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Gaia - Teil 07

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Ich hatte schließlich Glück und fand Kathrin in ihrem blauen Kleid mitten im Park von Kapitol City auf einer Parkbank sitzend und eine Pizza essend wieder, die sie sich von irgendwoher geklaut hatte und die todsicher irgendwer vermissen würde sobald die Zeit weiter lief. Allein ihre Ruhe und ihre Gelassenheit bestätigten mir meine Vermutung. Sie wusste noch nicht einmal etwas von dem Tsunami der auf die Stadt zuraste. Wer würde sonst so gelassen einfach Abends im Part sitzen und eine Pizza essen wenn die pure Zerstörung bevorstand? Ich landete und näherte mich ihr langsam von vorn. Sie solle mich ruhig und gelassen kommen sehen. Ich wollte sie nicht verschrecken. Ich musste unbedingt versuchen ihr Vertrauen zu gewinnen und mit etwas Glück würden mir die Dinge die ich von ihr dabei hatte dabei helfen. Ruhig trat ich auf sie zu und hustete dann kurz um auf mich aufmerksam zu machen. Sie hielt inne und musterte mich neugierig. Sie war wie ein geprügelter Hund der nicht wusste ob er zubeißen oder weglaufen soll. Nun,.. zum Glück hatte sie gut gegessen wie es schien. Ich versuchte es daher ruhig und direkt und vor allem offen.

-"Hallo Kathrin." begrüßte ich sie.

Überrascht verzog sie die Augenbrauen.

-"Woher hast du diesen Namen?" fragte sie. „Meint ihr die Zeit dauerhaft anzuhalten würde mich mürbe machen oder vom Schlaf abhalten? Versucht ihr mich so wieder loszuwerden?"

Na,... da schien ja jetzt einiges an Überzeugungsarbeit auf mich zuzukommen.

-"Was hast du da?" wollte sie wissen.

-"Das erzähle ich dir alles. Und keine Sorge, der Zeitstopp ist temporär und sollte kein Angriff auf dich sein. Darf ich mich zu dir setzen?"

Sie zog skeptisch eine Augenbraue nach oben und überlegte kurz, nickte dann aber. So ging ich vorsichtig auf sie zu und setzte mich auf die Bank ihr gegenüber. Sie sollte mich weiterhin sehen können.

-"Vorab,..." begann ich. „... möchte ich klar stellen, dass ich keinerlei Angriff auf dich vorhabe und es begrüßen würde wenn wir einen Waffenstillstand vereinbaren könnten solang wir beide uns hier unterhalten okay? Ich verspreche dir ich habe nichts vor und möchte mich nur in Ruhe mit dir Unterhalten."

Wieder überlegte sie kurz skeptisch und nickte dann erneut. Sie erwiderte jedoch:

-"Wenn du irgendwas versuchst....."

-"Ja ich weiß, dann verglühst du meine Synapsen. Schon verstanden. Und wie gesagt, keine Sorge: Ich will nur reden."

-"Fein,... Rede.. Aber beeil dich. Ich hab heute noch nicht viel gegessen und mein Magen hängt mir an den Kniekehlen. Mein Blutzucker ist also grad im Keller. Ich hab also keine gute Laune und nicht viel Geduld."

-"Okay.. Dann lass mich anfangen. Vorab die Frage: Was hat die Thomas alles erzählt als du dich mit ihm getroffen hast? Insbesondere über unsere Fähigkeiten?"

-"Du glaubst doch nicht ernsthaft das verrate ich dir? Nachher offenbare ich dir noch Kräfte die du nicht kennst du verliere meinen Vorteil..."

-"Ich glaube eher das Gegenteil ist der Fall." antwortete ich ihr.

Wieder ging eine Augenbraue hoch. Ich MUSSTE versuchen ihr Vertrauen zu gewinnen. Wenn dieser Schritt schief gehen brachte ich meine Schwester Sandra und meine andere menschliche Familie nur noch mehr in Gefahr, aber wenn ich ihn nicht machte würde das hier mit ihr noch endlos weitergehen. Wir wären ewig auf der Flucht, würden uns gegenseitig aus dem Weg gehen und früher oder später würde es Verletzte oder gar Tote geben und das musste ich um jeden Preis verhindern. Ich MUSSTE einen Schritt auf sie zu machen. Also begann ich erneut:

-"Okay. Du brauchst nichts sagen, aber korrigiere mich ruhig wenn ich mich irre: Als du Thomas oder Loki das erste Mal begegnet bist, hast du ihm nicht vertraut wie du bereits sagtest. Ich denke als er die Zeit stoppte hattest du vor allem Angst vor ihm und bist weggelaufen. Du hast ihm nicht vertraut und vielleicht er dir auch nicht. Ich denke er hat dir nur gesagt, dass wir die Zeit stoppen können, die Macht haben in die Gedanken der Leute einzutauchen, Telekinese beherrschen und unsere Körper nach belieben verändern können. Von den anderen Fähigkeiten hat er dir jedenfalls nichts gesagt oder kam gar nicht dazu."

-"Auf welche Fähigkeiten spielst du an?" fragte sie.

Clever.... Sie gab es nicht zu, konterte mit einer Gegenfrage und versuchte herauszufinden was ich, oder sie noch konnten. Sie versuchte den Vorteil zu behalten. Na meinetwegen...

-"Zum Beispiel diese." sagte ich und machte mich kurz unsichtbar.

Sie versuchte es zu verbergen, schreckte aber bereits ganz unwillkürlich in sich zusammen. Sie konnte nicht verbergen, dass sie keine Ahnung hatte. Ich tauchte wieder auf und fuhr gleich fort ohne ihr viel Zeit zu lassen mich auszuhorchen oder mir schlechte Absichten unterstellen zu können:

-"Wir können uns unsichtbar machen, wir können die Auren jedes Lebewesens sehen und deuten und wir können die Zeit nicht nur stoppen, sondern auch in Ihr zurückreisen, sie verlangsamen oder beschleunigen. Und so wie du gerade ganz unwillkürlich die Augen aufreißt sehe ich, dass du das nicht wusstest. Aber bevor du jetzt abhaust und versuchst sie dir anzueignen und gegen uns, gegen mich und meine Familie anzuwenden hör mir bitte weiter zu und überlege Mal: Wenn ich oder meine Familie etwas gegen dich hätten oder gegen dich vorgehen wollten, dann hätte ich dir das gar nicht gesagt oder? Warum einen Vorteil aufgeben?"

-"Okay... Ich gebe zu das klingt zumindest schon etwas fragwürdig. Aber ich bin schon öfter und Vorspiegelung falscher Tatsachen hereingelegt worden. Ich schließe also nicht aus, dass du das nur sagst um mich aufs Kreuz zu legen. Aber meinetwegen: Ich gebe dir eine Chance. Rede weiter."

-"Vielleicht hilft dir das ja um meine ernstes Absichten zu erkennen: Wusstest du, dass wir Valeen im Grunde nicht getötet werden können? Wir haben nur eine Schwachstelle: Temporale Energie. Ich nehme an du hast vielleicht schon einmal etwas vom Großvater-Paradoxon gehört? Oder von anderen?"

-"Was meinst du?" fragte sie.

-"Ein Beispiel: Ein Mann ist des Lebens Müde, erfindet eine Zeitmaschine und reist in die Vergangenheit um seinen Großvater zu töten bevor dieser seinen Vater zeugen könnte. Er hat Erfolg und tötet seinen Großvater vorher, sein Vater wird nicht geboren und kann wiederum ihn nicht zeugen. Aber wie kann der Mann dann eine Zeitmaschine erfinden und in die Vergangenheit reisen? Es ist schlichtweg unmöglich. Und diese Unmöglichkeiten, Veränderungen in der Zeit können uns töten oder gar ein ganzes Sonnensystem vernichten."

Ich konnte sehen wie es in ihr arbeitete und sie einen Mundwinkel verzog. Sie hatte also begriffen, dass ihr Wunsch nicht wahr werden konnte. Und das sagte ich ihr auch:

-"Ich sehe du hast Verstanden, dass du nichts in deiner Vergangenheit ändern kannst ohne zu ändern wer du bist und ohne dich dabei zu töten. Du hast Begriffen, dass dir diese Fähigkeit also nur begrenzt nützt."

-"Wenn dem so wäre,...." begann sie. „... Warum erzählst du mir dann überhaupt davon?"

-"Ich hatte dir versprochen offen zu sein. Und du musstest verstehen warum ich ebenso nicht einfach zurückgehen und etwas von dem Schrecken verändern konnte das du durchmachen musstest. Aber ich will ehrlich sein: Vorhin ist etwas passiert. Wir haben festgestellt, dass ein Tsunami auf die Stadt zurollt und haben zuerst gedacht, du hättest etwas damit zu tun..."

-"Mal wieder typisch. Ihr seid doch alle gleich." fuhr sie mir dazwischen und wollte aufstehen.

-"Warte! Es tut mir,... uns leid. Es war bloß weil du gedroht hast du würdest unsere Welt vernichten wollen. Was sollten wir denn da bitte sonst denken? Inzwischen weiß ich, dass du nichts damit zu tun hast."

-"Woher?" funkelte sie mich skeptisch an bereit loszuschlagen.

-"Ist das nicht offensichtlich? Ich meine wir haben die Zeit gestoppt um rechtzeitig etwas gegen den Tsunami unternehmen zu können damit er eintrifft und du warst nicht da um uns aufzuhalten. Das machte mich stutzig. Und du kannst gerne aufs Meer raus fliegen und nachsehen. Er kommt wirklich. Was spräche da näher als in deine Vergangenheit zu gehen um..."

-"Mich zu vernichten!?!" sprang sie nun sauer auf. „Ich wusste es!"

-"Hörst du nicht zu?: Wenn wir in die Vergangenheit zurückgekehrt wären um dich zu töten weil du uns Schaden wolltest, wie könntest du uns dann nach deinem Tot in der Vergangenheit heute dazu veranlassen? Wir würden uns doch damit selbst auslöschen. Uns und vermutlich Gaia und die Erde.... Nein, ich bin zurück um zu verstehen..."

-"Du bist in meine Vergangenheit gereist!?!" fauchte sie.

-"Ja das bin ich. Und das hätte ich dir gar nicht sagen müssen. Ich habe wirklich nur Gutes im Sinn. Und deshalb sage ich es dir." Ich machte eine Pause..."Ich habe dir doch vorhin erklärt, dass wir Auren lesen können.... Je heller und strahlender eine Aura ist desto ein besserer Mensch ist jemand und desto mehr Glück hat er erlebt. Je dunkler sie ist, desto böser ist ein Mensch oder desto mehr Kummer und Leid hat diese Person erlebt. Wenn du meine Aura siehst dann wirst du wissen, dass ich nicht zu den bösen gehöre. Ich habe deine Aura neulich gesehen und hatte durch das tiefe schwarz um dich herum angst um meine Familie, dem was du womöglich wärst. Und als ich nun zurück gegangen bin habe ich gesehen welche Aura du in der Vergangenheit hattest und die Veränderung betrübt mich zutiefst."

-"Wer´s glaubt...." murmelte sie....

-"Fein... Dann lass uns klein anfangen und kleine Schritte machen, einverstanden? Ich erkläre dir wie die Unsichtbarkeit und die Aurenerkennung funktioniert. Ich und meine Familie werden uns nicht mehr verstecken, sodass du ganz offen sehen kannst, dass wir nichts böses vorhaben. Solange wie wie du sehen kannst, dass wir nichts gegen dich tun, unterlässt du dann im Gegenzug bitte auch jeden Angriff auf uns und manipulierst die örtliche Bevölkerung nicht mehr oder versuchst ihr oder uns zu schaden oder etwas an dem was wir geschaffen haben zu verändern.

Du bist hier herzlich willkommen. Die freien Wohnungen hier auf Gaia stehen allen zur Verfügung. Such dir meinetwegen eine schöne aus und zieh ein. Wenn du dich nicht nackt draußen zeigen willst ist das okay, aber mach dich dann bitte unsichtbar sobald du es kannst und verschrecke die Leute nicht. Nahrung kannst du ganz einfach über die Replikatoren in den Häusern und Wohnungen beziehen und muss nicht mehr stehlen. Aber eine fremde, gruselige Frau mit starrem Blick und im blauen Kleid macht den Leuten angst. Die denken noch du wärst ein Geist der sie heimsucht oder so..." versuchte ich einen Kompromiss mit Erklärung und kleinem Scherz am Ende....

-"Und als Zeichen unseres guten Willens habe ich noch etwas für dich. Vorausgesetzt du schlägst ein. Also...: Frieden?" fragte ich sie und reichte ihr meine Hand.

Lange sah sie mich eindringlich an. In ihr rumorte es und noch traute sie dem Braten nicht, dass sah man. Aber was hatte sie zu verlieren?... Zurück zur Erde ging nicht. Sie konnte entweder hier unter ihres gleichen bzw. unter uns wenigen Valeen und den anderen Menschen leben die etwa so aussahen wie sie, oder aber ein Alien unter Aliens werden und das Universum allein und verlassen durch stromern, also schlug sie schließlich ein.

-"Klasse." freute ich mich.

-"Also was ist das was du für mich hast?" fragte sie.

-"Ahh." erinnerte ich mich wieder. „Ich war ja wie gesagt in deiner Vergangenheit. Ich habe mir den Tag angesehen an dem du deine Mutter verloren hast und daran erinnert was du sagtest, dass du nicht wüsstest ob es Absicht war. Nun, da war etwas... Die Spurensicherung damals war mehr an einem zügigen Feierabend interessiert und für den Pathologen war die Sache klar. Der hier wurde damals übersehen und der wäre wohl bei der Entrümpelung unbeachtet entsorgt worden, daher nahm ich ihn an mich. Ich dachte du würdest ihn vielleicht gerne lesen..."

Ich überreichte ihr den Abschiedsbrief ihrer Mutter und sie begann die letzten Worte ihres liebsten und letzten Verwandten zu lesen. Und mit jedem Satz ihrer Mutter konnte ich sehen wie die dunkle Fassade von Kathrin langsam bröckelte. Schließlich konnte sie diese nicht mehr aufrecht erhalten und weinte. Der Umstand, dass sie dies vor mir, einem Fremden und potentiellen Feind tat, sagte so einiges. Nun war ich in Bezug auf sie absolut sicher. In ihr steckte im Grunde kein böser Mensch.

-"Weißt du: Ich war bei ihr als sie ihn schrieb und jede Faser von mir wollte ihr helfen, wollte sie davon abhalten und sie mit dir zusammen da raus bringen. Aber du weißt ja warum das nicht ging. Ich möchte nur, dass du weißt wie leid mir dein Verlust tut und das ich sehen konnte, wie sehr sie dies mitgenommen hat und wie sehr sie dich geliebt hat und eigentlich bei dir bleiben wollte. Und wenn du Hilfe brauchst, reden willst, dir Gesellschaft wünschst oder wir sonst etwas für dich tun können sind wir da. Ich weiß bei aktuell 60 anderen Geschwistern wie mir wirkt es emotional vielleicht nicht so, aber biologisch bin ich dein Bruder und du bist meine Schwester... Ich meine: Du bist jetzt nicht mehr allein. Du hast wieder eine Familie. Zumindest wären wir es gern. Den hier habe ich übrigens aus dem Papierkorb des Waisenhauses gefischt und dachte du hättest ihn auch gerne wieder. Ich habe ihn gerade erst aus seiner Zeit geholt und hatte ihn nur ein paar Stunden bei mir. Er ist also vielleicht noch etwas feucht von den Tränen die du in jener Nacht als Kind vergossen hast. Aber ich hab mein Bestes getan ihn wieder zu reparieren..."

Damit reichte ich meiner erwachsenen 19 jährigen Halbschwester den Teddybären, ihren alten Freund aus Kindertagen den sie für immer verloren geglaubt hatte. Und sie nahm auch diesen mit feuchten Augen an sich.

-"Das rechne ich dir hoch an." meinte sie... „Und wenn du es wirklich ernst meinst und nichts mit Thomas und seinen Schergen zu tun hast würde ich mich freuen dich Bruder nennen zu können. Aber momentan ist das einfach etwas viel. Und wenn du meine Vergangenheit gesehen hast weißt du warum ich der Sache hier mit Argwohn begegne."

-"Wie gesagt: Kleine Schritte." antwortete ich ihr. „Und was Thomas angeht: Der wird erst Mal ein paar Wochen keinem mehr etwas antun. Den hab ich vorerst Matt gesetzt...."

-"Wie das? Was hast du gemacht?" fragte sie.

-"Nunja mir ist die Hutschnur bei ihm geplatzt. Als du ankamst und gedroht hast uns anzugreifen, hatte ich Sorge um meine Familie und hab ihn her zitiert, da du ja sagtest er hätte dich her gebracht. Jedenfalls hab ich ihm vorgeworfen ein Mistkerl zu sein, der sich nicht um seine Kinder kümmert und alles abwälzt und dem Folgen und Gefühle egal sind. Ich hab ihm vorgeworfen dich, mich und die anderen allein gelassen zu haben, er erwiderte den Angriff verbal anstatt sich zu entschuldigen und da hab ich ihn auf den Jupitermond IO verbannt und die selbe Technik angewandt die sie nutzen um dich von der Erde fernzuhalten nur anders herum. Er kommt nicht mehr weg... Temperaturen weit unter 100 Grad Celsius, keine Atmosphäre und Vulkanisch höchst aktiv. Ich dachte das passt für ihn um erst Mal ne´ Zeit lang über das nachzudenken was er getan hat. Aber wie du weißt ist er um einiges Älter als wir alle zusammen. Er wird sich also vermutlich früher oder später befreien können, spätestens sobald er das Ende der Energiebarriere findet...."

-"Super Aktion. Das hat der Mistkerl verdient." lächelte Kathrin nun trotz ihrer verquollenen Augen wieder fröhlich.

Sie hinterfragte diesmal nicht ob es stimmte was ich sagte. Ich nahm dies als gutes Zeichen. Darum kam ich zurück auf mein Angebot von eben:

-"Was die anderen Kräfte angeht von denen ich dir eben erzählt habe....: Ich kann dir gerne erklären wie sie funktionieren oder du kommst z.B. mal zum Abendessen zu uns und wir üben etwas zusammen. Es liegt bei dir und du bist jederzeit herzlich eingeladen. Ich vermute ja Mal du weißt wo unser Haus ist, oder? Aber ich muss dazu sagen, dass für ein paar dieser Dinge die Öffnung des Geistes notwendig ist. Beispielsweise wenn du die Auren um dich herum sehen und spüren willst. Für andere Dinge wie die Unsichtbarkeit ist das nicht nötig. Und wenn du deshalb erst einmal diese Dinge allein irgendwo versteckt auskundschaften willst verstehe ich das."

-"Ich werd´s mir überlegen. Nichts für ungut, aber ich wäre jetzt erst einmal gerne wieder allein. Ich habe viel zu verarbeiten und über einiges nachzudenken. Aber danke, dass du mir den Brief meiner Mutter und diesen alten Bären gebracht hast und so offen zu mir warst. Ich bin jetzt 19 und kein kleines Mädchen mehr, aber dieser Stoffbär ist im Grunde das einzige was ich noch von meiner Kindheit habe... Weißt du ich würde meine Mutter wirklich gerne noch einmal sehen..."

Sie brach ab und weinte erneut. Ich versuchte sie etwas zu trösten und machte ihr deshalb ein Angebot:

-"Ich verstehe dich gut. Sie schien eine überaus liebevolle und warmherzige Frau gewesen zu sein, auch wenn sie Probleme hatte. Ich werde gerne versuchen noch einmal zurück zu springen und dir vielleicht ein Bild von ihr zu besorgen. Aber zurückzugehen würde ich dir nicht empfehlen. Für einen Außenstehenden wie mich war es bereits verdammt schwer nicht einzuschreiten und der Geschichte ihren Lauf zu lassen. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie es dann für dich sein müsste. Du weist schließlich viel Besser was ihr Tod mit dir gemacht hat und was alles daraus gefolgt ist, aber ein Einschreiten würde dich töten. Und nach dem was ich erfahren habe würde sie das bestimmt nicht wollen. Wenn ich dir also einen Rat geben darf...: Ich denke es würde mit ziemlicher Sicherheit deiner Psyche nur noch mehr Schaden.... Tu es also besser nicht.

Weißt du dieser Ort den wir hier geschaffen haben ist frei von Hunger, Gewalt und Terror. Wir achten, verstehen und respektieren einander. Wir leben frei von Zwängen und praktizieren offene Liebe. Dir wird es hier gut gehen wenn du willst und es zulässt. Deine seelischen Wunden können hier heilen... du hast Familie hier: Einen Bruder, dessen etwas aufgedrehte Schwester und deine baldige Schwägerin sowie jeweils eine Nichte und einen Neffen die ebenfalls total verliebt ineinander sind... Du solltest nicht den Schmerz und die Gewalt der Vergangenheit immer und immer wieder durchleben müssen... Hier kannst du dein Glück finden und das wäre im Grunde doch genau das was deine Mutter für dich gewollt hat."

-"Ich glaube auch nicht, dass ich das noch einmal mit ansehen könnte, aber eine Erinnerung an sie und ein Bild von ihr wären wirklich schön... Aber habe ich das gerade richtig verstanden: Ihr praktiziert Inzest?"

-"Wie schon gesagt, ich besorge dir gerne ein Bild. Lass mir hierfür nur etwas Zeit. Und um auf deine Frage zu antworten: Ja. Wir praktizieren Inzest und auch Inzucht. Aber was bitte ist falsch daran? Durch unsere Kräfte zur Genmanipulation gibt es keinerlei Mutationen die wir nicht wollen. Und wie schon gesagt: Gaia ist ein Ort der freien Liebe, also sei wer du bist und liebe wen du liebst. Es wird dir keiner vorhalten oder ankreiden. Wir wollen nur, dass dabei niemand leidet, also solange alles einvernehmlich ist ist alles gut."

-"Komischer Ort... Aber gut... Vielleicht hatte dieser Mistkerl Thomas zumindest damit Recht und es ist genau das was ich brauche... Ich werde mir diese Welt jedenfalls in Ruhe ansehen und schauen ob du hältst was du versprochen hast. Aber wenn du nichts dagegen hast..."

-"Ich bin schon weg..." lächelte ich sie an. „Wir sehen uns dann hoffentlich später, mach´s gut."

Damit stand ich auf, ging ein paar Meter weg und sprang dann guter Dinge zurück zu meiner Familie. Zumindest diese Krise ist abgewendet. Nun bleibt nur zu sehen ob es die andere auch war.

Ich landete an Bord der Yacht und die Zeit lief bereits wieder. Ich löste die Unsichtbarkeitsbarriere um das Schiff, diese war nun wohl nicht mehr nötig, und betrat dann das Innere. Ich ging direkt auf die Brücke. Arya und Daniel standen dort bereits wieder mit ihrer Mutter Sandra und Christiane, die Aufmerksam die Monitore musterte.

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