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Der Pornograf II - 06

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Sie fand ihre Juniorsuite toll. Sie und ihr Mann waren etwas müde. Zeitverschiebung. Sie hatte aber noch den Nerv, Befehle höchster Priorität zu geben. Die Suite, in der Kim und Kikki schliefen, sie hat eine Türe zu unserer Exekutive Suite, bekam innerhalb der nächsten zwei Stunden eine weitere Verbindungstür. Zu der Juniorsuite von Marni. Das Ganze wurde, mit ein paar Änderungen für später, als Jutta Berger Suite deklariert. Diese fiel, als sie das hörte, aus allen Wolken. Marni und Mann okkupierten zur Mittagsruhe einfach unser Bett. Wir gingen zu Mom an den Pool, bis Marni und Hosni dazu kamen.

Natürlich große Begrüßung. Ich hatte gesagt, sie sei hier ohne ihren Titel und wolle einfach als junge Frau behandelt werden. Pop hatte da wohl etwas missverstanden. Er küsste Marni einfach und - sie ließ es sich gerne gefallen. Hosni küsste dafür Mom, nach dem sie ihm vorgestellt wurde. Mom fand das wiederum völlig Normal.

Am Abend lud ich Familie Ottmar zum Cocktail in die Lounge ein. Lis und ich holten sie ab, mit der Tochter Elke. Vorbei an Abdallah, wie es sich gehört, gingen wir die Treppe hoch. Wir waren ein wenig spät, die regelmäßigen Gäste saßen schon da, die ersten Cocktails waren bereits serviert oder selbst eingeschenkt. Das war von uns allerdings auch genau so gewollt.

„Meine Damen und Herren", bat ich, auf Englisch, um Aufmerksamkeit. „Dies ist Familie Dr. Ottmar. Er ist unser Englischlehrer. Wenn wir uns, mit einigen von euch, heute überhaupt verständigen können, so ist das, mehr oder weniger, alleine seine Schuld. Bleibt sitzen, wir kommen zu jedem." Und das tat ich, Lis im Gefolge.

„Dies ist Prinzessin Rama, ihr Mann, Prinzgemahl Friedrich. Die Tochter, Prinzessin Leila und ihr Verlobter Peter Hartmann." Dr. Ottmar war sichtlich geschockt. Das war auch der Sinn der Übung, doch unbarmherzig ging es weiter. „This is reigning Princess Marni and Prince Hosni Radama. They are very close Friends of us." Dr. Ottmar schluckte.

Marni erkannte klar, was hier lief. Sie lächelte huldvoll, als sie ihren Handkuss, wie zuvor Rama, bekam. „Hello, Dr. Ottmar. Our Earl Paul and Countess Elisabeth are so much more for us, than only Friends. They are definitely part of Radama. Even, when his rank may not be certified in Germany." Frau Ottmar übte sich in Hofknicks. Marni hob sie hoch. Der sehr verlegenen Tochter Elke, legte Hosni eine Hand auf den Kopf und nickte hoheitsvoll.

„Paul, bitte, sie veräppeln uns doch nicht?", sagte Dr. Ottmar, als wir weitergingen. Sind sie wirklich Graf, ein Fürst? Elisabeth auch?

„Dr. Ottmar, es tut mir Leid, aber es stimmt. Es hat uns niemand gezwungen sie heute einzuladen, warum sollten wir dann so etwas Blödes tun, wie sie zu verulken. Sie waren stets ein guter Lehrer, heute wollen wir ihnen gerne einmal zeigen, zu was uns ihr Unterricht befähigt hat. Lassen sie auf alle Fälle aber dumme Anreden. Unsere Titel sind in Deutschland nicht im Adelskalender eingetragen."

Wir kamen zu Kikki, sie grüßte sehr freundlich. Auch sie hatte wohl erkannt was war. Sie parlierte mit der Familie. Als wir uns verabschiedeten, gab sie mir einen Kuss. Lis auch einen.

„Und was ist sie?", wollte Dr. Ottmar wissen.

„Sie ist Geisha 1. Klasse und Millionärin. Sie verwaltet die Geschäfte des Hauses Radama in Japan. Ach ja, Damen dieser Art, unterhalten Gäste mit Musik und klugen Worten, sie würden niemals mit ihnen ... sie verstehen, nehme ich an." Wir gingen weiter.

„Dies sind die Flamenco Dancers, eine Showgruppe, die wir wohl demnächst sehen." Ich stellte die Damen einzeln vor und sprach ein paar Worte spanisch mit Terry. Lis natürlich auch. Wir hatten sie extra heute in unsere Lounge eingeladen. Soll Dr. Ottmar doch denken, was er will. Ich konnte mich jedoch des Eindruckes nicht erwehren, dass er ein wenig stolz auf seine Schüler war.

„Dies ist meine Mutter. Sie schreibt unter dem Pseudonym Beatrix Mai. Sie gnädige Frau, werden sie vielleicht kennen."

Natürlich kannte Frau Ottmar einige Romane, selbst Tochter Elke hatte schon etwas von ihr gelesen. Beatrix Mai ist halt bekannt.

Es ging weiter. Papa und Mama waren dran. Der Teppichhändler vom Postplatz, die Eltern von Lis. Papa feixte und Familie Dr. Ottmar war noch mehr geschockt.

Die blauäugige Negerin, Jutta Berger, und meine Schwester Kim, der thailändische Fratz, konnten es da sicher nicht mehr schlimmer machen. Dr. Ottmar war geschafft.

Ich ging mit ihnen an die Open Bar und Lis besorgte einen Teller der Leckereien. Wir setzten uns mit den drei an den großen Tisch, an dem das Haus Radama residierte. Leila und Peter verzogen sich zu Traudl und Freund. Die Unterhaltung fand auf Englisch statt. Dr. Ottmar parlierte fleißig mit den Damen, seine Frau auch, die Tochter hatte etwas Schwierigkeiten. Lis meinte später, das sei typisch für Pauker, den eigenen Kindern könnten sie es nie beibringen. Zwischendurch gab es mal eine Diskussion in Spanisch, Terry wollte etwas wissen. Um ihm zu zeigen, was wir noch so drauf hatten, sprachen wir mit Marni auch mal ein paar Sätze persisch.

„Also Paul, jetzt ist mir völlig klar, warum sie und Elisabeth so gut in der Schule seid. Ihr könnt Sprachen und, ihr benutzt sie auch. Ihr könnt euch ausdrücken und ihr habt offensichtlich Welterfahrung. Ich finde das toll, ganz toll. Ich beneide euch fast."

Marni verbrachte jede zweite Nacht bei uns. Sie konnte nicht genug von der Plauderei mit uns haben. Der Platz in unserem Bett war aber leider knapp. In den Nächten, in denen sie bei uns war, schliefen daher erst Kikki, dann Lis und danach Kim bei Hosni. Sie schliefen bei ihm, nicht mit ihm. Marni und wir anderen hatten keinen Grund daran zu zweifeln. Lis und Kim gaben freiwillig zu, ein wenig geschmust hätten sie schon. Kikki wurde nicht befragt, sie ist eine Geisha 1. Klasse. Hosni war als Freund akzeptiert. Marni konnte es erst nicht begreifen, Hosni erklärte es mit seinem Aufenthalt in Europa. Da müsse man anders mit Frauen umgehen, das hätte er dort gelernt.

So ganz aus ihrer Haut konnte Marni natürlich auch nicht. Sie saß mit Rama täglich gut zwei Stunden zusammen. Geschäftlich. Jutta wurde mehrfach dazu gerufen. Plötzlich war auch Mikel mal dabei. Er gestand, er sei irgendwie Verlagsleiter von Fiesta und Nachbarn geworden. Mein Kontakt zum Verlag sei er aber immer noch, das wolle er auch bleiben. Ich konnte mir denken, was Sache ist. Willi hatte auch plötzlich Rosinen im Kopf, Radama will in deutscher Wäsche investieren. Lis machte mir erst klar, wie viel Geld 20 Milliarden sind.

Mom und Pop hatten mit meinen Problemen keine Sorge. Dafür machte die ihnen plötzlich Jutta, wenn auch auf völlig andere Art und Weise. Nein, nicht die blauäugige deutsch jamaikanische Mulattin, Jutta der liebenswerte Mensch. Es begann damit, dass sie Mom einen Artikel brachte, aus der Tageszeitung, in dem stand, dass es in Boston, USA, einen Chirurgen gibt, der ein Knie mit irgendeiner Legierung total ersetzen kann. Er garantiert dafür, dass das Knie einwandfrei funktioniert. Mom war völlig verzweifelt. Pop, Papa und Mama, Rama und Friedrich, die Sechs hingen sowieso immer zusammen, richteten sie wieder auf. Geld war nicht das Thema, um das es ging; die Angst, ob es denn klappen könnte, schon sehr viel eher.

Dann kam Marni dahinter. „Mom, du gehst nach Boston. Von hier aus, und wenn ich den ganzen Laden kaufen muss. Paul hat mehr für das Haus Radama getan, als wir für seine Dienste jemals zurückgeben können." Sie fasste sich, wohl unbewusst, an den Bauch. „Kim, deine Tochter, ich kenne sie nun schon sehr gut, sie wird mit dir kommen und bei dir im Zimmer schlafen. Sie ist Krankenschwester und wird das Recht haben dir jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Das Haus Radama will es so. Ich habe nachgefragt, es kann sechs Wochen dauern. Danach weiter acht Wochen in der Rehabilitation. Falls du es vergessen haben solltest, du bist in unseren Augen die Mutter eines Grafen des Hauses Radama. Was wären wir wohl für eine Familie, wenn wir dein körperliches Wohlbefinden, nicht über unser eigenes Wohlbehagen setzen würden."

Pop sprach ein Machtwort: „Klara, verdammt noch mal! Schlimmer kann es doch nicht werden. Du wirst Schmerzen haben, unsere Kim hat dir da schon tausendmal geholfen. Wenn du danach auch nur ein wenig gehen kannst, ich wäre der glücklichste Mensch der Welt." Er küsste sie. „Denke aber auch an Paul, seine Weiber und - Marni hat es gesagt, an das Haus Radama. Eine Beatrix Mai kann ganz sicher auch noch schwungvoller und besser schreiben, wenn sie, verzeih mir das böse Wort, wenn sie kein Krüppel mehr ist."

„Ich komme mit und stehe dir bei Mom", bot Kim an.

„Ich leide mit dir. Du sollst aber aufrecht hinter uns stehen, wenn ich Paul heirate!", befahl Lis brutal. Sie ist der festen Überzeugung, dass ein Befehl manchmal Wunder bewirkt.

„Ich werde gleich deinen Rückflug stornieren. Den von Kim ebenfalls. Ich nehme Jutta und ihren Mann dafür mit, die wollen in Hamburg einfallen. Dein Flug wird umgebucht", sagte ich genauso brutal.

„Ihr habt Recht. Schlimmer kann es nicht werden. Kim, meine liebe Tochter, dass du mitkommst, macht es mir um vieles leichter. Nun lasst uns aber den restlichen Urlaub besonders freudig genießen. Von dir, Kim, möchte ich ein Engel, wie ihn Lis hat, über dem verlängerten Rücken. Die Ärzte in Boston sollen nicht glauben, ich sei ein Wrack!" Mom hatte schon heute, alleine bei dem Gedanken wieder laufen zu können, fast wieder ihre alte Energie zurück.

Zusammen mit Lis, schoss ich im Garten ein paar Serien für Mikel. Ich hatte ihn natürlich vorher gefragt, ob er die denn auch brauche. Er war ganz wild darauf. Ich rief zusammen, was ich bekommen konnte. Zu meinem Erstaunen meldete sich auch Tochter Elke von Dr. Ottmar. Sie war nicht einmal schlecht, eher im Gegenteil. Ihre Mama schaute zu, als ich die Bilder machte. Papa Ottmar war mit Einheimischen zum Fischen. Ob er überrascht wird? Lis und ich hatten den totalen Spaß beim Fotografieren, Arbeiten konnte man das sicher nicht nennen, es war mehr eine Freizeitbeschäftigung.

Pop schaute sich das Ganze auch eine Weile an, dann klopfte er mir auf die Schulter und meinte: „Du hast recht. Wenn man es so gut kann wie du, dann ist es keine Arbeit mehr, sondern ein Vergnügen. Allerdings, denk ich mal so, nur wenn auch die Models gut sind!" Dann ging er fröhlichen Gesichts wieder zu Mom.

Lis schaute mich an, dann sagte sie: „So habe ich das eigentlich noch nie gesehen. Dass du gut bist, das weiß ich, dass es aber vor allem von den Models abhängt? Da werde ich mal ein Auge drauf werfen. Ab sofort kommt nur noch das Beste vor deine Kamera."

Wir knutschten auf offener Szene, es interessierte sich keiner dafür. Zur Cocktailstunde redete Lis auf Mikel und Willi ein, ich hielt mich da raus. Wie gut ein Model ist, sieht man erst hinter der Kamera.

Mom hatte inzwischen eine seltsame Stimmung. Sie schwankte zwischen Lachen und Weinen. Dass es dabei um die bevorstehende Operation ging, das war mir völlig klar. Trösten half da nicht.

Eines Abends schlugen Terry und ihre Truppe zu. Heimlich hatten sie, irgendwo im Hinterland, zusammen mit ein paar Einheimischen, eine ganz neue Nummer eingeübt. Sie hatten inzwischen die letzten Feinheiten raus. Kurz gesagt, die Senoritas sind Weltspitze geworden. Was sie da auf die Fliesen legten, war einmalig. Wir waren gut 120 Zuschauer, die sich die Hände wund klatschten. Als sie die Nummer brachten, wo sie sich ausziehen, gab es stehende Ovationen, obwohl sie wieder diese Art Slip anbehielten. Zum Schluss brachten sie eine ganz neue Limbo Nummer, mit vier gut aussehenden Jamaikanern, als Mittänzer, und zwei Limbotrommlern. Gallicia, die ausgezeichnete Leadsängerin der Gruppe, sang mit einem der Burschen. Er hat eine etwas raue, aber sehr gute Stimme. Aussehen und anhören tat er sich fast wie Harry Belafonte. Die Zuschauer rasteten völlig aus. Die Gruppe musste viermal wiederholen und dann, in Abständen von einer halben Stunde, wurde der Song erneut skandiert und nach der Gruppe gerufen. Die Band übernahm ja heute Abend auch die Tanzmusik. Terry sagte mir, es sei fantastisch, wie die Nummer eingeschlagen hätte, und üben sei ja nie verkehrt, aber sechsmal bis Mitternacht, das sei doch sehr ungewöhnlich. Das fanden auch Lis und ich.

Im abendlichen Bett fragte Marni: „Was haltet ihr von der Nummer mit Terrys Mädchen. Sind die immer so gut?"

„Also, die paarmal, wo wir sie gesehen haben, ganz bestimmt", bekundete Lis. „Sie wurden eigentlich immer besser. Sie scheinen aber auch sehr fleißig zu sein. Wir haben es in den Herbstferien gesehen, mit welchem Ernst sie täglich und stundenlang proben."

„Den Eindruck hatte ich auch. Ich meine, man sollte ihnen die Chance zum Durchbruch geben. Ruf diese Terry an, sie soll kommen. Ich ziehe mich an, du auch Paul. Wir besprechen das in der Lounge. Sie kann ihren Freund mitbringen."

Ich rief an. Terry war etwas verunsichert, aber sie kam. Es war immerhin schon ein Uhr morgens. Es wurde zwei Uhr. Es wurde drei Uhr. Dann war klar, dass die Mädchen so bald wie möglich auf Tournee gehen. Kikki, die bald auch noch dazu gerufen wurde, hatte einen Manager zur Hand. Alles war klar, das Haus garantierte für die Kosten. Die Tanzgruppe schlief in dieser Nacht nicht mehr. Welttournee, Start am ersten Mai in Tokio. Mit den Negern. Das soll Jutta regeln. Direkt ins kalte Wasser ist am besten.

Was wir noch erfuhren, war sicher wieder etwas für Mom. Gallicia hat sich ganz schrecklich in den Sänger verknallt. Terry meinte dazu nur: „Jetzt hat dieser Topf auch einen Deckel gefunden, einen schwarzen Deckel, aber Gally scheint voll auf ihn abzufahren. Nur dadurch kamen wir überhaupt zu dieser Nummer. Am ersten Abend schon muss es gefunkt haben. Am Morgen stürmte sie mir in die Bude und bat darum, dass ich ihn anhöre. Gally ist unsere Letzte ohne Mann oder Freund. Ein Schwarzer? Es ist uns voll egal, schlimmer, wir mögen ihn alle gut leiden. Gally ist noch ein wenig eifersüchtig, ich denke, das gibt sich bald wieder. Wir andern sind ja versorgt.

Wir genossen den restlichen Urlaub in vollen Zügen. Damit ich nicht womöglich vor Langeweile sterbe, hatte Lis mit Jutta ausgekungelt, dass ich auch ein paar jamaikanische Hausfrauen aufnehmen konnte. Es lief alles so voll natürlich ab, dass ich am Abend voll Schreck sah, dass ich 8 Filme durchhatte. Uns kam es mehr wie ein Privatbesuch bei guten Freunden vor.

Das Resort war fest in unserer Hand. Klar, dass wir das ausnutzten und nackt im Meer badeten. Mom hatte ihre Tätowierung und ein sehr freches Tangahöschen, dass man sie auch sieht. Nur Pop lief rum wie Falschgeld. Er hat als Erster erkannt, dass seine Frau verdammt lang weg sein wird. Noch nicht einmal Kim, war dann ja da. Lis merkte, dass etwas nicht mit ihm stimmte und sprach lange mit ihm. Dann fanden wir die Lösung - Lis wird ganz bei mir wohnen, solange Mom und Kim weg sind. Papa meinte, er würde aber nur zustimmen, wenn wir jeden Sonntag zum Kaffee kämen. Das taten wir aber meist sowieso. Pop war beruhigt und Mom wollte uns alle abküssen. Dann tauchten doch noch ein paar Probleme auf: Mom und Kim hatten ja nur Urlaubskleidung dabei. Ich sprach mit meinen Frauen, abends im Bett. Dann entschieden wir, ich würde mich weitere 14 Tage vom Unterricht befreien lassen, um Mom und Kim die richtigen Klamotten nach Boston zu bringen und mitzuhelfen, dass Mom die erste Zeit gut übersteht. Ich wollte den Lehrern im Gegenzug anbieten, in dieser Zeit verschiedene Hausaufgaben, ihre Wahl, zu machen. Lis will wieder Mitschriften vom Unterricht erstellen.

*** Boston ***

Der Urlaub war vorbei. Mom und Kim bekamen einen Linienflug nach Boston. Die Klinik hat reibungslos funktioniert und Mom mit dem Krankenwagen direkt an der Maschine abgeholt. Die Formalitäten fanden im Krankenwagen statt. Ich erfuhr am Telefon, dass die großen Untersuchungen sofort begonnen haben und die Aussichten als äußerst hoffnungsvoll eingestuft wurden. Sie und Kim gaben mir eine Liste der Dinge durch, die ich noch zusätzlich mitbringen sollte. Mikel gab mir, noch in Jamaika, die Telefonnummer eines Freundes aus Boston. Er könne mir einige amerikanische Models vermitteln, ich würde doch sicher nicht den ganzen Tag mit Mom Händchen halten und Kim schläft ja bei ihr im Zimmer. Meine Freunde scheinen es zu lieben, wenn ich mit Arbeit eingedeckt bin. Arbeit lenkt aber auch ab, wie Renate einmal ganz richtig festgestellt hat.

In der Schule, ich ging gleich zum Rektor, gab es keine Probleme. Knorr drückte mir eine Buchbesprechung auf. Das Buch bekam ich gleich dazu, Faust, wie ich es befürchtet habe. In Englisch wurde ich beauftragt, täglich ein Exzerpt aus einer dortigen Tageszeitung zu schreiben. Eine Seite Lokales genüge. Das war mit Sicherheit pure Neugierde von Dr. Ottmar. Schaden tat es mir aber kaum. In Französisch sollte ich mich auf ein Referat über Boston vorbereiten. Die Naturwissenschaftler wünschten mir alles Gute. Vielleicht sind mir deshalb diese Fächer so lieb. Überfordert war ich also nicht und Angst in der Schule etwas zu versäumen, hatte ich auch nicht.

Mom war ganz prima untergebracht. Es war so eine Art Suite, mit einem Nebenzimmer, in dem Kim schlief. Meine kleine Schwester hatte alles voll im Griff. Kein Wunder, die Oberschwester kommt ebenfalls aus Thailand und ... noch einer dieser Zufälle, sie ist die ehemalige Lehrschwester von Wanda, Arena und ihr.

Jim, der Freund von Mikel, hat eine riesige Wohnung, in einer alten Fabrik. Er bot mir ein Zimmer an und ich nahm es. Abends war fast durchgehend Party. Mädchen wollte ich aber keines im Bett. Zum Fotografieren bekam ich dafür reichlich Gelegenheit. Jim ist Schriftsteller und Reporter, Hallodri und Maler. Genau genommen, ist er Erbe, sein Lebenswandel so, dass er noch nicht an die Ressourcen muss.

Eine seiner Freundinnen machte, für einen kleinen Obolus, meinen Wachhund bei den Bildern. Ohne dem, hätte ich es wohl nicht gewagt. Ich hatte da üble Dinge gehört, von Mädchen die Rape (Vergewaltigung) rufen und Geld meinen. Davon blieb ich verschont. Am zweiten Tag, wurde ich mit Cheerleader Girls bekannt gemacht, diese Dohlen, die bei Footballspielen herumhüpfen. Ich dachte immer, amerikanische Mädchen seien irgendwie sittsam. Einer meiner größten Irrtümer. Die Girls waren geil wie Affenscheiße.

Mom hatte die erste Operation hinter sich. Professor Murray hat doch gleich beide Beine operiert. Sein Argument kam Kim und mir vernünftig vor: Mom sei gesundheitlich so gut drauf nach dem Urlaub, da sei es weniger belastend für sie, als eine zweite Operation in zwei Wochen, wenn sie bis dahin nur im Bett liege. Mit Glück sei auch keine weitere Operation mehr notwendig. Es sehe sehr gut aus.

Mom sah dafür schon etwas arg geschwächt aus, ihre Augen glitzerten jedoch als sie mir verriet, sie hätte heute, zwar nur ganz kurz, bereits beide Beine etwas bewegen können. Ich gab die frohe Botschaft natürlich gleich nach Stuttgart durch. Es gab einen kleinen Rückfall, Mom vertrug das Penicillin nicht so gut. Es schlug ihr auf den Magen, sie nahm gewaltig ab. Als die Wunden geheilt waren und das Penicillin abgesetzt, wurde sie von Kim mit den schönsten Dingen verwöhnt. Mom konnte Schokolade essen, soviel sie wollte und konnte. Ganz langsam legte sie wieder an Gewicht zu. Ihre eingefallenen Wangen bekamen wieder Substanz und Farbe.

Nach einer Woche musste eine fast unwichtige Korrektur gemacht werden. Mom bekam nur eine lokale Betäubung. Professor Dr. Murray war höchst zufrieden mit ihr und versprach, nur noch zwei Wochen, dann könne sie zurück nach Deutschland, in die REHA. Mom war selig. Ich machte ein Bild, wie sie völlig ohne Hilfe vor dem Bett stand, etwas hilflos aber glücklich. Es ist nur für Pop.

Die Verabschiedung von Mom war sehr munter. Ihr ging es zwar noch schlecht, sie hatte jedoch keine wirklichen Schmerzen (außer Muskelkater). Sie sah, dass ihr Leidensweg dem Ende zuging und nahm bereits wieder so sehr am Leben teil, dass sie mich daran erinnerte, dass Kim nicht nur meine Schwester sei, sondern ich noch weitere Pflichten ihr gegenüber hätte. Sie jagte jeden raus der ins Zimmer kam, während Kim und ich im Nebenzimmer der Lust nachgingen.

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