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Der Pornograf V - 01

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„Ich bin Pauls Nebenfrau, so ist es vereinbart“, sagte Kim. „Und ich denke gar nicht daran, da in irgendeiner Art, dran zu rütteln.“

„Darum geht es im Augenblick auch gar nicht“, meinte Lis. „Wenn du ein Baby haben willst, nun, ich wäre bereit, in diesem Fall, noch ein Jahr zu warten. Wen du, auf dem Standesamt, als Vater angibst, ist alleine dein Problem. Von mir aus auch gar keinen.“

Kim fiel über Lis her, als hätte sie seit Ewigkeiten keinen Menschen mehr geherzt. Dann jedoch kam ein Sturzbach, ein Sturzbach an heißen Tränen. „Ach ihr!“

Ich hatte keine Ahnung, was das nun wieder sollte. Irgendwie war das Thema, um das es ging, völlig in die Hose gegangen. Dann kam stockend des Rätsels Lösung:

„Ach Lis, Paul.“ Ein Taschentuch musste her, zum Tränen trocknen und hineinstieben. „Als ich Pauls Adoptivschwester wurde ...“ Noch ein Nasenputzer. „Ich liebte ihn ja damals schon!“ Klammern an Lis. „Damit da kein Unglück passiert, habe ich mich ...“, ihr Schluchzen wurde noch lauter. „Ich habe mich sterilisieren lassen, um ganz sicher zu sein, nie in Versuchung zu kommen. So, jetzt ist es raus, endlich raus.“

„Was hast du? Du irre Nuss!“ Ich war wohl sehr laut. Kim zuckte zusammen als hätte ich sie geschlagen, was ich nie täte.

„Du hast dich was?“, kreischte auch Lis.

„Ich wollte auf keinen Fall ein Kind von Paul. Ich meine, wollen schon, Dutzende, aber damit wäre unsere Gemeinschaft geplatzt und Paul im Gefängnis. Von wegen der Schwester. Nun habt euch doch nicht so. Ich habe natürlich schon gewartet, bis mit den Zwillingen alles klar war. Notfalls hätte ich natürlich ausgeholfen.“ Sie kuschelte sich an Lis, mich sah sie eher furchtsam an. Lis nahm sie fest in den Arm. „Glaubt mir, es war besser so, irgendwann hätte ich Scheiße gebaut, da kenne ich mich gut genug“, füge Kim noch an.

„Du brauchtest nur die Pille regelmäßig zu nehmen.“ So ganz war ich über den Schock noch nicht hinweg, dabei war mir der Gedankengang von Kim völlig klar. Sie wollte nichts dem Zufall überlassen. Sie kann halt nicht aus ihrer Haut.

„Ich war damals so glücklich, dass es mir der beste Weg erschien. Vielleicht hätte ich ja mit jemand reden sollen, aber, bevor es mir jemand ausredet, habe ich es getan. Wenn ich euere Liebe aus irgendeinem Grund verloren hätte, war es auch egal. Ich hatte mich auf alle Fälle festgelegt.“

Ich nahm sie Lis ab und zog sie in meine Arme. „Du blöder, liebster Knuddel. Ich verstehe dich ja. Nun musst du halt auch unser drittes Kind als das deinige Betrachten.“

„Darauf bestehe ich allerdings auch“, mischte sich Lis ein.

„Es wird, wie schon PH und Pele, unser Kind sein. Ich würde Lis ja gerne die Last des Kinderkriegens abnehmen, auf alle Fälle tue ich, was ich kann. Können wir jetzt weiter über Kinder reden?“ Die Augen von Kim waren wieder klar, ihr Problem war nun bekannt, nun waren Lis und ich dran.

„Trotzdem bist du bekloppt“, konnte ich mir nicht verkneifen, dem Ganzen noch ein Käppchen aufzusetzen. „Also, kein Kind für Kim. Andere Nebenfrauen gibt es nicht, dann bist also du dran, geliebte Hauptfrau. Leisten können wir es uns wohl gerade noch. Könnte es sein, dass wir es diesmal, ohne größere Aufwendungen hinbekommen? Ich meine ohne Hawaii oder so was?“

„Du meinst, ich soll einfach die Pille absetzen? Oh wie langweilig. Ein bisschen was Besonderes muss da schon sein. Ich denke wir zwei gönnen uns, ganz alleine, eine Woche im Luxushotel. Was hältst du von ... Ja, zu Ehren von Kim, werden wir es in Thailand ansetzen. Wir bleiben aber in Bangkok. Dort gehen wir ins Oriental, wir nehmen eine Suite mit Blick auf den Fluss. Das wird, nach meinem Terminkalender, in genau 10 Tagen sein. Sage also gefällig alle Termine ab, deine Nachbarn können sicher noch eine Woche warten.“

„Bangkok ist okay“, verkündigte ich meinen Entschluss.

So geschah es dann auch. Lis hat sich übrigens doch etwas Besonderes einfallen lassen, es geschah auf einer gemieteten Reisbarke auf dem Chao Phrya, dem mächtigen Strom durch Bangkok. Mögen die Flussgötter gnädig mit uns - und dem Kind - sein.

Noch ein frohes Ereignis

Bei uns im Haus, in Stuttgart, herrscht wieder mal Babygeschrei. Lis hat den Geburtstag von PH und Pele nur um 2 Tage verfehlt, um erneut Zwillinge auf die Welt zu bringen: Kim Elisabeth Marni, schwarzhaarig wie die Mutter und, zwölf Minuten später, Mike Friedrich, brünett wie sein Vater. Im Hause Oktober herrschte eitel Sonnenschein, nur eine war traurig, Saya, und zwar, weil nur Lis den Nachwuchs stillen konnte. Sie hatte tatsächlich vor, sich von ihrem Freund schwängern zu lassen, um so ihre Verbundenheit mit der Familie zu dokumentieren. Zum Glück sprach sie zuerst mit Mom. Wenn sie ein Kind wolle, das sei kein Problem, aber nur um in der Lage zu sein, ein Kind von Lis ebenfalls stillen zu können, das sei hirnverbrannt. Saya sah ein, dass auch so genug Arbeit für sie blieb, wenn sie auch damals nicht wissen konnte, dass Lis schon wieder Zwillinge bekam. Immerhin waren PH und Pele, ja auch noch Pflegefälle.

In Russland hatte es einen Wechsel an der Spitze gegeben, Peter war zwar immer noch voll dabei, als Fotograf war ich allerdings nicht mehr gefragt. Das Thema war abgedreht. Der Freund besuchte uns jedoch im Sommer mit seiner Frau. Auch sie war schwanger.

Willi war mit reichlich Wäschefotos, noch vom Sommer, eingedeckt und Mikel war, mit unserer letzten Sommerproduktion, ebenfalls mehr als zufrieden. Bei beiden gab es keinen dringenden Bedarf, was die normale Produktion angeht. Don Eusebio, in L.A., wurde erneut von Gerlinde und ihrem Verlobten, James, bedient. Was im Frühjahr als Auslandseinsatz auf uns zu kam, stand noch nicht fest. Eine Besprechung sollte das in Kürze noch klären.

Ich, der Hauptleidtragende, hatte keine Ahnung. Bis dahin hatte ich nun allerdings reichlich Zeit, mich voll um die Nachbarn zu kümmern. Sie waren das größte Sorgenkind von Mikel. Das Magazin, inzwischen auch in den USA verbreitet, hatte eine Riesenauflage und viel zu wenig geeignetes Material im Archiv. Mikel hat für unsere Aufwendungen einen netten Batzen dazugelegt, so hatten wir (meist) nicht nur viel Spaß dabei, sondern auch ein gutes Auskommen.

Nachbarn hatte inzwischen jedoch einen so gewaltigen Aufschwung erlebt, dass geplant war, es in Kürze wöchentlich herauszubringen, natürlich immer mit verschiedenen Themen. Das war allerdings auch kein Wunder, irgendwie hatte es sich halt ergeben, dass Gerlinde und ich immer öfters den geheimsten Wünschen unserer Gastgeber nachgaben und die beschränkten sich keineswegs auf mehr oder weniger gekonnte Selbstdarstellung. Da war aufregendes Posieren in Lack und Leder ebenso gefragt, wie Fesselspiele und Sado Maso Dinge. Es wurde nicht nur sehr vergnügt und frei, Gruppensex von Swingerpärchen zelebriert, die ganze Palette geiler Dingen stand uns offen. Spiele mit Dildos waren sehr beliebt, lutschen und blasen noch mehr; lesbische Darstellungen, bei denen ich selten mitbekam, ob sie echt waren oder nur der fröhlichen Unterhaltung diente, machten den Nachbarn besonders viel Spaß; dass auch in allen Stellungen gebumst wurde, konnte da nicht ausbleiben. Es herrschte eine ausgelassene Freizügigkeit und wir, das Team, mittendrin.

Die Eulen, unsere Assistentinnen, nach einem gewissen Abenteuer in Japan, von mir so benannt, waren inzwischen so abgebrüht, dass sie so gut wie von Nichts mehr zu erschüttern waren. Sie machten sich sogar einen Spaß daraus, beratend tätig zu werden. Es waren auch sie, unter Leitung von Doris, meiner Obereule, die sich die entsprechende Post vornahmen und die Angebote studierten.

Nach ausführlicher Besprechung all der meist sehr verwegenen Angebote, wurde dann Gerlinde und mir der Einsatzplan vorgeschlagen. Mit unserer Zustimmung, wurden dann die Termine geklärt sowie bei Willi die entsprechende Wäsche angefordert. Am Tag der Anreise war alles bereit, Gerlinde und ich hatten nur noch zu fotografieren. Wir hatten nie einen Einspruch gegen diese Planung, ganz einfach, weil die Eulen das ganz prima machten.

Hilfe dringend notwendig.

Es war nun das vierte Jahr, dass in der Villa Radama Seminare stattfanden. Wir hatten alles wohl organisiert. Nun hatten wir da aber auch noch den neuen Fotopark. Um es nochmals ins Gedächtnis zurückzurufen, es war geplant dort, neben den Seminaren, Firmen alles zur Verfügung zu stellen, was sie für einen Film oder eine Fotoserie benötigen; angefangen von der Kulisse, bis hin zur technischen Ausrüstung. Das war das kleinere Problem, denn Firmen, die nur auf diese Gelegenheit warteten, gab es offenbar genug. Sie wussten, was sie wollten, da konnten wir langfristig planen.

Das dritte Standbein sollte es sein, dort jedem die Möglichkeit zu geben, freizügige Bilder seiner Freundin, Braut oder was auch immer, zu schießen. Das konnte im Prinzip zwar jeder und das überall tun, was wir boten war aber nicht nur Verleihung der Ausrüstung, sondern auch Beratung. Dazu boten wir die tollsten Kulissen. Selbst das würde nicht viel nützen, man erinnere sich, denn damals war es noch verboten Nacktaufnahmen (und um die ging es ja) einfach im Fotoshop entwickeln zu lassen. Da kam eigentlich nur Schwarz-Weiß und selber machen infrage. Hunderte solcher Bilder landeten im Laufe der Zeit auf meinem Tisch, gute farbige Fotos so gut wie nie. Nun, genau hier sprang Jürgen Faust ein. Er übernahm diese Kunden. Er beriet, entwickelte, kopierte und vergrößerte die Machwerke seiner Kunden. Für wirklich gute Bilder, da hatte er längst einen Blick dafür, bot er, im Auftrag von Mikel, eine Veröffentlichung, die gar nicht so selten sogar gerne akzeptiert wurde. Sein kleiner Fotoshop, im Fotopark, lief bereits im ersten Jahr wie ein Heer von Ameisen. Im zweiten Jahr, drohte er ihn aufzufressen.

An den Wochenenden hatten wir bis zu 20 Gruppen im Park. Wir hatten schon einen Campingplatz ausgewiesen, mit horrenden Gebühren, um dem Ansturm Herr zu werden. Jürgen konnte ein paar Papagalli dazu gewinnen, so eine Art Fremdenführer zu spielen. Pop und ich unterwiesen sie, in einem Schnellkurs, wie sie mit den Kunden umzugehen hatten, vor allem, dass sie sich natürlich völlig rauszuhalten hatten, wenn die Sache intim wurde. Zu unserer Freude wurde dieser Service schnell angenommen, die Burschen waren sogar sehr diskret. Erst Kim kam dahinter, was da wirklich lief: Die Jungs waren Verwandtschaft unserer Dauermodels; von diesen instruiert und auf absolute Disziplin getrimmt, mit Don Rafael als Drohung im Rücken.

Es schien aber auch, im Fotopark, genau diese Sorte Paare oder Frauen zu geben, die wir aus unserer Arbeit, vor allem für die Nachbarn, kannten; die Frauen nicht besonders hübsch aber obergeil. Diese Frauen waren zu allem fähig, was ein Model für Teens haben musste. Wenn irgend möglich, empfahl Jürgen diesen Damen, oder Paaren, doch eine Serie von Fotos, zur Veröffentlichung in den USA oder England, nicht in Italien, von mir machen zu lassen. Wir machten einen Sonderpreis von 100 Mark und boten natürlich das übliche Honorar bei Veröffentlichung. Ich arbeitete zum normalen Filmpreis, die 100 Mark kamen in eine Kasse, aus der unvorhergesehene Nebenkosten bestritten wurden. Der Erfolg gab uns recht: Mikel brachte aus dem ersten Schwung Bilder ein Sonderheft zuwege, Hairy Amateurs. Es wurde in England und den USA gedruckt und sehr gut verkauft. In den USA gab es sogar eine erste Underground Version, Hairy Cunts, die all die Bilder enthielt, denen man während der Aufnahme nicht ansehen konnte, wie geil sie werden würden.

Der verehrte Leser mag also erkennen, mit der Paul Oktober Fotopark GmbH, der die Seminare und die Modelschule angeschlossen war, ging es flott weiter. Unser Stammkapital lag bei fünf Millionen Dollar, ich hatte 52%, Rama Radama hatte 33%, Willi mit seiner Modelschule 10% und Mikel 5%, damit er mitreden konnte. Dieser Fotopark, spöttische (interne) Kurzbezeichnung PUFF, abgeleitet von den Initialen der Firma, war jetzt der eigentliche Auftragnehmer. Wir alle waren praktisch Angestellte des Parks. Das galt auch für uns Fotografen. Das Team war zufrieden mit dem neuen Arbeitgeber.

Kim, unser Finanz- und Personalchef, hatte, zusammen mit Lis, schon vor Jahren ein paar arbeitslose Italienerinnen eingestellt. Die Haushalts- und Küchenhilfen gehörten längst zum Stamm. Die vier Mädchen, die damals Interesse daran hatten, Friseurin zu werden, wurden hervorragend ausgebildet. Zwei davon, hatten nicht so ganz das richtige Händchen; sie waren bereit, dafür noch ein weiteres Jahr, bei einem Friseur in Neapel anzuhängen. Die anderen beiden wurden über den letzten Winter nach Konstanz verfrachtet. Leila und Traudl haben dort einen Friseursalon, der den absolut besten Service zum höchsten erreichbaren Preis bot. Gina Veccio und Anna Pappa waren gelehrige Schülerinnen. Im Frühjahr, zurück in der Villa, lernten sie noch alles, was eine Visagistin wissen muss, aber auch alles, was Kim, über Tätowierungen wusste. Ihr Laden in Stuttgart, geleitet von der älteren Schwester Wanda, brummt immer noch. Natürlich gibt es dort keine echten Tattoos, obwohl Kim auch das, irgendwo in Neapel, am Hafen, gelernt hat. Das erfuhren wir aber nur so nebenbei.

Kim entwirft sehr gerne prächtige Ornamente, die sie bei einer Firma in München, auf eine Transferfolie übertragen lässt. Das Verfahren ist nicht ganz billig, dafür können die Tattoos leicht, auf fast jede Körperstelle übertragen und jederzeit wieder entfernt werden. Ohne Fremdeingriff halten sie etwas ein halbes Jahr. Es gibt genug Männer und Frauen, die 200 Mark für eines der schönen Tattoos von Kim hinlegen. Dann gab es noch Tattoos mit Hennatinte. Handarbeit.

Während des letzten Sommers nun, machten sich Gina und Anna richtig gut. Wenn sie etwas schreiben müssen, kann man schon erkennen, dass sie Lesen und Schreiben erst vor wenigen Jahren lernten. Man könnte sie aber sehr wohl auch für Legastheniker halten. Inzwischen können sie sich auf Deutsch verständlich machen, einen Blitzkurs für Englisch haben sie auch hinter sich. Es sind nun junge Frauen, die man sehr wohl auf die Menschheit loslassen kann.

Nach dem Massenansturm bei Jürgen, dem Gina und Anna, das ganze Wochenende zur Verfügung standen, blieb nichts übrig als die anderen beiden Mädchen, mit Hochdruck, ebenfalls passend zu schulen. Im Grunde kam es ja nicht nur auf das frisieren an, das was die beiden jetzt konnten, reichte. Die weitere Schulung übernahmen Gina und Anna, bei ihren alten Freundinnen, im Sommer nebenbei.

Soweit zum Stand der Dinge in Italien, als Lis uns verkündigte, es sei nun bald soweit. Dass sie übrigens wieder Zwillinge erwartete, das ließ sie völlig kalt. Mir selbst fiel dieser blöde Witz von der alten Flinte, die schon streut, wieder ein.

„Da man sich auf dich verlassen kann, haben wir ja zwischen den letzten Seminaren, extra 2 Wochen Pause vorgesehen“, antwortete ich darauf. „Da müsste der erneute Nachwuchs ja da sein und ich kann wieder normal meiner Arbeit nachgehen. Kommst du mit Saya alleine zurecht, mein Schatz?“

„Prinzipiell schon. Ich denke, ich werde mir aber auch noch Sonja mitnehmen. Mama hat schon gesagt, sie wird bei uns übernachten, bis es soweit ist. Papa und Alex sind zu jeder Zeit transportbereit. Du wirst sofort angerufen, kannst also innerhalb 24 Stunden da sein. Ich schaffe das schon, mit meiner Erfahrung.“

„Ich werde auf alle Fälle zwei Tage vor dem erwarteten Termin da sein und warten, bis es soweit ist. Bis zum Beginn des Seminars, schaffst du es dann sicher, notfalls komme ich halt jedes Wochenende. Kim bringe ich natürlich mit“, versprach ich ihr.

„Wir haben den Termin vielleicht doch ein wenig blöde gelegt. Ich gestehe, da habe ich wirklich nicht alles bedacht. Aber etwas anderes ist mir eingefallen“, lenkte sie ab. „Du wirst, nach dem letzten Seminar, natürlich wieder voll von den Nachbarn aufgefressen. Was hältst du davon, Gina und Anna mit nach Stuttgart zu nehmen. Beide sind, über den Winter, ja praktisch ohne Arbeit. Da können sie genauso gut in Stuttgart tätig werden, auch bei Wanda im Laden oder bei Roland an den Maschinen. So ein paar Mark extra, lehnen sie bestimmt nicht ab.“

„Ja, die Idee ist sehr gut“, gab Kim ihren Senf dazu. „Ich hatte schon überlegt, sie irgendwie nach Rom zu verleihen. Ob wir sie da allerdings wieder zurückbekommen, halte ich für fraglich.“

„Ob sie ein Friseurladen überhaupt will und sie dabei mitmachen, noch viel mehr“, fiel mir dazu ein. „Für billiges Geld, arbeiten die inzwischen kaum noch, es sind Spitzenkräfte geworden.“

Dann sprachen wir über alle die Dinge, die noch geklärt werden mussten. Das mit der Unterkunft des zweiten Zwillingspärchens war längst klar, PH und Pele kommen in das kleine Studio, das entsprechend ausgebaut wurde. Die Säuglinge kommen in das alte Kinderzimmer, nahe bei uns. Nun stand noch die Unterkunft von Sonja offen. Kim machte den Vorschlag, sie würde ihr kleines Studio aufgeben, so könne Sonja ganz selbstständig dort wohnen, es war ja alles da. Das gefiel aber Lis nicht. Nach Rücksprache mit Sara und Saya, wurde ihr das dritte Zimmer unter dem Dach verpasst. Wenn Kim allerdings ihr Studio loswerden will, sei es am Besten, es zu einem kleinen Appartement umzubauen, für Gäste, die uns nicht so nahe stehen.

Am nächsten Tag verhandelte Kim mit Sonja, dem italienischen Stubenmädchen. Sie war willens mit nach Stuttgart zu kommen, wenn sie im Frühjahr wieder in die Villa mitkommen darf. Das war natürlich gar keine Frage, im Sommer wird sie in der Villa gebraucht.

Nun hatte ich nur noch ein kleines Problem: „Was meint ihr, können wir noch ein paar Mark opfern, um am Eingang des Fotoparks, ein paar einfache, kleine Bungalows zu bauen - für diese endlose Masse von Wochenendbesucher? Haben wir dazu noch Geld übrig oder müssen wir an die Reserven?“

Kim lachte. „Übrig? Ich muss zweihunderttausend vor dem Finanzamt retten. Wenn du an dieselben einfachen Häuschen denkst, wie wir sie damals in Dänemark am Strand sahen, einfach ein Dach, wie ein Zelt, mit hinten und vorne genug Glas, da müssten wir schon was hinkriegen. Ich denke, Lis und ich könnten da locker auch etwas investieren. Wie groß denkst du dir das Ganze denn?“

„Och, so ein Dutzend Häuschen bringen da viel“, gab ich zurück.

„Kleinkariert“, meinte Lis fröhlich. „Wir machen das nicht am Eingang, sondern bauen es in den Hang zum Strand. Das ist etwas Teuerer, dafür wird der Hang gesichert. Die Häuschen bieten eine schöne Aussicht und sie sind darüber hinaus näher bei unserem Gästehaus. Paolo kann so mit seiner Küche locker die Verpflegung übernehmen. Da verdienen wir auch noch ein paar Mark daran. Wenn Not am Mann ist, können wir die Häuschen auch selbst nutzen. Unser Vorrat an Zimmern wird immer kleiner, weil immer mehr Leute zu uns kommen möchten. Ich denke da auch an Willi und seine Truppe. Vielleicht sollten wir sogar zwei, drei Häuschen größer bauen, und Willi ausquartieren. Gerlinde hat ja auch ihren Bungalow. Das fand ich übrigens toll, dass sie ihre beiden Eulen mitgenommen hat.“

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