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Der Pakt mit dem Teufel

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„Ihr habt die neue Anführerin gehört? Los, wir stürmen das Dorf", ruft Attila lachend seinen Männern zu und prescht in Richtung der Siedlung davon.

Ich nehme mein Messer, stecke es in die Scheide und reite ihm hinterher. Da ich leichter bin oder weil mein Pferd schneller ist, schließe ich recht schnell zu Attila auf und galoppiere neben ihm her.

„Danke!", ruft er mir laut über den Lärm der Pferde hinweg zu.

„Gern geschehen!", rufe ich zurück.

Wir galoppieren nun auf die Ortschaft zu, überspringen mit den Pferden eine notdürftig aber nicht ernstzunehmende Barrikade aus eilig zusammengetragenem Holz und Einrichtungsgegenständen. Wir preschen durch die Hauptstraße auf das Haus des Stammesführers zu. Die Einwohner scheinen ausgesprochen irritiert zu sein, als sie sehen, dass an der Spitze eine Frau mit reitet.

Der Widerstand ist offenbar bereits gebrochen. Niemand leistet mehr Gegenwehr und auch unser zweiter Trupp erreicht das Haus des Stammesführers praktisch unbehelligt von der anderen Seite her.

Wir springen alle aus dem Sattel und Attila stürmt ins Haus. Ich folge ihm. Der Raum ist nicht besonders groß für einen Versammlungssaal. In der Mitte sitzt ein Mann an einem Tisch. Ich schätze ihn auf die Fünfzig. In der Ecke hinter ihm kauert eine noch recht junge Frau mit drei kleinen Kindern. Die vier tun mir wirklich leid. Ihnen ist deutlich anzusehen, dass sie Todesangst haben.

Ich kann sie auch gut verstehen. Attilas Auftritt ist hier noch energischer, als damals bei meinem Vater. Auch mir haben damals die Beine vor Angst nur so gezittert. Allerdings hat Attila hier allen Grund verärgert zu sein. Zwar war der Aufstand nicht besonders erfolgreich, aber allein schon, dass sich das Dorf erneut gegen die Hunnen erhoben hat, ist ein Zeichen dafür, dass diesem Mann nicht zu trauen ist.

„Verschont mich", fleht der Stammesführer weinerlich.

Ich hasse solche Männer. Das sind doch Memmen. Zuerst spielen sie die Starken und dann, wenn sie Konsequenzen zu fürchten haben, fehlt ihnen jegliches Format. Attila scheint es ähnlich zu gehen, denn er packt ihn grob am Kragen und zerrt ihn in die Höhe.

„Knie dich vor deinem Herrn nieder", befiehlt er ihm.

Die Frau und die Kinder weinen im Hintergrund vor Verzweiflung und drücken sich noch etwas enger aneinander und gleichzeitig in die Ecke. Ihren Mann und Vater derart gedemütigt zu sehen, macht ihnen natürlich noch mehr Angst. Sie tun mir wirklich leid. Sie können nichts dafür, dass er den Aufstand angezettelt hat.

„Lass dir von ihm erklären, was er alles geplant und organisiert hat. Nicht, dass noch irgendwo eine Falle droht. Ich traue dem Typen jede Hinterhältigkeit zu. Das sagt mir mein Bauchgefühl", flüstere ich Attila zu.

Dieser schaut mich zuerst überrascht an, befragt den Stammesführer dann doch recht energisch. Der Mann streitet allerdings alles ab. Er beteuert mehrfach, dass er nichts mehr geplant habe und, dass wir nichts mehr zu befürchten hätten. Ich gebe einem der Hunnen, die mit uns in den Saal gekommen sind die Anweisung, die Krieger draußen zu warnen und dafür zu sorgen, dass sie achtsam sind.

Der Stammesführer schaut mich ganz überrascht an. Er hat natürlich sofort verstanden, dass ich keine Hunnin bin. Und dennoch bin ich mit dem großen Hunnenkönig da, habe als Frau mitgekämpft und gebe auch noch Anweisungen. Das ist für ihn eine Überraschung.

„Mein Freund, da draußen steht ein ganzer Trupp Hunnen. Du wirst doch wohl nicht hoffen, dass du gegen uns etwas ausrichten kannst. Ich kann dir versichern, Attila und seine Leute werden das Dorf dem Erdboden gleich machen, wenn da noch etwas kommt. Wenn du noch etwas in Hinterhand hast, und es uns nicht verrätst, dann kennen wir keine Gnade", erkläre ich ihm ganz sachlich. „Wenn du aber zeigst, dass du jetzt deinen Widerstand aufgibst und nichts mehr im Schilde führst, dann könnte es gut sein, dass die Strafe etwas milder ausfällt."

Der Mann schaut ganz eingeschüchtert zuerst mich und dann Attila an. Er weiß ganz offensichtlich nicht, wie er sich verhalten soll. Einerseits habe ich mit ihm gesprochen, andererseits scheint er mich nicht ganz für voll zu nehmen. Gleichzeitig jedoch ist Attila der gefürchtete Anführer der Hunnen und scheint voll hinter mir zu stehen. Und er flößt ihm mächtig Angst ein.

„Du hast Ildico gehört. Was ist nun?", brummt ihn Attila an. Auch er hat die Situation richtig erkannt und traut dem Mann alles zu.

Ich schenke den beiden keine Aufmerksamkeit mehr und gehe stattdessen auf die Frau zu. Nur so nebenbei bekomme ich mit, dass der Stammesführer nun tatsächlich einbricht und noch einige Widerstandsnester verrät. Die wären zwar nicht wirklich gefährlich geworden, hätten aber dennoch dem einen oder dem anderen unserer Krieger das Leben kosten können. Also hat meine Ansprache doch etwas gebracht.

„Wie heißt du?", frage ich die Frau des Stammesführers. Ich versuche dabei ausgesprochen freundlich zu sein, um ihr mit meiner Ruhe und versöhnlichen Art die Angst zu nehmen.

„Man nennt mich Roxala, Herrin", antwortet sie mir leise und völlig verunsichert.

In diesem Moment beginnt die Kleinste zu weinen. Sie scheint offenbar die Anspannung ihrer Mutter zu spüren. Ganz instinktiv nehme ich die Kleine in den Arm und beginne sie zu wiegen.

„Wie alt ist sie?", frage ich die Mutter, die mich etwas unsicher anschaut.

„Acht Monate", kommt nach einer kurzen Pause ihre Antwort.

Die Kleine schaut mich mit großen aber neugierigen Augen an. Sie weiß nicht ganz, wie sie sich verhalten soll. Sie lächelt mich zwar immer wieder an, verzieht dann aber ab und zu auch das Gesicht, wenn sie einen Blick zu ihrer Mutter wirft. Ich mache beruhigende Geräusche, wie man es mit kleinen Kindern halt so macht. Ich habe ja auch wenig Vertrautheit im Umgang mit kleinen Kindern.

Währenddessen beobachte ich die Mutter, wiege aber immer noch die Kleine in meinen Armen. Dabei entdecke ich, dass die Frau blaue Flecken an den Armen hat und auch im Gesicht scheint sie ältere Verletzungen aufzuweisen.

„Schlägt dich dein Mann?", frage ich sie freundlich. „Du kannst es mir sagen."

Sie antwortet nicht, aber aufgrund ihres ängstlichen Blickes in Richtung ihres Mannes ist mir augenblicklich klar, dass ich ins Schwarze getroffen habe. Die Frau tut mir leid. Vom Mann wird sie geschlagen und nun soll sie womöglich noch dafür büßen, dass er sich gegen die Hunnen aufgelehnt hat.

„Du kannst Vertrauen zu mir haben. Schlägt er dich?", bohre ich nach.

„Ja, Herrin", flüstert sie so leise, dass nur ich es hören kann.

„Und die Kinder?", bin ich empört.

„Nein, den Kindern tut er zum Glück nichts", meint sie beschwichtigend. Sie spürt offenbar meinen Ärger, den sie nicht genau zu deuten weiß.

„Aber sie müssen manchmal zusehen, wie er dich schlägt", bleibe ich am Ball.

„Wenn sie gerade dabei sind, lässt sich das nicht vermeiden", ist sie immer noch ganz leise.

„Man hat dich mit ihm gegen deinen Willen verheiratet?", frage ich weiter, kenne aber bereits die Antwort.

„Er hat mich ausgesucht als seine erste Frau gestorben ist. Als Stammesführer steht ihm dieses Recht zu", wird sie langsam redseliger.

„Wie alt bist du?", will ich wissen.

„Ich bin sechsundzwanzig Jahre alt, Herrin."

Es fühlt sich wirklich ungewohnt an, dass eine ältere Frau mich als Herrin anspricht. Ich verstehe zwar, warum sie das macht, aber bis vor wenigen Tagen war ich selbst eine schwache und hilflose Frau, die zwangsweise hätte verheiratet werden sollen.

„Nenn mich Ildico und nicht Herrin", sage ich deshalb. Mir wird nämlich bewusst, dass ich genauso gut an ihrer Stelle sein könnte und mich so gar nicht als etwas Besseres fühle.

„Aber Herrin ....", will sie einwenden.

„Nichts Herrin, wie heiße ich?", bleibe ich stur.

„Ildico, Herrin", kommt prompt die Antwort und ich muss fast schmunzeln.

„Gibt es im Dorf einen Mann, der dir gefallen würde und der noch nicht verheiratet ist?", frage ich.

Roxala schaut mich ganz verlegen an. Sie schämt sich für ihre Gefühle und sie versteht wohl auch nicht ganz, warum ich das weiß. Ich kann die Überraschung in ihrem Gesicht lesen. Ja, ich kann Gedanken lesen, aber nicht weil ich übermenschliche Kräfte habe, sondern weil ich genau wie sie eine junge Frau bin, die unerfüllte Träume und Wünsche hatte. Zum Glück hat sich für mich das Blatt grundlegend gewendet. Dieses Wunder möchte ich nun auch ihr zuteilwerden lassen. Allerdings dürfte das noch ein hartes Stück Überzeugungsarbeit sein.

„Ja, es gibt einen Mann", antwortet sie schüchtern und verängstigt. Dafür aber strahlen ihre Augen und verraten sie.

„Du liebst ihn wirklich?", stelle ich zufrieden mit mir fest.

„Ja, Herrin, äh Ildico", antwortet sie und wird sogar rot im Gesicht.

„Und er liebt dich?", bohre ich nach.

„Ich glaube schon", antwortet sie so voller Hoffnung, dass ich ganz gerührt bin.

„Und er ist ein guter Mann?"

„Ja, das ist er. Aber mein Mann hasst ihn, weil er neue Ideen hat und sich auch nicht gegen die Hunnen auflehnen wollte. Es hat immer gesagt, das sei sinnlos. Doch mein Mann wollte nicht auf ihn hören", antwortet sie und ich bin fast schon verwundert über den Redeschwall, mit dem sie ihren Angebeteten beschreibt.

„Wie heißt er"

„Serimin", antwortet sie ganz leise und die Schüchternheit kehrt zurück.

„Geh ihn holen!", befehle ich ihr. „Auf die Kinder kann ich in der Zwischenzeit aufpassen."

Roxala schaut mich völlig ungläubig an. Als ich einen Hunnen bitte, sie bei der Suche nach Serimin zu begleiten und ihn zu mir zu holen, da zögert sie kurz.

„Ihm passiert nichts. Versprochen!", versichere ich ihr.

Erst nach dieser Zusicherung macht sie sich auf den Weg. Sie schaut sich noch einmal nach ihren Kindern um und eilt dann davon, als ich ihr aufmunternd zunicke.

Wenig später kommt Attila mit dem Stammesführer zurück. Attila schaut äußerst grimmig drein und weist den Mann an, sich zu setzen. Ein Hunne wird abgestellt, ihn zu bewachen. Irgendetwas muss da draußen vorgefallen sein, denn ich habe Attila noch nie so zornig gesehen.

„Wo ist seine Frau?", fährt er mich überrascht an, dass sogar die Hunnen im Raum etwas verwirrt dreinschauen.

„Ich habe sie geschickt, jemanden zu holen. Alles in Ordnung. Was hat dich so geärgert?", frage ich ihn leise und ziehe ihn in eine Ecke des Raumes.

„Er hat uns zu einem angeblichen Waffenlager geführt. Das war aber ein Hinterhalt. Einer meiner Männer wurde verletzt. Ich werde ihn und seinen Stamm in die Sklaverei führen und das Dorf niederbrennen", ist er immer noch angespannt und ärgerlich.

„Attila, es gibt auch gute Männer im Dorf. Einen von ihnen holt Roxala gerade", beginne ich mit meiner Erklärung.

„Das ist doch alles die gleiche Brut. Dieses Nest gehört ausgeräuchert", bleibt er hart.

Ich habe ihn noch nie so zornig gesehen. Auch wenn er mir in dieser Situation gehörigen Respekt einflößt, ich weiß, dass er auch anders sein kann und bleibe versöhnlich.

„Vertrau mir, wir finden eine Lösung, um das Dorf von den Bösen zu säubern und Ruhe in die Gegend zu bringen", versuche ich ihn von meinem Plan zu überzeugen.

„Wieso glaubst du, dass wir der Frau, wie heißt sie noch, trauen können?", ist er immer noch unwirsch.

„Sie wird von ihrem Mann regelmäßig verprügelt. Sie weist eindeutige Flecken und Verletzungen auf. Sie ist auf unserer Seite, solange wir sie nicht erschrecken. Und der Mann, den sie liebt, war gegen den Aufstand. Er ist unser Mann. Vertrau mir!", erkläre ich ihm und versuche überzeugend zu sein.

„Das ist mir zu unsicher", wehrt er aber ab.

„Hast du eine Alternative?"

„Wir brennen einfach alles nieder. Dann ist das Rattennest weg und das Problem gelöst."

„Ach ja, und dann?", frage ich etwas provozierend.

„Was und dann?", kontert er immer noch verärgert.

„Du brauchst den Ort, wenn das mit der Handelsroute funktionieren soll. Mit einem treuen und von dir eingesetzten Stammesführer, dem du auch noch Leute von dir zur Seite stellst, kannst du für Ruhe und Ordnung in der Gegend sorgen und die Versorgung der Warentransporte ist gewährleistet", versuche ich ihm meine Idee schmackhaft zu machen.

Attila denkt kurz nach. Er schaut den Stammesführer an und dann Roxala, die mit einem Mann in ihrem Alter zur Tür herein kommt. Beide werden von dem Hunnen begleitet, den ich mitgeschickt habe.

„Deine Pläne haben bisher immer funktioniert", meint er. Attila drückt mir zu meiner Überraschung einen flüchtigen Kuss auf den Mund.

Roxala, die zu uns her schaut, wird rot im Gesicht. Sie scheint es nicht gewohnt zu sein, dass ein Mann eine Frau so ganz offen küsst. Dabei schaut sie mir geradewegs in die Augen und ein überraschtes Lächeln spielt um ihre Lippen. Ich kann nicht sagen warum, aber ich mag diese Frau und ich vertraue ihr. Ich habe den Eindruck, ihr Lächeln war ein Zeichen dafür, dass sie mir die Verbundenheit mit Attila und mein Glück gönnt.

„Komm her!", befiehlt Attila dem jungen Mann.

Dieser kommt nur sehr zögerlich auf den Hunnenkönig zu. Serimin traut sich nicht wirklich. Erst als ich Roxala aufmunternd zunicke, schiebt sie ihn regelrecht vor. Attila selbst schaut sich nach mir um und zeigt mir mit einem Augenzwinkern, dass ich auch zu ihm kommen soll.

„Bist du Serimin?", frage ich den jungen Mann.

„Ja, Herrin", antwortet er.

„Und du warst gegen den Aufstand?", mischt sich Attila ein.

„Dieser Verräter", kocht es im Stammesführer hoch.

„Der Verräter bist wohl du. Wer hat sich den Hunnen unterworfen und hat unseren Stamm dann doch ins Unglück gestürzt. Der Aufstand hatte nicht den Hauch einer Chance. Warst nicht Du es, der feierlich geschworen hat, den Hunnen treu ergeben zu sein?", wehrt sich Serimin, ist dabei aber weniger aufbrausend.

Er gefällt mir. Er scheint ein Mann zu sein, der ausgeglichen und überlegt ist. Serimin ist zwar noch etwas jung und könnte mehr Selbstsicherheit besitzen, aber das Leben wird ihn schon noch formen und ihm die nötige Erfahrung bringen. Attila scheint es ähnlich zu sehen. Er wirft mir zwar einen fragenden Blick zu, trifft dann aber recht schnell die Entscheidung, als er mein zustimmendes Nicken sieht.

„Serimin, willst du mir Gefolgschaft schwören und deinen Stamm mit Verantwortung und der gebotenen Demut führen?", wendet sich Attila an den jungen Mann.

Dieser schaut ihn völlig überrascht an. Was mir besonders gut gefällt, er schaut sich nach Roxala um und lächelt ihr unsicher zu. In seinem Blick und in seinem Lächeln kann ich ganz deutlich die Liebe sehen, die er ihr entgegenbringt.

„Herr, ich will Euch meiner Gefolgschaft versichern und ich werde versuchen nur zum Wohle des Stammes zu entscheiden", antwortet Serimin fast schon feierlich.

Roxala hatte bisher nur Augen für ihren Serimin. Nun aber wendet sie sich in meine Richtung und unsere Augen treffen sich. Ich habe selten eine Frau so strahlen gesehen, wie sie in diesem Augenblick. Sie liebt ihn von ganzem Herzen, sie hält ihn aber auch für fähig, diese Aufgabe zu übernehmen.

„Attila, den Verräter nehmen wir schon mit in die Sklaverei?", wende ich mich nun an den Hunnenkönig und deute auf den alten Stammesführer.

„Den legen wir sogar in Ketten. Ein Verräter verdient es nicht anders", antwortet er. Er weiß aber offenbar noch nicht ganz, worauf ich hinaus will.

„Und was machen wir mit seiner Familie?", frage ich weiter.

Bei diesen Worten wird Roxala blass im Gesicht. Aber auch Serimin wird unruhig. Ich sehe ihm ganz deutlich an, dass er etwas sagen möchte, sich aber doch nicht traut. Auf jeden Fall stellt er sich ganz automatisch schützend vor die Frau, die er liebt.

„Die kann doch nichts dafür", versteht Attila, worauf ich hinaus will und spielt nun mit. Ich sehe deutlich, wie Roxala aufatmet.

„Aber wir können sie nicht einfach so ohne Mann zurücklassen. Wovon sollen die Frau und die Kinder leben?", wende ich mich wieder an Attila und langsam fällt es mir schwer, das Lachen zu unterdrücken.

„Nein, das wäre barbarisch. Aber mitnehmen können wir sie auch nicht", meint Attila.

„Ich würde liebend gerne für sie sorgen", prescht nun endlich Serimin vor.

„Ah, und das will auch Roxala?", legt Attila nach. Ich bemerke deutlich, dass es auch ihm immer schwerer fällt, ein Lachen zu unterdrücken.

„Ja, das möchte ich liebend gerne", antwortet Roxala sofort.

„Aber das muss schon eine offizielle Form haben", wende ich nun ein und wende mich an Attila. „Der Hunnenkönig hat doch die Macht, eine Ehe zu annullieren und eine neue zu schließen?"

„Das hat er eindeutig", grinst nun Attila.

„Du kannst meine Frau und meine Kinder doch nicht diesem Verräter überlassen", braust in diesem Moment der alte Stammesführer auf. Er muss vom Hunnen, der zu seiner Bewachung abgestellt ist, zurückgehalten werden. Am liebsten würde er auf Serimin losgehen.

„Dann würde ich das machen", sage ich zu Attila und ignoriere den alten Stammesführer völlig.

Roxala lächelt mich freundlich an, sie kommt sogar auf mich zu. Ich habe noch nie so viel Dankbarkeit und Glück in den Augen eines anderen Menschen gesehen.

„Danke, Herrin", meint sie und umarmt mich. „Ich weiß genau, wem ich das alles zu verdanken habe. Das ist der glücklichste Tag meines Lebens."

„Ildico, einfach Ildico reicht", sage ich zu ihr.

Kapitel 9

Wir sind nun schon seit ein paar Tagen in diesem Ort. Wir haben auf den Rest der Truppe gewartet, der das Lager abgebaut hat und gestern dann endlich nachgekommen ist. Gleichzeitig haben wir die Zeit genützt, um uns zu erholen. In dieser Zeit haben wir auch die Hochzeit von Roxala und Serimin gefeiert. Es war ein wirklich schönes Fest und die beiden sind überglücklich.

Attila hat zusammen mit Serimin die Vertrauten des alten Stammesführers festgesetzt, die nun ebenfalls in die Sklaverei geführt werden. Der alte Stammesführer selbst wurde noch am selben Tag in Ketten gelegt und wird seitdem streng bewacht. Auch die Hunnen, die Serimin zur Seite gestellt werden, wurden bereits eingearbeitet. Der junge Stammesführer macht einen recht guten Eindruck. Er bemüht sich redlich und versteht die Dinge sehr schnell, wenn man sie ihm erklärt.

Attila und ich haben im Haus des neuen Stammesführers ein Zimmer bezogen. Jede Nacht hatten wir Sex und es war echt schön, allerdings auch ein wenig anstrengend. Ich habe das Gefühl, als hätten ich und Attila geheiratet. Es waren einfach wunderschöne Tage. Nach den Tagen vorher, voller Erlebnisse und Aufregungen, war es eine wunderbare Zeit zum Ausruhen.

Nun ja, morgen geht es leider weiter. Ich bin schon gespannt, denn unser Ziel ist Attilas Hauptquartier in der ungarischen Tiefebene. Wie wird es für mich in der Hochburg der Hunnen wohl sein. Von den Kriegern bin ich inzwischen voll akzeptiert. Seit bekannt wurde, dass ich Attila das Leben gerettet habe, bin ich sowieso eine von ihnen. Doch wie wird es in der neuen Heimat sein? Ob ich dort genauso aufgenommen werde, wie im kleinen Kreis seiner Truppe?

Roxala und ich sind gute Freundinnen geworden. Wir hatten in den letzten Tagen öfters Gelegenheit zum Reden und sie ist dabei immer mehr aus sich herausgegangen. Ihr erster Mann muss wahrlich ein Scheusal sein. Er hat sie wie ein Stück Vieh behandelt und als seinen Besitz angesehen. Sie musste nicht nur körperliche Gewalt erleiden, er hat sie auch psychisch sehr schlecht behandelt. Nur gut, dass ihr Martyrium endlich ein Ende hat.

Wir haben noch einen schönen letzten Abend mit unseren Gastgebern verbracht. Wir haben gegessen, getrunken und getanzt. Ich habe gar nicht gewusst, dass Attila ein so guter Tänzer ist. Offenbar kenne ich noch nicht alle Seiten an ihm. Aber ich freue mich drauf, auch diese zu entdecken. Als wir nach dem Fest schließlich in unsere Kammer kommen, zieht mich Attila in seine Arme und küsst ich leidenschaftlich.

„Ich liebe dich!", haucht er und beginnt mich auszuziehen.

Er drängt mich ins Zimmer hinein und ich lasse mich auf das Bett fallen. Ganz langsam und bedächtig öffnet er mein Hemd und schiebt seine warme Hand drunter. Seine Haut auf der meinen zu spüren ist so wunderbar. Auch wenn die Haut seiner Hände etwas rau ist, so versucht er das mit Sanftheit bei den Berührungen auszugleichen. Das Größte ist aber, wenn er sie auf meine Brüste legt und diese sanft aber besitzergreifend knetet, mit den Nippeln spielt und diese, voller Gier und Lust, hart werden und sich steil aufrichten.