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Freund oder Feind?

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Zurück im Zimmer warf sie sich auf das Bett. Es roch nach ihm. Tief vergrub sie ihr Gesicht im Kissen. Sie wusste, dass sie für ihn da sein musste, gerade in einer solchen Situation, welche Zweifel auch immer auf ihr lagen. Er vertraute ihr, so wie sie ihm vertraute. Das war die Grundlage jeglicher Beziehung. Und wenn sie schon kein Mensch sein mochte, ihr Vertrauen ineinander blieb. Ihre Liebe blieb.

Sie stand auf, fest entschlossen, nicht an sich zu denken, sondern an ihn, und zu beginnen. Aber wo? Der Beginn war das Ende. Sie konnte nur dort anfangen, zu suchen, wo Stefan am Ende gewesen war, vor einem Abgrund stehend, eine Feuerwand auf sich zurasend.

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Stefan merkte zuerst gar nicht dass er wach war. Denn das Wachsein entsprach in allem dem Schlaf. Es war dunkel. Er sah nichts. Er hörte nichts. Er spürte nichts. Dann, langsam, als ob die Realität nach und nach in sein Bewusstsein eintröpfelte, gewahrte er, dass er atmete. Dass er auf etwas Hartem lag. Dass er die Augen geöffnet hatte. Dass er auf seinen Wangen einen leichten Luftzug eiskalter Luft spürte, kaum wahrnehmbar. Auf dem Rest seines Körpers auch. Er war nackt.

Dann kamen seine Erinnerungen wieder. Die Hitze, der Lärm. Er war gesprungen. Unter sich ein unermesslicher Abgrund. Er fiel und fiel. Aus der Klippe ragten Felskanten, Büsche und Bäume hervor. Immer wieder war er gegen diese gekracht. Sie hatten ihm die Kleidung, die Haut, das Fleisch zerfetzt. Knochen gebrochen. Vielleicht seinen Fall etwas abgebremst. Dann kaltes Wasser. Ein Schlag. Dann nichts mehr.

Aber er spürte jetzt, dass er sich gut fühlte. Er spannte seine Muskeln an. Er fühlte sich so gesund wie seit Jahren nicht mehr. Kräftig, sein Geist erfrischt und klar. Winzige Details nahm er wahr.

Weit entfernt sah er ein schwaches weißliches Leuchten, vielleicht auch nur Einbildung. Er strengte sich an, zu sehen. Dann sah er: Eine kleine Figur. Sie kam auf ihn zu. Sie schimmerte weiß und unter ihr flammte der Boden wie mit kleinen weißen Blumen auf. Sie kam ihm bekannt vor. War es Sermo?

Zwei Minuten später war sie bei ihm. Es war Sasa. Ihre Haut fluoreszierte.

"Bin ich tot?" fragte er.

"Nein, du bist high." antwortete sie.

"Wo bin ich?"

"In einer Höhle."

"Ich verstehe das nicht. Das kann nicht sein."

"Ich erkläre dir es später. Aber jetzt du musst raus. Sonst du erfrierst."

"Mir ist nicht kalt."

"Doch! Du merkst es nicht nur."

Sie nahm seine Hand und legte sie auf seinen Arm. Ihre Hand war ganz warm, aber seine eigene Haut war kalt und rau. Mit einem Schlag hörte das Fluoreszieren auf und er war wieder von undurchdringlicher Dunkelheit umgeben.

"Was ist passiert?" fragte er in die Schwärze.

"Ich bin müde." sagte sie. "Kurze Pause. Dann, ich helfe dir." Sie schmiegte sich an ihn. Sie war warm, und er spürte, wie ihm die Wärme wohltat. Lange saßen sie so, ohne sich zu bewegen. Er war froh, dass sie hier bei ihm war, am Ende. Auch wenn er sie nicht wirklich kannte.

Schließlich stand sie mit einem Ruck auf. Sie leuchtete nun heller als zuvor. Sie nahm seine Hand und versuchte, ihn auf die Beine zu ziehen. Er wollte ihre Hand abschütteln, denn er brauchte keine Hilfe. Er fühlte sich, als könne er Berge versetzen. Aber dann merkte er plötzlich, dass seine Beine ihn nicht richtig tragen wollten. Mühsam schleppt er sich hinter ihr her, auf den blass erleuchteten Boden unter ihr starrend. Kleine weiße Pünktchen leuchteten unter ihren Schritten auf. Er konnte kaum mit ihr schritthalten. Sie zog ihn mehr, als dass er alleine ging. Dabei hatte er aber die ganze Zeit ein Gefühl, als könnte er sportliche Höchstleistungen erbringen. Es gab einen immensen Widerspruch zwischen seinem Körpergefühl und der rationalen Beobachtung seiner Leistung, den er sich nicht erklären konnte.

Der Höhlenboden war uneben, mit Felsblöcken übersät, und vom Wasser glitschig. Zwei mal fiel er hin. Mehrmals gab es kleinere Kletterpassagen. Einmal mussten sie durch einen eiskalten unterirdischen Bach waten. Er zählte nicht, wie oft sie stehenbleiben mussten, weil er nicht mehr weitergehen konnte. Am Ende sah er vorne rotes Licht. Ein Feuer vielleicht. Dann kamen sie zum Ausgang der Höhle. Gleißendes rotes Licht erwärmte den weißen Fels. Er ließ sich fallen und bewegte sich nicht mehr.

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Er träumte. Er träumte von Sermo. Er lag auf dem Rücken in seinem Bett. In ihrem gemeinsamen Quartier auf der "Guten Hoffnung". Sermo lag zwischen seinen Beinen und hatte sein Glied im Mund. Sie war so unglaublich gut darin. Sie wusste so genau, was sie mit ihrer Zunge und ihren Lippen machen musste, um ihn noch mehr zu reizen. Er spürte, wie sie mit ihrer Hand seine Eier kraulte. Sie war wirklich dazu geschaffen.

Er ließ die Augen geschlossen und genoss es. Sie saugte und saugte. Dann spürte er einen sanften Druck an seinem Poloch. Er entspannte seinen Muskel, um ihren Finger reinzulassen.

Aber es war kein Finger, sondern etwas weit dickeres. Etwas stimmte hier nicht.

Er öffnete die Augen und blickte in einen rosaroten Himmel. Zwischen seinen Beinen hockte Sasa. Sein Schwanz steckte bis zum Anschlag in ihrem rüsselartigen Mund. Ihre Lippen hatten sich um seinen Basis geschlossen und Wellen von Muskelkontraktionen massierten den Schaft. Ihre tentakelförmigen Zungenglieder wirbelten um seine Eier und rissen daran. Sie hatte die Augen geschlossen und bewegte den Kopf kaum.

Er konnte nicht erkennen, was in seinem Hinterloch steckte, aber es fühlte sich gewaltig an. Einmal eingeführt, schien es sich auszudehnen und zu pulsieren. Er spürte, wie es gegen seine Prostata drückte. Da kam er. Sein Unterleib zuckte zusammen und Schuss um Schuss seines Samens spritzten in Sasas Mund. Ihr Rüssel kontraktierte, schien ihn ganz in sich saugen zu wollen, bis nichts mehr kam. Ein warmes Gefühl breitete sich in seinem Unterleib aus, als ob sich dort eine heiße Flüssigkeit ausbreiten würde. Es fühlte sich großartig an. Er merkte, wie er gesund und stark wurde. Er war der Größte!

Er stieß Sasa weg und stand auf. Sein Körper gehorchte ihm aufs Wort. Sein Glied stand immer noch wie eine Eins. Er reckte die Arme in die Höhe und stieß einen Jubelschrei aus. Von den Wänden des Canyons kam ein Echo zurück.

Wieso lebte er? Wieso war er gesund? Wieso fühlte er sich so gut? Sie hatte gesagt, er sei high. Langsam kam er wieder zu Bewusstsein.

Er half Sasa, die er auf den Boden gestoßen hatte, auf. Neben ihr lagen seine Kleider. Es waren nur noch Fetzen übrig.

"Es tut mir leid," sagte er, "ich weiß auch nicht, was mit mir los ist." Er setzte sich auf einen der Felsblöcke. "Weißt du es?"

Sie kauerte sich vor ihm auf den Boden. Jetzt erst sah er, was in sein Poloch eingedrungen war. In der Mitte unter ihren beiden großen Brüsten, über ihrem Bauch, hatte sie... ja was eigentlich? Einen weiteren Körperfortsatz. Für eine dritte Brust war es eigentlich zu klein und zu schmal. Verglichen mit einem menschlichen Penis zu dick und zu weich. Es war geformt wie ein längliches Ovaloid, mit glatter Haut. Vorne sah man wie kleine Punkturen zahlreiche Drüsen.

"Ich weiß es." sagte sie. "Aber ich kann erklären es nicht. Ich nicht kann sprechen gut genug. Aber Sasa kann."

In diesem Moment löste sich aus der Felswand zur Seite ein weiteres Wesen, welches offenbar die ganze Zeit dort ausgeharrt hatte, aber derart mit dem felsigen Hintergrund verschmolzen war, dass er es nicht wahrgenommen hatte. Es war älter als seine Sasa, wobei Stefan nicht hätte erklären können, woran aus dies ausmachte.

"Setz dich!" sagte sie.

Er setzte sich. Sein Glied ragte immer noch steil in die Höhe. Sasa ignorierte es.

"Sasa hat dir," erläuterte sie, "hohe Dosen SEL injiziert. Es wird über die Darmschleimhäute aufgenommen. Das ist das effektivste. Wie ein Zäpfchen."

Stefan erschrak. SEL war eine der wirksamsten Designer-Drogen, welche ein euphorisches Körpergefühl bewirkte, und sexuelle Potenz. In den letzten Jahren hatte es sich im ganzen bewohnten Raum verbreitet. Es war berüchtigt dafür, dass es schon in kleinsten Mengen abhängig machte. Die Entzugserscheinungen führten ohne aufwändige Behandlung fast stets zum Tod. Aber man wusste immer noch nicht, woraus genau es bestand, noch wer es entwickelt hatte, noch wo es produziert wurde. Ganze Heerscharen von Ermittlern waren darauf angesetzt. Ganze Heerscharen von Abhängigen waren schon gestorben.

"SEL?" fragte er ungläubig. Sie hatte ihm SEL injiziert? Wieso hatten sie ihm das angetan? Er hatte ihnen doch nur helfen wollen...

"Weißt du nicht, was SEL ist?"

"Doch."

"Sasa produzieren SEL. Es ist ein Teil unserer Biochemie. SEL steht eigentlich für 'Sasa encymatic liquid', auch wenn jetzt diverse andere Erklärungen für die Abkürzung in Umlauf sind. Es ist eine Mischung aus tausenden verschiedener Stoffe."

Die ältere Sasa setzte sich vor die Felswand. Ihre Hautfarbe wechselte und sie war immer schwerer auszumachen.

"Als ich jung war," fuhr sie fort, "arbeitete ich mit Menschen in den Laboren zusammen. Es stellte sich heraus, dass SEL beim Menschen das Zellwachstum stimuliert. Es war wie ein Wunder. Gebrochene Knochen wuchsen in Minutenschnelle wieder zusammen. Innere Wunden heilten ohne Operation. Äußere Wunden schlossen sich. Beschädigtes Gewebe regenerierte, selbst schwerste Verbrennungen."

Die Sasa war inzwischen fast vollständig mit der Felswand verschmolzen und Stefan hatte das Gefühl, ihre Stimme käme aus dem Stein.

"Deshalb lebe ich noch." flüsterte er. "Das SEL hat meine Verletzungen geheilt."

"Du warst fast tot. Sasa hat dich aus dem Wasser gezogen und tief in die Höhle geschleift. Sie haben die ganze Gegend mit Drohnen nach dir abgesucht. Stundenlang noch. Selbst in die Höhle sind sie mehr als 100 m eingeflogen. Weiter konnten sie nicht kommen. Ich weiß nicht, wie Sasa das alleine geschafft hat. Dann hat sie dir so viel SEL eingespritzt, wie sie in ihrem Körper hatte. Trotzdem bist du erst nach einem Tag wieder zu dir gekommen."

Stefan schaute Sasa an. Sie hockte auf dem Boden und ließ keine Gefühlsregung erkennen. Sie war stärker als sie aussah.

"Wir waren so enthusiatisch," fuhr die ältere fort. "Wir, die Sasa und die Menschen, die dort zusammenarbeiteten. Wir glaubten, wir könnten der Menschheit eines der größten Geschenke in ihrer Geschichte machen. Oh wie waren wir naiv!"

"Was ist passiert?"

"Es gab Probleme. Zum einen natürlich das Problem, dass das SEL abhängig machte. Zum anderen destabilisierte es sich außerhalb unserer Körper innerhalb einiger Stunden. Es verlor seine heilende Wirkung, aber weder seine euphorisierende noch seine abhängig machende. Es wurde zu dem, was nun im Rest der Galaxis als SEL bekannt ist."

Stefan nickte. "Ich fürchte, ich weiß, was jetzt kommt."

"Du ahnst es nicht einmal. Ich weiß nicht, wer von den Mitarbeitern zuerst auf die Idee kam, das minderwertige SEL als Drogen zu verkaufen. Aber mit einem mal wollte man immer mehr SEL von uns Sasa haben. Wir weigerten uns. Dann wurden die ersten von uns erschossen, um das SEL zu extrahieren. Einige Menschen, die nicht mitmachen wollten, auch. Wir anderen flohen in unsere Städte tief unter der Erde."

"Das ist ja grauenhaft."

"Seitdem leben wird immer auf der Flucht, immer in Angst. Immer wieder werden einige von uns gefangen, denn wir müssen ab und zu nach oben kommen. Meist werden sie sofort getötet. Pro Sasa erhält man circa 3 Milliliter SEL. Einige dürfen sich im Hafen als Huren verdingen und versuchen, Außenweltlern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Solange sie mehr verdienen, als ihre paar Milliliter SEL wert sind, lässt man sie am Leben."

"Das muss die Welt erfahren!"

"Sie werden mit allen Mitteln versuchen, das zu verhindern. Deshalb solltest du getötet werden."

"Ich werde es tun. Ich sorge dafür, dass die ganze Galaxis von den Sasa erfährt."

"Wie?" Er konnte im Fels eine Bewegung wahrnehmen, wie ein Kopfschütteln. "Du wirst gejagt. Dein Schiff ist vermutlich schon abgeflogen, mit einer Ladung SEL an Bord. Du sitzt hier unten, alleine und nackt, mitten in der Wildnis, abhängig von SEL. Nein, ich habe keine Hoffnung mehr. Aus dir spricht nur das SEL."

"Gibt es denn keine Möglichkeit, die Abhängigkeit zu heilen?"

Der Kopf der älteren Sasa bewegte sich. Ihre Augen erschienen vor der Felswand. Sie sah die jüngere an, die ebenfalls den Kopf gehoben hatte. Stefan hörte ein leises Sirren oder Summen. Dann sagte sie: "Nein! Keine Möglichkeit!"

Er fühlte sich mit einem mal sehr erschöpft. Offenbar ließ die Wirkung des SEL aufgrund der Schwere seiner Verletzungen noch sehr schnell nach.

"Jetzt," sagte Sasa, "musst du für immer hierbleiben. Oder sterben."

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"Ich möchte die Stelle besuchen, an der er gestorben ist," sagte Sermo.

Doktor Krettol schaute sie an. Sermo konnte ihren Gesichtsausdruck nicht wirklich deuten.

"Das kann ich verstehen. Aber es ist Sasa-Gebiet. Es ist gefährlich."

"Es ist mein Wunsch." sagte Sermo fest.

"Ich könnte ihnen einen Sicherheitsmann zum Schutz mitgeben."

'Sie hat Angst,' dachte Sermo. 'Sie haben etwas zu verbergen, etwas, das ich dort finden könnte.' Laut sagte sie: "Danke für Ihre Fürsorge. Aber in meiner Kultur ist es üblich, in sich zu gehen und alleine Abschied zu nehmen. Wir haben ein bestimmtes Ritual, das im Abstand von einigen Tagen durchgeführt wird." Alles erlogen.

"Ich kann das nicht zulassen. Es ist einfach zu gefährlich. Sie kennen diese Gegend nicht. Wenn Ihnen etwas zustößt, werde ich dafür geradestehen müssen." Alles erlogen.

"Mir würde es schon reichen," sagte Sermo, "wenn der Sicherheitsmann im Flieger bleiben würde und mir ein bisschen Zeit gibt. Er könnte mich dort im Auge behalten."

Doktor Krettol seufzte. Nun wusste sie wieder, warum sie lieber mit Männern zusammenarbeitete. Diese Frau vor ihr machte alles so kompliziert. Wieso konnte sie den Tod ihres Partners nicht einfach akzeptieren, still trauern, und abfliegen? Aber sie durfte nicht durch übertriebene Härte den Verdacht erwecken, dass sie irgendetwas zu verbergen hätten. Und was sollte die Frau dort schon finden?

Sie nickte.

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Einen Tag später bestieg Sermo auf dem Landeplatz des Raumhafens ein kleines Zweimann-Gefährt. Ihr Begleiter war ein kräftiger junger Mann. Er hatte eine hässliche Narbe quer über der linken Wange, und ein Auge war schief, was ihm ein gewalttätiges, ja martialisches, aber auch etwas dümmliches Aussehen gab. Er lächelte nicht, und begrüßte sie auch nicht. "Ich werde Sie begleiten. Auch in den kommenden Tagen," sagte er kurz angebunden.

Sermo zog sich in das enge Gefährt. "Danke!" sagte sie schlicht.

Der Flug verlief schweigend. Es ging über eine rot gleißende Kalkebene, die sie mit geringer Geschwindigkeit und in geringer Höhe überflogen. Hin und wieder sah sie Herden von hellgrauen Tieren, die bei ihrem Anblick flohen und dann plötzlich wie vom Erdboden verschluckt waren.

Dann kamen sie zu einem riesigen Canyon. Narbengesicht kreiste einmal über ihm. Tief unten lagen dunkelbraune Schatten. Ein reißender Fluss schäumte dort zwischen gigantischen Felsblöcken. Er war gesäumt von dunkelblauem Bewuchs. Dieser zog sich auch an den Felswänden hoch, die von dort schroff und senkrecht hunderte von Metern aufstiegen.

Narbengesicht schien nun eine bestimmte Stelle gefunden zu haben und steuerte auf sie zu. Auch dort waren diese seltsamen Tiere. Sermo konnte erkennen, dass sie irgendetwas auf dem Boden suchten. Sie flohen, als er in sicherer Entfernung zur Abbruchkante landete.

"Wir sind da." sagte er. "Da vorne ist die Stelle, wo ihr Mann starb. Ich werde hier warten. Nehmen Sie sich alle Zeit, die Sie brauchen."

Sermo kletterte heraus. Der trockene Boden war übersät mit kleinen grünblauen Scheibchen, offenbar die Hinterlassenschaften der Tiere, die vorhin geflohen waren.

Sie stieg über den steinigen Boden bis zu der Stelle, auf die Narbengesicht gewiesen hatte. Der Stein war dort zu weißem Pulver zerfallen, Calciumoxid, Branntkalk, bestäubt mit einem schwarzem Flaum, den Resten organischer Verbindungen.

Sie machte einen Bogen um diese Stelle und trat vor den Abgrund. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie Stefan das überlebt haben sollte. Wenn er nicht schon von den Flammen ausgelöscht worden war, einen Sprung in diese Tiefe... Nein, unmöglich. Mit einem mal spürte sie wieder diese Gleichgültigkeit, mit der sie auf die Nachricht von seinem Tod reagiert hatte. Er existierte nicht mehr. Und deshalb bedeutete er ihr nichts mehr. Sie musste nur noch ihre Rolle auf diesem Planeten zu Ende spielen.

Das Ritual. Sie hob die Arme wie zum Gebet und stieß einen lauten und schrillen Schrei aus, der nach Verzweiflung und Wut klingen sollte.

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Stefan träumte. Er träumte wieder von Sermo. Sie lagen eng umschlungen im Bett. Er hinter ihr. Er konnte ihren weichen Busen fühlen. Sie genoss es so, wenn er ihre Brustwarzen zwirbelte. Sein Glied steckte in ihr. Langsam bewegte er seine Hüfte vor und zurück. Es war eine zärtliche Bewegung. Sie schnurrte wie eine Katze, und er roch an ihren Haaren. Lange machten sie so weiter. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, denn er wollte nie mehr aus diesem Traum erwachen.

Schließlich aber merkte er, dass der Orgasmus über ihn kommen würde, ob er wollte oder nicht. Er stieß heftiger zu. Immer heftiger. Dann kam er. Und erwachte.

Sasa hockte vor ihm und hatte seinen Schwanz in ihrem Rüssel. Sie saugte heftig. In seinem Unterleib verbreitete sich abermals dieses heiße Gefühl, dass sich schnell in seinem ganzen restlichen Körper ausbreitete. Er hatte seine nächste Dosis SEL bekommen.

Er stieß Sasa diesmal nicht weg, sondern ließ sie machen. Sein Glied wurde nicht schlaff. Sie hörte nicht auf, zu saugen. Es dauerte, dann landete noch ein Schub in ihrem Mund, landete noch ein Schub in seinem Darm.

Endlich ließ Sasa von ihm ab. Sein Glied blieb steif. Er wollte ihr böse sein, aber er konnte nicht, denn er fühlte sich so großartig. Er spürte, dass er tatsächlich genesen war. Alle Probleme würde er meistern. Er dachte wieder an Sermo. Sie würde ihn nie im Stich lassen. Er konnte sie auch nicht im Stich lassen. Ohne ihn war sie niemand. Nicht einmal ein Mensch. Ohne sie war er niemand. Nicht einmal ein Mensch.

Er stand auf und trat an die kleine Klippe, über der sie lagerten. Ein schwaches Rinnsal tropfte herab, um sich in einigen Hundert Metern Entfernung mit dem Fluss zu vereinigen. "Ich werde den Planeten verlassen," sagte er.

"Dann du wirst sterben." sagte sie.

"Natürlich werde ich sterben. Das werden wir alle."

Sie schaute ihn seltsam an.

"Vielleicht kann ich euch helfen. Nein. Ich weiß, ich kann euch helfen. Ich kann die Sasa retten. Ich spüre es."

"Du bist wieder high."

"Vielleicht. Aber es geht um Wichtigeres. Ich habe ein Frau. Sermo heißt sie. Sie wird mich suchen, da bin ich mir sicher. Ich vertraue ihr vollkommen. Mehr als ich mir selber vertraue. Und ich möchte sie noch einmal sehen, bevor ich sterbe. Ich weiß nicht, ob Sasa so etwas verstehen können. Wenn ich sie sehe, werde ich ihr alles erzählen." Er schaute nach oben. Über ihm stand die riesige Sonne wie eine riesige Pfütze aus Blut.

Da hörte er den Schrei, zwischen dem Rauschen von Wind und Wasser kaum auszumachen. Es war ein leiser Schrei der Verzweiflung. Er wusste, von wem er stammte.

Er richtete sich auf und pumpte seine Lungen von Luft. "Seeermo!" schrie er in die Schlucht. "Seeermooo!" Immer wieder. "Eeermooo!" hallte es zurück. "Eeermooo!" Dann wurde es still. Nur der Wind pfiff durch den Canyon.

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Sermo stand vor dem Abgrund. Es war ein lächerliches Schauspiel, welches sie aufführte. Eine Farce. Ihre Schreie wurden vom Wind verschluckt. Sie senkte die Arme und wollte gehen. Da hörte sie es. Es war kein Echo. Jemand antwortete ihr. Es war kaum wahrzunehmen. Aber sie war sich ganz sicher. Die Modulation der Schallwellen stammte von Stefan. Eine Fourieranalyse der Kurve zeigte das eindeutig. Wieder lief es ihr heiß den Rücken herunter. Die Gleichgültigkeit war verschwunden, als hätte man einen Schalter umgelegt, ein anderes Programm gestartet.