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Die Versteigerung

Geschichte Info
Meine Freundin wird versteigert.
17.5k Wörter
4.63
150.6k
121

Teil 1 der 3 teiligen Serie

Aktualisiert 06/13/2023
Erstellt 01/10/2021
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Als ich Isabel kennenlernte, war sie gerade achtzehn geworden und ich kurz vor zwanzig. Sie war schüchtern und wirkte auf den ersten Blick leicht verwirrt, als ich sie auf einer WG-Party zum ersten Mal sah. Sie hatte blonde Haare, ihre Wangen waren leicht gerötet und sie trug eine Brille mit Drahtgestell, die ein bisschen so aussah, als hätte ihre Mutter die noch ausgesucht. Ich fragte sie, ob sie auch ein Bier wolle, sie sagte ja, gerne, und ab diesem Zeitpunkt redeten wir die ganze Nacht lang und bemerkten plötzlich erstaunt, dass es schon hell wurde und schon alle anderen Gäste gegangen waren. Als wir uns in den erste Sonnenstrahlen verabschiedeten, drückte sie mir einen hastigen Kuss auf die Lippen, lächelte verwirrt, als sei sie erstaunt über sich selber und radelte dann mit einem alten Hollandrad davon. Ich war absolut verzaubert von ihr. Kurz darauf wurden wir ein Paar.

Unser erstes Mal war großartig. Isabel kam mit in meine winzige Wohnung, wo ich aufwendig gekocht hatte. Wir ließen uns richtig Zeit, den Körper des Anderen kennen zu lernen. Ich hatte schon geahnt, dass sie einen schönen Körper hatte, doch als ich sie auszog, war ich trotzdem vollkommen überwältigt. Ihre Haut war makellos und fühlte sich so weich an, und ihr ganzer schlanker Körper roch nach Frühling. Als wir schließlich nackt waren, sie auf mir saß und lächelnd meinen Penis, der so hart war, dass ich selber davon überrascht war, in die Hand nahm, ihn an erst ihren zarten, feuchten Schamlippen rieb und dann langsam ihr Becken senkte und ich spürte, wie meine Eichel langsam von ihren Lippen umschlossen wurde, fühlte sich das so unfassbar gut an, dass ich kurz dachte, dass dies ein Traum sein müsste, von dem ich bald erwachen würde. Aber es war kein Traum. In der ersten Nacht schliefen wir drei Mal miteinander, und als wir am nächsten Morgen aufwachten, fielen wir direkt ein weiteres Mal übereinander her.

Es war für sie das erste Mal, zumindest sagte sie das immer, auch wenn das rein physikalisch nicht stimmte, denn sie hatte bereits ein Mal mit einem anderen Mann geschlafen, das war jedoch, wie sie behauptete, so misslungen und auch von äußerst kurzer Dauer, weil der Typ bekifft war und bereits nach kaum einer Minute gekommen war, dass sie immer sagte, ich sei der erste Mann für sie gewesen. Unser Sexleben war toll, denn auch wenn sie in der Öffentlichkeit eher schüchtern war, so war sie im Bett sehr unternehmungslustig und tabulos und genoss es immer, neue Möglichkeiten zu entdecken. Sie liebte es, wenn man ihren Po streichelte, und ihr Poloch war nach ihrer Scheide die mit Abstand erogenste Zone. Seltsamerweise roch sie selbst hier niemals unangenehm, und sie liebte es, wenn ich sie mit der Zunge verwöhnte.

Irgendwann fiel mir auf, dass sie mir keinen Wunsch abschlagen konnte, wenn wir Sex hatten und sie auf mir saß. Sie sagte dann zu allem ja. Selbst wenn sie vorher gesagt hatte, dass sie unter keinen Umständen auf das Konzert meiner Lieblingsband kommen würde, sagte sie in diesem Zustand ja und hielt sich dann auch später daran - in dieser Beziehung war sie ein echter Ehrenmann, sozusagen.

„Was man gesagt hat, das muss man halten", sagte sie dann schulterzuckend.

Wir blieben zusammen, und einige Jahre später hatte ich nach dem Studium Arbeit in einem kleinen Verlag für Schulbücher gefunden, Isabel arbeitete in einer sozialen Einrichtung und betreute Menschen, die in finanzielle Not geraten waren, eine Tätigkeit, die sie sehr gerne machte, weil es ihr oft gelang, Menschen dabei zu helfen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Wir waren in eine kleine, aber schöne Wohnung gezogen, in der wir uns sehr wohl fühlten, es fehlte und wirklich an nichts. Mittlerweile war Isabel vierundzwanzig, und mein sechsundzwanzigster Geburtstag stand bevor.

Ich fand Isabel immer noch wunderschön, wusste aber immer nicht so recht, ob das anderen genau so ging. Wir besuchten von Zeit zu Zeit eine Therme in unserer Stadt, und da fiel mir mit der Zeit auf, wie andere Männer meine Freundin heimlich betrachteten und wie „zufällig" sich gerade die Sauna, in die wir gingen, mit einzelnen Männern füllte. Isabel schien das nicht zu bemerken und erklärte mich für verrückt, als ich sie darauf ansprach. Sie mochte ihren Körper zwar, bildete sich aber nichts darauf ein und konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Männer in der Sauna sie heimlich anstarrten.

„Denen ist einfach heiß", sagte sie lachend, „Sauna hat überhaupt nichts mit Sex zu tun, da sind doch alle damit beschäftigt zu schwitzen." Auf sie selbst schien das tatsächlich zuzutreffen, sie bewegte sich nackt in der Therme ohne jede Scham und auch ohne jedes Bewusstsein, dass sie beobachtet wurde. Während andere Frauen sofort, wenn sie aus der Sauna kamen, ein Handtuch um den Körper wickelten, ging Isabel nackt durch die ganze Saunalandschaft, ohne jemals ihren Körper mit einem Handtuch zu verhüllen.

So kam es bisweilen dazu, dass sie den Männern, die sie mehr oder weniger unauffällig beobachteten, Einblicke ermöglichte, von denen diese nicht zu träumen gewagt hatten. Während sie sich den Schweiß in der Sauna abstreifte, konnte es zum Beispiel vorkommen, dass sie ihre Beine in einer Weise spreizte, die man bei anderen Frauen obszön gefunden hätte, und wenn sie ihre Brille aufhob, die neben die Liege gerutscht war, beugte sie sich gedankenlos danach herunter, so dass alle, die sich zufällig gerade hinter ihr befanden, direkt zwischen die leicht geöffneten Beine sehen konnten. Bei ihr wirkte das ganz natürlich und unschuldig - was es ja auch war. Ich bemerkte dabei auch, dass ich es genoss, wie die anderen Männer meine Freundin sehnsüchtig ansahen und es mich sogar zu meinem eigenen Erstaunen etwas erregte.

Eines Abends, als wir mit noch feuchten Haaren aus der Therme kamen, wurden wir von einem älteren Ehepaar angesprochen. Mit älter meine ich älter als wir, sie waren wahrscheinlich Anfang Vierzig und sahen ziemlich sympathisch aus. Die Frau sagte, dass sie uns beobachtet hätten und fanden, dass wir eine sehr schöne Ausstrahlung hätte.

„Es kommt so selten vor", sagte der Mann, „dass Menschen von außen wie von innen eine Schönheit ausstrahlen."

„Äh, vielen Dank...", sagte ich etwas verlegen.

„Wir würden euch gerne einladen zu einer Veranstaltung. Zu einem sehr besonderen Abend."

Es sei eine sehr elegante und ganz und gar kultivierte Veranstaltung, etwas frivol und manchmal erotisch, mehr wolle sie aber an dieser Stelle nicht verraten.

„Ich glaube", sagte sie dann noch, „dass Ihr viel Spaß haben würdet."

Und es sei keine offizielle Veranstaltung, man könne nur daran teilnehmen, wenn man von einem Mitglied eingeladen würde. Sie gab uns eine kleine schwarze Visitenkarte, auf der sich lediglich ein QR-Code befand. Die Beiden lächelten uns geheimnisvoll an.

„Vielleicht bis bald", sagte die Frau, dann lachte sie noch über unsere verwirrten Gesichter, im nächsten Moment waren sie in der Nacht verschwunden. Wir sahen uns an und mussten dann auch lachen, weil wir beide mit offenen Mündern dastanden.

Zu Hause scannten wir natürlich sofort den Code, aber die Website, auf die wir dann geleitet wurden, gab uns auch nicht mehr Informationen. Da stand nur: Sie wurden eingeladen, mit offenen Augen zu träumen. Darunter konnte man seinen Namen in ein Feld eintragen und sich anmelden. Und darunter stand noch: Abendgarderobe erforderlich.

Wir sahen uns an und mussten schon wieder lachen. Das machte ja einen reichlich mysteriösen Eindruck. Wir diskutierten eine Weile darüber, ob wir es wagen sollten, und schließlich siegte unsere Neugier. Ich trug unsere Namen ein drückte auf den Button, auf dem nicht „OK", sondern „träumen" stand. Kurz darauf erhielten wir ein Passwort. Es lautete: Nachtfalter. Und wir wurden darüber aufgeklärt, dass alle Teilnehmer einen aktuellen Gesundheitstest vorlegen müssten.

Da Sandra kein Abendkleid besaß, gingen wir am nächsten Nachmittag los, um eines zu kaufen. Ich würde meinen dunklen Anzug anziehen, den ich noch von meiner Abiturfeier hatte. Nach langer Suche fanden wir ein schlichtes schwarzes Kleid aus Seide, das unser Budget nicht überstieg und trotzdem sehr edel aussah. Es war hinten relativ weit ausgeschnitten und umschmeichelte Isabels Körper wunderschön, wie ich fand. Auch der offensichtlich schwule Verkäufer war sehr angetan von dem Kleid.

„Es müsste allerdings dann mit einem unsichtbaren BH getragen werden", sagte der Verkäufer, da man nun am Rücken die Träger von Isabels BH sah, „oder halt ohne BH." Wir waren die einzigen Kunden im Umkleidebereich, und weil auch Isabel wahrscheinlich gemerkt hatte, dass der Verkäufer schwul war, zog sie kurzerhand das Kleid herunter, legte ihren BH ab, sodass wir kurz ihre nackten Brüste sehen konnten, und zog dann das Kleid wieder hoch. Der Verkäufer lächelte.

„Wenn ich auch nur ein kleines Interesse am weiblichen Geschlecht hätte, würde ich jetzt wahrscheinlich in Ohnmacht fallen. Sie können das Kleid natürlich offensichtlich ohne BH tragen." Das Kleid war immer noch sehr elegant, aber da sich jetzt sehr deutlich Isabels Brustwarzen darunter abzeichneten, war es auch ein bisschen gewagt. Von der Seite sah man den Ansatz ihrer Brüste, das sah großartig und sehr sexy aus. Vielleicht genau das richtige für den Anlass, dachten wir. Der Verkäufer hatte uns noch darauf hingewiesen, dass man einen String zum Kleid tragen müsse, da sich ansonsten die Unterhose abzeichnen würde. Isabel mochte eigentlich keine Strings und besaß auch keine, weswegen wir ihr dann auch noch einen sehr knappen schwarzen Tanga kauften. Er verdeckte wirklich nur das Allernötigste, von hinten sah sie praktisch nackt aus, weil der Stoff komplett zwischen ihren makellosen Pobacken verschwand.

Plötzlich war der Freitag gekommen, an dem die Veranstaltung stattfinden sollte. Zur Feier das Tages nahmen wir am frühen Abend ein Taxi, das uns zu der Adresse brachte. Wir waren beide sehr aufgeregt und mussten die ganze Zeit nervös lachen, weil wir nicht wussten, was uns erwartete. Es war ein lauer, warmer Sommerabend und noch hell. Das Taxi brachte uns in die Villengegend der Stadt. An einem großen Tor hielt es. Als wir vor der Klingel standen, zögerte ich den Knopf zu drücken. Ich sah Isabel an. Sie grinste und drückte die Klingel. Eine Stimme fragte nach dem Passwort, ich sagte es mit zitternder Stimme. Das Tor öffnete sich. Wir gingen einen Kiesweg entlang, an dessen Ende eine beeindruckende Jugendstilvilla lag. Ein paar Menschen standen noch davor und unterhielten sich. Alle waren sehr teuer angezogen, in meinem etwas biederen dunklen Anzug fühlte ich mich leicht underdressed. Fast alle waren älter als wir. Als wir an ihnen vorbeigingen, musterten sie uns interessiert und wohlwollend, wobei ich eingestehen musste, dass Isabel erheblich mehr Blicke auf sich zog als ich.

Ein Mann in Livree begrüßte uns. Wir sagten ihm unsere Namen, und er hakte sie in einer Liste ab.

„Ihnen ist bekannt, dass unter den Neulingen eine Frau für eine Versteigerung ausgewählt wird, für einen guten Zweck?", fragte er uns dann.

„Äh, nein...", sagte ich.

„Wollen Sie trotzdem teilnehmen?"

„Was ist das denn für eine Versteigerung?", fragte Isabel.

In diesem Augenblick kam auch das Paar an, das uns eingeladen hatte. Sie freuten sich sehr, dass wir da waren und umarmten uns wie alte Freunde. Jetzt sagten sie uns auch ihre Namen: Susanne und Lukas.

„Toll, dass ihr gekommen seid!", sagte Susanne.

„Wir haben gerade von dieser Versteigerung gehört", sagte ich.

Die Beiden nickten.

„Das ist der kleine Nervenkitzel für die Neuankömmlinge...", sagte Lukas lächelnd.

„Habt ihr das auch gemacht?", fragte Isabel.

Susanne nickte.

„Und?", fragte Isabel.

„Ich wurde nicht ausgewählt", sagte Susanne, „aber alleine die Vorstellung war so aufregend für uns beide, dass wir in den Monaten danach den Sex unseres Lebens hatten."

Wir mussten alle lachen.

„Also, wenn du nicht ausgewählt wurdest, dann besteht für mich keinerlei Gefahr", sagte meine Freundin und meinte das ganz ernst. Susanne war in der Tat eine sehr schöne Frau. Sie nahm den Blick der Frau nicht wahr, die das anscheinend anders sah.

„Aber wenn man ausgewählt wird, was bedeutet das denn dann genau?", fragte ich.

„Das bedeutet, dass man wie ein Gemälde bei einer Versteigerung ersteigert werden kann. Man wird auf die Bühne gebracht, damit alle sehen können, was zur Auktion steht. Dann geht die Versteigerung los, und man gehört der Person, die einen ersteigert, für drei Tage."

„Krass", sagte ich, „und wann sind diese drei Tage?"

„Die beginnen direkt im Anschluss an die Veranstaltung. Das ganze Wochenende bis Montag Morgen um acht gehört man dann der Person, die einen ersteigert hat."

„Äh, und was muss man dann machen?"

„Alles, was der neue Besitzer von einem verlangt."

„Alles?"

„Naja, es gibt natürlich Grenzen. Man darf nicht zu körperlichen Schmerzen gezwungen werden. Aber ansonsten ist man verpflichtet, der Person zu Diensten zu sein und alles zu tun, was sie verlangt."

„Man muss also auch mit ihr... Sex haben?", fragte ich.

„Ich würde mal sagen" sagte die Frau lächelnd, „dass man schon ziemlich pervers sein müsste, jemanden zu ersteigern, um ihn dann nur die Fenster putzen zu lassen."

Isabel lachte nervös. Sie genoss den Nervenkitzel, aber sie bekam auch ein bisschen weiche Knie, das konnte ich spüren.

„Mach doch mit", sagte Lukas zu ihr, „vielleicht ersteigern wir dich dann..."

Das Paar lächelte uns an und verabschiedete sich dann, um hinein zu gehen. Die Vorstellung, dass die Beiden die nächsten drei Tage mit Isabel verbringen würden und sie dann alles tun müsste, was sie von ihr verlangten, ließ mich erschaudern, aber ohne es recht zu merken, erregte mich der Gedanke auch.

„Ach, im Grunde können wir es machen, ich werde sowieso nicht ausgewählt", sagte Isabel, „schau dich mal um, hier sind so viele wunderschöne Frauen, die tausend mal eher ausgewählt werden."

Ich sah mich um, und es waren in der Tat sehr viele schöne Frauen zu sehen, allerdings fand ich keine auch nur annähernd so schön wie meine eigene Freundin. Ich war aber auch, sagte ich mir, wahrscheinlich nicht objektiv und sah Isabel immer noch durch eine rosarote Brille.

„Und jetzt sind wir schon mal hier", fügte Isabel hinzu. Ich spürte, dass sie auf jeden Fall hierbleiben wollte.

„Ein bisschen Nervenkitzel ist vielleicht wirklich aufregend...", sagte ich zögernd.

„Kann man auch teilnehmen ohne die Versteigerung?", fragte ich trotzdem den Mann am Eingang.

„Nein, das ist leider für Neulinge nicht möglich", war die Antwort.

Isabel sah mich an, ich konnte sehen, wie ihr die Idee immer mehr gefiel.

„Aber was, wenn du doch ausgewählt wirst?"

„Dann kannst du mich ja ersteigern", sagte Isabel.

Der Mann am Eingang räusperte sich.

„Das ist leider nicht gestattet. Ehemänner oder Partner sind von der Auktion ausgeschlossen."

„Hm", sagte ich.

„Wenn es dir unangenehm ist, machen wir es nicht.".

„Naja", sagte ich, „also im Ernstfall musst du ja drei Tage mit einem fremden Mann verbringen und nicht ich. Oder mit einem fremden Paar."

„Ach, die sehen doch alle sehr kultiviert aus", sagte Isabel. In der Tat war niemand zu sehen, der eine unangenehme Ausstrahlung gehabt hätte, „wenn es wirklich so kommen sollte - was es nicht wird, definitiv nicht - erleben wir beide ein dreitägiges Abenteuer, wovon wir unseren Enkeln erzählen können, wenn sie volljährig sind."

Ich musste lachen.

„Also, gut", sagte ich dann, „man muss auch mal gefährlich leben."

„Dann darf ich Sie noch einmal herzlich willkommen heißen", sagte der Mann am Einlass, als wir ihm unsere Entscheidung mitteilten. Er beugte sich herunter und befestigte ein Leuchtband am Handgelenk meiner Freundin. Ein kleines Schildchen baumelte daran, darauf war die Nummer 12 gedruckt. Es konnte nun jeder sehen, dass Isabel zur Wahl stand.

„Dann dürfte ich Sie jetzt bitten, sich für die nächsten neunzig Minuten unabhängig voneinander zu bewegen", sagte der Angestellte zu uns, „denn wir wollen den Wahlberechtigten natürlich die Möglichkeit geben, sich ungezwungen ein eigenes Bild zu machen."

Eine Frau, ebenfalls wie eine Angestellte gekleidet, trat neben Isabel und hielt ihr ihren Arm hin. Sie sah mich verwirrt lächelnd an, dann nahm sie ihn und ließ sich von ihm in einen anderen Raum führen. Ich fand, dass sie in ihrem Seidenkleid so schön aussah wie nie zuvor.

Wahlberechtigt waren alle Teilnehmer der Versammlung, auch ich, und so machte ich mich, um den Statuten zu genügen, auch auf den Weg, um mir „ein eigenes Bild zu machen". Insgesamt vierzehn Frauen trugen Leuchtbänder um den Arm, und ich plauderte mit ein paar von ihnen, allerdings war ich nicht recht bei der Sache und versuchte immer nur, Isabel zu entdecken. Als ich sie sah, trug das nicht gerade zu meiner Beruhigung bei, denn sie war von einer Gruppe Männer umringt, die mit ihr scherzten, und sie wirkte so natürlich und so begehrenswert, wie sie herzhaft lachte und mit ihnen schäkerte, dass ich mir plötzlich sicher war, dass man sie auswählen würde. Die Männer schauten ihr, wie mir nicht entging, auch mehr oder weniger heimlich auf ihre Brüste. Natürlich konnten alle sehen, dass sie keinen BH trug und dies auch nicht nötig hatte. Später sah ich sie mit zwei Männern in einer etwas ruhigeren Ecke sprechen. Sie war errötet, anscheinend versuchten die beiden Männer, sie zu etwas zu überreden, aber ich konnte nicht verstehen, was es war. Die beiden Männer waren ziemlich hartnäckig, und erst als sich meine Freundin schließlich fügte, wurde mir klar, was sie von ihr wollten. Isabel verdrehte in scherzhafter Genervtheit die Augen und zog dann für einen kurzen Moment ihr Kleid so zur Seite, sodass die Beiden kurz ihren nackten Busen sehen konnten. Die beiden Männer waren begeistert. Ich war etwas schockiert.

Aus der Ferne bemerkte ich, wie sie die Aufmerksamkeit genoss. Sie hatte anscheinend auch schon zwei oder drei Gläser Champagner getrunken. Was mich zusätzlich beunruhigte, war die Tatsache, dass sie auch mit einigen Frauen plauderte, die nicht minder fasziniert von ihr zu sein schienen als die Männer und heimlich ihren schlanken Körper musterten, wenn Isabel es nicht bemerkte. Ich wählte die Frau mit der Nummer 3, eine zierliche Frau mit einem wilden dunklen Lockenkopf und warf meine Abstimmungskarte in eine kleine Kiste aus poliertem dunklen Holz. Ich hatte ja nicht vor, sie zu ersteigern, aber sie gefiel mir von den anderen Frauen am Besten.

Bei dem Saal, in dem die Veranstaltung stattfinden sollte, handelte es sich um eine Art Ballsaal, die die Wände waren mit dunkelrotem Samt verhangen. Etwa 30 gedeckte Tische verschiedener Größe standen vor einer Bühne, die momentan noch mit einem Samtvorhang verhangen war. Ich saß bereits eine Weile an einem der Tische, als Isabel endlich zu meinem Tisch geführt wurde. Sie gab mir einen Kuss und setzte sich neben mich.

„Alles okay?", fragte ich sie.

„Alles okay", antwortete sie, „es ist doch ganz lustig hier, oder?"

„Über fehlende Aufmerksamkeit kannst du dich ja auf jeden Fall nicht beschweren, oder?"

Sie grinste kokett.

„Eifersüchtig?"

„Ein bisschen", musste ich zugeben. „Ich habe gesehen, wie du den zwei Männern deinen Busen gezeigt hast."

Sie lachte verlegen.

„Ach, die wollten einfach keine Ruhe geben und ihn unbedingt kurz sehen. Und dann dachte ich, dass ich in der Therme sowieso ganz nackt bin und doch eigentlich nichts dabei ist."

Irgendwas stimmte an dieser Logik nicht, aber ich war zu verwirrt von allem, um zu erkennen, was es war.

„Worüber haben die Männer denn mit dir geredet?", fragte ich.

„Ach, über alles mögliche", sagte sie, „es war ziemlich amüsant."

Ich nickte. Sie spürte, welche Frage mir auf der Zunge lag.

„Ja, ich meine, klar, sie haben mir schon auch etwas intimere Fragen gestellt. Aber das war ja irgendwie zu erwarten. War aber alles gesittet."