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Der Pornograf IV - 07

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Ich ließ noch zwei Filme aussortieren, beim Letzten war James die Erleuchtung gekommen. „Zu schräg?“ Fragte er.

„Nicht zu schräg“, gab ich Bescheid. „Immer in der gleichen Richtung zu schräg ist langweilig.“

„Oh ja, jetzt habe ich es begriffen“, erkannte er nun den Fehler. „Wenn schon schräg, dann bewegen, um die Richtung zu ändern.“

„Sonst wird der Betrachter seekrank. Richtig erkannt“, lobte ich den armen Kerl. Er knabberte noch an seiner angeblichen Untat.

„Nun, meine Lieben, Doris wird uns nach dem Abendessen einen Querschnitt unserer Arbeit aus L.A. zeigen. Marianne hat für heute genug getan. Ich danke dir.“

Wir genossen das kleine Buffet, das vom Hotel wieder mal in bester Qualität hergerichtet wurde, dann kam Doris dran. Die Bilder vom ersten Tag waren wie gewohnt, die Models vielleicht etwas offener, um es mal so plump auszudrücken, wie die Models in Italien. Obwohl, die Prime Models in Neapel standen ihnen kaum, wenn überhaupt, nach. Wie zu erwarten, waren alle auf die Bilder der Busenstars gespannt. Die von Sarenna und Lisa, wurden besonders aufmerksam betrachtet. James wunderte sich etwas darüber, Gerlinde hatte ihm nichts gesagt und er war bei der Besprechung mit dem Don ja nicht dabei. Nun erfuhr er es halt von mir. Ich spürte förmlich sein Aufatmen: Der große Meister hatte also auch eine Affäre. Gerlinde erklärte ihm leise den Sinn und Zweck.

Dann kamen die Paare. Nach den ersten Bildern ging Pop raus. Er holte sich aber nur die Cognacflasche. Bereits beim dritten Streifen gab es freche Kommentare. Nicht nur von Lis und Kikki, auch Mom meinte, das seien ja abenteuerliche Stellungen, sie könne sich nicht vorstellen, dass so was Spaß macht. „Da kann ich mir gut vorstellen, dass Riesenmöpse da sehr hinderlich sind“, lachte sie dann auch noch. „Das scheinen die Damen aber nicht bedacht zu haben.“

„Liebste Mom, das sind sie bei fast allen Stellungen. Ich habe die Models dieser Szenen gefragt; nein, im Privatleben lassen sie diese Stellungen außen vor. Sie sind beim Filmen eingeführt worden, damit der Kameramann eine Chance hat, mal Details zu sehen. Das ist der einzige Grund, dass sie in ihr Repertoire eingebunden wurden.“

Das beruhigte zunächst wieder die Gemüter. Als der Streifen kam, wo Amber von ihrem Freund, in der Halle, in den Hintern gebumst wurde, kam prompt das Thema Italiener auf. Die Eulen hielten sich sehr zurück. Nur Doris meinte, wenn es Spaß mache, sei doch nichts dagegen zu sagen. Da hat sie nun natürlich auch Recht.

Gerlinde kicherte hinter mir nur leise: „Maiskolben.“ Worauf Lis und Kim in Gelächter ausbrachen. Ich weiß nicht, ob die anderen das nicht auf den gerade einliegenden Streifen bezogen. Dort war gerade eine besonders abenteuerliche Stellung zu bewundern.

„Kommt das alles in das Schmuddelheft?“ Fragte Pop. „Einige der Bilder wären absolut geeignet, in International Artistic veröffentlicht zu werden.“ Natürlich hatte er nun die Lacher auf seiner Seite.

„Ihr könnt sagen, was ihr wollt“, verteidigte ich die Models. „Wenn schon Bilder dieser Art gemacht werden, dann bring es nichts die Paare eng umschlungen zu zeigen, wie das wohl bei uns allen, im Bett, der Fall ist. Da geht es ja um Liebe und die braucht Kontakt. Das ist etwas sehr Schönes aber auch sehr Intimes. Ich war lange der Meinung, es sollte nicht fotografiert werde. Mikel sagte mir aber, die Nachfrage nach solchen Bildern sei sehr groß. Teilweise wohl auch aus Neugierde, wie andere es machen. Wie es überhaupt geht. Unerfahrene Jugendliche kommen mit Sicherheit an solche Bilder, egal aus welcher Quelle. Das ging mir, früher, nicht besser. Diese Bilder, damals, die waren so rabenschlecht, dass sie mich, im Grunde genommen, erst zu meinem Beruf animierten. Ich wollte es besser machen. Wenn schon, dann richtig dachte ich. Das bedeutet, der Betrachter soll auch sehen, was da passiert. Bei eng umschlungenen Paaren, ist das nicht möglich – dazu kommt, das ist mir bei diesen Aufnahmen besonders aufgefallen, die Agierenden können ja nicht ihre Liebe ausleben. Wie auch, wenn zumindest einer zuschaut. Da mit etwas Akrobatik das Ganze aufzulockern, gibt allen eine Chance. Dem Paar, dass es die Sache einfach als berufliche Aufgabe sieht, ohne große Gefühle zu investieren, und dem Fotografen, der etwas vor die Linse bekommt, das genug Aussagekraft hat, um einen Betrachter über den Vorgang zu informieren.“ Ich war irgendwie ins Referieren gekommen und brach ab.

„Mir gingen ganz ähnliche Gedanken im Kopf herum“, übernahm Gerlinde das Wort. „Das gilt auch für meine Bilder mit Lesbenszenen. Da ist es genau das Gleiche. Ihr kennt meine Meinung zu echten Lesben, da wird auch geschmust und gespielt. Keine käme aber je auf die Idee, ihr intimstes Körperteil einfach so in die Luft zu strecken, der Kamera entgegen. Schon gar nicht beide Mädchen zusammen. Das ist nur für die Kamera gestellt. Der Betrachter weiß das, er verdrängt es lieber und fühlt sich durch die Zurschaustellung und die Blicke lieber aufgefordert mitzumachen. Das wissen auch alle guten Models und - folglich sind diese Art der Aufnahmen, der Unterschied zwischen ästhetischer Aktfotografie und Pornografie.“

„Ja, so sehe ich es auch“, stimmte ich ihr zu.

„Es gibt da sicher Freiräume, die zu treffen ist aber immer eine Gratwanderung“, fuhr sie fort. „Wenn man ehrlich ist, jeder nackte Körper ist geeignet, sehr unkeusche Gedanken auszulösen. Insoweit finde ich das ganze Getue um Nacktfotos eher heuchlerisch als ehrlich. Sie Jugendlichen vorzuenthalten? Wenn sie gut gemacht sind und keinen Schmuddel zeigen, finde ich, sie können sehr wohl auch der Aufklärung dienen. Das bedeutet allerdings, der Fotograf ist gefordert, ehrlich zu dokumentieren. Ich will damit sagen, die Proportionen müssen erhalten bleiben. Wir kennen das Problem ja, besonders bei Männern. Ich sage da nur, mehr Schein als Sein.“ Die Damen am Tisch lachten, Gerlinde bekam Applaus.

***

Im Seminar knöpfte ich mir meine Schüler vor. Auch die Frauen. Ich kam auf den Freitag zurück. Dabei kam mir unser gestriges Gespräch in den Sinn, ich fasste es in einem kurzen Referat zusammen. Dann kam ich auf die Richtigkeit von Pops Standpauke zurück.

„Ich verstehe euere Situation. Ich war, am Anfang, sehr oft in der Gleichen, warum soll es dem Fotografen auch besser gehen als dem Model. Eines ist aber sicher, überlegt es euch tausendmal, bevor ihr mit einem Model etwas anfangt, was das Model während eines Shooting selbst vorschlägt. Ich stehe auf dem Standpunkt, das Model ist da in einer besonderen Situation und ihr würdet euch der Unzucht mit Abhängigen strafbar machen. Denn glaubt mir, auch Models sind Abhängige, besonders in diesen intimen Situationen.

„Das bedeutet also, man soll nie mit seinen Models schlafen, um es ganz deutlich zu sagen?“ Sagte James.

Ich wusste sehr wohl, auf was der Bursche rauswollte. Diesen Zahn musste ich ihm ziehen. Ich war auf dieses Argument auch gut vorbereitet. Bei meiner Erfahrung ...

„Das heiß es beileibe nicht. Da gibt es ganz sicher einige Beispiele, jetzt erst in L.A., wie euch Gerlinde bestätigen kann. Aber, es darf keinen zeitlichen Zusammenhang, zwischen dem Shooting und einer intimen Angelegenheit, geben. Ich gehe sogar soweit, und so praktizieren wir es auch bei den Seminaren in Italien, es darf keinerlei Berührung geben, wenn das Shooting läuft. Denkt immer daran: Schaut zu, dass eine vertrauenswürdige Assistentin dabei ist und ihr könnt sicher sein, dass euch nicht plötzlich eine Anzeige ins Haus flattert“, erklärte ich nun wohl zum hundertsten Male. „Ich kann euch nur raten, tut nie etwas in einer Situation, wo die Frau sich auf einen momentanen Black-out rausreden kann. Ich denke, der Prof hat euch das in der Rechtskunde deutlich genug gemacht.

Vor allem in den USA, kann so was gewaltig in die Hose gehen. Da wir gerade dabei sind, wenn euere Models nicht aus bekannter und vertrauter Quelle kommen, lasst euch einen Altersnachweis zeigen. Im Übrigen, ist es mit den so genannten Pornomodellen etwas einfacher, aber auch sie haben ihren eigenen Willen. Vergewaltigung können auch sie natürlich schreien, die Wahrscheinlichkeit, dass sie es tun, ist aber erheblich geringer als bei einem Amateur. Der kann so was aus reiner Angst, sich ausziehen zu sollen, tun.“

Wir diskutierten noch ein wenig über das Thema, dann war es Kirk, der es zum Abschluss brachte:

„Ich glaube, wir alle wussten, was los war, als wir die Aufnahmen bei den Navydamen machten. Unser Problem war hauptsächlich, dass wir offensichtlich keinen Models gegenüberstanden. Die Girls waren meist verdammt hübsch und verdammt horny (scharf). Für die war es mehr eine Möglichkeit umgelegt zu werden, als uns Fotografen eine Chance zum Fotografieren zu geben. Wenn ich mal ganz frech sein darf, ich würde die Schuld eigentlich mehr dir zuordnen, dass du uns unvorbereitet in so eine Situation brachtest.“

„Halt, halt. So kann man ...“ versuchte ich zu unterbrechen.

„Auf der anderen Seite, ist auch das nicht richtig“, fuhr Kirk gnadenlos fort. „Du wurdest abberufen. Der Prof ist einfach zu unerfahren im Umgang mit diesen geilen amerikanischen Marinebräuten, um an so eine Weiterung zu denken. Nachbarn, in dem Sinne wie du uns das sagtest, waren es auf alle Fälle nicht. Wir alle haben dabei gelernt, dass man vor allem bei nichtprofessionellen Models verdammt gut aufpassen muss. Heute bin ich mir sicher, das Ganze hatte durchaus auch seine positiven Seiten. Uns allen wird so etwas nie wieder passieren! Das wollte ich nun doch mal gesagt haben.“

„Dass am Abend, selbst wir Frauen sehr aufgeregt waren“, fügte Josie noch an „das war uns dann auch eine neue Erfahrung. Wir hatten uns längst an sexy Einblicke gewöhnt, nun aber angemacht zu werden, ja, auch wir Frauen, das war uns neu. Eine Erfahrung mehr, die wir auf diesem Seminar gewonnen haben.“

„Dann schließen wir das Thema in soweit ab. Doris, die Bilder bitte! Ich habe mir die Filme angesehen, die in meiner Abwesenheit gemacht wurden. Zuerst mal ein Lob. Die Qualität ist inzwischen einheitlich gut, das Motiv in der Mitte, die Schärfe stimmt, sogar mit der Tiefenschärfe seid ihr inzwischen im Reinen. Auch was die Beleuchtung angeht, da hat unsere Gerlinde wirklich gut mit euch gearbeitet. Nochmals auf die Schärfe zurückzukommen: Bei gewissen Details solltet ihr vielleicht noch mehr darauf achten, dass bei den so genannten schönen Fotos, diese Details sicher erkennbar sein sollen, aber nicht die Priorität bei der Gesamtschärfe haben sollte. Das gilt vor allem, wenn ihr die Details schon als Closeup herausgestellt habt oder das noch wollt. Der Betrachter möchte, in der Totalen, vielleicht viel lieber seine eigene Fantasie arbeiten lassen.“

„Du meinst, die wichtigsten Teile erst in der Unschärfe zu versteckt, bis es soweit ist, quasi Explosionshaft, die nackten Tatsachen zu zeigen. Meinst du das so?“ Versicherte sich George, ob er meine Ausführungen richtig verstanden hatte.

„Genau so! Spannung aufbauen, Vermutungen reifen lassen und dann - platsch - Großaufnahme. Die Verlage wissen das sehr wohl zu würdigen, durch geschicktes Verteilen der Fotos vor und nach dem umblättern, können sie da viel Dramatik reinbringen. Manche Models, vor allem Amateure, haben da so ihre eigene Dramatik wie wir in den nächsten Tagen noch feststellen werden; sie strippen gekonnt, einen genauen Blick auf die Intimität verweigern sie jedoch sehr standhaft.“

„Amateure?“, sagte Kirk. „Die Navydamen waren auch Amateure, da hatte ich aber eher ein gegenteiliges Empfinden.“

„Richtig. Diese Amateure waren jedoch erfahren, was der Umgang mit Männern angeht. Sie haben eindeutige Wünsche, die sie auch in ihrer Darstellung einfließen lassen. Wie alle Frauen, können sie da durchaus zu Höchstleistungen auflaufen ...“

„Übertreibst du da nicht ein wenig?“, lachte Josie.

„Ich glaube nicht“, nahm mich Gerlinde in Schutz. „Ich weiß, zu was eine Frau fähig ist. Stelle dich als Nacktmodel zur Verfügung. Am besten im Bett, nicht am Strand. Wenn du dich ganz deinem Gefühl hingibst, wirst du erkennen, dass Paul recht hat.“

Josie ging in sich. „Ich glaube, ihr habt Recht. Ich werde es einfach mal probieren, nur wir Damen und Gerlinde. Paul wird zwar die Fotos sehen, aber mich, live, besser nicht. Es geht da auch um mein Seelenheil. Es wäre aber schon interessant, ob ich ähnlich reagiere wie die Hausfrauen“, entschied sie sich dann.

Die anderen vier Damen entschlossen sich, an dem Experiment teilzunehmen. Gerlinde stimmte zu, auch als einer der Herren meinte, ob er nicht ausnahmsweise teilnehmen könne. Es war unser Quotenschwuler, der sich jetzt outete. Den Damen war es bereits bekannt.

„So hätten wir auch diesen Punkt geklärt. Nun, Doris, lass die Filmstreifen bitte sehen. Vorab, ich habe nicht kontrolliert, von wem die Streifen sind. Doch nun schaut, ob euch etwas auffällt.“

Doris zog langsam die Filme mit den seekranken Models durch. Der Hintergrund, falls vorhanden, fiel aus dem Lot. Nun, das war absolut in Ordnung, leider posierten aber alle Models für den Betrachter ebenfalls in einem 45-°-Winkel.

„Scheiße“, hörte ich im Hintergrund. „So extrem habe ich mir das nicht vorgestellt.“ Ein Seminarist bekannte sich zu seinem Werk.

Den anderen Fotografen blieb kein Ausweg als sich ebenfalls zu bekennen. Dann wurde darüber debattiert. Ja, ein, zwei Fotos können sicher in absurder Schräglage sein. Wenn es fast alle sind, dann ist das eindeutig zu viel. Eine Schräglage von Motiv und Hintergrund ist dann zulässig, wenn der Bildinhalt dadurch kompakter wird. Die Jungs erarbeiteten sich dieses Thema in aller Ruhe und in epischer Breite. Eine Anhäufung von Schräglagen gab es fortan nicht mehr. Die Jungs sind wirklich extrem lernfähig.

Die Doppelstunde mit Theorie war rum. Nun ging es wieder in die Praxis. Miro hatte uns einen Berg japanischer Amateurmodels, in schöner Wäsche, besorgt. Wir arbeiteten zuerst im Studio. Wir verdeutlichten, wie man mit jungen, unerfahrenen Mädchen umgehen muss, um sie überhaupt vor die Kamera zu bekommen ohne, dass sie vor Scheu und Angst fast bewegungslos sind. Wir haben es ja durchaus schon erlebt, dass da im wahrsten Sinne des Wortes etwas in die Hose ging. Vor Aufregung, wenn sie sich zeigen sollten.

Alle die Tricks, mit dem schminken und frisieren, der Beratung bei der Kleiderauswahl, beim guten Zureden und bei der absoluten Freiheit dessen, inwieweit sie sich ausziehen wollen. Lob, Bitten, Fürsorge und vor allem Freundlichkeit und ein fortwährendes Erklären dessen, was man tut oder gerade tun will, machte es den Mädchen relativ leicht sich, selbst gegen ihren ursprünglichen Willen, am Ende doch völlig auszuziehen. Die Erfahrung mit den Models der Schule von Willi hatte uns da viel geholfen. Ein paar blieben erst noch scheu. Nachdem sie gleich bleibend freundlich behandelt wurden, werden sie sicher, das nächste Mal, auch das Höschen fallen lassen. Ganz wichtig war auch eine lockere Atmosphäre. Ein Lachen im rechten Augenblick, ein völliges Nichtbeachten von kleinen Ungeschicklichkeiten, half den Mädchen über ihre erste Furcht.

Heute waren unsere Damen entschieden im Vorteil, sie konnten sich viel eher in die Scheu der Models hinein versetzen. Die Herren waren aber eindeutig anpassungsfähig. Es wurde ein großartiger Arbeitstag, an dem wir am Abend sogar erstaunliche Ergebnisse hatten.

Die Models, sie waren für den nächsten Tag wiederbestellt, kamen alle wieder und ... sie freuten sich sehr über die Bilder, die wir von ihnen machten. Noch mehr über die Abzüge von ihren besten Fotos. Es stellte sich heraus, dass ein paar der jungen Damen immer noch die üblichen Probleme hatten: Scheu und Angst vor den eigenen Wünschen. Ich sprach mit Gerlinde. Schnell einigten wir uns, ich würde mit den Herren und den frecheren Models im Park des Studios Aufnahmen machen, Gerlinde und unsere Damen würden im Studio bleiben. Da wollten sich die Fotografinnen auch gegenseitig der Kamera stellen. Gerlinde legte ihr ganzes Können an den Tag; abends waren die Amateure befreit von ihrer Angst und ... unsere Fotografinnen ebenfalls. Sie wussten zumindest, wie es den Models ergeht.

Die Bilder die rauskamen waren typisch Gerlinde. Zartfühlend, einfühlsam aber auch frech und teilweise sehr deutlich in der Ansprache des Betrachters. Gerlinde konnte immerhin 10 Filme unserem Bildervorrat hinzufügen. Sie tat es nicht ohne Stolz, nachdem ich alle ausführlich gelobt hatte. Pop meinte, beim Cocktail, unsere Fotografinnen seien eigentlich viel zu hübsch für diesen Beruf. Mom überhörte diesen Kommentar vorsichtshalber. Was das Aussehen angeht, da musste ich Pop aber recht geben. Vor allem Josie war ein hübscher Käfer, wenn auch mit fast zu viel Holz vor der Hütte. Wie man auf den Bildern unschwer sah, ausgestopft ist sie aber nicht.

Mom und Kikki hatte heute den Besuch bei der hawaiianischen Prinzessin mit viel Freude hinter sich gebracht. Die Prinzessin empfing sie in ihrer großen Wohnung, neben dem Foster Botanical Garden. Sie wusste genau, auf was es unseren beiden ankam: möglichst viel über die Traditionen und Gebräuche zu erfahren. Da kannte sich die Prinzessin natürlich aus. Sie hatte auch einige sehr wertvolle Dokumente im Haus, die sie Mom und Kikki zeigte. Nun erzählten sie natürlich, was sie da Zusätzliches erfahren hatten. Dass sie bei einer Prinzessin waren, das beunruhigte sie kaum, den Umgang mit Hochedlen waren sie gewohnt, Mom hatte, mit Pele, ja sogar eine Prinzessin im Haus. Ob nun, nach dem letzten Eintrag, als Stammmutter, Lis auch eine Prinzessin ist, das konnten wir bisher leider nicht eruieren. Es gab keine Möglichkeit für uns, mit der Ältesten in Kontakt zu treten. Prinzessin Rama meint aber, als Stammmutter sei das einfach so. Nun, Lis und ich legen und legten da nie so besonderen Wert darauf. Für uns war es eine Ehrenbezeigung des Hauses Radama. Fertig.

„Prinzessin Aiili, wie wir sie nennen durften“, erzählte Kikki gerade „schwärmt besonders von König Kamehameha III. Er muss ein schlauer Satan gewesen sein. Er teilte als Erster das Land zwischen sich und seinen Untertanen auf (1848). Damit konnten die Haoles (Weiße) auch Land erwerben, eine kriegerische Auseinandersetzung war unnötig. Hawaii hatte die Chance wohlhabend zu werden, wenn auch immer mehr Macht an die Haoles ging.“

„Und, haben die Ureinwohner heute überhaupt noch etwas zu sagen?“, wollte Pop wissen, der den Erzählungen aufmerksam lauschte. Irgendwie hat er seit neuestem ebenfalls ein großes Interesse. Dies galt allerdings mehr der Kunst der alten Hawaiianer, die sich vor allem in Petroglyphen manifestiert. Graffiti würde man heute sagen.

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