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Alle Kommentare zu 'Die Uni-Bib'

von _aloha_

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  • 10 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 12 Jahren
Gute Art zu schreiben, wenn auch nicht ganz mein Ding.

Nicht noch mal 10 Jahre warten.

Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 12 Jahren
BWLsche Herrschaftsfantasien (mit Potenzial?)

Die Prämisse des Szenarios ist alles andere als neu: gutaussehendes weibliches Wesen W begegnet gutaussehendem männlichen Wesen M, das W gegen ihren Willen rannimmt und W auf diese Weise ungekannte Lust verschafft. Und das ist genauso innovativ, wie es in irgendeinem Sinn glaubwürdig ist.

Damit hat „Die Uni-Bib“ schon mal zwei fette Probleme: Die Prämisse des Texts ist [1] ausgelutscht und [2] unglaubwürdig.

Und das sind auch die größten Schwächen des Texts, der einer Achterbahnfahrt in einem nicht ganz so heilen Kinderfreizeitpark gleicht. Denn auf der einen Seite blitzen immer wieder interessante Momente auf (kernige BWL-geschulte Schilderung der Bez.-Überz. Ws zu Beginn, die erste Wende am Ende mit der offengelassenen Schmuddelseite in der öffentlichen Bib etc.), um andererseits dann vom üblichen Mist (Sprachnächlässigkeiten, absurder Orgasmus bei verträumter analer Vergewaltigung etc.) verdrängt zu werden. Sodass am Ende – und das macht das Kindlich-Naive des Texts aus – eine eigentlich zutiefst dramatische und entsetzliche Begebenheit (vom Schwarm vergewaltigt) in eine lächerliche halbe Romanze (vergewaltigender Schwarm als Ritter in weißer Rüstung) umgemünzt wird. Das Dramatisch-Entsetzliche wird negiert im naiv-kitschigen Und-Alles-wird-Gut: schade.

Trotzdem legt der Text die Vermutung nahe, dass, denn wo ein Wille ist, ist bekanntlich ja auch ein Weg, dass also _aloha_ mit einer sorgfältiger ausgewählten Prämisse auch einen besseren Text zustande bringen könnte. Und das hat seine Gründe.

Denn über weite Strecken ist die Sprache flüssig (abgesehen von Klopsen wie etwa bei der Konjugation von „stoßen“ etc.) und für unsere W halbwegs angemessen zu lesen (BWLer-Denken). Außerdem versucht der Text eine gewisse Spannung zu erzielen und zu halten, indem Ws Vorstellungen vom Schwarm in der Realität – auf den ersten Blick – ganz anders aussehen (obschon dies natürlich am Ende hinfällig wird, weil sie’s ja „so wollte“). Des Weiteren weiß der Text auch zu einem gewissen Grad Erotik aufleben zu lassen im zwischenmenschlichen Vorspiel Ws und Ms auf dem Weg zu seiner Wohnung, was ich für den besten Teil des Textes halte, da hier gekonnt Erwartungslust geschürt wird und man sich fragt, was wohl nun auf W zukommt (wobei dies natürlich hinfällig ist, sobald M seine billige Orgasmus-Dank-Vergewaltigung-Tour losreitet). Und am Ende überrascht der Text sogar mit einer zunächst interessanten Wendung, die die Prämisse vielleicht zu einem gewissen Teil sogar noch gerettet hätte (W gab im I-Net preis, dass sie geil auf Dominanz sei), wenn da nicht auf den Fuß die zweite Wendung gekommen wäre, die die erste ad absurdum führt (das mit der Dominanz war gar nicht W, sondern irgendein Erpan-Verschnitt).

Man sieht: Achterbahn.

Aber wer bereits mit ein paar kleinen Hochs, die, das will ich nicht verschweigen, „Die Uni-Bib“ durchaus aus dem Gros der Texte im german.lit heraushebt, zufrieden ist, der wird diese Fahrt ganz sicher ungemein genießen*!

–AJ

* Ich möchte noch ein paar Sachen ergänzen, die zu speziell oder allgemein sind, als dass sie oben hineingepasst hätten.

Insbesondere der Analsex, fand ich, hat die Story ruiniert, denn 1. war er komplett weltfremd geschildert (so hätte M höchstens eine gefühllose Gummipuppe vergewaltigen können) und 2. überhaupt nicht Mittelpunkt der sexuellen Obsession des Textes (denn W ist bekanntlich auf Muskeln und Haare aus, wovon sie bei anal nichts hat, und dass M von der analen Penetration irgendetwas gehabt hätte, dass „anders“ gewesen wäre als die vaginale, kann auch nicht gesagt werden (ruhig noch mal in den Text schauen, wer’s nicht glaubt: die vaginale erfolgt problemlos, die anale auch, die vaginale ist glitschig, die anale auch usw. usf.)).

Außerdem noch ein paar Anregungen zur Textverbesserung:

Im Text steckt einiges an Redundanz. Das geht gleich zu Beginn los, vgl.: „Nach wie vor ärgerte sie sich jedes Mal, dass sie sich zu Beginn des Seminars nicht direkt neben ihn gesetzt hatte -- sie mussten viele Gruppenarbeiten erledigen, und hätte den Platz neben ihm ergattert, hätten sie mehr Kontakt zueinander gehabt.“ Alles nach dem Gedankenstrich ist überflüssig, weil aus dem zuvor und danach Gesagten völlig klar ist, dass W gern mehr Kontakt zu M gehabt und also neben M gesessen hätte. Noch ein Beispiel: „Nina stand total auf durchtrainierte Männer, und Julian war da keine Ausnahme.“ Aus den vorhergehenden Beschreibungen ist völlig klar, dass M Ws Sexpartner-Kriterien erfüllt.

Zusätzlich zur Konjugation von „stoßen“ sollte ein Blick auf diverse Sprachklöpschen geworfen werden, wie z.B.: „Er hatte viele golden behaarte Härchen an seinen Beinen.“ Oder: „Er schaute auf ihren Arsch, während SEIN Schwanz nun in IHM steckte und bewegte sich langsam.“ Insbesondere letzter Satz dürfte homophobe Einhandleser irritieren.

Schlussendlich noch eine Idee, wie man die Sexszene erregender hätte gestalten können. Der Umschwung Ms zum vergewaltigenden Ritter in weißer Rüstung geschieht in folgendem Satz: „Gegen ihren Willen presste er sich in ihren Mund.“ Mehr erfahren wir nicht. Wir erfahren also überhaupt nicht, wie er W gegen ihren Willen zur Fellatio bekehrt. Da ist viel Potenzial verschenkt. Denn wie soll das gehen? Wenn sie die Zähne zusammenbeißt kann er noch sie viel „pressen“, wie er will, da gibt’s keinen Weg hinein. Diesen Weg in Ws Mund zu erzählen, dass hätte u.U. ein großes Plus auf der Haben-Seiten in Sachen Erotik gebracht. Selbst wenn M, in einer weniger absurden Erzählung, von der erzwungenen Fellatio abgesehen und W – könnte man sich ausmalen – erst unter diesem Vorwand, dass sie ihm keinen blasen wollte, mit dem Gürtel fesselt und mit ihrer „Unterhose“ knebelt.

Apropos „Unterhose“: Ich finde, dieses Wort war ein Totalausfall in Sachen Erotik. Oder wie W sagen würde: so etwas von UNSEXY! Hat jeden Absatz, indem die Unterhose vorkam, kaputt gemacht. Beim nächsten Mal, würde ich mir wünschen, darf die Protagonisten vielleicht ein sexy Höschen oder einen (G-)String (statt Oma-Slip, wie im vorliegenden Text: ebenso unsexy) oder sogar gar nichts drunter tragen, ja?!

Und falls es in meiner Kritik untergegangen ist: Ja, „Die Uni-Bib“ ist fürs german.lit überdurchschnittlich, und ja, ich würde gern mehr lesen von _aloha_.

Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 12 Jahren
∴ { ◊ • 1 ½ STERNE • ◊ }

(Als ich sagte, dass ich gern mehr von _aloha_ lesen würde, so bezog sich das – natürlich! – auf weitaus bessere Geschichten aus der Feder der Autorin. Nur dass keine Unklarheiten entstehen.)

KrystanXKrystanXvor mehr als 12 Jahren
mir gefällt es

Da ich mich im Gegensatz zu unserem jungen AJ, mehr von meinen Gefühlen leiten lasse, wenn ich eine Geschichte lese, muss ich einfach sagen: Mir gefällt sie so. Sicher gibt es Dinge die manchen missfallen. Aber das ist ja das schöne an einem freien Land. Jeder darf seine eigene Meinung haben.

Und ich finde es eine schöne Geschichte und eine reizvoll Fantasie. Gutes Kopfkino halt. Was AJs Angst vor Unterhosen angeht, so kann ich die nicht teilen. Es muss ja nicht immer der schwarze String oder das Spitzenhöschen sein, wie er es aus seine Pornos kennt. Es gibt auch eine Sexualität außerhalb dieser Vorgaben. Manchmal haben Frauen dort sogar Schamhaare *schmunzel*

lg

Krystan

AnonymousAnonymvor mehr als 12 Jahren
Sehr, sehr

gut geschrieben. Bitte mehr Geschichten von dir.

rosettenfreakrosettenfreakvor mehr als 12 Jahren
Extraklasse

"Sex findet zuerst im Kopf statt. Deshalb ist Literotica so reizvoll" ("_aloha_" auf ihrer "Biografie-Seite")

Sie liest LIT seit 10 Jahren und hat erst jetzt ihre erste Story veroeffentlicht.

Besser spaet als nie- Und es bleibt hoffentlich nicht ihre letzte Story fuer LIT?

Werte Dame, das ist einfach klasse!

Jedes weitere Wort wuerde das Lob nur vewaessern..

LG

LIT-RANICKI "rosi" (Johannes)

AnonymousAnonymvor mehr als 12 Jahren
Hallo ;)

Gute geschichte ;)wirklich angenehm geschrieben :)

und noch was zuden vorangegangenen kommis:) bzw : auden james zum beispiel schreibt jede menge harte kritik, aber nimm dirs nichtzu herzen, das macht er erstens bei jedem und zweitens sind wir hier bei literotica wo viele der leser eh nur einhändig lesen und daher keinen so hohen anspruch haben :) außerdem ist kritik gut , denn woran würde man sonst arbeiten können :)

rosettenfreakrosettenfreakvor mehr als 12 Jahren
Weder das Eine noch das Andere

Hier ist jemand der Meinung, die Voraussetzungen der Geschichte waeren a) ausgelutscht und das Ganze b) unglaubwuerdig.

"Glaubwuerdigkeit" bei einer erotischen Fantasie??? Na ja...

Und Punkt a)?

Erzaehlerische Plots, die sich lohnen, sind ueberschaubar. Im Grunde genommen sind es immer dieselben: Liebe, Eifersucht,Verrat, Tod, Leidenschaft...

Man muss das (Story)Rad nicht neu erfinden- entscheidend ist, wie man damit faehrt, und "_aloha" faehrt in ihrer Story ziemlich gut.

Und die sprachlichen und erzaehlerischen Unebenheiten? Die angeblich oder tatsaechlich "redundanten Stellen" und Wiederholungen ???

Es kommt darauf an, was man von einem Text erwartet, unter welchen Gesichtspunkten man ihn betrachtet.

Will 1.) den (annaehrnd) sprachlich perfekten Text?

Dann hat man einen toten Text. Einen sterilen Text.

Das sind dann Texte fuer "Das-literarische-Handbuch-Fans."

Texte fuer Formalisten.

Wenn man bsp bei HENRY MILLER alles streichen wuerde was an erzaehlerischer Opulenz, an Abschweifungen, etc..."ueberfluessig" ist, wurde nicht mehr viel uebrig bleiben.

Oder will man 2.) eine im besten Sinne konventionelle Erzaehlung mit einer interessanten HP, einer spannenden Handlung, gutem Sex (bezogen auf LIT-Texte), etc...

Ich persoenlich bevorzuge 2.)

Das gilt fuer "serioese Literatur" und fuer LIT-Stories.

LG

LIT-RANICKI "rosi" (Johannes)

_aloha__aloha_vor mehr als 12 JahrenAutor
Cool, so viele Kommentare...! :)

Oh, wow, habe mich nach ein paar Wochen wieder eingeloggt, und war überrascht zu sehen dass die Story doch angenommen wurde, nachdem ich es ohne Witz bestimmt 20x versucht habe und sie aus irgendwelchen Gründen abgelehnt wurde.

Sorry also, wenn ich erst jetzt auf eure Kommentare antworte. Ich freue mich sehr über die Resonanz! Vielen lieben Dank für´s lesen & kommentieren, auch für die Kritik!. Ich weiss es echt sehr zu schätzen, dass ihr euch dafür die Zeit genommen habt.

Zu AudenJames: Deine Kritik finde ich super. Mit waren die vielen Wiederholungen zB gar nicht bewusst und haha, das Wort "Unterhose" wirkt nicht wirklich nicht besonders sexy, daher - sorry... ;) Und ja, die Story ist naiv und absurd, aber so sind halt manche Träume. Werde versuchen, in Zukunft etwas näher an der Realität zu schreiben.

Freue mich auf weitere Geschichten. Aloha.

KojoteKojotevor mehr als 11 Jahren
Gar nicht...

...schlecht.

Eigentlich sogar ziemlich gut, wie ich finde.

Ich musste natürlich die einzige Geschichte der lieben Kommentatorin lesen. Mann ist ja neugierig.

Was ich gefunden habe hatte seine Schwächen. Ja. An der Grammatik lässt dich noch feilen.

Aber davon ab hast du hier ziemlich interessante Dynamiken geschildert. Und das mit einer durchaus glaubwürdigen Perspektive.

Natürlich... Es ist eine ganz spezielle Fantasie und du hast am Ende einen Bogen geschlagen, um daraus kein traumatisches Erlebnis werden zu lassen. Aber im Gegensatz zu anderen fand ich den zweiten Twist ganz zum Schluss - die Negierung der Rechtfertigung' für Julian - gerade ziemlich gut. Erst dachte ich mir, dass du jetzt eine doch eher langweilige Rückwirkende Legitimierung einbaust. Und dann war das gar nicht so. Und trotzdem hat sie sich dann auf noch mehr eingelassen.

In gewisser Hinsicht ist diese ganze Geschichte eine Reise in die Traumwelt einer Frau. In der Realität ist so eine Ereigniskette nur vorstellbar, wenn wirklich alle Kleinigkeiten perfekt zusammen passen. Wenn wirklich all die unkontrollierbaren Faktoren des Lebens sich entschließen, genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort richtig zu funktionieren. So sind solche Fantasien eben.

Das schöne daran ist: Wenn eben dieser fast unvorstellbare Idealfall eintritt, dann würde es vielleicht tatsächlich genau so passieren. Und ein ähnliches 'Happy End' haben. Auch wenn ich bezweifle, dass Julian auf Dauer dem Bild gerecht werden könnte, dass er versehentlich präsentierte.

Anyway...

Ich gebe dir 5 Sterne, weil das hier pur ist. Es hat Schwächen. Aber du wolltest keine KG erzählen, sondern einen Traum schildern. Und das ist dir gelungen. Ich sah die Frau hinter den Worten und ihre Gedanken zu dieser Sache. Ich sah keinen Mann, der versucht, seine Allmachtsfantasien zu rechtfertigen, sondern eine Frau, die eingesteht, dass ihre Gedankenwelt nicht politisch korrekt ist.

Authentischer geht es in meinen Augen kaum.

Schade, dass du dich nicht zu weiteren Veröffentlichungen durchringen konntest. Aber falls du doch noch mal auf den Geschmack kommen solltest: Ich helfe dir gerne beim Feilen an der Technik. Ich mag deine Denkweise... ;-)

Anonymous
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