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Der geheime Garten

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Es ist Freitag. Die letzte Woche war gesäumt von Träumen dieser Art. Ich habe bemerkt, wie diese mit dem Ausleben meiner ersten, vergleichsweise zaghaften, Fantasien an Extremität zunahmen. Allmählich glaube ich, dass ich mich mit dem Erlebten erst am Anfang meiner Reise in das Land der Lust befinde, wogegen ich nichts einzuwenden habe. Seit ich mich auf diese Reise begeben habe, sehen meine Tage alle gleich aus. Ich gehe zur Arbeit und am Abend geben sich Fantasien und die Frage nach dem "Wer" die Klinke in die Hand. Wobei ich mich zu Beginn wenigstens noch in der Arbeit auf das Wesentliche konzentrieren konnte, bin ich dort mittlerweile nur noch körperlich anwesend. Die Lust und das Grübeln über die Identität des Unbekannten sind ein ständiger Begleiter.

Ich schäme mich immens dafür, mich in diesem Rahmen in Lias Gegenwart gewähnt zu haben. Zu stark waren die Indizien dafür gewesen. Und in dem Moment, in dem ich fest daran zu glauben begann, dass es sich bei der unbekannten Person um sie handelt, freundete ich mich damit an. Sex mit meiner besten Freundin. Wilder, demütigender Sex. Der Gedanke daran lässt mich schockiert zurück. Vielleicht habe ich es mir eingeredet, dass es gut wäre, es mit Lia zu tun. Mit einer vertrauten Person. Wie auch immer: Mit der Erkenntnis, dass es sich unmöglich um Lia handeln kann, verschwanden auch die erotischen Fantasien, die sie beinhalteten. "Herrin Lia" in ihrem hautengen Lederanzug wurde wieder zu "einfach nur Lia". Es ist ein Geheimnis, das ich ins Grab mitnehmen werde.

In diesem Moment vibriert mein Handy auf dem Schreibtisch. Lias Foto erscheint auf dem Display. "Fuck!" schießt mir durch den Kopf. Obwohl sie seit einer Woche einen festen Platz in meinen Gedanken hat, habe ich ihren Geburtstag vergessen.

Ich nehme den Hörer ab: "Hey Geburtstagskind."

"Hey, allerbeste - na wie läufts?"

"Man schlägt sich so durch. Bei dir. Wie läufts mit...", ich mache eine Pause. Der vergangene Sonntag hat mir nicht nur klar gemacht, dass sich Lia nicht mit mir vergnügt, sondern ihre Geschichte über die Affäre mit Milan demzufolge der Wahrheit entspricht. Darüber urteile ich nicht. Lia hatte recht, als sie meinte, dass ich Maurice für langweilig halte.

"...Maurice? Alles unverändert. WIe am Samstag besprochen", hörte ich sie schelmisch kichern. "Aber deshalb ruf ich nicht an. Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du heute Abend vorbeikommen willst? Ein bisschen auf mich anstoßen?"

Heute Abend? Das ist extrem schlecht. Die ganze Woche sehnte ich mich bereits nach einer Wiederholung oder Fortsetzung des Wochenendes. Allerdings habe ich ebenfalls den Wunsch, Lia nicht zu enttäuschen. Besonders, weil mich nach wie vor die Schuldgefühle wegen der falschen Annahme über ihre Verstrickung in das Spiel plagen.

Glücklicherweise waren die Treffen bisher zwar meist sehr intensiv, aber nicht sehr lange. Also sollte es möglich sein, beides wahrzunehmen.

"Klar, gerne, ich weiß nur nicht genau, wann ich da sein kann.", antworte ich schließlich und kann mit dieser Lösung leben. Der Ausblick, mich im Garten für ihren Geburtstag frisch zu machen, ist sogar auf seltsame Weise reizvoll.

"Klaro - kein Problem ist mir so spontan gekommen die Idee. Du weißt ja, dass ich den sonst nicht feiere. Aber wenn, dann darfst du natürlich nicht fehlen."

"Das ist lieb, ich freu mich auf dich." In der Tat ist es das erste Mal, dass sie zum Geburtstag einlädt.

Der Austausch auf dieser Ebene tut mir enorm gut und nun habe ich wieder das Gefühl, dass mein Empfinden ihr gegenüber in normale Bahnen gelenkt ist.

Es gelingt mir sogar im Anschluss, einiges abzuarbeiten, was sich angesammelt hat. Zumindest die Verwirrung um Lia verschwindet aus meinem Kopf. Es hält genau zwei Stunden, dass ich die unangebrachten Gedanken fernhalten kann. Dann erscheint nämlich eine Mail in meinem Postfach. Der Buchstabensalat in der Absenderzeile zeigt mir sofort, wer sie versendet hat. Es ist das erste Mal, dass ich auf digitalem Wege kontaktiert werde, seitdem er mir das Video, auf dem ich masturbierend zu sehen bin, geschickt hat. Zunächst vermute ich nichts Ungewöhnliches. Vielleicht eine spezielle Aufgabe. Der Wunsch nach einem speziellen Outfit oder Ähnliches. Der Inhalt löst aber etwas ganz anderes in mir aus:

Heute 16 Uhr.

Nichts weiter. Nur eine Änderung der Zeit. Doch es nicht nur das. Es ist ein weiteres Puzzleteil. Und ich füge es ein.

Selbstverständlich suche ich seit dem Wochenende weiter nach Erklärungen für die Identität meines Gegenübers. Alle Indizien sprachen bis dahin für Lia, bis mir eindrucksvoll bewiesen wurde, dass dies eine Sackgasse war.

Die Indizien bleiben dennoch dieselben: Er kennt mich und meinen Namen. Er hatte Zugriff auf mein Buch. Er hat Zugriff auf eine Schreibmaschine. Er ist fähig, verschlüsselte Nachrichten zu senden.

Und: Er ist zu den Zeiten, an denen er sich mit mir trifft, nicht zuhause.

"...der war gestern mit seinen Jungs unterwegs...", wiederhole ich Lias Stimme in meinem Kopf. "...Morgen Abend ist Maurice wieder unterwegs, also nutze ich das.."

Ich hatte in meiner Überzeugung, dass Lia die Gesuchte sei, die Möglichkeit völlig außen vor gelassen, dass es sich möglicherweise auch um ihren Freund handelt.

Und das hatte ich aus gutem Grund: Ich konnte, und kann mir immer noch, beim besten Willen nicht vorstellen, dass der liebe, nette, ja teilweise sogar unterwürfig wirkende Maurice zu dem in der Lage ist, was man mit mir anstellt.

Andererseits habe ich auch schon von Soziopathen gelesen, die dazu in der Lage sind, nach außen hin völlig anders zu wirken, als sie es in Wahrheit sind. Und ist es nicht so, dass auch ich, jetzt in diesem Moment, in diesem Büro, eine andere Nicole bin, als die Nicole, die sich im Garten vergnügt? Lia, die seine Ausschweifungen zum Anlass nimmt, selbst fremd zu vögeln und vordergründig die treuseelige Partnerin spielt? Verbergen wir nicht alle etwas?

Ich habe mir vorgenommen, mich nicht zu sehr auf diese Option zu versteifen. Allerdings ist es schon so, dass allein nach dem Ausschlussverfahren quasi niemand anderes in Frage kommt.

Und die E-Mail auf meinem Bildschirm verstärkt meine Mutmaßung noch. Wenn Lia sich wirklich spontan dazu entschieden hat, ihren Geburtstag zu feiern, weiß auch Maurice vermutlich erst seit heute davon. Also verschiebt er den Termin kurzerhand nach vorn.

Wollte ich letztes Mal noch vehement daran festhalten, in Lia den Gesuchten gefunden zu haben, übe ich mich dieses Mal in Zurückhaltung. Denn es bringt mich zweifellos in eine unangenehme Situation: Will ich wirklich mit dem langjährigen Partner meiner besten Freundin Sex haben? Vor Allem diese Art Sex?

Als mich das erste Mal der Gedanke über die Möglichkeit überkam, war meine umgehende Antwort auf diese Frage ein klares Nein. Doch für umso wahrscheinlicher ich es hielt, dass Maurice der freudenspendende Herr ist, desto mehr freundete ich mich mit dem Gedanken an. Er ist ein definitiv gut aussehender Mann. Die Gründe, weshalb er in der Vergangenheit niemals einen Reiz ausgeübt hat, waren die vornehme Zurückhaltung und scheinbare komplette Anpassung an jegliche Normen, welche ihn zu einem austauschbaren Menschen machten. Doch dies wird offensichtlich negiert, wenn ich davon ausgehe, dass es sich dabei nur um eine Maske handelt, unter der er seine wahre Natur verbirgt. In diesem Fall wird der Reiz sogar enorm groß.

Und was Lia betrifft: Sie nimmt sich ja ohnehin selbst, was sie will. Dabei frage ich mich, ob sich Lia den Gelüsten von Maurice verweigert oder ob Maurice diese nicht mit Lia ausleben will. In beiden Fällen führt das aber dazu, dass sich sowohl er, als auch sie mit anderen vergnügen. Ich will, und werde, Lia nie etwas nehmen, das ihr wichtig ist. Und da Maurice ihr nicht wichtig genug erscheint, habe ich auch kein schlechtes Gewissen.

Im Gegenteil: Vielleicht helfe ich den Beiden sogar so, ihre vordergründige Beziehung aufrechtzuerhalten. Lia bleibt befriedigt, Maurice auch. Und so können sich die beiden weiter schön anlügen und nach außen hin das Bild des glücklichen Paares seit Jugendzeiten abgeben.

Ich weiß, es klingt wie eine schwache Rechtfertigung für das, was ich tue. Dennoch finde ich diese Sichtweise durchaus angebracht. Und vor allem lässt es mich zu einem Schluss kommen: Ich werde das Ganze nicht beenden. Zumindest nicht freiwillig.

Ich mache früher mit der Arbeit Schluss. Ich will perfekt vorbereitet sein. Es sind gleich mehrere Faktoren, die meine Vorfreude auf das anstehende Date noch weiter steigern, als es bei den letzten Malen der Fall war. Und das muss etwas heißen.

Die Intensität hat bisher mit jedem Mal zugenommen: Vom einsamen Masturbieren über die bloße Nutzung meines Körpers bis hin zum richtigen Kontakt mit dem Menschen, Maurice, der mir dies alles schenkt. Ich weiß, hoffe, dass er mir heute seinen harten, gierigen Schwanz in die tropfnasse Fotze steckt. Und als wäre das noch nicht genug, ist die Aussicht darauf, im direkten Anschluss mit ihm gemeinsam am Tisch zu sitzen, während wir den Geburtstag seiner Partnerin feiern, extrem aufregend. Maurice wird es genießen zu wissen, was und wer ich wirklich bin, während ich zwangsläufig meine Alltagsmaske aufhabe. Ich erwische mich sogar bei dem Gedanken dabei, wie es wohl wäre, ihm auf dem Klo einen zu blasen, während die Feierlichkeiten gleich nebenan ihren gewohnten Gang nehmen. Ich werde wissen, wer er wirklich ist. Und ich werde heute den finalen Beweis dafür bekommen.

Zuhause angekommen, nehme ich die obligatorische Dusche. Ich gebe mir außerordentliche Mühe mit dem Feintuning meines Make-ups. Wie die Male bereits zuvor, greife ich auf funktionelle Kleidung für die Anreise zurück. Eine eigens dafür angeschaffte Cargohose macht mir deutlich, wie mein Alltagsleben durch die erotischen Treffen beeinflusst wird. Vorher wäre ich niemals auf die Idee gekommen, so ein hässliches Teil anzuschaffen.. Für den Abend hingegen, packe ich ein sommerliches, weißes Kleid ein. Es wirkt stilvoll, nicht billig und stellt die modebewusste und schicke Nicole zur Schau, für die mich alle halten. Die selbstbewusste, gutaussehende Nicole, die alles haben kann, was sie will und doch keinen festen Partner findet. Das ist der Ruf, der mir anhaftet. Und der schon bei einigen zu Spekulationen geführt hat, was denn genau der Haken an meiner Person ist. Was an mir nicht stimmt. Hatte ich das Gerede früher noch für Neid gehalten, weiß ich heute, dass ein Funken Wahrheit darin steckt.

Ich bin gerade dabei, das schwarze Höschen und die Strumpfhose in die Tasche zu packen, da folge ich dem Impuls, sie ganz wegzulassen. Wenn ich sie später gar nicht zur Verfügung habe, bin ich gezwungen, unten herum frei unter dem Kleid zu bleiben. Der Gedanke gefällt mir und so folgen dem Kleid nur noch die schlichten Ballerinas und eine Menge Kosmetikartikel in die Tasche.

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Das übliche Bild bietet sich mir. Der Raum, bis auf eine Ausnahme unverändert, zeigt sich in voller Pracht und sauber, wie immer.. Auf dem Platz, an dem ich einige Tage zuvor gekniet hatte, befindet sich ein kurzer, rechteckiger Tisch aus demselben Holz wie es die Türe zum angrenzenden Badezimmer ist. Dort liegt heute auch der Brief mit den Instruktionen in dem gewohnten, simplen Umschlag:

Ein letztes Mal.

Erschrocken? Keine Sorge, es ist nicht das letzte Mal, dass wir uns sehen werden.

Es ist das letzte Mal, dass du dich blind der Lust hingeben wirst.

Bald werden wir uns kennenlernen - und ich freue mich darauf!

Du wirst ganz schön erstaunt sein, so viel kann ich versprechen.

Deine heutige Aufgabe ist ein Kinderspiel für dich:

Leg dich Bäuchlings auf diesen Tisch und verbinde dir die Augen.

Bis gleich!

P.S: Verhütest du?

Ich beginne mit dem üblichen Prozedere, indem ich die Anweisungen befolge. Ich entscheide mich erneut dazu, das kleine schwarze Kästchen mit dem Knopf darauf, nicht in die Hand zu nehmen, um wirklich völlig machtlos über das zu sein, was mit mir geschieht. Allein das Lesen der Worte hat mich feucht gemacht und erneut bin ich froh darum, nicht lange auf Maurice warten zu müssen.

Ich habe mich an die Dunkelheit, das finstere Schwarz, während der Sessions bereits bestens gewöhnt. Zu Beginn hat sie die Lust über das Ungewisse verstärkt. Jetzt ist es ein Symbol meiner völligen Machtlosigkeit. In beiden Fällen kann ich davon sprechen, dass sie meine Erregung durch etwas garnieren, was ich schwer beschreiben kann.

Der Gastgeber tritt herein. Im Gegensatz zu den vorherigen Malen kann ich die schweren Schritte deutlich einer männlichen Person zuordnen. Ob dies wirklich so ist oder daran liegt, dass ich nun weiß, dass ein Mann hier ist, kann ich nicht genau sagen. Jedenfalls scheint er es heute deutlich schneller angehen zu wollen. Dass meine Extremitäten kurze Zeit später an die Stuhlbeine fest verschnürt werden, überrascht mich wenig. Schon beim Anblick des Tisches war mir klar, worauf das hinauslaufen würde.

Die Ecken des Tisches bohren sich in meine Schultern und die Lenden. Ich spüre den Druck in meinem Kopf, den das Blut darin erzeugt, während dieser nach unten geneigt ist. Wenig später spüre ich etwas an den Lippen. Es ist glatt und kalt und definitiv nicht aus menschlichem Fleisch. Es schmeckt nach Kunststoff und als ich den Lederriemen an meinen Wangen spüre, realisiere ich, dass es sich um einen Knebel handelt. Ich höre, wie die Enden ineinander eingefädelt werden und die Schnalle an meinem Hinterkopf ein leises Klicken hinterlässt. Der Plastik-Ball in meinem Mund schiebt meine Zähne auseinander und ich kann nur noch durch die Nase atmen, durch die ich tief und hörbar schanaufe.

KLATSCH!

Ein sanfter Klaps auf meinen Hintern. Wohltuend und angenehm.

KLATSCH!

Stärker. Es hinterlässt ein warmes Gefühl auf meiner Haut.

KLATSCH!

Dieselbe Stelle. Es kribbelt auf meiner linken Pobacke. Und nicht nur dort.

KLATSCH!

Ich brülle in meinen Knebel, welcher meinen Schmerzensschrei unterdrückt. Echter Schmerz breitet sich in mir aus. Ich bin in Erwartung des nächsten Hiebs, welcher nicht folgt. Der Schmerz geht in ein wohliges Brennen über und ich spüre, wie meine feuchten Schamlippen auseinander geschoben werden.

Es dauert nur einen kurzen Moment, da füllt mich der harte Phallus aus. Ich bin so nass, dass er quasi von selbst in mich rutscht. Sofort beginnt er mich in rhythmischen Bewegungen zu penetrieren. Ich spüre Maurice Leisten an meinem Hintern, der noch immer angenehm schmerzt. Langsam rein, langsam raus. Es ist genug, um mich erregt stöhnen zu lassen. Speichel, der sich den Weg aus meinen Mundwinkeln bahnt, läuft mir an und in die Nase. Schneller rein. Schneller raus. Jedoch immer konstant. Der Schwanz ist groß genug, um an meinen Muttermund zu stoßen. Die unentwegte Penetration verwandelt mich in ein sexhungriges Tier. Und so höre ich mich auch an: Der Knebel verwandelt mein Gestöhne in das tiefe Röhren einer paarungsbereiten Ricke.

All das bereitet den Weg für einen Orgasmus. Das Spiel. Der Reiz des Verbotenen. Die Benutzung. Der harte, wilde Sex. Alles was mir bei früheren sexuellen Erlebnissen fehlte, kann ich hier erleben. Noch schneller. Noch härter. Mein Speichel hat nun meinen Haaransatz erreicht und ich wimmere unentwegt unter dem lang anhaltenden Höhepunkt, der sich durch das ausdehnen des abspritzbereiten Schwanz immens verstärkt. Für einen Moment verwandelt sich die Dunkelheit vor meinen Augen in ein explosionsartiges Bild sämtlicher Farben, die das menschliche Auge verarbeiten kann. Er schwillt in mir an und spritzt ab. Ein Mal. Zwei Mal. Die Eichel quillt in mir auf und verteilt seine gesamte Ladung in mir. Unnachgiebig stößt sie immer wieder zu, bis so langsam die Farben verblassen und die Dunkelheit zurückkehrt. Sofort beginnt der Muskel des Glieds in mir zu erschlaffen, bis er schließlich meine Lusthöhle verlässt.

Ich atme tief und schwer durch die Nase. Zuerst lösen sich meine Fesseln. Dann warte ich darauf, dass der Knebel ebenfalls entfernt wird, was zunächst nicht passiert. Stattdessen höre ich, wie sich Maurice entfernt und mir schließlich mit dem Signalton zu verstehen gibt, dass ich ab sofort auf mich alleine gestellt bin. Ich greife an den Hinterkopf, wo ich mit zittrigen Händen versuche, den Dorn der Schnalle aus der Öse zu fädeln, was mir im dritten Anlauf gelingt. Ich schnappe nach Luft und nehme einen tiefen Zug durch den Mund. Schließlich löse ich die Augenbinde, welche von meinem Speichel geziert ist.

Ich sacke auf den Boden und schaue auf die Uhr.

Genug Zeit, mich auf den offiziellen Teil des Aufeinandertreffens mit Maurice vorzubereiten. Kein Brief. Ich denke, diesen überreicht mir Maurice später am Abend. Allein dieser Gedanke bringt mich erneut auf dumme Ideen. Ich schnappe meine Tasche und begebe mich ins Badezimmer.

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Obwohl ich noch einige Zeit im Garten verweilte, bin ich überpünktlich an Lias Haustüre. Auf der blickdichten Milchglasscheibe der Haustüre zeigt sich mein Spiegelbild, welches ich noch einmal prüfend betrachte. Bis auf das knielange, weiße Kleid mit dem durchaus großzügigen Ausschnitt, den weißen Stoffschuhen und der praktischen Designer-Umhängetasche trage ich kein weiteres Stück Stoff an mir. Der schicke, aber freizügige, Look überträgt metaphorisch meine beiden Seiten: Die begehrenswerte und erfolgreiche Junggesellin und die sexhungrige, devote Schlampe. Dass mir nach wie vor das Sperma von Maurice aus der Scheide läuft, verwandelt den unschuldigen Anlass in einen Abschnitt seiner lustvollen Schnitzeljagd.

Lia öffnet mir die Tür. Sie sieht toll aus und trägt ebenfalls ein sommerliches Kleid, jedoch in schwarz. Ihre natürliche Schönheit gibt mir nochmal zu verstehen, dass ein sexuelles Abenteuer mit ihr durchaus reizvoll wäre, auch wenn ich ohne die Umstände nie im Leben an so etwas gedacht hätte. Ich drücke sie fest an mich und gratuliere ihr, von Herzen, zum Geburtstag. Meine Emotionen hierbei könnten nicht diffuser sein. Innerhalb einer Woche musste ich mich mit den verschiedensten Emotionen ihr gegenüber auseinandersetzen. Bis hin zu dem Moment an dem ich mich wissentlich dafür entschieden habe, mich ihrem langjährigen Partner hinzugeben. Sie wirkt glücklich und ich lasse mich von ihrer Stimmung anstecken. Dennoch halte ich Ausschau nach Maurice, den ich im Hintergrund entdecken kann. Natürlich werde ich darauf achten, dass Lia keinen Verdacht schöpft, aber in einem angemessenen Rahmen werde ich wohl seine Nähe suchen. Jetzt, da ich weiß, wer er wirklich ist. Es noch besser weiß als Lia.

Lia packt mich an der Hand und zieht mich ins Innere: "Komm mit", ruft sie beinahe freudig aus.

Ich folge ihr vorbei an den wenigen Gästen, von denen ich die meisten als Kommilitonen von Lia identifiziere. Sie tippt auf den Rücken eines Mannes in einem weißen Hemd.

"Dad, das ist Nicky", sagt sie und überrascht mich damit. Lias Vater kannte ich bisher lediglich aus Erzählungen und von Fotos. Ich vermute, seine überraschende Anwesenheit ist der Grund für Lias Einladung. Lia vergöttert ihren Vater, obwohl er so gut wie nie zuhause ist. Ihren Geburtstag hingegen hat sie immer mit ihm alleine gefeiert und die abgefahrensten Dinge unternommen. Sie erzählte mir von Trips ins Disneyland aus der Kindheit oder Backstagepässen für das Konzert einer bekannten Boyband im Teeny-Alter. Ich freute mich immer für sie, weil sie so glücklich wirkte, wenn sie davon erzählte. Jedoch stand ein meistens abwesender Vater in meinen Augen meinem Desinteressierten in nichts nach. Da halfen auch teure Geschenke nichts. Ich mischte mich jedoch nie ein und vermeide das Thema zu jeder Zeit.

"Nicole", sage ich und reiche ihm meine Hand. Dabei werfe ich Lia noch einen bösen Blick zu, da sie weiß, wie sehr ich den Spitznamen hasse.

"Adam, freut mich, dich endlich mal kennenzulernen. Lia hat mir schon viel von dir erzählt", stellt er sich vor und drückt meine Hand etwas zu fest, sodass seine Fingernägel einen leichten Abdruck auf meinem Handrücken hinterlassen. Mir fällt sofort auf, dass Lia ihr Äußeres von ihrer Mutter geerbt hat. Im Gegensatz zu ihren sind die Gesichtszüge ihres Vaters kantig und schroff, wie auch der Rest seines Erscheinungsbilds. Auch seine Größe hatte er nicht an sie weitergegeben. Lia war einen halben Kopf kleiner, er jedoch einen halben größer als ich. Ein stoppeliger Dreitagebart verdeckt die Narben einer überstandenen Akne. Ich will gerade etwas erwidern, da entfernt er sich bereits von uns, nicht ohne noch ein "entschuldigt mich" zu murmeln.