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Folgeschäden

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Hoppla. Erfrischend ehrlich auch noch.

„Das soll da ja nicht so schwierig sein, habe ich mir sagen lassen."

„Ich mir auch, von meinen Freundinnen, mit denen ich da war. Und so war es tatsächlich. Aber anstatt einfach nur richtig Spaß zu haben, musste ich mich ja unbedingt gleich in den Ersten verlieben."

„Das passiert ab und an. Ohne Grund doch wohl nicht?"

„Oh, er war richtig gut im Bett, das wog einiges auf. Vielleicht hätte ich das meiner Mutter nicht so unbedingt auf die Nase binden sollen. Das hat man nun davon, wenn man so ein gutes Verhältnis hat. Hatte."

Och, Mensch. Die war echt herzerfrischend.

„Was jetzt wahrscheinlich doch erst mal getrübt sein wird, was bedauerlich ist. Ich gehe davon aus, dass ein Vater nicht damit umgehen muss?"

„Nein, der ist leider gestorben, als ich noch ganz jung war. Ich gönne ihr ja auch total, dass sie mal wieder ordentlich bedient wird. Nun aber nicht gerade von meinem Mann. Ja, getrübt stimmt, aber es wird sich irgendwann sicher wieder aufklaren. Aber sicher nicht mehr so werden, wie es einmal war."

„Also, ihr wirst du irgendwann verzeihen können. Ihm nicht?"

„Nein. Das Arschloch. Mit jeder anderen schon. Mit ihr nicht. Ja, es hat wirklich wehgetan. Wirklich heftig wehgetan. Das war total surreal, als ich ins Schlafzimmer kam und sich so nach und nach in meinem Kopf zusammensetzte, was das war, was ich dort sah. Wen er da gerade in den Arsch fickte. Und wie er das gleichzeitig mit mir tat, im übertragenen Sinne natürlich."

Autsch.

„Das... lässt dann schon darauf schließen, dass es wahrscheinlich nicht ihre erste Begegnung war."

„Genau", stimmte sie zu und trank den Rest ihres Glases mit einem Zug leer.

Ich widerstand meinem Impuls, es gleich wieder aufzufüllen. Das wäre wahrscheinlich nicht die beste Idee.

„Sag mal, hast du auch langsam Hunger? Ich könnte uns eine Kleinigkeit kochen, um eine Grundlage für den vermutlich noch reichlich fließenden Wein zu schaffen."

„Erstaunlicherweise ja. Dabei sollte mir die Sache viel mehr auf den Magen schlagen, oder? Aber in deiner Nähe tut sie das nicht... du hast mich schon mit der Schokotorte überzeugt."

„Na, die überzeugt durch ihren Geschmack. Wonach wäre dir denn, eingekauft hatte ich Hähnchenbrustfilets, Hackfleisch für eine Fleischbällchen-Soße, die meine Kinder besonders lieben. Nachdem ich sie nach zähem Ringen überzeugt hatte, dass es nicht nur Spaghetti mit Tomatensoße sein müssen wie bei Muttern. Für den Sonntag habe ich einen Braten, aber der würde von allem am längsten brauchen."

„Bleib einfach bei deiner geplanten Reihenfolge, das klingt alles richtig geil. Oh, jetzt muss dir klar werden, dass ich fest damit rechne, auch am Sonntag noch hier zu sein, sorry, ich..."

„Das ist selbstverständlich überhaupt kein Problem und du bist auf unbestimmte Zeit willkommen. Also gut, Spaghetti mit Fleischklößchen. Du kannst gerne mit mir in die Küche kommen, oder dich hier ein wenig ausruhen, wenn du möchtest. Ruhig auf dem Sofa ausstrecken. Deine... Verspannung setzt dir ganz schön zu, nicht wahr?", verabschiedete ich mich von meinem guten Vorsatz.

„Schon ein bisschen, ja. Und... ich möchte nicht allein sein, ich komme lieber mit in die Küche."

„Ich kann mich nach dem Essen drum kümmern. Dem Vernehmen nach kann ich ganz ordentlich massieren."

„Ja, verwöhn mich nur weiter und dann wirst du mich nie wieder los."

„Was ist das Leben ohne Risiko. Meine Lebenserfahrung sagt mir darüber hinaus, dass es eher gering ist. Oder das Risiko, dass ich das gar nicht will, in etwa gleich groß. Na, dann komm mal schön mit."

„Oh, schöne Küche, total gemütlich. Tolles Buffet."

„Stammt noch von meiner Oma. Ich habe es in mühevoller Kleinarbeit mit ganz viel Liebe restauriert. Mein Opa hatte es genialerweise gestrichen, das war eine echte Sünde, die sich nur mühsam sühnen ließ."

„Kann ich mir vorstellen. Aber die Mühe war es wert."

„Ist ja schön zu wissen, dass auch deine Generation noch schöne alte Dinge zu schätzen weiß."

„Na, das hätte dir doch wohl schon vorher klar sein müssen, oder? Ich würde sie ebenso mit ganz viel Liebe und Hingabe bearbeiten, bis sie im alten Glanz erstrahlen."

„Hörst du mal bitte mit dem Flirten auf? Ich könnte sonst wirklich die falsche Idee bekommen, immun ist man in meinem Alter nun nicht."

„Wer sagt denn, dass es die falsche Idee wäre? Ist es dir denn so unangenehm, dass ich dir Komplimente mache?"

„Es ist mir deutlich zu angenehm. Ich sage ja, irgendwann könnte ich auf die Idee kommen, dass es nicht nur ein Reflex bei dir ist. Wie auch immer der ausgelöst wurde."

„Na, dann sehe ich überhaupt keinen Grund, aufzuhören. Kann ich dir dabei helfen?"

„Damit zurechtzukommen?"

„Beim Kochen. Das andere bekommst du schon alleine hin."

Was für eine ungewöhnliche junge Frau. Was für eine ungewöhnliche Situation. Mehr als Kopfschütteln fiel mir zu ihrer zweiten Aussage nicht ein.

„Du könntest dich um die Karotten kümmern, das heißt, wenn du eine größere nimmst, reicht wahrscheinlich auch eine. Warte, ich gebe dir ein Brettchen, ein scharfes Messer und die Gemüse-Raspel."

„Stimmt, eine in ausreichender Größe reicht mir auch immer. Bei uns sagen wir allerdings Möhre."

„Du bist mir auch so eine Möhre. Und dein Typ ein absoluter Vollidiot, wenn ich das mal so sagen darf."

„Das darfst du. Auch weiteren Komplimenten bin ich gar nicht abgeneigt."

„Das könnte dir so passen. Nachher hörst du gar nicht mehr auf, wenn ich dir sage, was für eine wunderschöne junge Frau du bist."

„Vielleicht sogar eine richtig scharfe Möhre?"

„Das würde ich mir mit Hausgästen niemals herausnehmen, anzumerken. So wahr das vermutlich auch sein könnte."

„Wie viel jünger war deine Frau?"

„Das klingt wie eine Fangfrage. Das machst du hervorragend, genauso brauche ich das für die Soße. Achtzehn Jahre."

„Aber es war nicht der Altersunterschied, der am Ende verantwortlich war?"

„Du meinst für das Scheitern? Nein. Eher eine Frage der Persönlichkeit."

„Fertig. Noch etwas?"

„Na, Zwiebeln möchte ich dir nicht zumuten, die mache ich, wenn ich die Bällchen fertig habe. Vielleicht die Paprika da? Schmale, kurze Streifen, bitte."

„Keine Zumutung, selbst wenn eine Träne fließt, wäre heute ja nicht die Erste, mach ich gern. Die Paprika hinterher. Wie klein möchtest du die Zwiebeln?"

„Muss nicht so superklein sein... ja, genau richtig."

„Was hat dich am Ende an ihrer Persönlichkeit gestört, was es am Anfang noch nicht tat?"

„Das ist eine verdammt gute Frage, die gar nicht so einfach zu beantworten ist, ohne ins Detail zu gehen. Sagen wir es so, es war für mich am Anfang absolut selbstverständlich, sie auf Händen zu tragen, weil man aus Liebe so etwas eben tut. Als die nachließ, wurde mir ihr Gewicht deutlich bewusster, jetzt im figurativen Sinne, rein körperlich änderte sich das nur unwesentlich."

„Was du am Anfang hingenommen und als nicht ausschlaggebend gerne übersehen hast, wurde überdeutlich und störend."

„Ganz genau. Da verstehst du mich nach wenigen Stunden besser als sie mich nach all den Jahren. Auch das war ein Grund. Dass sie sich nie die Mühe gemacht hat, sich mal mit mir und meinen Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Sondern einfach damit zufrieden war, dass ich mich um ihre kümmerte."

„Das geht allerdings nicht und ging mir im letzten Jahr nicht anders, verstehe. Das bezog sich ebenfalls aufs Bett, nicht wahr?"

Seufz. Da besonders.

„Leider hast du auch da recht. Da hattest du ja wohl noch nicht so das Gefühl eines Defizits?"

„Doch, schon. Es bringt nichts, gut zu sein, wenn man davon viel zu selten Gebrauch macht, das Potenzial oft nicht abruft. Oder nicht bei denen, wo man das sollte. Vielleicht ist meine Mutter ja zufrieden."

„Ich finde es erstaunlich, wie gelassen du schon mit der ganzen Sache umgehst."

„Das täuscht, innerlich schreie ich durchgängig Scheiße und Verrat. Du hast aber eine sehr beruhigende Wirkung auf mich. Nicht nur deine Persönlichkeit, auch deine Gelassenheit, wie du mit der Situation und mir umgehst. Diese Selbstverständlichkeit, mit der du das tust. Das spielt sicher eine Rolle."

„Du bist eine erstaunliche Frau."

„Du meinst, du bist überrascht, dass ich keine oberflächliche Zicke bin, obwohl ich dir erzählt habe, wo ich meinen Mann kennenlernte und wofür der Urlaub eigentlich gedacht war. Hast mich wahrscheinlich in die Friseusen-Schublade geschoben und bist ständig angenehm überrascht, dass ich da wohl gar nicht reinpasse."

Exakt.

„Das würde ich niemals zugeben, auch wenn das verdammt wahr sein könnte."

„Zwei meiner Freundinnen waren tatsächlich Friseurinnen, also lagst du gar nicht so falsch, selbst wenn das ein verdammt blödes Klischee ist. Ich arbeite aber in einem anderen Bereich. In einem Hospiz."

„Das ist sicher kein leichter Job."

„Es ist leichter, mit dem Leid anderer umzugehen und für sie da zu sein, als mit dem eigenen."

„Das kann ich nachvollziehen. Ich habe mal einige Jahre in einem Altenheim gearbeitet, also kann ich das sogar sehr gut nachvollziehen."

„Ich wusste doch, dass diese Selbstverständlichkeit eine Ursache hat. Du reagierst direkt auf Menschen und was sie wirklich bewegt, ohne groß darüber nachzudenken, nicht wahr? Dort, wie heute auch."

„Möglich. Ich brate jetzt die Fleischbällchen an. Danke für deine Hilfe."

„Danke für deine. Obwohl ein Wort es sicher nicht tun kann. Ich überlege schon die ganze Zeit, was ich für dich tun könnte."

„Das brauchst du nicht. Ich genieße jede Sekunde mit dir. Na, die Erste vielleicht ausgenommen."

„Einen Blowjob hättest du dir mindestens verdient", hörte ich hinter mir und goss fast das Öl neben die Pfanne als Folge.

„Sehr witzig", bemerkte ich vorsichtshalber, ohne mich umzudrehen. „Das wäre nun wirklich nicht angemessen."

„Stimmt, viel zu wenig. Aber vielleicht ein interessanter Auftakt."

„Bisschen fies, mich so vom Kochen abzulenken, findest du nicht? Und wenn ich nun auf die Idee kommen würde, du würdest das ernst meinen?"

„Dann wärst du auf der richtigen Spur."

„Das nützt nicht so viel, manche knallen einem trotzdem hinten rein."

„Na, knallen würde ich diesmal nicht, aber, wenn du hinten gern Besuch kriegst, sollst du haben."

Mein Grinsen von einem Ohr zum anderen konnte sie Gott sei Dank nicht sehen, weil ich mit dem Rücken zu ihr stand, aber wahrscheinlich erahnen. Geduldig briet ich die kleinen Fleischbällchen rundherum an. Eine Kunst für sich, die ich beherrschte.

„Die Kinder essen am liebsten Spaghetti dazu, aber ich hätte auch noch fünf bis zehn verschiedene andere Nudelsorten, wenn du irgendwelche Vorlieben hast?"

„Oh, ich habe eine Menge Vorlieben. Aber hier vertraue ich deinen Kindern, die wissen sicher, was gut ist, Spaghetti klingt prima."

„Ich mache dann schnell den Salat fertig. Wenn du mir noch helfen möchtest, da vorn in der Brot-Box ist ein Ciabatta und direkt neben mir mein Messerblock, das mit dem rot-schwarzen Griff ist gut zum Brotschneiden."

„Gern", entgegnete sie, holte das Brot raus, ich wies auf ein großes Brettchen und dann war sie plötzlich direkt hinter mir.

Berührte mich nicht, aber konnte nur wenige Zentimeter von mir entfernt stehen. Ich meinte, ihr Körperfeld fühlen zu können. Uff.

„Ah, da ist der Ständer, von dem du sprichst."

„Na, da bist du ganz alleine für verantwortlich."

„Wovon sprichst du?", meinte sie gelassen und holte sich das Brotmesser.

„Ehm... das Brotschneiden natürlich."

„Du bist richtig gut ausgestattet, hm?"

„Ich hatte bisher noch keine Klagen."

„Acht edle Messer, Kupfertöpfe, Eisenpfannen, Wiegemesser, ein Gourmet-Koch?"

„Ein in der Vergangenheit passionierter Amateur. Meine erste langjährige Beziehung... na ja, genau einjährige Beziehung... war mit einer Köchin. Eine Italienerin. Ich habe sogar eine Pastamaschine, aber für die Kinder lohnt das nicht. Nach der Dame war ich mit einer Französin zusammen. Das schon drei Jahre. Sie war keine Köchin, aber konnte das trotzdem hervorragend. Sie hat mich endgültig auf den Trichter gebracht."

„Alles frische Kräuter. Das riecht wirklich schon lecker."

„Ein ungeübtes Auge hätte die Qualität meiner Utensilien nicht ausgemacht. Auch eine Leidenschaft von dir?"

„Nein, ich habe nicht die Geduld. Mein Großvater, der Vater meines Vaters, war Koch, sogar ein regional berühmter. Ich esse stattdessen gern. Noch zeigt es sich nicht. Ich schätze, ab dreißig gehe ich auf wie ein Hefekloß."

„Das ist nur schwer vorstellbar."

„Brauchst du auch nicht, es reicht, wenn du dir den gegenwärtigen Zustand vorstellst."

„Nicht nötig, ich habe einen Röntgen-Blick. Und du hoffentlich Appetit. Setz dich. Zum Essen ein anderer Wein. Auch der macht notfalls betrunken. Sorry, jetzt habe ich dir automatisch aufgetan. Steckt halt der Papa drin. Etwas Parmesan? Na, dann guten Appetit."

Den hatte sie. Es schien ihr richtig gut zu schmecken. Spaghetti-Essen beherrschte sie wie meine Kinder noch nicht vollständig. Machte ähnliche süße Gesichter beim Einsaugen und hatte sich ein zärtliches Mund-Abwischen hinterher redlich verdient.

Auch mein Dessert fand Beifall. Sie bestand darauf, mit mir den Abwasch zu machen. Trat dabei vielfach ganz nah an mich heran, während wir uns angeregt unterhielten. Dafür, dass sie zwei traumatische Erlebnisse an diesem Tag gehabt hatte, war sie erstaunlich guter Laune.

Lachte viel mit mir, tätschelte irgendwann meinen Hintern, knuffte mich in meine Seite, als ich sie aufzog. Alles, als ob wir seit Jahren beste Freunde wären. Das war ein irres Gefühl von Vertrautheit und Selbstverständlichkeit. Einfach schön.

Auf dem Sofa rückte sie ganz nah an mich ran, stützte einen Arm auf das Sofakissen und lächelte mich versonnen an. Was lang aufgrund der tränenreichen Vorgeschichte nur zu erahnen gewesen war, wurde jetzt umso funkelnder ersichtlich.

Dass sie wunderschöne und ungemein ausdrucksstarke Augen hatte, nämlich. Einen sehr sinnlichen Mund. Und deutliche Hals- und Schulterverspannungen.

„Soll ich mich um deine Verspannungen kümmern?"

„Das würdest du tun? Kannst du so gut massieren, wie du kochen kannst?"

„Das müsstest du entscheiden. Ich massiere mich so selten selbst."

„Soll ich mich ganz ausziehen?"

„Das wäre für eine Hals- und Schultermassage etwas exzessiv."

„Wer sagt denn, dass ich nur dort Verspannungen habe?"

„Das sind jedenfalls die offensichtlichsten. Es würde reichen, wenn du dein T-Shirt... genau, den BH könntest du eigentlich anbehalten... willst du aber nicht, okay. Na, dann brauche ich nicht um die Träger herumarbeiten. Ehm... ich könnte mir leichter einen Eindruck verschaffen, wenn du mir den Rücken zudrehst. Nicht, dass ich die Frontansicht nicht genießen würde..."

„Ja, den Eindruck machst du. Soll ich mich hinlegen?"

„Wie du möchtest, es würde aufrecht sitzend ebenfalls gehen. Das muss wehtun, armes Ding, das fühlt sich böse an. Moment, ich hole ein wenig Öl. Fang nicht ohne mich an."

„Du solltest dir eine bequemere Hose anziehen. Das sieht sehr eng aus."

„War klar, dass der Spruch kommt. Tja, wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung. Bin gleich zurück."

Weia. So freundschaftlich-vertraut wie das Abwaschen gewesen war, so knisternd war ihre Gegenwart jetzt. Ihre kokette Brustschau der sehr ansehnlichen Vertreter dieser Gattung hatte sicher sein Scherflein dazu beigetragen.

Ihr Spruch war zutreffend. Es war gottverdammt eng in meiner Hose geworden. Vielleicht auch, weil mir zwischenzeitlich immer mal wieder ihr avisiertes Dankeschön in den Sinn kam. Das hatte sie wohl damit erreichen wollen. Ob sie das ernst meinte, wer konnte das schon sagen.

Sie lag auf dem Bauch, kam aber hoch, wie eine Sphinx, als sie mich zurückkehren sah, in einer Baumwollhose, die ich aus Indien mitgebracht hatte. Darin wurde es mir nicht eng. Für die nächste, vermutlich mindestens halbe Stunde, würde sich da auch nichts abspielen.

Da lag Schwerstarbeit vor mir. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie sich das deutlich zärtlicher und erotischer vorgestellt hatte. Stattdessen musste ich an ihre Schmerzgrenze gehen, um diese zähen Knoten niederzuringen. Es gelang.

„Besser?"

„Keine Schmerzen mehr."

„Du hast dich sehr tapfer gehalten, viele in deiner Position hätten geschrien. Tut mir leid, das war notwendig."

„Nein, ich meine, ich habe keine Schmerzen mehr. Das ist seit Monaten das erste Mal. Nicht nur keine Schmerzen, das fühlt sich fantastisch an. Du hast meine Schulter regelrecht geschmolzen. Ich kann meinen Hals wieder ganz frei bewegen."

„Halte ihn bitte noch eine Weile still. Entspann dich. Das ist jetzt einfach nur noch zum Genießen. Wäre ja unfair dem Rest deines Rückens gegenüber, wenn der leer ausginge."

Na gut, das war jetzt weniger massieren, mehr verwöhnen. Hatte sie sich nach dem Tag sicher verdient. Ein schöner Rücken konnte wirklich entzücken, schmale Hüften und sehr weiche, zarte Haut.

Es hätte nicht viel gefehlt und ich in ihre wohligen Laute eingestimmt. Das fühlte sich großartig an. Nach langer Zeit mal wieder den Körper einer Frau an meinen Händen.

„So, jetzt bleib einfach eine Weile entspannt liegen. Wie fühlst du dich?"

„Wundervoll. Himmlisch. Vielleicht habe ich den Unfall nicht überlebt?"

„Du wirkst noch sehr lebendig. Das freut mich. Es war mir dabei ein echtes Vergnügen."

„Du bringst gerne Frauen fast zum Schreien?"

„Das merkt man, hm? Ja, auf allen erdenklichen Wegen. Ich schütte uns schon mal ein Glas Wein ein. Du kannst dich in der Zwischenzeit gerne wieder anziehen."

„Anziehen? Ich dachte, jetzt revanchiere ich mich ein bisschen. Ich mag es nicht so gern, wenn man mir in den Mund kommt, aber du kannst auf meine Titten spritzen."

„Das ist aber enttäuschend. Genau den Part mag ich am liebsten. Tja, danke für das Angebot, aber dann wird das nichts."

„Ansprüche auch noch."

„Unendlich viele sogar. Du bist echt eine witzige Frau. Und die einzige Dankbarkeit, die du mir schuldest, ist, dich wohlzufühlen und von mir ein bisschen verwöhnen zu lassen."

„Ah, du möchtest noch weiter rumtanzen. Kein Problem."

„Du willst es doch nur deinem Ehemann mit gleicher Münze heimzahlen. Und deiner Mutter."

„Dazu müsstest du mich hinterwärts bedienen. Magst du das?"

„Ich wusste natürlich nicht einmal, dass es so auch geht."

„Ach was. Ich mag es... manchmal. Aber ich muss in der richtigen Stimmung sein."

„Hört, hört."

„Ich hoffe, du merkst dir alles, was ich sage? Ich brauche einen aufmerksamen Liebhaber."

„Dann wäre ein präseniler wie ich definitiv nicht der Richtige, frag meine Ex-Frau."

„Du glaubst immer noch, dass du dich hinter deinem Alter verschanzen kannst."

„Nach meinem ersten Schwächeanfall reden wir weiter."

„Ich kann auch gerne all die Arbeit machen. Das kann ich hervorragend."

„Daran habe ich keine Sekunde gezweifelt. Ist das nicht ein bisschen kühl, so ohne dein T-Shirt? Schau, deine Nippel sind ganz steif gefroren, und du hast eine kleine Gänsehaut drumherum."

„Ja, die sind schrecklich empfindlich. Du leckst gern, hoffe ich?"

„Brüste? Wenn sie in der Nähe sind, gern."

„Gefallen dir meine?"

„Ich empfinde sie als sehr gelungen."

„Und ganz in der Nähe."

„Jetzt, wo du's sagst."

„Ich sprach aber eigentlich von anderen Lokalitäten."

„Ach die. Auch an solchen soll meine Zunge schon angetroffen worden sein."

„Aus Pflichtbewusstsein oder Passion?"

„Meist einer Mischung aus beidem. Hat das einen besonderen Grund, dass du auf meinen Schoß kletterst?"

„Ich finde, bei solch intimen Gesprächen sollte man sich in die Augen sehen."

„Dann ist dein Verzicht auf Oberbekleidung eventuell kontraproduktiv."

„Kannst du zumindest eins auf meiner Augenhöhe belassen, ohne zu schielen?"

„Das klingt wie eine Herausforderung. Hast du Schwierigkeiten, stillzusitzen?"

„Auf so einer Erhöhung ist das gar nicht so einfach."

„Ich dachte, du wärst mit dem Gelände und deiner Wirkung vertraut."