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Der Pornograf IV - 01

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„Oh Paul, das ist ja eine fantastische Idee, und dann zusammen mit Kikki. Wundervoll. Ich habe mir aus der Stadtbibliothek schon ein paar Bücher über das Thema Hawaii besorgt, so als Grundlage zu deinen Bildern. Das Thema ist äußerst reizvoll. Kikki, das werden wir doch ganz sicher hinbekommen.“


„Aber sicher Klara“, freute sich auch Kikki. „Das wird eine unserer leichtesten Übungen. Jetzt machen wir uns aber erst an die Samurais. Ich muss noch mein Gepäck auspacken, da habe ich drei schwere Schwarten zu diesem Thema drin. Morgen geht es an die Arbeit.“

***

Am Abend gab es das Willkommensfest in der belle Etage. Mit voller Besetzung, auch Wanda und ihre Mitarbeiter waren da. Sie gehörten irgendwie halt auch zu uns. Wir erzählten von unseren Abenteuern, zumindest denen, die der Öffentlichkeit zugänglich war. Die Eskapaden der Eulen blieben geheim. Gerlinde hatte es übernommen, auch ein paar Dias zu zeigen. Wir hatten natürlich auch jede Menge Schnappschüsse von der Landschaft und den neuen Freunden, die wir gewonnen hatten. Nicht nur Nacktfotos.


Doris und Uschi saßen neben Papa und Mama als seien sie neuerdings die Kinder des Hauses. Lis und Kristin, die eigentlichen Töchter, nahmen es freundlich zur Kenntnis. Es war ihnen offenbar recht, dass sie so ihr eigenes Leben führen konnten und die Eltern trotzdem ein volles Heim hatten. Es war wirklich eine gute Idee von Lis, unsere beiden Assistentinnen dort unterzubringen. Ich erfuhr später, anlässlich einer kleinen Herrenrunde in der Villa Rama Radama, dass Doris und Uschi sogar ein Geständnis über ihre Nacht mit den Japanern abgaben. Zwar nichts über das Warum, aber halt die Tatsache. Ich weiß inzwischen längst, wenn die Eulen erst mal jemand in ihr Herz geschlossen haben – dann teilen sie alles mit ihm. Auch Geheimnisse.


Heute hatte auch Doris einen Beitrag, der mich etwas ins Grübeln brachte, eine ganz neue Perspektive zu unserer Uniform.

„Es war ja der absolute Hammer, von welchem Luxus wir umgeben waren“, sagte sie gerade. „Obwohl das ja wohl am leichtesten zu ertragen ist.“ Das gab natürlich Gelächter. „Wenn ich mit Uschi aber so durchs Hotel ging, vor allem in Hollywood, da zogen wir bald lieber unsere Uniform an, als unsere private Kleidung. Uschi passierte es, dass sie um ein Autogramm gebeten wurde. Da hat sie wohl jemand verwechselt. Mich verfolgte eine Frau und wollte unbedingt, dass ich sie jemand empfehle und Petra wurde im Fahrstuhl von einem jungen Mann abgeknutscht. Marianne bekam dafür von einem Verehrer einen großen Blumenstrauß, ich eine Schachtel Pralinen“, lachte sie. „Das war auf der einen Seite recht nett - so im Brennpunkt zu stehen - andererseits hatte es aber auch fast peinliche Züge. Die Aufmerksamkeit galt ja nicht uns, den Eulen, wie uns Paul frech nennt, sondern jemanden, der wir gar nicht sind.“


„Wie nennt man flatterhafte Wesen, die nach Beginn der Dämmerung munter werden? Eulen!“, grinste ich. „Ich will es aber gerne spezifizieren: am Tag seit ihr bienenfleißig, solange es Arbeit gibt, ist auf euch 100% Verlass. Gerlinde und ich hätten wohl nur die Hälfte von dem geschafft, was da wirklich an Filmen durchging. Dass ihr euch ein paarmal als wahre Nachteulen gezeigt habt? Meine Hochachtung, ihr habt euch würdig benommen und ich möchte in diesem Zusammenhang die Bezeichnung Eule mehr auf deren innere Ruhe und Weisheit beziehen. Aber erklärt das mit den Uniformen.“

„Danke für das Kompliment“, lachte Uschi. „Es ist ganz einfach: In Uniform sind wir Menschen wie sie, keinen zweiten Blick wert, und hatten so unsere Ruhe. Obwohl - unscheinbare Wesen sind wir wohl auch nicht, als halbwegs gut aussehende Frau findet man halt überall ein gewisses Interesse, bei bestimmten Herren. Die trauen sich dann allerdings nicht so sehr ran, wenn wir als Team auftreten.“


So kam noch das eine und andere Thema zur Sprache, dann war es plötzlich Eins, die Neugierde der Freunde gestillt - und wir müde.

Alltag

Der Alltag hatte uns schnell eingeholt. Gerlinde hatte in Tübingen reichlich Termine für Girlz. Wie ich befürchtet hatte, wurde aus den amerikanischen Hausfrauen ein Sonderheft gemacht. Das bedeutete für mich und meine Assistentinnen, neue Termine mit unseren Nachbarn zu machen und sie zu besuchen. Einen Vorteil hatte die USA-Reise aber doch, Lis und Kim konnten sich ihrer eigenen Arbeit widmen; die Eulen waren nun ohne weiteres in der Lage, ihre Arbeit völlig selbstständig zu übernehmen. Nur wenn eine sehr große Nachbarschaft da war, kam Kim mit. Lis konnte sich zusammen mit Saya voll unseren Zwillingen widmen. Die verlangten inzwischen sehr, sehr viel mehr Aufmerksamkeit. Lautstark, wenn nötig.


Die Arbeit lief. Leider nicht immer mit dem nötigen Spaß dabei. Es kam halt immer wieder einmal vor, dass wir vor völlig unfähigen Hausfrauen standen. Lustigerweise, obwohl man das so auch nicht sagen kann, waren es vor allem relativ gut aussehende Damen, die sich schlimmer anstellten als Jungfrauen – dabei wollte ihnen doch keiner etwas; niemand zwang sie zu irgendetwas, dazu kommt, sie hatten sich ja auch noch selbst angeboten.

Uns allen fehlte da das Verständnis, Doris sagte dazu mal, das sei doch eine völlige Verarsche. Sie ist halt ein wenig rigoros in ihren Ansichten. Lis meinte: Sie dächte da mehr an Minderwertigkeitskomplexe. Mom brachte es dann aber wohl auf den eigentlichen Punkt: „Es ist von allem etwas. Hauptsächlich Komplexe, herrührend aus der Tatsache, dass sie sich zu unbeachtet fühlen. Gerade dieses Gefühl des Nichtbeachtetseins, führt zu einer Trotzreaktion, im Sinne von: Euch werde ich es mal zeigen. Ist es dann soweit, fehlt plötzlich doch der Mut. Du, Paul, solltest es ja inzwischen wissen, dass die allerwenigsten Frauen wirklich willens sind, als, sagen wir mal zumindest leicht geschürztes Model, vor eine Kamera zu treten.“

„Ganz so schlimm sehe ich es dann doch nicht“, erwiderte ich. „Sicher, es sind im Verhältnis nur wenige Frauen, die den Mut aufbringen, sich so der Kamera zu stellen. Das liegt aber meist nur daran, dass die Wertevorstellungen der Allgemeinheit, so eine Tat nicht vorsieht. Die Allgemeinheit, um diesen globalen Begriff halt mal zu wählen, wirft diesen Frauen, die es sich trauten, vor, Luder zu sein. Vor allem unter den Männern, finden sich viele solche Typen …“

„Ja, Paul, genau“, lachte Doris, bei diesem Gespräch, zum Kaffee, natürlich auch dabei. „Jetzt erst, in L.A., stießen wir, Uschi und ich, auf so einen Typen. Wir hatten unsere Teamuniformen an. Er kam an unseren Tisch und meinte: Wir Pornofotografen, seien schuld am Untergang der Zivilisation.“

„Als ich ihn fragte, wie er denn darauf käme, meinte er, man sähe es doch in jedem Playboy“, unterbrach Uschi. „Die nackten Mädchen dadrin, könne man als anständiger Mann doch nicht heiraten. Als Doris ihn fragte, warum er denn den Playboy überhaupt lese, meinte er, man müsse doch wissen, was auf die Menschheit zukomme.“

Doris lachte, wohl in Erinnerung an das Gespräch auf. „Ich fragte ihn, ob er auch etwas gegen nackte Männer hätte. Ich konnte mich nicht mehr halten, als er todernst meinte, das sei etwas völlig anderes, es gälte doch nur, die Geheimnisse der Frauen zu wahren. Nicht umsonst hätte es die Natur ja gewollt, dass ein dichter Haarbusch, diese Geheimnisse vor fremden Augen verstecke, aber heutzutage würde ja selbst die Natur geschändet – durch Kahlschlag.“

Viel gab das Thema allerdings nicht mehr her. Es war wieder Mom, die uns darauf hinwies, dass die riesigen Auflagen der Fiesta, der Teens und, neuerdings der Nachbarn, einfach ein riesiges Interesse an nackten Mädchen und nackten Jungs beweise. Selbst Schmuddelsex, komme, in den entsprechenden Magazinen, ja nicht zu kurz.

„Und es ist immer noch besser, einen so großen Wunsch, in gelenkten Bahnen, zu erfüllen, als dass es soweit kommt, dass diese Wünsche, mit Gewalt erfüllt werden“, schloss Mom das Thema ab.

***

Das Sonderheft Japan der Fiesta war da. Die Eulen bekamen glänzende Augen, als sie auch die Bilder ihrer Japaner darin fanden. Schon zwei Tage danach kamen Belege von Boyz. Ich sah erstmals die Arbeit von Josi. Er war wirklich so gut, wie ich es von ihm erhoffte. In dieser Ausgabe, waren aber auch die frivolen Bilder der Japaner. Ein offensichtlich schwuler Texter schrieb ganz nett dazu. Ich brachte es nicht übers Herz und zeigte Doris und Uschi auch diese Ausgabe.


„Oh Scheiße“, klagte Uschi. „Obi-san hat sein Bestes einfach so verschüttet. Paul, es muss etwas geschehen.“


„Mit Obi-san?”, fragte ich verblüfft.


„Nein, du Ar ... ich sage es lieber nicht“, grinste sie zurück. „Bald geht es nach Italien. Ich habe mich umgehört, die andern auch. Die italienischen Männer sind nichts für uns. Ein halbes Jahr in Italien ist dann, nach unserer neuesten Erfahrung in Tokio, zu viel. Da muss etwas geschehen. Kannst du uns helfen?“


„Oh, Oh. Das sehe ich ein. Josi anzurufen brachte nichts, seine Models sind von der falschen Seite, andererseits ... Ihr wurdet ja auch bereits abgestempelt und seit ja -- darf ich es wagen? Ihr seid doch wohl noch aktiv tätig?“


„Wir haben keine Geheimnisse“, sagte Doris gelassen. „Wir haben uns daran gewöhnt, miteinander zu schmusen. Wir würden aber auch gerne mit einem Mann schmusen.“


„Gibt es da keine operativen ...“


„Nein!“, sagte sie entrüstet. „An meinen Körper kommt kein Messer, zumindest nicht der Schönheit und der Sexualität wegen.“


„Ihr habt das Selbst zu entscheiden. Ich hätte vielleicht eine Idee. Euer Problem mit eueren engen Muschis ... Wenn mein Verständnis für Statistik halbwegs in Ordnung ist, muss es in Deutschland mindestens 5000 Mädchen wie euch geben. Das sind mit Sicherheit nicht alles Lesben. Also, gibt es auch dazu passende Männer.“


„Das nehme ich auch an“, meinte Uschi gespannt.


„Nehmt ihr auch an, dass diese Männer unsere Magazine lesen?“


„Puh -- eine gute Frage“, überlegte Doris. „Wenn ich mir vorstelle, dass ihr Trieb deswegen ja nicht auch klein sein muss, dann liegt sogar eher der Schluss nahe, dass vor allem sie, diese Magazine lesen. Logisch wäre es auf alle Fälle.“


„Dann hätte ich einen frechen Vorschlag für euch.“


„Lass hören, wenn er halbwegs akzeptabel ist?


„Ich denke, Doris und Uschi, das liegt nur an euch. Hört zu: Gerlinde und ich machen sehr freche Bilder von euch. Ihr werdet das tun, was viele Frauen tun, wie wir alle wissen, ihr werdet sehr fotogen mit einem Dildo spielen.“


„Auch das noch!“ Uschi kreischte fast vor Entsetzen.


„Und zwar mit einem sehr kleinen Dünnen. So wie er euch genehm ist. Ich werde Mikel dazu begeistern ...“


„Das auch noch zu veröffentlichen? Nein!“, sagte Doris.


„Hört doch zu. Begeistern, dann ein Bild zu zeigen der die Größe des Dildos erkennen lässt. Mom schreibt einen Text dazu, der euer Problem schildert: Hilfe wir sind zu klein gebaut. Wir suchen einen treuen Mann, ein Freund tut’s fürs Erste auch, der uns nicht zerreißt.“


„Eine Möglichkeit wäre das schon“, gab Doris zögerlich zu.


„Es gäbe aber auch einen wahnsinnigen Stoff für Mikel“, sagte Mom, als wir mit dem Problem zu ihr kamen. Wie immer, war sie sehr offen für die Themen, die wir so anschleppen. „Deine Schätzung, dass da 5000 passende Männer rumlaufen? Mag sein. Ob sie die Magazine lesen? Mag auch sein. Wenn ich da aber mal ganz genau nachdenke – viele Unwägbarkeiten, wenig Gesichertes. Daraus ergibt sich für Mikel aber eine tolle Kampagne: eine Umfrage an alle Frauen, welche die Zeitschrift lesen, wie groß denn das Glied ihres Mannes oder Freundes sei. Schlaff und erigiert. Für manche Frau wird Ersteres vielleicht schwer zu messen sein ...“ lachte Mom lauthals los.


„Die Idee ist nicht schlecht“, sagte ich zu. „Wenn es mich auch ein wenig an Dr. Sommer, in der Bravo, erinnert. Sicher besser als die Idee mit den Dildos – obwohl ich diese Bilder schon gerne gemacht hätte“, grinste ich die Eulen freundlich an.


Die streckten mir einfach unisono die Zunge raus. Also ich weiß nicht, mit Respekt hatte das nichts zu tun.


Mom schrieb ein Exposee für den Artikel. Die Antwort kam postwendend. Mikel fand die Idee absolute Spitzenklasse.

(Hier folgt im Original eine geschäftliche Verhandlung, sie wurde in diesem Ausschnitt entfernt. Wichtig scheint nur, dass die Frau von Mikel erkrankt ist und er deshalb sehr sorgenvoll.)

Vorbereitungen

Die Studenten des Seminars waren kaum anders als die im Vorjahr. Dazu kommt, kaum zu vermeiden, dass sich so Einiges vom letzten Seminar herumgesprochen hatte. Das trug einerseits zu meiner Popularität bei, andererseits durfte ich die Zügel nicht schleifen lassen. Ich zog den Studenten schnell den falschen Zahn, von wegen Kumpels und leichtes Seminar. Es gab etwas Gebrummel, ich linderte es, indem ich die neueste Teens verteilte. Dann allerdings machte ich einen Fehler, in meiner Gutherzigkeit nahm ich Gerlinde und die Eulen mit zu einer Vorlesung. Es führte dazu, dass alle arg angemacht wurden. Einige der Herren hatten den Schluss gezogen, dass sie zu den Mädchen gehören von denen die Teens berichtete.


Doris grinste: „Ich habe ja schon schlimmere Kerle abgewehrt, aber der Artikel von Beatrix Mai scheint doch etwas bewirkt zu haben. Wir haben natürlich nichts zugegeben. Erst mal sehen, was die Jungs aus München bringen.“


Doris rief bei Mikel an, von Papa Bronner aus und vom eigenen Geld, wie ich von Papa erfuhr. Sie wollte die Zahlen haben, die auf den Artikel kamen. Abends bat sie, ob sie zu unserem Abendgespräch im Bett kommen könne. Die Girls kennen sich inzwischen aus.

Für Lis und Kim war das kein Problem. Kikki war längst wieder in Tokio und ein interessantes Thema hatten wir auch nicht.

Sie begann ganz harmlos. Dann allerdings war, zum Gelächter meiner Frauen, ich gefordert. Doris sagte, sie hätte mich ja nun zu Genüge beim Nacktbaden beobachten können. Nun wolle sie mich aber doch einmal vermessen, aus der Ferne zu schätzen sei eine Sache, wie die gebrauchsfertigen harten Tatsachen aussehen, sei etwas völlig anderes. Sie hatte ein Schneidermessband mitgebracht und ich wurde in allen Zuständen gemessen. Ihr Argument, sie habe ja sonst niemand, der dazu herhalten könne, hatten Lis und Kim überzeugt. Ich lag im oberen Mittelfeld. Allerdings ehrlich gemessen. Ich wette, bei der Umfrage wurde auch gewaltig geprotzt.

Doris hielt einen Dildo, der ihr gerade noch angenehm war, neben Klein Paul. Es war ein Unterschied wie zwischen dem Daumen und dem kleinen Finger. Die Maße hatte sie bereits mit der Tabelle verglichen. Immerhin sagte diese Statistik, dass etwa 13% der Männer im für sie noch günstigen Bereich liegt. Das ließ ja für ihre Zukunft hoffen - gut jeder Zehnte konnte es sein.

***

Das Vorbereitungsseminar war durch. Die letzten Nachbarn vor der Sommerpause auch. Wir hatten mittwochs eine, samstags drei und sonntags nochmals zwei Sitzungen eingeplant. An den Sonntagen, da hatten wir die großen Nachbarschaften geplant, half auch Gerlinde. Mikel wurde gut mit Bildern eingedeckt.

Ostern rückte näher. Im Haus wurde alles sommerfest gemacht. Da waren Möbel mit Tüchern abzudecken, musste Strom und Wasser kontrolliert werden und tausend Dinge zusammengepackt. Ein junges Paar, in der Nachbarschaft, war bereit auf das Haus zu achten. Ein LKW brachte Güter nach Italien. Sara fuhr mit, um alles im Auge zu behalten. Ich hatte allerdings den Verdacht, dass die beiden Fahrer sie zu einem frechen Abenteuer verlockten. Es waren nette junge Kerle.

Wir selbst hatten einen kompletten Schlafwagen, mit kleinem Restaurant, als Kurswagen, ab Stuttgart bis Mondragione bestellt. Es war sehr bequem für uns, und die Zwillinge ließen sich von der ungewohnten Umgebung nicht stören. Ich denke sie fanden es sehr viel besser, dass Saya bei ihnen im Oberbett schlief. Geschrei zu Unzeiten war auf jeden Fall nicht zu hören. Für uns war der Speisewagen ein gemütliches Zuhause, in dem man sich viel besser bewegen konnte als im Flugzeug. Aus dem Fenster heraus sah man, anstelle von Wolken, Landschaft. Die Alpen, Oberitalien. Es war eine schöne Zeit, um noch einmal zu entspannen, bevor es so richtig losgeht.

Am nächsten Nachmittag waren wir da und wurden aufs Abstellgleis geschoben. Luigi war schnell verständigt. Er hatte einen neuen Bus, der uns sicher in die Villa brachte. Die ganze Mannschaft erwartete uns am Eingang. Großes Hallo, Händeschütteln und in den Arm nehmen. Eine typisch italienische Begrüßung mit sehr viel Lärm. Der LKW war auch gerade eingetroffen – mit einer fröhlichen Sara.

Kim übernahm es, Saya und Sara ihre neu eingerichteten Quartiere unter dem Dach zu zeigen. Dort hatten wir aus zwei großen Doppelzimmern, drei nette Einzelzimmer mit Bett und Sitzgruppe gemacht. Das dritte Zimmer war noch nicht eingerichtet, aber bereits tapeziert. Jürgen Faust und Pippina hatten schon zuverlässig gewirkt. Unser Baumeister, Umberto Gusti, hatte alle Termine eingehalten.

In Sayas Zimmer gab es ein Babyfon. Im Kinderzimmer war jetzt eine Türe zum Flur herausgebrochen, so konnte Saya zu den Zwillingen, ohne bei uns durchs Schlafzimmer zu müssen. In Saras Zimmer gab es, an der Wand, ebenfalls einen kleinen Buddha. Da hatte Kim dafür gesorgt. Saya hatte dafür einen schönen Teppich. Den gleichen wie in ihrem Zimmer in Stuttgart. Ein Geschenk von Papa Bronner, das ihr viel Freude machte.

Die Eulen bekamen, auf eigenen Wunsch, zwei Doppelzimmer im Studentenhaus. Sie konnten sich aussuchen, welche Zimmer sie wollten. Gerlinde bezog eine der neu eingerichteten Juniorsuiten unter dem Dach. Wir anderen waren ja versorgt.

Um Fünf war Cocktailstunde. Aus allen Richtungen tröpfelten die ständigen Sommerbewohner langsam ein. Sara hatte es schnell raus, ihrer vom Vorjahr gewohnten Arbeit nachzugehen. Saya war noch etwas schüchtern, sie tat einfach, was Lis oder Sara ihr sagten.

Die Zwillinge lagen in einem Kinderbett, im Schatten neben der Terrassentüre, und Saya nie weit entfernt davon. Ich konnte mich zu meiner Freude immer wieder davon Überzeugen, die Lümmel waren bei Saya in bester Hand. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ein eigenes Kind besser behandeln würde.