Frau, bin mir jedoch nicht sicher. Sobald sie ihre Stimme benutzt, bekomme ich Klarheit. Doch sie erhebt sie nicht. Kein Wort der Begrüßung. Meine Lust ist bereits jetzt in unbekannter Höhe. Wieder Schritte. Nun deutlich neben mir. Was wird jetzt passieren? Ich erwarte eine fremde Hand auf meiner Haut. Meinen Titten. Oder an meiner Fotze. Doch zunächst passiert nichts. Meine Vermutung ist, dass sie, oder er, den Anblick erst einmal genießt, was meiner Lust weiter zuträglich ist. Schließlich die erste Berührung. Ich ertaste einen kleinen Kasten aus Plastik. Mein Daumen liegt auf einem gut fühlbaren Knopf, was mir den Erhalt der im Brief angesprochenen Fernbedienung bestätigt. Ich bin dankbar dafür, ein gewisses Maß an Sicherheit zu erlangen.

Und schließlich: Fremde Hände an meinem Körper. Für Frauenhände wirken sie zu rau. Allerdings spüre ich einen Fingernagel, der für einen Mann etwas zu lang scheint. Die Vermutung, dass es sich um eine Frau handelt, erscheint mir deshalb weiterhin plausibler. Mir ist es egal, welchem Geschlecht diese Person angehört. Neugierig bin ich natürlich trotzdem. Etwas streift meinen Arm, das ich nicht zuordnen kann. Es fühlt sich kratzig und unangenehm an. Wenig später befindet sich mein linkes Handgelenk an einem der hinteren Stuhlbeine. Fixiert. Vermutlich durch ein Hanfseil. Lust. Wie in meinem Traum. Mein rechtes Handgelenk folgt. Ich höre zwei kurze Schritte. Meine Füße sind an der Reihe. Wenig später ist es so weit: Blind und unfähig mich zu bewegen befinde ich mich mit einer fremden Person in einem Raum. Ich bin so geil, dass ich das Gefühl habe, auszulaufen.

Die Person entfernt sich. Ich kann es hören. Dann das Geräusch, das eine Spiegelreflexkamera macht, wenn man damit fotografiert. Jeder einzelne Ton bewirkt eine Steigerung der Lust in mir. Mit jeder Faser meines Körper will ich schreien "Berühr mich endlich". Doch ich entscheide mich dafür, stumm zu bleiben und die weiteren Schritte abzuwarten. Ich achte dieses Mal genau auf die Schritte. Eins. zwei. drei. Vier Schritte benötigt es für sie, zu mir zurück zu kommen. Dann spüre ich etwas Unerwartetes. Eine kalte, glatte Oberfläche trifft auf meine Rosette. Ich schrecke kurz hoch, doch zwinge mich sofort zurück in Position. Das alles passiert, ohne ein Wort miteinander zu wechseln. Druck. Der Gegenstand bohrt sich in meinen Hintern. Erst gegen Widerstand, dann mit mehr Druck bahnt er sich den Weg in meinen Körper. Ich presse die Zähne zusammen, als ich spüre, wie der von mir vermutete Analplug meinen Schließmuskel weitet. Immer weiter dringt er unnachgiebig in mich ein. Zuerst spüre ich einen stechenden Schmerz. Dann ein angenehmes Druckgefühl. Und als er vollständig in mir verschwindet und sich mein Schließmuskel wieder zusammenzieht kann ich nicht mehr anders als ein tief röhrendes: "OHHH GOOOOOOTTT...FUUUUCK." in die Dunkelheit zu brüllen.

Scheiße, fühlt sich das gut an. Ich habe mir soeben von einer wildfremden Person den Arsch entjungfern lassen und ich kann mich nicht erinnern, jemals geiler gewesen zu sein. Die Vorstellung mochte mich zwar erregen, doch es real zu spüren, übertrifft alles zuvor Erlebte bei weitem. Ich habe das Gefühl, durch den bloßen Druck in meinem Hintern zu kommen. Ich will mich anfassen, doch bin außerstande, meine Gliedmaßen zu bewegen. Ein zweiter Gegenstand. Ebenfalls glatt und dem Gefühl nach rund. Eindeutig ein Dildo. Dieses Form ist mir vertraut. Im Gegensatz zu dem Plug verschwindet dieser problemlos in mir. Es erzeugt sofort ein schmatzendes Geräusch, als dieser in meine Fotze geschoben wird. Dabei geht sie oder er auch weniger zaghaft vor. Natürlich ist deutlich zu sehen, wie geil ich bin und somit bereit von einem großen, harten Plastikschwanz gefickt zu werden. Langsam dringt er in mich ein. Dann wieder aus. Schmatzende Geräusche begleiten die Prozedur mit jeder Bewegung. Die Geschwindigkeit erhöht sich. Ich spüre, wie sich die beiden Spielzeuge in meinem Inneren berühren. Minutenlang werde ich auf diese Weise penetriert. Ich spüre den Orgasmus eintreffen. Ganz langsam beginne ich zu beben. Nur die Fixierung hält mich an Ort und Stelle. Schneller. Ich zucke. Luft tritt aus meiner Muschi aus, was in einem obszönen Geräusch resultiert.. Er kommt. Der Orgasmus. Er packt mich am Körper und reißt mich in die Tiefen einer unterirdischen Quelle mit. Jeder Nerv in mir kribbelt ekstatisch. Und im Gegensatz zu meinem tiefen Röhren von zuvor quietsche ich ungewollt laut: "SCHEISSE JAAAAAA".

Ich brauche eine gefühlte Ewigkeit, um von dem Höhepunkt herunterzukommen. Dabei bemerke ich nicht einmal, wie die Fesseln von meinen Hand- und Fußgelenken gelöst werden und sich die Person von mir entfernt. Erst, als man mir das Spielzeug aus dem Rektum herauszieht, komme ich langsam zu mir. Es fühlt sich in unangenehmer Weise so an, als würde ich auf der Toilette mein großes Geschäft verrichten. Und schließlich holt mich das Ertönen einer eindringlich ertönenden Sirene in die Realität zurück. Es ist das Zeichen, dass es vorbei ist. Ich befreie mich von der Augenbinde und finde mich alleine in dem Raum wieder. Ein kurzer Blick nach draußen bestätigt mir, dass es bereits dunkel ist. Ich schlüpfe in die mitgebrachten Klamotten und lege mich erschöpft, aber glücklich, in das Bett.

6

Am nächsten Morgen nehme ich die Dusche des kleinen Badezimmers in Anspruch, welche überraschend komfortabel ist. Selbst ein Föhn steht bereit und so schlüpfe ich wieder in die Klamotten, die ich zum Schlafen getragen habe und fixiere mein Haar mit einer Spange, die sich noch in meiner Tasche befindet. Ich frage mich, ob ich auch hierbei beobachtet werde. Bei der Rückkehr in den Raum fällt mir ein neuer Umschlag auf dem Tisch auf. Entweder liegt dieser seit gestern Abend dort oder er wurde in meiner Abwesenheit dort platziert. Der Logik nach kommt aber nur die erste Option wirklich in Betracht. Ich reiße ihn auf und lese: Sonntag. 19 Uhr.

Sonst nichts weiter. Natürlich weiß ich, dass dies der Termin für das nächste Treffen ist. Dieses Mal ohne weitere Information. Dass es so schnell wieder so weit sein wird, erfreut mich.

Es lohnt sich nicht mehr, nach Hause zu fahren, bevor ich mich auf den Weg zu Lia mache. Die warme Periode dieses Frühlings reißt nach wie vor nicht ab und so verbringe ich noch eine Stunde, in aller Gemütlichkeit, in dem liebevoll angelegten Garten. Er zeigt sich in unschuldiger Schönheit, was im direkten Kontrast zu dem steht, was sich hinter den vier Wänden in dem Gebäude nebenan abspielt. Ungewollt frage ich mich, was sich dort schon alles zugetragen hat, belasse es aber bei diesem oberflächlichen Gedanken und ermahne mich selbst, für den Rest des Tages die lustvollen Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen.

Keine zwei Stunden später stehe ich vor Lias Haustüre. Sie lebt in einer großen Einliegerwohnung im Haus ihrer Eltern. Der gepflasterte Weg vor dem beeindruckenden Haus führt an einem Blumenbeet vorbei, das mich sofort an den Garten denken lässt. Die Tatsache, dass ich mittlerweile die alltäglichsten Dinge mit sexueller Erregung aosziiere ängstigt mich etwas und so lenke ich den Fokus auf das Treffen mit meiner besten Freundin.

"Hey Nicky", begrüßt mich Lia freudestrahlend. Sie sieht ein wenig müde aus und scheint, obwohl es bereits Mittag ist, erst vor kurzem aufgestanden zu sein. Ungeschminkt war sie schon immer hübscher als ich. Das muss ich zugeben. Ihre weichen Gesichtszüge, gepaart mit den braunen Augen, verleihen ihr ein unschuldiges Antlitz. Wie ich, legt sie großen Wert auf ihren Körper. Wir waren uns schon immer bewusst, dass wir, insbesondere im Doppelpack, gut bei den Jungs und Männern ankommen. Ihr Haar, wie auch ihre Haut, ist wesentlich dunkler als meines. Zu Schulzeiten brachte uns dies den sexuell konnotierten Spitznamen "The blonde & the brunette" ein.

"Hey Lia, siehst müde aus", sage ich und falle ihr um den Hals, um sie zu drücken. "Lange Nacht gehabt?"

"Kann man so sagen. Komm rein, ich mach mir nen Kaffee. Willst auch einen?" Sie schließt die Tür hinter mir und folge ihr in den Flur. Ich will gerade die Tür zu ihrem Wohnungsbereich nehmen, da sagt sie:"Lass und oben bleiben. Maurice pennt noch."

Maurice ist Lias Freund. Die Beiden sind schon seit Ewigkeiten ein Paar. Im Gegensatz zu mir scheint Lia in der Lage zu sein, eine Beziehung auch dann aufrechterhalten zu können, wenn es mal unrund läuft. Dabei habe ich nie wirklich verstanden, was sie mit ihm will. In meinen Augen ist Maurice einer Frau wie Lia nicht gewachsen. Sicher, er ist nett und sieht auch ganz gut aus. Doch er ist stets artig, Typ "Musterschüler", geht keine Risiken ein und wagt es nicht, seiner Freundin zu widersprechen. Mit anderen Worten: Er ist langweilig. Selbstverständlich sind mir diese Dinge egal, solange Lia glücklich ist. Ich selbst kann mir lediglich nicht vorstellen, in dieser Art Beziehung zu stecken.

Ihre Beziehung ist zudem ein Stück weit hausgemacht. So weit ich weiß, sind Lias Vater und Maurice Vater Freunde oder Geschäftspartner oder etwas in die Richtung. Da Maurice IT studiert, steht er bei seinem Schwiegervater in Spé hoch im Kurs und hat bereits die Zusage erhalten, nach dem Abschluss in dessen Unternehmen eine begehrte Stelle einnehmen zu können.

Lia drückt den Knopf der Kaffeemaschine, deren Wert ich nur erahnen kann. Wie alles in diesem Haus entstammt sie dem Hochpreissegment. Selbst als Gutverdienende befinde ich mich weit weg von dem Luxus und der Sorglosigkeit, mit denen Lia aufgewachsen ist. Sie reicht mir eine Tasse des heißen Getränks.

"Wart ihr feiern?", frage ich.

"So ähnlich", sagt sie verschmitzt. Es ist dieses typisch verschmitzte Lächeln, das sie aufsetzt, wenn sie etwas verheimlicht.