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Frauenrecht

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Sie beugt sich dem Gesetz.
1.5k Wörter
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Ich schrieb das Jahr 2121. In mein Notizbuch. Im Bus. Bei Regen. Es war in den Wehen des Sommers, der sich immer wieder zu neuem Gipfel aufzupeitschen schien, Dreißig, Vierzig Grad. Heute mal wieder ein Wellental nach Langem; ein sanftes Donnergrollen, das mäßige Brummen des Busses, der Geruch von nassen Blusen und Überraschung.

Ein Mädchen stieg ein und ich beachtete sie nicht. Sie trug ihren Pullover mit Kapuze. Unten waberte ein gepunkteter, schwarz-weißer Rock um zwei hohe, zu hohe Schenkel. Erst als sie ausstieg, kurz vor der Stadtmitte, leuchtete ihr Mädchengesicht auf; hinter der gründunklen Kapuze hervor wie angeschaltet. Auch ihre Schuhe, Halbslipper auf flachen Sohlen und sicher mit irgendeiner Blümelung, bestätigten ihre Mädchenhaftigkeit. Der Aufstieg meines Blicks an ihren Waden dagegen... ...

Zischend glitt die Bustür auseinander und drohte, das bemerkenswerte Ding auszuspucken in Regen und Öffentlichkeit. Ich dagegen besann mich auf meine Rechte. Sprang vom Sitz, ließ mich selbst ausspucken und folgte ihr. Sie schien eilig, aber vielleicht war es dem Regen geschuldet. Der Rock franste am Saum leicht nach außen. Selbst nass noch erklomm er mit jedem Schritt die Regentropfen wie eine Kletterwand. Er schien zu schweben und hing doch an ihrer Taille. Ich fühlte mit ihm. Auch ich hing mich an sie. Fortlaufen war ihr sowieso nicht erlaubt. Und ein paar Bürgersteige weiter holte ich sie ein.

Sie wandte sich um, als meine Schritte in Hörweite vordrungen. Aufmerksam. Ein Mann -- Erkennen huschte durch ihren Blick, dann Begreifen. Sie blieb nun ganz stehen. Ein verhohlener Spicker auf ihre Armbanduhr entging mir nicht. Aber es ruinierte mir auch nicht den Moment, und ich gedachte nicht, sie dafür irgendwo anzukreiden. Ich verstand die Frauen nur zu gut, die, wenn sie anderswo gefragt waren, im Grunde nicht immer ehrliche Hingabe aufzubringen vermochten. Zumal wenn sich die Vorfälle häuften. Man freut sich ja auch nicht über eine Welle roter Ampeln. Es liegt denn aber nicht in unserem Ansinnen, perfekte Bürger zu formen, sondern zumindest im Anschein dessen die Ordnung aufrechtzuerhalten. Es war also Ordnung gefragt und ich beschloss meinen Anspruch in aller Ruhe durchzusetzen. Hetzjagden, wie die manchmal zum Marthatag, reizten mich ohnehin nicht.

Sie blickte mir weiter offenherzig ins Gesicht, wenn auch das Befremden in ihren feinen Mädchenzügen nicht wich. Sie hatte große braune Augen. Sie zogen mich in Bann.

«Herr, was...»

«Ja... äh -- Wenn es dir gerade nichts ausmacht.» Das war natürlich nur eine Höflichkeitsfloskel. Sie war Manns genug, darauf nicht einzugehen und senkte demütig das Haupt. Sie schien ordentlich eingewiesen; daraus schloss ich -- zu meiner Erleichterung -- dass sie immerhin nicht minderjährig war. Die Tiefe meiner Erleichterung verwirrte und beunruhigte mich. Ihr Blick hielt mich weiterhin. Zur Sicherheit ließ ich mir dennoch ihren Personalausweis vorzeigen. Ich glich das Foto genau ab. Hier schien also alles seine Richtigkeit zu haben. Es gab zuweilen Mädchen, die ihre Ausweise fälschten. Sie konnten ihr Frausein gar nicht abwarten, auch wenn ihnen die Masse der Frauen bescheinigte, dass einen diese Bürgerpflicht nur allzu oft allzu lästig angehen konnte!

«Also, sollen wir... vielleicht, wo es etwas trockener...»

Ihre Lippen schürzten sich. Ich war doch sonst nicht so ein Stammler. Aber ich machte auch nicht alle Tage einen solch perlfrischen Fang.

«Herr, wenn es Euch nichts ausmacht...» und sie strich zweidrei braune Locken hinter ihr linkes Ohr «warum nicht gleich hier?»

Ich überlegte. Oder kramte eher hastig in Gedanken nach einem Widerspruch. Es war natürlich kein Ding, die Vereinigung auf offener Straße zu celebrieren; das sah man oft, man ging dann einfach sinnig nickend (und abgewandten Blickes) drumherum. Aber der Regen... Und hatte sie wenigstens ein Kissen für sich dabei?

«Herr.» Es war, als hätten sich ihre Augen in Blätter einer Schraubzwinge verwandelt. Die meinen Kopf, meine irgendwie ziehende Stirn zwischen sich einfassten. Ich zuckte zusammen: Ihre Hand auf dem Rücken der meinigen. Sie führte feine, sinnliche Finger ins Feld, durchsichtig lackiert, fast feinstofflichen Anflugs. Der Umriss schien im Regen zu verwischen. Plötzlich standen sie dann wieder fotoscharf, die Welt ruckte zusammen und zählte jede Pore auf ihrem Gesicht.

Es war so nah. Ihre zweite Hand lauerte auf meiner Schulter. Drückte das Schulterpolster meines Sakkos runter. Ihre Brust, weiter unter dem tannengrünen Pullover, der sich vor Nässe teichig eingetrübt hatte, stand mir offen. Deutlicher als zuvor hoben zwei schamvolle Busenhügel ihre Bedeckung auf. Das Teufelsstück musste seinen Brustkorb vorgereckt haben. Sie umspann mich, drohte mich einzuwickeln. Ich merkte es, als mein Blick langsam vor Ihrem abzusinken begann. Aber nicht nur mein Blick, sondern auch meine Knie! Sie war zu ungeahnter Mächtigkeit verpuppt.

«Wir machen es gleich hier. Herr.» maunzte sie. Da blickte sie schon von oben herab.

Ich also, in meinem Anzug, die Aktentasche den Händen entgleitend, sank zu Boden, während sie ihren Rock hob. Da spürte ich schon die Nässe an meinem Knie. Dann die Körnung des Pflasters. Das schmerzte, ich fiel aufs Gesäß.

Denn über mir hob sich ein grasgrünes Höschen aus zwei göttlich gebogenen Schenkelkapitellen. Höchster -- ich sah darin ihre Schamlippen, wie abgepaust, Bleistiftschättchen. Sie war nicht einmal verpflichtet, mir die zu zeigen!

«Leg dich hin, Herr, ganz, ich bitte es.» sprach's. Ihr Knie wandte sich meinem Oberschenkel zu und drückte ihn schmerzhaft in den Gulli. Ihre Fingerkuppen elektrisierten meine Stirn, ließen dann aber doch noch ab und begnügten sich damit, meine Schulter auf den Bürgersteig zu betten. Feuchte enterte meine gesamte Rückseite. Mein Hinterkopf schloss die Demütigung, indem er einen Kiesel beiseiteschob.

Sie hatte bereits meinen Hosenstall in Bearbeitung. Prüfend untersuchte sie gerade den widerspenstigen Reißverschluss. Ihre Handlungen wirkten geübt. Vielleicht zu Hause, an der Schwester, vielleicht wurde sie tatsächlich täglich, oder immerhin wöchentlich, beansprucht. Ich hielt mich eigentlich für einen Feinschmecker und spürte, wie der Gedanke daran meine Eitelkeit störte. Schwesterchen Pink zurrte denn einmal von beiden Seiten überraschend kräftig am Hosenlatz. Der Reißverschluss ließ sich in der Folge brav aufziehen.

Sie arbeitete heraus, was herausgehörte. Schließlich nur noch ein Fingerschnippen unter ihrem wieder heruntergeschwebten Rock. Ein Zurechtruckeln. Ein Blick, der von Überlegenheit triefte. Dunkelblond glänzende Locken im Scheinwerferlicht eines vorbeifahrenden Autos, die ebenfalls trieften.

Die Trockenheit ihres Schritts -- paradox inmitten all der Nässe -- sprach zu mir, dass sie es immer noch nicht wollte. Dass das Mädchen seine Bürgerpflicht erfüllte und ich ihr nichts bedeutete. Ich blickte zur Seite und sah einen Schnipsel Schokoriegelpapier an meinen liegenden Haarsträhnen vorbeischwimmen. Dahinter, auf der fernen Straßenseite, Menschen. Pastellfarbenes Oberteil -- wir ernteten schon Blicke. Pfützenbrühe drang in meinen Augenwinkel. Ich hob ihn wieder vom Pflaster auf.

In ihrer Scheide lief es nicht so wie es sollte. Es gab immer die Gefahr, eine Frau anzusprechen, die sich in der Regel befand. Das musste sie dann aber dokumentarisch vorweisen. Diese hier schien «sauber», wie wir es nannten. Auch das Mädchen merkte -- eher wohl als ich -- dass sie meine Zufriedenstellung auf diese Art nicht würde durchhalten können. Ihre süße (oder bis dahin ausdruckslose) Miene verfärbte sich leidvoll und sie zischte. Aber -- war das... Zorn, der da auf ihrer Wange aufsetzte? Nein, das traute ich ihr nun wirklich nicht zu. Zornig waren die Frauen in dieser Stadt lange nicht mehr gewesen.

Da. Landete ein Puddel Spucke gleich neben meinem untersten Knopf. Ich starrte sie an. Nicht nur milde fassungslos, sondern gar etwas angeekelt. Ich überlegte gerade, sie zum Beenden der Zweisamkeit aufzufordern, als sie mit einem verächtlichen «Schp!» noch einmal auf meinen Sakko spuckte. Die Flüssigkeit, die auf dem imprägnierten Stoff perlte, klaubte sie alsdann mit den Fingernägeln auf. Der schleimige Ballast verschwand unter dem schwarzweißgepunkteten Rock. Bald ging es besser. Sei es, dass ihre Spucke ihr geholfen hatte, oder, dass sie tatsächlich Gefallen daran gefunden hatte, mich anzuspucken. Sie ruckte auf und ab. Stöhnte kaum, seufzte etwas, denn ich hielt länger durch als angedacht. Ich würde mich selber für den nächsten Termin verspäten.

Als ich in sie kam, küsste sie mich. Ich weiß bis heute nicht, warum.

Schmatzend löste sie sich von meinem Schoß, klaubte ihr grasgrünes Höschen hoch, und lief dann, leicht wankend, davon. Ob sie Angst hatte, ich könne sie anzeigen, ob der -- vielleicht (denn wer kannte schon alles Sexualgesetze) irregulären -- Fasson unserer Vereinigung? Ich hätte das im Traum nicht vorgehabt!

Tage noch badete ich im Wechsel von Scham und Erregung. Und abendlich sogar etwas Herzklopfen. Für jetzt allerdings badete ich nur in Pfütze, Stadtkörnung, Regentropfen, und Regentropfen, die die Spitze meiner Eichel wieder freiwuschen, in meinen behaarten Schamboden hinab. Über mir die mausgrauen Fassaden mehrere Häuser; Dachrinnen und der Himmel über meiner Stadt.

Tagelang beanspruchte ich auch keine weitere Frau, privat nicht (im Familienkreis hatten wir ohnehin, mit Blick auf die Reife meiner Schwester, einen anderthalbjährigen Sabbat vereinbart) und auch nicht in der Öffentlichkeit. Ersatzweise zog es mich in die Kneipe.

Dort hört man immer wieder einmal, dass wir Männer durch die neue Gesetzgebung die Frauen nach all den Jahrtausenden Menschheitskampf endgültig besiegt hätten. Es ist ein unpopulärer Ausspruch und die Meisten nicken ins Glas darüber hinweg. Ich glaube weder, dass ein solcher Kampf jemals stattgefunden hätte, noch, dass unsere Frauen heute wirklich schlechtergestellt wären als noch vor hundert Jahren oder tausend. Hier gebe ich nur die -- noch unpopulärere -- Meinung eines Freundes wieder, wenn ich, in mein Notizbuch immerhin, schreibe, die Reformen des einundzwanzigsten Jahrhunderts hätten vielleicht nur in letzter Minute verhindert, dass die Frauen Ähnliches an uns verübten. Ähnliches. Wer will schon wissen, was?

--

--

[© 2021 Emanuel Senden]

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7 Kommentare
PernerdPernerdvor 8 Monaten

Ich kann die Kritiken hier überhaupt nicht verstehen. Die seltsam weltfremden Ansichten (Für welchen Mann ist es denn bitte heute Realität, mit jeder Frau auf der Straße Sex haben zu können?) und die kleinliche Stilkritik (die man sich bei einem ideologisch gefälligeren Text vermutlich gespart hätte) sowieso nicht, aber auch die inhaltlichen nicht:

Diese Geschichte ist eine scharfsichtige Allegorie auf die informelle Macht, die Frauen über ihre Sexualität schon immer über Männer ausgeübt haben. Der tiefe Ausschnitt, der kurze Rock, der kokette Augenaufschlag: Viele Mädchen können es kaum erwarten, diese Macht zu haben, auch wenn sie erwachsenen Frauen gelegentlich lästig sein mag.

Und andererseits die Gesteuertheit der Männer, hier stellvertretend des Protagonisten: Er sieht sie, er will Sex mit ihr, und obwohl er formell die Macht hat, erliegt er seinem "Opfer" doch, wirft sich auf ein Wort von ihr im Anzug rücklings in die Pfütze, um zu bekommen, was er will, um sich kurz darauf zu fragen, ob das Ganze für ihn wirklich erotisch oder nicht doch eher beschämend war.

Sie dagegen kann jede Verantwortlichkeit von sich weisen: Sie hat nur getan, was das Gesetz von ihr verlangt, und das nicht mal mit Freude, das konnte jeder sehen. Schämen muß sie sich dafür jedenfalls nicht. Der Protagonist hat also nicht Unrecht mit der Frage, wer hier wirklich schlechtergestellt ist.

Die Erotik bleibt dabei freilich tatsächlich auf der Strecke. Treffenderweise.

Auden JamesAuden Jamesvor fast 2 Jahren
Bruch

Ich denke nicht, daß mir dies entgangen wäre, GhostSong, denn ich verwies bereits (indirekt) auf die vielen Fragezeichen, die der Text in bezug auf seine eigene Prämisse aufwirft, vgl. die „unpopuläre[n]“ Meinungen in den Kneipen. (Und daß ich nicht jede einzelne Schwachstelle eines Textes ausdrücklich erwähne, ergibt sich von selbst, schließlich sollen meine Kommentare ja Kommentare bleiben und nicht in Lektorate ausarten.)

Der Text ist in sich einfach nicht stimmig, weder sprachlich noch erzählerisch.

–AJ

GhostSongGhostSongvor fast 2 Jahren

Sprachlich finde ich deine Geschichte gut, wenn auch ein paar Sprachbilder etwas schief wirken. Die Idee ist nicht neu, aber interessant umgesetzt.

Das du das wie und warum der neuen Gesellschaftsordnung ausgelassen hast, sehe ich nicht als eine Schwäche an.

An Kritik gibt es zwei Punkte.

1. Die schon erwähnten Sprachbilder. Ein oder zweimal passt das Bild nicht, etwa mit den überlangen Schenkel, allerdings ist das halb so wild.

2. Ganz subjektiv: Die Sexszenen fand ich etwas irritierend, da sie einerseits extrem kurz und abgehackt wirkte, andererseits, weil das Mädchen die Kontrolle übernommen hat; hier ließ sich für mich schwer nachvollziehen, warum sich der Protagonist in die Pfütze gelegt hat.

Und genau hier komme ich zum Hauptteil meiner hoffentlich konstruktiven Kritik:

Die Geschichte hat Potenzial, allerdings wirkt es, als hättest du sie zu schnell und mittendrin beendet. Das der Protagonist sich von dem Mädchen, das kaum mehr als eine Sklavin ist, auf offener Straße hat dominieren lassen ist interessant und bricht mit der sexistischen Dystopie; ein Punkt, der dem Kritiker unter mir entgangen zu sein scheint.

Du kannst gut schreiben und scheinst Fantasie zu haben, allerdings solltest du dir aus meiner Sicht mehr Zeit nehmen, deine Geschichten zu verfeinern,die Kanten abzzschleifen; ich weiß, wovon ich rede, da ich - leider - selbst einige Stories vorschnell hochgeladen habe.

Lass dich jedenfalls nicht von den allzu harschen Kritiken verunsichern. Einfach weiter am Ball bleiben!

GhostSongGhostSongvor fast 2 Jahren

Sprachlich finde ich deine Geschichte gut, wenn auch ein paar Sprachbilder etwas schief wirken. Die Idee ist nicht neu, aber interessant umgesetzt.

Das du das wie und warum der neuen Gesellschaftsordnung ausgelassen hast, sehe ich nicht als eine Schwäche an.

An Kritik gibt es zwei Punkte.

1. Die schon erwähnten Sprachbilder. Ein oder zweimal passt das Bild nicht, etwa mit den überlangen Schenkel, allerdings ist das halb so wild.

2. Ganz subjektiv: Die Sexszenen fand ich etwas irritierend, da sie einerseits extrem kurz und abgehackt wirkte, andererseits, weil das Mädchen die Kontrolle übernommen hat; hier ließ sich für mich schwer nachvollziehen, warum sich der Protagonist in die Pfütze gelegt hat.

Und genau hier komme ich zum Hauptteil meiner hoffentlich konstruktiven Kritik:

Die Geschichte hat Potenzial, allerdings wirkt es, als hättest du sie zu schnell und mittendrin beendet. Das der Protagonist sich von dem Mädchen, das kaum mehr als eine Sklavin ist, auf offener Straße hat dominieren lassen ist interessant und bricht mit der sexistischen Dystopie.

Du kannst gut schreiben und scheinst Fantasie zu haben, allerdings solltest du dir aus meiner Sicht mehr Zeit nehmen, deine Geschichten zu verfeinern,die Kanten abzzschleifen; ich weiß, wovon ich rede, da ich - leider - selbst einige Stories vorschnell hochgeladen habe.

Lass dich jedenfalls nicht von den allzu harschen Kritiken verunsichern. Einfach weiter am Ball bleiben!

Auden JamesAuden Jamesvor fast 3 Jahren
Sexistische Dystopie

Die Ratlosigkeit meiner Vorkommentatoren finde ich weitaus irritierender als den vorliegenden Text. Der gibt doch – abgesehen von der mangelhaften sprachlichen Gestaltung – wahrlich keine Rätsel auf!

Haben wir es hier doch mit einer klassischen sexistischen Dystopie zu tun, welche eine Zukunft entwirft, in der die Männer den Endsieg im Geschlechterkampf errungen haben, was für sie die glorreiche Aussicht auf lust- und gefühllosen Geschlechtsverkehr nach Belieben mit wahllosen Frauen von der Straße bedeutet. (Und ist das nebenbei bemerkt tatsächlich so weit weg von der Realität manches Mannes von heute?) Die interessanteren inhaltlichen Fragen, wie z. B. die nach der Art und Weise auf welche allein durch „neue Gesetzgebung“ der Geschlechterkampf für die Männer (!) entschieden wurde, bleiben leider ebenso unbeantwortet wie die nach der Motivation der Hauptfigur für sein lustloses Tun, das ihn offenbar, sofern man seinen Schlußworten Glauben schenken mag, ebensowenig befriedigt wie all die anderen Männer in den Kneipen, wo offen von allen offenbar nur „unpopuläre“ Meinungen geäußert werden (dürfen?), die jenen Endsieg der Männer auf die eine oder andere Weise feiern.

Weitaus störender sind allerdings die sprachlichen Mängel, welche dem geneigten Leser die Lektüre schnell (absichtlich?) verleiden. Ein paar seien beispielgebend angeführt:

a) „zwei hohe, zu hohe Schenkel“

Mädchenschenkel können dick, dünn, groß, klein, mager, muskulös, kurz oder auch lang (und vieles mehr) sein, aber „hoch“ sicher nicht, weshalb diese falsche Wortwahl höchst irritierend wirkt.

b) „Sie schien eilig […].“

Jemand kann in Eile zu sein scheinen, aber jemand kann nicht eilig scheinen (und falls doch, so wäre das höchst ungewöhnlich, da der Mensch ja für gewöhnlich nicht die Eigenschaft der Bio-Lumineszenz aufweist); höchstens kann etwas jemandem eilig scheinen, aber nicht derjenige welche selbst.

c) „Der Rock franste am Saum leicht nach außen. Selbst nass noch erklomm er mit jedem Schritt die Regentropfen wie eine Kletterwand.“

Wie ein nasser Rocksaum Regentropfen einer Kletterwand gleich erklimmt, ergibt null Sinn. Hoffentlich ist dieser unsinnige Vergleich des Autors nicht auf die unmäßige Lektüre der unglaublich schlecht geschriebenen Texte Dingo666s mit ihren unglaublich vielen unsinnigen Vergleichen zurückzuführen!?

d) „Es liegt denn aber nicht in unserem Ansinnen, perfekte Bürger zu formen, sondern zumindest im Anschein dessen die Ordnung aufrechtzuerhalten.“

Auch der Sinn dieses Satzes ist fragwürdig oder wird zumindest durch die Setzung des Wortes „zumindest“ verunklart, das syntaktisch in der adversativen Kopplung mit dem vorhergehenden Hauptsatz deplaziert wirkt. Der Sinn ist fragwürdig, weil unklar bleibt, wieso sich die Ordnung (welche „Ordnung“?) offenbar vorzugsweise dadurch aufrechterhalten lasse, daß man gerade nicht beabsichtigt, perfekte Bürger zu formen, sondern sich bloß den Anschein dieser Absicht gibt. Der Zusammenhang zwischen Absicht und Unabsicht und Ordnung und Perfektion der Bürger erschließt sich aus diesem Satz kaum ansatzweise.

e) „Ihr Blick hielt mich weiterhin.“

Das Verb „halten“ läßt sich nicht intransitiv gebrauchen. Ein Pseudosatz wie: „Ich halte“, ist kein Satz. (Höchstens als Verkürzung des Verbs „anhalten“ interpretiert, wäre eine solche Konstruktion grammatikalisch halbwegs korrekt; das ist hier allerdings nicht der Fall.) Das Verb „halten“ ist stets an ein Objekt gebunden. Im übrigen „halten“ Blicke nicht einfach, wenn dann halten sie „fest“ (eine grammatische Verkürzung des Verbs funktioniert hier nicht).

*

Fazit: Eine nicht unbedingt neue Idee zum Thema Geschlechterkampf, die überdies weder inhaltlich noch sprachlich sonderlich zu überzeugen vermag. Keine Lektüreempfehlung!

–AJ

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