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Der Pornograf IV - 07

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Kurz vor Eins, in der Nacht, waren wir auf unserer Terrasse. Gerlinde kümmerte sich sofort um den Pfarrer. Jane war längst wieder munter. Neugierde hält wohl wach. Sara und Saya hatten einen Snack und passende Getränke, unsere Butler sind um diese Zeit nicht mehr im Dienst. Sonst war aber das gesamte Team da.

„Oh was für eine Freude, euch alle wieder zu sehen“, begann der Don. Er tätschelte Sara aus lauter Freude sogar auf den Po. Sie nahm es ohne jegliche Beschimpfung zur Kenntnis. Sie wusste gut genug, dass dies nicht die Art von Don Rafael ist. Ausnahmezustand.

„Was habt ihr dem Verlag da nur wieder angetan?“ Sagte danach Mikel. Dass er aussah wie ein satter Kater, sagte ich wohl schon.

„Angetan haben wir dem Verlag eigentlich nichts“, sagte Kim. Sie saß neben Jane und sprach dieser Mut zu. „Angetan hast nur du uns etwas ...“ Sie verfiel in diese weinerliche Art, wie Umberto es so liebte. „Wir schuften hier wie die Verrückten und haben noch keinen Pfennig Geld gesehen. Nun haben wir uns sogar noch eine Extrabürde für euch auferlegt, aber was? Nix. Ich weiß gar nicht, ob unsere Bank noch die Schecks einlöst, die ich hier ausstelle.“

Mikel war sprachlos, ja, er wurde sogar richtig blass. Kim brachte es nicht mehr übers Herz, ihn hängen zu lassen. Sie ging zu ihm und fiel ihm um den Hals. Jane lächelte nur. Dass Kim keine Konkurrenz ist, das wusste sie. Sie schnupperte lieber an den Frangipani Blüten ihrer Lei, dem Blumenkranz.

Der Pfarrer saß inzwischen, wie es sich für einen frommen Gottesmann gehört, mit den Händen über dem Bauch gefaltet, da. Seine Welt war wieder in Ordnung. Um ihn herum fast nur bekannte Gesichter. Doris, Uschi und Petra, zusammen mit Gerlinde, bildeten seinen Heiligenschein. Seine Schäfchen waren unbeschädigt und fromm. James war vorgestellt, als der Zukünftige, Sara und Saya hatten ihn längst mit einem Knicks begrüßt. Beide haben den rechten Respekt vor Männer des Glaubens. Auch Kikki, informiert von Lis, begrüßte den Pfarrer ehrerbietig. Ich wette, Pater Sebastian kam sich als Missionar vor. Mom erzählte mal, das sei in seiner Jugend sein Herzenswunsch gewesen.

Aus Italien wurden Grüße überbracht, aus dem Verlag auch. Um Zwei ging es ins Bett. Der Don hatte seine Suite einen Stock tiefer, der Pfarrer wurde ins Wohnzimmer der Eulen verfrachtet. Mikel hatte das Gästezimmer hinten hinaus, damit sie von dem Trubel auf der Terrasse verschont bleiben, und ausschlafen können.

Unsere Gäste waren über die Folgen des Jetlags informiert und, was für ein Programm auf sie zukam. Meine Frau war zufrieden, mit dem, was sie angerichtet hatte. Im Bett schlief sie mir aber in den Armen ein. Kim und Kikki waren in ihrem eigenen Zimmer. Bei uns gab es keinen Jetlag, für uns war es inzwischen Halbdrei nachts.

Großer Bahnhof am Flughafen. Zwölf Brautpaare, Don Eusebio mit einer eleganten Dame, und Sean Campbell mit einer flotten Biene, kletterte kurz nach Mitternacht aus dem Flugzeug. Miro hatte voll funktioniert, hawaiianische Kapelle vom feinsten, Blumenkränze wie sie besser nicht sein konnten. Der Duft der Blüten legte sich wie ein schweres Parfüm über die kleine Halle, in der das alles stattfand. Die frechen Begrüßungsgirls küssten die Herren, die flotten Hawaiiboys die Damen. Wie es sich gehört. Acht unserer Schüler spielten Bildreporter. Sie waren ausgelost, gleiche Chancen für alle.

Abfahrt ins Hotel. Nicht nur Kikki, die geübte Reiseleiterin, auch Miro und die Eulen halfen, wo Hilfe nötig war. Im Bus allerdings, kamen sechs der Bräute zu mir. Mit Küssen war ich danach erst mal reichlich eingedeckt. Wir kannten uns ja.

Kikki erklärte, am Mikrofon, wie es weitergeht. Für die Paare, die ja aus L.A. kamen, war erst mal Ruhepause. Zeit zur Hochzeitsnacht. Alle bekamen, noch im Bus, einen Umschlag mit dem Zimmerschlüssel und den Essensgutscheinen. Gegen 14 Uhr würden sie abgeholt. Alle bekamen ein hektografiertes Programm, wie es weitergeht, dann waren wir auch schon in Waikiki. Eine halbe Stunde später, war alles auf den Zimmern. Der Don hatte ebenfalls eine Suite, ein Stockwerk unter uns, bekommen. Beziehungen muss man haben. Sean war im Sheraton untergekommen. Das Outrigger war jetzt ausgebucht, nicht mal ein Zimmer ganz hinten, unten, war mehr frei.

Obwohl er ebenfalls etwas müde war, sie hatten ja einen sehr späten Flug, kam der Don mit seiner Dame zu uns hoch. Mehr als ihren Vornamen, erfuhren wir erst mal nicht. Seinen Vetter oder was immer der wirkliche Verwandtschaftsgrad ist, wenn überhaupt, begrüßte er ganz italienisch. Magdalena auch. Wir, inzwischen erfahrene Italiener, erkannten sehr wohl, dass Don Eusebio in der Rangstufe höher stand. Von wirklichem Interesse war es aber nicht. Beide sind unsere Freunde. Punkt. Viel zu erzählen gab es nicht, heute kamen wir schon um Halbzwei ins Bett.

***

Donnerstag. Kurz vor Zwölf. Lis kannte ganz genau die Vorlieben unserer Freunde. Sie hatte ein Mittagessen bei Gordon bestellt. Er kam sogar selbst, um unsere noblen Gäste zu bewirten. Das Auftragen übernahm Abbi, den restlichen Service unsere Butler. Don Rafael und Magdalena, huldigten dem Genuss, Don Eusebio war wiederum begeistert und der Pfarrer schwelgte schweigend, nachdem er die Tafel segnete. Doris saß neben ihm. Mikel und Jane erkannten sehr wohl die Qualität, das war etwas anderes als Fish and Chips in London. Sean Campbell, mit Freundin, gehörte offensichtlich auch zu den Feinschmeckern. Arabella, die Begleitung von Eusebio, unterhielt sich rege mit Kikki, die wir neben sie gesetzt hatten. Die Sitzaufteilung übernahm Lis, sie hat da ein besonderes Talent dafür. Irgendwie schaffte sie es immer, geeignete Tischnachbarn zu finden.

Es wurde auch über das Geschäft gesprochen. James war von Gerlinde ausquartiert worden, er schlief bei seinem Freund George. Das war aus Gründen der Disziplin nötig. James sah das ohne größeren Aufstand ein. Wir konnten also in aller Offenheit reden.

Der Don, Mikel und Sean, fielen bald über meine arme Frau her. Wieso, warum und überhaupt schon wieder mal so eine Idee? Sie meinte nur, die Schuld auf Don Rafael abwälzen zu müssen. Wenn er damals nicht gekommen wäre, mit der Idee italienische Amateure zu vermitteln, dann sei das ganze Problem erst überhaupt nicht entstanden. Don Rafael machte ein doch überraschtes Gesicht. Ganz Kavalier nahm er dann halt die Schuld auf sich, Magdalena lächelte nur und Lis regelte die Angelegenheit mit einem kleinen Scheck. Von Mikel, für sich natürlich, für sich und die Weihnachtsgeschenke.

Was die Prüfung der Jungs anging, musste ich dem Don gestehen, dass wir nur mit üblen Tricks, kleine Unterschiede in der Leistung feststellen konnten. Dann erklärten wir ihm, was für Prüfungen, außer der Normalen, die sie bereits alle bestanden hatten (ohne es zu wissen), noch auf sie zukamen. Eusebio meinte, sie könnten nicht hart genug sein und war mit allem einverstanden. Die armen Jungs.

Es war Zeit zum Aufbruch. Kikki war, mit Miro und den Eulen, schon dabei die Brautpaare zusammenzutreiben. Alle hatten offenbar die verspätete Hochzeitsnacht gut überstanden. Nun hieß es in den Bus mit ihnen und den Fotografen, in die Limousinen mit den Dons und den Ehrengästen. Die Fahrt war kurz.

Bereits am Eingang des Polynesian Centers, wurden wir empfangen. Die Paare wurden abgezogen, wir auf vorbereitete Plätze verfrachtet. Es gab natürlich noch die üblichen Besucher des sehr beliebten - und sehr großen Parks. Die wurden etwas in den Hintergrund verdrängt. Acht unserer Fotografen hatten eine rote Armbinde, die sie als Reporter auswies. Sie als Einzige durften sich frei bewegen, dann ging das Theater los. Prinzessin Aiili, ich lernte sie heute auch kennen, sie hatte den Bogen voll raus. Die ganzen Vorbereitungen waren natürlich an meiner Nase vorbei gegangen, nur Mom und Kikki wussten, zumindest oberflächlich, Bescheid.

Die Paare waren stilgemäß eingekleidet. Nun kamen sie auf Flößen einen Kanal herabgetrieben. Hunderte von ebenfalls entsprechend ausstaffierten Hawaiianern, begleiteten sie mit schallendem Gesang. Trommel schlugen, Muscheln röhrten, Stöcke wurden aneinander geschlagen. Eine riesige Menschenmenge erbot ihre Referenz. Sie wurden auf einen großen Platz geleitet, auf dem Feuer brannten. Dann kam die Prinzessin persönlich, begleitet von zwei würdig aussehenden, nicht zu dünnen, Männern. Die Oberpriester. Das Zeremoniell begann.

Ich zweifle, ob jemand der Probanden verstand, was da gesagt wurde. Ich hörte nur, wie Mom und Kikki uns das notwendigste erklärte. Im Prinzip war es eine erneute Eheschließung, wie sie in aller Welt ähnlich ist. Zu meiner totalen Verblüffung, war unser Pfarrer plötzlich auch dabei, in einem reinweißen Talar gab er seinen Segen. Das einzig Ungewöhnliche an ihm – er trug einen prachtvollen Lei.

Es war imponierend, beeindruckend, für die Paare mit Sicherheit unvergesslich. Für die Zuschauer im Hintergrund, und uns, quasi in der ersten Reihe, war es ganz einfach fantastisch. Lis meinte, jede müde Mark wert, die Prinzessin Aiili bekam. Ein Blick zeigte mir, dass Don Rafael und Magdalena genau so beeindruckt waren wie Don Eusebio mit Arabella, auch Sean mit Suzie, wie seine Freundin heißt, genossen das Spektakel. Selbst Mikel und seine Jane saßen, für Engländer jedenfalls, viel zu dicht nebeneinander.

Padre Sebastian, die jungen Ehefrauen hatten ihn natürlich sofort erkannt, hatte gerade seinen Segen verteilt, da ging es richtig los.

Es muss der absolut uralte hawaiianische Brauch sein, die Mumus und die Hawaiihemden kamen runter. IGDuM hatte dafür gesorgt, dass unsere Paare jetzt nicht nackt waren. Dann wurden sie, ganz auf die polynesische Art mit Muster bemalt. Das war vor allem was für Kim. Sie hatte diese Muster schon früher gesehen und sich kundig gemacht, nun sah sie deren Anwendung bei einer Zeremonie (sie machte echte Anstalten, zu den Paaren vorzudringen, um ihre Neugierde zu befriedigen. Die Wächter des Parks verhinderten es).

Unter viel Gelächter, Gesang, Trommelschlagen und Muschelblasen wurde das Werk vollendet. Dann wurden die Paare an einer Hand zusammengebunden und – jedes, in eine mit Blättern bedeckte Erdhütte verfrachtet. Kikki erklärte, es solle die eheliche Vereinigung symbolisiert werden. Nach zehn Minuten wurden die Paare durch Klatschen aufgefordert, sich der Menge zu zeigen. Alle brachten, zu meiner Verblüffung, ein Tuch mit. Ein Tuch mit roten Flecken. Ich sah Lis an, die grinste und sagte „das ist Hühnerblut. Es ist ja nur eine Vorführung. Was glaubst du, was in 10 Minuten passiert.“

Ein Paar nutzte die Gelegenheit auf alle Fälle. Die hawaiianischen Darsteller merken es und überspielten es durch Nichtbeachten. Wenn ich nicht automatisch mitgezählt hätte als die Paare rauskamen, und nicht gesehen hätte, wie insgeheim ein unpassendes Grinsen auf die Züge der Schauspieler kam, ich hätte es auch nicht gemerkt. Außer Lis, die boxte mir in die Rippen und flüsterte: „Das könnten wir sein.“

Ein wenig Hollywood war natürlich schon bei der Show. Es erinnerte viel an das Musical South Pacific. Wenn man so mitten drin ist, dann ist es jedoch ein gewaltiges Spektakel, das wir mit viel Freude genossen. Als nach einer guten Stunde dann die Fresserei losging, wurden wir dazugebeten, hinter uns der Platz für die üblichen Besucher gesperrt. Die Paare hatten wieder ihre Mumus oder Hawaiihemden an. Die Paare in grellem Rot, die Fotografen in Grün und wir, die Gäste in Blau; die beiden Dons und der Pfarrer waren in Schwarz, alle aber mit demselben, weißen Muster, eingekleidet. Wir kamen schon so zu der Feier an. Der Beitrag von Gerlinde via Hilo Hattie. Sie hatte dort wohl einen anständigen Preis ausgehandelt – wegen Werbung.

Das Essen und Trinken entsprach dem Üblichen, das es bei derartigen Veranstaltungen gibt. Grund zum Klagen war es keiner. Das war ja auch nicht die Hauptsache bei dieser Veranstaltung.

Ich vermute, es ist eine Erfindung der Amerikaner. Wie die Japaner haben die Arbeitnehmer nur einen sehr kurzen Urlaub. Gerade mal 2 Wochen – wie bei uns die Lehrlinge im ersten Jahr. Diese wenigen Urlaubstage werden nun nicht, wie eigentlich anzunehmen wäre, zur Erholung genutzt, ganz im Gegenteil. Amerikaner und Japaner haben eines gemeinsam: Sie lieben den Actionurlaub.

Um Vier war die Veranstaltung zu Ende, doch für uns noch lange nicht. Doris sammelte alle belichteten Filme ein und gab an die letzte Gruppe neue aus. Im Bus oder den Limousinen ging es zum Hafen. Ein großer Katamaran wartete auf uns; für die Kreuzfahrt zum Sonnenuntergang. Natürlich mit Getränken satt. Mai Tai, Blue Hawaii und ... auch zum Essen konnte jeder etwas bekommen, wenn er es noch wollte. Ich sah eigentlich kaum jemanden, der Interesse hatte.

Eine Band spielte, die Hawaiigitarren schluchzten, und ich sah zum ersten Mal wie blau das Wasser, soweit draußen, dann doch ist. Blue Hawaii, der Name hat schon seine Berechtigung.

Nicht nur die Paare machten einen sehr zufriedenen Eindruck. Ich habe nicht nachgerechnet, denke aber, ich musste mit jeder Braut tanzen. Mein Hasenstall konnte sich mit Sicherheit auch nicht beklagen, um sie jedenfalls musste ich mich heute nicht kümmern.

Pop, Gerlinde und ich, hatten natürlich immer unsere Jungs im Auge. Vor allem die, die tätig sein mussten. Mehr als sie im Auge zu haben, war nicht nötig. Nach dem, von allen bewunderten, Sonnenuntergang, lieferten sie brav ihre Filme ab. Doris spielte Glucke bei den Filmen, wie sonst Saya bei den Zwillingen.

Pop fand heraus, dass es entgegen seiner bösesten Vermutung, an der Bar des Schiffes, sogar Cognac gab. Er wurde zwar in Pappbechern serviert, seine Qualität war aber wohl gut genug, dass Pop plötzlich auch ein satter, sehr zufriedener Kater war.

Die Stimmung war großartig, als wir gegen Neun wieder im Hotel ankamen. Die Brautpaare des Dankes voll und die Dons, neben Mikel, sehr zufrieden mit dem, was wir auf die Beine gestellt hatten. Nur unsere arme Doris hatte noch Arbeit - die Filme mussten ins Studio. Zum Frühstück werden sie zurückerwartet. Doris nahm sich ein Taxi, das ging schneller als TheBus, für den wir alle eine Monatskarte hatten. Der Busverkehr auf Oahu ist schnell und zuverlässig.

Im Hotel waren für uns, auf der Terrasse, nur ein paar Naschereien gerichtet. Sara hatte das veranlasst. Sie zumindest konnte ahnen, dass wir nicht mehr viel Hunger haben würden – nachbestellt war zudem schnell etwas. Getränke gab es genug, die wurden auch fröhlich bestellt. Das Essen blieb fast unbeachtet, alle waren gut satt.

„Was mein Vetter kann, sollte mir eigentlich nur recht sein“, übernahm Don Rafael so gegen Zehn das Wort. „Dürfte ich unsere italienischen Mitbürger bitten, in Zukunft das vertrautere Du zu benutzen? Es redet sich so doch manches leichter von der Seele.“

Natürlich dufte er, meine Damen nutzten die Chance, ihn gleich auch noch abzuschlabbern. Mit genügte dazu Magdalena, die sich kein Bisschen stäubte. Dann wurde natürlich der heutige Tag weiterhin beratscht. Gerlinde belobhudelte den armen Pfarrer, ob seiner gewaltigen Demonstration katholischer Frömmigkeit. Es kam heraus, dass Mom hinter dem Spektakel steckte, für das die Erlaubnis des Bischofs notwendig war. Ich staunte, nicht so sehr über Mom und ihre Fantasie, vielmehr über die Flexibilität der katholischen Kirche. Dann erfuhr ich aber auch noch, dass Pfarrer Sebastian, sehr in der Gunst des Klerus gestiegen war - weil er die Villa Rama Radama betreute, die nun schon mehrmals angenehm aufgefallen war, durch gute Taten.

Im Übrigen ging es recht ausgelassen bei uns zu. In Hawaii ist das auch in einem guten Hotel nichts Ungewöhnliches, Beschwerden gab es jedenfalls nicht. Die Hunderte Vögel, die manchmal aufgeschreckt aus irgendwelchen Nestern um uns herumflatterten, hatten da leider keinen Fürsprecher. Dafür taten sie sich an unserem Buffet keinerlei Hemmungen an. Ehrlich gesagt, wir hatten uns an sie gewöhnt, mehr als Plagegeister. Magdalena und Jane fanden sie aber unheimlich süß. Ob das allerdings lange halten würde, wagte ich dann doch zu bezweifeln. Wir waren auch zuerst begeistert.

Ich hatte mich zurückgehalten, ich fürchtete, meine Frauen benötigen meine Dienste. Außer etwas schmusen, war aber nichts. Ihre Gedanken kreisten, auch noch im Bett, um die Zeremonie vom Mittag. Hätte man etwas besser machen können? Es kam ein einstimmiges Nein. Dann wurden die Paare durchgehechelt, der Vorfall in der Erdhütte, wie sich die Paare auf dem Schiff verhielten. Weibergeschwätz. Ich drehte mich rum und schlief ein.

***

Frühstück. Unser Butler musste einige Brausetabletten gegen leichten Kater verteilen. Es betraf vor allem unsere europäischen Gäste, sie kamen mit dem Jetlag und der hawaiianischen Art noch nicht so gut zurecht. Magdalena und Lis gingen nach dem Frühstück shoppen. Kim schnappte sich Jane und tat mit ihr dasselbe. Arabella und Suzie huldigten noch dem Schönheitsschlaf.

Doris war bereit, die Bilder vom Vortag zu zeigen. Wir verzogen uns ins Esszimmer. Für Pop, Gerlinde und mich war es Stress, wir mussten die Bilder ja bewerten. Mikel und Sean halfen uns mit dem Wissen des fachkundigen Kunden. Eusebio kamen mit, es ging ja um seine Jungs. Es waren unterschiedlich Aufgabe, die von den Jungs gelöst werden musste, aber alle hatten es geschafft. Alle hatten die kritischen Punkte erkannt, am Flughafen die Tränen in so manchen Augen. Bei der Zeremonie die Ergriffenheit, die Freude und den Stolz; auf dem Schiff: Dame oder Paar im Sonnenuntergang. James hatte den Vogel abgeschossen, sein Paar küsste sich mit Tränen in den Augen, die untergehende Sonne hinter ihren Köpfen bildete fast einen Heiligenschein um sie. Es war ein bezaubernd romantisches Bild, das von viel Liebe erzählte. James hatte natürlich das Copyright und ich leider keinen persönlichen Abzug. Es wäre ein schönes Bild für diesen Bericht gewesen. Ich nahm Gerlinde recht ruppig zur Brust. Nein, sie hätte nichts von der genauen Aufgabenstellung verraten, in diesem Fall nicht einmal gewusst. Pop erinnerte mich, dass wir das ganz alleine ausheckten. Er hat natürlich recht. Gerlinde war nicht beleidigt, sie verstand meine Gründe, denn mit diesem Bild hatte sich James auf den ersten Platz katapultiert. Mikel sagte, es sei das ideale Titelbild für Die Abenteuer der Bräute und hat es zum Maximalhonorar gekauft. Gerlinde war sehr zufrieden mit unserer Entscheidung und erhob keinen Einspruch.

George und Josie schaffte es zu einem gemeinsamen zweiten Platz. Wir könnten noch tausend Argumente austauschen, wir konnten es aber nicht ändern, ohne böswillig zu sein. Eusebio versuchte nie irgendetwas zu drehen, er nahm unsere Entscheidung hin. Im Gegenteil, er war bereit die ausgesetzten Prämien einfach zu erweitern, damit alle gleich behandelt werden konnten. So kam es, dass am Freitagmorgen die Bewertung feststand. Wir füllten die Zertifikate aus, siegelten sie, wie das überall so üblich ist, nachdem die ganze Prüfungskommission unterschrieben hatte. Sie sollten, nach dem Mittagessen, in einer kleinen Zeremonie verteilt werden.

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