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Der Pornograf II - 06

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So klein ist unser Kreis von Freunden zwar nicht mehr, die Feierlichkeit passte aber gerade noch in die belle Etage. Mom gab sich die Ehre. Ihr Roman, der geliehene Mann, kam gerade in die 3. Auflage. Das gab es bisher noch nie, sagte Mom. Die Vorauszahlung reichte.

Der Tisch im Esszimmer fasst locker 30 Leute, wenn er ganz ausgezogen und verstärkt ist, heute war er es. Klarissa brillierte, Kikki und Kim halfen. Dass Renate heute Hans geheiratet hat? Ja. Und? So war es vereinbart. Ihren Hans wird sie natürlich lieben, sonst wäre nicht nur ich, sondern auch Lis sehr enttäuscht. Ich glaube, Kim auch. Wenn ich so an Kikki denke, die würde sich sonst zumindest sehr wundern. Zu uns gehörte sie deswegen immer noch. Herr und Frau Schäfer, die Eltern, schwammen heute natürlich ebenfalls im Glück und waren die Ehrengäste. So eine Hochzeit für die Tochter, sie hätten es sich nicht leisten können. Zu was hat man aber Freunde?

Herr Schäfer griff mich irgendwann einmal. „Paul, ich weiß nicht, wie ich dir danken kann. Ich weiß noch zu genau, wie du damals kamst und ihr euer Geständnis ablegtet. Ich war erleichtert, obwohl du sichtlich jünger warst als meine Tochter. Auf jeden Fall, sie war wieder eine Frau. Nicht das armselige gestörte Mädchen. Nun das. Ich habe es zwar nicht begriffen, aber ihr versteht euch wohl immer noch so gut wie früher. Auch mit Hans. Ihr seid halt eine neue Generation."

Zwölf Uhr, gerade zurück vom Standesamt. Ich kann nichts für das Timing, aber als wir alle auf das Brautpaar anstießen, kam Marni. Diesmal kam ich Kim zuvor, ich holte sie an der Türe ab. Sie schaute sich um, keiner da, dann küsste sie mich leidenschaftlich. „Ich glaube, es hat geklappt. Ich bin schwanger. Ich bin sogar ganz sicher."

Ich küsste sie zurück. „Das freut mich. Hoffentlich geschieht nicht das, was mir Renate mit Lis androhte. Zwillinge sollen es sein."

„Womöglich Männliche? Auch wenn sie mich zerreißen, ich wär der glücklichste Mensch auf Erden. Doch lass uns das Ehepaar begrüßen." Von einem weiteren unkeuschen Kuss konnte sie nicht lassen.

Renate war knapp vor einer neuen Ohnmacht, als plötzlich Marni auftauchte. Sie überreichte, im Namen der Familie ein ganz kleines Geschenk, eine kleine Villa in Rottweil. Die Gäste knabberten noch an diesem Bonbon, das auch Renate erst noch verdauen musste, da läutete es schon wieder. In meine Augen trat schieres Entsetzen, als mein Satansbraten lachte. Ihr Hirn arbeitet wirklich im Turbogang, wie Mom einmal sagte. Unsere Besucher waren Rama, Friedrich, Leila und Peter. Traudl und Freund gleich mit.

Renate heulte, heute zum ersten Mal. Schnell waren Katzentische aufgestellt, Kim, Traudl mit Freund und Leila mit Mann setzten sich dort hin. Ein Berg Baklava stand bald auf dem Tisch. Rama wusste offensichtlich Bescheid. Sie überreichte einen Gutschein für die komplette Renovierung der neuen Villa und des Gartens. Das lockte Papa Bronner, er sagte Teppiche nach Wunsch zu. Herr und Frau Schäfer wollen das Wohnzimmer einrichten. Ich sagte ihnen Bad und Schlafzimmer zu. Nach diesen Angeboten heulte Renate schon wieder. Heute zum zweiten Mal. Lis tröstete sie, einen Trost, denn sie mit Sicherheit gar nicht nötig hatte. Wer braucht schon Trost im Glück?

Lis hatte nicht nur für Unterkunft der Überraschungsgäste gesorgt, sondern auch für einen zweiten freien Tag in der Schule. Sie plapperte so geschickt beim Rektor, dass der Eindruck entstand, dass ihre Schwester Renate, meinen älteren Bruder. Gesagt hat sie es so nicht, nur - welch armer Lehrer kann einem Satansbraten etwas entgegenstellen. Uns gab es jedenfalls Zeit, gemütlich und das mitten in der Woche zu feiern. Lange und ausgiebig.

Renate und Hans verließen uns morgens um Vier. Flug Stuttgart - Rom - Bangkok. Royal Suite im Indra Regent. „Irgendwie sind wir konservativ", sagte sie und legte viel Liebe in ihren Abschiedskuss. „Es bleibt dabei", flüsterte sie mir dann auch noch ins Ohr.

Papa brachte Rama und Gefolge ins Hotel. Auch er wusste Bescheid und hatte den Kleinbus der Firma dabei. Rama hatte eisern durchgehalten und viel Spaß. Was für ein herrlicher schöner Tag. Er sollte jedoch nicht die letzte Überraschung sein. Marni bat mich, als sei auch dies völlig Normal, ob sie bei mir schlafen könnte. Mit meinen Frauen natürlich dabei - nicht mit mir. Renate hätte es ihr so eindringlich geschildert, sie wollte es nun einfach mal selbst erleben.

Es war spät genug, als wir endlich ins Bett kamen. Sex gab es natürlich nicht, Schlaf aber auch nicht. Um Sieben zogen Kim und Kikki aus. Sie wollten für das Frühstück sorgen und vorher die belle Etage wieder in Ordnung bringen. Marni bestätigte Lis und mir, dass ihre Tage ausgeblieben sind. Ihr Arzt glaubt seither an Wunder. Auf das viel Naheliegendere kam er scheinbar nicht.

Lis sagte: „Du liebst deinen Mann. Liebe versetzt Berge. Ich glaube das hat auch Mohammed irgendwo niedergeschrieben." Dann knuddelte sie ihre Tante. Marni vermisste ihre Dienerin, Lis tat ihr den Gefallen und half. Ansonsten genoss es Marni, ohne Sex, mit einem nackten Mann und drei nackten Frauen im Bett zu liegen.

„Euer merkwürdiges Verhalten gefällt mir", sagte sie kurz vor dem Aufstehen. „Renate hat eher untertrieben. Ich danke für die Erfahrung. Vielleicht bekomme ich zu Hause auch so was hin. Mein ehrlich geliebter Mann, ist nämlich ein Lieber und Verständnisvoller. Jetzt, als Papa, wird er womöglich noch liberaler. Die Mädchen, mit denen ich seit Jahren vertraut bin, die könnte ich mir gut mit uns vorstellen. Wenn ich erst einmal Mutter bin."

„Ich kann dazu nichts sagen, Marni", sagte ich. „Für uns bekam unser Bett halt im Laufe der Zeit, eine ganz bestimmte Bedeutung. Es begann, als Renate noch meine erste Nebenfrau war, das hat sie dir ja sicher gesagt. Unser Problem war, dass meine Lis, das, du verstehst, nach dem Gesetz noch nicht durfte. Nun ja, ob sie kuscheln durfte? Heute, wage ich es eher zu bezweifeln. Explizit verboten war's nicht."

„War es aber doch", grinste Lis. „Es war jedoch nicht offensichtlich, sagte mir Pop, später einmal, als ich Achtzehn war."

„Auch gut. Das war einmal und wir wurden nicht erwischt", grinste ich zurück. „Was ich aber sagen wollte, Marni, ich habe meine beiden Weiber gerne um mich. Die wollten natürlich auch, jede freie Minute, die wir hatten, bei mir sein. Was lag näher, als diesem Wunsch nachzugeben. So richtig bequem, fanden wir alle, war es aber nur im Bett. Nun wollte aber weder Renate, noch ich, unsere damals arme Lis, in Versuchung führen oder gar, sagen wir mal, seelisch belasten. So wurde unsere Bettgesellschaft halt bumsfrei. Küssen, in den Arm nehmen, knuddeln, das konnten wir zulassen. Keine der Damen, und ich auch nicht, hatte je damit ein Problem. Was aber tun im Bett, in der Gemeinschaft?"

„Quatschen über alle möglichen Themen", unterbrach mich Lis. „Wir entdeckten, dass sich da sogar Lösungen für die unmöglichsten Probleme fanden. Aber vor allem fühlten wir uns alle Sauwohl. Als dann Renate zu euch ging, Marni, war es plötzlich Schluss, mit unserem so gedeihlichen Zusammensein. Aber, ihr kennt doch Paul - der schleppe Kim an. Natürlich fragte er mich zuvor. Ich kannte sie und, was will ich sagen, ich fand es eine prima Idee, und ... stimmte zu. Schon in der ersten Nacht, hatten wir wieder eine Bettgesellschaft -- wenn auch etwas unüblich; Kim und Paul befriedigten, auf meinen Wunsch, meine Neugierde. Ich wollte halt wissen, ob sich Kim und Paul, auch im Bett gut verstehen. Nun, das war unübersehbar. Das war allerdings der einzige Ausrutscher bisher. Inzwischen darf ich ja ..." Jetzt lachte der Satansbraten, laut hinaus. „... mitspielen. Trotzdem, unser Bett blieb danach sauber. Ich denke, das wird es auch bleiben. Ausnahmen? Bestätigen die Regeln -- oder auch nicht."

„Ich finde es jedenfalls gut, nachahmenswert, vor allem in unserem Kulturkreis, wo Nebenfrauen zugelassen sind", sagte Marni sehr ernsthaft. „So eine gute Bettgesellschaft, wie ihr dazu sagt, kann auf jeden Fall Streit zwischen den Frauen verhindern und das, das finde ich am Besten daran." Dann ging Marni ins Bad. Ich konnte noch ein wenig mit Lis schmusen.

Mom interviewte Marni, das war mir sofort klar. Marni blieb noch da, es gab auch noch Geschäftliches zu besprechen. Sie fuhr mit Kikki nach Hamburg, um mit Hannes ebenfalls einiges zu besprechen und auch noch einige Verträge zu unterzeichnen. Danach nach Konstanz, zu ihrer Schwester. Bevor sie zurückflog, gönnte sie sich noch eine Nacht bei uns im Bett. Sie war urplötzlich eine von uns, keine regierende Prinzessin. Besonders eifrig unterhielt sie sich mit Kim, unseren Knuddel hatte sie irgendwie besonders ins Herz geschlossen. Wer nicht? Am nächsten Tag flog sie Heim.

Mein 18. Geburtstag wurde im kleinen Kreise gefeiert, der von Lis auch. Es stand ja auch nichts Außergewöhnliches an, außer Arbeit -- von der hatten wir allerdings reichlich; nicht nur der Verlag und die IGDuM forderte uns, auch die Schule. Wir müssten eigentlich etwas leiser Treten, meint vor allem Mom.

Nach einer Rücksprache mit Papa Bronner, habe ich die Finca von Karen, auf Mallorca, für die Herbstferien gemietet. Im kleinen Kreise, wozu Rama Radama und Anhang ebenso gehört wir Kristin und Axel. Auch Wanda mit Dieter, dem Verlobten. Karen und Agnes sind dann auch da, wenn wir kommen, aber das stört wohl weder sie noch uns. Wir waren gut genug befreundet. Im Übrigen hatte ich vor allem vor, dass wir uns dort richtig gut erholen. Vorsichtshalber wollte ich auch nur eine Kamera und nur wenige Filme mitnehmen - so nach dem Motto: Führe uns nicht in Versuchung. Die Reise nach Mallorca ging überhaupt nur, weil Papa nicht mehr nach Teheran braucht. Er hat viele Tausende von Teppichen in dem großen Lager in Hamburg. Der Vertrag mit Hannes Seeboom wurde völlig reibungslos erfüllt. Es war eine Heidenarbeit die Teppiche erst einmal möglichst unauffällig nach Hamburg zu bekommen und dann den Wert zu schätzen. Papa brauchte ja verlässliche Zahlen, für sich und zur Abrechnung gegenüber dem Haus Radama. Axel und der alte Meister aus Teheran, extra zu diesem Zweck eingeflogen, hatten die Hauptarbeit. Über einen Monat dauerte die Sichtung und Einschätzung. Kristin fuhr einfach mit nach Hamburg und machte sich dort nützlich. Dann, endlich, waren alle Teppiche katalogisiert, mit einem internen Preis ausgezeichnet sowie den Siegeln von Axel und dem Meister, für garantierte persische Qualität, versehen. Mit dem Zoll war ebenfalls alles geklärt. Diese Kosten fallen erst an, wenn die Teppiche aus dem Zolllager geholt werden.

*** Hausfrauen ***

Es lief alles so, wie es laufen sollte. Wir rückten eine Anzeige in die Zeitung, in der meine Frauen die kostenlose Wäscheparty anboten. Nähere Informationen unter Chiffre. Wir wollten ja nicht mit Anrufen zugedeckt werden. Der Verlag hatte schnell gearbeitet, wir hatten ein 16-seitiges Heft, in deutscher Sprache, im Layout, wie der Verlag sich die neue Zeitschrift vorstellt, mit entsprechenden Bildern aus dem Archiv. Lis hatte viel Text geschrieben, in etwa das, was sie damals in Bali mit so viel Erfolg vortrug. Sie erläuterte genau, wie die Sache mit der Party läuft, vor allem mit dem Shooting. In allen Details und mit Bilder beschrieben. Die Bilder zeigten die guten und die schlechten Beispiele. Ich beschrieb, wie ich mir den Ablauf vorstelle und was für Voraussetzen wir haben müssen. Der Verlag schrieb, dass die ersten Hefte nur in englischer Sprache geplant sind, dass sich dies, durch deutsche Sponsoren, jedoch schnell ändern könne. Er gab auch die Preise bekannt, für Bilder die genommen werden. Eine Aufwandsentschädigung von immerhin 200 Mark, falls Aufnahmen gemacht werden, 50 Mark pro Bild in Wäsche und 100 Mark pro Bild nackt, das veröffentlicht wird. Aus dem Probeartikel konnte man erkennen, dass im Schnitt 10 Bilder je Motiv gebraucht werden. Da kam schnell etwas zusammen. Die letzte Seite war der Übernahmevertrag. Hier stand, dass der Verlag das Recht hat, die Bilder auch anderweitig zu veröffentlichen, zu den gleichen Preisen.

Auch einen Vertrag mit IGDuM gab es. Hier stand die Sache mit der Wäsche, die gegen Fotos behalten werden kann. Quasi der Lockvogel. Beatrix Mai schrieb begleitende Stories zu den Bildern in der Broschüre. Wir legten von uns aus, noch eine Seite ein. Dort wird darauf hinwiesen, dass vorerst nur samstags und in Ausnahmefälle, sonntags fotografiert wird. Auf der Rückseite war ein Fragebogen, mit Fragen zur Person, Kleidergrößen, Vorlieben und Sonderwünschen. Wir baten der Anfrage Bilder beizulegen, auch Schlechte. Es wurde um eine Telefonnummer gebeten, wir würden zurückrufen, um eventuell kurzfristig einen Termin zu machen. Sonst wollten wir uns schriftlich melden. Zum Schluss stand da noch, dass Personen, die nur an der Wäscheschau teilhaben wollten, dies vermerken sollen. Diese Termine würden wir wahrnehmen, wenn wir in der Nähe einen anderen Termin haben, da die Anfahrt ja Kosten verschlingt. Die Termine können in diesem Fall auch abends und in der Woche sein. Es sollen zwei Stunden dafür eingerechnet werden. Das Ganze war recht professionell und wir waren schon sehr gespannt auf die Reaktion.

Die war verblüffend. Die Anzeige erschien samstags. Dienstags hatten wir 104 Anfragen, am Mittwoch noch einmal 53 Anfragen. Im Laufe der Woche kamen weitere 36 Briefe. Und das, im eigentlich so prüden Stuttgart. Alle erhielten die Broschüre. Eine Woche später hatten wir 40 Bewerbungen da. Lediglich vier wollten nur die Wäscheparty. Kim will das an ihren freien Nachmittagen machen. Willi zahlt 50 Mark und die Spesen, der Laden 10% Provision. Das lohnt sich.

Mikel war völlig überrascht über dieses Ergebnis. Das war mehr, als an Echo auf derartige Angebote in den Magazinen kam. Dort wurde aber auch das Bonbon mit der Wäsche nicht angeboten. Er kam am Freitag rüber geflogen. Wir werteten gemeinsam die Post aus. Von den Bewerbungen waren nur 6 nicht geeignet, darunter eine Schulklasse, die Mädchen waren einfach zu jung. Lis schrieb die Absagen und vertröstete auf später, wenn sie alle über Achtzehn sind.

30 Kandidaten sind eine enorme Menge, denn pro Bewerber kamen im Schnitt acht Personen. Mikel strahlte und mir wurde angst und bange. So gewaltig hatte ich mir das Ganze nicht vorgestellt. Wir machten einen Plan, wann wir wen besuchen könnten. Ich hatte keine Vorstellung über den echten Zeitaufwand. Die Hausfrauen sind ja sicher nicht so schnell beim Umziehen. Auch Mikel hatte keine Vorstellung, wie das mit der Bezahlung an mich geregelt werden soll. Wir hatten ursprünglich gedacht, es würden vielleicht bis zu 3 Personen sein. Aber jetzt, wo sich herausstellte, dass es bis zu einem Dutzend sind, da mussten wir neu verhandeln. Das sah Lis sofort ein und sagte es Mikel auch. Meine Frauen sind zwar geschäftstüchtig aber, sie wissen sehr wohl, wo die Grenze ist. Bei 10 Personen kämen wir nach dem mündlichen Vorvertrag auf eine ungerechtfertigt hohe Summe, vor allem, da es sicher nicht opportun ist, jedem Anwesenden ein volles Shooting zuzugestehen.

„Wisst ihr was?", fragte Mikel, gibt es nicht jemand, ganz in der Nähe, den wir bereits morgen besuchen können? Ich würde zu gerne dabei sein, so beim ersten Mal und wo ich jetzt schon mal da bin. Danach sind wir alle schlauer und können fundiert reden."

„Da sind gleich zwei Bewerbungen in Fellbach, eine halbe Stunde von hier weg." Hatte Lis schnell zwei Adressen raus."

„Was für Leute sind das?", wollte ich wissen.

„Einmal ein Kegel- und Saunaklub, Damen und Herren. Und ein Klub Hollywood. Auch Damen und Herren. Das hört sich doch ganz gut an", antwortete Lis. „Die mitgeschickten Bilder sind zwar arg schrecklich, die Leute sehen aber recht gut aus. Amateure halt."

„Dann ruf doch an. Beide Termine meinetwegen, wir essen unterwegs. Für Mom bereitest du alles vor, Kim. Das geht doch sicher?"

Lis telefonierte und Kim nickte. „Das mit Mom ist klar. Ich sehe kein Problem. Um Acht bin ich mit ihr fertig, dann können wir sofort los." Kim hatte inzwischen fleißig mit dem Mercedes geübt. Sie brauchte zwar ein Kissen um etwas sehen zu können, aber sie fuhr prima.

Lis bekam beide Termine. Die Damen und Herren des Kegelklubs, ab zehn Uhr. Der Klub Hollywood ab Zwei. Mein Samstag war verplant. Meine Damen packten nach der Wunschliste, nicht nur die Wäsche, auch alles, was ich brauchte. Dazu gab es einen genauen Plan, den ich mit Kim ausgearbeitet hatte, als die Sache akut wurde.

Mit Mikel klönte ich derweil alle möglichen Vorkommnisse durch und vor allem, was er hauptsächlich an Fotos will. Klar war, dass dann doch alles anders kommen würde. Zum Schluss einigten wir uns, dass Mikel irgendeine Funktion haben muss. Ich hatte da dieses Klemmbrett, das Lis für mich in Hongkong, aus Spaß, gekauft hatte. So ein amerikanisches Ding, mit gleich drei Stoppuhren daran. Es sah irgendwie imposant aus, benutzt wurde es jedoch nie, sondern lag nur wichtigtuerisch in meinem Büro rum. Mikel sollte nun wirklich alle unsere Tätigkeiten und deren Zeitverbrauch notieren. Das würde vielleicht helfen, die Sache in den Griff zu bekommen.

„Das ist eine gute Idee, vielleicht schaffen wir es ja, endlich mal, verlässliche Zahlen für die Abrechnungen zu bekommen. Das mit den drei Stundensätzen ist einfach viel zu kompliziert. Darüber können wir aber reden, wenn Zahlen vorliegen. Ach ja, ist es wohl möglich, dass du die Bilder von morgen, auch noch entwickeln lassen kannst und ich einen Satz Fotos mitnehmen kann?", bat er dann.

Samstag. Frühstück, ausnahmsweise schon um Halbacht. Ich half das letzte Zeugs in den Mercedes zu bringen. Kim hatte auf der Karte den besten Weg raus gesucht, dann ging es los. Zuerst der Kegelklub. Die Adresse war schnell gefunden. Ein großer Bungalow. Marlis Wuttke, die Hausfrau, öffnete uns selbst. Rothaarig, sehr schlank, mit Brille, viel eher Amateur als Model dachte ich mir. Im großen Wohnzimmer saßen sechs weitere Damen, meist jünger, und drei Herren. Alle wirkten sehr aufgeregt. Kein Wunder.

„Guten Tag, ich bin Paul Oktober", begrüßte ich sie. „Dieser Tag ist für uns etwas Besonderes, sie sind die ersten Kunden in unserem neuen Programm. Wir nennen es Hausfrauen. Aber das wissen sie ja, aus unserer Broschüre." Kim übersetzte für Mikel, die deutsche Sprache gehört für einen Engländer nicht zum täglichen Brot.

„Lassen sie mich bitte zuerst meine Mitarbeiter vorstellen. Das ist Lis Bronner, meine Verlobte. Sie wird für die Damen gleich den Koffer mir der Wäsche öffnen und sie auch beraten. Dieser Zwerg hier, ist meine Schwester Kim. Nein, mein Pop ist nicht fremdgegangen, meine Eltern haben sie adoptiert, weil sie so lieb ist." Geschmunzel. „Sie wird am Set ausleuchten und, falls gewünscht, beim Schminken helfen. Sie hat das gelernt. Dafür nimmt sie euch auch 10 Mark Trinkgeld ab. Dieser Herr ist Mr. Mikel Down. Er ist Engländer und kommt von dem Verlag, in dem eure Bilder womöglich publiziert werden. Er kann kein Deutsch, ich glaube Englisch kann er. Wir unterhalten uns wenigstens so." Der erste Lacher war fällig. „Er nimmt hier die Zeiten, damit wir einen verlässlichen Standard bekommen.

Ich muss ja auch irgendwie mein Geld verdienen." Der zweite Lacher. „Nun, bevor Lis die Wäsche ausgibt, sollten wir wissen, wer, wo und wie zu agieren gedenkt. Unsere Zeit ist beschränkt. Bitte haben sie Verständnis dafür. Noch was, ich duze meine Kunden prinzipiell, sie mich auch, das steht auch im Prospekt. Sollte es zumindest." Ich wusste es zwar genau, so ein wenig dummes Geschwätz lenkt halt ab.

„Ich bin hier der Gastgeber", sagte Marlis. „Ich führe dich rum. Dann kannst du dir die Plätze selbst aussuchen. Wir haben ja doch keine Ahnung, sind aufgeregt und die meisten Damen sind sicher Nass im Höschen." Lachen von allen. „Der Prospekt hat ja gezeigt, was gewünscht wird. Wir sind, um es mal so zu sagen, eigentlich biedere Hausfrauen und kennen uns schon ewig. Wir sind Nachbarn. Wir gehen gemeinsam in die Sauna, hier bei mir, unten im Keller. Nackt zu sein ist für uns also kein Problem. Wir haben uns aber darauf geeinigt, nach dem der Prospekt da war, dass wir auch mal ein wenig frech, sehr frech, sein wollen. Unsere Ehen sind in Ordnung, unsere Ehemänner einverstanden. Drei der Herren sind dabei. Auch im Auftrag der anderen, zu unserem Schutz; obwohl ihr schreibt, das sei unnötig. Ich habe der Dame am Telefon gesagt, was ich an Wäsche will, also können wir schon mal losziehen, die Locations, so sagt ihr wohl, zu begutachten und die andern können inzwischen wühlen."

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