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Eiskalte Gefühle 07

Geschichte Info
Teil 07 - ***Der Waffenstillstand***
14.2k Wörter
4.66
8.1k
1
Geschichte hat keine Tags

Teil 7 der 8 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 02/14/2019
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***Der Waffenstillstand***

Zusammen sitzen Linda und Sancia am Bett von Chiara. Beide fragen sich die ganze Zeit was für Chiara so schlimm war diesen Schritt gehen zu wollen. Dabei macht sich Sancia selbst riesen Vorwürfe. Denn dass sie zumindest ein wenig dafür mit verantwortlich ist, dem ist sie sich sicher und dass obwohl sie Chiara einmal versprochen hatte auf sie auf zu passen und immer für sie da zu sein.

„Wer Dich zur Freundin hat braucht keine Feinde mehr!" sagt sie leise zu sich selbst.

Linda schaut von Chiara zu Sancia hinüber. „Sancia bitte, was ist zwischen Euch vorgefallen"?

Sancia überlegt ob Sie Linda erzählen konnte was alles in den Monaten geschehen war, entscheidet sich dann jedoch dagegen.

„Jedes Mal, wenn es wirklich wichtig war habe ich mein Versprechen auf sie auf zu passen gebrochen. War nie wirklich für sie da, wenn sie mich gebraucht hat! Das ist vorgefallen Frau Terada!" sagt Sancia mit versteinerter Mine während sie zu ihrer Freundin schaut.

„Beschützen wovor Sancia, rede endlich" Linda muss sich sehr zurückhalten, um nicht laut zu werden.

„Das muss ihnen jemand anderes erzählen oder erklären"!

„Wie meinst Du das, das muss mir jemand anderes erklären? Wer sollte mir denn bitte schön ansonsten noch erklären können warum sich Chiara das Leben nehmen wollte?" fragt Linda und ist sich sicher, dass Niemand außer Sancia in letzter Zeit einen solch innigen Kontakt zu Chiara gehabt hatte.

Sancia schaut von Chiara zu Linda und dieser fest ins Gesicht. Dann sagt sie nur ein Wort, einen Namen. „Lucas"!

Nun versteht Linda Sancia noch weniger. Wieso sollte gerade ihr Sohn, der seit bald fast zwei Monaten hier im Krankenhaus am liegen ist sagen können weshalb Chiara diesen Schritt gegangen war?

„Lucas? Du meinst wirklich meinen Sohn Lucas? Der Chiara zur Hilfe gekommen ist und nun deshalb schwer verletzt ein paar Zimmer weiterliegt"?

„Ja Lucas" beginnt Sancia ihre Frage zu beantworten und nimmt dabei Chiaras Hand in die eigene. „Lucas hat so einiges getan seit Chiara bei Euch lebt. Deshalb und nur deshalb war ich mir ja auch so sicher das sich Chiara noch bei Euch zu Hause befand. Denn der kleine Anhänger, den sie da anhat, hat einen GPS Sender"!

Linda sitzt ihr gegenüber und kann nicht glauben was sie da hört. Ihr Blick gleitet hinauf zum Hals von Chiara und findet den kleinen Anhänger, welcher an der Kette auf dem Nachthemd von ihr am Liegen ist.

„Ich kann nicht glauben was ich da höre, die Zwei sind wie Bruder und Schwester. Ein Herz und eine Seele" sagt Linda und will auch nicht glauben was Sancia da andeutet.

„Ach ja, der Waffenstillstand Ihnen und ihrem Vater zuliebe" erklärt dann Sancia weiter.

„Was für ein Waffenstillstand"?

„Ich, ich habe schon zu viel gesagt. Es ist nicht meine Aufgabe mich so in Ihre Familienangelegenheit einzumischen. Bitte Verzeihen sie mir Frau Terada"!

„Zum einen ist jetzt erst einmal Schluss mit dem Frau Terada. Ich bin Linda und zum anderen Sancia bitte sag mir alles. Alles was ich wissen muss, um mit Manfred zusammen eine Lösung finden zu können. Damit sich Chiara wieder erholen und Lebensmut fassen kann"!

„Danke Linda, aber ich denke den Rest sollte ihnen, äh Dir wirklich Lucas erzählen. Alles was ich anbieten kann ist das erzählte zu bestätigen, abzustreiten oder zu ergänzen"!

„Lieber Gott das konnte doch nicht wirklich sein, dass ich und Manfred die ganze Zeit über so blind gewesen sind. Klar haben wir mitbekommen das die Beiden ihre Probleme am Anfang miteinander hatten. Doch sind wir davon ausgegangen, dass es nur an der neuen Situation gelegen hatte. Denn alles hatte sich doch wieder beruhigt. So beruhigt sogar das wir eine kleine glückliche Familie nun waren, in der sie wie Geschwister miteinander umgingen und jetzt soll das nur ein Waffenstillstand sein? Was sind wir doch für schlechte Eltern!" schluchzt Linda und hört so gar nicht wie sich die Tür hinter ihr öffnet und Manfred das Zimmer betritt.

Die Drei begrüßen sich kurz. Dann erkundigt sich Manfred nach dem Zustand seiner Tochter, welche immer noch schlafend vor ihnen im Bett am liegen ist. Nachdem die Beiden ihn soweit beruhigen konnten das Chiara nicht mehr in Lebensgefahr stehen würde berichtet ihm Linda dann was ihr gerade Sancia mitgeteilt hatte.

„Was? Das kann ich nicht glauben. Ich kenne meine Tochter und hätte gemerkt, wenn da was gewesen wäre!" erklärt dieser jedoch.

„Wirklich? Kennen sie ihre Tochter wirklich so gut? Wieso liegt Chiara dann hier? Wieso haben sie dann nicht gemerkt was gerade in ihr am vorgehen ist?" fragt Sancia Manfred und kann nicht verhindern das sich am Ende ihre Stimmlage erhöht.

Die Frage trifft Manfred mit ungeminderter Wucht und wie aus dem Nichts kommend. Er taumelt kurz, hat das Gefühl kurz davor zu sein zu Boden zu gehen fängt sich dann jedoch wieder. Allerdings muss er sich auch eingestehen das Sancia recht hat. Recht damit das er sich scheinbar etwas vorgemacht hat, das das Verhältnis zwischen ihm und seiner Tochter nicht mehr das ist was es einmal war. In Frankfurt wäre so etwas undenkbar gewesen. In Frankfurt ja da war alles, war seine und Chiaras Welt in Ordnung gewesen! Doch hier in Köln und nicht einmal ein Jahr später muss er sich eingestehen das seine Welt am wanken ist.

„Ich kann es Dir nicht sagen Sancia. Vielleicht war ich zu glücklich mit Linda, Lucas und Chiara zusammen zu leben, wieder eine Familie zu haben, um das wirklich wichtige zu erfassen. Mitzubekommen wie es um Chiara steht!" erklärt er dann den Beiden.

„Ich weiß nur eines Manfred!" meint dann Linda zu ihm.

Dieser schaut daraufhin Linda fragend an.

„Ich weiß das es jemanden gibt der uns genaueres sagen kann und wird und zu dem werde ich jetzt gehen. Ob Du mitkommst oder nicht"!

Manfred schaut auf seine schlafende Tochter. Sieht die ganzen Kabeln, welchen zu dem Monitor gehen, damit dieser ihren Puls kontrollieren und überwachen kann. Eigentlich will er bei ihr sein, wenn sie aufwacht. Ihr so zeigen, dass er ihren Hilferuf verstanden und ab sofort wieder besser für sie da sein wird. Andersrum will und muss er aber auch erfahren was da geschehen war, um seiner Tochter wirklich helfen zu können.

„Würdest Du solange bei ihr bleiben?" fragt er Sancia dann.

„Natürlich bleibe ich bei ihr!" erklärt sich diese dann bereit bei Chiara zu bleiben.

Dann machen sich die Beiden auf den Weg zum Krankenzimmer in welchem Lucas liegt. Die Tür geht auf und Lucas sieht seine Mutter eintreten. Gefolgt von Manfred.

„Manfred? Um diese Uhrzeit das ist doch gar nicht seine Art!" überlegt er kurz. „Hallo Mama, hallo Manfred" begrüßt er die Beiden dann aber.

„Hallo Lucas" begrüßen ihn die Beiden ebenfalls.

„Jetzt fehlt ja nur noch mein kleines Schwesterchen" feixt Lucas. Doch kann er kein lachen bei den Beiden damit hervorzaubern. „Was ist?" fragt er deshalb.

„Lucas sag mir, was ist zwischen Dir und Chiara vorgefallen und ich meine Alles!" spricht ihn dann seine Mutter an.

Lucas spielt den Beiden erst einmal vor das er nicht verstehen würde was sie damit meinen würde. „Wie was soll vorgefallen sein? Ist das jetzt endlich der wahre Dank dafür das ich ihr zur Hilfe kommen wollte, als sie wie nie zuvor in ihrem Leben Hilfe gebraucht hat"?

„Deine Mutter meint davor und um genau zu sein seitdem wir bei euch eingezogen sind" klärt ihn nun Manfred auf.

„Was soll das denn jetzt? Chiara kann und wird doch wegen dem kleinen Kuss nichts gesagt haben" überlegt Lucas.

„Ha ich wusste es ja. Ich habe dich immer vor dieser Bitch gewarnt aber Du wolltest ja nicht mehr auf mich hören. Jetzt hat sie dir den Dolch in den Rücken gestoßen. Immerhin kannst Du dich ja gerade nicht wirklich währen" meldet sich sofort die Chiara feindliche Stimme in seinem Kopf zu Wort.

„Aber das wisst ihr doch wir hatten ein paar Probleme uns an zu freunden das war alles!" sagt Lucas dann.

„Also laut Sancia muss da einiges mehr gewesen sein!" sagt nun seine Mutter wieder zu ihm.

„Sancia? Wieso mischt sich jetzt diese blöde Kuh ein? Klar sie ist immer noch wütend auf mich, aber wieso genau jetzt und hier?" fragt sich Lucas. „Was genau hat Sancia gesagt? Und wieso habt ihr Chiara nicht gefragt ob diese Behauptungen überhaupt zutreffend sind?" versucht sich Lucas zu verteidigen.

„Weil das gerade nicht geht. Denn CHIARA liegt ein paar Zimmer weiter, da sie sich heute Morgen versucht hat das Leben zu nehmen indem sie sich die Pulsadern aufgeschnitten hat. DARUM haben wir Chiara nicht auch darauf ansprechen können!" sagt Linda und muss sich stark zusammen reißen ihren Sohn nicht laut anzubrüllen.

„Chiara hat was"?" mit weit aufgerissenen Augen schaut Lucas von seiner Mutter zu Manfred. „Das kann ich nicht glauben"!

„Es ist aber an dem. Deshalb ist es jetzt auch wichtig das Du uns alles erzählst. Egal was es auch war. Denn um Chiara helfen zu können müssen wir alles wissen und damit meine ich auch wirklich alles!" spricht nun Manfred auf Lucas ein.

„Mein Gott wozu habe ich sie getrieben? Chiara das war doch nur ein Kuss. Ein Kuss der sogar im Vergleich zu deinem im Tarm absolut unbedeutend war. Du musst mich wirklich hassen!" spricht Lucas leise vor sich hin.

„Moment mal Kuss? Ihr habt Euch geküsst? Ihr zwei seid Geschwister. Ja ok Stiefgeschwister aber trotzdem!" Linda kann nicht glauben was sie da gerade gehört hat und auch Manfred ist von dieser Wendung zwischen den Beiden überrascht und geschockt zugleich.

„Nicht so Mama, obwohl Chiaras Kuss doch! Aber nicht, weil wir ..."!

„Weil ihr was Lucas, sag jetzt nicht das auch noch mehr zwischen euch gelaufen ist" will seine Mutter nun wissen.

„Chiara hat mich kurz vor dem Überfall im Tarm geküsst. Leidenschaftlich, aber nur um mir eines auszuwischen und mir mein Date für die Nacht zu versauen. Das war alles Mama. Es ist ansonsten NICHTS gewesen"!

„Nun nichts gewesen kann ja so nicht sein laut Sancia. Also pack schon aus. Das ihr euch nicht ab konntet haben wir ja selbst zu Hause mitbekommen. Ich meine wie ihr Euch immer gezofft habt!" sagt nun Manfred.

„Kann ich ihnen wirklich sagen was wir alles dem anderen angetan haben?" überlegt Lucas.

„Ich denke Du liebst sie? Willst Du denn nicht, dass ihr geholfen wird und sie wieder glücklich wird" fragt die ruhige und Chiara gut gesinnte Stimme in seinem Kopf.

Doch das ist es was Lucas will. Was er aus tiefstem Herzen will. Es ist im Grunde alles egal. Selbst wenn dadurch alles vor die Hunde gehen würde. Wichtig ist allein Chiara. Chiara jetzt in der schwersten Zeit ihres Lebens zu helfen. Egal was es auch kosten mag, den Preis wird er bezahlen. Denn ihr gehört sein Herz. Schweren Herzens beginnt dann Lucas zu berichten wie alles angefangen hat.

Sein Schlag auf ihren Arsch am ersten Schultag und die Ohrfeige die er sich dadurch eingefangen hatte. Seine Abhöraktion. Die Aktion in der Schule, bei der er ihre Unterwäsche mit einbezogen hatte und wofür sich Chiara dann ja mit der Malaktion in seinem Gesicht revanchiert hatte. Er legt alles, wirklich alles auf den Tisch.

„Ich habe Tom ihre erste große Liebe sogar bezahlt damit er die Beziehung beendet!" schließt er seinen Bericht dann ab.

Die Beiden stehen sprachlos neben seinem Bett. Natürlich hatte sie mit Gegenseitigem Gehänsel oder ähnlichem gerechnet aber das sprengt nun doch alles.

„Du hast was? Was soll das bedeuten, dass du ihn bezahlt hast Schluss zu machen?" will Linda dann von ihm wissen.

„Wir haben einen Vertrag abgeschlossen. Indem wir schriftlich alles festgehalten haben. Er bekommt von mir noch etwas über 1 ½ Jahre lang jeden Monat einen Betrag. Dafür das er aus ihrem Leben verschwunden ist"!

Fassungslos sieht Linda ihren Sohn an und erkennt diesen nicht wieder. Nie hätte sie gedacht, dass ihr eigen Fleisch und Blut zu so etwas fähig, so kalt und abgebrüht wäre.

„Ich kann mir schon denken was ihr von mir haltet. Trotzdem habe ich eine Bitte an euch" meint Lucas und schaut die Beiden an, bevor er weiterspricht. „Chiara darf nie etwas von dem Vertrag erfahren. Nicht weil ich mich schäme, das tue ich schon seid einiger Zeit. Sondern weil sie dies zurückwerfen könnte"!

„Ich ... ich kann es immer noch nicht fassen. Was habe ich da nur großgezogen? Du hast echt diesem, wie hieß er noch? Ach, auch egal, echt Geld angeboten und bist es am Bezahlen und was ist das für ein Kerl, der seine Liebe verkauft. Dabei über wieviel reden wir eigentlich gerade."?

„240" meint Lucas.

„Was für 240€ im Monat hat, der die Beziehung zu Chiara beendet? Mehr war sie ihm nicht Wert?" fragt Linda und wieder ist sie Fassungslos wie kalt manche Menschen doch sein können.

„Ähm 240.000" räuspert sich Lucas.

Mit aufgerissenen Augen und offenstehendem Mund schaut Linda ihren Sohn an. Sie braucht erst einmal ein paar Augenblicke um das gehörte zu verarbeiten. „240.000€? Wo zum Kuckuck hast Du so viel Geld her"?

„Ich habe es nicht, besser gesagt nicht bar. Ich bin es jeden Monat aus dem Fond am rausziehen" gesteht Lucas nun dies auch.

„Wie ich sehe werden wir uns, wenn Du wieder zu Hause bist mal richtig unterhalten müssen mein Sohn. Aber jetzt geht und da hast Du recht es erst einmal um Chiara. Bärchen ich habe genug für den Moment gehört, lass und wieder zurück zu Chiara gehen!" sagt Linda und wendet sich an Manfred.

„Bringt mir einen Rollstuhl ich will auch zu ihr" sagt Lucas.

„Oh nein Lucas ich glaube, dass es keine gute Idee ist, wenn sie aufwacht und als erstes dein Gesicht sieht!" meint Linda.

„Aber ich muss. Nicht nur wegen dem was ich ihr alles angetan habe. Sondern um ihr zu zeigen das" Lucas macht eine kurze Pause und schaut Beide fest ins Gesicht bevor er weiterspricht. „Das ich sie wirklich Liebe"!

Jetzt ist es raus, jetzt wird seine Mutter erneut ein riesen Tamtam veranstalten, von wegen das sie doch Geschwister wären und so befürchtet Lucas. Trotzdem ist er froh auch dieses kleine Geheimnis los zu sein.

„Du liebst sie? Wie soll das denn gehen? Hast Du irgendeinen Komplex oder Fetisch? So nachdem Motto: Ich verliebe mich in mein Opfer?" Linda ist drauf und dran ihre Beherrschung zu verlieren.

„Nein habe ich nicht Mama. Ich weiß auch nicht was der genaue Ausschlag war, aber Chiara hat mein Herz erobert und auch wenn ich weiß das nie etwas aus uns werden kann, liebe ich sie dennoch"!

„Du meintest gerade um ihr zu zeigen, heißt das Chiara weiß davon" schaltet sich nun nach langer Zeit Manfred wieder in das Gespräch ein.

Lucas schaut ihn an und sagt: „Ja ich habe ihr meine Liebe das letzte Mal als sie hier war gestanden"!

*******

Sancia sitzt auf ihrem Stuhl und schaut aus dem Fenster als sie ein Geräusch wahrnimmt. Sie dreht den Kopf und erkennt das Chiara sie mit noch leicht verschlafenen Augen anschaut.

Chiara hat einen ganz trockenen Hals weshalb sie nur krächzen kann. „Wo bin ich, was ist geschehen?"

Sancia steht auf und setzt sich neben Chiara auf die Matratze. „Du bist im Krankenhaus Süße, aber was viel wichtiger ist, Du bist wieder hier zurück und bei uns" dabei legt sie sanft eine Hand auf eine von Chiaras Wangen.

Chiara bewegt sich leicht und sofort spürt sie einen brennenden schmerz in ihrem linken Arm. Sie schaut an sich hinunter, sieht den Verband und es fällt ihr wie schuppen aus den Haaren fallen wieder ein, was sie am Morgen versucht hatte. Ein wenig beschämt darüber das es nicht funktioniert hat dreht Chiara den Kopf zur Seite. Am liebsten würde sie einfach weglaufen.

„Süße schau mich an" sagt Sancia mit engelsgleicher Stimme, so dass Chiara sich nicht dagegen erwehren kann ihren Kopf wieder zu ihr zurück zu drehen. „Tue sowas bitte nie wieder. Auch ich brauche Dich. Ja ich weiß, ich muss mich bei Dir auch entschuldigen dafür wie ich Dich hab links stehengelassen. Chiara es tut mir so leid. So Leid das ich wieder einmal mein Versprechen nicht gehalten habe und für Dich da war, als Du mich gebraucht hast. Ich kann Dir nur versprechen das ich mich bessern will und hoffen das Du mir verzeihst und ich wenigstens dieses Versprechen halten kann"!

Immer noch krächzend flüstert Chiara. „Ich weiß nicht Sancia, ob ich Dir je wieder vertrauen kann. Aber ich kann Andreas jetzt noch besser verstehen das Er Angst hatte wieder mit Dir zusammen zu kommen"!

„Wenn Du Zeit brauchst werde ich Dir die geben. So wie ich sie Andreas gegeben habe. Mit dem ich übrigens auch leicht verstritten bin, weil er mitbekommen hat das unsere Freundschaft von heut auf morgen vorbei war. Bitte Chiara verzeih mir. Du bist die Schwester, die ich nie hatte ... die ich mir aber mein ganzes Leben lang gewünscht habe und an meiner Seite brauche"!

Wieder sagt Sancia Chiara zu ihr und zeigt ihr so dass Sie es auch wirklich so meint wie sie es sagt. Chiara schaut sich im Zimmer um und fragt dann: „Wieso bist eigentlich Du hier bei mir? Was ist mit meiner Familie"?

„Dein Vater und Linda sind kurz zu Lucas rüber. Der hat den Beiden einiges zu erzählen. Linda hat mich nämlich ausgequetscht. Ich meine darüber was zwischen Dir und Lucas war ..."

„DU HAST WAS?" man kann Chiara ihre Wut und Verärgerung deutlich ansehen.

„Ich habe nichts gesagt, außer dass sie mit Lucas reden sollen, wenn sie wirklich wissen wollen was Dich zu diesem Schritt getrieben hat. Ich kann es immer noch nicht fassen Chiara das Du. Als Linda mich gefragt hatte ob ich wüsste wo Du seist und meinte das sie Angst um Dich habe, habe ich noch gedacht oh gut sie rebelliert ein wenig zu Hause. Doch als Linda dann meinte das sie deinen Abschiedsbrief in den Händen halten würde, hat mein Herz zweimal ausgesetzt. Ich konnte an nichts anderes mehr denken Chiara als an Dich. So dass ich aus der Klasse gestürmt bin und dann nachdem ich noch einmal kurz mit Linda gesprochen hatte zu euch gefahren bin"!

Chiara liegt ruhig in ihrem Bett und hört sich an was ihr ihre ehemals beste Freundin erzählt. „Und als ich dann zur Badezimmertür kam und dich da auf dem Boden liegen sah, sah wie der Notarzt deinen Arm am zunähen war, war es für mich als ob etwas von mir mit Dir zusammen da liegt und behandelt werden müsste. Den Anblick werde ich glaube ich nie im Leben vergessen ..."

In diesem Moment öffnet sich die Tür und nach einander betreten Linda und Manfred den Raum wieder. Sofort eilen die Beiden zu ihr an Bett. „Wie schön Dich wieder wach zu sehen. Du hast mir einen solchen Schreck eingejagt gehabt" begrüßt Linda sie.

„Kleines was machst Du denn für Sachen. Ich dachte immer wir Zwei gegen den Rest die Welt. Das uns nichts auseinanderbringen und wir uns alles sagen könnten. Habe ich Dich so sehr enttäuscht das Du das nicht mehr konntest?" fragt Manfred leise mit zittriger Stimme seine Tochter.

„Papa" krächzt Chiara als sie dies hört und sieht wie Tränen aus seinen Augen quillen.

„Ich glaube ich lasse Euch jetzt besser allein. Chiara Süße, ich komme morgen wieder, wenn es Dir recht ist!" meint Sancia als sie dies hört.

Chiara kann in diesem Moment gar nicht sagen ob es ihr recht ist oder nicht, weshalb sie, anstatt etwas zu sagen nur leicht nickt. Daraufhin verabschiedet sich Sancia und verlässt die Drei.

Auch Linda verabschiedet sich. Sie will Chiara und Manfred etwas Zeit für sich geben. Zeit die diese wohl sehr brauchen. Neben der ganz normalen Hilfe welche Chiara nun bevorsteht. Denn ob Chiara es mag oder nicht wird sie in eine Psychiatrische Anstalt nach dem Krankenhausaufenthalt eingeliefert werden. So schreibt es das Gesetz nun einmal vor.

„Sollen wir wieder zurück nach Frankfurt ziehen? Geht es Dir hier wirklich so schlecht?" will Manfred dann von seiner Tochter wissen.

Chiara dreht den Kopf zur Seite und schaut aus dem Fenster, das sie das nicht macht um ihn zu verärgern oder weil sie gar nicht mit ihm reden will, sondern entweder über seine Frage sichtlich am nachdenken ist oder aber nach den richtigen Worten am suchen ist, sieht Manfred seiner Tochter an.

Dann dreht Chiara ihren Kopf wieder zu ihm zurück und schaut ihm fest in die Augen.