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Die Piratenbraut - Teil 02

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Unser erster Weg führt uns in die Kombüse und dann in die Messe, wo wir uns ein Frühstück bestehend auf Kaffee und Brot gönnen. Ich bin es als Frau nicht gewohnt, Kaffee zu trinken und muss mich erst daran gewöhnen. Allerdings muss ich zugeben, er weckt mich so richtig auf, was ich nach dieser letzten Nacht recht gut vertragen kann. Lange geschlafen haben wir nicht, da sich der Abend etwas in die Länge gezogen hat und ich dann am Morgen schon recht früh wieder wach war.

„Komm Jack, wir gehen auf die Kommandobrücke", meint Blake. Er meint natürlich mich, doch im ersten Moment versteh ich nicht ganz, dass er mich dabei meint.

Als mir klar wird, dass ich einen anderen Namen annehmen musste und er tatsächlich mich gemeint hat, folge ich ihm und sehe damit zum ersten Mal eine echte Kommandobrücke eines Schiffes. Der Steuermann erstattet dem Kapitän Bericht. Die Nacht ist ruhig verlaufen und wir haben bei recht günstigem Wind eine schöne Strecke zurückgelegt.

„Wo liegen wir im Moment?", erkundigt sich Blake.

„Etwas westlich vom spanischen Festland. Wir haben gerade den Golf von Biskaya passiert und erreichen bald die Höhe von Portugal", antwortet der Steuermann.

„Dann müssen wir auf die Spanier Acht geben, die sollen in letzter Zeit verstärkt mit Kriegsschiffen nach Piraten suchen und diese gefangen nehmen oder gar töten", meint Blake.

Er nimmt das Fernglas zu Hand und sucht der Horizont ab. Auf einmal hält er in seiner Bewegung inne und fixiert einen speziellen Punkt.

„Da sind sie! Sie werden uns vermutlich heute am späten Abend oder morgen erreichen. Das scheint eine Galeone zu sein. Jetzt heißt es auf der Hut sein", meint Blake.

„Was tun wir?", erkundigt sich der Steuermann. Er scheint auf neue Befehle zu warten.

„Wir werden die Spanier im Auge behalten und versuchen zu entkommen. Setz die Fahrt Richtung Süden fort, so schnell es geht. Wenn wir rechtzeitig die Höhe von Portugal erreichen besteht die Hoffnung, dass sie die Verfolgung abdrehen. Es könnte aber auch sein, dass sie uns auch weiter nachsetzen, da wir uns außerhalb der Zwölf-Meilen-Zone befinden", antwortet Blake sachlich und überhaupt nicht aufgeregt.

Ich beobachte die Szene ohne daran beteiligt zu sein. Ich habe keine Erfahrung, aber ich überlege dennoch, was ich an seiner Stelle anordnen würde. Eine spanische Galeone ist durchaus eine Gefahr. Auch wenn der Schiffstyp etwas veraltet ist, so sind das immer noch recht effiziente und schlagkräftige Kriegsschiffe. Ein Kampf gegen die Spanier wäre sicher eine gefährliche Sache. Irgendwie schießt mir beim Gedanken an Kampf und Auseinandersetzung auch das Adrenalin ins Blut. Ich bin wegen des bevorstehenden Abenteuers schon richtig aufgeregt. Das hier ist etwas ganz anderes, als das langweilige Leben in London.

Die Anspannung, die sich in mir aufbaut, erzeugt ein Kribbeln in meinem Bauch. Angst, nein Angst habe ich nicht. Ich denke vielmehr angestrengt nach, was man tun könnte. Für mich stellt sich vor allem die Frage, ob man vor den Spaniern fliehen soll oder ob man sich besser dem Kampf stellt. Ich glaube nicht, dass die Spanier das Interesse an uns verlieren, nur weil wir in die Nähe von Portugal kommen. Wir würden später sowieso erneut in die Nähe spanischer Gewässer kommen, sobald wir Portugal passiert haben. Und nach dem, was ich über Galeonen weiß, habe wir keine Chance ihnen zu entkommen.

„Schaffen wir es, sie bis in die Nacht hinein auf Distanz zu halten?", frage ich Blake.

Der Steuermann und auch Blake schauen mich überrascht an. Offenbar hatten sie nicht damit gerechnet, dass ich etwas sagen würde. Ich gehe davon aus, dass sich der Kapitänsjunge still zu verhalten hat.

„Ja, ich denke schon", meint Blake ruhig. Er schaut mich interessiert an. „Hast du eine Idee?"

„Was ich über spanische Galeonen gehört habe, haben wir keine Chance, ihnen zu entkommen. Sie sind zu schnell. Sie werden auch nicht von uns ablassen, auch wenn wir uns Portugal nähern. Soweit ich gehört habe, wollen beide Länder sehr entschlossen gegen Piraten vorgehen. Die werden uns jagen, bis sie uns haben.

Ich würde sie bis in die Nacht hinein auf Distanz halten, im Schutz der Dunkelheit einen großen Bogen segeln, um von ihnen unbemerkt in ihren Rücken zu gelangen. Dann können wir sie am Morgen von hinten her anzugreifen und entern. Wir hätten den Überraschungsmoment auf unserer Seite", schlage ich vor.

„Der Junge ist aber vorlaut. Wie heißt er? Jack?", meint der Steuermann und schaut mich böse an.

„Nein, warte, die Idee ist gut. Aber warum würdest du sie von hinten angreifen?", mischt sich Blake ein.

„Weil sie dort keine Kanonen haben. Wenn wir sie überraschen, schaffen sie es nicht mehr, die Kanonen zum Heck des Schiffes zu bringen. Die sind ganz schön schwer und man kann sie nicht einfach woanders hinbringen", erkläre ich.

„Und woher weißt du, wo eine Galeone die Kanonen hat?", meint der Steuermann etwas ärgerlich.

„Weil ich schon einmal auf einer war. Sie war damals im Hafen von London vor Anker und ich hatte die Möglichkeit sie zu besichtigen", erkläre ich weiter.

Der Steuermann schaut mich finster an. Es passt ihm offenbar nicht, dass der Kapitänsbursche sich einfach so einmischt. Aber Blake scheint ernsthaft über meinen Vorschlag nachzudenken.

„Wie sollen wir er unbemerkt schaffen, die Wende zu segeln?", erkundigt er sich.

„Wir müssen absolut alle Lichter löschen und uns nur im Dunkeln mit Hilfe der Geräte bewegen. Wenn wir das schaffen, dann merkt keiner etwas. Wir haben Neumond und deshalb recht gute Bedingungen", erkläre ich weiter.

„Ich mag diese neunmalklugen Burschen nicht", brummt der Steuermann erneut.

„Nein, nein, der Bursche ist nicht blöd. Wir haben nur zwei Möglichkeiten, entweder wir versuchen zu entkommen oder wir kämpfen. Zum Entkommen haben wir schlechte Karten, die sind verdammt schnell. Und beim Kämpfen ist ein Überraschungsangriff von hinten die einzige Möglichkeit. Wir lassen die Mannschaft entscheiden", entschließt sich Blake.

„Mach dich nicht zum Affen! Du willst der Mannschaft einen Vorschlag unterbreiten, der von einem Burschen kommt, der noch nicht einmal grün hinter den Ohren ist?", lästert der Steuermann.

„Was spielt es für eine Rolle, woher der Vorschlag kommt? Er ist gut und ich bin ganz seiner Meinung. Jack hat uns womöglich gerade das Leben gerettet! Ruf die Mannschaft zusammen!", fährt ihn Blake überraschend scharf an.

Dafür ernte ich einen bösen Blick des Steuermannes. Noch finsterer ist der Blick, den ich abbekomme. Doch der Steuermann geht, wie von Blake befohlen, um die Mannschaft zusammen zu rufen.

„Den habe ich mir nicht zum Freund gemacht", grinse ich, als er weg ist.

„Annie, deine Idee ist genial. Da spielt es keine Rolle, ob der Steuermann damit glücklich ist", antwortet er mir. „Wenn er morgen um diese Zeit noch am Leben ist, wird er die Sache anders sehen."

Dabei fährt er mit seiner Hand aufreizend über meinen Po und lässt sie ganz zärtlich darüber streichen. Er fährt mir sogar zwischen meine Beine und massiert mir durch die Hose hindurch mein Fötzchen.

„Blake, wenn uns jemand sieht?", meine ich tadelnd.

„Dann glauben alle, sie hätten einen schwulen Kapitän", grinst er und geht davon.

Ich folge ihm und wir kommen im Mittelbereich des Schiffes mit der gesamten Mannschaft zusammen. Ich sehe zum ersten Mal alle auf einem Haufen und schätze, dass es so an die vierzig Mann sind, die sich an Bord befinden. Blake erklärt ihnen die Situation und meinen Vorschlag. Er macht ihnen klar, dass es nur diese zwei Alternativen gibt und er für den Kampf sei.

Nach einiger Diskussion, in der sich der Steuermann vehement für die Flucht ausspricht, platzt mir der Kragen.

„Schau dir doch die Bauweise zwischen der Galeone und unserem Schiff an. Vergleiche bitte auch die Segelfläche! Wie willst du da entkommen? Die sind uns weitaus überlegen. Glaubst du, ich kämpfe gerne? Aber in diesem Fall haben wir keine andere Möglichkeit", rufe ich dem Steuermann zu.

„Du halbe Portion willst kämpfen? Bei Sturm muss man dich ja anbinden, damit du nicht wegfliegst", verhöhnt mich der Steuermann und alle lachen.

„Halt dich bitte zurück. Du wirkst nun wirklich etwas vorlaut. Wir wollen es uns mit den Männern nicht vertun, überlass das Reden mir", raunt mir Blake zu.

Zu den Männern gewandt unterstreicht er nochmals, dass es doch egal ist, von wem der Vorschlag kommt. Die Frage ist nur, was ist besser. Nach einiger Zeit, in der ich mich sehr zurückhalten muss, entscheiden die Männer dann doch und stimmen mit großer Mehrheit für meinen Vorschlag.

„Jack kommt mit auf die Brücke. Die anderen schauen, dass wir bis zum Abend nicht von den Spaniern eingeholt werden und holen die Waffen heraus", bestimmt Blake und macht sich auch schon auf den Weg zur Brücke.

Den ganzen Tag über beobachten Blake, der Steuermann und ich das spanische Schiff. Der Steuermann, der mit Namen Sam heißt, ist am Anfang noch sehr mürrisch mir gegenüber. Als er aber sieht, wie schnell die Spanier aufholen, wird er immer freundlicher.

„Du bist ein Teufelskerl", meint er und betont das Wort „Kerl" etwas komisch. Aber in seiner Stimme schwingt ein freundlicher Unterton mit.

Als es langsam Abend wird, versuche ich auszurechnen, wie wir segeln müssen, um nicht entdeckt zu werden, aber auch nicht zu weit hinter den Spaniern wieder in die Spur kommen. Als ich Blake das Ergebnis meiner Berechnungen mitteile, staunen er und Sam.

„Du hast dir das ganz alleine ausgerechnet?", meint der Steuermann überrascht.

„Wen hätte ich denn fragen können?", lache ich ihn an.

„Du bist mir schon eine", entkommt leise dem Steuermann und er zwinkert mir zu. Das hat Blake nicht hören können, der wieder einmal die Spanier beobachtet.

„Du weißt es?", flüstere ich ihm zu.

„Ja, aber es bleibt unser Geheimnis", antwortet er verschwörerisch.

Als es Nacht wird, gibt Blake Befehl, alle Lichter zu löschen. Unser Schiff darf überhaupt kein Licht aussenden, schärft er den Männern ein.

„Ein Strahl und unser ganzer Plan geht baden. Die dürfen nichts davon mitbekommen, dass wir ihnen in den Rücken fallen", beschwört er die Mannschaft.

Für die Männer ist es nicht gerade leicht, ohne Licht in den Wanten herumzusteigen, die Segel neu zu setzen und die erforderlichen Manöver durch zu führen. Aber sie sind hochmotiviert und wirklich gut. Als der Morgen schließlich graut, haben wir das Manöver abgeschlossen und sind etwa 50 Meter hinter den Spaniern. Offenbar sind diese nicht so schnell vorwärts gekommen, wie wir vermutet hatten. Durch den geringen Abstand war es zwar gefährlich, entdeckt zu werden, für den Angriff ist die geringe Distanz eine optimale Ausgangslage.

Die Spanier haben offenbar lange keinen blassen Schimmer, denn als sie endlich entdecken, dass wir direkt hinter ihnen sind, laufen auf dem Schiff alle aufgeschreckt hin und her. Da sie im ersten Moment nicht wissen, was geschieht und was sie tun sollen, drosseln sie ihr Tempo und spielen uns damit noch mehr in die Hände. Wir hingegen segeln mit voller Geschwindigkeit auf sie zu und bereiten uns auf den Kampf vor.

„Männer, möge das Glück mit uns sein. Zu den Waffen!", brüllt Blake, als wir nur mehr wenige Meter von der Galeone entfernt sind.

Als auch ich mir ein Messer und einen Degen nehme, werde ich zur Seite gezogen. Der Steuermann zieht mich in eine Ecke, wo wir alleine sind.

„Du bleibst hier, Mädchen", meint er streng.

„Ich habe gesagt, ich kämpfe mit, Sam. Ich stehe meinen Mann", entgegne ich ihm entschlossen.

„Die machen dich doch platt!", versucht er mich nochmal von meinem Plan abzuhalten. Doch in dem Moment bin ich ihm auch schon entwischt.

Unsere Männer haben inzwischen die spanische Galeone geentert und ich schwinge mich an einem Seil auf das andere Schiff. Die Spanier sind dermaßen überrascht, dass sie kaum zur Gegenwehr fähig sind. Das ist unser Vorteil, denn als Soldaten sind sie kampferprobt und könnten für uns eine harte Nuss werden. Ihre lähmende Überraschung ist für sie allerdings ein großes Handicap, für uns aber ein großer Vorteil, den wir auch auszunutzen wissen.

Ich habe in meiner Freizeit Fechten als Sport betrieben. Das ziemt sich in London für eine junge Frau und hat mir die Möglichkeit gegeben, mich sportlich zu betätigen. Das Training kommt mir nun im Kampf gegen die Spanier sehr zugute. Zwar fehlt mir, den Soldaten gegenüber etwas die Kraft, das mache ich aber durch Wendigkeit und Schnelligkeit wieder wett.

Der Kampf dauert nicht lange. Schon nach etwa einer Viertelstunde ergeben sich die Spanier. Blake weist sie an, sich in einer Ecke ihres Schiffes aufzustellen und vorher die Waffen abzugeben. Er erklärt den Spaniern, dass er sie nicht töten will, wir aber ihr Schiff nehmen und sie mit der „Daisy" Vorlieb nehmen müssen. Da springt plötzlich von hinten aus irgendeinem Versteck der Kapitän der Galeone auf Blake zu und will ihm den Degen in den Rücken rammen. Blake, in dessen Rücken sich das Ganze abspielt, hätte keine Chance. Er sieht nicht einmal die Gefahr kommen. Zum Glück reagiere ich rechtzeitig, zücke das Messer und werfe es gezielt dem Spanier entgegen. Zum Glück treffe ich, wie gewollt und das Messer bohrt sich in den Hals des Mannes. Tödlich getroffen zuckt dieser im Sprung zusammen und fällt, ohne den Degen einsetzen zu können, nicht weit von Blake entfernt auf die Planken. Nach einigen wenigen Zuckungen stirbt er.

Sowohl die Spanier als auch unsere Leute starren mich fassungslos an. Einige Sekunden lang herrscht absolute Stille. So als würden sich alle in einer Schockstarre befinden. In diesem Moment wird mir bewusst, dass ich bei der Aktion meinen Hut verloren habe und nun meine Haare in voller Pracht über meine Schultern fallen. Ich bin als Frau enttarnt.

„Du hast dem Kapitän das Leben gerettet, du Teufelsweib! Es lebe unsere Piratenbraut!", brüllt der Steuermann geistesgegenwärtig. Er hat ja schon wusste, dass ich ein Frau bin und kann sich damit als erster wieder fangen.

Erneut sind alle still. Dann aber bricht bei unseren Leuten großer Jubel los.

„Und nicht nur das, der Plan, die Spanier zu umgehen, stammt auch von Annie!", meldet sich nun auch Blake zu Wort.

„Seien wir froh, dass wir gesiegt haben und alle wohlauf sind", rufe nun ich in die Runde.

Alle schauen mich mit großen Augen an. Ihr Weltbild hat sich gerade ein wenig verschoben. Eine Frau an Bord eines Schiffes ist schon ungewöhnlich genug und bringt dem Aberglauben zufolge eigentlich Unglück. Aber ich habe ihnen offenbar Glück gebracht.

„Wir bringen unsere Sachen auf dieses Schiff und setzen die Fahrt dann mit der Galeone fort", meint Blake und zwinkert dem Steuermann zu.

In wenigen Stunden sind unsere Sachen umgelagert, wobei ich in der Kapitänskabine der „Daisy" genau schaue, was wir brauchen könnten und was wir zurück lassen. Wir hatten ja noch keine Zeit, uns dort richtig umzuschauen oder gar einzuleben. Ich nehme mir noch zwei Garnituren sauberer Kleider des alten Kapitäns sowie alle Instrumente und Seekarten mit. Auch ein paar Schnapsflaschen, die er gut versteckt gelagert hat, wechseln das Schiff.

Als am frühen Nachmittag die Spanier auf die „Daisy" wechseln und wir die Taue und die Enterhaken entfernen, bläht schon wieder eine steife Brise unsere Segel und wir bringen schnell einen beachtlichen Abstand zwischen uns und die „Daisy", bei der wir bewusst alle Segel abgenommen haben, um selbst einen ordentlichen Vorsprung zu bekommen. Auch wenn die Spanier uns ohne Waffen vermutlich nicht nachsetzen, wollten wir kein Risiko eingehen.

Kapitel 9 -- Was bringt die Zukunft

„Die sind wir los und haben zudem ein schnelleres Schiff mit modernen Kanonen. Das war ein sehr erfolgreicher Tag", fasst Sam zusammen. Wir vergrößern ausgesprochen rasch die Distanz zu unserem alten Schiff mit den Spaniern drauf.

„Und die können uns nicht mehr einholen?", frage ich etwas besorgt.

„Die haben kein funktionierendes Ruder mehr, dafür habe ich gesorgt", grinst der Steuermann.

„Du bist schon ein Teufelskerl", lobe ich ihn und lache.

„Komm, Piratenbraut, lass dich umarmen, du bist echt ein Teufelsweib", meint Sam. „Und Mut hast du auch. Alle Achtung!"

Er zieht mich in seiner plumpen aber wirklich herzlichen Art an seine Brust und drückt mich fest an sich. Dass er mich mag, steht damit außer Frage. Dabei könnte Sam mein Vater sein. Ich schätze ihn auf Mitte Vierzig. . Bei seiner von Wind und Wetter gegerbten Haut ist das allerdings schwer genauer zu bestimmen.

„Nicht so stürmisch. Annie gehört mir, lass mir noch etwas über", grinst Blake, der mich nun seinerseits in den Arm nimmt. „Danke, du hast mir heute das Leben gerettet. Vermutlich gleich zweimal."

„Ach, reden wir nicht mehr darüber. Du hast mich ja auch gerettet", lache ich etwas verlegen über so viel Aufmerksamkeit. „Aber jetzt bin ich echt müde. Wir waren ja die ganze Nacht wach."

„Haut ihr beide Euch aufs Ohr. Ich halte inzwischen die Stellung", grinst Sam.

Wir gehen in die Kapitänskajüte. Mein Gott, ich schlafe bald jede Nacht in einem anderen Zimmer. Kaum hatte ich mich an unsere Kabine auf der „Daisy" gewöhnt, da sind wir auch schon auf einer Galeone. Der Raum hier ist allerdings etwas kleiner, man merkt eben, dass es ein Kriegsschiff ist. Aber auch hier besteht die eine Seite aus einer riesigen Fensterfront am Heck des Schiffes. Man liegt hier etwas höher über dem Wasser und hat einen herrlichen Ausblick!

Ich bin wirklich müde und falle ohne mich auszuziehen ins Bett und schlafe augenblicklich ein. Die Aufregung, das lange Wachbleiben und die kurze Nacht vorher fordern ihren Tribut. Ich bekomme nicht einmal mehr mit, wie sich Blake an mich kuschelt und dann ebenfalls einschläft.

In dieser Nacht habe ich wilde Träume. Ich sehe mich einmal als Piratin mit Augenklappe und einem Holzbein, ein anderes Mal bin ich in einem klassischen Konzert in London und ein mir fremder Mann nennt mich „Liebling", in einem dritten Traum weine ich herzzerreißend. Wir übergeben die Leiche von Blake dem Meer und die Spanier halten uns mit ihren Waffen in Schach. Es werden wohl die etwas turbulenten Ereignisse der letzten Tage sein, die sich in meinen Träumen äußern und an die Oberfläche kommen.

Nach den wilden Träumen wird es schließlich ruhiger. Ich liege im Bett und Blake beginnt mich zu verwöhnen. Er streichelt meine Oberschenkel, er spielt mit meinem Fötzchen und er massiert meinen Kitzler. Als er schließlich zwei Finger in mich hineinschiebt und mich damit vorsichtig fickt, bekomme ich einen Orgasmus. Allerdings ist dieser Orgasmus recht real und als ich die Augen öffne, liege ich auf dem Bett und Blake hat tatsächlich zwei Finger in meinem Liebeskanal stecken und studiert genau meinen Höhepunkt.

„Es ist immer wieder geil zu erleben, wie du kommst", meint er nur.

„Du hast mich mit deinen Fingern geweckt?", frage ich. Ich bin noch immer außer Atem von meinem doch recht heftigen Abgang.

„Ja, aber jetzt würde ich dich noch gerne ficken", antwortet er gelassen.

„Du bist ein kleiner Nimmersatt", necke ich ihn.

„Das darf ich auch sein. Du bist ja meine Schülerin und ich möchte dir eben alles beibringen, was du im Leben brauchst. Und da alle inzwischen wissen, dass du ein Mädchen bist, brauchen wir auch nicht mehr Acht geben, um nicht verdächtige Geräusche zu machen", grinst er mich breit an.

Ohne eine Antwort abzuwarten positioniert er mich in der Hündchen-Stellung. Das ist für mich absolut neu, dass es sich für Menschen ziemt, in dieser Position Sex zu haben. Irgendwann habe ich im Religionsunterricht eine Stelle mitbekommen, wo es hieß, ´sie trieben es wie die Tiere´. Und nun werde auch ich es treiben wie die Tiere, denke ich bei mir. Aber inzwischen habe ich vieles von meiner Erziehung über Bord geworfen. Die Gesellschaft und die Kirche erlegen den Menschen Zwänge auf, die völlig sinnlos sind. Das habe ich inzwischen eingesehen und habe keine Probleme mehr, aus diesen Zwängen auszubrechen. Ich muss fast laut auflachen, als ich so bei mir denke, dass ich kein anständiges Mädchen mehr bin. Aber es war doch mein so ehrenwerter Bruder, der mich zur Nutte machen wollte. Und mein Vater hat das auch noch zugelassen, werden meine Gedanken deutlich düsterer.