Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Der Pornograf 08

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier
rokoerber
rokoerber
170 Anhänger

„Was dürfen anbieten zu trinken?" Wollte Kitty wissen.

Papa wollte Cognac, Axel und ich tranken Gin Tonic.

„Mein lieber Paul, ich staune immer mehr. Ihr habt sogar ein eigenes Mädchen? Die hier ist bestimmt ihr Geld wert."

„Marni hat sie extra für uns ausgesucht. Sagt sie." Wir sprachen deutsch. Kitty kniete neben meinem Sessel. Auf Abruf bereit.

„Und was ist da so Besonderes dran?" Wollte nun Kristin wissen, von der Inspektion der Räume zurück. „Diese Suite ist schon die Pracht schlechthin. Das als Wohnung, mit Axel, wäre ein Traum."

„Nun, meine liebe Tochter, dieses Mädchen ist für alle Dienste da. Alle. Du verstehst? Das bekommen nur VIPs‚ Very Important Persons. Und das ist unser Paul hier nun einmal."

„Du meinst auch ... oh mein Gott. Was ein Glück, dass wir kein Mädchen haben. Das mache ich dann doch lieber selber. Gell Axel?"

„Mann muss ja nicht jeden Service ausnutzen."

„Dann hätte ich ja immerhin Gelegenheit, zu sehen, wie es geht", grinste Lis verschmitzt. Kam da was auf mich zu?

„Ihr seid eine versaute Bande. Macht euch jetzt fertig, zieht euch gut an. In einer halben Stunde werden wir abgeholt. Treffpunkt: unten in der Halle." Dann lachte Papa, dass Kitty vor Schreck flüchtete und unser Leibwächter herein sah. Er kann angeblich nichts hören, er spürte wohl die Schallwellen an der Türe.

In der Halle erregten wir irgendwie Aufsehen, als wir von vier bewaffneten Dienern und der bezaubernden Marni abgeholt wurden. Ein ganz klein bisschen, erinnerte es mich an einen Faschingsumzug. Das armselige Haus der Radamas entpuppte sich als ein Palast. 249 Zimmer erfuhr ich später. Der Empfang war ... nein, ich kann es nicht beschreiben. Gigantisch, wäre maßlos untertrieben. Als wir in eine große Halle traten, verbeugten sich gut 200 Leute von uns. Die Augen von Lis glitzerten, Kristin und Axel schienen etwas verschüchtert. Nur Papa sah stolz um sich, als sei er es gewohnt.

Leila Radama war eine noch recht junge, sehr gepflegte Frau. Ich schätzte sie so auf Mitte 30, sehr schön gekleidet, und mit dickem Schmuck um den Hals. Sie drückte mich an ihre Brust.

„Sohn, ich habe vernommen, was du für unsere Schwester Rama getan hast. Sie folgte leider der Liebe nach Deutschland, obwohl sie die ältere von uns ist und - natürlich immer noch Prinzessin. Ich bin nur die gewählte Älteste. Marni, ist unsere jüngste Schwester. Nun, heute ist dein Tag der Ehre. Erweise sie uns, zusammen mit deiner entzückenden Frau." Sie drückte die arg verlegene Lis ebenfalls an sich, die bisher nur neben mir stand und große Augen machte.

Dann wandte sie sich an Papa. „Das ist wohl euer Vater, sei auch du gegrüßt. Deine Geschäfte haben sicher noch etwas Zeit. Unser Geschäftsführer wird dich im Hotel erwarten, um eure Termine abzusprechen. Und ihr seid", sie sah auf ein Blatt Papier. „Kristin und Axel. Du Kristin siehst ja deiner Schwester sehr ähnlich. Genauso hübsch."

Sie klatschte in die Hände. Singh, der Majordomus kam angeschossen. Sie befahl ihm etwas. Er brachte die wunderhübsch angezogene Leila und ein Mädchen, wohl etwas jünger als sie.

„Leila, meine Nichte, kennt ihr ja. Leila möchte neben dir und deiner Frau sitzen. Ich denke, der Wunsch deiner Schwester wird dir Befehl sein." Dann rief sie etwas zu den Anwesenden, die still unserem Gespräch, natürlich auf Englisch, lauschten.

Freudiges Gemurmel begann.

„Das Fest beginnt", flüsterte Leila.

Ein Diener führte uns zu den Plätzen. Lis saß zwischen Papa und mir. Leila auf meiner anderen Seite. Das Mädchen saß neben ihr auf dem Boden. Offenbar eine Dienerin. Vor unserem Tisch war eine große Fläche frei gelassen. Dahinter, uns zugewandt, ein gleich großer Tisch, an dem ich in der Mitte Leila Radama erkannte, ein vornehmer Herr neben ihr. Marni sah ich auch.

Die Menge verteilte sich hufeisenförmig um uns.

Es war das Fest der Feste. Köstliches Essen wurde aufgetragen, als Getränke gab es etwas, was so ähnlich wie Lessy klingt. Es war verdünnter Joghurt mit etwas Zitrone. Süß oder salzig, war die Auswahl. Alternativ Tee. Auf der freien Fläche unterhielten Gaukler und Akrobaten die Gäste. Wie in einem Zirkus. Für meine Ohren etwas zu schrille Musik, spielte im Hintergrund unbekannte Melodien.

„Hier wird kein Alkohol ausgeschenkt, wenn das Volk da ist", flüsterte Leila neben mir. Laut genug, dass es Lis verstand. Wir waren bei Baklava und Mokka. Was sonst konnte man erwarten. Dann kamen, die Szene kam mir bekannt vor, drei Jungs, auf Knien, angerutscht. Sie schoben einen goldenen Blumenkübel vor sich her. Was mich verblüffte war, dass sie genau auf mich zukamen. Vor mir kniete einer auf und las von einem Papier ab, in einem schrecklichen Deutsch:

„Sohn Paul, Tochter Lis! Große Freude, dass Haus euch Ehren. Haben unserer Schwester gefreut. Freuen uns alle. Uns Ehre dir nennen Sohn. Uns Ehre, nennen Lis Tochter. Uns Ehre nennen Vater Onkel. Uns Ehre nennen kleine Schwester und kleine Onkel von Schwester, Freund. Alle gehören zu Familie. Onkel sein eine erwünschter Partner in Geschäft. Bitte nehmen Ehre an."

Leila stieß mich an: „Steh auf. Verneige dich tief. Nimm eine Rose und gib sie Lis. Dann sage die Ehre ist bei mir. Ich bin ein Sohn der Radama. Auf Englisch."

Ich tat es, tosender Beifall brach aus, als ich Lis die wundervolle Rose gab. Sie stand auf, küsste die Rose und sagte, wohl instruiert von Leila, auf Persisch: „Wir sind uns der Ehre bewusst und werden sie immer würdigen." Der Beifall verstärkte sich, Lis bekam rote Ohren.

Gegen Sechs verabschiedete sich Leila Radama, die Älteste, mit einem huldvollen Lächeln zu uns und zum Volk. Wir wurden kurz danach ins Hotel gebracht. Leila und ihr Mädchen kamen mit.

„Das ist Irma, meine Sklavin. Das gibt es heute zwar nicht mehr, aber, in unseren Kreisen gibt es noch viel, was es nicht gibt. Sie ist mir halt zugeteilt worden und ich behandle sie als meine Freundin."

Im Hotel wurde Papa, Axel und Kristin von einem Herrn abgefangen. Der Geschäftsführer des Teppichreiches. Er schleppte die Drei in ein Nebengelass. Wir gingen zu unserer Suite, wo wir, nach einer tiefen Verneigung unseres Leibwächters, ins Zimmer gelassen wurden. Bakschisch wechselte den Besitzer. Kitty verneigte sich ebenfalls tief und servierte uns, ungefragt, Champagner. Wir konnten ihn vertragen. Ich verlangte danach nach Whisky. Er kam sofort.

„Hast du eigentlich deine Kamera dabei?" Wollte Leila wissen.

„Ja, die Kleine."

„Darf ich dir etwas sehr Unschickliches erzählen? Willst du es hören, meine liebe Schwester Lis?"

„Meine liebe Schwester Leila kann sagen, was sie möchte. Ich liebe Unschickliches. Vor allem Unschickliches."

Ich staunte etwas, wir schienen uns mit unserer Ausdrucksweise, irgendwie den Gegebenheiten angepasst zu haben; Lis und Leila zumindest. Die begann nun, zu erzählen:

„Dann hört. In Persien haben die Männer das Sagen, die Frauen aber haben die Macht. Erwachsen sein bedeutet, dass eine Frau mit einem Mann nicht so einfach nackt baden kann, wie wir es in Deutschland tun", grinste sie. „Die Männer in Persien, würden auch nie so Kavaliere sein, wie mein Bruder und wie mein geliebter Freund Peter. Eine Frau wäre augenblicklich geschändet und zur Hure abgestempelt, damit nicht mehr heiratsfähig. Das ist so und wird sich kaum ändern.

Nun, die Frauen des Hauses Radama, haben einen Weg gefunden, sich einen Mann zu angeln, ohne sich einem Unbekannten zu ergeben. Ich gestehe euch nun etwas: Ich habe Mama die Bilder, die Paul von mir gemacht hat, gezeigt." Sie holte tief Luft und verlange nach mehr Champagner. Kitty brachte ihn. „Ich fürchtete zwar einen schrecklichen Krach, die Ehrlichkeit war es mir aber wert. Mama sagte zu meiner Verblüffung aber nur: ‚Paul scheint mehr von Perserinnen zu verstehen, als ich dachte.' Das konnte ich nun überhaupt nicht verstehen und bohrte nach, dabei kam Folgendes raus:

Es ist trotz Verbotes üblich, von einer vertrauenswürdigen Person solche Aufnahmen machen zu lassen. Ein sympathischer Mann bekommt erst ein harmloses Bild. Das steigert sich, wenn er durch passende Liebesbriefe antwortet. Bekommt er dann ein Foto von der bloßen Brust, ist das ein Zeichen, dass ein Antrag erwartet wird. Bekommt er ein Foto vom Wesentlichen, dann ist der Antrag angenommen. Es wird geheiratet. Zumindest der Mann, hat keine Katze im Sack umworben. So weit, so gut. In Persien gibt es aber nur wenige vertrauenswürdige Fotografen und die machen meist auch noch schlechte Bilder. Daheim würde ich sagen, Scheißbilder."

„Daran hat sicher keines deiner Opfer gedacht, Paul, als sie dir ihre Muschi entgegenhielten", lachte Lis schallend.

„Ich auch nicht. Aber, dein Problem, liebster Bruder, kommt jetzt: Marni weiß Bescheid. In meiner grenzenlosen Dummheit und weil mir meine Tante so sympathisch ist, habe ich ihr gesagt, dass du Fotograf bist. Dumm genug, sie wusste es schon. Mama hat es ihr geschrieben. Und noch viel Schlimmer, sie hat mir eines der Fotos geklaut und mitgeschickt."

Ich war entsetzt.

„Mach dir deshalb aber keine Sorgen. Tante Marni möchte ganz einfach Fotos von sich und von der ältesten Tochter von Tante Leila. Dann bat sie um die Gunst, ja, sie sagte Gunst, auch Fotos einer gemeinsamen Freundin zu bekommen. Nach dem Motto: Ein Sohn des Hauses, muss ja ein Ehrenmann sein. Nun gilt es aber als schlechtes Omen, für solche Fotos zu bezahlen." Jetzt kicherte Leila auch noch. „Marni bietet dir dafür eine Kette aus 54 grauen Perlen an. Ein ideales Hochzeitsgeschenk für meine Freundin Lis. Irdana, die Tochter von Tante Leila, würde zuerst zu euch in die Suite komme. Sie bringt die Kette mit. Natürlich musst du Marni und Lakshmi, die Freundin, auch noch fotografieren. Alle vertrauen dir."

Ich war platt. Lis, mein geliebtes Biest, lachte sich fast tot. „Deine Berufung holt dich ein, Liebster. Auf die Kette bin ich gespannt. Ich werde jede Perle genussvoll in der Hochzeitsnacht abarbeiten."

„Ich bin einverstanden", sagte ich zu Leila. Was blieb mir übrig.

„Für Morgen ist die Besichtigung der Lager vorgesehen. Onkel Bronner wird dich sicher noch informieren. Er und Axel haben dann harte Arbeit. In den Teppichlagern zu wühlen ist keine reine Freude. Du hast frei. Wenn du möchtest, kannst du mit uns durch die Stadt bummeln. Mich interessiert sie auch, ich kenne meine Heimat ja nur vom Hörensagen. Marni stellt uns eine Dienerin zu Verfügung, die sich auskennt. Am Donnerstag will sie dich sehen. Für Freitag ist eine Abschiedsfeier arrangiert. Samstag fliegen wir, sehr spät am Abend, wieder heim und sind Sonntag, sehr früh, zu Hause. Nun, das war eine kurze Information. Marni hat mich gebeten, dir das auszurichten. Und noch was, das ist von mir; Kitty ist dazu da, euch Freude zu machen. Lis weiß es schon. Nun ein letzter Tipp, von Marni, wenn du auch Bilder von Kitty machst, ist das sehr, sehr viel mehr Wert, als jedes Bakschisch. Und ich haue jetzt ab." Sie gab jedem von uns einen Kuss, winkte ihrem Mädchen, das rannte zur Türe, unser Wächter pfiff und gleich drei, in unseren Augen sehr verwegene aussehende, Burschen kamen und geleiteten Leila nach Hause.

„Leila ist so ein liebes nettes Mädchen, die richtige Freundin. Aber hier, hier ist sie wirklich die Prinzessin. Hast du gesehen, mit welcher Achtung, aber auch mit welcher Liebe, sie behandelt wird? Sie muss es im Blut haben. Die Familie Radama kommt mir auch sehr integer vor. Dabei hat sie die pure Macht. Ich habe gehört, sie ist älter und angesehener als selbst der Schah. Der ist nur ein armer Verwandter. Sie sind direkt mit den Mogulkaisern, die einmal Indien beherrschten, verwandt. Daher die Ähnlichkeit in Kleidung und Bräuchen, in dem sonst eigentlich pro Westlichen Persien, und daher der Titel der Prinzessinnen. Die Radamas sind aber keine Herrschertypen, es sind Kaufleute. Leila hat es mir, an unserem ersten Abend daheim, gesagt", referierte Lis. Geschichte ist ihr Hobby. „Ach noch was. Ich war genauso erschrocken wie du, als ich plötzlich als deine Frau galt. Als Verlobte gilt man hier als solche. Die Seite, an der man den Ring trägt, ist nebensächlich. Lass mich in unserer prachtvollen Suite bitte deine Frau sein, denke einfach ich habe meine Tage. Dann geht das nicht, aber sonst ..." Sie küsste mich. Ich konnte mich da natürlich nicht lumpen lassen. Erst Kitty weckte uns aus diesem Traum.

„Onkel Bronner vor Türe. Kann kommen?"

„Natürlich", sagte Lis. Es war kurz nach Acht.

Papa hatte Kristin und Axel im Schlepptau. Ich bat Kitty, unserem Zerberus vor der Türe beizubringen, wenn wir nicht schlafen, die Familie immer einzulassen.

Papa meinte: „Das wird gegen seine Ehre gehen."

Ich ging Kitty nach und bekräftigte ihre Gesten mit einem großen Bakschisch. Kitty hielt sich die Ohren zu und unser Wächter griff zur Pistole als Papa loslachte. Entwarnung. Meine Handbewegung beruhigte ihn. Er erkannte dann wohl auch, dass es nur ein Lachen war und gab Töne von sich, die auch als solches gelten durften. Ich kann dazu nur sagen: sehr laut.

Wir sprachen die Termine ab, dann fielen wir todmüde ins Bett. Lis schlief schon, als ich das Licht ausmachte.

***

Dienstag. Kitty weckte uns schon um Sechs. Eine Stunde vor dem Aufwachen. Eigentlich waren wir ja noch müde, andererseits trieb natürlich die Neugierde -- warten neue Abenteuer?

„Brauchen Hilfe? Wollen Bad? Wollen mich?"

Lis lächelte. „Du kannst mich massieren und Sohn Paul auch."

„Ich bin nackt", erschrak ich.

„Und? Das wird Kitty auch gleich sein." Und so war es. Kitty ließ ihr Arbeitskleid einfach fallen und kam zu uns ins Bett. Das war 3 x 2,5 Meter groß, eine echte Spielwiese mit genug Platz. Sie massierte erst mich, dann Lis. Es war Sieben, als wir aufstanden. Im Esszimmer stand ein kleines Frühstücksbuffet bereit. Kitty war also schon lange fleißig. Nur mit dem Bademantel bekleidet frühstückten wir.

„Woher wusstest du, dass Kitty ... na, ja."

„Leila", nuschelte Lis mit vollem Mund.

„Jetzt helfen anziehen. In 10 Minuten abholen." Kitty hatte alles bereitgelegt und half Lis. Ich war bereits angezogen als sie zu mir kam. Mit einer Bürste fuhr sie mir über die Jacke. So was braucht man hier, trotz der Hitze. Jetzt im Oktober hatten wir noch 25°C. Papa hatte es mir noch daheim gesagt. Er und Axel trugen sogar Krawatte. Dieses Marterwerkzeug hatte ich nur beim Empfang um.

Zuerst wurden wir zu einer Seitenstraße des Basars gebracht. Wir wurden schon fast peinlich devot begrüßt. Es gab Tee. Papa verhandelte auf Persisch. Dann gingen wir ins Teppichlager. Papas leuchtende Augen zeugten von der Spitzenqualität, die er bewunderte. Axel hatte auch schon so einen seltsamen Blick.

Endlich kam Leila. Sie zog Lis und Kristin auf die Seite und winkte mir ebenfalls zu. „Draußen steht unsere Führungs- und Bewachungstruppe, lasst uns die Stadt erkunden. Du, Paul, wirst nicht mehr gebraucht, deine Rechte sind jetzt an Onkel Bronner verliehen."

Teheran ist eine schöne Stadt. Wir besichtigten den Gulistanpalast, die Schahmoschee, die Sepah-Salar-Moschee und was es sonst so noch gibt. Wir waren eine bunte Truppe, die da losmarschierte; zwei Leibwächter vorne, dahinter ein Mädchen, die Führerin, gefolgt von Leila und uns. Kristin ganz hinten, fast eingerahmt von zwei besonders grimmigen dreinblickenden Leibwächtern.

Kurz nach Zwölf waren wir wieder im Hotel. Papa und Axel kamen wenig nach uns. Im Speisesaal war ein großer Tisch für uns gedeckt. Wir aßen vom Buffet. Mädchen betreuten uns. Die Leibwächter wechselten ab. Hier im Hotel war nur einer da. Der Rest aß in einem dafür vorgesehenen Raum, wie ich von Leila erfuhr.

„Mein lieber Schwiegersohn Paul, da hast du mir ja was eingebrockt: In den Lagern bin ich der Hochedle Onkel. Hochedler", lachte Papa. „Ich bin durch jede Ecke geschleift worden, in der womöglich ein Schmuckstück liegt, und habe Teppiche gesehen, aus Seide, deren Qualität ich nie für möglich gehalten habe. Der erste, natürlich viel zu hohe Preis, lag aber nur knapp über dem, was ich schon für weitaus mindere Ware bezahlt habe. Deine Frau Lis", er lachte wieder unbändig. „Der Ring deines Pop hat sich bezahlt gemacht. Eine Verlobte gilt hier wie eine Verheiratete, denn es gibt so gut wie kein Schritt zurück. Da Elisabeth glücklich ist - ehrlich gesagt, mir ist es recht. Schlimmer, ich hoffe nur auf euere Vernunft. Mir hat das verdammte Teppichgeschäft ein wenig den Verstand geraubt. Versteht mich recht, hier geht es um Millionen. Axel sollte mir eine volle Stütze sein, der Verkaufschef hat ihn mir leider geklaut, er bekommt eine komplette Einweisung in alles, was mit Teppichen zu tun hat. Diese Prinzessin Marni hat das wohl veranlasst. Leidtragend ist die arme Kristin, da ihr Axel kaum noch da ist. Ich bin, zum Glück, das einsame Aussuchen von Teppichen ja gewohnt."

„Ich finde das Ganze höchst interessant", sagte Axel. „Und Kristin wird mich wohl noch lange genug haben. In unserer kurzen Nacht, versuche ich ja, sie zu trösten."

Papa lachte und Kristins Ohren färbten sich schnell tiefrot, wozu es doch eigentlich keinen Grund gab, sie war ja verlobt.

„Ich habe mich doch überhaupt nicht beschwert", erklärte sie ihrem Vater. „Ich fühle mich wundervoll, alle sind so nett zu mir. Das Mädchen, das unsere Suite betreut und abends, man stelle es sich nur mal vor, noch einmal einen Berg Handtücher bringt und eine Rose auf mein Kopfkissen legt, spricht ein wenig Englisch. Von ihr hörte ich, dass alle sich besondere Mühe mit uns Hochedlen Gästen geben. Der Schah hätte nicht viel Verwandtschaft in Deutschland. Kann mir jemand das erklären?" Sie scheint so neugierig wie die Schwester.

„Ich könnte es, liebe zukünftige Schwägerin. Lass es dir aber genauer von meiner Schwester, unserer Prinzessin Leila erklären. Ich hoffe, du kannst die überraschenden Tatsachen halbwegs verdauen. Mir liegen sie noch etwas quer im Magen." Ich war halt ebenfalls noch etwas verwirrt und wählte so den einfachen Weg.

Kitty kniete sich neben mich und flüsterte. „Bitte fragen, Prinzessin Irdana sagen, ob drei Uhr können kommen. Bitten Tochter Lis sein da. Schicken Mädchen, sprechen englisch, um mit kleine Tochter Kristin dann machen Führung durch Haus Radama. Gut?"

„Ach ja, Kristin. Du wirst heute Mittag, wie ich eben höre, zu einer speziellen Führung durch das Haus Radama abgeholt", reagierte ich sofort. „Papa wird wieder Staub schlucken müssen und Axel muss lernen. Lis und ich haben einen Termin mit Prinzessin Irdana."

Es wurde nickend zur Kenntnis genommen.

„Mom bekommt einen Schlaganfall, wenn wir ihr erzählen, mit wem wir hier so verkehren", flüsterte ich Lis zu.

Das Biest lachte schallend auf. Ihr Lachen erregte Aufsehen. Es war nicht so laut, dafür viel hübscher als das von Papa.

Papa, Kristin und Axel wurden abgeholt. Die Diener warteten unaufdringlich fordernd an der Tür. Ein Mercedes wartete davor. Lis, Leila und ich gingen hoch, auf unsere Suite. Leila sprach ein paar Worte mit unserem Wärter. Da sah ich es, er konnte von den Lippen lesen, aber wohl nur persisch. Kitty stellte uns eine Schale mit Obst hin und schälte mir einen Apfel.

„Leila, meine liebe Schwester, mir fiel auf, dass es hier wohl Ehemänner gibt, aber warum keine Prinzen?"

„Ja, das ist das Problem, seit Generationen, in unserem Haus. Wir Prinzessinnen gebären scheinbar nur Mädchen. Seit 100 Jahren gab es keinen Prinzen mehr. Daher auch die Angewohnheit einen Sohn anzunehmen. Wenn wir heiraten, behalten wir hier unseren Namen und der Ehemann bekommt den Rang eines Prinzgemahls. Die Macht bleibt aber bei den ältesten Prinzessinnen. Wenn die Älteste zurücktritt oder stirbt, wird von der Familie eine neue Älteste gewählt. Käme ein Prinz, würde er mit Zwanzig, automatisch Ältester. Du, als Sohn und du Lis, als seine Frau, werdet sicher eines Tages auch wählen müssen. Es gibt halt auch Verpflichtungen. Onkel Bronner ist dazu nicht berechtigt. Auch kleine Töchter nicht und ein kleiner Onkel ist nur ein Anhängsel, natürlich immer noch weit über den Angestellten oder gar Diener und Sklaven stehend", wurde ich von Leila informiert.

rokoerber
rokoerber
170 Anhänger