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Die geile Lust-Sekte Teil 20

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Obwohl nicht mehr für möglich gehalten, rührte sich nach diesem langen Monolog von Pascal etwas in den Gesichtszügen von Jenna. Ihre Maskerade fiel von einem Moment auf den anderen in sich zusammen und Pascal erkannte stattdessen eine Mischung aus Verblüffung und einem Hauch von Angst, die er bei Jenna niemals erwartet hätte. Das bedeutete, dass seine Worte ihre beabsichtigte Wirkung nicht zu verfehlen schienen. Wohlmöglich bekam Pascal jetzt zum ersten Mal die wirkliche Jenna zu Gesicht - und nebenbei eine ehrliche und offene Antwort von ihr. Ihre ersten Antwortsätze waren aus Pascals Sicht geprägt von authentischer Verunsicherung und Verwirrung. Jenna sagte stotternd: „Das... das ist.... Ich versichere Euch, Eure königliche Hoheit, dass... dass ich nichts gegen Euch habe - nicht das geringste. Das verspreche ich Euch. Dass ich Euch heute... nun ja... hart rannehmen musste und Euch provoziert habe.... Das war eine ausdrückliche Anweisung von der Kurfürstin Ulrike mit dem Ziel, die Erfahrung für Euch umso eindrücklicher zu gestalten. Ihr solltet lernen, Euch insbesondere in schweren Zeiten, die Euch in einer jeden Bindung zwangsweise erwarten werden, zu beherrschen. Ich bitte Euch, glaubt mir, dass das der einzige Grund für mein zugegeben ungebührliches Verhalten heute gewesen ist, Eure Hoheit Prinz Pascal."

Pascal musste nicht lange darüber nachdenken, ob er Jenna die Geschichte mit der Beauftragung durch seine zukünftige Schwiegermutter abnehmen mochte oder nicht. Im Grunde interessierte ihn der Wahrheitsgehalt an Jennas Aussage merkwürdigerweise herzlich wenig. Bei eingehender Betrachtung stellte Jennas Verhalten am heutigen Tage im Grunde eine Abweichung von ihrem normalen Verhalten Pascal gegenüber dar. Und dieses ‚normale Verhalten' interessierte Pascal viel mehr als die Gründe für ihre wohlmögliche einmalige Verhaltensänderung heute. Vielmehr galt es für ihn herauszufinden, ob ihre andere Aussage bezüglich ihrer Empfindungen ihm gegenüber der Wahrheit entsprach. Pascal war begierig zu erfahren, wie Jenna ihr ‚normales' abweisendes und wortkarges Verhalten ihm gegenüber erklärte.

Auf ihre diesbezügliche Antwort war er immens gespannt, als er entgegnete: „Nehmen wir für einen Augenblick an, ich würde Deine Erklärung für die Ereignisse des heutigen Tages schlucken. Warum sollte ich Dir glauben, was Du generell über mich gesagt und Deiner Meinung über mich hast? Bis heute habe ich es so empfunden, dass Du mich als übles Ärgernis in der Nähe Deiner Herrin Katharina angesehen hast. Immerhin besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass ich ab morgen indirekt zu Deinem Chef werde. Angesichts dessen musst Du mir etwas Handfesteres liefern als Deine bloßen Versicherungen, dass Du mich nicht - aus welchen Gründen auch immer - unausstehlich findest. Du musst wissen: Dieses Gefühl habe ich, was Dein Verhalten mir gegenüber angeht, von Anfang an, seit Katharina und ich uns das erste Mal getroffen haben. An dieser Einschätzung hat sich durch Deine Worte nicht das Geringste geändert."

Pascals aus Jennas Sicht wohlmöglich unerwartet strenge und unbarmherzige Worte schienen auf sie einen großen Eindruck zu machen. Beinahe glaubte Pascal in ihrem Gesichtsausdruck eine Spur von ernster Besorgnis wahrnehmen zu können. In der Tat äußerte sich Derartiges nachfolgend in Jennas beinahe verzweifelt klingenden Worten, die endgültig Pascals gewonnenes Bild von der sonst harten und unbewegten Frau auf den Kopf stellten. Jenna versicherte mit Nachdruck: „Bitte, mein Herr. Das, was ich Euch mit meinen letzten Worten versprochen habe, entspricht der reinen Wahrheit. Ich weiss nicht, wie ich Euch glaubhaft machen soll, dass ich nicht das Geringste gegen Euch oder Eure Familie habe. Gut, ich muss zugeben, dass ich Euch anfangs und vor allem bei Eurem ersten Kennenlernen tendenziell ablehnend und skeptisch gegenübergestanden bin. Zu meiner Verteidigung kann ich anmerken, dass das zum Teil mein Job ist, den ich für die Kurprinzessin Katharina wahrzunehmen hatte und habe. Sie vertraut auf mich, dass ich ihr mit Rat und Tat zur Seite stehe und mir ein unvoreingenommenes Bild von allen Personen mache, mit denen sie in Kontakt tritt. Wenn ich bei der Wahrheit bleibe, muss ich berichten, dass ich ihr nach den ersten zwei flüchtigen Treffen mit Euch abgeraten habe, sich mit Euch zu verabreden...."

Diese Aussage kam für Pascal ausnehmend überraschend und er brauchte mehrere Sekunden, um das Gesagte fürs erste rudimentär verarbeiten zu können. Der gesamten Situation geschuldet hätte er von Jenna eine Form der Erklärung, der Rechtfertigung oder wenigstens der Verleugnung erwartet. Dass sie stattdessen bereitwillig einräumte, dass sie Katharina angeraten hatte, nichts mit ihm anzufangen, passte nicht im Entferntesten in seine Erwartungshaltung. Streng genommen goss Jenna mit ihrer Aussage nur noch Wasser auf Pascals Mühlen. Dass sie Pascal mit ihrer Erläuterung nur in seiner Einschätzung bestärkte, dass sie Ressentiments gegen ihn hegte, musste Jenna ohne den kleinsten Zweifel klar sein. Es musste demzufolge mehr dahinterstecken, was Janna bewegt haben mochte, Pascal auf diese ungewöhnliche Weise vom Gegenteil zu überzeugen. Tatsächlich meinte Pascal in ihrer Erläuterung ein unausgesprochenes ‚Aber' vernommen zu haben. Seiner Eingebung folgend gab er seiner Neugier nach und ermunterte Jenna: „Sprich nur weiter!"

Auf eine derartige Antwort von Pascal hatte Jenna dem äußeren Anschein nach gehofft. In ihrer Mimik spiegelte sich umgehend ein Hauch von Erleichterung wieder. Pascal hatte in der Tat nicht falsch gelegen mit seiner Annahme, dass Jenna ihrer Aussage noch einiges hinzuzufügen hatte. Bevor es sich Pascal wohlmöglich anders überlegen konnte, legte Jenna zügig los. Sie begann hörbar gehetzt: „Das, was ich Euch soeben geschildert habe, basierte auf den ersten Eindrücken, die ich durch den flüchtigen Kontakt mit und die Recherchen über Euch gewonnen habe. Schon kurze Zeit später hat mich die Kurprinzessin nachhaltig überzeugen können, dass ich Euch nicht zutreffend beurteilt habe. Und ob Ihr es mir glauben mögt oder nicht: Heute bin ich der festen Überzeugung, dass Ihr für meine Herrin wohlmöglich das Beste seid, was ihr passieren konnte. Falls ich auf Euch einen anderen Eindruck vermittelt haben sollte, tut mir das unendlich leid, mein Herr. Zu meiner Entschuldigung kann ich nur vorbringen, dass ich in meiner Ausbildung gedrillt worden bin, möglichst keine eigene Meinung und keine persönlichen Emotionen nach außen dringen zu lassen. Zu diesem Zwecke gehört es dazu, in der Regel nur zu sprechen, sofern ich von meinen Herren angesprochen werde. Falls dieses Verhalten auf Euch den Eindruck von Desinteresse oder sogar Verachtung hervorgerufen haben sollte, war das mein Fehler, für den ich selbstredend geradezustehen gedenke. Ich hoffe, Ihr nehmt meine aufrichtige Entschuldigung an. Selbstverständlich dürft Ihr mich dafür, dass Ihr Euch über mich geärgert habt, nach Euren Vorstellungen bestrafen, mein geschätzter Herr, Prinz Landgraf Pascal."

Streng genommen hatte Jenna mit ihrer verbalen Ergänzung ihres Vorkommentars nichts Substantielles vorgebracht, was Pascal zwingend hätte überzeugen müssen, dass ihn seine Einschätzung von Jenna schwer getäuscht haben sollte. Trotzdem war Pascal geneigt, Jennas Worten Glauben zu schenken. Es war weniger der Inhalt ihrer wortreichen Erklärung und Entschuldigung als vielmehr ihre mimische Darstellung, die Pascal zum Einlenken bewegte. Entweder war Jenna eine noch viel talentiertere Schauspielerin, als es sich Pascal ausmalen konnte. Oder ihr leicht gesenktes Haupt in Verbindung mit dem betroffenen Gesichtsausdruck war echt und stellte einen Ausdruck des tiefen Bedauerns dar. Obgleich sich Pascals Gefühl der Abneigung gegen Jenna in den vergangenen Monaten tief in seinem Innern verwurzelt hatte, spürte er, dass er geneigt war, ihr zu vertrauen. Mehr noch: Er war sogar bereit, ihr mehr als nur ein Stück weit zu glauben. Sicherlich lag ein Teil für dieses Bedürfnis aus seinem Herzen heraus in dem Umstand begründet, dass Jenna Katharinas engste Vertraute war. Sofern seine zukünftige Frau Jenna vorbehaltlos vertrauen konnte, war Pascal gewillt, Jenna dieses Vertrauen als Vorschuss gleichermaßen entgegenzubringen.

Somit stand Pascals Beschluss fest. Weil er aus der ganzen Sache um ihrer beider Willen kein unnötig großes Aufleben machen mochte, hielt er seine Reaktion betont knapp. Er nickte Jenna gütig zu und bemerkte sich auf ihre letzte Äußerung beziehend: „Ich glaube, das wird nicht nötig sein. Ich wüsste nicht, was eine Bestrafung für einen Sinn machen würde. Vielmehr bin ich froh, dass das zwischen uns geklärt ist und dieses Missverständnis ausgeräumt werden konnte. Also: Was ist jetzt hiermit? Welche Böden und Glasflächen soll ich noch putzen?" Dass Pascal ihre Verlautbarung annähernd kommentarlos akzeptierte und zum Überfluss anschließend zur ‚Arbeit' zurückzukehren gedachte, schien Jenna einen Augenblick lang erstrecht aus der Fassung zu bringen. Sie stand nur mit leicht geöffnetem Mund vor ihm und stierte Pascal an, während sich dieser in der Küche nach zu putzenden Glasflächen umsah. Nach einigen langen Sekunden hatte sich Jenna gefangen und fand zur gewohnten Beherrschtheit zurück. Lediglich ihr Tonfall, der weit weniger selbstsicher und befehlsmäßig klang, verriet Pascal, dass Jenna die unerwartete Situation mehr mitgenommen hatte als ihn. Jenna beantwortete Pascals Frage und sagte: „Ähm, sofern Ihr hier mit dem Boden fertig seid, Eure Hoheit Prinz Pascal, könnt Ihr... ähm.... Am besten fahrt Ihr im Flur mit den Glastrennscheiben fort und arbeitet Euch anschließend in das Esszimmer vor, wenn das für Euch in Ordnung ist...."

Alleine Jennas Nachsatz ließ Pascal schmunzeln, als er seine Putzmittel zusammenpackte, um seinen Arbeitsplatz wie angewiesen in die Diele zu verlegen. Für Pascal war es ein gutes und angenehmes Gefühl, etwas ohne den geringsten Zweifel richtig gemacht zu haben und seine undefinierbaren Gefühle gegenüber Jenna endgültig ablegen zu können. Falls dieser Tag dergestalt weiterging, würde der morgen anstehende Bindungsfeiertag mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen Reinfall geben. In diesem Moment stellte Pascal fest, dass das traditionelle Ritual, dessen er sich den Tag über unterzog, zumindest den Erfolg gebracht hatte, dass er wegen Morgen nicht in Grübelei oder gar Zweifel verfallen konnte. Von folgenschwerem ‚Lampenfieber' am Tage vor einer Hochzeit hatte er viel gehört, obgleich er solcherlei Verwirrungen des Geistes für sich im Vorfeld für ausgeschlossen erklärt hatte. Angesichts dieser überraschenden Feststellung wuchs Pascals Respekt vor seiner im Grunde überflüssigen Arbeit deutlich an.

Mit guter Laune schaffte Pascal den restlichen Nachmittag mit links und war trotzdem am frühen Abend erleichtert, als Jenna ihm verkündete, dass seine Arbeit für heute erledigt sei. Mehr noch als seine Neugier zu befriedigen, wie es seiner Verlobten ergangen war, die er den Tag über nicht zu Gesicht bekommen hatte, freute sich Pascal im Moment auf eine entspannende heiße Dusche. Zumindest was seinen kleineren Wunsch anging, raubte Jenna Pascal umgehend seine Illusion, als hätte sie seine unausgesprochenen Gedanken blitzschnell erraten. Gewissermaßen als Entschädigung hatte sie noch eine Überraschung für Pascal parat. Er hatte sich derweil erhoben und gedachte sich in Richtung des Bades zu empfehlen, als Jenna ihn durch ihre Äußerung innehalten ließ. Sie bemerkte mit besänftigender Stimme: „Eure Hoheit Prinz Pascal, Eure Arbeit ist zwar vorbei, aber ich muss Euch darauf hinweisen, dass heute noch etwas für Euch auf dem Programm steht." Wie in Zeitlupe drehte sich Pascal zu Jenna um, die kurz verlegen dreinblickte, ehe sie hinzusetzte: „Selbstverständlich könnt Ihr Euch fürs erste erholen und Euch frischmachen. Sofern Ihr möchtet, kann ich Euch etwas zu essen zubereiten lassen, falls Ihr Hunger habt. Ich muss Euch jedoch mitteilen, dass wir spätestens um halb sieben hier aufbrechen müssen. Ich habe der königlichen Hoheit Kurfürstin Ulrike versprochen, Euch pünktlich am vereinbarten Treffpunkt am frühen Abend abzuliefern."

Innerlich stöhnte Pascal auf, wobei er äußerst bedacht war, von seinen Gefühlen möglichst nichts nach außen zu offenbaren. Er hatte angenommen, dass er mit seiner beträchtlichen Arbeitsleistung am heutigen Tage seine Schuldigkeit getan hatte. Angesichts von Jennas Andeutung musste er annehmen, dass er zumindest mit seiner zukünftigen Schwiegermutter nochmals vor seiner Bindungsfeier zusammenreffen würde. Höchstwahrscheinlich waren die vor allem psychischen Anforderungen an den Tag vor der Bindungsfeier für ihn somit noch alles andere als beendet. Betont locker rang er sich die Andeutung eines Lächelns Jenna gegenüber ab und erwiderte ihr, dass er gerne eine Kleinigkeit essen wolle. In der Zeit, die die Zubereitung dauere, werde er eine Dusche nehmen und sich umziehen. Mit diesem Vorschlag schien Jenna einverstanden zu sein, weil sie bestätigend nickte und Pascal ohne ein zusätzliches Wort ziehen ließ.

Zu Pascals Überraschung zeigte ihm der heiße Wasserstrahl, der nur Minuten später seine nackte Haut kitzelte und seinen Körper merklich entspannte, dass ihn Jennas ‚Aufgaben' körperlich mehr in Anspruch genommen hatten, als er es sich eingestehen mochte. Umso mehr genoss er die relaxende Dusche, obgleich seine Gedanken darum kreisten, was ihn an dem letzten Abend vor seiner Bindung noch erwarten würde. Hätte es sich bei seiner Vermählung mit Katharina um eine Hochzeit im herkömmlichen Sinne gehandelt, hätte es vermutlich kurz vor der Trauung einen Junggesellenabschied oder zumindest einen Polterabend gegeben. Objektiv betrachtet kam Pascal ersteres albern vor angesichts dessen, was ihn als an eine Frau gebundener Mann in der Lust-Sekte noch erwarten würde. Insofern konnte man nicht von einem wirklichen Ende eines ich-bezogenen Lebensstils sprechen, welches man für gewöhnlich mit einem ausgelassenen Junggesellenabschied beging. Mit diesen Gedanken in seinem Kopf verließ Pascal eine gute Stunde später mit Jenna das Haus. In der Auffahrt des Hauses wurde Pascal ungeduldig von Horst, dem Chauffeur von Katharinas Familie, mitsamt dem großen Mercedes erwartet. Während Pascal in den Wagen einstieg, versorgte Jenna Host mit letzten Instruktionen, ehe sich Horst auf den Fahrersitzgleiten ließ und anschließend mit Pascal im Fond des Autos das Anwesen verließ.

Obwohl Pascal nicht mit absoluter Sicherheit zu sagen vermochte, wo das Ziel ihrer Fahrt liegen mochte, war er sich in einem Punkt zu einhundert Prozent sicher. In naher Zukunft würde er auf seine Schwiegermutter in spe treffen. Wegen dieser Erwartung hatte er sich dem Anstand gebührend gekleidet und trug einen seiner seit geraumer Zeit zahlreich vorhandenen Anzüge. Anfangs hatte er sich in einem solchen noch unwohl und overstyled gefühlt, doch mit der Gewohnheit war das Gefühl mehr und mehr verschwunden. Überhaupt war Pascal deutlich entspannter und routinierter im Alltagsleben als Mitglied der Lust-Sekte geworden, seit er und Katharina offiziell ein Paar waren. Pascal hielt es für denkbar, dass ein Teil ihrer souveränen Ausstrahlung auf ihn abfärbte. Mit diesem Selbstbewusstsein gesegnet verspürte Pascal im Grunde so gut wie keine Nervosität, weil er nicht wusste, was ihn erwarten mochte. Das wäre bis vor wenigen Monaten deutlich anders gewesen. Vielmehr war im Moment pure Neugier sein vorherrschendes Gefühl. Das steigerte sich noch deutlich, als der Wagen nicht wie erwartet vor einem der bekannten Anwesen von Katharinas Familie hielt sondern vor einem der noblen Hotels in der Stadt.

Ohne die geringste Wartezeit wurde Pascal von Hotelpersonal der Wagenschlag geöffnet, dass er aussteigen konnte. Weil er nicht wusste, wohin er sich als nächstes zu wenden hatte, war Pascal erleichtert, als er erkannte, dass Horst aus dem Wagen stieg und dem Portier die Autoschlüssel aushändigte. Das hieß, dass Horst Pascal zumindest bis zu seinem eigentlichen Ziel geleiten würde. Horst kümmerte sich prompt um die Abwicklung am Empfang, erhielt allerdings keinen Zimmerschlüssel, was bedeuten musste, dass Pascal erwartet wurde. Bei der ihn erwartenden Person musste es sich höchstwahrscheinlich um Ursula handeln, wie Pascal annahm. Bedauerlicherweise konnte Pascal nicht mit anhören, mit wem der Empfangsmitarbeiter am Telefon sprach, um ihn und Horst anzukündigen. Das Telefongespräch fiel äußerst knapp aus und unmittelbar nach Beendigung des Gesprächs geleitete ein Hotelangestellter Pascal durch die hell erleuchteten Gänge des vornehmen Hotels. Entgegen seiner Erwartung verzichtete Horst auf die weitergehende Eskorte und empfahl sich unauffällig. Pascal war das im Grunde nicht unlieb, weil er auf ihn dem Anschein nach nicht mehr angewiesen war. Der Page, der Pascal zu einer bestimmten Hotelzimmertüre brachte, zog sich, unmittelbar nachdem er die Türe mit einer Chipkarte ohne vorher höflich anzuklopfen geöffnet hatte, diskret zurück. Das erschien Pascal nur auf den ersten Blick merkwürdig. Immerhin war er noch unten in der Lobby telefonisch angekündigt worden. Somit hatte der Portier mit Bestimmtheit von dem Empfangschef die Anweisung erhalten, Pascal die Türe aufzuschließen und sich anschließend unmittelbar zurückzuziehen.

Mangels sinnvoller Alternativen klopfte Pascal der Höflichkeit halber an der nur angelehnten Hotelzimmertüre, bevor er das Zimmer betrat und hinter sich die Türe ins Schloss zog. Das Zimmer war überraschend groß und war eher eine Suite als ein normales Hotelzimmer. Weil Pascal nicht auf Anhieb erkennen konnte, ob und - falls ja - wo sich in den Räumlichkeiten jemand befand, machte er mit verhaltenen Hallo-Rufen auf sich aufmerksam. Widererwarten meldete sich auf sein Rufen niemand mit der Folge, dass Pascal weitersuchen musste. Auf seinem Weg durch die zahlreichen Räume betrat er das größte Zimmer, in dem sich mehrere pastellfarbene Polstermöbel, ein Fernseher und die Hausbar befanden. Parallel zu seinem schnellen inspizierenden Blick durch den Raum wurde Pascal auf zwei Frauen aufmerksam, die sich auf den Sofas im Zentrum des Raumes niedergelassen hatten und ihn erwartungsvoll anstarrten. Bei einer der Damen handelte es sich, wie zu erwarten war, um die Kurfürstin Ulrike. Mit der anderen Person im Raum hatte Pascal nicht zwangsläufig gerechnet. Ihrer Mutter gegenüber saß ihre zweitgeborene Tochter Regina und strahlte über das ganze Gesicht, als sie Pascals verblüffte Miene bemerkte.

Um keine peinliche Stille zwischen den anwesenden Personen aufkommen zu lassen, ergriff Ulrike schnell die Initiative und wandte sich an Pascal: „Na Pascal, schön, dass Du endlich hier bist. Jenna hat mir vorab telefonisch berichtet, dass Du Dich bei deinen... nun ja... Aufgaben gut geschlagen hast. Ich hoffe, es war nicht zu anstrengend und Du bist nicht körperlich ausgelaugt." Ehe Pascal zu seiner Antwort ansetzen konnte, bekräftigte Regina die Frage ihrer Mutter durch ein gekichertes „Oh ja, das hoffe ich aber auch!" Zuerst verstand Pascal nicht, was an Ulrikes Frage dermaßen lustig war. Für seine Verhältnisse und im Vergleich zu seinem Alltag hatte Pascal überdurchschnittlich hart körperlich arbeiten müssen. Als er über Reginas Reaktion nachdachte, dämmerte Pascal plötzlich, was Regina zu ihrem erheiterten Kommentar bemüßigt hatte. Was Pascal an dem Tag bislang geleistet hatte, spielte die deutlich unbedeutsamere Rolle als vielmehr das, was er mit größter Wahrscheinlichkeit noch zu leisten haben würde.

Pascal sah sich in seiner vagen Annahme, was das anging, durch seine Wahrnehmung bestätigt, wie Ulrike auf das alberne Verhalten ihrer Tochter reagierte. Regina mit einem nicht zu übersehenden tadelnden Blick musternd wandte sie sich erneut an Pascal und sagte entschuldigend: „Du musst Regina bitte entschuldigen, Pascal. Sie ist angesichts unseres Vorhabens für heute Abend ein kleinwenig nervös und voller Vorfreude." Erneut und dergestalt, als müsse sie ihrer Mutter nochmals zustimmen, ergänzt Regina: „Und wie! Ich freue mich den ganzen Tag über wahnsinnig. Aber verrate mir, Pascal, kannst du dir überhaupt vorstellen, warum du hier zusammen mit uns stehst, hm?" Das war eine gute beziehungsweise die entscheidende Frage, die sich Pascal ehrlicherweise die ganze Zeit über gestellt hatte. Selbstredend hatte Pascal angesichts der Begleitumstände und angesichts von Reginas merkwürdigen Verhaltens mehr als eine bloße Ahnung. Obgleich Pascal mit hoher Wahrscheinlichkeit die richtige Antwort auf Reginas Frage kannte, sträubte er sich, seine Annahme laut im Beisein seiner Schwiegermutter in spe auszusprechen.