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Der Pornograf V - 08

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„Ich sehe schon, da hat jemand eine Riesenidee gehabt – mit dem Musterhaus. Ich kann mir schon vorstellen, dass das Interesse sogar über die Grenze hinausgeht, aber die schärfste Idee finde ich, die Doppelnutzung, über einen Swingerklub“, grinste ich. „Ich vermute, da werden die finanziellen Verluste wieder wettgemacht.“

„Lass es mich mal so sagen“, meinte Sissi. „Der Klub soll die Schmerzen dämpfen. Du, als ebenfalls arbeitender Mittelloser, wirst es ja sehr wohl wissen, Arbeit ist nur das halbe Leben. Etwas Freude muss doch auch aufkommen, das verdiente Geld wieder auszugeben.“

Jetzt hatte sie Lis am lachen. Ich grinste zumindest noch breiter, denn wir konnten nicht sagen, dass sie unrecht hat, die Sissi.

„Ist denn noch ein Share frei, hier untern?“, fragte meine Frau urplötzlich. Also doch, sie kochte etwas aus.

„Noch zwei Kleinere. Einen Laden von 30 qm und ein Laden, mit Büro, von 60 qm, jeweils mit Toilette und kleinem Abstellraum. An Fotografen haben wir allerdings nicht gedacht.“

„Ich habe es doch recht verstanden, das ist in diesem Fall wichtig, sehr wichtig, hierher kommen doch hauptsächlich gut Betuchte. Meist mit Gattin oder ... Na, ja. Die wollen ein Wolkenkuckucksheim gründen oder neu einrichten. Abends und am Wochenende kommen dann die Swinger. Da dürfte auch keiner zum verarmten Adel gehören, wie Marie meinte. Stimmt das so, Sissi. Bitte ganz ehrlich.“

„Ich bemühe mich immer, ehrlich zu sein.“ Sie war etwas pikiert. „Aber es stimmt, genau so, wie du es sagtest.“

„Ja“, seufzte meine Frau. „Was würdest du von einem Laden halten, der exklusive Unterwäsche ausstellt, und verkauft. Auf Bestellung, Unterwäsche mit Monogramm.“ Sie erdreistet sich, ihre Bluse zu öffnen. Sie zeigte ihren edlen BH aus Spitze, mit Monogramm und Grafenkrone. Sie zog den Rock runter; Slip mit Monogramm. Diese Wäsche hatte sogar ich schon lange nicht mehr gesehen. Abends im Bett hat sie nie so was an. „Am späten Abend und am Wochenende, könnte der Laden sehr wohl auch nette Dinge zum Hausgebrauch auf Lager haben. So Swinger haben es doch schwer, gerade das, auf was man plötzlich Lust hat, ist nicht vorhanden.“ Sie griff in ihre Handtasche. Ein bekanntes Päckchen. „Hattest du schon mal die Freude mit Fingerlingen und einem Mann, der sie anwenden kann?“

Ich fürchte, ich wurde bleich. Mein Biest versuchte doch hoffentlich nicht, mir Sissi einzureden. Ich finde sie zwar nett, aber mein Typ ist sie überhaupt nicht.

„Das ist ja eine herrliche Idee. Hättest du da jemand, der das machen wollte? Wir haben so was natürlich auch in Wien – eigentlich nur nicht die Idee dazu. Aber ein Share verkaufen, würden wir nur zu gerne. Ich kann es mir auch gut vorstellen: Die Kunden kaufen ein, sind glücklich wegen des neuen Heimes und dann, für den Abend, der Herr Geliebter fällt noch im Wäschegeschäft ein. Die Nacht ist gerettet. Würde der Laden denn auch zu Klubzeiten offen haben? Ja mei! Womöglich auch vergessene Kondome, sonstige nette Dinge, für das Vergnügen zu zweit. Das wäre sicher ein Geschäft.“

„Ich werde, zurück im Hotel, einen Anruf tätigen. Was kosten die Shares? Das müsste ich vorher noch wissen.

„3950 Mark pro Quadratmeter. Pro 30 qm enthält er das Recht, für zwei Personen, kostenlos an allen Einrichtungen zu partizipieren. Dienstleistungen aller Art natürlich extra, Buffet pauschal 100 im Monat oder 10 je Besuch“, antwortete Sissi völlig professionell. Sie hat es schon gut drauf. „Energie, Wasser, Reinigungsdienst und Bewachung sind natürlich auch Exklusive.“

„Also rund 120000 für den kleinen, und 240000 für den großen Laden. Mhm, Mhm, Mhm. Paul, der kleine Laden? Denke mal an den Fotopark, kannst du dir vorstellen so was läuft hier auch? Ich meine Einmalkameras, entwickeln. Tagsüber auch – die Kunden wollen sich ja womöglich im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild machen? Und nachts, ich könnte mir vorstellen, da gibt es ebenfalls Interesse.“ Sie schwieg einen Augenblick. Ihre Schläfen arbeiteten. Ich sagte nichts. Das war jetzt nicht angebracht. Dann sprach sie weiter. „Der große Laden, müsste doch für Willi ein Fressen sein. Exakt seine Kundschaft. Kim, sie verdient zwar als Großhändlerin Europa schon genug damit, aber warum soll es den Österreicher nicht Spaß machen, ebenfalls Kamine zu reinigen, wie Pop zu galant dazu sagte. Das andere Zeugs, Kondome, Toys und so, im kleineren Rahmen? Da können wir durch Großeinkauf auch davon profitieren. Wir sind nun mal im Pornogeschäft und das Zeug ist immer gefragt. Was hältst du davon, mein Lieber? Geld muss man ja nicht auf der Straße liegen lassen.“

„Weib! Wir begucken uns schnell die Läden, dann zischen wir los in diesen Schwanengarten. Ich verdurste und verhungere!“

„Oh Paul, mein Schatz. Ich Blöde. Sissi, auf gehts.“

Es waren wirklich nur 5 Minuten, nachdem wir uns eine Viertelstunde die Läden, im Souterrain und Erdgeschoss beguckt hatten. Ich sagte dem Herrn Chauffeur er möge sich eine Brotzeit bestellen. Es würde noch etwas dauern. Er schien solche Wartezeiten jedoch gewohnt zu sein. Die Brotzeit lehnte er selbstverständlich nicht ab.

Zuerst ein kaltes Bier, dann ein Brett mit durchwachsenem Speck am Stück und deftigem Brot, meine Laune steigerte sich schlagartig. Lis bestellte sich einen Topfenpalatschinken, dazu Sekt. Champagner gab es nicht. Sissi kannte sich aus, sie aß einen Hamburger. Für sie war das halt was Modernes, etwas das in ist. Dann kam mir Sara irgendwie in den Sinn. Gourmetmäßig. Österreich. Spezialitäten. Ja.

„Herr Ober, bringens mir bitte einen Mirabell. Doppelt.“

Der Ober brachte, Lis lachte, ich trank. Dann hustete ich. Das Zeug schmeckt, dass es so stark war, das ahnte ich nicht mal. Lis leckte danach den letzten Tropfen aus. Es schmeckte ihr ebenfalls. Einen Ganzen? Natürlich nicht. Ich sah aber, dass sie in ihr kleines Diktiergerät sprach. Wie schon oft heute. Notizen für die und den. Gerade hieß es wohl für Sara: Mirabellengeist vormerken.

Die fünf Damen saßen natürlich auch bei uns; sie hatten vielmehr die Plätze für uns freigehalten. Jetzt wurden sie irgendwie unruhig. Sie wollten nach Hause. Nur zwei hatten Zeit, heute mit uns und Sissi im Sacher zu dinieren. Drei hatten Termine. Lis gab allen einen Umschlag. Das Honorar für das Shooting. Auch Sissi bekam einen Umschlag. Das ist Routine bei Nachbarn. Die Damen quittierten.

„Kannst du noch zwei Damen besorgen? Die Plätze sind bestellt und ich bin sowieso neugierig auf Wiener Maderln“, bat ich Sissi.

„Kein Problem“, behauptete sie. „Kein Problem, wenn du sie auch als Models für nächste Woche haben willst. Sonst wollen sie schon ein paar Schilling die Stunde.“

„Ops. Mir kommt da ein Verdacht, liebe Sissi. Aber das ist schon okay. Wir sprechen später darüber. Beschaffe erst mal die Girls.“

Sissi ging telefonieren. Die Damen zogen los. Zwei würden wir später wieder sehen. Ich sah zu Lis, sie schien mir äußerst zufrieden. Dann fiel mir ein, es war ein Geschäftstermin, den wir da hatten. Da reagiert sie völlig anders als wenn wir einen – oh wie reimte sich das so schön, Geschlechtstermin hätten. Mein innerer Schweinehund meldete sich urplötzlich. Ich erklärte ihm ausführlich, er hätte sich noch zurückzuhalten. Noch sei Geschäftszeit. Er zog sich zurück, später im Bett würde er sich sicher wieder melden.

Die Rückfahrt ins Sacher ging etwas flotter. Der Verkehrsstau bewegte sich jetzt aus der Stadt hinaus. Ich bat Sissi, mit auf die Suite zu kommen, die sie erst mal bewunderte. Sie war zwar schon oft im Sacher, gewohnt hatte sie hier jedoch noch nie - warum auch?.

Ich bestellte Champagner. Lis war inzwischen im Schlafzimmer. Telefonieren. Ich würde sie nachher ablösen, mir war eine Idee gekommen, über die ich mit Mikel sprechen musste. Auch wenn Sonntag ist. Zuvor aber war noch Sissi dran.

„Sissi, woher nur hast du so gute Verbindungen zu geeigneten Models? Ich habe da zwar einen gewissen Verdacht, würde es aber gerne von dir hören.“

„Ich denke schon, dass du es ahnst. Nun gut, ich habe einige Jahre für einen Begleitservice gearbeitet. Meine Kontakte dazu sind immer noch gut. Die drei Besitzer und ich sind gute Freunde.“

„Genau das habe ich vermutet. Diese Art Models, die ja nur begabte Amateure sind, mit Lust an der Sache als solche, habe ich in Asien oft über solche Agenturen bekommen. In Europa hätte ich zwar nie daran gedacht, das hängt wohl auch damit zusammen, dass man hier nicht ständig über eine entsprechende Werbung stolpert.“

Sissi lächelte wieder mal. „Ich glaube keine bedeutende Großstadt kann ohne einen solchen Service auskommen. Dein Freund, so heißt die Agentur, sie steht im Telefonbuch, vermittelt im Schnitt täglich ein Dutzend Damen und Herren, für völlig profane Begleitdienste, zu privaten Stadtführungen oder einfach auch zum Shopping. Zwei, drei Personen werden fast täglich zu festlichen Abendessen geladen, weil ein Gast ausgefallen ist oder, so lächerlich das klingt, weil sonst 13 Personen am Tisch säßen. Das sind natürlich beliebte Aufträge, wie du dir denken kannst.“

„Und Dein Freund vermittelt natürlich nur zu hochanständigen Zwecken. Was die einzelne Dame oder der einzelne Herr, darüber hinaus tut, ist alleine Privatsache“, lachte ich.

„Im Vertrag wird genau geregelt, wie weit der Dienst am Kunden gehen darf. Genau betrachtet, kann dieser Vertrag eine weitergehende Vereinbarung zwischen Kunde und Hostess, wie die Damen sich nennen, natürlich nicht verhindern. Er legt nur die Grenzen fest, in wieweit diese Dienste bezahlt sind. Der Arbeitsvertrag einer Sekretärin erstreckt sich ja auch nicht auf eine Dienstreise am Wochenende. Vor allem nicht im Bett des Chefs. Das ist dann privat. Ich gestehe, als ich noch tätig und ein Kunde mir sympathisch war, da schlug ich schon mal über die Stränge, auch kostenlos.“ Sie lächelte.

„Ich sagte ja, ich kenne mich aus mit einem Begleitservice. Was mich jetzt interessiert - wenn ich eueren Laden eine ganze Woche miete, wie viel Models kannst du mir beschaffen? Gehen auch ein paar Teenager, über Siebzehn natürlich, und sind auch Männer und Pärchen möglich? Ich denke, ich könnte hier in Wien, die totale Bandbreite für ganz Österreich abdecken. In dem Schloss gingen auch Hausfrauen, für Nachbarn. Da finden sich sicher Location, und sei es in den Bädern oder im Salon.“

„Vor der Eröffnung, darüber haben wir ja schon gesprochen, kannst du natürlich die ganze Woche mieten. Da werden zwar noch Handwerker rumlaufen, die kommen aber durch die Hintertüre und sind sicher in den Griff zu bekommen. Sonst, Damen und Herren, auch Teenager, wie viel bräuchtest du denn?“

„Lass rechnen: 3 Doppelstunden sind 30 Filme. Sonst kommt halt noch Zeit dazu. Mein Co-Fotograf macht einen zweiten Satz Bilder mit den gleichen Models. Das heißt 30 Models am Tag, gut 200 Models in der Woche, dazu 10 Männer, die sich nicht scheuen, mit ebenfalls furchtlosen Damen, das zu tun, was sie ohne Fotograf sowieso am liebsten tun. Bumsen. Das Honorar, wie bereits angedeutet, 100 Mark pro Model, das sich nackt der Kamera stellt. Der gleiche Betrag an den Vermieter der Räumlichkeiten. Dazu, ich denke das geht, würden wir gerne ein Buffet für uns, in den Pausen und zum Mittagessen bezahlen. Auch Getränke natürlich. Weitere Kosten entstehen uns nicht, soweit es das Schloss und die Agentur angeht. Wir sagen zu, dass die Models ein Honorar zwischen 100 und 300 Mark pro veröffentlichtes Bild bekommen. Das mit dem Honorar, steht ja ausdrücklich im Vertrag, den jedes Model unterzeichnen muss, wie ihr es heute ja auch getan habt. Lässt sich darüber reden?“

Sissi schaute ein wenig stier an die Decke, sie überlegte. Lis kam aus dem Schlafzimmer zurück. Lächelnd. Als sie Sissi so überlegend sah, schwieg sie und setzte sich neben mich.

„Gut. Das ist ein guter und vernünftiger Deal“, sagte Sissi, plötzlich entschlossen. „Ich möchte mich nur schnell rückversichern, ob in der Woche nicht eine besondere Veranstaltung stattfindet, die uns Leute klaut. Darf ich mal?“ Sie griff zum Telefon. Herzliche Begrüßung, Geschnatter auf wienerisch. Das ist wirklich eine Fremdsprache, ich verstand kaum etwas. Dann legte Sissi auf. „Alles klar. Wir können den Vertrag abschließen. Die Agentur wird 300 Leute informieren, davon sind mit Sicherheit zweihundert zu allem bereit. Gelangweilte Hausfrauen, Studentinnen die etwas zuverdienen wollen, unser üblicher Stamm halt. Ach ja, und Schülerinnen ab Achtzehn.“

„Na prima“, freute ich mich. „Jetzt rufe ich nur noch schnell meinen Verlagsleiter in London an.“

„Sonntags?“, fragte Lis überrascht.

„Sonntags. Wenn ich sonntags arbeiten kann, dann kann Mikel es auch. Der soll sich nicht so haben.“ Ich schnappte mir das Telefon.

Der Ruf ging durch, eine Frauenstimme meldete sich. „Hallo Jane, wie geht es denn? Hier ist Paul. Ich rufe aus Österreich an.“

„Wer sonst würde es wagen, am Sonntag anzurufen. Bei uns ist alles klar, Mikel sitzt, völlig gentlemanlike, in Socken vor der Glotze, in der Hand einen Whisky und guckt Sport. Rasiert hat er sich auch nicht. Er entspannt. Soll ich ihn wirklich stören?“

„Frag ihn, ob er Interesse an mindestens 250 Filmen aus Wien hat. Wenn er den Kopf schüttelt, lege ich auf.“

Ich hörte sie fragen, dann kam Mikel.

„Paul, du Ungeheuer. Natürlich habe ich Interesse. Was gibt es?“

Ich erzählte ihm, was ich vorfand und was ich daraus machen wollte. Ich hörte nur sein aufgeregtes Schlucken, als ich referierte.

„Und die Models waren gut?“

„Ich fand sie noch besser als bei Don Eusebio. Vor allem, nicht so aufgeblasen, ein wenig schon, aber noch im Bereich der Ästhetik.“

„Kann ich morgen rüberkommen oder wo bist du?“

„Ich bin noch mit Lis in Wien. Wir fliegen morgen zurück, um Zwölf sind wir aber schon zu Hause.“

„Dann komme ich, Bilder gucken. Müssen wir mit den Leuten einen Vertrag machen, es geht ja um recht viel Geld?“

„Ich mache einen Vorvertrag hier, Doris macht den eigentlichen Vertrag morgen fertig, dann kannst du gleich gegenzeichnen. Das Theater beginnt dann am nächsten Wochenende. Als dann, bis morgen. Ärgere mir Mom nicht zu sehr, und lass die Finger von Kim.“

Sissi hatte nichts verstanden, entnahm aber meiner Miene, dass alles nach Wunsch verlief. Ich bestellte noch eine Flasche Taitinger, dann schrieb ich den Vorvertrag auf einem Briefbogen des Hotels nieder. Das Ganze zweimal, einmal für uns, einmal für Sissi. Wir unterschrieben, der Fall war in trockenen Tüchern.

Lis berichtete, Willi hätte angebissen. Er würde sich die Genehmigung des Vorstandes holen und selbst herkommen, wenn wir dann übernächste Woche tätig sind. Dann besprachen wir das mit dem Fotoladen. Zwei Automaten in Stuttgart mussten sowieso durch noch Größere ersetzt werden, die Alten sollten nach Italien, da konnte natürlich auch einer nach Wien. Das Problem war nur, einen geeigneten Verkäufer zu bekommen. Notfalls die rechte Hand von Roland. Der würde zwar fluchen, aber eine Möglichkeit war das schon. Es gibt aber sicher auch noch andere Quellen. So jemand wie Jürgen musste her. Hatten wir da nicht einen im Seminar der ... Das hatte Zeit. Wir baten Sissi, uns die beiden Shares bis zum nächsten Wochenende zu reservieren. Das sagte sie gerne zu.

Sissi ging; umziehen für das Dinner. Lis und ich unterhielten uns noch ein Weilchen, bevor wir ein wenig schmusten, dann duschten und uns ebenfalls umzogen. Es wurde Zeit zum Abendessen.

Die geladenen Damen benahmen sich, wie es sich für Damen eines Begleitservices gehört. Die Intelligenz lag allerdings eher an der Untergrenze. Die Fremdsprachenkenntnisse beschränkten sich auf wenige Worte in Englisch und ein akzeptables Deutsch, wenn auch mit deutlicher Klangfärbung, wie bei uns Schwaben. Ihre Tischmanieren waren jedoch einwandfrei. Alles was Wien betraf, schien ihnen ebenso geläufig, wie die neueste Mode und der neueste Tratsch. Es waren halt die typischen gelangweilten Weibchen, die nur von ihrer Schönheit zehren. Sex stand ganz oben auf ihrem Programm, nicht aus Geldgier, ganz einfach aus Lust daran. Ich sah da kein Problem darin, mir brachte das ganz einfach gepflegte Models.

Jetzt quetschten wir erst mal jedes Quäntchen Wissen über Wien raus. Sehenswürdigkeiten, wo nicht der Massenrummel hingeht, die richtigen Kneipen mit gutem Essen. Da seien die Ungarn gut. Kaffeehäuser, wo nicht der Bär steppt, sondern Wiener ihre Zeit totschlagen. Dann kamen wir unter viel Gelächter zu den Wiener Maderln. Was sie auszeichnet, was sie unterscheidet? Irgendwie waren wir doch eine fröhliche Gesellschaft. Ich, der Hahn im Korb von 6 Hennen. Sex Hennen? Schweinehund meldete sich schon wieder, vor dem Nachtisch. Frau Gräfin schien es zu ahnen, sie lächelt, fatalistisch, wie mir schien. Immerhin hatte ich heute, vier Nummer Eins Damen vor der Kamera. Das gab es bisher nur in L.A., an einem Tag. Das ließ hoffen oder ... Ich hatte dann ja nur Gina dabei. Nein, nur zu sagen, ist gemein. Sie wird es aber schwer haben mit mir, wenn noch viele der Wienerinnen so gut aussehen. Ich kleckerte mit dem Nachtisch. Ein Ober eilte herbei, mit heißem Wasser. Der Schaden war schnell behoben. Meine Tischgesellschaft übersah meinen Patzer.

Große Verabschiedung. Auch Sissi zischte ab; zu meiner großen Erleichterung. Lis hatte also nicht zugeschlagen. Dafür ich, bei ihr.

Am Morgen klärte ich mit dem Manager, unsere genauen Bedürfnisse, von kommendem Samstag an. Wir hatten ab Dienstag ja schon vorgebucht, die fehlenden Tage passten aber noch gut rein. Nebensaison und Pause im Theater. Sehr zum Ärger von Lis, die eigentlich Kim und mich dort hinschicken wollte. Dafür hatte sie eine andere Idee, die sofort in die Tat umgesetzt wurde. Im Sacher gibt es einen kleinen Laden, von dem aus die Original Sachertorten in alle Welt verschickt werden. Dort orderte sie gleich drei Große, direkt an Sara, unsere Küchenmaus. Als Absender vermerkte sie Kaiser Josef. Ich vermute allerdings, Sara wird sehr wohl wissen, wer ihr den Streich spielte. Ich hoffe nur, sie kommt gleich auf Lis und nicht auf mich.

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