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Die schöne Keltin

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„Es ist aber auch ein wirklich toller Hengst. Er ist einer Prinzessin würdig", meinte Camulos

„Gestern sind wir über einen umgestürzten Baum gesprungen. Der war mit Sicherheit eineinhalb Meter hoch. Neto ist ohne zu Zögern drüber gesprungen und da wäre noch einiges an Luft nach oben gewesen", freut sich das Mädchen.

„Entschuldige, ich muss mal", unterbrach sie Camulos und verschwand im Wald.

Unvermittelt war Icauna allein. Sie hat aber keine Angst und setzt den Weg eben ohne ihren Freund unbeirrt fort. Der musste ein starkes Bedürfnis gehabt haben, um sich so schnell abzusetzen, dachte sie noch bei sich. Plötzlich hörte sie ein Geräusch, konnte aber nichts sehen. Wird wohl ein Tier gewesen sein, dachte sie, auch wenn sie keines sah. Sie schaute sich zwar aufmerksamer um, ging dann aber weiter in Richtung Eichenhain. Es war ein von den Druiden ausgewählter magischer Platz. Zwischen knorrigen Korkeichen und bizarren Felsen sollten sich hier die Götter aufhalten, so der Volksglaube. Als Icauna hinknien wollte, um den Göttern Obst als Opfergabe darzubringen, sprangen plötzlich drei römische Legionäre hinter einem Busch hervor und umringten die junge Frau.

„Schau einer an, was wir hier gefunden haben. Die kleine Schlampe ist eine echte Schönheit. Mit dir werden wir noch einigen Spaß haben", meinte einer der Legionäre, der offenbar der Anführer des Spähtrupps war.

Er gab dem Mann hinter Icauna ein Zeichen und dieser griff mit seinen Armen seitlich an ihrem Körper von hinten nach vorne, fuhr zwischen den Ellenbogen und dem Körper des Mädchens durch und hielt sie auf diese Weise fixiert. Dabei drückte er mit seinem ihren Oberkörper deutlich nach vorne. Icauna hatte dieser Griff völlig überrascht, aber gleich drei Angreifern gegenüber zu stehen war auch für sie eine zu ernst zu nehmende Übermacht. Der Anführer grinste schmutzig und zeigte dabei seine schlechten Zähne.

„Hast du schon einmal gefickt? Ach, das ist egal, dich hat sicher noch nie ein römischer Legionär so richtig vor Geilheit zum Schreien gebracht", meinte er anzüglich.

Er wollte das Mädchen einschüchtern, was ihm aber nicht gelang. Wenn Icauna eines gelernt hatte, dann war es, in jeder Situation so gut wie möglich einen klaren Kopf zu bewahren. Und das versuchte sie auch jetzt. Ihr war allerdings auch klar, dass ihr Schicksal besiegelt war, wenn es ihr nicht gelingen würde, sich zu befreien. Die drei werden sie vögeln, wie und so lange sie wollten. Was sollte sie allein gegen drei bewaffnete Männer ausrichten.

Der Anführer öffnet die Spange, die ihre Jacke zusammenhielt und legte das darunter liegende Hemd frei. Es ist zwar schon März, aber immer noch empfindlich kalt. Hier entkleidet zu werden würde nicht nur peinlich, sondern auch eine sehr kalte Angelegenheit werden, ging es Icauna durch den Kopf. Während sonst die Frauen ihren Peplos tragen, ein knöchellanges Gewand, hatte sich Icauna durchsetzen können und durfte Männerkleider tragen. Die Wollhosen, das Hemd und die aus Fellen genähte Winterjacke wärmten einfach besser vor der Kälte. Da sie viel draußen unterwegs war und dabei viel Zeit auf dem Rücken ihres Pferdes verbrachte, war ihr von ihrem Vater diese Ausnahme zugestanden worden.

„Sie hat ein ausgesprochen schönes Gesicht und ich wette auch die kleinen Titten, die sie hier drunter verbirgt, sind straff und lassen sich herrlich anfassen", machte der Anführer mit seiner verbalen Erniedrigung weiter.

Dabei greift er ungeniert auf den Oberkörper des Mädchens und massiert die noch hinter dem Hemd verborgenen Brüste. In Windeseile öffnet er die Fibel am Hemd und riss es auseinander, um die Brüste nun endgültig freizulegen. Die beiden Legionäre, die vor Icauna standen und damit ihre körperlichen Reize deutlich sehen konnten, pfeifen anerkennend. Der Anführer griff erneut zu, nahm diesmal die Brustwarten zwischen Daumen und Zeigefinger und zog sie heftig in die Länge. Icauna musste vor Schmerz aufschreien.

„Ihr Schweine!", brüllte sie.

Sie übertrieb dabei bewusst, in der Hoffnung, damit Camulos zu warnen. Nur, wenn er gewarnt war und ihr noch rechtzeitig zu Hilfe eilen konnte, hätte sie eine Chance, diesen Männern zu entkommen. Ansonsten war eine Vergewaltigung durch die drei Römer unausweichlich. Ihre Absichten waren mehr als eindeutig!

„Schrei nur, du Schlampe. Wenn ein Mädchen allein in den Wald geht, dann will sie ja, dass es ihr die Männer dort richtig besorgen. Sag mal, hast du schon einmal einen richtigen Männerschwanz in deiner süßen kleinen Fotze gehabt", macht der Anführer weiter und zwirbelt dabei fast brutal ihre Nippel.

„Ich wollte den Göttern opfern, ihr verdammten Schweine. Eure Schwänze interessieren mich überhaupt nicht. Lasst mich in Ruhe!", brüllte Icauna weiter. Sie hoffte immer noch, dass ihr Freund sie hörte.

„Nun, so wie ich die Sache sehe, haben wir hier das Sagen. Und da mein Schwanz schon lange kein so junges Fickfleisch mehr gespürt hat, bist du definitiv fällig", meldete sich nun auch der zweite, vor ihr stehende Legionär, zu Wort.

„Und ich darf nichts sehen. Ich will die Kleine auch einmal anschauen. Ist die wirklich so heiß?", meint nun der dritte Legionär, der hinter Icauna stand.

„Sei still, wenn wir sie ausgezogen haben, binden wir sie nackt an einen Baum. Dann kannst du sie anschauen und auch ficken, wie lange und wie oft du willst", antwortete ihm der Anführer genervt.

Dabei legte er eine Hand in den Schritt der jungen Frau und packt ordentlich zu. Erneut entkam Icauna ein Schrei. Der Anführer aber begann damit, ungerührt vom Widerstand des Mädchens, ihr die Hose zu öffnen. Lang würde es nicht mehr dauern und der wunderschöne Körper würde schutzlos den gierigen Augen der römischen Legionäre ausgeliefert sein. Dann würde es kein Halten mehr geben, war sich Icauna im Klaren. Geil wie die Männer waren, würden sie augenblicklich über sie herfallen und sie nach Herzenslust missbrauchen.

An manchen langen Winterabenden hatten ältere Frauen am Lagerfeuer Geschichten erzählt, in denen Frauen bei Kämpfen vom Feind gefangen genommen und missbraucht wurden. In manchen Geschichten war es dem Stamm gelungen, die Frauen zu befreien, in anderen wurden sie von den Feinden verschleppt und waren nie mehr gesehen worden. Was man ihnen dann angetan hat und welches Ende sie genommen haben, konnte keine mehr erzählen. Den jungen Mädchen hatten aber auch die Berichte über jene Frauen gereicht, die befreit werden konnten. Eine Frau, die von Feinden gefangen genommen wurde, hatte es schwer. Die Zeiten waren rau und das Recht lag immer auf Seiten des Siegers.

Bei diesen Gedanken und während der Anführer schon mit einer Hand hinter ihre Hose griff, vernahm Icauna hinter sich ein erstickendes Röcheln und der Druck auf ihre Arme löste sich. Sie war frei! Mein Gott, sie war tatsächlich frei! In Windeseile zog sie das Messer aus der Hose, das die römischen Legionäre offenbar übersehen und ihr damit nicht abgenommen hatten. Vermutlich hatten sie nicht erwartet, dass eine Frau bewaffnet sei. Mit einem geschickten Dreh befreite sie sich von den Armen, die sie festgehalten hatten und rammte dem Anführer ihr Messer in die Kehle.

Icauna wusste genau, was sie tat, das hatte sie oft genug bei der Jagd an Wildtieren geübt. Dass sie es jetzt an einem Menschen gebrauchte, machte für sie keinen Unterschied. Erstens war sie voll auf ihre Verteidigung konzentriert und zweitens schüttete ihr Körper in dem Moment so viel Adrenalin aus, dass solche Gedanken erst gar nicht aufkamen. Das Zustechen und das wieder aus der Wunde ziehen des Messers war eine einzige fließende Bewegung. Aus dem Hals des Anführers spritzte das Blut aus der beim Zustechen durchtrennten Halsschlagader, genau im Rhythmus des pumpenden Herzens. Der Verletzte griff sich mit vor Entsetzen geweiteten Augen an den Hals und brach röchelnd zusammen.

Der zweite vor ihr stehende Legionär blickt völlig erschrocken zu, wie das Herz seines Anführers mit jedem Schlag ein Stücken Leben aus dessen Körper pumpte. Die drei hatten sich zu sicher gefühlt, sodass sie nie mit einem Angriff gerechnet hatten. Als nun auch der dritte Legionär begriff, was geschehen war und Icauna mit ungläubigen Augen anstarrte, rammte ihm diese schon das Messer in den Hals. Aus seinem Mund kam nur noch ein tonloser Schrei, bevor er wie ein Mehlsack zu Boden ging. Gegen das Messer der jungen Frau konnte nicht einmal die Rüstung etwas ausrichten, welche die Legionäre anhatten.

Kapitel 4

Icauna und Camulos eilten sofort zurück ins Dorf. Das Mädchen hatte sich noch notdürftig die Hose, das Hemd und die Winterjacke wieder übergezogen. Die Leichen der drei getöteten Römer ließen sie einfach liegen. Sie fühlten sich an diesem Ort nicht mehr sicher und wollten nur noch weg. Im Dorf löste die aufgebrachte Rückkehr der Jugendlichen großen Aufruhr aus. Icauna verständigte unverzüglich ihren Vater, der eiligst den Ältestenrat zusammenrief. Dort mussten die beiden Jugendlichen nochmals ganz genau erzählen, was sie erlebt hatten. Natürlich ließ Icauna einige pikante Details, die für sie besonders beschämend gewesen wären, aus. Aber sie machte den Männern auch so klar, dass die Römer sie ausgezogen hatten und dabei waren, sie zu vergewaltigen.

Wie von ihr gehofft, war Camulos durch ihre Schreie alarmiert, auf die Gefahr aufmerksam geworden, und hatte sich geschickt angeschlichen. Er sah seine einzige Chance darin, sich von hinten lautlos dem Legionär zu nähern, der die Arme des Mädchens blockierte. Mit einem glatten Schnitt hatte er dem Legionär die Kehle durchtrennt. Camulos hatte sich für dieses Vorgehen entschieden, da bei diesem Mann das Anschleichen am leichtesten war, da er dicht vor einem Gebüsch stand, das Camulos Schutz bot. Er hatte aber auch gehofft, dass Icauna, sobald sie frei sein würde, ihm bei der Überwältigung der beiden anderen Legionäre helfen konnte. Dass das flinke Mädchen dann gleich alle beiden Angreifer töten würde, das war nur ihrer Geschicklichkeit und ihrer schnellen Reaktion zuzuschreiben. Die kämpferische Icauna hätte sich diese Chance auf keinen Fall entgehen lassen, sich eigenhändig an den Männern, die sie dermaßen gedemütigt und sich über sie lustig gemacht hatten, zu rächen.

Der Rat der Dorf-Ältesten tagte immer im großen Versammlungshaus. Icauna war noch nie während einer Beratung anwesend gewesen. In der Mitte brannte das große Feuer, das sie als Kind immer das Feuer der Wahrheit genannt hatte. Sie hatte die kindliche Vorstellung, dass dieses Feuer reinigend für die Seele und den Geist sei und, wenn es brennt, das Denken der Versammlung positiv beeinflussen würde. An diesem Tag allerdings hatte sie eher den Eindruck, das Feuer werfe unheimliche und fast gespenstische Schatten an die Wand. Sie glaubte, das Unheil in den Schatten zu sehen und konnte es beinahe körperlich spüren.

Im Rat wurde dieser Übergriff mit Sorge aufgenommen. Er wurde einstimmig als bedrohlicher Akt der Römer eingestuft. Einig war man sich auch, dass die drei Toten vergraben werden müssen. Über das weitere Vorgehen jedoch, entbrannte ein heftiger Streit.

„Wir können nicht einen Krieg gegen die Römer vom Zaun brechen", meinte Maths, der Stammesführer und Icaunas Vater.

„Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen. Schon zu lange provozieren uns die Römer und es kommt immer öfter zu feindlichen Begegnungen. Dass jetzt nicht einmal mehr unsere Frauen in Frieden den Göttern ihre Opfer darbringen können, das ist schlicht und einfach nicht mehr hinnehmbar. Es muss etwas geschehen!", meldete sich Icauna zu Wort.

Die Männer im Ältestenrat blickten das Mädchen überrascht an. Eigentlich war es Außenstehenden streng verboten, ohne ausdrückliche Erlaubnis des Vorsitzenden das Wort zu ergreifen. Aber Icauna war gerade in Fahrt und warf den Männern einen herausfordernden Blick zu. Sie hatte, das muss man auch eingestehen, eine sehr charismatische Ausstrahlung, die sich in diesem Raum noch zu verstärken schien. Einigen der Ältesten gefiel die energische Art des Mädchens, die völlig von der ihres Vaters abwich. Dieser war eher ein sehr vorsichtiger und immer um Ausgleich bedachter Mann. Manchmal sogar zu bedacht, fanden einige.

„Icauna, du hast keine Erlaubnis zu sprechen. Du beleidigst diesen hohen Rat", fuhr sie ihr Vater an.

„Ich halte Icauna für eine kluge, junge Frau. Ich überlege, ob sie nicht als deine Tochter und Nachfolgerin bereits jetzt Sitz und Stimme in diesem Rat erhalten sollte", meldete sich der Druide des Dorfes verdächtig ruhig und überlegend zu Wort.

Ein heftiges Raunen ging durch den Rat. Der Druide war nicht immer der Meinung des Stammesführers und liebäugelte, wie viele seiner Kollegen in den anderen Keltengebieten, mit einer härteren Linie, vor allem den Römern gegenüber. Der Rat war es gewohnt, dass der Druide manchmal provozierte, doch dieser Vorschlag war nun wirklich radikal. Noch nie hatte es bei einem Keltenstamm eine Frau im Rat der Ältesten gegeben, außer sie hat ein anderes Amt bekleidet und war deswegen im Rat. Zudem war Icauna noch viel zu jung für eine solche Würde.

„Es ist absolut nicht gesagt, dass Icauna meine Nachfolgerin und damit Stammesführerin wird. Mein Sohn Esus ist älter als sie", warf Maths energisch ein.

„Aber wir wissen doch alle, dass Esus bei der Geburt Probleme hatte", konterte der Druide, der über solche Dinge natürlich bestens informiert war.

Icauna beobachtete den Schlagabtausch mit Interesse. Sie war eine junge Frau und hätte es nie für möglich gehalten, in den Rat der Ältesten aufgenommen zu werden. Eben weil es das noch nie gegeben hat. Sie war aber auch sehr ehrgeizig und allein schon der Gedanke, dass ihr jemand eine Führungsrolle zutraute, ließ diesen Ehrgeiz in ihr voll entflammen.

Bei der Geburt ihres Bruders Esus hatte es tatsächlich Komplikationen gegeben. Seine Nabelschnur hatte sich um seinem Hals verfangen und er war bei der Geburt ganz blau angelaufen. Erst zwei Tage nach der Geburt war seine Haut wieder normal geworden, so erzählte ihre Mutter einmal, als sie neugierig danach gefragt hat, warum Esus so war. Ihr Bruder war nämlich in der Entwicklung weit zurück. Trotz seiner 21 Jahre war er geistig auf dem Stand eines siebenjährigen Kindes und nicht in der Lage für sich selbst zu sorgen. Aus diesem Grund hatte auch sie gehofft, dass sie ihn deshalb bei der Führung des Stammes überspringen würde. Dass aber jetzt schon eine Vorentscheidung über ihren Führungsanspruch fallen könnte, überraschte die junge, intelligente Frau dann doch. Aber sie wäre nicht Icauna gewesen, hätte sie nicht gleich reagiert. Ihre Körperhaltung straffte sich und sie blickte die Männer herausfordernd an. Nur der Druide bemerkte diese Veränderung mit einem wohlwollenden Lächeln, das um seine Lippen spielte.

„Schaut Euch doch Icauna an. Sie ist eine intelligente, junge und engagierte Frau. Sie kann diesem Rat neue Impulse geben. Sie ist zudem eine der besten Kämpferinnen des Stammes und kann es mit jedem Burschen aufnehmen. Dass Esus einmal den Stamm führen soll, hoffe ich wohl nicht. Es tut mir leid, dass es bei seiner Geburt Schwierigkeiten gegeben hat, aber hier und jetzt müssen wir an die Zukunft und an das Wohlergehen des ganzen Stammes denken. Gerade in solch schwierigen Zeiten", legte der Druide entschlossen nach.

Die Druiden waren bei den Kelten die Gelehrten. Sie waren nicht nur klug und hatten verschiedene Fertigkeiten, sie hatten auch großen Einfluss. Deshalb war es für Icauna nur ein Vorteil, dass sich der Druide des Stammes so vehement hinter sie stellte. Sie war immer schon eine wissbegierige junge Frau gewesen und hat den Druiden immer wieder, um Rat gefragt und bei ihm vieles gelernt. Aus diesem Grund wusste sie deutlich mehr, als andere Jugendliche ihres Alters. Der Druide hatte sich gerne ihrer angenommen, denn es schmeichelte ihm, dass sie sich für sein Wissen interessierte. In den letzten Jahren kam auch noch hinzu, dass ihm die bildhübsche Icauna gefiel und er sie gerne in seiner Nähe hatte.

„Ich kann und will das nicht akzeptieren, dass wir mit unseren keltischen Traditionen brechen. Eine Frau hatte noch nie, einfach so Sitz und Stimme im Ältestenrat erhalten. Außerdem kann ich es nicht akzeptieren, wenn jetzt schon die Entscheidung getroffen wird, meinen Sohn bei meiner Nachfolge zu übergehen", wehrte sich Maths.

Er hat es nie verwunden, dass sein Sohn geistig zurückgeblieben war. Es hatte fast den Anschein, als ob Icauna die Intelligenz bekommen hätte, die Esus fehlte. Aber er hatte bisher nie die Hoffnung aufgegeben, dass sein Sohn doch noch aufwachen und seinen Rückstand aufholen könnte. Denn ein behindertes Kind galt bei den Kelten als ein Fluch der Götter.

In der Diskussion meldeten sich fast alle Ratsmitglieder zu Wort. Einige stellten sich hinter den Stammesführer, die meisten aber schwenkten auf die Linie des Druiden ein und sprachen sich ebenfalls dafür aus, Icauna in den Rat aufzunehmen. Die junge Frau selbst verfolgte die sehr hitzig geführte Debatte mit wachsendem Stolz. Sie war der Gegenstand dieses Kräftemessens und am Ende würde sich möglicherweise eine einschneidende Wende in ihrem Leben ergeben. Wie drastisch diese Wende allerdings sein würde, konnte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehen. Camulos verfolgte das Ganze etwas abseits und mit großem Staunen. Es ging schließlich um seine Freundin. Er hätte eigentlich auch nicht zuhören dürfen. Doch in der Hitze der Debatte hatten wohl alle vergessen, dass er überhaupt da war.

„Ich verlange eine Abstimmung. Wenn der Rat mehrheitlich der Meinung ist, dass Icauna als Mitglied mit Sitz und Stimme in den Ältestenrat aufgenommen werden soll, dann sei das auch so", forderte der Druide, der sich inzwischen sicher sein konnte, die Abstimmung zu gewinnen.

„Ich weigere mich abzustimmen, da es der Tradition der Kelten und der Würde dieses Rates widerspricht", bäumte sich Maths ein letztes Mal gegen den Druiden auf.

Er hätte nie gedacht, dass es zu einer solchen Kampfabstimmung gegen ihn im Ältestenrat kommen würde. Das Schlimmste dabei war aber, dass es nicht nur um die Nachfolge, sondern auch um seine Kinder ging. Eine Abstimmung und eine Niederlage wären für ihn ein fürchterlicher Gesichtsverlust. Das würde bedeuten, dass der Einfluss des Druiden noch weiter steigen würde, der für seinen Geschmack eh schon viel zu stark war.

„Ich verlange die Abstimmung. Der Rat wird wohl mündig genug sein, auch die Traditionen der Kelten und die Würde des Rates in angemessener Weise zu berücksichtigen. Maths, du weißt genau, wenn ein Mitglied des Rates eine Abstimmung verlangt, dann hat diese auch zu erfolgen. Das ist die Basis dieser Versammlung", donnerte der Druide. Das hier war seine Stunde und er musste und wollte sich durchsetzen!

„Wenn ich diese Abstimmung verliere, dann sehe ich das als Misstrauen mir gegenüber und ich lege dann augenblicklich das Amt des Stammesführers zurück", schrie Maths wutentbrannt zur Überraschung der gesamten Versammlung.

Es war ganz eindeutig eine Verzweiflungstat. Eine Niederlage wäre nun aber ein derartiger Gesichtsverlust, dass er sich davon nie mehr erholen würde. Maths hoffte, durch diese drastische Ankündigung das Ruder noch einmal herumreißen zu können. Nicht nur die Drohung seines Rücktrittes wog schwer, sondern vor allem die Frage seiner Nachfolge. Er glaubte nicht, dass die Versammlung Icauna jetzt schon zu seiner angestammten Nachfolgerin ernennen würde. Sie war in seinen Augen noch zu jung und unerfahren. Das konnte der Ältestenrat unmöglich anders sehen. Esus schied wegen seines geistigen Zustandes im Augenblick ebenfalls aus. Eine Möglichkeit wäre eine vorübergehende Führung durch den Druiden, Doch das kam seiner Meinung auch nicht in Frage, da der Druide für einen solchen Schritt dann doch nicht die Mehrheit der Versammlung hinter sich haben dürfte. Maths pokerte hoch. Er war sich aber auch im Klaren darüber, dass bei dieser so hitzigen Debatte, alles möglich ist.

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