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Ein Pferdchen für die Steppe

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Tomasis bestieg den Wagen mit ihrer Bogenpeitsche, knallte mit der Peitsche neben uns und ein lautes „Hüah" gab uns das Zeichen loszurennen. Wieder rannten wir, doch diesmal mit unserer Besitzerin an den Lenkseilen. Ich wollte mein Bestes geben, vor allem nach dieser wunderbaren Nacht. Zunächst fuhren wir Kurven, damit wir uns auf Tomasis Lenken einstellen konnten. Es ging durch viele Manöver, welche beim Kutsche fahren Bedeutung hatte.

„In Ordnung, Pferdchen! Nun geht es auf Geschwindigkeit. Strengt euch an!" Wieder knallte die Peitsche neben uns und wir rannten los. Tomasis forderte immer mehr von uns und wir rannten, wie wir nur rennen konnten. Nach einiger Zeit hielt sie uns an und gönnte uns eine Pause. „Schnell seid ihr, meine Pferdchen. Das wollte ich mal erleben. So, nun geht es in Richtung Ausdauer. Bei einem Rennen sind nicht die die Sieger, welche in der ersten Runde zuerst die Ziellinie überqueren, es zählt die letzte Runde. Also, nicht zu schnell und los!"

Wieder hörten wir den Peitschenknall und rannten in einem Streckenschritt los. Ach! Ich liebe das Rennen im Streckenschritt in der Steppe. Und diesmal war es eine richtige Kutsche hinter uns, meine Herrin und Liebhaberin von letzter Nacht war mit uns und gab uns Direktion.

Wir stoppten vor ihrem Herrensitz. Schnell wurden wir abgeschirrt und die Gebissstange abgenommen. Wir gingen ins Bad und wuschen uns den Staub und Schweiß vom Körper. „Seid weiterhin gründlich! Meine „Eule" ist weiterhin auf Beute aus." Heimlich wünschte ich, dass die „Eule" heute Abend mich wieder aussuchen würde, doch ich hatte wenig Hoffnung darauf, dass sich dies erfüllen würde. Und so kam es auch. Die nächste Beute der „Eule" war Inna und eine weitere Nacht später nahm die „Eule" Jelena mit. Ich fühlte keine Eifersucht, wirklich, ich freute mich für meine Gespannschwestern.

So verging Woche um Woche mit Training und den nächtlichen Besuchen bei Tomasis. Dann gab es eine Neuigkeit, ein schmückendes Element an unserem Halfter. Wir bekamen einen Scheitelriemen und damit verbunden für jede von uns drei Pfauenfedern zuoberst auf den Kopf. Das war zwar nichts für ein Wagenrennen, aber für eine Dressur war das eine feine Sache. Was wir auch bekamen war ein Schweif, passend mit unserer Haarfarbe. Dieser Schweif glich in der Handhabung derer im Ausbildungslager und sollte auch während eines Rennens getragen werden. Wir mussten uns daran gewöhnen mit dem Schweifgriff im Anus ein Rennen zu laufen, aber mit der Zeit ging das immer besser. Wir konnten fast wieder unsere Höchstgeschwindigkeit laufen.

Die „Eule" kam nicht jeden Abend, doch wenn sie kam, nahm sie eine von uns zu Tomasis. Eines Abends kam die „Eule" wieder zu uns, doch diesmal nahm sie nicht nur eine von uns mit, sie ergriff die Leitleinen jeder von uns. Wir Pferdchen sahen uns groß an, doch der Ruck an der Leine zeigte uns an, dass wir besser folgen sollten. Tomasis hatte wohl heute was besonderes geplant.

Die „Eule" führte uns hinter den Vorhang und direkt vor Tomasis. Sie war heute in einen grünen Mantel gehüllt, der mit einer goldfarbenen Fibel geschlossen war. Auf dem Mantel waren gelbe Äste und Blätter angedeutet. Er war nicht ganz geschlossen und ihre schönen Brüste lugten heraus. Sie lud uns zuerst an ihren Tisch ein. Auch Antiope, die „Eule", setzte sich zu uns. Sie fragte uns, nach unserem Ergehen und kam dann auf das Rennen zu sprechen. Die Rennstrecke würde 7 Werst betragen. Das schien schwierig zu werden, doch machbar zu sein. Es war ein absoluter Langstreckenlauf. Die Strecke war in der Steppe nicht schwierig. Es würde acht Gespanne geben, angespannt als Trojka, doch nur eine Frau an den Leitseilen. Alle Gespanne seien Gespanne mit weiblichen Pferdchen, wie wir.

„Und was ist dann der Siegespreis?" fragten wir.

„Nun, der Sieger bekommt das Verlierergespann zunächst für 8 Hiebe und dann für einen Mond in seine Jurte und Liege zum Gebrauch."

„Was? Wir sind in Gefahr an einen Wüstling zu geraten! Wir wollen das nicht! Wir wollen hierbleiben!" Jelena reagierte für uns alle.

„Nun, dann! Strengt euch an, dass ihr nicht letzte werdet!"

„Die anderen Pferdchen sind bestimmt länger im Gespann zusammen als wir. Die wissen, wie sie rennen müssen, wo die schwierigen Stellen sind und wie sie sie umgehen können. Wir sind hier neu!"

„Ihr seid neu, ja. Aber ich bin hier in der Steppe aufgewachsen und kenne meine Steppe. Ich werde euch gut führen. Und wir haben ein Geheimnis, dass wir nicht verlieren können."

„Welches Geheimnis? Dass du leichter bist als die Männer auf den Kutschböcken?"

Nein! Das nicht, das Gewicht unserer Kutsche wird erhöht, dass es ein Gewicht, das dies ausgleicht. Habt ihr nicht gemerkt, dass die Kutsche etwas schwerer geworden ist?"

„Nein, wir dachten, dass dies mit unseren Schwierigkeiten mit unseren Schweifen in unseren Hintern zusammenhängt."

„Das auch, aber die Kutsche hat jetzt Wettkampfbedingungen. Aber ich meine etwas anderes. Die Pferdchen der anderen laufen aus Angst vor den Hieben, öffentlich oder auch in ihren Ställen von deren Stallmeister. Ihr aber lauft aus einem anderen Grund."

Bei diesen Worten öffnete sie die Fibel, streifte ihren Mantel über ihre Schultern und ihre schönen Brüste wurden voll sichtbar. Die „Eule" lächelte leise, „Genießt, das ist jetzt was für euch jungen Leute" und verschwand hinter dem Vorhang.

Wir Gespannschwestern sahen uns an, dann Tomasis. Sie winkte Inna zu sich heran. Diese folgte der Geste und ließ sich auf ihre Hände und Knie und ging so zu ihrer schönen Besitzerin und Liebhaberin. Einmal legte sie ihren Kopf in den Nacken und ihre Brüste wurden durch diese Bewegung betont. Sie war so schön! Als sie Tomasis erreichte, setzte sie sich auf ihre gespreizten Unterschenkel und legte ihre Hände hinter ihren Kopf. Wieder präsentierte sie sich und ihre Brüste. Tomasis legte eine Hand an ihre Brust und streichelte sie, während ihr Zeigefinger der rechten Hand auf ihren Lippen ruhten und Einlass in ihren Mund forderte. Langsam öffnete Inna ihren Mund und bot dem Finger Zugang. Ach, wie gerne wäre ich an ihre Stelle gewesen!

Die Stimme Tomasis brachte mich aus dem Anflug von Eifersucht: „Helena, gefällt dir denn Jelena überhaupt nicht? Ich glaube sie kann sehr zärtlich zu dir sein. Versuch es doch einmal!" Ich sah sie an, und ja, Jelena war auch eine ausgesprochene Schönheit. Nun war es an mir auf meine Knie und Hände zu sinken und zu ihr zu gelangen. Wie Tomasis bei Inna verfuhr, so machte es Jelena mit mir. Ich fühlte ihre Hand auf meiner Brust und ihren Finger in meinem Mund. Ich wollte wissen, wie weit sie sich vorwagen würde. Ein leichter Ruck an meinem Halfter brachte mich wieder in die Gegenwart.

Jelena führte mich auf die Liege und sie setzte sich hinter mich, wobei sie ihre Beine so spreizte, dass ich in ihrem Schoß saß und meinen Hinterkopf an ihre Brüste legen konnte. Es fühlte sich so schön an. Sie knapperte an meinem Ohrläppchen während eine ihrer Hände zuerst meine Brüste und dann auch ihre andere Hand meine Liebenslippen erkundeten. Ich hatte nicht geahnt was Jelena für eine gute Liebhaberin war. Langsam verließ sie ihre Stellung und drückte mich sanft auf das Lager und stieg im Vierfüßerstand über mich. Was war das? Ich spürte ihre Lippen an meinen Liebeslippen. Ich rückte mein Becken so zurecht, dass ihr Mund meinen Schoß gut erreichen konnte. Es fühlte sich so gut an.

Jelena selber senkte ihr Becken, dass ich auch ihre Liebeslippen leicht mit meinem Mund erreichen konnte. Ich knapperte etwas an ihren Lippen, leckte sie und knabberte weiter. Bald fühlte ich eine Feuchte auf ihren Liebesmund. So leckten wir uns beide gleichzeitig. In mir fühlte ich wieder einen Steppenbrand lodern. Ich hoffte Jelena würde mit ihrem Liebesspiel mit ihren Lippen, mit ihrer Zunge nicht aufhören. Immer mehr fühlte ich ihre Zunge, welche etwas in meinen Liebesmund eindrang.

Schon längst hatte Jelena ihre Gewalt über ihre Beine verloren, sie saß fast auf meinem Mund. Auch meine Zunge fand Einlass in ihren Liebesmund. Ich verlor jedes Gefühl für Raum und Zeit. Es war nur noch sie und ich. Der Orkan in mir tobte und nahm alles mit was in mir war. Ich fühlte ein seltsames Pochen in mir, ein Feuer Windstoß nach dem anderen. Endlich entlud sich die Spannung in einem lauten Ausbruch. Wahrscheinlich habe ich gestöhnt und geächzt. Jelena verlor einiges an Flüssigkeit, welches mir über den Hals lief. Ihr Atem beruhigte sich wieder, wie auch meiner. Jelenas Beine gaben mich wieder frei und ich sah mich um.

In der anderen Ecke des Zimmers lag Tomasis, auf einigen Decken, auf dem Rücken. Inna kümmerte sich um ihren Liebeslippen mit ihrem Mund. Ihr Körper bot noch Platz für eine weitere Liebhaberin. Und Tomasis war auch meine Besitzerin, nicht nur Innas. So krabbelte ich im Vierfüßerstand hinüber zu unserer Lenkerin. Jelena musste ähnlich wie ich gedacht haben, denn auch sie folgte mir. Sie kümmerte sich, gemeinsam mit mir, um ihre Brüste. Das ganze Gespann sorgte sich um ihre Lenkerin. Sie lächelte, wie wenn sie von einer anderen Welt wäre. Sie begann in einer anderen Sprache zu sprechen, eine andere als Russisch, welches sie sonst mit uns sprach, es waren eher Schreie als Sätze, bis sie endlich laut aufschrie und dann wieder ruhiger wurde. Sie winkte Inna auch weiter nach oben und wir legten unsere Köpfe auf ihren Körper und streichelten uns gegenseitig. Irgendwann schlief ich ein.

Als ich aufwachte waren die anderen schon wach. Ich hörte ein entferntes „Ah, Helena wacht auch auf. Wie sie aussieht, ist sie noch immer bei gestern Abend. Guten Morgen, Helena!" Ich blinzelte etwas und sah meine Gespannschwestern und Tomasis. Nach dem wir uns etwas gewaschen hatten, die Spuren der letzten Nacht beseitigend, begann unsere Morgenausfahrt.

Während sie uns anschirrte, erklärte sie uns: „Seht ihr, das was gestern Nacht bei uns geschah, das kann nur bei uns geschehen. Wir sind ein Gespann, ihr und ich! Wir sind gemeinsam in diesem Rennen. Die anderen Gespanne rennen aus Angst vor Strafe oder vielleicht aus ihrer Liebe zu ihrem Herrn. Wir sind zusammen, wir gestalten das Rennen aus Liebe jeder für jede. Uns verbindet ein stabileres Netz aus Verbindungen. Bei uns gilt: ‚Alle für Eine, Eine für Alle'!" Ich fühlte in mir zum ersten Mal eine Zuversicht aufsteigen, dass wir das Rennen nicht verlieren würden.

So vergingen die letzten Wochen vor dem großen Rennen in der Steppe. Wir rannten vormittags und oft auch über 10 Werst. Dann wurden wir gewaschen, gepflegt und massiert. Abends holte die „Eule" ein einziges Pferdchen oder das ganze Gespann. Längst hatte ich Tomasis und Innas Liebesmünder an meinen Lippen gehabt. Ich genoss diese gemeinsamen Abende sogar mehr noch als die exklusiven Abende mit Tomasis.

Nächste Woche sollte das Rennen stattfinden. Um zum Wettkampfplatz zu gelangen, mussten wir drei Tage auf Reisen sein. Sämtliche Stammeshäupter und wichtige Herrschaften, welche sich Frauen als Gespann leisten konnten, würden hier zusammenkommen und ihre Gespanne im Wettbewerb sich messen lassen. Und diesmal würde auch Tomasis dabei sein. Wir Gespannschwestern würden an diesen Tagen nur ein leichtes Ausrennen haben. Wir sollten ausgeruht an das Rennen gehen. Als wir den Ort, einen Gutshof inmitten der Steppe erreichten, war dort schon ein geschäftiges Treiben zu beobachten. Wir waren fast das letzte Gespann, welches sich einfand. Verwundert beobachtete ich, dass alle zur Seite traten und sich ein wenig verneigten, als wir an ihnen vorbeifuhren. Tomasis wurde viel Respekt entgegengebracht.

Unsere Rennkutsche wurde sicher verwahrt. Wir Gespannpferdchen wurden in die Ställe und dort in Buchten geführt. Es hatte den Anschein, dass jedes Gespann eine eigene Stallbucht hatte. Da die Verschläge so hoch waren konnte ich keines der anderen Pferdchen sehen. Während Antiope uns das Essen bereitete, flüsterte Tomasis uns zu: „Pferdchen, habt keine Furcht. Niemand darf sich euch nähern oder euch gar was antun. Ihr seid hier sicher. Übermorgen ist das Rennen. Seid zuversichtlich! Ihr wisst doch: ‚Alle für Eine, Eine für Alle'!" Nach dem Essen legten wir uns umschlingend nieder und schliefen ein. Noch eine Nacht, dann würde das Rennen stattfinden.

Am anderen Morgen sollten wir einen Blick auf die anderen Gespanne werfen können. Gespann für Gespann wurde nach draußen geführt und dort gepflegt und vorbereitet für das große Rennen. Wir wurden von Antiope versorgt. Die Gespanne hatten meist einen blonden oder gar roten Farbton, wir waren das einzige schwarzhaarige Gespann und wurden bald als Rappen bezeichnet. Unter uns vierundzwanzig Pferdchen war nicht eines mit einer kleinen Brust, alle schön geformt. Trotzdem waren wir alle durch die Rennvorbereitung gut bemuskelt. Ob das so einfach werden würde, hier um den Sieg zu laufen? In mir kamen wieder Zweifel auf.

Tomasis sah ich nirgendwo. Auch bei den anderen Gespannen sah ich niemanden, der sich wie ein Lenker und Pferdchenbesitzer aufführte. Antiope schirrte uns an unsere Kutsche und wir drehten eine kleine Runde. Andere Gespanne wurden auch angeschirrt und folgten uns. Nun konnte ich sehen, wie sie vor den Kutschen arbeiteten. Antiope hielt uns zurück was eine Temporunde anbelangte. Doch die anderen Gespanne rannten einige Runden unter voller Kraft. Ihre Rennmeister wollten wohl die anderen Gespanne herausfordern. Was ich da so sah, während wir unsere Runden drehten und uns überholen ließen, versetzte mich in noch größeres Erstaunen. Das waren zum Teil sehr starke und schnelle Gespanne. Ob wir da bestehen konnten? Ich hatte so meine Zweifel.

Gegen Abend, als wir schon gewaschen und abgetrocknet waren, kam Tomasis zu uns in unsere Bucht. Sie setzte sich zu uns in den Sand und sah uns an. Sie muss wohl meine Zweifel in meinem Gesicht abgelesen haben. „Helena, nun sei nicht furchtsam. Ja, die anderen Gespanne sind alle gut im Schuss. Das habe ich so erwartet. Das ist ja auch kein Dorfrennen. Aber eine schnelle Runde ist nicht das Rennen gewonnen! Wir Gespannführer haben heute den Kurs besichtigt. Es geht zweimal einen Hügel hoch, ansonsten ist alles flach und offen. Der Kurs wird nur einmal durchlaufen. Wir wollen zunächst nicht verlieren und erst dann gewinnen. Wir sind eine Mannschaft! Alle für eine, Eine für alle! Vergesst das nicht, wir gehören zusammen!"

Ich hätte nicht erwartet doch so gut geschlafen zu haben vor so einem großen Rennen. Aber ich wachte auf und war ausgeruht. Natürlich gab es diesen Morgen keinen Auslauf, sondern nur das Aufwärmen der Muskeln durch leichte Gymnastik und Massage. Das Frühstück war reichhaltig, damit wir genügend Kraft hatten für die Aufgabe. Wir bekamen unsere Gebissstangen und unsere Schweife eingesetzt.

Eine Stunde vor dem Rennbeginn wurden wir wieder nach draußen geführt. Ein Pferdchen schöner als das andere und ich mitten dabei. Während wir an unsere Kutsche angeschirrt wurden, raunte uns Tomasis zu: „Ach wie nett! Der Ibrahim Bakr, der alte Lustmolch, nicht einmal in dieser Nacht lässt er seine Pferdchen in Ruhe. Er prahlt die ganze Zeit wie er sie alle nacheinander bestiegen hat. Denen fehlt jetzt einiges an Erholung und ihm die Konzentration. Gut für uns. Denkt daran, wir sind eine Mannschaft, Eine für alle, alle für eine!"

Alle acht Troika wurden an die Startlinie geführt. Die Nervosität der Pferdchen stieg immer weiter an, auch in mir. Die Wagenführer ließen sich oft mitreisen und wetteiferten gegeneinander um die Qualität ihrer Pferdchen. „Passt auf, wenn meine Stuten euch überlassen werden, was ihr nie erleben werdet, dann saugen sie euch die Eier aus, dass ihr eine Dekade nur noch Eunuchen seid!" Das war einer der Sprüche, welcher gerufen wurde. Von Tomasis hörte ich gar nichts, selbst als einer rief: „Diese Rappen! Die sind bestimmt noch jungfräulich. Das wäre doch herrlich denen zu zeigen was ein echter Kerl der Steppe ist," kein Ton von ihr.

Der Start kam immer näher. Die Besucher wurden gebeten, den Weg freizugeben. Als alles frei war, stellte sich ein Mann mit einer langen Karbatsche auf. Ich hörte ein: „Achtung! - Fertig!" Dann knallte die Karbatsche und das Rennen begann.

Wir stürmten los. Doch schon bald spürte ich, dass Tomasis unsere Geschwindigkeit kontrollierte. „Nicht zu schnell eure Kräfte vergeuden. Das Rennen ist noch lang!" So waren wir, wenn ich das richtig einschätzen konnte, das letzte Gespann. Das würde bedeuten, dass wir öffentlich ausgepeitscht würden und dann einem dieser Gespannführer für einen Monat zu willen sein zu müssen. Unwillkürlich wollte ich schneller werden. Da hörte ich schon Tomasis: „Ruhig Helena, behalte die Nerven im Zaum!" Also, ich wurde wieder ruhiger.

Bisher war der Weg eben, doch nun ging es leicht bergauf. Es war nicht steil, aber doch etwas schwieriger zu rennen. Ich merkte, wie wir aufholten, aber noch hielt Tomasis uns zurück. Der Weg bergab war etwas steiler, unsere Kutscherin musste gut auf die Bremse treten, dass unsere Kutsche uns nicht überrollte. Als wir wieder eine ebene Strecke hatten, gab Tomasis uns etwas mehr Zügel. Wir überholten das erste Gespann. Wenn ich das richtig sah, waren es die Falben des Ibrahim Bekr. Sie taten mir leid, wie er auf sein Gespann einschlug! Doch ich konnte nichts für sie tun.

So langsam kamen wir in unseren langsamen Streckenschritt. Wir liefen weiter in die Steppe hinein. Noch zwei weitere Gespanne wurden von uns überholt. Wieder ging es zurück an den Hügel, doch nun von der anderen Seite, der steileren, nach oben. Wir mussten uns richtig anstrengen, um hier die Kutsche nach oben zu ziehen. Doch Tomasis rief uns gute Worte zu: „Meine Pferdchen, los! Das schafft ihr! Zeigt was in euch steckt! Ja, arbeitet zusammen als ein Gespann!" Und, ja! Wir schafften es, ohne einen Platz zu verlieren. Nun ging es sanft bergab. Noch vier Gespanne waren noch vor uns.

Dann gab uns Tomasis die Zügel frei und rief: „Nun, meine Pferdchen, zeigt was in euch steckt!" Jetzt rannten wir erst wirklich los. Drei Gespanne waren schnell eingeholt. Nur noch ein Gespann lag vor uns. Tomasis feuerte uns an mit einem lauten „Yeha -Yeha!" Rufen. Wir rannten wie noch nie. Der Gutshof war nicht mehr weit. Da war die Ziellinie. Wir sahen das Gespann vor uns, das Gespann der Braunen. Tomasis rief noch einmal ihr „Yeha -Yeha!" uns zu. Noch einmal suchten wir die letzten Möglichkeiten noch schneller zu laufen. Und wir liefen, fast wie fliegend. Wir sahen das Ziel. Wir fühlten das Gespann neben uns. Sie oder wir, wer würde gewinnen? Die beiden Stangen, welche die Ziellinie bildeten: wir rannten durch sie und wir waren knapp vorne. Wir hatten tatsächlich gesiegt.

Aber wir waren zunächst erschöpft. Tomasis stoppte den Wagen und wir lagen erschöpft über unseren Führstangen. Wir versuchten wieder zu Atem zu kommen. Langsam, sehr langsam wurden unsere Atemzüge ruhiger. Je mehr Atem ich in mir halten konnte, desto mehr verstand ich, wir hatten tatsächlich gewonnen. Wir hatten gewonnen! Ich konnte es nicht glauben! Wobei ich immer Angst hatte, dass wir als letzte einlaufen würden. Tomasis schirrte uns ab und Antiope hielt Decken und Tücher für uns bereit, uns abzutrocknen und uns warm zu halten. Nun, endlich, kam Tomasis zu uns. Sie hielt uns alle im Arm. Worte waren nicht nötig, uns reichte ihre Gegenwart, dass sie stolz auf uns war. Wir hatten gemeinsam gesiegt. Sie hatte sich die richtige Strategie zurechtgelegt, dass wir siegen konnten. Wir waren mindestens genauso stolz auf sie, wie sie auf uns.

Nicht weit von uns standen die Braunen des zweiten Gespanns, auch in Decken gekleidet. Ein Gespann nach dem anderen kamen ins Ziel. Das letzte war das Gespann der Falben des Ibrahim Bekr. Er fluchte und schimpfte und hieb auf seine armen Pferdchen ein. Ich fühlte, wie ein Schatten sich kurz auf Tomasis Gemüt legte.

Es sah so aus, als ob die Bestrafung des Verlierergespanns sofort vollzogen wurde. Die drei Falben wurden, unter lautem Fluchen und Schimpfen des Eigners, ausgespannt. Es sah nicht so aus, als ob er sich seines Anteils am Verlieren bewusst war. Die Rücken der Pferdchen zeigten rote, zum Teil auch blutende Striemen.