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Der Pornograf III - 12

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Von einigen der Models erfuhr ich später, dass es auch ums Geld ging. Viele dachten vorher wohl nie im Traum daran, als Nacktmodell zu arbeiten, als Pornomodell schon gleich gar nicht. Großer Star, davon träumten sie, doch wovon leben, bis es soweit ist? Fotomodel egal für was, hält wenigstens über Wasser. Die Jugend vergeht auch viel schneller als man denkt. Wenigstens Pornostar, wurden die Erwartungen zurückgeschraubt. Mitte der Dreißig kehrten die meisten in ihre Heimatstadt zurück. Etwas Geld in der Tasche und voll illusionslos.


Im Hotel brachten wir schnell den Kram auf die Zimmer. Unsere entwickelten Filme würden gegen Neun ins Hotel gebracht. Ein Service des Studios. Die Limousinen warteten unten, wir wollten an den berühmten Strand.

„Das ist ja wie im Film“, fiel es Uschi als Erste auf.

„Das Wasser ist saukalt“, stelle Marianne erbost fest.

„Das macht wenigsten munter“, lachte Gerlinde.

Wir gingen rein, bei 18 Grad. Die Luft hatte kaum mehr, obwohl der Himmel blau war und die Sonne warm vom Himmel schien. L.A. ist halt nicht Hawaii und der Pazifik in diesem Breitengrad auch nicht viel wärmer als der Atlantik auf der anderen Seite.

Nach einer halben Stunde fuhren wir wieder ins Hotel. An der Rezeption fragte ich nach der Temperatur des Pools. 26 Grad hieß es. Wir wärmten uns darin auf. Doris hatte einen Beinahezusammenstoß mit Gary Coo per. Der beachtete sie kaum. Sie ihn auch nicht. Zu alt.


„Irgendwie kam mir Los Angeles auf unserer Hochzeitsreise sehr viel weniger hektisch vor“, sagte Lis abends im Bett. Wir waren heute alleine, morgen Abend wird sie nach Hause fliegen.

„Da hatten wir auch keinen Kontakt zu der Glitzerwelt Hollywood. Ich bin jetzt sicher, die haben alle eine Meise unterm Pony. Denkst du, irgendwer kann hier noch vernünftig denken?“, fragte ich.

„Wenn du jemals solche Allüren ... nein mein Schatz, weder du noch Gerlinde würden jemals so durchdrehen. Ich glaube die Eulen auch nicht. Du solltest sie übrigens auch mal zu einem Bettgespräch einladen. Sie haben sicher eine Meinung, die Mom sehr interessieren wird. Du brauchst nur Stichworte, ausquetschen kann sie alleine.“

„Ich habe schon auf Hawaii daran gedacht, Lis. Doris hat sich an jenem Abend doch ganz gut bei uns gemacht. Dass die Mädchen so offenherzig, frisch von der Leber weg erzählen, das hätte ich nicht erwartet. Ich denke, sie haben sich vertrauensvoll in unserer Familie eingeschlichen. Hast du übrigens gesehen, dass unsere beiden Eulen dauernd Ansichtskarten, auch an deine Eltern schreiben. Abwechselnd?“

„Ja. Es hat mich bewogen, auch ein paar zu schreiben. Ich habe dazu deine Unterschrift gefälscht. Ich weiß, wie ungern du solche Arbeiten machst, dazu warst du auch gut beschäftigt, mein Schatz.“

„Danke mein Herzchen. Wenn ich dich nicht hätte, müssten die zu Hause, sicher um uns bangen – ich gebe es ja zu, Briefe schreiben ist nicht so ganz meine Lieblingsbeschäftigung, wenn ich viel Arbeit um die Ohren habe.“

Dann wendeten wir uns erfreulicheren Dingen zu, so alleine in dem großen Bett, wie wir es heute waren. Lis würde mich danach ja über eine Woche nicht bei sich haben. Ich hatte immerhin Kikki und Gerlinde. Wobei mir einfiel, vor dem Einschlafen, dass Gerlinde ja nicht gerade vor Sexlust strotzt. Bisher einmal in Japan. Nun, es war ja noch eine Woche hin.

Die Rancho Esmeraldo


Die Limousinen brachten uns früh zu Don Esmeraldos Anwesen. Wir waren schon zum Frühstück geladen. Ein Buffet von spanischen und amerikanischen Köstlichkeiten erwartete uns. Noch waren wir alleine mit dem Personal. Ein Eierkoch brutzelte auf Wunsch, Steaks waren eine Selbstverständlichkeit, die Pfannkuch en mit Blaubeeren köstlich. An einem schattigen Plätz chen fand ich sogar Kaviar, mit gehacktem Ei und Zwie bel, in einer kleinen Schale daneben. Champagner stand kalt. Ich nahm mir eine Portion und dazu ein randvoll ge fülltes Glas, dann gab ich am Tisch den Fundort preis.

Inzwischen war Eusebio, er selbst bat uns alle, schon am ersten Tag, ihn doch nur beim Vornamen zu nennen, mit den Models aufgetaucht, 24 elegante Damen. Wir wurden vorgestellt, dann schwärmten die Damen aus. Ihr Frühstück bestand aus Saft, Obst und ein wenig Toast. Meine Damen nehmen so was nur lächelnd zur Kenntnis. Sie würden heute schwer arbeiten, da mussten Kalorien her um den Tag überhaupt durchzustehen.

Ich kannte das und hatte ihnen schon vor der Reise empfohlen, einfach morgens auf die Waage zu sehen, um den Status zu erkennen. Einen Schwächeanfall wegen Hungerns wolle ich nicht erleben, sagte ich ihnen. Sie hielten sich, mit Erfolg, daran.


Es wurde Zeit. Wir verteilten uns im Garten, solange es noch kühl war. Don Eusebio ließ sich heute zwar aus der Ferne sehen, er kam uns aber nicht zu Nahe. Er hatte seine Lektion gelernt.

Die Filme flutschten nur so durch. Bei den Models saß jede Bewegung. Uschi hatte heute wenig Arbeit, die Models waren perfekt und herrschten über jede ihrer möglichen Falten. Die eine oder andere Stirnlocke, nach pudern, wenn es glänzt, das war’s schon. Schreiben konnten auch alle. Meine beiden nahmen es gelassen, dass es etwas ruhiger war als befürchtet. Der Stress würde schon noch kommen.


Zum Mittagessen gab es einen leichten Salat mit Huhn. Einen Cidre dazu. Ich verabschiedete mein Weib. Kikki fuhr mit ihr zurück ins Hotel, packen, alle Filme mitnehmen, die fertig waren, dann Abflug. Ich wollte mir das nicht Antun und Lis auch nicht. Wir hassen Abschiede. Kikki machte ihre Arbeit als Reisemarschall. Umsteigen in Chicago. Davor hatte mein Engel keine Angst. Peter wird sie in Zürich abholen und nach Stuttgart bringen. Sie hatte alles im Griff.


Bei uns ging es weiter. In den Zimmern wurden Szenen beim Aufstehen, Szenen beim Zubettgehen und Szenen ganz einfach beim An- und Ausziehen geknipst. Wie mit Profis immer, ein paar Worte und die Models gaben ihr Bestes. Die von heute kannten das Geschäft, es waren Stars ohne Allüren. Das war schon ein gewaltiger Unterschied zum Vortag. Unsere Ausbeute war entsprechend enorm.

Bei einer kleinen Kaffeepause ließ sich Don Eusebio blicken. „Ich will bitte nicht stören. Mein Sohn hatte Recht, ihr arbeitet ja wie die Stiere. Pausenlos, knallhart und ohne Gnade. Die Girls haben sich - nein, beschwert nicht, aber sie haben etwas gemeutert. Du seiest ein Sklaventreiber und Mrs. Gerry ein Drachen. Auf Nachfrage gaben sie allerdings zu, dass sie nur Kommandos bekamen, die sie verstehen und auch ausführen konnten. Vor allem verstehen. Kein wachsweiches und kaum verständliches Gebrummel, sagte Nikki, eine davon.“

„Wenn man ein so großes Reservoir an Schönheiten hat und möchte sie alle auf Film bannen, dann hat man keine Zeit mit blödem Gerede zu verschenken. Wenn ich nicht genau sage, was ich will, dann bekomme ich es auch nicht. Dem Model kann ich dann kaum die Schuld geben“, erklärte ich ihm. „Ich kann dann auch keinerlei Ablenkung brauchen, daher sind unsere Assistentinnen ja angewiesen, alles von uns fern zu halten.“ Die Vier grinsten. „Ich sehe aber, Eusebio, die Neugierde ist wohl erwacht. Bei den Aufnahmen gleich in der Halle, machen wir heute eine Ausnahme. Wir lassen heute Beobachter, im Hintergrund, zu. Nur eine Bedingung: Kein Wort darf gesprochen werden. Dabei geht es nur um uns Fotografen; wir müssen uns enorm konzentrieren, da geht es nicht nur um den Bildausschnitt, wir müssen ja die Bewegung des Models quasi vorausahnen, müssen die Schärfe einstellen und auch noch darauf achten, dass nichts ins Bild kommt, was da nicht hineingehört. Fragen zu allem, werden wir danach gerne beantworten.“

„Ich bedanke mich, Paul“, sagte er.

„Hert zu“, sagte ich meinen Damen auf Schwäbisch. “Mer hend a G’legeheit s’zeiga was mer könne. Macht’s Beschte draus. Los!“

Die Damen verstanden, sie nickten stolz.


Das Shooting in der Halle, wurde der Höhepunkte dieser Reise. Jedes Kommando passte, jeder Schuss saß. Es lief einfach traumhaft. Uschi musste jetzt allerdings schwer rann, Doris half unaufgeregt. Da musste sehr viel mit Licht gemacht werden, da wir ja im Gegenlicht vom großen Eingang her arbeiteten. Sie machten es perfekt, dabei wurde es zum Abend hin noch schwerer, draußen zogen Wolken auf, drinnen sollte alles natürlich wirken. Drei der Girls arbeiteten jetzt mit der Blitzanlage, dem Spiegel und dem Handscheinwerfer. Petra machte Papierkram, verwaltete das Film- und Szenenbuch und füllte die Kameras nach. Yana - das letzte Model - der letzte Film.

„Stop!“ Ich ließ mich einfach auf den Boden sinken. Ich war so fertig wie Gerlinde, die jetzt in einem Sessel lag. Mit ausgestreckten Beinen und völlig verschwitztem T-Shirt.

Aus dem Hintergrund kam Händeklatschen. Ich sah hin. Vorne dran Eusebio, hinter ihm zwei junge Männer. „Jetzt habe ich es mit eigenen Augen gesehen, was mein Sohn und die Models mir berichteten. Gestattet bitte, euch James und George vorzustellen. Beides sind Standfotografen. Sie waren an deiner Technik interessiert. Im Augenblick scheinen sie aber mehr sprachlos zu sein.“

„Wer die Art in der wir arbeiten nicht kennt, der wird sich sicherlich wundern. Die Technik kommt zwar aus den USA, ich habe sie aber für mich so umgemodelt, dass ich gut damit arbeiten kann. Ich lehre sie jetzt sogar in Seminaren“, erklärte ich. „In Italien. Es gibt scheinbar viele Fotografen, die sich dafür interessieren.“

„Das weiß ich natürlich.“ Er winkte ins Dunkle hinein. Zwei kräftige Damen kamen an, richtige Wonnebrocken, in weißen Kittel. „Sie bringen euch jetzt ins Bad. Sie werden euch durchkneten, bis das Blut wieder fließt. Die sprachlosen Fotografen hier, bringen euere verdammt guten Hilfen zum Pool. Er liegt im Keller und ist beheizt. Ihr trefft sie später dort wieder.“

Wir wurden abgeführt, ausgezogen und durchgewalkt, duschen, abtrocknen. Dann bekamen wir Bademäntel und wurden zum Pool gebracht. Die Girls planschten bereits fröhlich, mit den beiden Fotografen, dort rum. Wir hüpften dazu. Es fiel mir erst später auf, dass keiner etwas anhatte. Auch die einst so scheue Gerlinde nicht. Für mein Team und mich, zumindest, gab es da schon lange keine Scheu mehr; wer fast tagtäglich mit Nackten umgehen muss, verliert, was ihn selbst angeht, sehr bald eventuelle Hemmungen. Nacktsein wird zu etwas Natürlichem, da ist kein Platz für sexuelle Gedankenspiele.

Ich habe mich schon erwischt, wie ich darüber nachdachte, wie ein Model wohl unter der Bluse aussieht; das ist reine Neugierde. Als ich es dann, einige Bilder später, sah – war das Interesse bereits vorbei. Für mich sind angezogene Models oft reizvoller als Nackte.

Eine junge Schwarze brachte, nach einer halben Stunde, unsere Wäsche, frisch gewaschen und getrocknet. Don Eusebio erwartete uns beim Abendessen; im kleinen Kreis - seine zwei Fotografen, zwei der Models, er und wir. Dafür viele dienstbare Geister. Es gab Fisch. Guten Fisch, wenn auch bei weitem keinen Ahi-Ahi. Der Fisch war auf jeden Fall besser, als jeglicher Fisch in Stuttgart. Selbst eine frische Forelle hätte es da schwer gehabt.

Wir unterhielten uns, die Filme waren längst weg zum Entwickeln. Es ging um unsere Technik. Dann kam die Frage, ob er denn vielleicht ein paar Herren und Damen, zu einem Seminar schicken könne, oder noch besser, ob ich eines hier abhalten könne.

„Ich bin den ganzen Sommer über belegt, da habe ich höchstens stundenweise frei und Gerlinde, meine erste Fotografin, ist immer dabei“, erwiderte ich. Gerlinde errötet. „Wenn ich aber so nachdenke, dann würde ich am liebsten vorschlagen, ein Seminar im Spätherbst, auf Hawaii? Das wäre immerhin etwas über das man reden könnte.“

„Das könnte man nicht nur, das sollte man auch. Ich bin sicher, dafür würden sich auch einige meiner Kollegen sehr interessieren“, meldete sich erstmals James zu Wort. „Es wäre eigentlich nur eine Frage des Preises für das Seminar.“

„Preise. Bah“, sagte Eusebio verächtlich. „Paul, ich mache mich anheischig genau zwei Dutzend gute Fotografen zu finden. Dazu Models nach Belieben. Ihr könnt mit euerem ganzen Team - wie lange braucht ihr für ein Seminar?“

„Vier Wochen sind zu knapp, fünf Wochen reichen gerade mal. Da brauche ich aber noch jemand, der die Theorie paukt, ohne dem geht es nicht. Ich könnte dazu sicher meinen Pop, Professor in Stuttgart, zu einem Sonderurlaub erweichen. Er betreut ja auch die Seminare im Sommer, in Italien.“

„Kein Problem, wenn es nur darum geht, ihn freizustellen. Meine Beziehungen sind weitläufig. Einen Professor aus Stuttgart können sie sicher Freischaufeln. Sonst noch was?“

„Leider das Wichtigste. Meine Frau brauche ich auch. Nein, nein, nicht wegen dem ... Sie macht halt den ganzen Organisationskram, die Pläne und all das Zeug. Wir müssen es also wohl auf ein Jahr später verschieben, denn ich bekomme von meiner Familie nur die Erlaubnis, wenn dann auch meine zwei Kinder mitkönnen.“

„Paul. Ernsthaft, das kann und darf doch kein Problem sein. Hier in Hollywood werden Milliarden ausgegeben um unserem Publikum, einen guten Film, eine gute Präsentation oder sonst eine gute Arbeit zu liefern. Das bringt uns dann noch mehr Milliarden ein. Da soll es von einem gecharterten Flugzeug abhängen, das dich und ein beliebiges Team nach Hawaii schafft? Lächerlich. Ich bezahle dir eine Million, teile sie als Gehälter auf, wie du willst, dazu übernehmen wir den Flug. Mit PanAm in der First, gechartert. Alle Transporte, Models und den Kram auf Hawaii. Ihr wohnt gerne im Outrigger? Der oberste Flur ist eurer, allerdings auch die Zimmer zum Land hin. Abgemacht?“

„Ihr Amerikaner seid harte Geschäftsleute. Daher seid ihr in diesem Business auch die Nummer eins. Gerlinde, Girls? Einverstanden oder berechtigte Einwände?“

„Denke daran, vielleicht will Mikel nochmals Tokio, wenn wir wieder so fliegen. Sonst keine Einwände“, sagte Gerlinde.

„Japaner gibt es auch auf Hawaii“, gab Uschi zu bedenken.
„Ich werde meine Familie überzeugen. Alle Teilnehmer am Seminar werden dort jedoch einer harten Prüfung unterzogen. Nur, wer besteht, bekommt ein Diplom“, gestand ich dem Deal zu.

„Gut. Der Vertrag liegt morgen auf deinem Tisch. Wie besprochen“, sagte Don Eusebio Esmeraldo schlicht.

„Halt. Den Termin aber noch nicht auf einen bestimmten Tag fixieren, ich werde ihn aber spätestens im Mai wissen.“

„Abgemacht. Dinahschatz, bring Champagner“, rief er in den Saal. „Ihr, meine Herren James und George könnt eueren Kollegen Bescheid sagen. 30000 Dollar das Seminar. Die Spesen für euch zahle ich, die Kollegen können sich von ihren Arbeitgebern sponsern lassen. Dafür verpflichtet ihr euch für drei Jahre, mit 1000 mehr im Monat.“

„So habe ich es mir erhofft, als ich es hörte. Das rech net sich schon nach einem Jahr und von der Steuer lässt es sich auch abziehen. Danke Boss“, lachte James.

„Einverstanden“, sagte auch George. „Wenn wir nur halb so gut wie Paul werden, dann haben wir wohl alle etwas davon.“

„Ich bräuchte jetzt einen Cognac“, sagte ich, wohl etwas kläglich. Nachdem jetzt auch schon mein halber Winter verplant ist.


Wir bekamen den Cognac und sogar Mokka. Unsere Eulen tuschelten aufgeregt und Gerlinde saß viel zu nahe bei mir. Es fiel aber keinem auf.

Don Eusebio war telefonieren gegangen und kam gerade erst zurück. „Ich habe ein paar Kollegen angerufen. Ist es möglich, dass du die Bilder von heute vorführst? Sie kämen gegen Zehn?“

„Ja sicher. Doris, krall dir bitte den Chauffeur, hole den Projektor und - warte, bis die Filme da sind. Sei so nett“, bat ich.

„Natürlich bin ich so nett“, lachte sie und verschwand. Minuten später hörte ich eine schwere Limousine zum Tor brummen.

Seriöse, aber auch merkwürdige Leute trudelten ein. Ger linde und ich wurden vorgestellt. Die Models, die im mer noch da waren, bekamen große Augen. Mir sagten die Namen wenig. Draußen flog Kies gegen die Stufen. Doris hatte den Fahrer gejagt, nun kam sie, den Projektor unter dem Arm, die Filme in einem Umhängebeutel.

„Schneller ging es nicht, die Filme waren noch nicht da“, entschuldigte sie sich. Uschi half, den Projektor aus zurichten.

„Ihr habt die Filme selbst noch nicht gesehen?“ Meinte einer der merkwürdig aussehenden Herren. Glatze aber Vollbart, zu Seidenhemd über Jeans und Sandalen ohne Stümpfe.

„Nein, sie sind ja erst heute gemacht“, antwortete ich.

„Das zeugt von viel Vertrauen zum eigenen Können. Dann fang mal an, Sweetheart.“ Damit meinte er Doris.

Die ließ sich das nicht zweimal sagen. Sie griff sich einen Film und zog ihn langsam. Totale Stille. Eine Hand von Gerlinde schlüpfte, sicher ungewollt, in die meine. Die Bilder waren gut. Die Bilder waren sehr gut. Sie waren alle scharf und sauber belichtet, die Objekte waren im Mittelpunkt. Der erste Film war einer von Gerlinde. Sie hatte sich an diesem Tag selbst übertroffen. Ich sagte es schon, es war für uns beide der Tag.

Der zweite Film. Einer von mir. Wie der von Gerlinde, erzählte er eine zwar primitive, aber immerhin eine Geschichte. Thema: ausziehen. Was auch sonst. Ich hörte erstmals leises Gemurmel.

Der dritte Film. Noch einmal einer von mir. Das Gemurmel wurde stärker. Der vierte Film, der Fünfte, der Sechste war gerade drin. Er war vom Morgen, aus dem Garten. Aus den Schlafzimmern war gerade zuvor einer dabei.

„Das reicht! Ich biete eine Million, für jeden von euch, wenn ihr zu mir kommt“, rief der Herr in Sandalen.

„Ach halte doch die Klappe“, befahl Don Eusebio. „Das stand doch gar nicht zur Debatte. Es geht um ein Seminar. Vergessen?“

Nach weniger als zehn Minuten hatten wir unsere 24 Kandidaten. Offenbar werden die einfach abkommandiert.

„Die Leute müssen den festen Willen haben, das Seminar zu bestehen. Ich würde einen Preis ausloben“, schlug ich vor. „Faule Fotografen wären diesen Aufwand auf keinen Fall wert.“

„Das tun wir auch“, lachte Don Eusebio. „Die Besten bekommen einen 3-Jahresvertrag mit 300 im Jahr. Haben sie dann ihr Auge geschärft, werden wir sie als Kameraleute übernehmen.“

„Wow!“, sage James. Er war immer noch da. „Ich melde mich schon mal als Bester, und ist die Konkurrenz auch noch so groß.“

„Vergiss mich nicht“, lachte George munter.

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