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Die Violinistin und die Bassistin

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Das erste, was ich allerdings tat, war nach Faust zu googlen. Es hatte irgendwas mit einem Pakt mit dem Teufel zu tun, das wusste ich auch. Aber mehr nicht. Diese Wissenslücke nagte etwas an mir.

Okay. Faust, ein Wissenschaftler war wohl unzufrieden mit seinem Leben, stand kurz vorm Selbstmord, weil er mehr wissen wollte, als die Wissenschaft und die Religion hergaben. Also machte er einen Pakt mit Mephisto, dem Teufel, der ihm versprach, ihm zu zeigen, wie die Dinge so laufen. Und wenn Faust irgendwann mal genug hätte davon, Neues zu erfahren, dann würde Mephisto seine Seele kriegen. Daher auch das Zitat, was Joelle mir um die Ohren gehauen hatte: ‚Oh Augenblick verweile doch, du bist so schön.' Dann ging es dabei aber auch noch um Gretchen und eine Liebesgeschichte, aber die passte nicht so richtig dazu.

Mit anderen Worten: Ich war der Teufel, und sie war der Faust, und unser Pakt bestand darin, dass sie schwor, nicht aufzugeben, um eine gute Sklavin zu sein.

Auch das passte nicht so richtig zusammen, aber ich war gewillt, die logischen Schwächen ihrer Analogie zu übersehen. Immerhin hatte sie mich dazu gebracht, auf Wikipedia die Zusammenfassung zu Goethes Faust zu lesen. Ich hatte also wieder etwas gelernt.

Kapitel 31

„Dir ist ja klar, dass diese Woche hier kein Zuckerschlecken wird. Ich bin nicht deine Dienstleisterin! Du bist meine Sklavin!"

„Du bist also einverstanden?"

Sie sprang auf und umarmte mich wie ein kleines Kind. Wir saßen in einem Straßencafé und die anderen Gäste schauten sie uns komisch an. Es war mir egal. Was würden sie erst denken, wenn sie gehört hätten, worüber wir sprachen. Eine Woche Sexsklaverei für Joelle.

Ich hatte mich breit schlagen lassen. Oder vielleicht hatte ich einfach nur nachgedacht. Ich war nicht ihre Psychiaterin, ich war nicht ihre Herrin. Wir spielten miteinander, und ihr Wunsch nach Sklaverei war albern. Sie wusste das auch, wie ich hoffte. Wir spielten also: Wie sehr kann ich dich triezen, bis du aufgibst.

Natürlich hätte ich sie ganz locker an ihre Grenzen bringen können. Ich wollte gar nicht darüber nachdenken. Es sollte ja nur ein Spiel sein. Nichts würde daraus resultieren. Ich hatte überlegt, ob ihr eine Lektion erteilen sollte, ob ich ihr die Sicht der Welt aus den Augen einfacher Menschen vermitteln sollte. Aber was wusste ich vom Leben? Warum sollte ich so tun, dass ich die Weisheit mit Löffeln gefressen hätte? Ich hatte Spaß daran, ihr Befehle zu geben und sie sexuell zu dominieren. Das gab mir in keiner anderen Weise irgendeine Überlegenheit über sie, schon gar keine Intellektuelle. Ich war kein Yoda. Ich war nur diejenige, die sagte: Küss mir die Füße. Und die das Glück hatte, dass jemand Spaß daran hatte zu gehorchen. Ich hatte keine Philosophie. Ich hatte sie nicht zu belehren. Ich war nicht klüger, nicht besser.

Ich wollte einfach wie sie ein bisschen Spaß haben und nachdem wir uns eine Weile nicht gesehen hatten, hatte ich wieder Verlangen nach ihr und sie offensichtlich nach mir. Das war alles. Nach der Woche wäre sie nicht meine Sklavin, es hätte sich nichts geändert, wir hätten nur miteinander gespielt und hoffentlich ein wenig Spaß gehabt.

Und wenn überhaupt, dann wollte ich ihr die Gelegenheit geben, über ihr Leben nachzudenken. Vielleicht hätte sie ja Zeit, ein wenig nachzudenken. Eine Woche war immerhin lang.

Ich hatte ein paar Tage gebraucht, um mir was einfallen zu lassen. Ich musste sie ja beschäftigen oder vielleicht manchmal auch nicht. Jedenfalls brauchte ich einen Plan.

Meine freien Abende verbrachte ich also damit, durch meine kleine Wohnung zu laufen und mir was einfallen zu lassen. Was sollte sie den ganzen Tag über machen? Welche Aufgaben konnte ich ihr geben? Wo sollte sie schlafen?

Vielleicht wollte sie eine Woche mit mir verbringen, aber ich konnte mich nicht pausenlos um sie kümmern. In meinem Leben war im Moment zu viel los. Vieles brachte kein Geld, bot allenfalls eine Aussicht auf Ertrag in der Zukunft. Das war die Besonderheit von vielen Künstlern. Sie gingen erst in Vorleistung, schrieben Songs, nahmen eine CD auf, malten ein Bild oder schrieben einen Roman, und dann hofften sie auf einen Plattenvertrag, auf einen Verkauf, auf einen Verlag. Man arbeitete erst, und vielleicht brachte das später auch Geld. Wenn man es mal geschafft hatte, wurde es einfacher, dann konnte man auf einen Vorschuss, einen Mäzen oder einen Vertrag hoffen. Aber selbst dann musste jedes Werk, das man vorlegte, auch den Erwartungen gerecht werden. Sonst war es schnell vorbei mit dem Künstlerruhm.

Wenn man Pech hatte, kam der Ruhm erst nach dem Tod wie bei Mozart oder van Gogh oder wie bei der überwältigenden Mehrheit und unzähligen Künstlern in der Geschichte der Menschheit: Nie.

Ich hatte ein neues Projekt aufgetan mit einem Gitarristen und einer Schlagzeugerin, die auch noch sang, hatten wir ein Trio gebildet. Wir waren alle gut, wir hatten alle Spaß, wir waren so zuversichtlich, dass wir eigene Songs schrieben und hofften. Aber Hoffnung macht nicht satt, also musste ich daneben noch arbeiten.

„Hier sind meine Bedingungen!"

„Okay! Schieß los!"

„Wir machen das bei mir. Du nimmst dir eine Woche frei. Wie du das machst, ist mir egal. Eine Woche kein Kontakt zur Außenwelt. Kein Handy. Kein Telefon. Du kommst in meine Wohnung und gibst all deine Siebensachen ab."

„Oh."

„Was passt dir nicht?"

„Ich dachte, dass ich vielleicht mein Leben weiterleben könnte und abends zu dir kommen könnte. Ich meine nur, weil ich viel um die Ohren habe."

„Was für eine Sklavin ist das denn, die kommen und gehen kann, wenn sie will? Keine Chance. Die Woche gehörst du komplett mir und du wirst von der Bildfläche verschwinden. Also regle das so, dass alle glauben, du wärst nicht da. Meinetwegen erzählst du ihnen, dass du den Mount Everest besteigst und keinen Empfang hast. Ist mir egal."

Sie dachte nach und meinte dann: „Okay."

„Und damit das klar ist, ich werde in der Zeit arbeiten und proben und machen, was ich will. Wir werden nicht die ganze Zeit hier aufeinander hocken. Du wirst ziemlich lange allein in meiner Wohnung sein."

Sie schluckte und nickte, als wäre ihr jetzt klar geworden, wie ernst ich das alles meinte.

„Kann ich denn wenigstens meine Violine mitbringen? Dann könnte ich was üben in der Zeit, wenn du nicht da bist."

„Ich glaube, du nimmst das alles ein wenig zu locker."

„Schon gut, ich hab ja nur gefragt. Alles in Ordnung."

„Noch was. Wenn es dir zu krass wird, wenn ich zu weit gehe, wenn du es nicht mehr ertragen willst, dann sagst du das schicke Faust-Zitat: ‚Oh Augenblick, verweile doch, du bist so schön.' Und dann bleiben wir da stehen. Hören mit allem auf und sprechen drüber."

„Meinst du wirklich, dass ich ein Safeword brauche. Was willst du mit mir anstellen? Mir die Haut vom Leib peitschen?"

„Ich dachte nicht so sehr an sowas, sondern mehr daran, dass du generell Probleme bekommst, Befehle zu befolgen und zu dienen."

„Oh, ich werde dir dienen! Meine Hände, meine Zunge, mein ganzer Körper wird dir dienen. Da kannst du dir aber ganz sicher sein."

„Siehst du, das meine ich auch nicht. Konzentrier dich mal nicht auf das ‚Sex', sondern auf die ‚Sklavin' in ‚Sexsklavin'."

„Okay, und?"

„Ich denke eher, dass du ein Problem bekommen könntest, wie soll ich sagen, dein Ego etwas im Zaum zu halten."

„Ich weiß beim besten Willen nicht, was du meinst."

„Weißt du was, wir ändern dein Safeword. Wenn du es nicht mehr ertragen kannst, dann sagst du einfach: ‚Ich bin ein Star, hol mich hier raus!'"

Ich lächelte, und sie sah mich böse an.

„Du hast ein vollkommen falsches Bild von mir."

„Nur so zum Test, damit du es auch nicht vergisst: Sag's!"

„Ich bin ein Star, hol mich hier raus." Frostiger konnte ihre Stimme nicht klingen.

„Schön! Klappt doch! Wunderbar!"

„Eine Sache nur. Wir müssen das aber etwas verschieben. Ich habe im September einen Haufen Prüfungen und dann könnte ich eventuell ein paar Tage freischaufeln. Wenn ich mich richtig anstrenge. Aber definitiv keine Woche, fünf Tage vielleicht."

„Dann streng dich richtig an. Wie du es machst, ist mir egal, aber ich will dich komplett für mich. Kapiert?"

„Ich denke, das sollte gehen."

„Nun gut. Ich will von deinen Terminproblemen nichts mehr hören. Aber für eine Sklavin bist du schon verdammt wählerisch."

Ich lächelte, um die Spannung aus dem Satz zu nehmen, und sie lächelte, als wäre sie nicht so ganz einverstanden mit dem, was ich da sagte.

Kapitel 32

Ich war aufgeregt, das muss ich gestehen.

Ich hatte mir allerlei überlegt. Manches war ausgefallen, manches ganz simpel.

Es gab so viel zu bedenken. Ich wollte, dass wir Spaß hatten. Ich wollte sie an ihre Grenzen führen, aber nicht darüber. Ich wollte nicht krank wirken, was eigentlich albern war, denn sie hatte mich ja auf diese ganze Sache gestoßen, da brauchte ich mich vor ihr nicht zu rechtfertigen. Aber es gab halt so viele Möglichkeiten und Fettnäpfchen. Dominant zu sein, ist wirklich viel anstrengender. Man kann da nicht einfach nur so rumproleten. Man braucht schon einen Plan.

Ein wenig kam ich mir trotzdem wie ihre Dienstleisterin vor, denn was trug sie zu dieser Woche bei? Nichts.

Aber man soll solche Sachen auch nicht gegenseitig aufwiegen. Wir hatten beide Spaß in dieser Beziehung, und für mich war das alles einfacher als für sie. Ich machte die Regeln. Ich bestimmte. Sie musste sich damit arrangieren.

Und mittlerweile fand ich, dass sie nicht so verwöhnt und überkandidelt war, wie ich am Anfang gedacht hatte. Sie war halt noch ein wenig jung und naiv, gerade dabei, sich zu finden. Inwieweit eine Woche Schweinkram ihr dabei helfen würde, wusste ich auch nicht, aber darum ging es ja vielleicht auch nicht.

Ihre Klausuren waren alle geschrieben, sie hatte ihren Eltern und Lehrern irgendeine Story erzählt und sollte in wenigen Minuten da sein. Ich hatte ihr gesagt: „Punkt 18 Uhr bist du da, und wehe, du nimmst den Aufzug!"

In der vergangenen Woche hatte ich mein Geschirr nicht mehr gespült und die Küche nicht mehr sauber gemacht, weil ihre Aufgabe darin bestehen sollte, die zu putzen. Das Bad hatte ich aber noch ganz penibel geputzt, weil ich nicht unhygienisch wirken wollte und meine Wäsche hatte ich auch noch gemacht, weil ich es nicht mochte, wenn jemand anders in meiner dreckigen Wäsche rumwühlt. Es war also alles kompliziert.

Ich hatte die Wohnung nicht staubgesaugt, aber ich hatte meine Instrumente im Wohnzimmer alle beiseite geräumt. Sie sollte nicht daran gehen. Ich mochte es nicht, wenn jemand an meine Instrumente ging. Meine Bandkollegen hatten darin schon so eine Art Komplex oder Tick entdeckt und zogen mich damit auf.

Ich hatte das Passwort an meinem Laptop geändert. Ich hatte eine kleine Abstellkammer in meiner Wohnung, in die hatte ich all das gepackt, was Joelle nichts anging. Ich war durch alle Schränke und Schubladen gegangen, um sicherzustellen, dass da nichts war, was sie nicht sehen sollte.

Dabei hatte ich eine Menge alten Krempel gefunden, den ich weggeschmissen hatte.

Ich hatte also so eine Art selektiven Hausputz veranstaltet, nur um vorbereitet zu sein. Denn Joelle würde es in meiner Wohnung verdammt langweilig werden, und sie würde zwangsläufig durch meine Sachen gehen.

Mein Herz schlug kräftig, als es an der Haustür klingelte. Es war 17:58 Uhr. Ich drückte ihr die Tür auf, ohne an der Sprechanlage zu checken.

Geduldig wartete ich, bis sie schnaufend die Treppe heraufgestiegen war. Sie atmete schwer. Joelle hatte eine große Reisetasche in der einen Hand und in der anderen Hand den Hartschalenkoffer mit ihrer Violine.

„Puh, du solltest echt in weniger große Höhen umziehen! So von wegen Mount Everest und so.", stöhnte sie, als sie meine Wohnung betrat.

„Ach, ich habe damit nicht so ein großes Problem. Ich benutze den Aufzug."

„Sehr witzig!"

Sie stellte ihre Sachen ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

„Ich habe zur Sicherheit mal meine Violine mitgebracht. Vielleicht komme ich ja doch zum Üben."

„Das ist sehr vorausschauend von dir."

Sie lächelte dankbar für das Lob.

„Okay. Ausziehen! Alles. Klamotten sauber zusammenfalten und auf den Boden legen!"

Der Befehl kam ihr wohl etwas abrupt.

Ich reagierte nicht darauf, sondern stand kühl da und wartete, dass sie meiner Aufforderung nachkäme.

Als sie merkte, dass nichts mehr von mir kam, legte sie ihre Tasche ab und zog sich langsam und umständlich aus. Sie hatte wohl etwas anderes erwartet und war noch nicht in einer sehr unterwürfigen Stimmung. Ihr Strip fiel damit auch nicht sehr aufreizend aus, sondern nüchtern und faktisch.

Am Ende stand sie vollkommen nackt in meinem Flur, und die Situation war ihr so peinlich, dass sie mit den Armen versuchte, ihre Scham zu bedecken. Auf Mallorca hatte sie das nie getan.

Meine Wohnung war halt kein Liebesnest. Ich hatte mir diese erste Begegnung kühl ausgemalt, aber nicht ganz so kühl.

„Dreh dich mal um!"

Ich wollte sie noch ein wenig demütigen und diese seltsame Situation überwinden, indem ich sie noch weiter trieb.

„Arme hoch!" Ich betastete sie mit kalten Händen unter den Armen.

„Beine spreizen!"

Ich betastete sie kalt, fuhr ihr durch die Haare, als würde ich checken, dass sie nichts in meine Wohnung schmuggelte. Sie entzog sich meinen Berührungen. Es erschien ihr peinlich. Nach all dem, was wir schon miteinander gespielt hatten, wunderte mich das dann doch. Ich zog es weiter durch. Ich ließ sie mir den Rücken zudrehen, sich nach vorne beugen und ihre Pobacken auseinanderziehen. Das war wohl die ultimative Demütigung. Aber sie ließ es mit sich machen.

„Nimm deinen Krempel und folge mir!"

Ich ging zur Abstellkammer, öffnete die Tür und meinte:

„Pack hier all deinen Kram rein. Du brauchst das alles nicht in dieser Woche!"

Sie sagte nichts, aber versuchte zu verstehen, was das bedeutete: Dass sie in dieser Woche ihre Kleider nicht tragen würde.

„Eine Woche nackt. Wie findest du das?"

Mit einem Schwung schloss ich dir, drehte den Schlüssel und zog ihn ab. Sie sah ein letztes Mal für einige Zeit ihre Violine. Da ging einer ihrer Pläne dahin.

„Ich möchte, dass du dich nützlich machst, während du hier bist. Die Küche könnte ein wenig Aufmerksamkeit gebrauchen. Kannst du morgen machen, wenn ich aus dem Haus bin. Heute gibt's nur noch eine Sache, die du zu tun hast. Du schläfst mit mir in meinem Schlafzimmer." Ich machte eine kleine Pause, um den Effekt zu verstärken:

„Im Kleiderschrank."

Ihre Augen weiteten sich, aber sie sagte nichts.

„Komm mit, ich zeig's dir!"

Ich hatte einen ziemlich großen Kleiderschrank. Der war nicht voll, aber ich hatte ihn günstig gebraucht bekommen und gerne genommen. Ich öffnete die Schiebetür.

„Ist bestimmt ganz kuschelig. Die Klamotten müssen natürlich raus und die Bretter kannst du auch rausnehmen. Dann ist es aber ganz gemütlich, nehme ich an."

Wir standen vor dem Schrank. Kuschelig war es definitiv nicht. Aber man könnte darin liegen, sie konnte sich sogar ausstrecken. Umdrehen wäre vielleicht etwas schwierig.

Sie sah mich entgeistert an: „Meinst du das ernst?"

„Ich bin jetzt ein wenig gekränkt, dass du mir nicht dankst."

„Du hast ein riesiges Bett. Wir haben da zu zweit schon super geschlafen."

„Ich glaube nicht, dass es angemessen wäre, wenn ich mit meiner Sexsklavin das Bett teilen würde."

„Findest du?"

„Finde ich."

„Erinnere mich noch mal gerade an deine Safeword."

„Ich bin ein Star, hol mich hier raus."

„Sehr schön!"

„Aber keine Sorge, den Satz wirst du nicht von mir hören. Ich werde das ertragen. Auch den Kleiderschrank. Es ist nur, dass ich mir das etwas anders vorgestellt hatte."

„Tja, wie das so ist mit den Erwartungen."

Ich war ein bisschen sauer, wollte das aber nicht sein. Nicht schon zu Beginn. Das sollte immerhin Spaß sein. Was ich als nächstes Tat, bereute ich wenig später schon ein wenig:

„Vielleicht hast du Recht. Ich werde dir ein wenig helfen!"

Ich ging an den Kleiderschrank und warf mit einer Handbewegung all meine Klamotten heraus und auf den Boden.

„Siehst du, jetzt ist er schon viel leerer!"

Sie sah mich kühl an.

„Ich schlage vor, du räumst den Schrank aus und machst es dir gemütlich. Meine Klamotten solltest du natürlich ordentlich falten. Du willst dich ja auch nicht mit deiner Herrin blamieren. Okay? Sehr schön!"

Ich wartete nicht auf eine Antwort, sondern ließ sie einfach stehen.

Ich setzte mich auf die Couch und surfte auf meinem Laptop im Internet, aber ich ärgerte mich über sie und mehr noch über meine Reaktion. Und so fand ich mich am Ende darin wieder, dass ich auf die Geräusche achtete, die aus dem Schlafzimmer kamen. Offensichtlich kam sie meiner Aufforderung nach. Ich war beruhigt, dass es nicht gleich mit einem Sklavenaufstand begann.

Ich entspannte mich etwas und konzentrierte mich auf meine Recherchen.

Nach einer Weile kam Joelle mit gesenktem Kopf ins Wohnzimmer und kniete sich neben mich, ohne mich anzusehen.

„Ich habe den Schrank vorbereitet, deine Kleider habe ich schön sauber gefaltet daneben gestapelt."

„Okay, ich sehe mir das später an."

Ich war erleichtert. Sie hatte mich gerade glücklich gemacht, dadurch dass sie meine Autorität akzeptierte. Ich griff hinunter zu ihr und kraulte ihren Nacken, spielte mit ihrem Haar, um ihr zu zeigen, dass von mir aus alles in Ordnung war und ich keinen Groll hegte. Sie schien meine Berührungen zu genießen. Offensichtlich hatte sie meine Launen akzeptiert und sich mit ihrer Rolle arrangiert.

Joelle rollte sich vor meinen Füßen auf den Boden zusammen und legte ihren Kopf auf meinen Fuß.

Wir blieben eine ganze Weile in dieser Position. Ich streichelte sie und überlegte derweil, ob ich mit meinem Plan fortfahren sollte. Ich hatte mir das so schick überlegt.

„Ab morgen wirst du für uns kochen, aber ich dachte, wir rufen heute den Pizzaservice an.", wollte ich sagen.

Dann wollte ich anrufen und bestellen. Für mich einen großen Salat und irgendeine schicke, große Pizza. Für sie wollte ich so bestellen:

„Außerdem hätte ich gerne noch eine kleine Margherita... Ach nein, warten Sie!" Dann würde ich Joelle ansehen. „Ich finde, du hast dir eine Belohnung verdient!"

Ich hatte mir das alles vorher zurechtgelegt.

Zum Pizzaservice: „Tun sie noch Sardellen drauf!"

Wieder zu Joelle: „Du magst Sardellen doch, oder?"

Sie hatte mir gesagt, dass sie Sardellen und Anchovis auf der Pizza nicht ausstehen konnte. Ich wartete ihre Antwort nicht ab, sondern spräche mit mir selbst:

„Oder waren das Anchovis, die du nicht magst? Irgendwas war da."

Ins Telefon: „Tun Sie noch Anchovis drauf. Eins davon wird sie schon mögen!"

Sie würde schäumen, da war ich mir sicher. Aber sollte ich das auch machen? Konnte ich den Plan durchziehen? Vielleicht hatte ich sie schon genug getriezt an diesem Tag. Immerhin hatten wir gerade unsere Harmonie wieder gefunden. Konnte ich das riskieren?

Mir schien, dass ich auch nicht so richtig auf die Herrinnen-Rolle eingestellt war in diesem Moment. Warum sollte mich das kümmern, was sie dachte oder empfand? Was für eine Herrin war ich denn?

Am Ende zog ich es durch. Ich beobachtete Joelle sehr genau während meines Anrufs, aber sie verzog keine Miene, ich hatte sogar das Gefühl, dass sie mir zunickte, als würde sie es akzeptieren.

Ich ging in die Küche und machte mir einen Rotwein auf, schüttete mir das Rotweinglas voll, wie man es eigentlich nicht macht. Joelle brachte ich ein Schälchen mit Leitungswasser.

„Du sollst ja auch nicht leben wie ein Hund!", meinte ich und stellte es vor sie hin.

Sie sah mich an.

„Prost!", meinte ich und nahm einen tiefen Schluck aus meinem Glas. Joelle senkte ihren Kopf in die Schüssel und versuchte mit der Zunge das Wasser aufzuschlecken.

„Pet play nennt man das. Wenn ich dich zu meinem kleinen Hundchen oder zum Kätzchen mache. Magst du das?"

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