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Eiskalte Gefühle 07

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„Heute ist der große Tag Chiara. Ich will es auch gar nicht extra hinauszögern. Ich möchte nur wissen wie Du dich fühlst. Ob Du dich bereit fühlst, heute nach Hause zu gehen?" beginnt Dr. Tingle das Gespräch.

Ein wenig Nervös spielt Chiara mit Sancias Ring bevor sie sagt: „Eigentlich dachte ich schon das ich soweit wäre!" meint Chiara.

„Höre ich da ein Aber? Chiara Du weißt das du hier alles sagen kannst. Es bleibt unter uns und wird dir helfen"!

„Lucas ist hier, also mitgekommen, um mich abzuholen und als ich ihn gerade gesehen habe. Ist alles fast wie eine Lawine wieder über mich hereingebrochen!" erklärt Chiara.

„Lucas ist hier? Das ist eigentlich sogar Perfekt! Wenn Du bereit bist die Runde hier in eine Dreier Runde zu erweitern. Denn dann würde ich gern Lucas zu uns bitten"!

Chiara überlegt ein paar Sekunden. „Ja ist gut!" sagt sie und steht auf. „Ich geh Lucas dann eben holen"!

Chiara erreicht die Drei, welche sie sofort fragend anschauen. „Wie war es das schon? Also ich meine war das das ganze Gespräch. Zwei Minuten?" fragt Linda direkt.

Chiara schüttelt mit dem Kopf. „Nein Dr. Tingle möchte gern das Lucas an dem Gespräch teilnimmt. Natürlich nur wenn Du auch willst" antwortet sie und schaut dann zu Lucas.

Schnell erhebt sich Lucas und sagt dabei: „Natürlich alles was Dir hilft werde ich tun und bin ich bereit zu"!

Zusammen begeben sich die Beiden dann zurück zu und in Dr. Tingles Büro.

„Guten Tag Lucas. Ich freue mich das Sie breit sind mit an diesem Gespräch teil zu nehmen." begrüßt Dr. Tingle Lucas.

„Guten Tag, ich werde alles tun, was Chiara hilft!" antwortet Lucas und Beide setzen sich in die Stühle vor dem Schreibtisch.

„Das ist schön zu hören. Denn da Sie Beide ja eine, zwar kurze aber dennoch bewegte Vergangenheit haben und Sie zudem auch noch unter einem Dach wohnen werdet, liegt es auch mit an ihnen wie gut sich Chiara, Draußen, zu Hause wieder zurechtfinden und einleben wird!" sagt Dr. Tingle und schaut Lucas eindringlich dabei an.

„Wie gesagt alles was hilft werde ich für Dich tun!" meint Lucas und schaut Chiara am Ende des Satzes an.

„Du meinst es wirklich ernst?" will Chiara wissen und ist sich sicher, dass Lucas genau weiß was sie meint.

„Ja Chiara ich meine es wirklich ernst. Ich liebe Dich. Auch wenn es ein Merkwürdiger Weg war, um das zu bemerken und erkennen"! Während Lucas dies sagt schaut er weiter Chiara fest in die Augen.

„Und hier muss ich mal einhacken" sagt Dr. Tingle. „Wie genau ist es dazu gekommen? Was war der Ausschlag gebende Punkt, an dem Sie gemerkt haben das sich ihre Gefühle Chiara gegenüber nicht nur geändert, sondern mehr oder weniger komplett gedreht hatten"?

„Ich denke das erste Mal, das ich mir bewusst wurde das Chiara mir nicht Gleichgültig ist" Lucas schaut von Chiara zu Dr. Tingle. „War als Chiara mir den Waffenstillstand angeboten hat. Denn da hätte ich sie ja los werden können, hätte Triumphieren können"!

Lucas schaut wieder zurück zu Chiara bevor er weiterspricht. „Doch das hätte bedeutet das Du aus meinem, aus unserem dem von mir und meiner Mutter, Leben verschwunden wärst. Etwas was ich eigentlich von Anfang an gewollt habe, doch merkte ich in dem Moment, das mir unsere kleinen Machtkämpfe fehlen würden. DAS DU mir fehlen würdest. Denn auch das kannte ich bevor wir uns kennengelernt haben nicht, Du hattest den Mut Dich mit mir anzulegen und" Lucas muss schmunzeln „es war immer aufregend zu warten was Du dir für mich überlegtest"!

„Wieso wolltest Du mich von Anfang an loswerden? Du, wir kannten uns doch gar nicht!" will Chiara wissen.

„Weil ich ein Arschloch bin. Mir war es immer egal das meine Mutter sich mit Manfred am Wochenende traf. Damit konnte ich Leben. Als es dann aber auf einmal hieß das Ihr bei uns einzieht war das zu viel. Immerhin sind wir sehr Wohlhabend und Ihr? Na ja, wie gesagt ich war ein Arsch. Bitte verzeih mir Chiara"!

„Das möchte ich ja Lucas, aber es ist so viel zwischen uns vorgefallen. Ich weiß nicht ob ich zu mehr als ein gutes platonisches oder Geschwisterliches Verhältnis mit Dir kann!" sagt Chiara und Beide merken ihr an das es ihr nicht leicht fällt dies zu sagen.

„Ich weiß ... und damit Du siehst wie sehr ich Dich liebe und das ich will das es absolut keine Geheimnisse zwischen uns gibt" während Lucas dies sagt greift er in sein Jackett und zieht den Umschlag heraus. „Will ich das Du hiervon weist. Ich weiß zwar das ich mit dem offenlegen hier alles verspielen kann, aber ich liebe Dich Chiara und deshalb muss es sein, keine Geheimnisse mehr"!

Langsam nimmt sich Chiara den Umschlag. Obwohl sie nicht weiß was in sich in dem Umschlag befindet, scheint dieser heiß wie Feuer auf ihrer Haut zu brennen. Mit zitternden Fingern öffnet sie den Umschlag und zieht den Inhalt heraus. Dann beginnt sie zu lesen. Umso mehr sie liest, umso mehr sie den Inhalt versteht, umso mehr füllen sich ihre Augen mit Flüssigkeit.

„ICH GLAUB ES NICHT. ICH WUSSTE JA DIRKET DAS DU DER GRUND WARST! ABER DAS? WIE KONNTEST DU DAS TUN?" schreit Chiara Lucas an. Schlägt diesem den Vertrag um die Ohren und läuft dann heulend aus dem Raum in ihr Zimmer.

„Was haben Sie getan das Chiara so reagiert?" fragt Dr. Tingle Lucas sofort.

Mit den Worten, etwas worauf ich echt nicht Stolz bin oder sein kann, reicht er den Vertrag an Dr. Tingle. Dieser ließt sich den Vertrag zwischen Lucas und Tom Bastard ebenfalls genau durch.

„Ich finde es ja super das Sie wirklich reinen Tisch machen wollen, aber finden sie den Zeitpunkt passend? Immerhin ist Chiaras Psyche immer noch angeknackst. Das kann auch ein knapper Monat hier nicht komplett kitten. Dies jetzt zu erfahren kann Chiara zurückwerfen!" sagt dann Dr. Tingle und schaut Lucas fest an.

„Ich weiß das und natürlich habe ich mir auch Gedanken gemacht wann und wie ich es ihr am besten beibringen kann. Das es jetzt so gekommen ist habe ich heute schnell endschieden. Denn hier ist Chiara in guten Händen. Hier kann ich mir sicher sein, dass man sie genau beobachten wird. Das Chiara keine Chance findet ihr Vorhaben noch einmal zu wiederholen. Auch wenn das bedeutet das Chiaras Aufenthalt hier noch ein wenig länger dauern wird. Aus diesem Grund finde ich den Zeitpunkt absolut richtig!" erklärt sich Lucas.

Dr. Tingle schaut Lucas ein paar Sekunden weiter an bevor er meint: „Sie scheinen sich wirklich Gedanken gemacht zu haben und vor allem scheinen Sie es ernst zu meinen was Chiara betrifft. Jetzt aber Entschuldigen sie mich bitte, ich muss nach Chiara schauen und sie haben vollkommen Recht damit das Chiara nun heute von mir nicht entlassen werden kann"!

Die Beiden stehen auf und verlassen gemeinsam das Büro von Dr. Tingle. Während Lucas zu Linda und Manfred geht, um diesen von dem Gespräch zu berichten und mitzuteilen das Chiara nun doch nicht mit nach Hause fahren wird, begibt sich Dr. Tingle auf dem schnellsten Weg zum Zimmer von Chiara.

*******

„Du hast was getan? Warst Du es nicht der Uns gesagt hatte das Chiara das Nie erfahren darf und soll"? Wieder einmal schaut Linda ihren Sohn Fassungslos an.

„Mama ich musste es tun. Ich liebe Sie und glaube das auch Chiara mich liebt oder zumindest lieben könnte. Doch dann müsste ich immer mit dieser Lüge leben, eventuell sogar eine Beziehung darauf aufbauen"! Lucas schaut von Linda zu Manfred. „Sorry aber das kann ich nicht"!

„Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich kann nur hoffen das Chiara das einigermaßen gescheit verkraftet"!

„Da bin ich mir absolut sicher Bärchen!" versucht Linda Manfred zu stärken.

„Ich hoffe es. Okay dann lasst und mal zurückfahren. Auf Chiara brauchen wir ja nun doch leider nicht zu warten!" sagt Manfred.

Gemeinsam begeben sich die Drei dann zum Ausgang und fahren zurück nach Hause. Auf der Fahrt herrscht eine angespannte Ruhe, da jeder mit sich selbst, mit seinen eigenen Gedanken beschäftig ist.

*******

Dr. Tingle klopft an der Tür von Chiaras Zimmer. Sofort ruft diese das sie niemanden sehen will. Mit den Worten ich bin es nur tritt er dann jedoch ein. Chiara sitzt auf dem kleinen Sessel am Fenster. Sie hat die Knie bis unter die Nase gezogen und ihre Arme um ihre Beine geschlungen. Bitterlich ist sie dabei am Weinen.

„Wie es Dir geht brauche ich nicht zu fragen, das sehe ich. Trotzdem sollten wir darüber reden Chiara!" meint Dr. Tingle.

„Wie kann jemand, wie konnte Lucas sowas tun? Haben sie den Vertrag gesehen?" will Chiara schluchzend wissen.

„Ja ich habe den Vertrag zwischen ihm und Tom in meinen Händen gehabt! Was hast Du gedacht als du ihn durchgelesen hast"?

„Ich war geschockt und konnte es im ersten Moment gar nicht fassen. Nicht glauben!" antwortet Chiara ehrlich.

„Gut und was hast Du gefühlt"?

„Wut abgöttisch tiefe Wut auf Lucas"!

„Und was fühlst Du jetzt?" hackt Dr. Tingle nach.

Chiaras Blick wandert aus dem Fenster und verliert sich irgendwo in der Weite während sie in sich horcht. „Trauer unendliche Trauer, aber irgendwie auch Dankbarkeit"!

„Trauer und Dankbarkeit? Eigentlich zwei Gefühle die nicht wirklich zusammengehören. Erkläre mir das bitte genauer"!

„Naja ich bin traurig darüber zu wissen das Lucas Tom und mich wirklich auseinandergebracht hat und natürlich auch über das wissen wie. Andererseits bin ich Lucas aber auch irgendwie Dankbar. Denn was sagt dieser Vertrag über Toms Charakter, über seine Liebe zu mir aus?" erklärt Chiara.

„Sag Du es mir? Sag mir was Du durch Lucas über Tom erfahren hast"?

„Was soll ich sagen? Leider hat Tom gezeigt das ihm Geld über alles geht. Was bedeutet das unsere Beziehung immer auf Messerschneide gestanden hätte"!

„Ist das alles oder gibt es noch mehr?" will Dr. Tingle nun von Chiara wissen.

„Ist das nicht schon genug?" fragt Chiara zurück, ahnt aber schon worauf Dr. Tingle hinaus will.

„Im Grunde schon aber Du hattest mit Tom etwas vorgehabt, was Lucas auf seine Art und Weise unterbunden, verhindert hat! Wie denkst Du darüber, darüber das Lucas dich vor dieser Enttäuschung bewahrt hat." klärt er sie auf.

„Wie ich schon gesagt habe Dankbarkeit. So paradox es auch ist. Muss ich Lucas dankbar dafür das Er sich wie ein Arsch verhalten hat und mir dadurch nun gezeigt hat das Tom nichts besseres war. Um es deutlich zu sagen, ich bin dankbar das ich wegen Lucas immer noch Jungfrau bin. Auch wenn ich im Moment nicht wirklich glaube dies je zu beenden!" schließt Chiara ab.

„Warum nicht Chiara? Glaubst Du nicht mehr an die Liebe"?

„Wie soll ich denn noch wirklich an die Liebe glauben? Der bei dem ich mir sicher war, dass er es ist und der es sein soll der mir die Unschuld nimmt hat mich verkauft. Super Liebe und der für den sich mein Herz dann endschieden hat ist so ein Arschloch, das er andere dazu bringt ein Arsch zu werden, indem dieser seine Liebe verkauft. Also bitte wie soll ich noch an die Liebe glauben können?" fragt Chiara mit Tränen in den Augen.

„Ich denke einmal das Du ein wunderbares Beispiel für die Macht der Liebe in deiner eigenen Familie hast Chiara. Immerhin hast Du mir selbst erzählt wie froh und glücklich du darüber warst, als sich dein Vater in Linda verliebt hat. Denn wie meintest Du einmal? Ach ja, sie hätte deinem Vater wieder zum Leben erweckt! Bist Du Aufgrund deiner jetzt Negativen Erfahrungen nicht mehr der Meinung"?

Wieder schaut Chiara zum Fenster hinaus während sie in sich hineinhorcht. Horcht ob ihr Herz nun nicht mehr so froh darüber ist das sich ihr Vater neu verliebt hatte oder ob Dr. Tingle vielleicht doch recht hat und gerade die neue Beziehung ihres Vaters ihr neuen Mut geben sollte.

„Vielleicht haben sie recht Dr. Tingle aber im Moment fällt es mir absolut schwer!" sagt sie dann.

„Da ist ja auch nichts verwerfliches dran Chiara und ich denke Du weißt selbst das es im Leben immer wieder mal kleine Rückschläge gibt. Die es dann heißt zu verarbeiten, wegzustecken und dann gestärkt weiter, einen Neustart zu machen! Oder glaubst Du ansonsten hätte sich dein Vater Linda geöffnet und sich auch in sie verlieben können? Ich denke nicht"!

„Ja ich weiß, aber bitte geben sie mir ein wenig Zeit"!

„Natürlich bekommst Du die Zeit, die Du brauchst Chiara. Das steht außer Frage und ich stehe Dir auch jeder Zeit für weitere Gespräche bereit. Das weißt Du ja!" mit dieser Aussage steht Dr. Tingle auf und verabschiedet sich von Chiara.

*** Chiaras Entscheidung ***

Chiara nimmt sich die Zeit alles zu verarbeiten und auch Gedanken zu machen wie es dann weitergehen soll. So dass sie noch einen weiteren Monat in der Psychiatrische Einrichtung verbringt. Lucas hat sie jedoch Besuchsverbot erteilt. Allerdings hatten auch Linda und Manfred in mehreren Gesprächen mit Lucas beschlossen das es erst einmal besser ist, wenn Lucas sich von ihr fernhält. So schwer es ihm auch fallen tut.

Chiara ist mit Sancia in ihrem Zimmer. Während Chiara ihre Sachen am packen ist unterhalten sich die Beiden Freundinnen. „Und du hast Dir das wirklich gut überlegt?" will Sancia von Chiara wissen.

Chiara schaut von ihrem Koffer auf und zu Sancia rüber. Dieser ist anzusehen das sie mit Chiaras Entscheidung zu kämpfen hat, weshalb Chiara zu ihr rüber geht und sie in ihre Arme nimmt. „Ja bin doch nicht komplett weg. Entweder Du kommst zu mir oder ich zu Dir, aber ja meine Entscheidung steht fest. Zumindest für eine Zeitlang ist es am besten, wenn ich erst einmal zurück nach Frankfurt gehe"!

„Irgendwann musste ja mal der Tag kommen, an dem Du flügge wirst, aber dass er so schnell kommt hatte ich nicht vermutet." versucht Sancia ihrer Traurigkeit zu überspielen.

„Das hast Du schön gesagt aber eins verspreche ich Dir, wenn Du mich deswegen vergisst werde ich schneller zurückkommen als es Dir lieb ist und Dich übers Knie legen"!

„Hm erst übers Knie und dann ..." sinniert Sancia extra gespielt übertrieben.

Chiara schaut ihrer Freundin tief in die Augen und wie von Magneten angezogen nähern sich ihre Köpfe einander bis sich ihre Lippen aufeinander schmiegen. Ihre Lippen öffnen sich und sofort umspielen sie gegenseitig die Zunge der anderen. Eine knappe Minute küssen sich die Beiden so bevor Sancia den Kuss beendet.

„Ich vermisse Dich jetzt schon Süße"!

„Ich Dich auch und von dem gerade gibt es demnächst wieder einmal mehr, versprochen. Doch jetzt lass mich zu Ende packen. Damit wir endlich hier verschwinden können, denn ich hab das Gefühl das ich, wenn ich noch länger hierbleibe, einen weiteren Zwangsaufenthalt deswegen von Nöten habe"!

„Na dann nichts wie los, auch wenn Du hier natürlich näher bei mir wärst!" meint Sancia.

Eine Stunde später ist Chiara mit dem packen fertig. Gemeinsam gehen die Zwei Richtung Ausgang an der Dr. Tingle gerade hereinkommt. „Und fühlst Du dich bereit wieder in die normale Welt zurückzukehren?" spricht er sie an.

„Ja das tue ich, dank ihnen und dem ganzen Team hier!" antwortet Chiara mit einem Lächeln.

„Schön das freut mich zu hören. Dann wünsche ich dir alles Gute. Aber jetzt entschuldige mich bitte, ich habe einen Termin"!

„Natürlich auch ihnen alles gute Dr. Tingle!" verabschiedet sich Chiara und zwei Minuten später verstauen sie ihren Koffer im Kofferraum von Sancias Corvette.

„Gut dann will ich Dich mal zu Dir bringen" sagt Sancia und startet den Motor.

„Nein bitte fahr zu Dir. Ich meine, wenn deine Eltern und Du nichts dagegen habt würde ich gerne bei Euch unterkommen. Ich will Lucas im Moment einfach weiterhin noch nicht wiedersehen"!

„Süße Du weißt das du jederzeit wieder zu uns kommen kannst. Gut dann los"!

Die Begrüßung von Sancias Eltern ist angenehm und natürlich haben sie nichts dagegen das Chiara wieder bei ihnen eine Zeitlang wohnen wird. Nach der Begrüßung begeben sich die Freundinnen hinauf in Sancias Zimmer, damit Chiara ihren Koffer abstellen kann. In dem Moment beginnt Chiaras Handy zu klingeln. Ein Blick aufs Display zeigt ihr das es ihr Vater ist, der sie da erreichen will.

Bevor Chiara das Gespräch annimmt holt sie noch einmal tief Luft und führt dann das Gerät an ihr Ohr. „Hallo Papa" begrüßt sie Manfred.

„Hallo Kleines, wo bist? Ich habe gerade in der Klinik angerufen, um zu fragen wann wir dich abholen können, als die meinten das Du schon weg seist"!

„Ja das bin ich Papa. Entschuldige bitte das ich mich noch nicht gemeldet habe. Aber ich bin auch erst seit ein paar Minuten bei Sancia!" berichtet Chiara ihrem Vater.

„Du bist bei Sancia und nicht hier bei uns zu Hause?" hört sie ihren Vater fragen, dem deutlich eine Enttäuschung anzuhören ist.

„Ich kann nicht nach Hause kommen Papa. Zumindest noch nicht, noch kann ich Lucas nicht wiedersehen. Bitte verzeih mir"!

„Chiara Kleines dafür brauchst Du dich nicht zu entschuldigen. Wenn Du noch etwas Zeit brauchst ist das Okay. Hauptsache ist das Du wieder aus der Klinik raus bist und dich in der Realität zurechtfindest!" meint Manfred und Chiara kann an seiner Stimme deutlich seine Erleichterung über ihre Ehrlichkeit hören. „Aber Linda und Ich dürfen dich doch mal bei Sancia besuchen kommen oder können dich in einem Café mal sehen"?

„Natürlich Papa, darauf freue ich mich schon. Zudem muss ich auch etwas mit Dir, mit Euch bereden!" antwortet Chiara.

„Etwas bereden? Okay! Aber zur Schule gehst Du doch wieder oder"?

„Ja mache ich, auch wenn es nur noch drei Wochen bis zu den Sommerferien und somit bis zu meinem Abschluss sind! Ich komme morgen früh vor der Schule kurz bei euch rein, um meine Schulsachen zu holen. Ist das Okay?" fragt Chiara ihren Vater fast ein bisschen scheu.

„Aber natürlich Kleines, du hast einen Schlüssel, das hier ist dein Zuhause. Du kannst kommen und gehen wann immer du willst"!

Chiara fallen mehrere Steine vom Herzen. „Danke Papa. Wir reden oder schreiben okay. Ich würde jetzt gern meine Tasche weiter ausräumen"!

„Ja ist gut Kleines. Bis dann!" verabschiedet sich Manfred von seiner Tochter und beide beenden dann das Gespräch.

Wie Chiara versprochen hat holt sie am nächsten Morgen kurz ihre Schulsachen ab und fährt dann mit Sancia zusammen zur Schule. Sancia parkt den Wagen und schaltet den Motor aus. Ein mulmiges Gefühl macht sich bei Chiara im Magen breit. Sie legt ihre Hand auf den Türgriff, aber zögert mit dem Öffnen der Autotür.

„Alles ok Süße?" fragt Sancia sofort.

Chiara schaut zu ihrer Freundin. „Nein nicht wirklich!" gesteht sie ihr dann.

„Sollen wir wieder fahren?" will Sancia wissen.

Kurz überlegt Chiara, schüttelt dann jedoch mit dem Kopf. „Danke aber irgendwie muss ich mich dem ganzen stellen"!

„Du meinst Lucas"?

„Lucas, der Schule, dem Getratsche ... einfach allem. Denn ich war so lange weg, dass ich auf jeden Fall heute wieder einmal das Thema Nummer Eins sein werde"!

„Wenn es Dir zu viel wird sag einfach Bescheid Chiara und wir verschwinden sofort. Versprochen"!

Chiara lächelt Sancia dankbar zu, atmet noch einmal tief ein und aus und öffnet dann die Wagentür. Schon beim Aussteigen hat sie das Gefühl die ersten Blicke auf sich gerichtet zu spüren. Keine Bösartigen Blicke, sondern mehr Neugierige Blicke. Denn es war der Schule wirklich gelungen den Grund des Wegbleibens von Chiara geheim zu halten. So dass die ganze Zeit unter den Schülern getuschelt und Vermutungen angestellt wurden, was mit Chiara geschehen sei.

Die Beiden gehen zusammen zum Eingang und je mehr Schüler mitbekommen das Chiara wieder da ist umso deutlicher fühlt sie die Blicke, registriert Chiara wie sich die Köpfe einander nähern und sofort zu tuscheln beginnen.

Dann ist es soweit die Klingel läutet die erste Stunde ein. Sancia und Chiara verabschieden sich voneinander und mit weichen, wackligen Knien betritt Chiara ihr Klassenzimmer. Während sie auf dem Weg zu ihrem Stuhl ist sieht sie Lucas zum ersten Mal seit er ihr den Vertrag gezeigt hatte wieder.

„Warum musstest Du dies tun? Ansonsten hätte vielleicht doch was werden können. Aber so?" überlegt sie und setzt sich hin.

Natürlich ist die Begrüßung herzlich und freuen sich alle ihre Klassenkammeraden und Lehrerkörper darüber das Chiara endlich wieder am Unterricht teilnimmt. Dann kommt das was unweigerlich kommen musste und wovor Chiara auch ein wenig Angst hatte. Die Frage was denn gewesen sei, dass sie solange nicht da war und warum darum ein solches Geheimnis gemacht worden sei.