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Der Pornograf V - 08

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„Ja, auch das gefällt mir“, sagte ich zu Sissi. „Sind auch schon Zimmer fertig? Ich habe sie doch richtig verstanden, dass es sich hier um die Räumlichkeiten eines Swingerklubs handelt. Ich nehme nicht an, dass die Klubmitglieder gemeinschaftlich ... sie verstehen, was ich meine? Oder muss ich deutlicher werden?“

Sissi lachte laut auf. Auch die Damen schmunzelten. „Natürlich nicht, obwohl Gruppenspiele natürlich ebenfalls gefragt sind. Im Allgemeinen spielt sich das Liebesleben aber schon auf mehr oder weniger privatem Niveau ab. Bitte folgen sie mir, Graf Paul.“

„Ach. Wir haben es in unserem Prospekt so geschrieben, und ich möchte es gerne so beibehalten, auch in einem Schloss. Ich duze meine Models und meine Freunde; diese duzen mich und meine Mitarbeiter. Meine Frau natürlich auch. Ich bin Paul, sie ist Lis. Gibt es in Österreich dagegen Einwände?“, fiel mir dann noch ein.

„Natürlich nicht.“ Sissi lachte laut auf. „Das klang allerdings jetzt gerade wie: ‚ich Tarzan, du Jane.’“

„Oh Scheiße“, erklärte die blonde Rosie. „Ich darf einen Grafen duzen. Wenn das meine Mutti hört.“

„Ein Graf ist auch nur ein Mann“, sagte Marie. „Meist sind solche Typen impotent oder Pervers. Ja, und Geld haben sie auch keines. Bilde dir also nicht zu viel darauf ein.“

Jetzt wurde Lis böse. „Paul ist keinesfalls impotent, wir haben immerhin vier Kinder. Kinder von ihm. Arm sind wir auch nicht gerade, mit Schandmäulern kommen wir aber gut zurecht.“ Sie sah zu Marie, die sichtlich erschrocken war, dann fügte sie freundlich hinzu. „Ausnahmen bestätigen aber nur die Regel.“

„Was soll das?“, knurrte ich. „Wir wollten uns jetzt eigentlich die Zimmer ansehen. Sissi, auf gehts.“

Eine weitere Treppe hoch, ein Flur, der mich sehr an das Katzenhaus in Pforzheim erinnerte. Sissi öffnete eine Türe. Eine Sitzgruppe, ein breites Bett, ein Sideboard und eine Menge Firlefanz. An den Wänden diese neuen Tapeten, wie sie Jürgen auch schon in Italien hatte. Buntscheckig, relativ dunkel, abwaschbar. Das Bad, modernst, geräumig, hell. Kein übertriebener Komfort, das Bett schien bequem und gemütlich. Die Einrichtung reduziert auf das Wesentliche, für zwei Menschen, die in diesem Zimmer nur schmusen wollen, nicht gemütlich wohnen. Was es gab, war jedoch von höchster Qualität.

Ich besah mir mehrere der Zimmer, alle sehr unterschiedlich eingerichtet, teils gleiche, teils ähnliche Tapete. Teilweise gab es aber auch diese Art des Tapezierens, wie ich sie erstmals in Italien sah. Sie kam über Pippina. Der Raum ist oben in meist heller Farbe gestrichen, dann nur halbhoch von unten tapeziert. Die Tapete wird von einer Art Fries abgeschlossen, das irgendwie ein mäanderförmiges oder wellenartiges Muster aufweist. Ich hatte gesehen, dass Pippina das auch mit einer Schablone direkt auf die getünchte Wand aufmalte. Das sah nicht einmal schlecht aus und war fast schneller gemacht, als die entsprechenden Tapetenstreifen anzukleben.

„Woher kommt diese Art des Tapezierens?“, wollte Lis auch prompt wissen. Wir führten einmal eine lange Diskussion über diese Form des Raumschmuckes.

„Soweit ich weiß, kommt es aus dem Osten, viel Polen, viel Tschechoslowakei. Das kann bis nach Russland in der Zarenzeit zurückgehen. Wir haben alle für uns tätigen Maler beauftragt, die Zimmer individuell zu gestalten. Sozusagen als Musterhaus. Während des Tages, wenn hier nichts los ist, wollen wir ja unsere Kunden hierher führen, um ihre Fantasie anzuregen. Wir hoffen sehr, dass es uns das sehr viel einfacher macht, ihren Wünschen, bei der Ausgestaltung ihrer Eigentumswohnungen, nachzukommen“, antwortete Sissi.

„Daher wohl auch die relativ vielen Antiquitäten und Dekoteile, die ich in fast allen Zimmern sah. Auch die Vorhangstoffe, selbst die Bettbezüge sind recht eigenwillig“, stellte ich fest. „Entspricht das dem Geschmack der Österreicher, der Wiener?“

„Zum größten Teil ja. Aus dem genannten Grund, gibt es natürlich auch fantasievolle Neuschöpfungen unserer externen Mitarbeiter. Wir haben auf diesem Stockwerk 12 Zimmer, mit Nebenräumen und im nächsten Stock ebenfalls 12 Zimmer.

Das Dachgeschoss ist für die Valued Guests ausgebaut. Appartements und kleine autarke Suiten. Dieser Bereich ist nicht frei zugänglich. Die meist zweigeschossigen Wohnungen, dort, sind allerdings noch nicht fertig, da wird noch die ganze Woche daran gearbeitet. Wir hoffen, pünktlich zu sein. Zwei unserer Shareholder sind übrigens Antiquare, sie waren eben so froh ihre Ware hier ausstellen zu dürfen, wie unsere Kunsthändler und die Galeristen. Alle versprechen sich natürlich ein Geschäft davon.“

„Das lässt sich denken“, grinste Lis. „Auf alle Fälle ist es die richtige Einstellung; Geschäft mit Vergnügen zu verbinden. Wie wollen sie das Ganze denn dem Finanzamt vermitteln?“

„Natürlich als Unkostenfaktor, als permanente Ausstellung. Wenn wir abends das Schloss zu Besprechungen, Betriebsfeiern oder so was nutzen, da sind wir schon bereit, eine Art Nutzungsgebühr zu bezahlen.“ Jetzt grinste Sissi auch. „Wir sind halt Immobilienhändler und können nicht aus unserer Haut. Diese Information habe ich allerdings nie gegeben.“ Sie sah mich ernst an.

„Welche Information? Ach ja, Musterhaus. Ganz prima! Könnte mein Verlag das Haus wohl mieten, um darin ein paar freche Bilder zu machen? Wir würden da so tun als sei es ein Swingerklub. Das ist so ähnlich wie mit dem Fotopark, den wir in Italien haben. Da gibt es manchmal auch Berichte, gnädige Frau, sie würden sich vor Ekel schütteln. Es gab da schon Massenorgien, Kopulationen noch und noch, dabei ist es meist ein völlig friedlicher Ort und steht jungen Paaren, die sich mögen, für freizügige Bilder zur Verfügung. Nur die Pflege des Parks, steht noch in keinem Verhältnis zum Verdienst mit ihm. Auch er ist eine Art Abschreibungsobjekt.“

Sissi sah mich groß an. Lis grinste schon wieder als Sissi endlich dahinter kam, welches Angebot ich ihr da gerade machte: das Schloss als Mietobjekt, für einen zweifelhaften Magazinbericht, der sowieso kaum seinen Weg in ein österreichisches Finanzamt finden wird. Und wenn? Eine Woche Miete? Die paar Mark konnte man locker als Unkosten verbuchen.

„Habe ich das richtig verstanden, der Verlag würde unserer Vorstellung dergestalt entgegenkommen, dass er das Schloss für eine Woche mietet und daraus einen Klub, nur für dieses Magazin, macht? Auf die Idee muss man erst mal kommen. Ich sehe, wir sind in den Händen erfahrener Profis gelandet. Denn genau hier lag bisher noch unser Problem. Wir waren schon nahe daran, der Steuer gegenüber mehr zuzugeben als wir wollten; das Objekt Swingerklub hat halt sehr viel Interesse gefunden. An welche Miete dachten sie ... dachtest du denn, um mal ganz frech zu sein?“

„Das hängt natürlich von der Menge der uns zur Verfügung stehenden Models ab. Ich denke, ein Pauschalbetrag von 200 Mark pro Model, sind für den Verlag schon drin. Was mit den Bildern geschieht? Für das Finanzamt muss da ja alles abgedeckt sein. In London wird es ja kaum die Möglichkeit haben zu prüfen, dass er im Durchschnitt etwas 200 Mark pro veröffentlichtes Bild bezahlt. Aus Zweitnutzung und Weiterverkauf kann da pro Bild locker nochmals der gleiche Betrag herauskommen. Kann, wohlgemerkt. Das ist, wie auf dem freien Markt so üblich, eine Sache von Angebot und Nachfrage. Darüber seit ihr aber wohl bereits durch unsere Broschüre informiert, wenn ihr sie gelesen habt.“

„Im Prinzip ja. Wir haben auch mal die Bilder in dem bewussten Magazin gezählt. Da kommt schon eine Menge zusammen“, lächelte Sissi versonnen. Da bestand schon Interesse am Geld.

„Nach meinen Informationen, war dort der Nebenverkauf etwa dreimal so hoch – und er läuft immer noch“, sagte Lis bescheiden. Sie hatte sich informiert. Es kommen immer wieder die gleichen Fragen.

„Nun meine Damen, über solche Sachen können wir heute beim Dinner reden. Jetzt möchte ich, brutal gesagt, jetzt möchte ich nackte Tatsachen sehen. Damen wie ihr, haben sicher kein Problem jederzeit ihre Unterwäsche zu zeigen. Ich mache, ohne viel Tamtam, mit jeder von euch ein kleines Shooting. Es dient dem Verlag und mir der Vorbereitung. Wenn wir einmal loslegen ist alles zu spät, dann rollt die Maschinerie gnadenlos. Wie ihr wisst, bringen wir Visagistinnen, Friseure und Maniküren mit. Wir werden auch, den Umständen angepasst, Wäsche dabei haben. Perücken, abwaschbare Tattoos, zur Unkenntlichmachung, wo gewünscht. Unsere Assistentinnen werden sich dann um jedes einzelne Model kümmern. Wir sind zwei Fotografen, ihr werdet aber nie mit einem alleine im Zimmer sein, also keine Angst. Wir arbeiten im 90-Minutentakt, dann ist eine kurze Pause. In 90 Minuten verbraten wir, um es mal grob zu sagen, zwischen 6 und 10 Models. Je nach Begabung und Motiv. In dieser Zeit hat nur der jeweilige Fotograf das Sagen. Wir brechen ab, wenn ein Model rumeiert. Unsere Arbeitszeit ist für den Verlag kostbar und, vor allem sehr teuer. Da muss einfach alles klappen.“

Es sah etwas automatenhaft aus, wie die Damen unisono nickten. Ob alle verstanden hatten, was ich sagte? Ich wagte es, daran zu zweifeln. „Nun, meine Damen, verteilt euch in die nächsten Räume. Ich werde nur einfach Blitzen, es geht nicht um die Schönheit meiner Bilder, ich will die Schönheit von euch bewerten. Ihr können dabei auch unsere Arbeitsweise erkennen. Lis ist heute meine Assistentin. Sie wird mit euch vorher auch die Papiere fertig machen, die das Gesetz nun mal verlangt, Name, Altersklärung, Abtretung des Copyrights und Freigabe zur Veröffentlichung. Die Bürokratie halt.“

Die Damen entschwanden. Lis ging mit ins erste Zimmer. Auch Sissi fühlte sich angesprochen. Warum auch nicht. Ich öffnete meine Fototasche. Die Kamera war gefüllt, ein paar Extrafilme in die Hosentasche, das Kabel mit Stecker und Fassung, die 500 Watt Fotolampe einschrauben. Der Stecker? Oh Doris, hast du nachgefragt, ob der auch in Österreich passt? Doris hatte natürlich. Der Nachname meiner Eulen ist Zuverlässigkeit. Ohne sie bin ich einfach aufgeschmissen.

Das erste Zimmer. Die blonde Dorothee saß nur in Minislip und einen gestrickten Oberteil auf der Couch. Das Haar, vorher streng gekämmt, war gelöst. „Was soll ich machen?“, fragte sie.

„Schön aussehen, das ist wichtig. Zeig mir deinen Busen, dann ziehe das Höschen aus, wenn man zu diesem Stoffteil so dazu sagen kann. Mach mich an, versuche mich zu verführen.“

„Hab ich mir’s doch gedacht. Die Verführungsnummer. Kann ich die Stiefel anlassen? Ich bin froh, dass ich drin bin.“

„Na klar. Dorothee, nur mit Stiefel bekleidet? Das hat bestimmt was. Fertig? Ja, so ist es schön – du siehst gut aus, also ... Action!“

Dorothee brauchte 7 Minuten, bis sie mir, zum Abschluss, ihre wenig behaarte Muschi vorführte. Klick. Klick. Klack.

„Danke Dorothee, das war’s schon. Du bist prima.“

Ich wechselte das Zimmer. Marie, mit ihrem schwarzen Bubikopf, hatte einen goldfarbenen Body mit schwarzer Spitze an. Ihre grünen Augen blickten mich bereits verführerisch an.

„Ich nehme an, du willst mich nackt sehen. Für 100 Mark kann man das wohl verlangen. Ist es verboten, dabei heiße Hintergedanken zu haben? Eigentlich sollte ich jetzt bei meinem Freund sein.“

„Du kannst tun, was immer du willst, denken natürlich auch. Nur der Fotograf und die Assistentin sind tabu. Bist du bereit dazu?“

Marie nickte und stellte sich vor die helle Wand. Aufreizend.

„Action!“

Sie posierte ein wenig, dann ergriff sie Besitz von einer roten Couch mit Goldrand. Ludwig der Vierzehnte lässt grüßen. Nachgeahmt? Echt antik? Marie ließ mir keine Zeit zum Nachdenken, sie strippe sich aus dem Body. Hübsche Brüste kamen zum Vorschein, nicht zu klein, nicht zu groß. Auch sie ließ die Stiefel an. Den Body zog sie elegant darüber runter. Marie war ebenfalls eine Nummer eins.

„Danke mein Schatz. Das hast du richtig professionell gemacht.“

„Ich bin trotzdem keine Professionelle, ich mach es nur aus Spaß. Wie die meisten von uns“, maulte sie etwas.

„Entschuldige“, sagte ich, schon im Gehen. „Ich meinte professionell nicht als Berufsbezeichnung, sondern als Gütewertung.“

„Kompliment zurück, das Shooting war eine Freude.“ Sie lächelte mich wieder freundlich an und ging ins Bad.

Rosie trug ein gelbes Spitzenunterteil, darunter einen weißen BH und einen weißen Slip. Sie räkelte sich auf einem grünweißen Bettüberwurf. Sie räkelte sich aus Spitzenunterteil, BH und Slip. Gekonnt langsam, wo es darauf ankam, schnell, wenn es nur um das Abstreifen lästiger Wäsche ging.

Was ist los mit den Wiener Damen? Noch eine Nummer eins. Lis hatte es auch erkannt, sie grinste mich an. Dass auch Rosie die Stiefel anließ? Ich sah es eigentlich erst, als ich in Stuttgart die Bilder vorzeigte. Ich schaue halt meinen Models nicht dauernd auf die Füße.

Die rothaarige Kimmi reihte sich nahtlos an ihre Vorgängerinnen an. Die brünette Natalie ebenfalls, auch sie war eine Nummer eins. Da wird mein innerer Schweinehund eine Woche lang sein Vergnügen haben und die arme Gina wird darunter leiden müssen. Jetzt stand nur noch Sissi aus - sie hatte tatsächlich ebenfalls Lust dazu.

Sissi hat ausgestopfte Brüste. Sie waren zum Glück aber noch im Rahmen dessen, was ich akzeptieren konnte. Ich merkte es erst gar nicht, wenn mir auch gleich die regelmäßige Puddingform auffiel und, dass sie keinen Millimeter hingen. Das Oberteil und der Slip waren längst gefallen. Stiefel hatte sie nicht an, dafür weiße Wollsocken. Österreichische Mädchen sind auf den Winter vorbereitet; von Lis erfuhr ich, sie hatten allesamt warme Unterwäsche an. Das, was sie mir vorführten, kam aus der Handtasche. Die Wollwäsche blieb diskret im Bad. In diese Handtasche, passten wohl nur keine Schuhe mehr.

Ich brachte Sissi dazu, sich auf dem Bett etwas zu räkeln, ich wollte es genau wissen und – sie fiel darauf herein, ich konnte einen Blick, auf die pralle Unterseite ihrer Möpse erhaschen.

„Die Brustoperation ist gut gemacht, Sissi. Man sieht es kaum. Da habe ich in den USA ganz schlimme Dinge gesehen.“

„Ach, du hast es bemerkt?“, sagte sie völlig unaufgeregt. „Wir haben da in Ungarn einen Spezialisten, der versteht wirklich seinen Job. Er weigert sich allerdings, Luftballons einzubauen und es muss einen gewichtigen Grund geben, dass er überhaupt tätig wird. Meine linke Brust war 100 Gramm leichter als die Rechte. Das sah für ihn blöd genug aus, um etwas für mich zu tun.“

„Ich hätte es gar nicht bemerkt, Paul ist da halt Spezialist. Darf ich mal genauer hinschauen?“, ließ sich Lis vernehmen. Busen sind ein konstantes Thema für sie. Ich glaube sie leidet immer noch ein wenig an ihrer, ihrer Meinung nach, zu klein geratener Brust.

„Warum nicht?“, fragte Sissi und zog ihre Wonnekugeln hoch.

Lis besah sich die Sache, dann fragte sie, ob sie mal anfassen dürfe, sie sah mich an. Kopfschütteln. Sie wusste aber auch ganz genau, zu so etwas hätte sie nie die Erlaubnis der Familie bekommen.

„Gibt es hier etwas zum Trinken?“, fragte ich Sissi, nachdem auch dieses Shooting durch war. „Irgendwie habe ich, bei der Arbeit, einen Mordsdurst bekommen.“

„Ja mei (Oh je), ich glaube nur noch eine halbe Kiste Bier ist hier. Auf Gäste sind wir ja noch nicht vorbereitet. Ich laufe schnell und hol eine ... oder, darf ich euch alle einladen, im Schwanengarten, nur fünf Minuten von hier, zu einem kleinen Imbiss?“

„Du darfst. Du hast es ja selbst gesehen, ein Shooting ist harte Arbeit. Da verbrennt so einiges an Kalorien. Aber zuerst würd ich gerne noch die unteren Räume sehen, soweit sie fertig sind.“

Die fünf Damen zogen schon mal los. Wir wurden herumgeführt. Im ersten Stock, der belle Etage wie bei uns in Stuttgart, gab es noch ein Herrenzimmer mit Bar, ein gemütliches Esszimmer, das offensichtlich aus einem zukünftigen Buffet gespeist wird, sowie einen schönen, ebenfalls fast fertigen Saunabereich, Finnisch und Dampf, der schon etwas zu bieten hatte. Dazu zwei kleinere Räume mit einer Art Bühne und waghalsiger Dekoration, die für kleine Theatervorführungen oder private Partys bestimmt waren. Zwei große Räume waren noch kahl. Ich erfuhr, die Gestaltung sei noch unklar.

Im Untergeschoss, so stellte sich heraus, war die Grundidee des Musterhauses bis zum Exzess erfüllt. Hier hatten die Shareholder ihre zukünftigen Büros und auch einige der Valued Guests hatten sich hier mit kleinen Läden eingekauft.

„Erwartet ihr denn so viel Besucher hier?“, fragte Lis höchst interessiert. Kochte sie da was aus?

„Wir werden täglich zwei Busse, von der Oper nach hier, fahren lassen. Aufenthalt drei Stunden. Dazu haben wir einen riesigen Parkplatz hinter dem Schloss. Es kam vielleicht nicht so gut rüber, aber das Schloss ist hauptsächlich zur Förderung des Verkaufs von Immobilien und allem was damit zusammenhängt gedacht. Da es hier nur um höchstwertige Dinge geht, lohnt sich der Aufwand. Der Obermair, ein Shareholder, hat in der Innenstadt einen großen Laden, nach dem Motto: alles fürs Bad. Er sagte, für ihn sei es wesentlich billiger, hier alle Bäder, natürlich unterschiedlich, einzurichten, als sie in Wien in seinem Laden auszustellen“, lachte sie laut auf. „Vor allem, da die Montagekosten natürlich das Haus übernommen hat.“ Wieder ein fast freches Lachen. „Und hier, hier könnten die Kunden ja sogar Probebaden, wenn sie Lust darauf haben. Wenn jemand einen Whirlpool für 10000 Mark kauft, sind die paar Mark besser angelegt, als wenn der Kunde nachher sagt, das sei überhaupt nicht das, was er eigentlich wollte und alles wieder abreißen lässt. Auch die Firmen haben da mitgespielt und kostenlos geliefert. Du wirst es kaum glauben, alleine die Bäder, einschließlich Saunabereich, haben einen Wert von mehr als 3 Millionen Mark. Die Handwerker haben die Räume im Wert von über 280000 Mark renoviert. Für einen Pauschalbetrag von jeweils 1000 Mark. Dafür haben sie das alleinige Recht, die entsprechenden Aufträge zu bekommen. Von den drei Möbel-Shareholdern will ich gar nicht reden. Die Betten sind nur geliehen, die Vorhänge kostenlose Muster der Webereien, die Bettwäsche ist geschnorrt. Es ist das Zeug, das jeder Wohnausstatter zu Massen von seinen Lieferanten bekommt. Die Ware verkauft sich ja nicht von selbst, der Kunde will etwas sehen. Dann wechselt natürlich auch noch das Angebot zweimal im Jahr. Die alten Stücke kommen sonst auf den Schrott, wir werden einen Ausverkauf machen. Ein weiteres Event, zweimal im Jahr.“

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