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Die geile Lust-Sekte Teil 20

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Unbeabsichtigt hatte sich Pascal am Ende von seiner Verunsicherung übermannen lassen und war ins plappern geraten. Im Grunde hätte es Pascal mit klarem Verstand kaum überraschen können, doch in seiner momentanen Situation verwirrte ihn die nachfolgende, äußerst beherrschte und beruhigende Reaktion seines Vaters. Dieser legte seine andere Hand besänftigend auf Pascals ihm zugewandten Oberschenkel und sagte: „Keine Sorge, Pascal. Es ist in Deiner Situation ganz normal, dass Du nervös bist. Lass Dir von Deinem Vater sagen: Das geht vorüber. Du wirst sehen, Deine Zweifel gehen spätestens, sobald Du Deine Katharina siehst, schlagartig weg. In diesem besagten Moment wirst Du Dich fragen, wie du überhaupt derlei Gedanken haben konntest. Glaube mir, ich weiss genauestens, wovon ich rede, mein Junge." Pascal schaute seinen Vater nur mit ungläubigen und Unverständnis ausdrückenden Augen an. Die einzige Information, die sein Verstand noch aus seinem Gedasächtnis zu ihm durchdringen ließ, war, dass Holger bei seiner Hochzeit mit Claudia ebenso wie Pascal in Bezug auf Katharina ganze zwei Ränge unter seiner Braut rangiert hatte. Angesichts dessen konnte Holger wohlmöglich genauer nachempfinden, was Pascal fühlte, als er sich vorstellen mochte.

Obwohl diese Erkenntnis Pascal beruhigen sollte, hatte er das tief empfundene Bedürfnis, seine emotionale Erregung seinem Erzeuger gegenüber zu rechtfertigen. Ohne zu wissen, was er im Kern zu sagen beabsichtigte, setzte Pascal an: „Ich... ähm, ich weiss, aber.... Es ist nicht so, dass ich...." „Pascal!", unterbrach ihn Holger, „Ich bin mir bewusst, dass Du Dich fragst, ob Du allem, was mit der Bindung an eine tolle Frau auf dich zukommt, gewachsen sein wirst. Immerhin wirst Du in Zukunft Kurfürst und mit diesem Rang ein hohes Mitglied unserer Gesellschaft sein. Das muss Dich zwangsweise nervös machen. Aber lass' mich Dir diesbezüglich als Dein Vater eines sagen, mein Junge. Obgleich es Deiner Mutter mitunter schwerfällt, es Dir zu zeigen, möchte ich Dir auch in ihrem Namen versichern, wie Stolz wir als Deine Eltern auf Dich sind. Ich kann mich entsinnen, als wäre es gestern gewesen, als sich Deine Mutter und ich unterhalten haben, wann der richtige Zeitpunkt sei, um dich in das Wesen unserer Gesellschaft einzuführen. Und heute stehst Du als erwachsener und selbstsicherer Mann vor mir, der ein tolles Mädchen zur Frau nehmen wird. Gefühlt hatte gerade die Phase begonnen, in der Claudia, Katharina, Du und ich als Familie richtig zusammengewachsen sind. Und nach heute wirst Du höchstwahrscheinlich in naher Zukunft Deine eigene Familie haben. Obwohl ein Teil von mir deswegen ein kleines bisschen bedrückt ist, macht mich das alles wahnsinnig stolz. Es gibt vermutlich nichts, was einen Vater in Bezug auf seinen Sohn mit mehr Stolz erfüllen könnte, mein Junge."

Dieses aus seiner Sicht unerwartet emotionale und offene Geständnis seines Vaters berührte Pascal tief. Weil Pascal - jetzt aus einem anderen Grund als zuvor - nicht imstande war, etwas zu erwidern, starrten sich Pascal und Holger eine Zeit lang schweigend an. Wahrscheinlich waren es noch nicht volle zehn Sekunden, die Pascal wesentlich länger vorkamen, ehe er seine Stimme wiederfand. Er antwortete seinem Vater: „Das ist... Du, ähm.... Ich danke Dir. Du glaubst nicht, wie sehr mich Deine Worte freuen und berühren. Du weisst aber, dass ich unverändert und mit ganzem Herzen euer Sohn bleibe, sobald ich mit Katharina verbunden bin? Keine Sache auf der Welt vermag familiäre Bande zu ersetzen - noch dazu, sofern man dermaßen tolle Eltern hat wie Dich und Mom...." Pascal legte seine Hand auf die von Holger, die unverändert schwer auf seinem Oberschenkel ruhte.

Nach Pascals Erwiderung war Holger erneut an der Reihe und sagte lapidar, während er Pascals Hand feste drückte: „Du bist ein guter Junge, Pascal...." Unmittelbar im Anschluss ließ er Pascals Hand los und erhob sich. Noch im Aufstehen begriffen ergänzte er: „...und ich bin mir sicher, dass Du Deine Frau genauso glücklich machen wirst, wie Du uns als deine Eltern glücklich und stolz gemacht hast. Denke zu jeder Zeit an meine Worte, mein Sohn, wenn du später vor den vielen Leuten Deine Bindung eingehst." Mit diesem finalen Rat drehte sich Holger um, um den Weg zum Haus zurückzulaufen. Ehe es zu spät war, rief Pascal Holger noch eine Kleinigkeit nach, die ihm ausnehmend wichtig war: „Danke, Pa!" Der Angesprochene drehte sich noch einmal zu seinem Sohn um und erwiderte: „Gern geschehen. Bis gleich. Sei bitte pünktlich. Du hast noch ungefähr eine Stunde. Bleib' ruhig solange hier sitzen und komm zur Ruhe. Das wird Dir gut tun, Pascal." Mit diesen Worten setzte Holger seinen Weg fort und ließ Pascal alleine auf der Steinbank in der Ecke des Gartens zurück.

Die Worte seines Vaters hatten bei Pascal eine tief empfundene und positive Wirkung hinterlassen und seine vorübergehend verwirrten Gedanken geordnet. Pascal war aus keinem speziellen Grund von einer auf die andere Sekunde absolut sicher, dass es das einzig richtige war, die Bindung mit Katharina einzugehen. An dieser Feststellung gab es keine vernünftigen Zweifel. Zu behaupten, dass Pascal gänzlich frei von Nervosität war, als er eine dreiviertel Stunde später über den Rasen zurück zum Haus und auf die inzwischen zahlreich anwesende Feiergesellschaft schritt, wäre dennoch übertrieben gewesen. Trotz seinen galoppierenden Nerven hielt sich Pascal wacker und wurde noch vor Erreichen der hintersten Stuhlreihen von seiner Schwester Beatrice abgefangen, die ihn unauffällig in das Haus brachte. Dort wurde Pascal ein letztes Mal frisch gemacht, ehe es hinaus unter die anwesenden circa dreihundert Gäste ging. Unter ihnen entstammten ungefähr dreißig aus Pascals, knapp fünfzig aus Katharinas Verwandtschaft und der Rest der Personen aus hohen Ständen der Lust-Sekte.

Flankiert von mit Gästen besetzten Stuhlreihen und unter Beobachtung von zahllosen Augenpaaren schritt Pascal in Richtung des zentral aufgebauten Podestes. Auf diesem befand sich ein über und über mit weißen Rosen geschmückter Torbogen, unter dem sich Pascal und Katharina das Ja-Wort geben würden. Als Pascal auf der erhöhten Plattform angekommen war, klopfte ihm sein Herz bis zum Hals. Diese körperliche und emotionale Anspannung nahm nicht im Mindesten ab, als er flüchtig in die Menge an Leuten blickte, während er alleine dastand und ungeduldig auf seine Braut wartete. Alle anwesenden Gäste schauten gespannt nach vorne und zwangsläufig gleichermaßen in Pascals Richtung. Niemand sprach mit seinem Platznachbarn. Es wäre die perfekte Stille gewesen, sofern nicht von irgendwoher fortwährend eine unterschwellige Musik erklungen wäre, die Pascal in seiner angespannten Situation tendenziell unpassend und irritierend vorkam.

Einen nennenswerten Vorteil hatte die Pascal ansonsten zunehmend nervende Musik beim genaueren Nachdenken zweifellos. Und zwar wusste Pascal in dem Moment, als sie verstummte, dass es für ihn ernst zu werden begann. Die Unterbrechung der Musik dauerte nur Sekunden, in denen sich alle Gäste von Pascal abwandten und nach hinten schauten. Pascal folgte dem Beispiel der Gästeschar, hob seinen Blick und schaute an das Ende des weißen Teppichs. Dieser war zwischen den Stuhlreihen ausgelegt und markierte den Weg, über den die Braut jeden Augenblick auf ihn zuschreiten musste. Mit unbewusst angehaltenem Atem erwartete Pascal aufgeregt das Auftauchen seiner in Schale geworfenen Braut.

Als plötzlich die Musik einsetzte, hatte Pascal den Eindruck, sein Herz würde für einen kurzen Moment seinen Dienst einstellen. In seinem Kopf rasten seine Gedanken in Lichtgeschwindigkeit. Im ersten Moment hatte Pascal angenommen, bei dem Musikstück, zu dem Katharina sich zu ihm gesellen würde, handele es sich um ein bekanntes und klassisches Hochzeitslied. Nach wenigen Takten musste es sich dahingehend korrigieren, dass es sich vielmehr um einen modernen Track handelte. Er erkannte die Stimme des Sängers, konnte sie jedoch nicht einordnen. War das nicht ein Sänger von einer der zahlreichen Boybands? Pascal kam beim besten Willen nicht auf den Namen. Aber das Lied... das kannte er - zumindest vom Hören her. Wie war noch gleich der Titel? Es passte in jedem Falle für seinen Geschmack perfekt. Der Titel...? Irgendetwas mit „Beauty in White" oder... „Beautiful in White". Das musste es sein! Was für irrelevante Dinge einem in einem solchen Moment durch den Kopf irrten, fragte sich Pascal, während er innerlich energisch den Kopf über sich und seine abschweifenden Gedanken schüttelte.

Und dann war sie von einem Augenblick auf den anderen plötzlich da! Von der Hand ihres Vaters geführt betrat Katharina in einem weißen Hochzeitskleid zu dem von ihr ausgesuchten Song den Teppich und schritt auf Pascal zu. Schlagartig bekam Pascal eine Gänsehaut, obwohl ihm bis vor kurzem eher deutlich zu warm als zu kalt gewesen war. Katharina... sie... sah einfach... unglaublich aus! Pascal fehlten die Worte, um seine Sinneseindrücke zu beschreiben. Sein Kopf war schlagartig wie leergefegt und zu keinem anderen Gedanken mehr fähig als: Mein Gott, ist sie schön! Für Pascal veränderte sich von einem Moment auf den anderen seine Welt. Sie verengte sich auf einen kleinen Ausschnitt, in dem sich Katharina befand und gemäßigten Schrittes in ihrem traumhaften weißen Kleid auf ihn zukam. Beinahe wäre Pascal im Überschwang der Gefühle auf seine Geliebte zugelaufen und hätte sie umarmt. Zum Glück konnte er sich im letzten Moment beherrschen und harrte geduldig aus, bis ihn Katharina und ihr Vater auf dem Podest erreicht hatten.

Pascal hatte kein Auge für Katharinas Vater Günter, als dieser Pascal bildlich und physisch die Hand seiner Tochter übergab. Pascals Blick blieb wie magisch von ihr angezogen auf Katharinas Erscheinung kleben. Mit nur einer von Katharinas Händen in der seinen gab sich Pascal nicht zufrieden. Nachdem sich Günter ein Stückchen entfernt hatte, langte Pascal noch nach Katharinas verbleibender Hand und ergriff sie. Sie schaute Pascal mit großen und liebevollen Augen an, sagte aber nichts. Das kam für Pascal seinerseits nicht in Frage; er musste sich unabdingbar etwas vom Herzen reden, ansonsten wäre er an seinen unausgesprochenen Gedanken erstickt. Nur Zentimeter vor seiner Geliebten stehend und ihre Hände in den seinen haltend sagte Pascal voller Inbrunst: „Du bist so... so unglaublich schön. Du... ich liebe Dich, mein wunderschöner Engel."

Um ein Haar hätte sich Pascal zu Katharina nach vorne gebeugt und sie vor der gesamten Gästeschar geküsst. Letztere und den Grund, dass Katharina und er voreinander standen, hatte er in dieser Sekunde vollkommen ausgeblendet. Für Pascal gab es in dieser Sekunde nur sie und ihn. Alles um sie herum hörte für Sekunden auf zu existieren. Dass es zu dem verfrühten Kuss nicht kam, lag ausschließlich an einem nachdrücklichen Räuspern und einer Stimme in Pascals Rücken. Die tiefe Stimme, zu der sich Pascal irritiert umdrehte, sagte sich räuspernd: „Ehm, wenn ich das Brautpaar bitten dürfte, einen Teil der Aufmerksamkeit zumindest für einen Augenblick mir zu schenken?!" Unbemerkt von Pascal hatte sich hinter ihm der Pfalzgraf aufgebaut, der Pascal seinerzeit in die Lust-Sekte aufgenommen hatte. Seine heutige Aufgabe bestand darin, die Bindung von Katharina und Pascal formell zu bestätigen und rechtskräftig im Sinne ihrer aller Gemeinschaft zu machen. Das wusste Pascal.

Schlagartig kam Pascals volles Bewusstsein zurück. Er ließ Katharinas eine Hand los und stellte sich aufrecht neben sie und vor den Pfalzgrafen, der das Brautpaar nachsichtig musterte. Trotz Pascals von großen Emotionen beeinflussten Befindlichkeiten reagierte sein konditionierter Verstand mit dem anerzogenen Respekt gegenüber dem deutlich höheren Stand und verbeugte sich in perfekter Parallelität mit Katharina vor ihm. Das ließ den Pfalzgrafen begütigend und mit einem kleinen Lächeln im Gesicht nicken. Weil er sich ab sofort der Aufmerksamkeit des Brautpaares sicher sein konnte, blickte er kurz in die Runde der anwesenden Gäste und richtete erneut das Wort an Katharina und Pascal. Mit gemessener Stimme sprach er in ein Mikrofon, welches er in seiner Hand hielt: „Eure königliche Hoheit Kurprinzessin Katharina, Eure Hoheit Prinz Landgraf Pascal, sehr geehrte Festgäste, wir sind heute an diesem Festtage hier zusammengekommen, um mit dieser jungen Frau und diesem jungen Mann hier ihre Bindung zu feiern. Weil meine Aufgabe hierbei lediglich offizielle Bestätigung dieses Bundes ist, will ich mich an dieser Stelle kurz fassen. Eines möchte ich trotzdem in meiner Funktion anmerken: Für mich ist es noch nicht lange her, dass ich den stolzen Bräutigam zum Prinz Landgraf ernennen durfte. Aus diesem Grund ist es mir eine umso größere Freude, heute derjenige zu sein, der ihn in die Bindung mit der Kurprinzessin Katharina übergibt, die mir ebenfalls noch gut in Erinnerung geblieben ist. Wenn zwei junge Menschen eine Bindung eingehen, ist das für mich als älteren Mann stets ein gutes Signal. Es verdeutlicht mir, dass unsere gemeinschaftlich gewählte Lebensart in Zukunft eine Fortsetzung zu finden und nicht auszusterben verheisst. Aber das soll einstweilen genug der Rede sein. Kommen wir endlich zum Wesentlichen am heutigen Festtage...."

Wie auf ein geheimes Stichwort hin erhob sich die Gästeschar von ihren Klappsitzen und Katharina sowie Pascal nahmen automatisch Haltung an. Im Anschluss fuhr der Pfalzgraf geduldig mit seiner Ansprache fort: „Ehe ich den Hoheiten die entscheidende Frage stelle, möchte ich jedem die Möglichkeit geben, ein paar persönliche Worte loszuwerden. Sofern Sie möchten, Eure königliche Hoheit Kurprinzessin Katharina...." Mit diesen Worten reichte er Katharina das Mikrofon, das sie mit leicht zittriger Hand annahm. Es folgte eine kleine Rede an Pascal, die für einen Außenstehenden vielleicht ein kleinwenig beliebig beziehungsweise vorhersehbar klingen mochte. Trotzdem war Pascal von Katharinas Worten aufs äußerste gerührt, weil nur er in der Lage war, die kleinen versteckten Botschaften in ihrer Rede herauszufiltern. Nachdem Katharina mit den Worten „Ich liebe dich, Pascal!" geendet hatte, nahm Pascal das Mikrofon von Katharina in Empfang. Jetzt war er an der Reihe, ihr seine Liebe zu bekunden. Bei Pascal zitterten weniger die Hände als für die Zuschauer unmerklich aber für ihn deutlich spürbar seine Knie.

Rührte das Zittern in seinen Gliedmaßen von der emotionalen Rührung her, kam jetzt ein zusätzlicher Grund hinzu - Aufregung. Im Gegensatz zu Katharina hatte Pascal keine Rede im klassischen Sinne vorbereitet. Das liege ihm nicht, hatte er sich einzureden versucht. Stattdessen hatte er eine Ersatzeinlage geplant, die ihm streng genommen ebenfalls nicht richtig lag. Pascal hoffte, dass ihm mangelnde Perfektion wegen des erforderlichen Mutes, den seine Einlage bedingte, eher von den Gästen und in erster Linie von Katharina nachgesehen wurde. Pascals Planung sah vor, ein bekanntes und zum Anlass passendes Musikstück für Katharina zu singen! Während sich zu seiner linken und deutlich abseits des Podestes drei Herren bereitmachten, die Pascal wegen der erforderlichen Vierstimmigkeit des Songs gesanglich unterstützen würden, versuchte er sich einigermaßen zu beruhigen. Sogar den Augenkontakt mit Katharina musste Pascal vorübergehend einstellen, weil sie ihn mit großen, neugierigen Augen musterte. Dieser Anblick hätte Pascal nur noch nervöser gemacht. Stattdessen erwartet er sehnlichst das Erklingen der ersten Takte von „I Swear".

Erst als die Melodie einsetzte und Pascal seine erstaunlich geringfügig schwankende Stimme über die überall verteilten Lautsprecher hörte, gestattete er sich, den Augenkontakt mit seiner Braut zu suchen. Wie er es sich erhofft hatte, lagen in Katharinas Blick vor allem eine große Überraschung und zunehmend der Anflug von Rührung. Das ermunterte Pascal und gab ihm die Kraft, das Stück mit kräftiger Stimme und für seine laienhaften Verhältnisse mit ordentlichem Ergebnis zu Ende zu singen. Als die letzten Klänge der Musik verhallten blickte Pascal innerlich erleichtert zu Katharina auf. Als er sie mit einem schüchternen Lächeln ansah, konnte Pascal ein scheues Glitzern in ihren Augen ausmachen, das ihn zu einem spontanen und nicht geplanten Abschlusssatz animierte. Mit sanfter Stimme sagte Pascal indirekt bezugnehmend auf den Song: „Katharina, Du bist am Tag meine Sonne und in der Nacht mein Mond und meine Sterne. Ohne Dich wäre mein Leben nur finster und dunkel. Ich danke Dir über Alles, dass Du meinem Leben das Licht und einen Sinn schenkst. Ich liebe Dich, mein Schatz."

Dieses Mal schien es Pascal, als ob Katharina jeden Moment anzusetzen gedachte, ihn zu umarmen. Wie vor einigen Minuten in seinem Falle fuhr der Pfalzgraf unerbittlich - obgleich mit betont weicher Stimme - dazwischen. Er sagte, um die Anspannung unter den Gästen zu nehmen: „Na, ich denke, diese wunderbaren Liebeserklärungen haben in jedem Falle einen ordentlichen Applaus verdient." Dieser erfolgte auf dem Fuße durch die Schar Gäste. Auf einen unauffälligen Wink des Pfalzgrafen verstummte die Gesellschaft schlagartig, dass er zum Kern seines Auftrages kommen konnte. Er wandte sich an Katharina und Pascal: „So, dann liegt es an mir, einem jeden von euch Zweien, euer Bindungsversprechen abzufordern. Eure königliche Hoheit Kurprinzessin Katharina, sprecht mir nach: Ich, die Kurprinzessin Katharina, versichere... aus eigenem Antrieb und aus Liebe mit dem hier anwesenden Prinz Landgraf Pascal... eine lebenslange Bindung eingehen zu wollen.... Ich gelobe feierlich,... dass ich während meiner lebenslangen Bindung mit meinem Manne... alles tun und unterstützend tätig werden werde,... um meinem Mann eine gute, ehrliche und treue Partnerin zu sein... unabhängig davon, ob uns gute oder schlechte Zeiten bevorstehen mögen.... Ich gelobe weiterhin,... dass ich unsere Kinder, sofern mir und meinem Manne Kinder geschenkt werden... nach bestem Wissen und Gewissen,... nach den Regeln und traditionellen Vorgaben unserer Gesellschaft erziehen... und auf die Mitgliedschaft in unserer Gemeinschaft vorbereiten werde."

Nach einer kurzen Pause reichte der Pfalzgraf Katharina einen Ring, den sie annahm, und fügte hinzu: „Und jetzt, sprecht direkt Euren zukünftigen Gemahl an: Prinz Landgraf Pascal, bitte nehmt als äußeres Zeichen diesen Siegelring,... auf dass die gesamte Gemeinschaft sehe,... dass wir ab sofort ein aneinander gebundenes Paar,... Kurfürst und Kurfürstin,... sind und auf Ewig sein werden." Nachdem Katharina Pascal den Ring angesteckt hatte, musste Pascal die gleichen Worte an Katharina gerichtet sprechen. Wie sie zuvor steckte er ihr einen goldenen Siegelring an den Ringfinger, ehe der Pfalzgraf abschließend feststellte: „Mit der Ringübergabe seid ihr ab sofort vor den Augen aller verbunden und ich erkläre euch Kraft meines Amtes zu Kurfürst Pascal und Kurfürstin Katharina. Es ist mir eine große Freude, euch als erster zu gratulieren." Die Glückwünsche nahmen Katharina und Pascal noch ehrergiebig entgegen, ehe sie sich endlich in die Arme fallen und sich unter dem tosenden Applaus der Menge einen leidenschaftlichen Kuss geben konnten.

Im Anschluss machten Katharina und Pascal Anstalten, Hand in Hand das Podest verlassen, um die Glückwünsche ihrer Familien und Gäste entgegenzunehmen, als sie der Pfalzgraf nochmals aufhielt. Er sagte: „Einen Augenblick bitte noch.... Ich habe noch eine Kleinigkeit." Das ließ das Brautpaar innehalten und sich zu dem Pfalzgrafen umwenden. Dieser fuhr sich ihrer und der Aufmerksamkeit des ‚Publikums' gewiss fort: „Es ist mir eine besondere Freude, dem frisch gebackenen Paar bereits heute verkünden zu dürfen, wo ab sofort euer zukünftiges Herrschaftsgebiet sein wird. Es ist, wie ihr alle wisst, beileibe keine Selbstverständlichkeit, dass eine Bindung perfekt passt, dass das frisch gebackene Paar ohne Wartezeit das Gebiet ihrer Herrschaft mitgeteilt bekommt. Um selbiges zu erfahren, hat das Paar allerdings traditionell eine kleine aber nette Aufgabe zu erfüllen. Man bringe die Skulptur!"

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