Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Der Pornograf IV - 08

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Sara wusste, was mein Geschmack ist. Sie gab dem Wirt 50 Dollar in fünf Scheinen. Dem fielen fast die Augen raus. Er dienerte beinahe wie ein Japaner. Das hatte ich bei einem Thai noch nie gesehen. Geld verdirbt halt auch hier in Thailand den Charakter. Was dann kam, war eine unglaubliche Fresserei. Eigentlich überhaupt nicht die thailändische Art. Sara hatte jedoch ihr ganzes Wissen eingesetzt, um der Mutter und den Freundinnen das Bestmögliche zu bieten. Kim und mir sowieso, das war sie ihrem Stolz schuldig.

Im Laufe des Abends waberten immer neue, herrliche Gerüche aus der Küche. Piripiri und Knoblauch, Koriander und Zitronengras, Ingwer und Gewürze, die meine Zunge nicht erkennen konnte, würzte die Gerichte. Ja, Languste war auch dabei, Fisch in einer Variation, die ich noch nie gegessen hatte. Ich schlemmte.

Kim und ich tranken einen kalifornischen Weißwein. Die Freundinnen Bier, ein ungeheuerer Luxus für sie. Nun trank Mekong mit Eiswasser. Das Essen wurde nicht hineingeschaufelt, es wurde genossen. Sara hatte rote Bäckchen und sah heute einfach selbst zum Fressen süß aus, in ihrer Wichtigkeit, wie sie das Dinner, ich möchte es trotz der einfachen Umgebung so nennen, wie sie das Dinner leitete. Das war Regie in Vollendung. Sara der Regisseur, zwei Köche die würdevollen Schauspieler und der Chef die dienende Marionette.

Inzwischen waren weitere Freundinnen aufgetaucht, auch unser Chauffeur wurde am Eingang, an einem kleinen Tisch mit wackligem Stuhl, verpflegt. Es wurde voll und voller. Sara schob noch einen Zehner nach, für Getränke. Alle Freunde waren da. Auch zwei Jungs tauchten auf. Bescheiden blieben sie in der Nähe des Chauffeurs. Sara war so himmelweit weg von ihrem Leben, das war ihnen völlig klar. Und Sara auch. Sie überspielte es, in dem sie den Boys höchstpersönlich das eine oder andere Gericht servierte. Mein Gehirn wandelte sich langsam in ein Tonbandgerät, es notierte jede Kleinigkeit, für Mom - Beatrix Mai.

Kim bestelle noch eine Flasche Wein. Einer der Boys musste los, sie erst zu kaufen. Das ist hier absolut üblich, man kann doch eine Flasche die 10 Dollar kostet, nicht einfach da rumstehen lassen, wenn doch keiner der Gäste das Geld hat, sie zu trinken. Wein ist im Übrigen auch nicht das Lieblingsgetränk der Thais. Bier ja, Mekong mit Wasser ist billiger, wenn schon mal eine tolle Party gefeiert wird und es Alkohol sein darf. Wenn schon kein Wasser, dann sind Säfte und Cola, mit viel Eis, allemal billiger.

Längst hatte die Küche auf Nachtisch umgestellt. Obst, Mango mit sticky rice, grellbunte Puddings, gefärbt wie hier so üblich. Geraspeltes Eis, zweifelhafter Herkunft, mit buntem Sirup, Gummifrüchten und Schokostreusel, war der absolute Hit bei den Mädchen. Kim und ich ließen uns auch, gemeinsam, eine Portion machen. Mir waren die ganzen Sirups zu süß, ich bestellte mir lieber auch einen Mekong; ohne Wasser. Kim löffelte den Rest des Eises aber vergnügt weg.

Inzwischen waren es Neun. Von den Jungs war nur noch einer da. Es war die Party von Sara. Kim erzählte mir lächelnd, das sei ihr erster Gedanke gewesen, als sie erfuhr, dass sie mit uns hierher durfte. Ich gestehe, ich freute mich mit ihr. Unser frecher Wicht hatte das verdient. Ich musste mir nun nur noch einfallen lassen, wie ich ihr meine Dankbarkeit zeigen konnte. Mit einem Geldgeschenk jedenfalls nicht. Da hätte sie das Gesicht verloren.

Um Zehn waren wir zurück im Hotel. Kim und ich in der Limousine, Sara und 5 Freundinnen im Pick-up, dem üblichen Taxi hier. Unser Wagen war leider zu klein. Die paar Baht, die ein Pick-up kostet, zumindest für einen Thai, die machten Sara nun bestimmt nicht arm. Der Sicherheitsdienst, in jedem Luxushotel präsent, wollte die fröhliche Bande nicht ins Hotel lassen. Mit einem hatten sie nicht gerechnet: Sara war Stuttgart, Italien und Hawaii gewohnt. Ihre laute Stimme, für das arme Personal völlig ungewohnt, ließ es kuschen. Der Respekt an der Rezeption, wo sie stolz ihren Schlüssel holte und auch erkannt wurde, machte auf die Freundinnen mächtig Eindruck. Das war wohl auch der Sinn der Übung.

Wir hielten uns etwas zurück. Ich spürte, wie Kim in meinem Arm einen Lachkrampf nur mühevoll unterdrückte. Unsere Sara hatte alles total im Griff. Sie winkte uns aus dem Aufzug noch Freuden strahlend zu, bevor sich die Türe schloss.

Kim und ich hatten Lust, an der Bar einen Gutenachtschluck zu nehmen. Der Hoteldirektor war auch noch im Dienst. Er erkannte uns, oder der Manager hatte ihn informiert. Wir wurden zu einem zweiten Drink geladen. Dame Kim Oktober wurde standesgemäß behandelt. Im Royal Cliff weiß man sich seinen Gästen gegenüber zu benehmen, vor allem weiß man, wer was ist.

Endlich in unserer Suite - Kim wusste sich nicht zu benehmen. Sie hatte sich, ohne dass ich nur den leisesten Schimmer hatte, wie, eine große Dose Tigerbalsam beschafft. Sie war hier und jetzt meine Frau, die Hauptfrau war in Stuttgart und bewachte unsere Kinder. Kim war hier und sorgte sich um mich. Ich sorgte dafür, dass meine erste Nebenfrau nicht zu kurz kam und machte meine Drohung war. Die Suiten im Cliff sind, zum Glück, nicht sehr hellhörig.

Am nächsten Tag sahen wir nichts von Sara und sie nichts von uns. Ein Page stecke am Morgen eine Notiz von ihr unter der Türe durch - dass es ihr prächtig ginge. Kim ließ ihr am späten Nachmittag eine Notiz übermitteln, wann wir wo zu erreichen sind, falls sie uns braucht. Sie brauchte nicht. Erst am Donnerstagabend erreichte sie uns per Telefon, sie wollte mit allen Freundinnen nach Koh Larn, ob wir mitkämen, ich mit der Kamera und 200 Dollar. Acht Models, Transfer und Essen auf der Insel. Wir sagten zu.

Sara hatte sich als Model mitgezählt und unser Bootsführer kam mir auch bekannt vor. Ja, er hatte uns geschippert und unsere Bucht hatte er auch reserviert. Seine Eltern strahlten wie Honigkuchenpferde als sie uns erkannten. Die Bucht war unser und Kim schneller nackt, als ich denken konnte. Nur Sara war noch schneller. Die Freundinnen ließen es langsamer angehen, ich konnte aber noch das Licht der Morgensonne nutzen, um reichlich Filme durchzuziehen.

Es war wie immer, Länder wie Thailand brauchen sehr lange, bis sich an alten Gewohnheiten etwas ändert. Obwohl ich, außer dem Alten, der einzige Mann auf der Insel war, setzte sich das Ehepaar wieder hinter das Haus, in den Schatten. Die Thaigirls waren, in den Jahren dazwischen, etwas frecher geworden, das würde Mikel freuen.

Am Abend nahmen wir die Einladung des Managers zum Abendessen wahr. Viel dummes Gerede, hervorragendes Essen, was will man im Urlaub mehr. Von Sara sahen wir nichts. Vom Manager hörten wir jedoch, dass ihr der Getränkeservice wohl eine Art Juicebar eingerichtet hatte, um nicht dauernd gefordert zu werden. „Also ihr Fräulein Tochter, scheint mit ihren Freundinnen, da ganz schön die Sau rauszulassen. Nicht, dass von Gästen eine Beschwerde kam, auf Wunsch ihrer Frau, haben wir ihr extra eine sehr abgelegene Suite gegeben. So etwas gehört nun mal auch zu unserem Programm.“

„Tochter?“ Ich unterdrückte ein Lachen. „Sara ist die Stiefschwester von ...“ Ich wusste nicht, sollte ich jetzt Frau, Schwester oder Nebenfrau sagen? Kim übernahm.

„Sara ist die Tochter einer lieben Tante, die mich nach dem Tod meiner Eltern versorgte; mich in Frieden erwachsen werden ließ. Obwohl mein Adoptivbruder Paul das immer noch bezweifelt. Ich meine, dass ich erwachsen bin.“ Kim kicherte, dass ihr der Status des Erwachsenseins mit Sicherheit abzusprechen war.

Der Manager hing an ihren Lippen. Ich fürchte bei ihm hat es gefunkt, vor allem da Kim sich als Schwester outete. Er war aber zu gut geschult um daraus Nutzen zu ziehen wollen. Dem armen Schwein ging es wie uns armen Fotografen – bei der Arbeit nie. Im Übrigen erfuhren wir, dass Sara und Freundinnen, die armen Kellner wohl ganz mächtig anmachten. Zum Schuss, wenn ich es so nennen darf, kam allerdings keiner. Wenigstens nach dem Wissen des geplagten Managers. Kim lachte fröhlich, ich musste wohl auch nicht gerade grimmig geschaut haben. Das waren die Probleme anderer.

Am Samstag lud Kim in den Food Market des Hotels. Auch Nun kam, mit einem netten älteren Thai. Ihrem Freund. Kim hatte das eruiert und nicht nur gutgeheißen sondern beide mehr oder weniger gezwungen zu kommen. Die Freundinnen brachten zwei Bengels mit. Die, die schon in der Garage da waren. Sara hatte einen Schulfreund dabei, sagte sie zumindest. Wir hatten keinen Grund zu zweifeln, es gab nicht den geringsten Grund für sie, uns etwas vorzumachen.

Wir saßen weit oben, da waren wir unter uns. In Hotels wie diesem, wird man sofort nach der Zimmernummer gefragt. Suiten. Der Manager des Restaurants kam. Es erinnerte mich an daheim, an den Begrüßer in Süddeutschen Restaurants. Wir bekamen sofort den Superservice. Plötzlich hatten die Freundinnen auch einen Hauch von Wichtigkeit an sich. Es wurde eine wilde, fröhliche Party. Sie kostete sicher das Doppelte von der, die uns Sara ausrichtete. Preislisten und Rechnungen sah keiner, eine Unterschrift genügte. Trotzdem blieb es bei den alten Getränken.

Im Bett musste ich Kim gestehen, der Geschmack des Essens in der Garage sei besser gewesen. Sie lächelte nur. Dann kam allerdings der Hammer, mit dem ich nie rechnete:

„Magst du eigentlich uns Thais? Vielleicht ausgenommen von mir? Ich nehme zumindest an, dass du mich magst.“

„Wie kommst du bloß auf so eine doofe Frage. Natürlich liebe ich dich. Nicht sehr viel weniger als Lis.“

„Ich sagte schon, außer mir. Ich meine andere Thais.“

„Du willst mich jetzt sicher nicht fragen, warum ich noch nicht den Wunsch hatte, mit einer anderen Thai zu schlafen?“

„Doch. Genau das. Lis hat dir sogar einen Abschuss freigegeben. Weil du so gut für deine Familie sorgst. Für sie, die Kinder, für mich, Sara und Saya. Wir sind alle mit dir sehr zufrieden.“

„Ach ihr blöden Kühe. Lis ist meine einzige Jungfrau, Kikki meine einzige Japanerin und du, meine einzige Thai. Das ist in mir so fest verankert, ich würde impotent, wenn ich es ändern wollte. Geht das denn nicht in eueren Schädel rein? Selbst der agilste Mann hat Prinzipien. Verletzt er sie, bleibt ein Wicht übrig. Ich könnte weder Lis, noch dir oder Sara in die Augen sehen, wenn ich ... mit welcher Thai auch immer, etwas anfangen würde. Ich kann mir Hunderte Frauen vorstellen, aber eine Thai nicht.“

„Ach Paul, Liebster ...“

„Da fällt mir ein, auch mit Negerinnen läuft nichts mehr. Mit Blauäugigen schon gleich gar nichts. Bei Italienerinnen bin ich mir allerdings nicht sehr sicher, das lass ich halt mal auf mich zukommen. Bei Perserinnen schon, bei vollbusigen Amis auch, bei einer ganz gewissen Thai werde ich jetzt aber den Tiger rauslassen, ohne jeglichen Balsam. Ich werde es wie mein Schwager Axel machen und diese Thai nackt durch die Suite treiben. Ich werde sie auf jedes Polstermöbel pfählen, über jedem Teppich bürsten und auf der Brüstung des Balkons vergewaltigen. Nachdem wir uns unter der Dusche abgekühlt haben, werde ich ...

„Nun komm schon endlich, du Schwätzer!“ Kim stand aufrecht im Bett und zeigte mir ihre schönsten Seiten. Klein Paul stand auch aufrecht und zeigte ihr ebenfalls seine schönste Seite. Zumindest in dieser Nacht war von anderen Frauen nicht mehr die Rede.

Kim und Sara hatten mächtig beim Schneider eingekauft. Ich auch. Zu den Preisen muss man das einfach. Auch bei den Schmuckgeschäften sind wir nicht untätig gewesen. Kim – das sagte ich aber wohl bereits - ist ein eiskaltes Verhandlungsgenie. Knapp über dem Goldpreis, bekamen wir die schönsten Stücke. Zum Goldpreis beschaffte sie mir eine fast pfundschwere Kette. Das Weihnachtsgeschenk für Sara. Kim war zufrieden mit mir. Sie kaufte noch 50-Grammware für die Mitarbeiterinnen in ihrem Laden.

Eine ganz wichtige Sache hätte ich beinahe vergessen: Kim und ich gingen zu dem Bergtempel, in dem Lis und ich auf der Hochzeitsreise schon mal gesegnet wurden. Jetzt waren Kim und ich dran. Kim erläuterte mir, dazu gäbe es erstens die Genehmigung von Lis, zweitens sei sie meine Nebenfrau, und drittens sei es vor unserem Gesetz nur ein buddhistisches Ritual. Für mich ist Kim meine Nebenfrau, obwohl es, außer in Persien, nirgends festgehalten ist. So was ist auch nur unter islamischen Gesichtspunkten gültig. Meine Liebe und Freundschaft zu Kim war mir jedoch wichtiger als irgendwas. Wir wurden vermählt. Vermählt, wie Lis es wollte und, mit ihrem Segen. Vermählt, wie Kim es wollte, zur Stärkung ihres Glaubens. Vermählt, wie ich es wollte, weil ich Kim ganz einfach liebe. Wie Lis, meine Frau und PH, meinen Sohn, nicht zuletzt wie Pele, meine Tochter. Wir sind eine Familie, ich hoffe, bis dass der Tod uns scheidet.

Kim verwahrte das Dokument, das wir bekamen. In Stuttgart sah ich es wieder, in einem Rahmen, dicht bei ihrem Buddha. Es ist auf Thai geschrieben und wurde nur für Lis, verbal, übersetzt. Es ist der größte Schatz von Kim. Die Glasscheibe war bald von Blattgold bedeckt, es ist die Art, wie Heiligtümer in Thailand verehrte werden. Ich fand keinen Grund, warum das Dokument nicht da hängen soll, das Stammbuch von Lis und mir ist ja auch im Bücherregal.

In Bangkok gilt das gleiche blöde Ritual wie in Honolulu, die Flüge nach Europa gehen um Mitternacht. Wir hingen drei Stunden rum, wenn auch in der hervorragenden Lounge der Thai Airlines. Sara hatte sich um zehn Jahre verjüngt ... nein, ich will nicht übertreiben. Sie war aber so was von vergnügt, so was von frech, sie konnte nur noch als meine freche Tochter durchgehen, wie es der Manager schon vermutete. Er hatte zwar keine Ahnung, aber Kim; ich denke, sie hat irgendwann mal mit Sara gesprochen. Ich reifte zu deren Papa. Sie machte mich nie an, sie behandelte mich, wie ich später erst erfuhr, aber wie einen geliebten Vater; oft von oben herab, meist frech, aber nie ohne Achtung. Diese erwartete sie zwar auch von mir und Lis, sie zögerte aber nie, uns den entsprechenden Respekt zu zollen. Wenn immer sie Sorgen hatte, waren wir ihre Eltern, wo doch kaum älter als sie. Als Alternative galt nur Kim. Lis sagte, mit dieser Verantwortung müssten wir nun halt mal leben. Wenn man Liebe gewinnt, auch einer ihrer weisen Sprüche, muss man auch Liebe geben. Damit wurde in der Familie Oktober nie gegeizt. Auch nicht vonseiten Mom und Pop. Unsere neuen Familienmitglieder und engeren Angestellten wie die Eulen, dankten es durch stete Tüchtigkeit.

Saya war auch wieder da, als wir aus Bangkok zurückkamen. Sie fiel erst Kim, dann mir um den Hals. Auch ihre Woche war der Traum, den sie träumen wollte. Vor allem, nachdem der Don ihnen ein gewaltiges Taschengeld, noch obendrein, zusteckte. Die beiden wurden nach allen Regeln der Kunst verwöhnt.

Weihnachten. Die Zwillinge konnten sich zum ersten Mal wissentlich an einem Christbaum erfreuen. Mitzi war bei uns, sie und Saya wurden von Mom über diesen christlichen Brauch aufgeklärt. Sie kam sich nicht zu dumm vor, mit Sara und Kim ein paar Weihnachtslieder einzustudieren. Das ganze Haus roch nach Weihnachtsplätzchen; die Zwillinge hatten dauerverschmierte Mäulchen, vom Naschen. Saya kam einfach nicht mehr dagegen an. Sie drohte ihnen schlimmste Bauchschmerzen an – die bekamen sie aber nicht. Kinder sind da zäh, wenn es sein muss, und Weihnachtsgebäck muss ...

Heiligabend, im Kreis der Großfamilie. Bronners, Königs, Gerlinde und die Eulen waren auch da. Zuerst wurde gesungen. Dann bestaunten die Zwillinge das Licht der Kerzen. Sie waren ausgesprochen brav. Lis behauptete ihre Kinder hätten ja schließlich Vernunft. Ich denke, da hatte Saya aber ein gerütteltes Maß an Arbeit hineingesteckt. Sie ist halt am meisten mit ihnen zusammen.

Nach dem Auspacken der Geschenke, kam das einfache Abendessen. Wie in vielen Familien in Stuttgart, gab es Kartoffelsalat und Würstchen. Alle schmausten zufrieden, die Zwillinge ebenfalls, wenn PH auch wissen wollte, warum die Wurst so komisch aussieht. Er kennt halt nur gegrillte Wurst, nach diesem langen Sommer in Italien.

„Ach, es ist doch schön, mal wieder Daheim zu sein“, nahm Mom uns wohl allen quasi das Wort aus dem Mund. „Nur schade, dass kein Schnee liegt. Das wäre doch was für die Zwillinge.“

„Auf der Alb liegt welcher“, informierte uns Marianne.

„Genug zum Schlittenfahren?“, wollte Lis wissen.

„Genug um auf der Straße rumzurutschen, mehr nicht. Leider.“

„Dann war es ja schon ein wenig blöd, den Zwillingen einen Schlitten zu schenken“, erkannte Mom und sah dabei Pop an.

„Schau doch die Karte an, die dranhängt. Das war eine Idee des Kollegiums, ich hab das Ding nur hergeschleppt“, murrte er.

„Oh Heilige Nacht. Und ich habe jetzt doch tatsächlich gleich ein Geschenk vergessen“, fiel mir ein. Ich eilte hoch, und holte die Kiste aus L.A. Ich hatte selbst noch nicht reingesehen, es war mir aber schon ziemlich klar, was da drin sein muss.

Als ich unten ankam, blickte keiner hoch. Alle waren noch oder schon wieder mit ihren Geschenken beschäftigt. Der Weihnachtsmann hatte es sehr gut mit uns gemeint. Er wusste, dass wir ein erfolgreiches Jahr hinter uns hatten und, dass alle etwas davon haben sollten. Sara trug die dicke Goldkette, die ihr viel zu schwer am Hals hing. Sie dachte aber nicht daran, sie abzunehmen. Für Saya brachte das Christkind ebenfalls Schmuck. In Bangkok kann man da schon zuschlagen. Für alle Eulen gab es Rolex Uhren. Die Damenausführung. Kim hatte im Dutyfree, wo so etwas gar nicht möglich ist, einen Rabatt von knapp 12 % ausgehandelt. In Stuttgart habe ich beim Freund von Pop, dem Lieferant unserer Verlobungsringe, auf jeder Uhr eine Gravierung anbringen lassen. Für die fleißige Eule sowieso, vom Boss.

Für Gerlinde war uns etwas völlig anderes eingefallen, sie bekam ein offenes Ticket für ihren James, dazu 14 Tage eine Suite, bei Renate im Schwarzwald. Wir lösten dazu einfach unseren Gutschein ein, den wir zur Hochzeit bekamen und nie einlösen konnten. Das Geschenk hatte allerdings auch seinen guten Grund, die beiden wollen nämlich genau um die Zeit, wo ich mit Lis zu Heidi möchte, auf die Bermudas. Nun werden sie sich halt später dort treffen, wenn unsere Frühlingstermine feststehen.

Gerlinde war begeistert über unsere Idee, James sollte halt auch mal ihre Heimat kennen lernen und, wenn beim Verlag Not am Mann war, konnten so gleich beide für mich einspringen. Kim hat Mikel jedoch aufs ärgste bedroht, wenn er das junge Glück stören würde.

Nun kam ich also mit der Kiste. Ich vermutete die Ausgabe mit den Pornostars darin. Schon letztes Jahr hatten wir Magazine unter dem Weihnachtsbaum, damals für die Eulen. Fotografie ist unser Leben, ich denke keiner hat etwas dagegen, dass ich die Kiste öffne. Ich würgte mit dem Brecheisen. Das brachte die nötige Aufmerksamkeit zuwege. In einem dichten Kreis standen die meisten um mich. Nur die Zwillinge spielten mit der neuen Holzeisenbahn, die sofort zum Lieblingsspielzeug wurde. Eine japanische Eisenbahn.